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Die VerständnisfrageWenn Männer zu viel Platz brauchen

Warum sitzen Männer so oft breitbeinig in Bus und Bahn?, fragt eine Leserin. Ein ehemaliger Manspreader antwortet.

Typische Szene in der U-Bahn Foto: Sabine Gudath/imago

Liebe Männer, warum sitzt ihr so oft breitbeinig da?, fragt Beatriz S., 44, Lehrkraft aus Bremen.

Moritz Schiefer, 22, Sozialarbeiter aus Wien, antwortet:

Heute weiß ich, dass man das „Manspreading“ nennt und es problematisch ist, wenn cis-Männer ganz selbstverständlich Platz im öffentlichen Raum für sich beanspruchen. Metaphorisch, aber auch physisch. Ich glaube, bei den wenigsten steckt eine Absicht dahinter, man übernimmt das automatisch aus dem Umfeld. Auch ich saß als Jugendlicher manchmal breitbeiniger da.

Gerade in der Pubertät ist man in einem Findungsprozess und schaut auf andere, um seinen eigenen Platz in der Welt zu finden. Rückblickend spielten dabei Männlichkeitsbilder in meiner Jungsgruppe eine große Rolle. Wir wollten uns abgrenzen von Männlichkeiten, die abgewertet wurden – „schwul“ zum Beispiel wurde damals noch als Schimpfwort benutzt. Also reproduzierten wir die Bewegungsmuster von Männern, die als cool und stark galten, auch eine bestimmte Art zu sitzen.

Ich dachte mir also nie aktiv: Ich will diesen Platz einnehmen, der steht mir zu. Aber es hat sich auch nicht falsch angefühlt, ich habe das teilweise gar nicht bemerkt. Mir wurde vermittelt, dass ich das darf und kann. Im Gegensatz dazu wird Mädchen gern gesagt, dass sie sich ordentlich hinsetzen sollen, ihnen wird beigebracht, sich zurückzuhalten und ja nicht zu viel Raum zu beanspruchen. Wir verinnerlichen diese Dinge.

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Vor einigen Jahren, ich war um die sechzehn, wurde Manspreading zum Thema im Internet. Ich erinnere mich an Videos, in denen sich weiblich gelesene Personen breitbeinig in die U-Bahn setzen. Sie wollten damit zeigen, wie seltsam es wirkt, wenn nicht cis-Männer das machen. Das war ein ziemliches Aufregerthema. Es wurde ins Lächerliche gezogen, Leute haben gefragt, ob wir keine größeren Probleme haben. Ich selbst hatte damals keine starke Meinung dazu – auch das sagt ja einiges über meine Nichtbetroffenheit aus. Aber etwas ist hängengeblieben.

Nach der Schule begann ich mich mit Feminismus auseinanderzusetzen. Durch mein Studium der Sozialen Arbeit lernte ich, dass es wichtig ist, sich zu fragen, wer in der Gesellschaft wie viel Raum beanspruchen darf. Dass es keine private Frage ist, wie man am liebsten sitzt, sondern politische Strukturen dahinterstecken. Und dass Gender eine Performance ist. Mittlerweile bin ich in der Offenen Jugendarbeit tätig und versuche, mit den Jugendlichen zu reflektieren: Was bedeutet Männlichkeit? Was bedeutet es, stark zu sein?

Wenn ich mich selbst heute noch manchmal dabei ertappe, dass ich ein bisschen breiter sitze, stelle ich die Beine einfach enger zusammen. Argumente, dass Männer physisch nur breitbeinig sitzen können, finde ich unsinnig. Ich kann ohne Probleme die Beine übereinanderschlagen. Aber man muss das wollen und sich fragen: Bin ich bereit, Raum herzugeben, ein toxisches Männlichkeitsbild abzulegen und zurückhaltender aufzutreten?

Häh? Fragen Sie sich manchmal auch, warum andere Leute so sind? Dann schicken Sie Ihre Frage an verstaendnis@taz.de.

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49 Kommentare

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  • Ernsthaft?



    Wo ist das Problem wenn jemand breitbeinig sitzt wenn daneben sowieso Platz ist?



    Bisher war es immer so, dass die breiten Beine dann zusammenklappten, sobald ich (oder jemand anders) sich daneben setzten.

    Sollen sich alle möglichst klein machen im öffentlichen Raum? Ich denke das wäre das falsche Signal.

    Man soll den Raum so beanspruchen, dass es bequem ist und alle sich wohl fühlen! Sobald jemand dazukommt, soll man einfach rücksichtsvoll sein!

    Wir wollen uns doch nicht ernsthaft auf den "kleinsten gemeinsamen Nenner" einigen, oder doch?

    • @realnessuno:

      Aber natürlich wollen wir uns auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, wie funktioniert soziales Miteinander bzw. friedliches Nebeneinander denn sonst?!

    • @realnessuno:

      tja, aber oft ist neben dem breitbeinigen eben kein platz mehr, verstescht?



      ich als alte frau fühle mich nie + habe mich noch nie neben breitbeinigen männern in öffis wohlgefühlt. die schnallen nie irgendwas.



      übrigens:



      wenn ich mich als frau so breitbeinig hinsetze - was z.b. gut ist für meine atmung - ernte ich erbosteste blicke von frauen wie von männern.

      obwohl ich niemand behindert habe. einfach nur in anspruch genommen habe, als alte schachtel so zu sitzen, wies mir gut tut als behinderter person.

  • Ich setz mich so hin, dass es bequem ist. Wenn ich länger sitzen muss und Platz hab, dann nicht selten so, wie auf dem Bild da oben. Und wenn jemand Anderes sich setzen will oder zu wenig Platz hat, dann mach ichs anders, auch wenns dann manchmal unangenehm ist. Das hat ganz banal was mit Rücksicht zu tun. Dafür brauchts weder tiefere Erkenntnisse über politische Strukturen noch gestelzte Ideologiebegriffe wie Manspreading.

    • @Deep South:

      Im Linienbus gibt es aber auch Jungs, die sich dann extra so hinsetzen, auch wenn jemand neben ihnen sitzt. Da macht dann der alte Boomer auch auf Manspreading und hält mit dagegen. Da die Jungs scheinbar keine Ausdauer haben halten die maximal 5 Minuten dagegen. Gesagt hat von denen bislang keiner ein Wort.

  • Nun ja, B iologie spielt eben doch eine Rolle, auch wenn es Herr Schiefer nicht einräumen will.

    Das Foto zeigt es gut der Mann rechts kann nicht mit übereinandergeschlagenen Beinen sitzen.

    Dazu hat er hat den Oberschenkeln bereits zu viele Fettpolster.

    Er könnte die Beine höchstens gerade halten, wenn sich jemand neben ihn setzen will.

    Mir geht es persönlich genau so. (Bitte keine Body-Shaming-Kommentare.)

    Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wird es sich auch bei Herrn Schiefer ändern, wenn er älter wird.

    Die Frau links ist recht schlank.

    Frauen mit deutlichem Übergewicht können es auch nicht.

    Das sehe ich jeden Tag in der U-Bahn.

    Frauen können die Beine aber (im Hinblick auf ihren Body-Maß-Index) länger übereinanderschlagen.

    Da kommt der biologische Unterschied zum Tragen.

    Es ist immer schlecht, wenn Sozialpsychologie eindimensional unterrichtet wird.

    Das scheint auch im Studium Soziale Arbeit ein Problem zu sein.

    • @rero:

      Die Beine angemessen eng nebeneinander zu stellen ist ja auch ausreichend. Niemand hat behauptet, dass es nötig ist, sie übereinanderzuschlagen. Das ist eh ungesund für Rücken und Durchblutung.

      • @blutorange:

        Der Artikel sagt:



        "Argumente, dass Männer physisch nur breitbeinig sitzen können, finde ich unsinnig. Ich kann ohne Probleme die Beine übereinanderschlagen."

    • @rero:

      Es ist immer schade, wenn Erklärungsversuche vorschnell als eindimensional abgewertet werden. Nirgendwo befindet sich im Beitrag ein Hinweis, dass keine weiteren Kriterien zulässig wären. Aber ja, Fettleibigkeit ist in einigen Bereichen ein Hindernis, das stimmt allerdings

      • @Marlon22:

        Es gibt keinen Verweis auf weitere Gründe.

        Sorry, das ist damit eindeutig ein eindimensionaler Erklärungsversuch.

  • Ist das eigentliche Problem nicht, dass immer mehr Menschen keine Rücksicht auf ihre Mitmenschen nehmen?

    Es gab sogar mal Zeiten, da machten Herren den Damen extra Platz 😁

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      ...jaja - als die Männer noch (die) Herren waren und die Frauen nicht mehr werden konnten als Damen, war Alles so gesittet, nicht wahr? Sic transit gloria mundi - oder haben Sie es vielleicht doch lieber, wie es heute ist? 😉

      Was die Rücksichtnahme betrifft, weiß ich gar nicht, ob es wirklich schlimmer wird. Als Autofahrer fällt mir auf, dass die Benutzung des Blinkers beim Spurwechsel immer rarer wird, aber sonst? Plätze in der Bahn Anbieten beobachte ich regelmäßig, aber eher älteren oder gebrechlichen Menschen als speziell weiblichen. Vielleicht sind Manspreading und andere Ellbogentaktiken auch ein betont in Berlin hochkochendes Problem, weil unsere untertänigst verehrte Hauptstadt nunmal die Heimat einer sehr speziellen, eher subtilen Form von Freundlichkeit ist (welcher arme Provinzler rafft schon, dass "Watglotzte?" eine höfliche Begrüßung ist?).

      • @Normalo:

        Das die Bemerkung zu den Damen und Herren nicht ganz ernst gemeint war, zeigte ja schon das Smiley.

        Und mein Eindruck ist, dass Rücksichtnahme immer seltener wird. Und zwar in allen Bereichen. Das beginnt damit, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse rücksichtslos über die Anderer zu stellen und endet im konkreten Handeln.

        Wenn Rettungssanitäter beschimpft werden, weil jemand nicht durchfahren kann, ist das extrem rücksichtslos und egoistisch. Und es wurde ja schon oft genug darüber berichtet, dass es sich dabei nicht um Einzelfälle, sondern um Alltag handelt.

        Und auch im Zug ist es schlechter geworden. Ja es wird für Alte aufgestanden. Aber das sind dann eher auch die älteren Semester. Und wenn jemand allein mit einem Kinderwagen an der Treppe steht, gehen sehr viele vorbei, bis sich jemand erbarmt. Das sind dann auch meist Ältere. Was meine Generation noch als normales Verhalten in Schule und Elternhaus anerzogen bekam, wird heute seltener.

        Übrigens. Erinnern Sie sich noch an das Video, in dem mehrere Leute über eine am Boden liegende Person steigen, um Geld abzuheben?

  • Liebe Menschen, setzt euch bitte alle so wie es euch gefällt. Breitbeinig, dünnbeinig, ausladend oder einladend, gekreuzt, gestapelt oder ineinander verknotet... alles ist erlaubt, was niemanden mehr als nach den Umständen unvermeidbar behindert oder belästigt (siehe auch Par. 1 StVO).

  • Wie man am liebsten sitzt, ist keine Frage politischer Strukturen, sondern eine Frage der Bequemlichkeit und mitunter eine Frage der Höflichkeit. Der Slogan "Das Private ist Politisch" gehört zu den Golden Oldies der späten 60er und ist augenscheinlich nicht klein zu kriegen. Allmählich könnte man sich mal etwas Neues einfallen lassen.

    • @Jochen Laun:

      Nicht kleinzukriegen, weil es stimmt...?

  • Sorry, aber der hier abgebildete Mann kann gar nicht anders sitzen. Eine Person mit so volumninösen Oberschenkeln und so kurzen Beinen ist einfach nicht dazu in der Lage die Beine übereinander zu schlagen. Und das gilt für Mann und Frau, was man in jedem öffentlichen Verkehrsmittel beobachten kann - wenn man will.

    Mit ein wenig mehr Beobachtungsgabe, ein bisserl mehr an anatomisch-physiologischen Kenntnissen und erheblich weniger ideologischen Vorurteilen und juveniler Arroganz könnte man/frau sich halt schon manche Blamage ersparen.



    Fragen Sie mal die Physiotherapeutin Ihres Vertrauens!

    • @LittleRedRooster:

      Er muss die Beine nicht übereinanderschlagen, einfach nur die Füße nebeneinanderstellen und aufrecht sitzen.

      • @Life is Life:

        Sorry, das ist wohl das zweitschlechteste Bild. Schlechter wäre nur eine Einzelperson auf der Bank. zwischen den beiden ist 40 cm Platz. Er sitzt ganz außen auf der Bank.... Warum soll er unbequem die Beine zusammenstellen wenn er niemanden den Platz wegnimmt. Weit weg ist von einer Berührung ist und selbst, wenn er die Beine zusammenstellt kein Platz für eine dritte Person dort gibt? Die Frau könnte sich genauso hinsetzen und es wäre immer noch so viel mehr Platz zwischen ihnen als in S-Bahn.



        Bitte erklären sie mir doch die Notwendigkeit



        Warum er sich setzen soll wie es ihr Vorschlag ist?



        Ich habe schon 30 stündige Zugfahrten gemacht und glauben sie mir, da wollen sie nicht nonstop aufrecht sitzen mit Beinen zusammen, wenn sie eh niemanden zu nahe kommen. Oder sie haben einen super langen Tag hinter sich, eine mehrstündige Wanderung. Mir würden hundert Gründe einfallen sich bequem hinzusetzen ohne irgendwelche stupiden Hintergedanken.



        Wäre es ein Bild in der S-Bahn bei dem er die Beine weg drückt der Frau oder ihr Raum weg nimmt wäre ich bei ihnen aber so verstehe ich ihre Aufforderung leider gar nicht, aber vllt hab ich auch irgendwas nicht bedacht.

        • @Hitchhiker:

          "(...) aber vllt hab ich auch irgendwas nicht bedacht." (Hitchhiker)



          Ja, das denke ich auch!



          Was Sie nicht bedacht haben ist, dass es (nicht nur) in Berlin genügend Leute gibt deren zänkische Grundhaltung es einfach nicht zulässt mal Fünfe gerade sein zu lassen und deren preussisch-pedantische Konditionierung sie dazu verleitet Alles und Alle in Reih und Glied zwingen zu wollen. Klassischer Fall von zwanghaft missionarischen Sendungsbewußtsein. Da war auch Siegmund Freud machtlos. Sowas muss man in möglichst bequemer Position aussitzen.



          Im Übrigen haben die in diesem Fall einfach keine Ahnung von menschlicher Anatomie. Den Zusammenhang zwischen der individuellen Ausformung der Lendenwirbelsäule, den Unterschied zwischen der Stellung der Beckenschaufeln bei männlichen und weiblichen Becken und deren Folge auf die Position der Hüftgelenke und in der Folge auch der Beine, könnte man zwar noch detaillierter ausführen...



          Das sollte dann aber eine aktive Physiotherapeutin übernehmen. Ich gebe keinen Unterricht in Anatomie und Bewegungslehre mehr. Ich bin in wohlverdienter Pension. Außerdem zahlen die ja nichts dafür.



          Schönen und entspannten Tag wünsche ich!

        • @Hitchhiker:

          Weil es eine Bank für 3 ist. Dazwischen kann sich noch jemand hinsetzen, wenn er sich auf einen Platz beschränkt.



          Im übrigen ist das irgendein Illustrationsbild (noch dazu mit falscher Bildunterschrift versehen), das rausgesucht wurde, kein von der Fragenden eingeschicktes...es gilt also "Abb. ähnlich".

          • @blutorange:

            Sorry, es wurde aufgrund dieses Bildes gesagt wie er sich setzen sollte von life ist life.



            Es mag ein dreisitzer sein, aber da ist kein Fuß und nichts zu sehen von einem Dritten. Ob da noch gemütlich eine dritte Person hinpasst ist ebenfalls fraglich.

            Deswegen kann ich die Forderung nicht nachvollziehen. Der Schluss wäre ja das auch wenn niemand da ist keine Taschen, Einkaufe oder ähnliches andere Sitzplätze belagern dürfen, was ich im übrigen viel häufiger sehe als Männer die bewusst provokant ihre Beine spreizen.

            Wie ich auch geschrieben habe würde ich es in vielen anderen Situationen genauso sehen, aber hier in dem Fall wüsste ich nicht warum jemand aus Prinzip eine andere sitzposition einnehmen sollte.

  • Der Grund warum Männer das machen ist die männliche Anatomie. Mal nüchtern betrachtet hat eben jeder Mann etwas zwischen den Beinen, was irgendwo hin muss. Die Alternative zum breitbeinig sitzen ist dieses etwas ein wenig anzuheben, dann kann man auch bequem sitzen ohne sich um die Familienplanung sorgen zu müssen.

    • @Nobodys Hero:

      So ein Blödsinn. Ich habs grad ausprobiert. Die Beine im rechten Winkel aufstellen und dann enstspannen (die fallen dann nur leicht zur Seite) ist am bequemsten. Bei der breitbeinigen Stellung werden die Muskeln im Oberschenkel innen gedehnt. Wie kann das bequem sein.?

    • @Nobodys Hero:

      Sorry, aber die Anatomie kann kein Grund sein: Bin selbst ein Mann und kann problemlos beide Beine eng beisammen halten ohne dass da irgendwas eingeklemmt wird…neeneenee, das ist nur ne Ausrede!

    • @Nobodys Hero:

      Dazu kommt auch noch die Anatomie des Skeletts, Frauen haben ein breiteres Becken und damit auch einen etwas anderen Winkel zwischen Hüfte und Oberschenkelknochen, was das Überanderschlagen oder Zusammenhalten der Beine etwas einfacher und bequemer macht.

  • ...wenn cis-Männer ganz selbstverständlich Platz im öffentlichen Raum für sich beanspruchen.

    Im öffentlichen Raum dürfen alle Menschen selbstverständlich Raum für sich beanspruchen, nur nicht zu viel.

    • @Xanyd:

      Genau. Wenn der Platz da ist, liege ich quer auf drei Sitzen. Warum auch nicht?

  • Man HÄTTE auch einfließen lassen können, dass es deutlich bequemer und gesünder ist, die Beine nebeneinander auf den Boden zu stellen und auch ordentlich Luft dazwischen zu lassen. Dass es außerdem keine Problem ist, einen breitbeinig sitzenden Mann zu bitten, sich etwas schmaler zu machen damit der Platz neben ihm noch benutzbar bleibt (anders geht es ja in der Regel auch nicht z. B. bei einer Frau, die den Nebensitz ostentativ mit ihrer Trage- oder Handtasche besetzt hält). Merke: Nicht Alles, was frau an "anständigem"/ "sozialverträglichem" Verhalten als rollenimmanent eingebläut bekommt, ist deshalb automatisch "richtig" und sollte zum Standard erhoben werden.

    Aber die Frage nahm ja eigentlich schon vorweg, dass die Antwort nur ein verschämtes "Feminist mansplaint toxische Wirrungen seiner Geschlechtgenossen"-Stückchen werden könnte. Wurde wie bestellt abgeliefert.

    • @Normalo:

      Das mit der Tasche auf dem nachbarsitz ist, so wurde mir berichtet, um nicht neben einen breitbeinigen cis Mann sitzen zu müssen. Nur frage ich mich dann warum es soviel Jungs den Mädels gleichmachen evtl auch weil sie in Wirklichkeit keinen breitbeinigen Typen neben sich sitzen haben wollen.

      • @pablo:

        "Das mit der Tasche auf dem nachbarsitz ist, so wurde mir berichtet, um nicht neben einen breitbeinigen cis Mann sitzen zu müssen."



        Kann man ja behaupten, dann ist frau sogar im Recht. Egoistisch bleibt es trotzdem.

      • @pablo:

        Vielleicht sind es nicht nur die breiten Beine. Einfach möglichst NIEMAND neben sich haben zu wollen, egal ob breitbeinig, Schweiß, Alkohol oder Parfum ausdünstend, laut telefonierend, beleibt, aufdringlich oder auch einfach nur gleichberechtigt Raum einnehmend, ist aus meiner Sicht kein außerweltliches Ansinnen sondern ganz "normaler" Alltagsegoismus - und im Zweifel ein geschlechtsübergreifendes Phänomen. Distanzvedürfnis und/oder zerbrechliche Egos gibt es überall.

        Die Mittel mögen sich unterscheiden, und es mag wohlfeil sein, eines herauszupicken, das Frauen - wohl eher aus sexualmoralischen Gründen - konsequent aberzogen wird, um das ganze Thema bei den Männern abzuladen. Aber letztlich ist das nur Augenwischerei.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Autofahrer*innen haben solche Probleme nicht. Fahrradfahrer*innen auch nicht.



    ÖPNV ist schlecht.



    - für das Gemächt.



    Empfehle Laufen, Schwimmen, Radeln...

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Ja, im Bayerischen Wald auf den ÖPNV zu verzichten und zu schwimmen ist eine ausgesprochen gute Idee. Da fällt mir ein gern genommener Satz eines berühmten Franzosen ein..: "Die spinnen die Städter... "

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Das stimmt. Aber viele sind eben auf die Öffis angewiesen. Nicht jeder hat eine Alternative. Es ist doch auch kein Argument zu sagen: Dann nutze ich halt keine Öffis mehr... Oo^^

  • Diese superlange Erklärung geht komplett an der Frage vorbei.

    Wir sitzen so gern breitbeinig weil es die entspannteste Art zu sitzen ist. Je tiefer der Sitz ist, desto weniger Beinbreite braucht man zum entspannt Sitzen. Die Sitze in den Bussen und Bahnen sind eben nicht besonders tief und die Knie fallen automatisch auseinander wenn man sich entspannt. Wir können schön eng sitzen, aus Rücksicht und Respekt für die anderen, aber wenn es genug Platz für alle ist, dann reise ich schon gern relaxed.

    • @Diesernameistbereitsvergeben:

      In diesem Zusammenhang vielleicht mal eine Frage an die Frauen - vor allem großgewachsene und solche, die hohe Schuhe tragen: Wie geht Ihr denn damit um, dass diese Sitze in aller Regel zu niedrig sind, um die Waden senkrecht unter das Knie zu bringen und gleichzeitig die Oberschenkel entspannt auf der Sitzfläche abzulegen?



      Mir fällt keine halbwegs bequeme Lösung ein, die nicht irgendwie in die Breite geht.

      • @Normalo:

        Wenn man aufrecht sitzt, geht es besser. Fläzen ist auch schlecht für's Kreuz.



        Entspannte Oberschenkel können übrigens auch gut nach innen fallen. Und weil das so ist, könnte man auch aufhören zu leugnen, dass die Art zu sitzen eine Frage der Sozialisation ist und damit auch eine der politischen/ gesellschaftlichen Strukturen.

        • @blutorange:

          Also, bei MIR ist der Weg von der Fußsohle bis zur Kniekehle einfach um einige Zentimeter länger, als ein normaler Bahn- oder Bussitz hoch ist, egal wie gerade ich sitze (im Gegenteil: Fläzen hilft, weil es da nicht so stört, wenn die Oberschenkel in der Luft hängen), und der Platz unter dem Sitz reicht auch maximal, um die Füße in einem sehr spitzen Kniewinkel dort zu verstauen. Bequem ist das ganz und gar nicht. Und nein, die Knie weiter nach innen zu drücken als schulterbreit, braucht bei mir (trotz BMI unter 26) bewussten Krafteinsatz, beengt merklich im Schritt und liefert auch nicht entfernt die Höhenreduzierung im Knie, die ich bräuchte, um die Differenz zwischen Unterschenkellänge und Sitzhöhe auszugleichen Dafür müüste ich die Füße noch schmerzthaft weit nach außen stellen und damit letztlich auch im Nachbarplatz landen.

          Die "Leugnerei" hat also schon ihre Bewandnis. Vielleicht könnten umgekehrt die Sozialisationstheoretiker mal aufhören zu leugnen, dass man die Unterschiede im Körperbau nicht einfach wegideologisieren kann.

  • Was für Probleme wir heute haben. Auf dem Bild ist genug Platz für beide, also warum sollte nicht jeder bequem sitzen? Wenn es eng wird, kommen die Beine schon zusammen.

    • @Gorres:

      Das ist eine Dreiersitzbank

  • Das Übereinanderschlagen der Beine verursacht auch vollkommen genderneutral berachtet eine Fehlstellung der Hüfte. Die untere Körperhälfte wird mit weniger Blut vesorgt. Wäre es nicht einfacher die Frauen würden anfangen genauso zu spreaden wie die Männer? Das ist ja schießlich nicht verboten.

    • @Šarru-kīnu:

      Klar wenn einfach die Hälfte der Menschen die aktuell sitzend den ÖPNV benutzen, dies nicht mehr tun wäre das auch in der Rush-Hour platztechnisch kein Problem. Oder es wird halt einfach wieder etwas mehr gekuschelt im öffentlichen Raum. Ein bisschen mehr Oxitocyn können wir alle gebrauchen bei all dem Hass da draußen. Ich halte dies für eine sehr gut durchdachten und abgewogenen Vorschlag. Lets spread the word

      • @Jugend:

        Vielleicht brauchen wir ja auch einen ÖPNV mit größerer Kapazität und bequemeren Sitzen? Sind Hartschalensitze konzipiert für eine Durchschnittsgröße ein unabänderliches Naturgesetz? Mir ging es aber ausschließlich um die möglichen gesundheitlichen Folgen einer unnatürlichen Sitzweise.

    • @Šarru-kīnu:

      Zwischen "gesund gerade sitzen" und "Manspreading" ist schon noch Platz für einige Grad, bei Erstgenanntem passen 2 Standardmenschen nebeneinander in Bus und Bahn ohne sich berühren zu müssen, bei Letztgenanntem nicht.

      • @hierbamala:

        Schon die Standardmaße zwischen Männern und Frauen weichen enorm ab bei Größe, Gewicht, Umfang usw. . Neben mir beispielsweise werden Sie im ÖPNV nicht sitzen können ohne mich zu berühren, selbst wenn ich meine Beine zusammennähen würde.

      • @hierbamala:

        "Standardmenschen" ist der Knackpunkt.

        Viele sind nicht Standard.

    • @Šarru-kīnu:

      das wäre die bessere Lösung. Ich habe eine Fehlstellung der Hüfte, mit Taubheit in den Beinen, weil ich seit Jugendtagen die Beine übereinanderschlage und das nicht durch Sport oder Training kompensiert habe.