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Debatte über Koeppen-LektüreRoman mit N-Wort

Über Rassismus muss in der Schule geredet werden, ohne ihn dabei zu erleben. Der Roman „Tauben im Gras“ hat im Pflichtlektürekanon nichts zu suchen.

Deutscher Kolonialismus in Togo um 1900 Foto: imago

A ls sich Ab­itu­ri­en­t*in­nen aus NRW bei mir melden, weil ein Interview mit mir zu kolonial-rassistischen Straßennamen Teil ihres Englisch-Abis gewesen ist, bin ich ein bisschen stolz. Nicht weil irgendwer meine Worte als abiturtauglich eingestuft hat, sondern weil da junge Schwarze Leute sind, die mir davon erzählen und mich als Verbündete wahrnahmen. Ich meine, wer wollte denn noch nie beim Abijahrgang gut ankommen?

In mir entsteht dieses Bild von aufgeregten Schüler*innen, die eine Aufgabe lesen und sich weniger allein fühlen, weil Simone von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland mit am Start ist und der Stoff etwas mit ihrer Realität zu tun hat. Bis mir eine der Ab­itu­ri­en­t*in­nen schreibt, es sei zwar witzig gewesen, in der Prüfung einen Text von jemandem zu bekommen, den sie aus der Community kannte, aber sich in dieser Situation auch noch mit Rassismus beschäftigen zu müssen, war belastend.

Die Forderung, dass in der Schule mehr über Rassismus gesprochen wird, unterstütze ich. Dass wir von der Schule gehen, ohne über den deutschen Kolonialismus und die begangenen Verbrechen Bescheid zu wissen, ist erschreckend und Teil des Problems. Wir sollten in der Schule lernen, was Rassismus ist und wie er in unsere Gesellschaft hineinwirkt. Doch wie thematisieren wir Rassismus in Lehrinhalten?

Wie es nicht geht, zeigt die Aufnahme des Wolfgang-Koeppen-Romans „Tauben im Gras“ in den Pflichtlektürekanon von Baden-Württemberg. Der Roman reproduziert rassistische Sprache. Es soll also im Unterricht ein Text gelesen werden, in dem immer wieder das N-Wort vorkommt.

Wie viele Schwarze Au­to­r*in­nen sind Teil der Pflichtlektüre?

Kein Wunder, dass die Lehrerin Jasmin Blunt nicht nur eine Petition gegen den Roman im Unterricht gestartet hat, sondern sich außerdem für das kommende Schuljahr beurlauben lässt. Ihre Kritik wird damit abgetan, dass es ja darum ginge, sich mit Rassismus zu beschäftigen. Um über Rassismus zu sprechen oder rassistische Sprache zu thematisieren, muss man Rassismen jedoch nicht reproduzieren. Es braucht auch die Literatur weißer Männer nicht, die an zukünftige Le­se­r*in­nen of Color wohl keinen Gedanken verschwendet haben. Man kann über Rassismus reden, ohne ihn dabei zu erleben. Wie viele Schwarze Au­to­r*in­nen sind wohl Teil der Pflichtlektüre?

Beim Thema Rassismus gibt es wohl keine Qualitätskontrolle. Alles taugt als Lehrstoff. Koeppen sollte als Nachkriegsliteratur gelesen werden, in der auch Rassismus thematisiert wird. Geprüft, wie gut „Tauben im Gras“ dafür geeignet ist, wird nicht. Wenn eine Lehrerin sich an der rassistischen Sprache stößt, dann soll sie das einfach gleich mitbehandeln. Das ist kein Lehrplan. Das ist Lehrzufall und kontraproduktiv. Das N-Wort hat in der Schule nichts verloren. Im Unterricht oder gar bei einer Prüfung hilft keine Triggerwarnung oder Content Note. Schü­le­r*in­nen und Leh­re­r*in­nen haben das Recht zu lernen und zu unterrichten, ohne dabei Rassismus zu erfahren.

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Simone Dede Ayivi
Simone Dede Ayivi ist Autorin und Theatermacherin. Sie studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim. Aktuell arbeitet sie zu den Themen Feminismus, Antirassismus, Protest- und Subkultur.
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49 Kommentare

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  • Rassismus verschweigen heißt ihm Vorschub leisten

    Der Roman von Wolfgang Koeppen ist - nicht ausschließlich, aber doch auch - ein plastisches zeitgenössisches literarisches Zeugnis einer verbreiteten Stimmung in der frühen Bonner Republik wenige Jahre nach der opferreichen Zerschlagung des Hakenkreuzler-Regimes. Der tradierte Rassismus hierzulande gehörte zu diesen tief eingebrannten Stimmungen. Deren authentische Darstellungen den heutigen Schülern vorzuenthalten bedeutet, ihnen das Dargestellte vorzuenthalten, als sei dies nicht geschehen. Den damaligen manifesten Rassismus durch Zensur im Unterricht heute mit Schweigen zu übergehen führt zwangsläufig dazu, die Schüler von der Aufforderung fernzuhalten, sich dagegen ethisch und kulturell zu sensibilisieren, damit seiner Renaissance nur Vorschub leistend.

    Die Gründe, die allenthalben für den Bannfluch des Buches aufgeführt werden, sind keinesfalls überzeugend, sowenig wie es sehr vergleichbare Gründe für ein Verbot von Mark Twain oder James F. Cooper Cooper oder Karl May wären.

    Wir haben im Studium an der Humboldt-Universität auch den inkriminierten Roman von Koeppen behandelt. Rassisten hat die Lektüre aus uns nicht gemacht, ganz im Gegenteil. Dazu bedurfte es keiner volkspädagogisch-heliokopterelternhafte Vorkehrungen. Wir waren selbst in der Lage, „mit diesem Konflikt fertig zu werden“. Mit dieser publicity-trächtigen Aktion gegen einen der wichtigsten Autoren der bundesdeutschen Nachkriegsliteratur erweist die Lehrerin ihrem ehrenwerten Anliegen einen Bärendienst.

  • Lustig wie so viele offenbar richtig Angst vor dem Untergang des Abendlandes bekommen im Angesicht des verschwindens des N Wortes. Aber keine Angst, als der Eidam verschwand bestand Deutschland weiter, auch den Verlust des Helfanten haben wir als Nation kulturell verkraftet, da werden wir nicht untergehen nur weil echt keiner mehr weiß was ein N. ist...

    • @Eva Kern:

      Das Problem ist sicher nicht das Verschwinden einzelner Worte sondern wenn überhaupt das Verbannen ganzer Werke, weil in ihnen unerwünschte Worte vorkommen. Davon abgesehen gibt es immer einen feinen Unterschied zwischen einer eigenständigen Entwicklung des Sprachgebrauchs und einer von Staat oder Interessengruppen forcierten.

      • @Normalo:

        Ja, das ist ja hier das Problem. Gerade dieses Werk und sein Sprachgebrauch wird vom Staat forciert, indem es in den Lehrplan aufgenommen wird. Von selbst würde das wohl kaum jemand in dem Alter lesen... und auch Ältere nicht ;-)



        Es soll doch auch gar nicht verboten werden. Wer will, kann es ja lesen, nur nicht unbedingt zwangsweise.



        Wir reden ja hier auch nicht etwa vom Geschichts-, sondern vom Deutschunterricht. Da liest man auch keine Blut-und-Boden-Literatur im Abi, nur weil es die eben gibt und man daraus was lernen kann.

        • @NoMeansNo:

          Meinen Sie im Ernst, dieses Buch animiere aktiv zur Verwendung rassistischer Sprache?

          Was INHALTE betrifft, ist es eine pädagogische Entscheidung, was als sinnvolle Lektion gilt und was nicht. Da kann man trefflich drüber streiten. Aber verwendete Worte - insbesondere wenn die Verwendung eher abschreckend geschieht - in dieser Diskussion als Totschlagargument zu bringen, halte ich für wenig überzeugend.

    • @Eva Kern:

      Auch das Fräulein ist verschwunden und der Jüngling, auch der Junker und die Junfger. Schon gerade die alte Jungfer. Die, als Feindbild, weil bitter, intolerant und missgünstig wird nahtlos ersetzt durch den Alten weißen Mann. So bald der verschwunden ist, braucht man Vieles einfach automatisch nicht mehr.

    • @Eva Kern:

      "Lustig wie so viele offenbar richtig Angst vor dem Untergang des Abendlandes bekommen im Angesicht des verschwindens des N Wortes."

      Das Wort verschwindet nicht. Es steht in Millionen von Büchern, wird in alten Filmen verwendet...

      Es ist unmöglich zu verhindern, dass junge Menschen damit konfrontiert werden. Und dann ist es doch besser, wenn sie im Unterricht darauf stoßen, Dort gibt es eine Einordnung, die nicht aus Richtung Stammtisch kommt.

    • @Eva Kern:

      Och, wie naiv.

      Und mit dem Wort verschwindet dann automatisch auch der Rassismus, nicht wahr? Der ist schließlich nur das Ergebnis von Sprache.

      Die Vorstellung, dass man nur die Sprache ändern muss, um das Denken zu ändern, kennen wir woher? Ach ja - von Orwell.

      • @Suryo:

        Dass Sprache das Denken bestimmt, wissen wir nicht erst von Orwell, sondern schon von Humboldt oder Wittgenstein: "Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt."



        Das Verschwinden der Bezeichnung "Fräulein" für unverheiratete Frauen hat z.B. schon so einiges im Denken bewirkt. Und wer mehrere Sprachen beherrscht, weiß ja auch, dass es Wörter gibt, die man nicht ohne Bedeutungsverlust in eine andere Sprache übertragen kann.

        • @NoMeansNo:

          Wie unten dargelegt: inzwischen überschreitet der Glaube an die Macht der Sprache bei einigen die Grenze zum magischen Denken.

          Man kann sich nämlich auch kritisch mit Sprache auseinandersetzen und bewusst reflektieren. Ein Wort zu tabuisieren, verleiht ihm erst recht Macht.

          • @Suryo:

            Also prinzipiell sollte man an Sprache nicht zu viele Erwartungen stellen. Es gibt z.B. Sprachen, in denen es kein grammatisches Geschlecht gibt. Dennoch ist es keineswegs so, als hätte dies z.B. die türkische oder indonesische Gesellschaft bzw. Kultur zu Paradiesen der Gleichstellung von Frauen gemacht.

            • @Suryo:

              Nein, leider gibt es nämlich mit der Religion eben etwas, was in noch viel höherem Maße das Denken bestimmt.



              Aber man kann schon darüber philosophieren, ob bspw. die Subjektfixiertheit europäischer Sprachen im Vergleich zur Subjektlosigkeit vieler asiatischer Sprachen nicht doch auch Einfluss auf die entsprechenden Gesellschaften hatte.

    • @Eva Kern:

      Genau Genau - wie sagte in Fortsetzung! Gerd Köster “The Piano has been drinking“ zu Rico McClarin dem Drummer?! “Ok. Klütte! Ist Klütte ok?“



      Und Rico - Black Irokese Ire - “Ja ok. Klütte ist ok!“



      ,ps die Antwort meines Freundes James - erkennbar Besatzungskind “wie? Farbiger? Bist du nicht farbig…?…“



      Würde die Netti⛓️🪚 nicht überstehen •



      Offensichtlich ein Rassist in eigener Ssche!

      kurz - Habe ja nichts gegen



      🧠Erweichung! Shure: Wer’s tragen kann! Gelle. Hauptsache kleidsam! Woll.

  • Ich würde sagen, es ist Aufgabe der Lehrer*innen einen rassismuskritischen Rahmen zu bieten, innerhalb dessen das Buch dann als Oberstufenlektüre gelesen wird. Zu sagen, dass Texte, die Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit thematisieren, nicht mehr gelesen werden können, weil sie diese ggf. reproduzieren können, greift zu kurz, gerade aus dem Mund einer Lehrerin - sie ist vielleicht selbst Betroffene von GMF. Aber ihre Rolle ist hier nicht einfach nur die Rolle der privat Betroffenen, sondern die der Lehrenden und als Lehrende muss sie genau die Orientierung bieten, die sie von Dritten anmahnt. Wenn ich mit einem Kurs ein Theaterstück lese wie den Kaufmann von Venedig, der antisemitische Elemente aufweist oder die Rede eines Wladimir Putins diskutiere, die sexistische Elemente beinhaltet, dann ist es genau an mir, diese Formen von GMF mit den Schüler*innen zu betrachten, zu thematisieren, zu "framen". Zu sagen, ich als Betroffene möchte das nicht, da es mich betrifft und eine Lektüre kann, wenn sie nicht eingeordnet wird, beim bloßen Lesen GMF reproduzieren, ist der Rückzug ins Private. Das wäre nicht mein Weg und war es, dort wo ich von GMF betroffen war, auch nie.

  • Soweit ich weiß, ist bei dem N-Wort genau wie beim dem älteren M-Wort eine Bedeutungsverschiebung eingetreten, welche die Kolumnistin leider nicht thematisiert. Das N-Wort bedeutet in der ursprünglich lateinischen Wortbedeutung ja erst mal nichts anderes als das bis heute gebräuchliche Bezeichnung Schwarz(e/r). Unter dem Einfluss des amerikanischen Schimpfwortes "Nigger" (statt des ursprünglich meines Wissens auch eher neutralen "Negro" ) trat ein Bedeutungswandel ein. Ich kann mich erinnern, dass in den 70er Jahren noch die neutrale Bedeutung dominierte, (d.h., dass das N-Wort oft völlig ohne negative Konnotation statt dem weniger gebräuchlichen "Schwarz-er" gebraucht wurde) in den 80er , 90er Jahren ließ sich ein Bedeutungswandel ausmachen. Soweit meine Wahrnehmung und Erinnerung. Gerade in der deutschen Sprache und Literatur und deren Interpretation ist es wichtig, solche historischen Bedeutungsverschiebungen , die nicht selten sind, zu erkennen und zu berücksichtigen. Natürlich sollte durch die Auswahl entsprechender Literatur niemand vorgeführt oder unangemessen in Fokus gerückt werden. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass Rassismus erst in letzterem Fall gegeben wäre.

  • Die Moderation: Kommentar gekürzt, bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. 

    Eine Rechtfertigung, Bücher wie "Tauben im Gras" aus dem Unterricht zu verbannen, sehe ich nicht.- Aus Geschichte kann man nur lernen, wenn man sie nüchtern und unzensiert betrachtet und den Unterschied zwischen der heutigen Sichtweise auf ihre Ereignisse und der jeweils zeitgenössischen herausarbeitet. Das ghet schlicht nicht, wenn man jede Abweichung von der heutigen Sichtweise gleich wegcancelt.

    In sofern: JA, wer sich mit Alltagsrassismus damals und heute beschäftigen will, muss auch imstande sein, diesen Alltagsrassismus in all seiner vormaligen Selbstverständlichkeit erleben zu können, alls man eben das "N-Wort" noch völlig unvoreingenommen einfach verwendete und es nicht in eine moralisierende Verdrucksung umwandelte. Wie soll man verstehen, wie echter Rassismus (im Gegensatz zu einem, den wir nur noch aus den gesellschaftlichen Verboten ihn betreffend kennen) funktioniert, wenn man ihn nicht darstellen darf?

    Natürlich soll so eine Befassung damit pädogisch eingekleidet sein, damit der Rassismus zum Studium und nicht zur Emulation dient. Aber genau dafür gibt es nunmal das Studium, das der Staat von jedem verlangt, der Lehrer werden will: Die Leute sollen sich etwas dabei denken können und ihre Schüler zum Selbserdenken inspirieren, nicht bloß ministeriale Denkschablonen nachzeichnen lernen (und lehren).

  • Es gibt viele Wörter und Sätze, die gewaltvolle Sprache darstellen. Sprache schafft Bewusstsein und formt Wirklichkeit. Im täglichen Sprechen haben diese Begriffe und Aussagen sicher keinen Platz, sie aber aus einer Auseinandersetzung zu verbannen empfinde ich als nicht zielführend. Das betreffende Wort war und ist Teil rassistischer, gewaltvoller Sprache und als solcher muss es behandelt und kontextualisiert werden können.



    Zum Thema Reproduzieren muss ich an viele Produkte schwarzer Küpnstler im Rap-Bereich denken. Dort ist die Verwendung Teil von Empowerment qua Aneignung, trotzdem erhält diese Praxis ungenanntes Wort sicherlich für die breite Masse, nicht nur weißer Konsument:innen, weitaus mehr am Leben. Und die Brechung dahinter werden viele nicht bewusst wahrnehmen.

  • Die Gemeinheit dieser Pflichtlektüre scheint eher die Langeweile u Lebenszeitverschwendung zu sein ( wunderschöne Rezensionen auf Amazon.siehe Vorwort zum 1.stb überhaupt, in dem erwähnt wird, dass 1-2 Jahre nach dem Abitur keine Schüler : innen ein Buch in die Hand nimmt.

  • Ich wage zu behaupten, dass ein Buch, das nicht in irgendeiner Weise verstören, verletzen, überfordern und triggern kann oder als böse und abstoßend wahrgenommen werden kann, gar nicht im Unterricht der gymnasialen Oberstufe behandelt werden muss oder sollte. Dann kann man es auch ohne die Weisheiten eines Deutschlehrers lesen. Was hat denn die Lehrerin, die dieses Buch nicht unterrichten möchte, überhaupt für einen Anspruch an ihren Unterricht mit hochgebildeten erwachseneb Menschen, wenn ein Buch wegen eines bestimmten Wortes nicht auf den Lehrplan soll?

  • Eines der Bücher, die mich am meisten beeindruckt haben war „Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horvarth. Auch dort kommt das N-Wort vor. Gemäß der Autorin müsste dieses Werk dann ebenfalls geächtet und von jedwedem Lehrplan verbannt werden, da es ja allein aufgrund des N-Wortes zwangsläufig Rassismus reproduziere. Ich kenne das Buch „Tauben im Gras“ nicht, kann mir aber schwerlich vorstellen, dass auf einem deutschen Lehrplan sich rassismuslegitimierende Literatur findet.

    Die Aktivisten sollten aufpassen das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten; Dogmatismus führt selten zu Gutem. Das eingangs erwähnte Werk zu verbannen hiesse ein sehr eindrucksvolles, gegen Autoritarismus und Faschismus gerichtetes Werk zu verbannen, welches explizit von der Gleichheit aller Menschen ausgeht. Und das nur, weil, der Zeit entsprechend, das N-Wort benutzt wird. Man muss die Dinge und damit auch die Sprache im Kontext ihrer Zeit sehen sonst kann man schlicht den Sinn nicht durchdringen. Was heute fortschrittlich ist kann morgen schon reaktionär sein.

    Es ist möglich politisch korrekt von Schwarzen oder BiPoC zu reden und trotzdem an die Überlegenheit der weißen Rasse zu glauben so wie es möglich ist, dass Autoren aus einer anderen Epoche das N-Wort ohne Abwertung verwendet haben.

    • @Fran Zose:

      Zunächst einmal möchte ich Ihnen Zustimmen. "Jugend ohne Gott" ist ein großartiges Buch, das ich mit Gewinn gelesen habe. Auch die Verfilmung ist hervorragend und unbedingt zu empfehlen.

      Andererseits muss ich mir bewusst sein, dass ich weiß bin. Ich werde nie nachempfinden können, was das N-Wort für meine von Rassismus betroffenen Schüler*innen bedeutet. Daher käme ich nicht auf die Idee, sie zur Lektüre dieses Buches zu verpflichten.

      Wenn ich "Jugend ohne Gott" im Unterricht lesen wollte, dann nicht ohne vorherige ergebnisoffene Diskussion in der Klasse.

      "Tauben im Gras" kenne ich nicht und kann nicht beurteilen, wie groß der Verlust ist, auf die Lektüre zu verzichten. Soweit ich jedoch mitbekommen habe, geht es nicht darum, das Buch zu verbieten. Es soll ihm lediglich der Status einer Pflichtlektüre aberkannt werden. Die Aufregung hierüber kann ich nicht ganz nachvollziehen.

      • @TSOW:

        "Ich werde nie nachempfinden können, was das N-Wort für meine von Rassismus betroffenen Schüler*innen bedeutet."

        Die Argumentation wird oft gebraucht, ist aber etwas problematisch. Natürlich kann man nicht alles exakt nachempfinden, was andere mit guten Gründen triggert oder verletzt oder verletzen könnte, aber mit ein wenig Information, sollte man sich schon empathisch bewusst sein, wo eine gefahr liegt - nämlich generell bei pauschalen Abwertungen von Menschen aufgrund von Äußerlichkeiten oder ererbten Eigenschaften - und wie man damit umgeht. Damit umgehen, kann auch heißen, abwertende historische Begriffe mit Sensibilität und Einfühlung zu besprechen, anstatt sie zu umschiffen, um die Resilienz zu stärken. Es kommt sehr auf die Situation an und auch die Empathie. Wichtig ist auch, zu wissen, dass Menschen nie einheitlich reagieren. Mir gibt es zwar auch einen Stich, wenn ich als schwuler Mann alte Texte über Sodomiten und deren Verbrechen o.ä. lese, komme aber doch als erwachsener Mensch ganz gut damit klar. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für einen Lehrer nicht einfach wäre, so einen abwertenden Text mit Schüler*innen in der Pubertät zu erörtern. Eine Lösung könnte eben sein, dann vergleichbare historische Diskriminierungserfahrungen zu sammeln und in Relation zu stellen.

      • @TSOW:

        Es freut mich, dass wir die hohe Meinung in Bezug auf "Jugend ohne Gott" teilen. Ich nehme an nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass das Buch ein Plädoyer für moralisches Handeln in einer aufziehenden amoralischen Zeit ist.

        Vor dem Hintergrund fällt es mir schwer nachzuvollziehen, warum dieses Werk nur aufgrund des damals üblichen Verwendung des N-Wortes nicht in den Lesekanon aufgenommen werden sollte. Der Protagonist spricht sich doch explizit gegen die Herabwürdigung schwarzer Menschen aus.

        Es ist eine Unart unserer Zeit Vergangenes allein aus heutiger Perspektive zu beurteilen. Denn Urteilen kann man dann zwar wunderbar und sich moralisch weit vorne wähnen, nur wird man nichts verstehen und läuft, in zugegeben bester Absicht, Gefahr vergangene Fehler zu wiederholen.

        Ich sage also nicht das ursprüngliche Wort und ersetze es durch das N-Wort. Es ist doch absurd anzunehmen, dass niemand automatisch an das ursprüngliche Wort denken wird, auch wenn N-Wort gesagt wird. Warum führen wir diesen Eiertanz denn auf? Wenn Sie also an eine Traumatisierung der Schüler durch Wörter glauben, müsste sie auch so eintreten; zumal wenn dieses Thema durch eine (gut gemeinte) Diskussion vorab noch viel größer gemacht wird. Es stünde nicht mehr das humanistische Vorbild des Lehrers im Mittelpunkt, sondern der teilweise absurde heutige Sprachkampf; betont würde das Trennende (im übrigen ein grundsätzlicher Fehler jedweder Identitätspolitik).

        Verstehen Sie mich richtig, es ist absolut korrekt, dass heute das N-Wort nicht mehr verwendet wird, da wer es heute benutzt der gesellschaftlichen Diskussion der letzten Jahr nicht gefolgt ist oder es eben absichtlich in herabwürdigender Weise tut. Aber das gilt eben nur für heute und nicht für per se für vergangene Zeiten wie "Jugend ohne Gott" im besten Sinne beweist. Diese Bilderstürmerei hat zum einen etwas Totalitäres und, vielleicht viel schlimmer, wird wenig ändern da sie eine Auseinandersetzung verunmöglicht.

  • In meiner Schulzeit, die leider schon einige Jahrzehnte zurückliegt, mussten wir Nazi-Propaganda-Texte kritisch analysieren. Das war durchaus hilfreich und nützlich, ein Gewinn für mein weiteres Leben. Die Autorin hält anscheinend sowohl Lehrer wie Schüler für geistig unbedarfte Wesen, die unfähig sind, sich mit Texten kritisch auseinanderzusetzen und vor jeder Berührung mit problematischen Texten geschützt werden müssen. Wenn Unterricht so läuft, dann kommen die Schüler aus der Schule heraus, ohne es gelernt zu haben, sich mit Texten kritisch auseinanderzusetzen.

  • Mehr und besserer Geschichtsunterricht: Voll dafür.

    Die unangenehmen Seiten der Geschichte einfach tabuisieren: Voll dagegen.

    Das Problem mit dem N-Wort muss man im Unterricht ansprechen und erklären. Ich verrate so viel: "N" ist ein lateinisches Fremdwort und bedeutet auf Deutsch "S". Dass es heute nicht mehr verwendet werden darf, hat viele nachvollziehbare Gründe. In einigen Jahrzehnten wird man "S" vielleicht auch nicht mehr verwenden dürfen, je nachdem wie sich Sprache, Gesellschaft und Befindlichkeiten weiterentwickeln.

  • "Ihre Kritik wird damit abgetan, dass es ja darum ginge, sich mit Rassismus zu beschäftigen."

    Das ist zu vereinfacht. "Kultusministerin Theresa Schopper will am Status „Pflichtlektüre“ festhalten.„Es geht darum, deutlich zu machen, wie Rassismus Gesellschaften prägt: damals in den 50er-Jahren, als der Roman entstanden ist, aber auch heute.“ Dies solle durch eine Einordnung des Romans und begleitende Fortbildungen und Materialien erreicht werden.

    Ich kann nachvollziehen, dass eine klare Auseinandersetzung mit der Sprache und den rassistsischen Stereotypen dieser Zeit zwingend mit einer Behandlung im Unterrichtet einhergehen und daher auch vorgeschrieben werden und nicht nur empfohlen werden sollte.

    Es handelt sich um ein antirassistisches Werk und natürlich sprechen die Rassisten darin keine diskriminierungsfreie Sprache. Es ist wichtig die Gesellschaftsbilder aus aus vergangenen Zeiten zu kontextualisieren und ihre Wirkung bis heute zu verstehen.

    Ich halte es für naiv, zu glauben, dass Rassismus bekämpft werden kann, wenn man die Sprache in hostorischen -und hier insbesondere rassismuskritischen- Werken zensiert oder die Lektüre komplett aus den Lehrplänen bannt.

    • @Deep South:

      Volle Zustimmung. Genau darum geht's!

    • @Deep South:

      Ich denke es geht hier mehr um den schulischen Kontext. Das Problem ist m.E. nicht eines der N-Wörter, was nicht heißt sie frei Laune nutzen zu können, ihre Vermeidung hat was mit ´guter Kinderstube zu tun´, man bezeichnet seine Kolleginnen ja auch nicht als Pussy, seine Eltern als Gammelfleisch oder den Schutzmann als Rektrum.



      Es geht m.E. eher um den Umgang und das Gefühl beim schulischen Umgang mit Diskrimination in der Literatur, wenn Diskrimierte in der Klasse sind. Wenn N-Wort nur statthalter diskriminierender Gegenwartsstrukturen ist- oder anders - Wenn der Klassennazi süffisant lächelnd beim Zitieren bestimme Mitschüler ansieht und die woken dies mit mitleidig-entschuldigendem Blick auch tun, ist es dann nicht egal welches Wort genutzt wird, weil die Ausgrenzung ja wortunabhängige manifeste Tatsache ist? Ist der Blick auf den hier geborenen Nichtweißen beim Lesen eines Sklavereitextes nicht ausschließend: ´Hey echt Mist, was Deinen Leuten so passiert ist´- also ein Ausschluss aus dem Klassenkollektiv erfolgt und ist es daher nicht auch ein Problem, dass es sehr selbstausschließend ist, wenn es keine allgemein akzeptierte deutsche Selbstbezeichnung gibt - sondern nur eine Abkürzung als Wortkrücke, die aus DER Sklavenhalter- und Kolonialsprache schlechthin, dem Englischen stammt?



      Ich wäre dankbar, wenn wir uns wenigstens auf einen Begriff einigen könnten, statt mit Kürzeln um den heißen Brei herumzulavieren.



      Kinder sind ja nicht blöd - sie merken, wenn Erwachsene nur rumeiern.

      • @Euromeyer:

        Ich sag ja, dass das ganze in ein Konzept eingebunden sein muss. Und natürlich ist Sensibilität gefragt. Und jemand, der sich der Bedeutung und Wirkung rassistischer Begriffe bewußt ist, verwendet sie im Alltag auch nicht. Jemand, der ein bewußter Rassist ist, wird diese Begriffe unabhängig davon weiter "reproduzieren".



        Ein Kind, dass in einer Umgebung aufwächst, wo so eine Sprache Normalität ist, bekommt durch die Auseinandersetzung mit solchen Werken eine andere Perspektive auf diese Begriffe und wird die Konsequenzen daraus besser verstehen lernen, als durch bloßes Wegschweigen. Dass dadurch solche Wörter "verschwinden" ist meiner Meinung nach ein absoluter Irrgalube.

        Zu den ganzen identitätspolitischen Abkürzungsschubladen stimme ich absolut zu. Da wird ein häßlicher Stempel durch einen etwas weniger häßlichen ausgetauscht.

      • @Euromeyer:

        Englisch ist DIE Sklavenhaltersprache schlechthin?

        Was ist mit Latein, Arabisch, Spanisch oder Portugiesisch?

  • Besser, Kinder kommen mit dem N-Wort im Unterricht, mit entsprechender Kontextualisierung und Information, in Berührung, als auf der Straße oder beim AfD-wählenden Onkel.

    Das Ganze wirkt auf mich wie magisches Denken. Wenn das tabuisierte Wort nicht ausgesprochen wird, können die bösen Geister einem nicht schaden...

    • @Suryo:

      "Wenn das tabuisierte Wort nicht ausgesprochen wird, können die bösen Geister einem nicht schaden..."



      Das behauptet Simone Dede Ayivi ja überhaupt nicht.

      • @Jutta57:

        Das stimmt, aber es gibt insbesondere in der Critical-Whiteness-Szene tatsächlich Menschen, die meinen, das Wort auch nur auszusprechen, sei "Gewalt" und "retraumatisiere" - und zwar unabhängig vom Kontext.

        Vor einigen Jahren gab es mal eine Pressekonferenz zum Erscheinen des Filmes "The Green Book", auf der Viggo Mortensen sagte: "You don't say the [N-Wort] anymore."

        Es brach in den USA ein Shitstorm über ihn herein. Denn: Ein Weißer dürfe dieses Wort unter absolut gar keinen Umständen sagen. Nicht als Zitat, nicht einmal, um dieses Wort eindeutig zu verdammen. Er war gezwungen, sich öffentlich zu entschuldigen. Sorry, aber das ist absurd und hat mit einem rationalen Diskurs unter erwachsenen Menschen nichts mehr zu tun. Und so etwas sollte schon gar nicht in Schulen Einzug halten.

        • @Suryo:

          Hier ein Bericht des Guardian über den Vorfall. Sorry, ich hatte das Zitat anders in Erinnerung, sinngemäß stimmt es aber:

          www.theguardian.co...een-book-screening

          "According to Dick Schulz, a freelance director who was present and tweeted about the conversation, which was about race in America, Mortensen said: “For instance, no one says ‘nigger’ anymore.” “The movie is amazing,” Schulz wrote, “but at the Q&A after Viggo Mortensen just dropped the N-Word and the oxygen immediately left the room.”

          He added: “I have no idea why this isn’t a big news story. Viggo is wildly talented but that kind of behavior needs to be publicly checked.”

          Schulz also wrote that “it was one of the weirdest things I’ve ever witnessed”."

          In anderen Worten: Mr. Schulz war der festen Überzeugung, dass allein die Tatsache, dass Mortensen das Wort AUSSPRACH, ein Skandal sei, der Schlagzeilen machen sollte. Obwohl Schulz zugleich die Äußerung in den Kontext der Ablehnung dieses Wortes stellte.

          "Mortensen told the Reporter he was making the point that many people casually used the slur in the period in which the movie is set.

          He also said he had “no right to even imagine the hurt that is caused by hearing the word in any context”"

          "Nicht einmal das Recht zu haben, sich auch nur vorzustellen, welche Verletzungen es hervorrufe, das Wort in egal welchem Kontext zu hören."

          Also bitte. Das ist doch bizarr.

          • @Suryo:

            So bizarr dieses Beispiel (zumindest aus weißer Sicht) auch sein mag, es geht meines Erachtens am Thema vorbei.



            Ich finde, Frau Ayivi bringt den Kern des Problems doch auf den Punkt:



            "Wie viele Schwarze Au­to­r*in­nen sind Teil der Pflichtlektüre?"



            Mehr muss man doch gar nicht sagen.

            • @Jutta57:

              In der originalen Kontroverse geht es aber nicht darum, dass schwarze oder asiatische Autoren im deutschen Kanon nicht vorkommen, sondern darum, dass der Roman nicht behandelt werden solle, weil darin das N-Wort vorkommt.

              • @Suryo:

                Es geht darum, dass eine schwarze Lehrerin sich weigert, verpflichtet zu sein, im Unterricht x-mal das N.Wort zu reproduzieren.



                Ich finde nicht, dass Weiße ihr das abzusprechen haben und ihr erklären sollten, wie sie gefälligst das Unterrichtsthema Rassismus zu gestalten hat.

                • @abraxas:

                  Abgesehen davon, daß ich nicht glaube, daß es hier die eine, einzige, beste Lösung gibt: die Frau ist Lehrerin, es ist ihr Job, sie muss sich wenigstens die Vorschläge anderer anhören.

                  • @Suryo:

                    Es geht nicht um einen "Vorschlag". Der Roman ist verpflichtender Unterrichtsstoff. Wäre es ein Vorschlag, der auch abgelehnt werden kann, wäre der "Vorschlag" kaum Thema in diversen Medien geworden.



                    Und genau dieses "es ist dein Job, Rassismus zu reproduzieren, also mach gefälligst" hat ja dazu geführt, dass sie sich für das kommende Schuljahr hat beurlauben lassen.

                    • @abraxas:

                      Ich meinte die Vorschläge dazu, wie das Buch im Unterricht behandelt werden sollte.

                      • @Suryo:

                        Abgesehen davon: meinen Sie, eine jüdische Lehrerin sollte sich weigern, im Geschichtsunterricht die antisemitische Sprache des Dritten Reiches zu „reproduzieren“?



                        Abgesehen davon, dass das doch zeigt, dass man im Unterricht bestimmte Dinge im Sinne der kritischen Einordnung, bzw. schlicht der Bildung einfach „reproduzieren“ MUSS: Man könnte ja auch fragen, wer eigentlich besser geeignet wäre als eine jüdische Lehrerin.

  • "Das ist kein Lehrplan. Das ist Lehrzufall und kontraproduktiv. "

    Es gibt so viele Zufälle warum jemand etwas lernt, und wenn er Glück hat auch behält. Soll ernsthaft alles von jeglicher Individualität befreit vorgekaut werden?

    Es gab Lehrer, bei denen ich dem Zufall dankbar war und dafür habe ich ihm verziehen, daß er es an vielen anderen Stellen der Personalauswahl nicht so gut meinte.

    Trotzdem muß man schon selbstständig zu einer Weltsicht kommen.

  • Da fehlt mir jetzt etwas Kontext.

    Wenn die Sprache in dem Roman rassistisch ist, heißt das jetzt Koeppen war ein Rassist?

    Mark Twain auch? Was ist mit dem Film "I'm not your negro"?

    de.wikipedia.org/w..._Am_Not_Your_Negro

    Oder überhaupt mit James Baldwin?

    Kann man im Geschichtsunterricht eine Hitler-Rede oder eine von Goebbels zeigen und diskutieren?

    Ist es nicht Aufgabe der Pädagoginnen und Pädagogen, das alles einzuordnen und etwa klarzumachen, dass es zu anderen Zeiten einen anderen Sprachgebrauch gab?

    Und warum das so war?

    Wäre das nicht ergiebiger, als einfach zu sagen, weg damit?

    Fragen über Fragen.

    • @Jim Hawkins:

      Kontext🏴‍☠️ - sach mal so -

      Koeppen ist sterbenslangweilig!



      Braucht kein Schwein.



      Markt Twain Huck Finn & Co.



      Da genau Geigentiel - unbedingt lesen!

      kurz - Wo kämen wir hin?



      Wenn Lehrer & Lersche wie die Autorin - bestimmen - was wir lesen!



      Altersstufe egal •

      Wie sagt es doch Andreas Rebers?



      “Provinz?! Sie wissen doch was Provinz ist?! Provinz ist da - wo die Lehrer zu den Intellektuellen zählen!“



      ©️ Ein Lied für Christian Wulf



      www.youtube.com/watch?v=bp-V5_jQHiE



      Immer gern - servíce -

      • @Lowandorder:

        OK, wenn er langweilig ist, dann kann er natürlich weg.

        Und dafür viel Twain, Auster, Faulkner, Kafka, von mir aus Murakami und Ishiguro rein.

        Wir wurden in der Oberstufe mit dem "abgefuckten Grass" (RAF) gefoltert.

        Und überhaupt, die Allergie gegen die Reclam-Heftchen hat sich erst lange nach dem Abitur gelegt.

        Nathan der Weise, Faust, das hat sich alles nicht erschlossen, weil die Lehrer es nicht erschließen konnten.

        Nur Kohlhaas, der ging von alleine, der hat ja auch ganz schön Rabatz gemacht.

        Mit der Literatur ging es jedenfalls erst nach der Schule los.

  • In Texten vergangener Zeiten werden Lebenseinstellungen vergangener Zeiten deutlich. Rassismus, Diskriminierung von Frauen und Minderheiten, Demokratieverachtung.



    Wir sollten den Kindern beibringen, Literatur der Vergangenheit kritisch zu bewerten. Wie soll das gehen, wenn wir die entsprechenden Texte nicht lesen?

    • @fraesdorff:

      Die Moderation: Der Kommentar wurde entfernt. Bitte halten Sie sich an unsere Nettiquette.

      • @Lowandorder:

        Booey - nun bin ich mal höflich - wa!



        Isses auch wieder nicht recht.