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Klimabewegung und RadikalitätBrauchen wir eine grüne RAF?

Der Koalitionsvertrag enttäuscht, die Mobilisierung läuft schlecht. Sollte sich die Klimabewegung radikalisieren?

Infrastruktur kann man besetzen, wie hier auf der Kohlebahn im Rheinland 2020 – oder zerstören Foto: Tim Wagner/imago

D arf man das Förderband eines Braunkohlebaggers kaputtmachen? Darf man Maschinen sabotieren, die für die Erhitzung der Erde verantwortlich sind? Darüber diskutiert gerade die Klima­bewegung. Angestoßen hat die Debatte der Klimaaktivist Tadzio Müller. Er prophezeite in einem Interview im Spiegel, dass sich ein Teil der Klimabewegung radikalisieren werde. Und man hatte den Eindruck, dass er diese Entwicklung nicht ohne Sympathie betrachtet. Sein Schlagwort „grüne RAF“ sorgte für den wohl kalkulierten Aufschrei. So geht Pressearbeit.

Müllers möglicherweise selbst erfüllende Prophezeiung hat eine Kontroverse ausgelöst, denn seiner Analyse stimmen viele in der Klimabewegung zu: Der Koalitionsvertrag entspricht nicht dem 1,5-Grad-Ziel. Lautes Fluchen über die Ampel ändert daran nichts. Gleichzeitig werden die Freitagsdemos kleiner, und das liegt nicht nur an Corona. Was tun?

Vielleicht hilft ein Blick in die Bewegungsgeschichte: Als die rot-grüne Bundesregierung im Jahr 2000 den Atomkonsens verabschiedete, waren viele AktivistInnen unzufrieden. Trotzdem wurden die Proteste gegen Castortransporte und AKWs kleiner. Erst nach der Ankündigung der schwarz-gelben Bundesregierung, den Atomausstieg zu verzögern, erlebte die Bewegung einen Aufschwung – und sie wurde radikaler: Mehrere Tausend Menschen folgten dem Aufruf, Steine aus dem Gleisbett der Bahnstrecken zu graben, auf der Atommüll ins Wendland transportiert werden sollte.

Es war der Versuch, eine radikalere Form des Zivilen Ungehorsams zu etablieren – eine angekündigte Straftat für einen höheren Zweck. Aber war man damit erfolgreich? Diskursiv war die Aktion sicherlich ein Erfolg und verschob den Rahmen dessen, was verboten, aber legitim ist. Aber für den endgültigen Atomausstieg sorgte die Katastrophe von Fukushima, nicht die Radikalisierung der Bewegung.

Radikalität ist kein Selbstzweck

Ähnliche Aktionsformen gibt es immer noch. Die Bewegung Ende Gelände ist älter als Fridays for Future. Aber man hat in den letzten Jahren nicht gesehen, dass Menschen in Massen von den Freitagsdemos in die Kohlegrube gerannt sind. Aktionen des zivilen Ungehorsams sind anspruchsvoll, weshalb nie mehr als ein paar Tausend engagierte, mehrheitlich junge Menschen mitmachen.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Muss die Klimabewegung radikaler werden? Das ist die falsche Frage. Radikalität ist kein Selbstzweck. Die Frage ist, wie man es schafft, mehr Menschen aus verschiedenen Milieus für eine Klimapolitik zu gewinnen, die der Realität der Klimakrise entspricht. Damit bei der nächsten Wahl die Mehrheit nicht wieder sagt, dass ihr das Klima echt wichtig sei, aber nicht entsprechend wählt.

In dieser Woche hat die Linksfraktion im Bundestag den ehemaligen Porsche-Aufsichtsrat Klaus Ernst zum Vorsitzenden des Klimaausschusses gewählt, gegen Widerstand aus der Bewegung. Der Posten ist nicht besonders wichtig, aber die Wahl machte ein Problem deutlich. Die politische Linke hat kein Personal, das überzeugend gewerkschaftliche und sozialpolitische Forderungen mit einer zeitgemäßen Klimapolitik verbindet.

Dieses Problem teilt die Klimapolitik im Parlament mit der auf der Straße. Und deshalb kann die Losung nicht sein: mehr Radikalität wagen. Sondern: raus aus dem akademischen, homogenen Milieu der Bewegungspolitik. Rein in Betriebe, Gewerkschaften, Kleinstädte.

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Kersten Augustin
Ressortleiter Inland
Kersten Augustin leitet das innenpolitische Ressort der taz. Geboren 1988 in Hamburg. Er studierte in Berlin, Jerusalem und Ramallah und wurde an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München ausgebildet. 2015 wurde er Redakteur der taz.am wochenende. 2022 wurde er stellvertretender Ressortleiter der neu gegründeten wochentaz und leitete das Politikteam der Wochenzeitung. In der wochentaz schreibt er die Kolumne „Materie“. Seine Recherchen wurden mit dem Otto-Brenner-Preis, dem Langem Atem und dem Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnet.
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64 Kommentare

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  • Förderbänder eines Braunkohlebaggers kaputtmachen, Maschinen sabotieren, die für die Erhitzung der Erde verantwortlich sind, Steine aus dem Gleisbett der Bahnstrecken zu graben, auf der Atommüll ins Wendland transportiert werden sollte, dazu noch offen, angekündigt und nicht heimtückisch und tödlich sind keine Maßnahmen, die auch nur im Entferntesten mit denen der RAF verglichen werden könnten. Dies stellt m.M.n. eine Verharmlosung des Terrorismus dar.

  • "Brauchen wir eine grüne RAF?"



    Was soll die Überschrift suggerieren, interessanter Artikel oder das die RAF irgendetwas außer Leid verursacht hätte?

    • @DerHorst:

      Schließe mich an. Habe die Frage der Überschrift auch nicht verstanden, als ob wir die Rote Armee Fraktion gebraucht hätten...

  • @AFFI

    Danke! Klarer hätte ich mich nicht ausdrücken können.

  • "Darf man das Förderband eines Braunkohlebaggers kaputtmachen?"

    Keinem Mensch kann mensch es verübeln, wenn mensch sich nicht intensiv an christliche Werte hält und nicht an den christlichen Gott glaubt.

    So gesehen, kann dann die Botschaft der Bergpredigt mal "hinten runterkippen", also unrelevant werden und der Mensch denkt und fühlt: Ich möchte mich wehren, ich möchte mich rächen u. Vergeltung.



    Also wenn solche solche "Gott-losen" Menschen sich wehren möchten und dabei zerstören, dann ist das genau dann in Ordnung, wenn die Vergeltung dem Gegner einen ähnlich Schaden zufügt (Erinnert mich jetzt gerade an "flexible response" aus dem der Zeit des kalten Krieges) wie sie ihn selbst bereits(!) [wer begann?(sehr wichtige Frage!)] zugefügt bekommen haben.



    Ganz praktisch muss jetzt nach Alterstufen und auch nach Nationalität differenziert werden.

    Also z.B. ist es für einen deutschen Mensch unter 25 Jahre deutlich legitimer Förderband eines Braunkohlebaggers kaputtzumachen o. z.B. Reifen eines überdimensionierten PKWs plattzustechen, als für einen 60 Jahre alten deutschen Mensch, denn letzterer hat im statischen Mittel sich bereits schwer an der Umwelt "versündigt".



    Ein 25 Jahre alter Mensch aus, z.B. Mali (Afrika), hat ein noch weit höhere Legitmation Gegenstände kaputtzumachen die dessen Gegenwa. u. Zukunft gefährden!



    In den "Industrienationen" scheint folgendes zu gelten: Kinder sind meist offenbar nur weitere Statussysmbole ihrer Eltern.



    Übrigens ist der gemeine Mensch in der "Industrienation" geneigt, den Menschen des globalen Süden zu unterstellen, sie seien nur aus Mangel heraus umweltfreundlicher und würden, wenn sie nur könnten genauso alles verdrecken und kaputtmachen.



    Generell wundere ich mich wie dümmlich so viele junge Menschen diese dämlichen "Werte", die bei uns hier fest vor allem durch Schule und Produktwerbung in die weichen Gehirne eingebrannt sind immer noch weiter verfolgen u. leben wollen obschon sich der globale Norden um 180 Grad drehen muss

  • Es kommt darauf an, wozu "wir" (Wer soll das sein?) eine "grüne RAF" brauchen sollen. Meine Prognose, gestützt auf die Erfahrungen der Bewegung der 68er: Wenn sich die Klimabewegung so weit radikalisiert, dass sie nicht mehr das Wohlwollen von Politik & Massenmedien genießt, dann wird es so viel öffentlichen Distanzierungsdruck geben, dass es zu einer Spaltung der Bewegung kommt. Die Mehrheit wird sich, wenn es hart auf hart kommt, anpassen (wo dies nicht schon längst der Fall ist) und brav am "grünen" Umbau des Kapitalismus mitarbeiten, und die radikale Minderheit spaltet sich weiter und wird irgendwann völlig marginalisiert sein.

    Und wenn die Klimabewegung sich nicht radikalisiert? Dann passiert derselbe Umbau des Kapitalismus, nur mit weniger Tamtam.

    Übrigens: Die Fähigkeit einer radikalen Bewegung zur Massenmobilisierung wird der Staat im Zweifel nach Belieben einschränken können - mit den Instrumenten zur Kontrolle und Beschränkung der Internetkommunikation, die er sich unter dem (mir unverständlichen) Beifall auch vieler Progressiver geschaffen hat und noch weiter schaffen wird, natürlich mit der verlockenden Begründung, die Kommunikationsfähigkeit einer sich radikalisierenden Rechten einschränken zu wollen. Das Internet lässt sich staatlicherseits gut kontrollieren, und wenn die Strukturen der Repression erst einmal voll ausgebaut sind, dann lassen sie sich gegen jede Gruppierung einsetzen, die als demokratiegefährdend definiert wird.

  • Das Land wird gerade von Anti Vorona Anschlägen und Angriffe auf die Demokratie überzogen und hier wird über eine Grüne RAF schwadroniert...

    Sehr dünnes Eis...

    GreenPeace, RovinWood, Sea Sherperd als direkte Aktion - aber RAF?!



    Hoffentlich mehr Polemik als alles andere...

  • Solche Sprüche wie grüne RAF kommen von Leuten die wenig begriffen haben. Natürlich trifft es zu, dass unsere Zivilisation auf Gewalt aufbaut, wie auch die Menschheitsgeschichte von Anbeginn von Gewaltorgie zu Gewaltorgie schritt. Und immer wurde Gewalt gerechtfertigt. Von den Tätern wie von den Opfern. Aber spätestens seit der ersten Atombombe war klar: wenn es so weitergeht, werden wir uns gegenseitig auslöschen. Gewalt als Mittel zur Durchsetzung von Interessen hat seine Legitimation verloren, so es überhaupt eine gab.



    Dennoch wird weiter und weiter über Gewalt reflektiert, von Umweltschützern, schwarzem Block, Linksradikale - und auf der anderen Seite Rechtsradikalen, Verschwörungsmystikern, Impfgegnern. Gewalt ist aber die Ursache für den Zustand des Planeten.



    Unsere Art zu Leben ist Gewalt an der Natur. Alles was wir tun ist gewalttätig. Wirtschaften, Autofahren, Radfahren, Joggen, Mobben in der Schule, im Betrieb, in der Familie. Im Grunde sind wir echt Scheiße und haben diesen Planeten überhaupt nicht verdient. Und jetzt kommen die nächsten verblendeten Idioten und schwurbeln von "grüner RAF".



    So wird das nie was. Schmeißt euer verkorkstes Ego über Bord und werdet endlich wirkliche Menschen, voller Liebe, Zugewandtheit und Hilfsbereitschaft.

    • @shitstormcowboy:

      Zitat: Schmeißt euer verkorkstes Ego über Bord und werdet endlich wirkliche Menschen, voller Liebe, Zugewandtheit und Hilfsbereitschaft.



      Glauben Sie wirklich was Sie schreiben?



      Duzende Menschen riskieren ihren Status frei zu sein, weil Sie demonstrieren, und der Rest der Bevölkerung ist voller Liebe Zugewandheit und Hilfsbereitschaft.



      Nun das wir mit Ihren Worten alle so "scheisse" sind. +/- 6 Milliarden Menschen, Kinder nicht mitgezählt die den Planeten plündern, das ist Kapitalismus pur mit seinen Folgen.



      Zitat: jetzt kommen die nächsten verblendeten Idioten und schwurbeln von "grüner RAF" darin findet sich Ihre Worte von Liebe. Warum gehen Sie nicht in ein Kloster, fern ab der Welt?

  • Ganz genau, Radikalität ist kein Selbstzweck u n d - auch nicht notwendigerweise gewalttätig.



    Die Gewalt die die Menschheit dem Planeten und dem Klima antut, wirkt sich nun auch auf den menschen selbst aus und droht ihn zu vernichten. Will der Mensch, die Menschheit überleben braucht er die innere Einsicht in sein Handeln und seine unveräußerliche Verbundenheit mit allem Leben selbst. Das erreicht man nur mit Zugewandtheit und Liebe. RAF, welcher Farbe auch immer, braucht es nicht und ist nur wieder die gleiche Gewalt deie der Mensch immer gerne anwendet wenn es nicht so läuft wie er will. Besser wären sehr sehr viele Annalenna Baerbocks. Zugewandt, kompetent, liebevoll.

  • Welche politischen Gruppen stellen sich die Frage, ob die Klimabewegung "radkaler", ja gewalttätig werden muss. Bei welchen Gruppen hat Müller gar das Potential für eine "grüne RAF" ausgemacht?. RAF-Gedöns, das ist immerhin nicht mehr "sich an ein Gleis zu ketten".

    Alles was hier genannt wird ist Ende Gelände. Ist das die Gruppe mit RAF-Potential?

  • Also wenn schon, dann müsste eine radikale Klimabewegung doch eher bereits etablierten Vorbildern im Umweltschutz wie Greenpeace, der Anti-AKW-Bewegung oder Robin Wood usw., folgen, die es ja schon seit den 1970er/1980er Jahren gibt. D.h. z.B. Medienwirksame Protestaktionen, Blockieren von Bahnschienen, auf denen Kohle transportiert wird oder Boykott von Kohlestrom, bzw. von jedem Strom, der aus nicht-erneuerbaren Quellen stammt usw.? Gute Idee.



    Aber Gewalt, am Ende gar Gewalt gegen Menschen? Das würde gewaltig nach hinten losgehen und am Ende die ganze Klimabewegung als solche diskreditieren.

    • @Rojas:

      Da die genannten NGOs aber doch seit Jahrzehnten existieren und ebensolange medienwirksame Protestaktionen inszenieren, u.A. ebena auch in Bezug auf die Klimakatastrophe, muss man sich doch langsam mal die Frage stellen ob sich auf diesem Weg die notwendigen(!) Veränderungen erreichen lassen und das innerhalb der durch das verbleibende CO2-Budget begrenzten Zeit.



      Das ist ausdrücklich kein Plädoyer dafür Gewalt gegen Menschen auszuüben, sondern dafür, dass man sich langsam mal eingestehen muss, dass die bisherigen Ansätze nett, freundlich und bunt zu protestieren und auf Vernunft und Einsicht in faktische Notwendigkeiten zu setzen ein Umsteuern im erforderlichen Ausmaß anzustoßen bei Weitem verfehlen.

      • @Ingo Bernable:

        Ohne Organisationen wie GreenPeace wäre der weltweite Klimaschutz nicht dort, wo er heute ist. Er steckte immer noch in irgendwelchen Nischen bei irgendwelchen"Öko-Spinnern" fest.



        Und ohne die bisherigen Ansätze, nett, freundlich und bunt zu protestieren, hätte die Debatte nicht den breiten Rückhalt in der Bevölkerung, den sie immerhin hat.



        Bis Ende 2019, also vor Corona, sahen die Deutschen die Probleme des Klimaschutzes und der Migration als die größten Herausforderungen an.

  • Wenn schon, dann ist RWE die braunste RAF, die wir je hatten. So viele Staublungen wie der Braunkohleabbau erzeugt, da kann kein Attentäter mithalten.

    • @nzuli sana:

      Na das nenne ich doch mal einen misslungenen Relarivierungsversuch zum Thema Terrorismus.

  • Wenn schon dann GAF. Ja das ist mal wieder so ein Provo-Testballon wie jeden Samstag.



    Eine sinnlose Diskussion um sinnlose oder irreführende Abkürzungen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Sein Schlagwort ‚grüne RAF‘ sorgte für den wohl kalkulierten Aufschrei. So geht Pressearbeit.“



    Ja, weil „die Presse“ mitmacht. Der Mitmachzwang ist offensichtlich heftiger als auf einem Schulhof, und die Headline-Rastellis holen schon mal die verbale Kalaschnikow raus. Die halbwegs vernünftigen Gedanken im Text gehen dann leider im Kugelhagel unter. Ich traue Klaus Ernst zu, dass er einen guten Job machen wird.

  • Radikal ist möglich ohne Gewalt gegen Menschen. Wird Gewalt angewendet, geht es in den Extremismus. Und von einer Gewaltanwendung gegen Menschen sind FFF, XR oder Ende Gelände noch sehr weit entfernt.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Es reicht vollkommen aus, das die Polizei weiß das Gewalt funktioniert. Das lernen sie schon in der Grundausbildung.

  • Es ist doch sehr einfach. Die Frage stellt sich gar nicht.

    Man kann nicht über den Begriff RAF fantasieren und dabei Gewalt gegen Menschen auschließen. Und sobald das passiert ist auch die Klimabewegung am Ende.

    Schlimm genug, dass sich da ein verpeilter Aktivist dessen nicht bewußt ist.

  • "Rein in Betriebe, Gewerkschaften, Kleinstädte."



    ...ich würde eher sagen: rein in die Grundeinkommensbewegung - für eine soziale und ökologische Transformation



    www.derstandard.at...ommen-sein-sollten

    • @Eric Manneschmidt:

      Und wieder wird das Grundeinkommen aus dem Hut gezogen. Egal ob es zum Thema passt...

  • es ist ja kein Selbstzweck, Klimaaktivisten sind frustriert und radikalisieren sich, dass ganze ist ja keine Kosten-Nutzen-Rechnung

    • @wirklich?:

      Wenn jeder der über irgend etwas frustiert ist sich radikalisiert, gibt es keine Zivilisation mehr. Wollen Sie das?

      • @Tom Tailor:

        Die Zivilisation ist durch ein Überschreiten der 2°-Grenze weitaus stärker bedroht als durch jede radikale Gruppierung. Die derzeitige Prognose für 2100 liegt bei einer Erwärmung um 2,7° und das auch nur wenn tatsächlich alle geplanten und zugesagten CO2-Reduktionen auch umgesetzt werden. Diejenigen die eine radikale Veränderung des Planeten akzeptieren sind die, die noch immer untätig bleiben, während der Versuch das Klima zu schützen um einen Fortbestand menschlicher Zivilisation zu ermöglichen im Kern eine konservative Position ist, selbst dann wenn der Weg dorthin radikale Mittel erfordern sollte.

        • @Ingo Bernable:

          Ist ja rührend dass Sie so um das Klima besorgt sind, aber Ihre Argumentation ist trotzdem unsinnig. Mit Radikalität wie hier in diesem Artikel beschrieben wird rein gar nichts gelöst, im Gegenteil: es ist damit zu rechnen dass dann auch auf der anderen Seite zunehmend radikalere Mittel eingesetzt werden. Darüber hinaus ist der Protest global gesehen ohnehin witzlos: mit jedem Kohlekraftwerk das hier sabotiert oder geschlossen wird, entsteht irgendwo anders auf der Welt ein neues. Übrigens vorwiegend in Ländern, in denen Protest a la "grüne RAF" nicht mal denkbar wäre. Radikale Lösungen werden NUR durch die Politik erzielt und niemals durch irgendeine APO. Und schon gar nicht errettet diese die menschliche Zivilisation.

          • @Tom Tailor:

            Ich schrieb von Radikalität, nicht davon eine "grüne RAF", zu befürworten und ich tat es in der Absicht die Begrifflichkeiten vom Kopf auf die Füße zu stellen. Denn wenn Radikalität meint Probleme grundlegend an der Wurzel anzugehen war die RAF keine radikale Organisation weil ein strukturelles Gewaltverhältnis wie der Kapitalismus eben nicht dadurch verschwindet, dass man einige seiner Funktionsträger*innen ermordet. Und ohne APO wird "die" Politik sich kaum zu radikalen Entscheidungen durchringen.

      • @Tom Tailor:

        die Frage ist weniger ob man das will. Dass diese Radikalisirungsprozesse einsetzen hat sich ja in der Vergangenheit bei alen möglichen Protestgruppen gezeigt (von Jakobinern, über RAF bis hin zu Pegida und Querdenen)

        • @Affi:

          Und soll das entschuldigt oder gutgeheißen werden?

          • @Tom Tailor:

            nein, das wollte ich nicht damit ausdrücken. Ich denke, User "WIRCKLICH?" wollte darauf hinweisen, dass sich frustierte Protestlern sukzessive radikalisieren ohne das diese Radikalisierung programmatisch ausgerufen wird. Es ist also davon auszugehen, dass sich Teile der Bewegung stärker radikalisieren werden - unahbhängig davon ob die Mehrheitsgesellschaft oder der gemäßigte Teil der Bewegung dies gutheißt...

  • Radikalität =/= RAF

  • Jupp, ist ja für die RAF gut ausgegangen, entweder erschossen oder eingesperrt. Viel Glück dabei!

  • Es gibt nicht nur in der Linken kein Personal, das Sozialpolitik und sogenannte Klimapolitik verbinden kann. Was soll das denn sein zeitgemäße Klimapolitik? Es gibt keinen Handlungsrahmen auf der Basis von konkreten Daten, was einzelne Menschen, Institutionen, Gebietskörperschaften tun müssen, um die Menschheit als Ganzes klimaneutral zu machen. Es wird auf allen Ebenen um die Frage herumgeschlichen, wie wenig Menschen eigentlich verbrauchen dürften für das ausgerufene Ziel. Das hat den Grund, dass unsere unterschiedlichen Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme dann nicht mehr funktionieren würden. Alle sind auf riesigen Energie- und Ressourcenverbrauch angewiesen. Der Klimawandel ist nicht zu leugnen. Dass die Menschheit in Ihrer Verfassung daran etwas ändern könnte, ohne auf den Stand des Cro-Magnon zurückzugehen ist eher zweifelhaft. Die RAF war eine überhebliche Bildungselite, die gemordet hat. Radikal sein heißt aber nicht gewalttätig sein, sondern etwas bei der Wurzel packen. Die Wurzel beim Thema Klimawandel sind wir selbst mit unserem Verbrauch. Nahezu alle Ideen zum Thema Klimaschutz, ein Hybrisbegriff, beinhalten mehr Konsum, nämlich von als ökologisch oder nachhaltig deklarierten Produkten. Verzicht ist nicht hip, obwohl der wirklich radikal wäre.

  • Die Stanze einer "grünen RAF" ist doch schon konzeptionell völlig schief. Die RAF folgte, zumindest in ihrer 1. Generation, der - realistisch besehen komplett abwegigen - Idee es würde genügen einige Führungspersönlichkeiten im Staat zu ermorden um damit den Startschuss für eine Revolution zu geben die von der Bevölkerung bzw. der damals noch vorhandenen Arbeiterklasse mitgetragen würde.



    In Bezug auf die Klimakatastrophe liegen die Dinge allzu offensichtlich komplett anders. Zwar existiert in der Breite eine abstrakte Einsicht in die Notwendigkeit etwas gegen die selbst verursachte Apokalypse unternehmen zu müssen, aber sobald dies auch nur mit minimalsten Anstrengungen, Mehrkosten, kleineren Unbequemlichkeiten oder der Umstellung von Gewohnheiten einhergeht ist es mit der tatsächlichen Bereitschaft zum Handeln bei den Allermeisten auch schon wieder vorbei und absolut Nichts spricht für die Annahme, dass etwa die Ermordung von Kohlemanager*innen an dieser kollektiven Verdrängung etwas ändern würde.

    • @Ingo Bernable:

      +1

  • "Aber für den endgültigen Atomausstieg sorgte die Katastrophe von Fukushima, nicht die Radikalisierung der Bewegung."

    Schlechte Analyse. Sehr schlecht.

    Warum ist Frankreich /nicht/ aus der Atomenergie ausgestiegen? Weil sie ein paar Kilometer weiter weg von Fukushima sind? Und GB?

    Monokausales Denken führt fast immer zu falschen Schlüssen.

    • @tomás zerolo:

      Nach der Katastrophe von Fukushima waren es noch ein paar Wochen bis zur Landtagswahl in Baden-Württemberg, und die Stimmung in der Bevölkerung war zu der Zeit ganz eindeutig für einen Atomausstieg. Merkel hat sehr schnell den Ausstieg verkündet, um das Thema abzuräumen und künftige AKW-bedingte Wahlniederlagen für ihre Partei zu verhindern (was in Baden-Württemberg bekanntlich nichts brachte, bei späteren Wahlen aber sehr wohl). Mit der Radikalität von Aktivisten, die sowieso nicht CDU gewählt hätten, hatte das nichts zu tun. Hätten die Umfragen ergeben, dass 70 % der Bevölkerung gegen einen Atomausstieg seien, hätte Merkel, die ja zuvor den AKW-Ausstieg von Rot/Grün rückgängig gemacht hatte, den Ausstieg niemals in Angriff genommen.

    • RS
      Ria Sauter
      @tomás zerolo:

      Dann denken Sie in falschen Schlüssen.



      Frankreich liebt Atomkraft. Wir in D tun das mehrheitlich nicht.



      Deshalb hat Fukushima bei uns in D für den Atomausstieg gesorgt und in Frankreich nicht.



      Ich war mit einer NGOs auf Demos gegen Atomkraft in Frankreich. Es waren nur deutsche Aktivisten dort unterstützt von einigen wenigen französischen Aktivisten. Der normale frz. Einwohner hat uns beschimpft oder belächelt.



      EinenWiderstand wie in D hat es dort nie gegeben.



      Wackersdorf ist Ihnen sicher ein Begriff. Castortransporte:::::

      • @Ria Sauter:

        Das ist doch genau das, was Tomas Z. herausstellen wollte: Frankreich ist nicht ausgestiegen, da es dort keinen kontinuirlichen, organisierten und radikalen Widerstand gab/gibt. Es liegt also weniger an dem Ergeignis (Fukushima) selbst, als primär an der Radikalität einer gewachsenen Anti-AK-Bewegung...

        • RS
          Ria Sauter
          @Affi:

          Nein, es liegt nur an Fukushima.



          Wir hätten uns ansonsten noch jahrelang die Füsse auf Demos plattgelaufen.



          Beispiel:



          Seit vielen Jahren gibt es die Demo "Wir haben es satt" mit zig Tausenden . Geändert hat sich nichts.

        • @Affi:

          Nun sind aber gerade in Frankreich Massenproteste meist wesentlich militanter als in Deutschland. Wenn z. B. in Frankreich das Rentenalter raufgesetzt werden soll, fliegen die Fetzen; in Deutschland gab´s bei der Einführung der Rente mit 67 bestenfalls friedliche Latschdemos. Die von Frau Flieder mitgeteilte Beobachtung dürfte nicht an mangelnder Radikalität der dortigen Anti-AKW-Bewegung liegen, sondern daran, dass es dort wesentlich weniger Atomkraftgegner gibt als hier.

  • "Darf man das Förderband eines Braunkohlebaggers kaputtmachen? Darf man Maschinen sabotieren, die für die Erhitzung der Erde verantwortlich sind?"

    Wenn man meint, dass der Maschinenbau ein Konjunkturprogramm braucht, ja.

    Es ist doch völlig außer der Welt, zu glauben, dass die Anlagen dann weg sind. Sie werden einfach ersetzt. Und Spinner, die Bomben legen, machen den Klimaschutz in der Bevölkerung nicht beliebter. Sie sorgen dafür, dass Parteien Wahlen gewinnen, die gegen jeglichen Klimaschutz sind.

  • ...raus aus dem akademischen, homogenen Milieu der Bewegungspolitik. Rein in Betriebe, Gewerkschaften, Kleinstädte...



    "Der lange Marsch durch die Institutionen" also? Dafür ist diesmal keine Zeit! ... Und was kommt dabei nach 50 Jahren eigentlich raus??? Ja, genau ... Die heutigen Grünen!!!

  • Was man auf jeden Fall nicht braucht, ist etwas, was so erfolglos ist, wie die RAF war.

  • Die Schlussfolgerung des Artikels ist so selbstverständlich und simpel, dass ich mich frage warum man in der TAZ dieser abstrusen PR in eigener Sache (TM) noch solange nach der Erstaufführung eine Platform gibt.

  • Was hat denn die RAF erreicht, dass sie einigen so nachahmenswert erscheint? Ganz ernsthaft, sagen Sie mir das. Vielleicht wäre es besser, die eigenen Gewaltphantasien für sich zu behalten, bevor man später bereut, einige Freiheiten beseitigt zu haben.

  • Was für ein Unsinn ist die grüne RAF?

    Man sollte nur mal klar machen, das die Grünen realos konservative sind und nur 2. Ranzig Umweltschützer.

    Man muss die Gründen stimmen eben in einer grünen Partei Vereinen anstatt in einer die von konservativen übernommen wurde.

  • Wie oft soll den noch mit dem Popanz der grünen RAF herumgefuchtelt werden?

    Ein selbstverliebter Ex-Aktivist hat ihn in die Welt gebracht und anstatt, dass alle peinlich berührt schweigen, wird das Ganze noch einmal hochgekocht.

    Was soll das überhaupt heißen, grüne RAF? Wen legen die um? Was sprengen die in die Luft? Und das mit nachhaltigem Sprengstoff?

    Vor der Gründung der RAF hat eine ganze Bewegung offen über Militanz und die Anwendung von Gewalt diskutiert. Dabei ging es um die Abschaffung der kapitalistischen Verhältnisse. Einige wenige sind dann diesen Weg gegangen. Und haben gemordet und hatten letztendlich kein anderes Ziel mehr, als ihre Leute aus dem Knast zu holen.

    Kann man das allen Ernstes mit der jetzigen Situation innerhalb der Klimabewegung vergleichen?

    Und: Sabotage, bei der mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kein Mensch zu Schaden kommt, ist nie und nimmer dasselbe wie die gezielte Ermordung von Mitgliedern der Elite.

    Aus die Maus.

    • @Jim Hawkins:

      Sie schreiben: "Sabotage, bei der mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kein Mensch zu Schaden kommt, ist nie und nimmer dasselbe wie die gezielte Ermordung von Mitgliedern der Elite." Das stimmt. Militanz und Terrorismus sind nicht dasselbe.

      Aber mal zum Vergleich ein Zitat aus dem heutigen taz-Artikel zur Corona-Demo in Merseburg ( taz.de/Hochrangige...pendiert/!5820851/ ): "Aber in derselben Nacht attackierten Unbekannte dort ein künftiges Impfzentrum. Nach Angaben der zuständigen Polizeiinspektion Halle beschädigten sie die doppelt verglaste Außenscheibe." Das könnte man auch als "Sabotage, bei der mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kein Mensch zu Schaden kommt" bezeichnen. Aber das macht solche Aktionen nicht besser. Vielleicht waren das Nazis. Vielleicht waren es aber auch nur Leute, die fest daran glauben, die Corona-Impfungen seien für die Menschen gefährlich und dagegen müsse man sich wehren - wie gegen Atomkraft oder gegen Bauvorhaben, die möglicherweise schlecht für´s Klima sind.

    • @Jim Hawkins:

      Seit wann ist Militanz ein nich existierender Popanz in der "Bewegung"?

      Und Müller ist kein "selbstverliebter Ex-Aktivist" sondern über die Interventionistische Linke ( de.wikipedia.org/w...tionistische_Linke )gut vernetzt auch zu Gruppen mit militanten Hintergründen.



      Er wird also wissen wovon er schreibt.

      • @Rudolf Fissner:

        OK, es ist Advent, da mache ich mir mal die Mühe.

        Der Popanz bezog sich auf die RAF, nicht auf die Militanz.

        Die Militanz ist ein Mittel, das mal gut und mal nicht so gut und öfter auch mal schlecht ist.

        Legal ist sie nie. Da kann man nichts machen.

        Und Müller ist mir einfach unsympathisch.

        • @Jim Hawkins:

          Und, die RAF-Militanz, auf die Müller verweist, findense die nun gut oder schlecht?

          • @Rudolf Fissner:

            Ich bin nicht und war nie Mitglied der Roten Armee Fraktion.

            Zufrieden?

            • @Jim Hawkins:

              War sicher nicht die Frage.

              Ich bin nur ein wenig irritiert darüber wie ihr "Militanz mal gut mal schlecht" sich auf das RAF Gedöns bezieht. Natürlich ist Militanz manchmal auch wichtig. Die Deutsche Geschichte hat da sehr gute Beispiele. Aber wieso erwähnt man das im RAF-Zusammenhang?

    • @Jim Hawkins:

      Soweit korrekt.



      Ob es aber auf die "Elite" beschränkt werden sollte, könnte man in Frage stellen. Heute die Geldeleite, morgen die Wissenselite, übermorgen die Handelelite.

      Dabei kommt der Text, wie auch immer, zu der richtigen Schlussfolgerung:

      "Rein in Betriebe, Gewerkschaften, Kleinstädte."

      Es wird sicher eine spannende Diskussion mit den Fliesenlegern, die mit dem Transporter 200km zur Baustelle fahren oder den Pflegerinnen, die wegen der Hygiene täglich Unmengen von Plastikverpackungen wegwerfen.

      Oder eine spannende Desillusion.

      • @fly:

        Nur, was dem Fliesenleger sagen?

        Dass er lieber schreinern soll?

        Und der Pflegerin?

        Kapitalismus ist Kapitalismus ist Kapitalismus.

        Ob gelb, rosé oder grün.

        • @Jim Hawkins:

          Nun ist ja das Fliesenlegen kein allzu exotischer Beruf; was spräche also etwa dagegen erstmal über Steuerrecht, Vergaberecht, etc. dafür zu sorgen, dass lokale Fliesenleger*innen bevorzugt werden, so dass sie dann per Rad oder zu Fuß zur Arbeit kommen können.



          Über den Kapitalismus und darüber, dass die Fliesengenden, dann auch mittags fischen gehen, abends Vieh züchten und nach dem Essen kritisieren können, kann man sich dann ja immer noch auseinandersetzen.

          • @Ingo Bernable:

            Über das Fischen und das Dichten danach, darüber zu reden, bleibt gewiss noch jede Menge Zeit.

            Aber ob man mit dem Klein-Klein des Steuerrechts oder des Vergaberechts die Menschheitskatastrophe Klimawandel aufhalten kann, das wage ich dann doch zu bezweifeln.

          • @Ingo Bernable:

            Der war gut: Per Rad oder per Fuß zur Baustelle.



            Schon mal auf dem Bau gearbeitet?

    • @Jim Hawkins:

      Danke!

    • @Jim Hawkins:

      „Nachhaltiger Sprengstoff“? – Originell! Aber das ist wohl noch Zukunft. Üblicher bei Demos sind gegenwärtig dunkle Rauchwolken (siehe Bild), die mit Sicherheit die Feinstaubbelastung nicht verringern!



      Mal ernsthaft: Bei „Sabotage, bei der mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kein Mensch zu Schaden kommt“ wird es nicht bleiben. Auch die damaligen Verbrechen der RAF hatten eine Vorgeschichte, sie waren Höhepunkt eines Prozesses, der ebenfalls friedlich begonnen hatte.



      Bei den damals frischgegründeten Grünen gab es heftige Diskussionen, ob „revolutionäre“ Gewalt gegen Sachen und/oder Menschen erlaubt sei. Irgendwann hörte die Diskussion auf, von einem verbindlichen Beschluss ist mir nichts bekannt.



      Der wäre aber nötig, denn es gibt vermutlich auch heutzutage Aktivisten, die mit dem Erfolg ihrer Aktionen nicht zufrieden sind und glauben, dass nur noch Gewalt helfen kann!

      • @Pfanni:

        Ich weiß nicht.

        Nehmen wir die Anti-AKW-Bewegung. Die war ja nicht gerade friedlich.

        Sie ließ sich aber nicht spalten und das machte ihre Stärke aus.

        Mir kommen zwei Bilder in den Sinn. Jo Leinen ("Container-Jo") steht auf einem Container, den die Polizei als Barrikade errichtete und versuchte mit einem Megafon die Demonstranten vom Angriff auf die Baustelle des AKW Brokdorf abzuhalten.

        Hat nicht geklappt.

        In Wackersdorf haben die oberpfälzischen Bürger den Militanten säckeweise Steine nach vorne gebracht.

        Und: Aus dieser Bewegung ist kein Terrorismus entstanden.

        Ich wüsste auch keine andere, bei der das so gewesen wäre.