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Zum WeltkatzentagVermenschlichte Gourmet-Miezen

Ob für Rassetiere oder für Stubentiger – Katzenfutter wird so vermarktet, dass für jede Samtpfote was dabei ist. Zum Weltkatzentag eine Produktanalyse.

Wer möchte da nicht Katze sein? Foto: ImagoImago

A lte Werberweisheit: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Die Tierfutterpackung hingegen muss dem Menschen gefallen, nicht dem Tier. Und weil das einzig wahre Tier die Katze ist, geht es hier heute, passend zum Weltkatzentag am 8. August, um Katzenfutterdesign. Ein irre diversifizierter Markt, alle Sorten-/Konsistenz-/Altersempfehlungs-Kombinationen auch nur eines Herstellers aufzuzählen, würde diese Kolumne füllen. Ich beschränke mich daher aufs Nassfutter, und da gibt es einige grundverschiedene Herangehensweisen.

Den Middle-of-the-Road-Approach verfolgen dabei die großen Player wie Kitekat, Whiskas oder Felix: eine niedliche Katze vor buntem Hintergrund als Eyecatcher, dazu eindeutige Sorten wie Wild, Geflügel, Thunfisch, wobei sich für manche sogar ein herstellerübergreifender Farbcode etabliert hat. Rind ist fast immer rot, Huhn gelb, Lachs rosa, Kaninchen grün.

Ein Level höher ist die Sheba-Klasse. Die Katzen auf den Verpackungen sind elegant statt niedlich, einfarbiges Rassetier statt Stubentiger. Schwarz und Gold dominieren, es locken Wortkombinationen wie „Feinste Komposition“, „Schmelzender Kern“ oder „Empfehlung der Saison“. Hier werden Katzen zu Gourmets anthropomorphisiert und die Sorten gleichen oft Gerichten, die man auch selbst bestellen würde.

So findet sich in der Sammelbox „À la carte – Raffinessen des Küchenchefs“ von Purina Gourmet unter anderem „Ente provenzalischer Art, garniert mit Tomaten und Oliven“. In der Sheba-Produktlinie „Fresh Cuisine“ hat man die Wahl zwischen dem „Taste of Tokyo“ mit „Thunfisch und einem Hauch von Reis“ oder dem „Taste of Paris“ mit „Weißfisch à la Bouillabaisse“. Auch die katzenfuttertypischen Aggregatzustände werden hochgejazzt. Weiche Pampe heißt hier „Mousse“ oder „Feine Pastete“, aus Stückchen in Soße werden „Ragout“, „Erlesene Streifen“ oder „Zarte Häppchen“.

taz am wochenende

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Die dritte große Katzenfuttergruppe ist beige, hellbraun oder weiß grundiert, sie subsumiert die Landlust-Fraktion, die Biofutterkäufer und auch die rustikalen Traditionalisten. Etwa mit der Produktreihe „Omas Küchenklassiker“ von dm, in der „Oma“ unter anderem das „Bauernpfännchen reich an Leber“ serviert. Oder „Sanabelle Heimat“, das „feine Hofpute & Landente“, „Pastinake & Kartoffel und „+ Preiselbeere“ in einer Dose vereint. Wobei auch Kitekat schon auf diesen Trend aufgesprungen ist und seine Sammelboxen „Landpicknick“ und „Jagdschmaus“ nennt.

Weil Teile dieser Zielgruppe auch für das Superfood-Versprechen offen sind, finden sich hier die ausgefallensten Zutaten, etwa „Aroniabeere“ oder – mein Favorit – bei „Betty’s Landhausküche“ aus dem Hause Boswelia: „Känguru mit Borretschöl und Taurin im Frischebeutel“. Wer möchte da nicht Katze sein?

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Michael Brake
wochentaz
Jahrgang 1980, lebt in Berlin und ist Redakteur der Wochentaz und dort vor allem für die Genussseite zuständig. Schreibt Kolumnen, Rezensionen und Alltagsbeobachtungen im Feld zwischen Popkultur, Trends, Internet, Berlin, Sport, Essen und Tieren.
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61 Kommentare

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  • Wer eine Katze besitzt und hierfür Futter kauft, sollte sich mal näher vor Augen führen, was (eigentlich: wer) für die Erzeugung getötet wurde. Folgende Dokus geben einen guten Einblick, finde ich:



    "Gunda"



    www.imdb.com/title...?ref_=nv_sr_srsg_0



    "Cow"



    www.imdb.com/title...f_=tt_sims_tt_i_11



    "Butenland"



    www.imdb.com/title...0/?ref_=fn_al_tt_1



    Soll/darf ich mich hinstellen und sagen: Die Katze statt dem Rind? Die Katze statt dem Huhn? Die Katze statt dem Schwein? ...

  • Ich empfehle allen, die Katzenfutter kaufen wollen dringend einen Blick auf die Zutatenliste. Hint: Kauft das Katzenfutter nicht im Supermarkt

    • @Kaboom:

      Die letzte Katze wurde mit dem billigsten Eigenmarke-Katzenfutter von Rewe und DM vom Tag 1 ernährt. Sie wurde 17 1/2 Jahre alt und ist friedlich zuhause eingeschlafen.

    • @Kaboom:

      Witziger Weise sind die Futter mit sinnvollen Zutaten oft nicht die teuersten.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich kenne kein im Supermarkt zu kaufendes Futter für Katzen, dass nicht einen hohen Anteil an "Füllstoffen" enthält. Deshalb fressen Katzen von diesem Futter auch immense Mengen.



        Achja, und lassen Sie mal - wenns Nassfutter ist - das Zeug offen einen Tag stehen. Und dann einen Lungenzug von dem Geruch nehmen..

        • @Kaboom:

          Naja, Sie schreiben ja selbst, dass es feucht ist. Zudem besteht Katzenfutter aus Teilen von toten Tieren. Totes Tier heißt, dass es im Begriff ist zu verwesen. Wäre es Menschenfleisch, würde mensch von Leichenteilen reden. Jedenfalls - je länger es steht und es feucht ist, desto "leckerer" riecht es dann.

        • @Kaboom:

          In den Fachmarkt muss man schon gehen.

          Nassfutter riecht nie besonders gut. Für Menschen. Aber ein Deckel hilft und im Sommer kommen angerissene Dosen in den Kühlschrank. Meine brauchen da nicht viel Dosenfutter. Draußen ist läuft genug Futter rum.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            So ist es. Im Fachmarkt (und draußen) gibt es "vernünftiges" Katzenfutter. Und beim Nassfutter gibt es riesige Unterschiede. In Qualität und Geruch :-). Also hingucken bei den Inhaltsstoffen (also ... bei denen aus dem Laden)

        • @Kaboom:

          Die Katze meiner Frau steht auf gefriergetrocknete Hühnerherzen. Die sind im Verhältnis zum Gewicht teurer als Rinderfilet und riechen wie 3 Wochen versäumte Intimhygiene - und zwar nicht nach 1 Tag stehenlassen, sondern schon wenn sie frisch aus der Packung kommen.

  • Schon Irre, wie viel Katzen- und Hundefutter in den Lebensmittelgeschäften angeboten wird. Was mich dabei stört, sind die Verpackungen: für jede Mahlzeit ein Alubehälter. Muss das sein?

    • @resto:

      Die meisten Futtersorten werden im Plastikbeutel angeboten. Nicht viel besser, aber ein bisschen.



      Oder man hält sinnvollerweise mehr als eine Katze, dann passt auch die Weißblechdose.

  • Zum Weltkatzentag die Erinnerung an alle Katzenhalter ihre Hauskatzen nicht frei laufen zu lassen. Die vielen Milliarden jährlichen Opfer in der lokalen Fauna danken es euch.

    • @Šarru-kīnu:

      Wegen den bösen Katzen ist die Vogelpopulation in den Städten stabil, während sie auf dem Land sinkt. Aber mancher lernts eben nie.

    • @Šarru-kīnu:

      Nein. Gerade zum Weltkatzentag quäle ich meine Katzen nicht.

  • Amüsant zu lesen, doch eigentlich ist die Anthropomorphisierung von Katz & Hund in der Überfluß-Gesellschaft und die kuriose Pseudo-Kulinarik erschreckend.

    Eine Selbstversorger-Katze frißt Mäuse ganz und gar (bis auf die Galle). Sie ernährt sich nach den „nose to tail“-Prinzip, nicht nach dem Rinderfilet-Hähnchenbrust-Standard. Der Kitty-Gourmet-Quatsch suggeriert den elitären Lebensstandard, der die „unedlen“ Fleischteile verachtet. Völlig realitätsfern, für Tier wie für Mensch.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Kürzlich wurde mir erklärt, dass es in DE zu wenige Katzen (und Hunde) gibt. Schlachtabfälle müssen darum schon als Separatorenfleisch den Produkten beigemengt werden, die für Menschen bestimmt sind.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Separatorenfleisch für Menschen, weil es zu wenige Haustiere gibt - das ist ja eine kuriose Begründung! Glauben Sie das wirklich?

      Fleischreste an Knochen und „unedle“ Teile vom Tier machen Wurst, Formfleisch und Dosensuppen billig. Auch der Export von beispielsweise Hühnerfüßen nach China verbilligt die Hühnerbrüste hier. Die Zahl der Haustiere in Deutschland steigt seit Jahren kontinuierlich, der Fleischkonsum hingegen nimmt ab, die Produktion ebenfalls. Soviel zu Angebot und Nachfrage.

      M.E. liegt die Verwendung von Separatorenfleisch vor allem an der Zunahme von hochverarbeiteten Lebensmitteln, also an der Bequemlichkeit und den mangelnden Kochkenntnissen der Konsumenten. Wenn schon die Liste der deklarierten Zutaten sich wie ein Chemiebaukasten liest… Das sind die profitabelsten Rezepte, in der Lebensmittelindustrie wie in der Tiernahrungsbranche.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Calycanthus:

        Leider kann ich die meisen Kommentator*innen nicht mehr ernst nehmen. Um das besser zu ertragen, neige ich zu Ironie und Sarkasmus. Ich weiß, was Separatorenfleisch ist. Ich bin alt und habe ein rotes Herz und eine grüne Seele.

        • @95820 (Profil gelöscht):

          In der anonymen schriftlichen Kommunikation ist Ironie oft nicht zu erkennen. Daher habe ich Ihre nicht bemerkt - denn, wie Sie sagen, werden in Kommentaren zuweilen absonderliche Ansichten vorgetragen.

          Wie wäre es mit: / Ironie off. Dann ist die Intention klar.

          nixfürungut ;-)

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Calycanthus:

            Sie haben Recht. Ihre Usr-Nr. lässt vermuten, dass Sie hier noch nicht lange kommentieren. Ich will [/Sarkasmus off] und [/Ironie off] wieder häufiger verwenden. Die Forist:innen, die mir wichtig sind, kennen (hoffentlich) meinen Stil. - Willkommen im Club.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    Die Aufklärung, die alte Spielverderberin, befreite uns zuerst von Gott.



    Nachdem die Vogelarmut in vielen Gegenden unter anderem wohl auch ein Verdienst freilaufender Katzen ist sind diese jetzt auch nicht mehr anbetungswürdig.



    Vielleicht hilft dann tatsächlich eine gesunde und maßvolle Ernährung den Stubentiger*innen ;)

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @90118 (Profil gelöscht):

      "gesund und maßvoll":



      taz.de/#!tom=2019-12-04



      ("/" slash am ende der URL evtl. entfernen)

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Katzennetz am Balkon. Rettet Leben auf beiden Seiten des Netzes und spart auch die weiter unten erwähnten Tierarztkosten.

      (Unseren Kater könnte man auch an die Leine nehmen und mit ihm vor die Haustüre gehen. Weiter müsste man auch gar nicht gehen - er setzt sich auf seinen pelzigen Hintern und guckt nur. Das kann er auch von Balkon aus.)

      • @Tetra Mint:

        Wenns eine "ganz normale" Hauskatze ist, ist das IMHO Tierquälerei.



        Und was ihr Kater täte, würden Sie ihn artgerecht halten, wissen Sie 100%ig nicht.

        • @Kaboom:

          Tja, Ihr IMHO ist nicht meins. Was Sie für eine "ganz normale Hauskatze" halten, ist anscheinend immer noch die Wildkatze von vor ein paar Tausend Jahren, die sich gerne um die Mäuseplagen in den menschengebauten Getreidevorräten gekümmert hat.

          Tierquälerei ist es, unkastrierte Vierbeiner zu halten, welche dann in regelmäßiger Unschönheit rausmüssen, um ihr Revier und ihre potentiellen Paarungsoptionen zu sichern, sich dabei die eine oder andere Verletzung und/oder Krankheit zuziehen und nebenbei, als Kater, noch herrenlose Kätzchen produzieren, von denen viele jämmerlich verrecken. Das halten Sie auch für artgerechte Haltung, nehme ich an? Mit etwas Glück kommt der Vierbeiner auch irgendwann wieder. Funktioniert besonders gut in städtischem Umfeld, mit Hauptstraßen und Straßenbahnen und all dem Verkehr darauf.

          Eine Hauskatze kann man durchaus auch sicher und artgerecht zu Hause halten. Es kommt nicht darauf an, wie weit sie laufen kann oder wen sie abmurkst, oder wieviele Kätzchen sie produziert. Unterhaltung kann auch der Mensch ihr bieten, Sicherheit und Futter sowieso. Wer keine Zeit für seine Tiere hat, sollte keine halten.

          • @Tetra Mint:

            Was hat Kastration mit artgerechter Haltung zu tun? Genau. GAR NICHTS. Und Hauskatze (Felis catus) ist der deutsche Name der Art des Tieres.



            Eine weibliche Hauskatze hat ein Revier von bis zu einem halben km2, ein Kater auch schon mal deutlich mehr.



            Die Haltung in einer Wohnung ist als das exakte Gegenteil von artgerecht, und selbstverständlich ist die artgerechte Haltung einer Katze in einer Stadtwohnung NICHT möglich.



            Und SELBSTVERSTÄNDLCÌCH kommt es darauf an, dass eine Katze das tut, was eine Katze eben "normalerweise" tut. GENAU das ist nämlich das Kennzeichen artgerechter Haltung



            Und wenn Sie in einem Umfeld leben, in dem Katzen bei artgerechter Haltung nicht existieren können, sollten Sie auf eine Katze als Haustier verzichten, statt ein Tier leiden zu lassen.



            Achja, sehr erheiternd sind auch Ihre Bemerkungen zum "Wiederkommen" der Katze. Zeigt ihre "Kompetenz" zum Thema sehr anschaulich.

            • @Kaboom:

              Dankeschön, ich erlebe leider selten das es mal jemand außer mir selbst sagt.

              Studien zeigen, dass es ein Maß an Aufmerksamkeit und Beschäftigung braucht nur um grobe Verhaltensauffäligkeiten sicher zu vermeiden, welches kein einziger Katzenhalter den ich je getroffen habe tatsächlich verwirklicht. Denn es geht ja nicht um Zuneigung und Streicheleinheiten, sondern das ausreichende Befriedigen von Trieb und Instinkt.

              Und dann verklärt man die häufigen Verhaltensauffälligkeiten absolut nicht artgerecht gehaltener Tiere auch noch zu etwas niedlichem und gibt ihnen harmlose, witzige Namen - Was man z.b. heute oft aus dem Englischen als "Zoomies" bezeichnet konnte ich noch bei keinem einzigen Freigänger in irgendeiner Regelmäßigkeit beobachten (Seit meiner Kindheit mittlerweile 16 an der Zahl, + 4 bei Verwandten.). Lediglich eine unserer Katzen, als ich noch jung war, hat ein solches Verhalten gezeigt - vielleicht drei oder vier mal pro Jahr wenn es hoch kam. Dabei war der Zwerg sowieso alles andere als normal und wurde schon mit einem enormen Dachschaden geboren.

              Das ganze geht schon so weit, dass ich mich unlängst dem Vorwurf einer ganzen Meute von "Katzenwärtern" ausgesetzt sah, dass ich ja ein ganz übler Tierquäler wäre - weil ich der Meinung bin das Katzen diese Freiheit brauchen und unsere immer frei kommen und gehen konnten. Das ist schon ziemlich pervers wie verdreht die Wahrnehmung bei so manchem vermeintlichen Tierfreund ist.

  • Weltkatzentag - ein guter Tag.

    Großer Geist, sei mit der Ratzekatze. Die mit schneller Tatze Mäuse fängt.

    Amen.

    • @Moon:

      ... und Vögel.

  • Ich muß über die Aufzählung,Namen,-Jagdschmaus- lachen.



    Ich liebte die Dorfkatze, die bischen Essensreste bekam und ansonsten, kern gesund. Zur Freude aller, die abgelegte Maus oder Ratte an der Tür.



    Das Beste is eh den schnurrenden Kater aufem Bauch beim Mittagsschläfchen.Atmet man schneller wird das Schnurren lauter!

    • @Ringelnatz1:

      Himmlisch. Kenne ich. Liegt die Katze auf eines Menschen Bauch, schnurrt die Katze. Und der Mensch auch.

    • @Ringelnatz1:

      Vor hundert Jahren lebte ich in einer WG in der Nähe von Marburg.

      Wir hatten einen Kater namens Humphrey, der leidlich lebenstüchtig war.

      Nachts drangen die Dorfkatzen in unser altes Bauernhaus ein, vermöbelten Humphrey und fraßen sein Fressen.

      Eines Morgens kam der Germanistikprofessor von gegenüber mit einer Plastiktüte in der Hand und sprach:

      Leider wurde ihr Kater überfahren.

      Von wegen sieben Leben.

      • @Jim Hawkins:

        Ach, was sind selbst sieben Katzenleben gegen einen SUV...?

        • @Moon:

          SUV gab es damals noch nicht, aber gerast wurde gerade auf dem Land schon.

          Allerdings war Humphrey auch nicht der allerhellste, was den Straßenverkehr angeht.

          • @Jim Hawkins:

            Ich habe die ersten 18 Jahre meines Lebens in Dörfern (also auf dem Land) verbracht, um dann in die nächste Stadt und schließlich (vor über 35 Jahren) nach Berlin zu ziehen.



            In den Dörfern lag monatlich mindestens eine tote Katze auf den Straßen - in der Kleinstadt habe ich nie eine gesehen und in Berlin genau eine, obgleich ich über 30 Jahre lang zwischen 3:00 und 6:00 Uhr morgens größere Strecken mit dem Rad nach Hause gefahren bin.



            Dafür gibt es eine recht einfache Erklärung, die wenig mit der Intelligenz der Katzen zu tun hat:



            1. Auf dem Land gab und gibt es überwiegend keine Straßenbeleuchtung (lediglich in den Ortskernen der Dörfer und an Kreuzungen von Hauptverkehrsstraßen, wo ich dementsprechend auch nie überfahrene Katzen gesehen habe)



            2. Zumindest außerhalb der Ortskerne wird auf dem Land oft mit aufgeblendeten Scheinwerfern gefahren.



            3. Auf dem Land gibt es unmittelbar neben den Straßen keine Deckung (z.B. in Form von geparkten Autos).



            4. Auf dem Land haben Katzen (und andere Tiere) wegen des viel geringeren Verkehrsaufkommens weniger Gelegenheit, sich auf Autos einzustellen.



            Aus 1. + 2. folgt, dass die Katzen bei größerer Dunkelheit und erheblich helleren Scheinwerfern so gut wie nichts mehr sehen können: Sehen sie in Richtung des Scheinwerfer-Lichtkegels, werden sie geblendet; die Dunkelheit außerhalb desselben erscheint wegen seines Lichts jedoch viel dunkler als vorher - wohin sollen sie laufen?



            Zumal (siehe 3.) der direkte Straßenrand ja keinerlei Deckung bietet!

            • @The Real Witzbold:

              Da ist was dran.

              Ich wohne auch in Berlin, in einer ruhigen Wohngegend. Da trifft ab und an auf eine Katze, nach einer Weile kennt man die paar, die es gibt.

              An der Sonnenallee habe ich noch nie eine gesehen.

              Was nicht viel heißen muss, es gibt zehntausend verwilderte Katzen in Berlin und, man mag es kaum glauben, sechstausend Wildschweine, die wohl aber eher in Zehlendorf:

              wildes-berlin.de/wildtiere-in-berlin/

    • @Ringelnatz1:

      Vorher musste ich nur schmunzeln, aber bei Bauernpfännchen und nochmals bei Jagdschmaus konnte ich nicht mehr an mich halten.

      Werbefutzis sind doch zu lächerlich. Aber immerhin hab ich gelacht, passiert zurzeit nicht mehr täglich. :)

      Und es zeigt wieder einmal auf, wie infantil bekloppt die Gesellschaft geworden ist. Die einen stecken hunderte oder tausende Euros in Microtransactions in immer anspruchsloser werdende Computerspiele, andere kaufen ihrer Mieze Omas Leberpfännchen und eine rosa Schleife für den Schwanz.

  • Der Klassiker zum Thema von Hans-Ulrich Grimm:



    "Katzen würden Mäuse kaufen"

  • Da spiegelt sich wohl das Verhältnis des Menschen zu seiner Miezekatze.

    Die werden vermenschlicht, gehätschelt und Unsummen werden zum Tierarzt getragen, wenn es sein muss.

    Sie führen ein Leben, diametral entgegengesetzt dem der Tiere, aus denen ihr leckeres Futter hergestellt wird.

    • @Jim Hawkins:

      Wohl wahr! Zucht und Vermehrung von Katzen sollte eingestellt werden - wegen der von Ihnen geschilderten Problematik bezüglich deren Ernährung, wegen der Haltung in Wohnungen und Häusern und im Falle von Auslauf wegen deren Jagd auf Vögel usw..

      • @Uranus:

        Ich nehme an, Sie kennen das Buch "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer.

        Foer ist ein großartiger Schriftsteller und setzt sich in diesem Werk mit der Massentierhaltung im speziellen und der Ausbeutung von Tieren im allgemeinen auseinander.

        Es hat mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet.

        Was das angeht, ihre sind schon lange geöffnet und mit großer Sehschärfe ausgestattet.

        • @Jim Hawkins:

          Bei mir hat es sich Schritt für Schritt entwickelt. Als Jugendlicher fiel mir bspw. auf, wie Hunde abhängig von ihren Besitzer*innen und deren Besitz sind. Dass sie nur raus und dahin können, wenn ihr*e Besitzer*in es will. Auch kriegen sie das Essen vorgesetzt, was Besitzer*in für ihn auswählt. Später fand ich es irritierend, wie günstig doch bspw. TK-Salamipizza ist. Viel Geld kann doch davon nicht in die Haltung fließen, dachte ich. Ein paar Dokus führten dazu, dass ich wenn dann zumindest "Bio-Fleisch" konsumieren wollte. Da ich nicht viel Geld hatte, ernährte ich mich quasi vegetarisch. Später dann merkte, als ich eine Weile im Ausland lebte, dass es selbst dort in Discountern Sojamilch gab. Einige Dokus und gelesene Texte weiter, verstand ich, dass ich keine Tierprodukte für eine gesunde Ernährung brauchte und ich aufgrund meiner Erkenntnisse auch nicht konsumieren sollte. Nun lebe ich bereits seit 13 Jahren vegan und vertrete die politische Position Tierbefreiung (etwas anders als Tierrechte).[1] Ich denke, wie Ihnen und mir ist es schon einigen Menschen ergangen und wird es sicher noch weiteren ergehen. Das meine ich nicht aus Arroganz heraus, sondern gerade weil Sie und ich keine Übermenschen sind und es uns dennoch gelungen ist, einen Teil des menschlich vermittelten Speziesismus abzuschütteln.[2]. Und gleichzeitig schreien die grausamen Zustände, in der die Tiere sich befinden, zum Himmel und ich gehe davon aus, dass dies bei mehr Leuten Unbehagen auslösen wird und Leute umdenken und aktiver für Tiere werden - zumindest so lange es nicht um das eigene Überleben geht.



          [1] de.wikipedia.org/wiki/Tierbefreiung



          [2] de.wikipedia.org/wiki/Speziesismus

          • @Uranus:

            "Dass sie nur raus und dahin können, wenn ihr*e Besitzer*in es will. Auch kriegen sie das Essen vorgesetzt, was Besitzer*in für ihn auswählt"

            Naja, wer Kinder hat der bestimmt die ersten Jahre auch wann und wohin die können, auch was sie zum Essen bekommen (auch wenn sie Veganer sind). Da ein Hund einen IQ eines ca. 4jährigen Kindes hat macht es wohl auch Sinn ihm diese Entscheidung abzunehmen, da er kein wildes Tier ist sondern seit ca.10.000 Jahren ein Haustier und scheinbar für beide Seiten eine win/win-SItuation.

            • @Furth im Wald:

              Klar, Hunde wachsen beim Menschen auf, in seiner kulturell geprägten Welt, in Siedlungen mit Straßenverkehr Eigentumsgrenzen usw. auf und lernen Abhängigkeit von grundauf. Hunde brauchen andererseits nicht diese Abhängigkeit. Es gibt auch wild lebende Hunde und sein Vorfahr, der Wolf ...



              Die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist zumeist hierarchisch. Eine Beziehung auf Augenhöhe dürfte schwierig sein. Mit antiautoritärem Verständnis ist Hundebesitz schwer zu vereinbaren.

              • @Uranus:

                "Mit antiautoritärem Verständnis ist Hundebesitz schwer zu vereinbaren."



                Ich glaube mit antiautoritärem Verständnis ist das Leben überhaupt schwer zu vereinbaren. Wenn im Job jeder macht was er will kommt die Firma sicher nicht weit. Also brauchts einen Chef der delegiert und auch Konsequenzen ziehen muss, also Hierarchie. Wenn der menschliche Nachwuchs macht was er will ohne auf Eltern hören zu müssen (insbesondere Kinder im Schulalter) kommt er wahrscheinlich auch nicht weit bzw. lebt gefährlich.



                Das perfekte Leben gibts nur in den Heftchen der ZJ. Da spielen nach Harmagedon kleine Kinder mit Löwen, jeder zupft sich beim Spazierengehen sein Obst von den Bäumen, keiner schreibt jemanden was vor und alle sind happy.



                Ich glaube die meisten Hunde sind auch in der jetzigen Zeit zufrieden.

        • @Jim Hawkins:

          Ja, da habe ich auch vor einer Weile reingelesen. Als Einstieg mag es teils taugen. Allerdings ist er auch kritikwürdig. Ich meine, an Konsequenz haperte es bei ihm schon. Tierrechtler ist er, meine ich, nicht. Ein gutes Buch finde ich das von Hilal Sezgin, die ja auch hier ab und an schreibt - zuletzt leider sehr selten. Das Buch heißt "Artgerecht ist nur die Freiheit. Eine Ethik für Tiere oder Warum wir umdenken müssen". Darin erläutert sie in recht einfacher Sprache philosophische Betrachtungsweisen auf Tiere und darauf, wie Menschen mit ihnen umgehen und umgehen könnten/sollten. Ich finde es klasse, wenn mehr Menschen sich für andere, neue, wichtige Themen - hierunter auch Tierausbeutung - sensibilisieren und einsetzen. Umso mehr freut es mich, wenn ich hier diesbezüglich kritische Kommentare von Ihnen lese. :-)

          • @Uranus:

            Das Buch von Hilal Sezgin wollte ich auch schon lesen, danke für den reminder.

            Ob ich ein Tierrechtler bin, das weiß ich jetzt auch nicht so genau.

            Ich bin jetzt dreieinhalb Jahre auf der Gemüseseite und ich habe es keinen Tag bereut.

            Ganz ab und zu esse ich mal bei Freunden etwas Fleisch. Ich kann heute gar nicht mehr verstehen, was ich daran so gut gefunden habe. Es schmeckt nur nach den Gewürzen und liegt mir wie Blei im Magen.

            Wenn es einen Supermarkt für mich alleine geben würde, dann gäbe es dort nur Gemüse, Obst und Hafermilch. Und Müsli und solche Sachen.

            Diese ganzen Convenience-Produkte sind ja auch ein Trauerspiel für sich. Ich kann auch den veganen, die es in der Sparte, mittlerweile auch reichlich gibt, so gar nichts abgewinnen.

            Ich esse einfach, pflanzlich, frisch und gut.

            • @Jim Hawkins:

              Okay, womöglich schloss ich teils zu "optimistisch" aus Ihren Beiträgen hinsichtlich Tierrechte, zumindest Ansätze von diesen lese ich da aus Ihren Kommentaren heraus.



              Oja, mehr solcher Supermärkte wären toll! In Berlin gibt es ja Veganz und Doctor Pogo. Letzterer ist kollektiv geführt und auch Bio. Sehr coole Sache! :-)



              Ja, Convenience-Produkte sind wohl Kapitalismus und Zeitgeist geschuldet. Oftmals sind es ja Hersteller, die sonst hauptsächlich Tierprodukte anbieten und vegan nur aus Gewinnkalkül heraus herstellen. Ich bin da auch wählerisch. So eine vegane Snackwurst finde ich schon praktisch für unterwegs. Tofu aber würde ich nicht zu Convenience-Produkten hinzuzählen. Der Hauptteil meiner Ernährung besteht auch aus Obst und Gemüse und so.

              • @Uranus:

                Ich liebe Tofu! Allerdings nicht den Seidentofu.

                À propos:

                "What



                Huh



                Yeah



                Tofu, Tofu



                Life is plain as tofu



                When I look around



                Everybody looking Whole Foods



                Tofu Tofu



                If you switched the sauce up



                Who knew



                Takes a little steam to get all fried up



                Tofu, Tofu



                Life is plain as tofu



                When I look around



                Everybody looking so cool



                Tofu Tofu



                If you switched the sauce up



                Who knew



                Takes a little spice, to get all fired up"

                www.youtube.com/watch?v=ZcyFKI6YtZw

  • Das war die Aufzählung, wo bleibt die Analyse?



    Warum zum Beispiel gibt es die Portionsbeutel beim teuren Futter mit 85 g und beim billigen mit 100g?



    Warum müssen manche Pasteten in 1-Portions-Dosen einen riesigen Müllberg hinterlassen, während andere mit einem kleinen Kunststoffbeutel auskommen oder wenigstens 4 Portionen in der Dose servieren?



    Warum wird Katzenfutter mit Gemüse, Getreide und Zucker gestreckt, ob wohl die Tiger das in den Mengen gar nicht verwerten können?



    Und nicht zuletzt: Warum beschließt die Katze immer genau dann, dass ihr eine Futtersorte nicht mehr schmeckt, wenn man gerade das große Supersparpaket nach Hause getragen hat?

    • @Herma Huhn:

      Und ein Gewissen haben die Viecher auch nicht. Bio? Regional produziert? Katzenfutter aus Insekten? Abgelehnt, allesamt.



      Ansonsten kann ich mir die Suche nach neuen Sorten sparen. Der Kater frisst seit 6 Jahren das gleiche Zeug, feinpürierte Pampe, vom gleichen Hersteller, und die Katze die vertrockneten Überreste (das frisch ausgepackte Futter ist ihr wohl noch zu nass).



      Ich kann nur hoffen, dass der Hersteller nicht vom Markt verschwindet. Dieses Problem hatten wir damals beim Hund mit seinen Unverträglichkeiten und gelegentlich wechselnden Geschmäckern.



      Und der Sittich? Bloß kein Billigfutter!



      Als ob Katzen die einzigen tierischen Suppenkasper wären ...

      • @Tetra Mint:

        "...Regional..."

        Mäuse sind 100% regional ;-)

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Toxoplasmose auch. Und in meinem Haushalt will mindestens eine Person schwanger werden.



          Dat passt nich.

  • Das aktuelle Lieblingsdesign, meiner Katzen ist graubraun mit 4 Pfötchen und einem Schwänzchen. So mögen sie ihr Futter am Liebsten :-)

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Mein Kater hätte sich ohne das Katzennetz schon an den Tauben im Hinterhof versucht, die sich den lieben langen Tag um ihre Sitzplätze auf den Bäumen da zoffen (ziemlich lautes Viehzeuch, das). Der Katze dagegen reicht die gelegentliche Fliege, Motte oder Spinne in der Wohnung.



      Verschiedene Persönlichkeiten eben. Und wir geben denen die industriell pervertierte Interpretation davon in die Futternäpfe.

  • Hundefutter-Werbung ist tatsächlich etwas robuster und gröber, Katzen sind ja auch per se etwas eleganter. Ist halt Marketing. Und?



    Grundsätzlich sollte man eher darüber debattieren, ob Haustiere zwingend nötig sind. Meistens werden sie nicht artgerecht gehalten und haben auch einen ordentlichen CO2-Abdruck. Ob aber bestimmtes Katzenfutter wie mediterranes Gourmet-Küche angeboten wird oder nicht, ist dabei völlig irrelevant.

    • @Stefan L.:

      Bei Katzen ist die Ernährung schon problematisch, wie auch JIM HAWKINS weiter oben anmerkt. Hunde - immerhin - können vegan ernährt werden. Aber auch die Haltung von diesen finde ich problematisch. Besonders in der Stadt sollte dies einleuchten.

    • @Stefan L.:

      Haustiere und CO2-Abdruck:

      In jedem zweiten deutschen Haushalt gibt es Tiere, 16 Mio. Katzen und 10 Mio. Hunde. Das ist eine große Zahl. Die Frage, ob ein Haustier „zwingend notwendig“ ist, läßt sich nicht einfach beantworten. Sicherlich nicht notwendig wie der Hütehund für einen Schäfer oder der Jagdhund für einen Jäger, aber vielleicht doch notwendig für einsame Senioren. Daß manche Haustiere nicht wohlüberlegt angeschafft wurden, zeigen die Zahlen der bei Tierheimen nach Ende der Corona-Homeoffice-Periode abgegebenen oder ausgesetzten Hunde und Katzen.

      Über den CO2-Abdruck, besonders von ausschließlich in Wohnungen gehaltenen und mit Industriefutter ernährten Tieren, machen sich die wenigsten Halter Gedanken.

      Der Markt für Produkte rund um Mieze, Waldi & Co. expandiert. Möbel, Spielzeug, Kleidung … In Japan besuchte ich mal ein Tier-Kaufhaus, das ausschließlich Luxuswaren verkaufte. Großstädtische Kombini - das Pendant zum Berliner Späti - verkaufen Dinge wie Pralinen, Eiscreme und Geburtstagstorten für Katzen. Es gibt sogar Hochzeitsplaner für Katzen-Hochzeiten, die eine Zeremonie im maßgeschneiderten Katzen-Kimono arrangieren. Dekadent.

    • @Stefan L.:

      Wie oft haben wir versucht, mit unserem Kater über artgerechte Haltung zu debattieren. Das stieß auf völliges Desinteresse. Vielleicht war er in Gedanken über unseren eigenen CO2-Abdruck versunken

  • Das muss ich mir zum Glück nicht antun mit irgendwelchen Produkten. Ich habe keine Haustiere und ich kann mit Stray auch den Weltkatzentag zelebrieren. Ein Hoch auf die Katze und dass sie wieder in die Wildnis kommt!