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Initiative „Zero Covid“Zeit für Stunde null

Die Wirtschaft herunterfahren, und das in ganz Europa. Eine Initiative fordert radikale Schritte gegen die Pandemie und Solidarität.

Solidarität in Zeiten von Corona ist oft von Freiwilligkeit gekennzeichnet: Suppenküche in Berlin Foto: K.M. Krause / snapshot-photography

Hamburg taz | Die Lage ist katastrophal: Weltweit sind knapp 2 Millionen Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben, und in vielen Ländern steigen die täglichen Zahlen weiter an. Obwohl in Deutschland weite Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt sind, infizieren sich nach wie vor fast 20.000 Menschen täglich, in vielen anderen europäischen Ländern sieht es genauso schlecht aus.

Am Mittwoch veröffentlichte eine Initiative aus Wis­sen­schaftler*innen, Autor*innen und Mitarbeiter*innen des Gesundheitssektors deshalb einen Appell: Unter dem Stichwort „Zero Covid“ fordern sie einen „radikalen Strategiewechsel“ und europaweiten sofortigen Lockdown in allen Bereichen der Wirtschaft. „Wir brauchen kein kontrolliertes Weiterlaufen der Pandemie, sondern ihre Beendigung“, heißt es in dem Appell der Gruppe um die Philosophin und Autorin Bini Adamczak.

Dabei sei es wichtig, dass die „Maßnahmen gesellschaftlich solidarisch“ gestaltet würden. Die Unterstützer*innen, darunter auch Schriftsteller*innen Margarete Stokowski, Raul Zelik und Sharon Dodua Otoo, attestieren den europäischen Regierungen Totalversagen in ihren Interventionen gegen die Pandemie.

Für die Trendwende, so die Gruppe, sei eine sofortige, mehrwöchige Stilllegung aller Wirtschaftsbereiche bis auf wenige Ausnahmen notwendig. Welche das genau seien, blieb unklar. Büros, Baustellen und Fabriken müssten jedoch geschlossen und die Arbeitspflicht ausgesetzt werden, bis die Infektionszahlen den Nullpunkt erreicht hätten, heißt es in dem Appell. „Mit diesem Aufruf fordern wir auch die Gewerkschaften auf, sich entschlossen für die Gesundheit der Beschäftigten einzusetzen.“

Die Gesellschaften in Europa haben enormen Reichtum angehäuft, den sich einige wenige angeeignet haben

Bini Adamczak, Autorin

Für die Lohneinbußen soll nach dem Willen der Initiative ein umfassendes Rettungspaket verabschiedet werden, das Entschädigungen und Fortzahlungen garantiert, aber auch Prekäre, informell Beschäftigte, Obdachlose und Menschen in Sammelunterkünften absichert. Wer im totalen Shutdown besonders viel Sorgearbeit leiste, solle durch Gemeinschafts­einrichtungen entlastet und Kinder digital, notfalls in Kleingruppen unterrichtet werden.

Das Geld für eine solche Intervention sei vorhanden, argumentiert die Initiative. „Die Gesellschaften in Europa haben enormen Reichtum angehäuft, den sich allerdings einige wenige Vermögende angeeignet haben.“ Diese müssten über Abgaben auf hohe Einkommen und Vermögen, Unternehmensgewinne und Finanztransaktio­nen in die Pflicht genommen werden. „Mit diesem Reichtum sind die Arbeitspause und alle solidarischen Maßnahmen problemlos finanzierbar“, sind sich die Autor*innen sicher.

Manche Ideen sind gar nicht neu

„Wir müssen weg von dem Schlingerkurs, bei dem die Regierungen immer erst im Nachhinein auf Vorhersehbares reagieren“, sagte Adamczak zur taz. Die Maßnahmen, die dann beschlossen würden, schränkten das Leben genauso stark ein, müssten dann aber zusätzlich länger bestehen bleiben, um zu wirken, so die Autorin. Viele Menschen verstünden nicht, warum sie ihr Privatleben einschränken müssten, aber der Arbeitsbereich weitgehend unbehelligt bleibe. Stattdessen werde dauernd über Schulschließungen geredet, kritisiert Adamczak. „Aber man kann die Schulen nicht schließen, wenn die Eltern weiter arbeiten müssen.“ Das Hin und Her von halbherzigen Maßnahmen und anschließenden Lockerungen samt dem daraufhin unvermeidlichen Wiederanstieg der Infektionszahlen habe viele Leben gekostet, so könne es nicht weitergehen.

Die Verfasser*innen des Aufrufs fordern deshalb auch einen massiven Ausbau des Gesundheitswesens und die Rekommunalisierung privater Krankenhäuser. Der gesamte Sektor inklusive der Covid-Impfstoffe müsse der Profitlogik entzogen und allen zugänglich gemacht werden, heißt es in dem Appell. Dass das nicht von heute auf morgen ginge und gemeinsame Lösungen auf europäischer Ebene schwer zu erzielen seien, sei klar, sagt Adamczak. „Das ist aber kein Grund, nicht schon mal anzufangen.“ Für den Übergang schlägt die Initiative das Konzept von Grünen Zonen vor, in denen man sich frei bewegen und alles öffnen kann, sobald die Infektionszahlen dort auf null seien.

Ganz neu ist die Idee von „Zero Covid“ nicht. Die Verfasser*innen beziehen sich unter anderem auf die in Großbritannien initiierte internationale Kampagne „End Coronavirus“, die seit Februar 2020 basisdemokratische Strategien entwickelt, an denen sich Politiker*innen, Unternehmen und Einzelpersonen orientieren könnten. Außerdem schließt sie sich dem Aufruf „Contain Covid Pan-EU“ vom 19. Dezember 2020 an. Darin wiesen internationale Wissenschaftler*innen, darunter auch Virologin Melanie Brinkmann und Physikerin Viola Priesemann, darauf hin, dass der Schutz durch den Impfstoff erst Ende 2021 greifen werde und die europäischen Regierungen deshalb sofort auf eine koordinierte Strategie umschwenken müssten.

Adamczak und ihre Mit­streiter*innen stützen sich darüber hinaus auf eine Analyse der österreichischen und deutschen Wissenschaftler*innen Christian Zeller, Verena Kreilinger und Winfried Wolf, die den politisch Verantwortlichen ebenfalls ein umfassendes Versagen der Pandemiebekämpfung attestieren. „Die Regierungen stehen unter dem Diktat der kapitalistischen Wirtschaft“, kritisieren sie. Aber auch linken Parteien und Gewerkschaften werfen die Wissenschaftler*innen vor, in der Coronakrise versagt zu haben. Forderungen, die Reichen für die Krise zur Kasse zu bitten, seien kaum erhoben worden und der Gesundheitsschutz der Arbeiter*innen sei vernachlässigt worden.

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106 Kommentare

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  • Neben Hengameh Yaghoobifarah ist auch Raul Krauthausen Unterstützer*in der Zero-Covid-Kampagne. Ein interessantes Interview mit ihm gab es vor kurzem im Deutschlandfunk:



    "Menschenrechtsaktivist zur Coronakrise. Krauthausen: Menschen mit Behinderung werden vergessen.



    Der Menschenrechtsaktivist Raul Krauthausen kritisiert große Mängel beim Schutz von Menschen mit Behinderung in der Pandemie. Ein Großteil von ihnen lebe seit März in Selbstisolation zu Hause und werde die ganze Zeit vergessen, wenn es um passiven oder aktiven Schutz gehe, sagte Krauthausen im Dlf ..."



    www.deutschlandfun...:article_id=490861

  • Wikigedöns: "Der Begriff Stunde Null wurde auf den 8. Mai 1945 und den frühesten Abschnitt der unmittelbaren Nachkriegszeit in Deutschland und Österreich angewandt. Er bezieht sich auf die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht und den vollständigen Zusammenbruch des NS-Staates, die die Chance zu einem voraussetzungslosen Neuanfang geboten hätten."

    Kurz: Die Vergleiche zur Nazizeit nehmen wieder überhand.

  • 0G
    02612 (Profil gelöscht)

    Was tragen die Tiere und die Natur , die ja vermutlich aufgrund einschneidender menschlicher Eingriffe ( mit welcher Berechtigung ? ) mit einem Virus - uns Menschen - eine spürbare Antwort auf unser Verhalten gegeben haben, nun zur " Normalisierung " unseren Lebensraum bei ? Überlassen sie uns unserem Schicksal - oder wird uns unsere Maßlosigkeit und Respektlosigkeit verziehen, ohne das wir unser Verhalten ändern müssen ? Hoffen wir mal weiter ...

  • Stärben nicht vorwiegend (diesmal) öder vorrangig ältere und risikotragende Menschen, gäbe es hier nicht so viele wirtschaftliche oder « realistische » Einwände. Das erinnert stark an der "milden" Behandlung der Klimakrise.

  • Am besten den Aufruf lesen, denn er beantwortet viele der hier erwähnten Fragen und Zweifel



    weact.campact.de/p...opaischen-shutdown

  • Für diesmal ist es wahrscheinlich aus allerleien Gründen zu spät für kurzzeitige, harte Massnahmen, die gleich Leben sparen und wirtschaftliche Folgen auch vermindern, indem 4 Wochen totaler Lähmung besser als 1,5 Jahre hin und her sind. Das hatte in China Erfolg. Ist auch gerechter. Aber andere Pandemien werden vorkommen, eventuell mit viel lethaler Erregern (Ebolaartig oder so was) und mit keiner schneller Hoffnung auf eine Impfung. Dann bleibt nichts anderes übrig zu tun. Sind wir kollektiv dazu noch fähig ? Nein, wenn wir diesmal nichts lernen.

  • Wie soll das gehen?

    Wenn man alle Wirtschaftszweige bis auf wenige stilllegt, welche sollen das denn sein, die sich alleine tragen können? Klar, dass die Landwirtschaft zur Ernährung nicht fehlen darf und das Gesundheitswesen zur Bekämpfung der Coronaseuche zuzüglich zu allen anderen Gebrechen. Das reicht aber nicht. Die Landwirtschaft braucht Mechaniker, wenn Maschinen kaputtgehen, das Gesundheitswesen braucht Klempner, wenn es im Krankenhaus Wasserrohrbrüche gibt, um nur zwei beliebige Beispiele zu nennen - in einer arbeitsteiligen Gesellschaft braucht nunmal einer den anderen, sonst fällt das Kartenhaus in sich zusammen.

    Der andere Haken ist die Geduld der Bevölkerung: Hand auf's Herz, selbst wenn man harte Maßnahmen eigentlich für richtig hält, wer kann denn ehrlich von sich sagen, ohne Ausnahmen durchgehend genauso diszipliniert geblieben zu sein wie am Anfang der Pandemie? Niemand, der mir bekannt wäre, kann das von sich behaupten.

    Drittens gibt es dann ja auch noch diejenigen, die sich gar nicht mal Mühe geben, weil es ihnen egal ist oder weil sie irgendwelchen verschwörungstheoretischen Ideologien anhängen. Wenn man solchen Leuten nun das Arbeiten verbietet, dann werden die sicherlich nicht alleine zuhause sitzen und Tee trinken!

    Solche radikalen Forderungen sind einfach nicht realistisch.

  • Wenn man einmal hart mit dem Kopf gegen eine Wand gelaufen ist versucht man es beim nächsten Mal mit mehr Anlauf. Gratuliere!

    • @dilbert:

      Gut zusammengefasst, DILBERT!



      Denn woher wissen wir überhaupt, was das ganze Alles-Sperren bringt? Frankreich hatte im Frühjahr bereits so ziemlich alles zu, den Modellrechnungen nach hätte dort Corona aber verschwunden sein müssen - ebenso wenig hat Schweden die halbe Bevölkerung verloren...



      Unbestritten sind aber hohe Folgekosten des Lockdown, und das nicht nur in der Wirtschaft: Die Fälle von schwerer Depression haben sich letztes Jahr versiebenfacht - und das vorwiegend unter jungen Leuten! Es wird also mit der Gesundheit aller Lotto gespielt, der Gewinn ist alles andere als gesichert.

  • Wunderbar, dann haben wir einen R Wert unter 1, vielleicht sogar weit unter eins und dann können im Sommer wieder alle in den Urlaub fliegen und Grenzen sind wieder offen.



    Mit erneutem Fleiß immer wieder in die gleiche Scheiße.

    Ich fände es durchaus sinnvoller die bestehenden Regelungen und Verordnungen besser zu kontrollieren.



    Seit dem ersten Lockdown 2020 habe ich nicht eine Kontrolle gesehen, egal wo.



    Letzte Woche ist die Polizei an einer Gruppe vorbeigefahren die ohne Masken durch eine Fußgängerzone gelaufen sind, wo eine Maskenpflicht gilt.



    Und nein, Blaulicht war keins an und eilig hatten Sie es auch nicht.

    Wieso kann ich mich nur mit einer weiteren Person treffen, privat, aber geschäftlich kann die morgendliche Besprechung mit 10 verschiedenen Haushalten problemlos ohne Maske abgehalten werden.

    Kundendienst gibt es wohl auch keine Regelung. Großbaustelle?

    Es gibt genug potenzial ohne gleich das Wirtschaftliche und Soziale leben an die Wand zu fahren.

    • 0G
      02612 (Profil gelöscht)
      @Zhenwu:

      ...ein paar Mitmenschen haben noch nicht verstanden, das Virus verschwindet weder durch Maskieren noch durch impfen, oder wann beginnen wir Menschen die Tiere , die auch als Übertäsger infrage kommen zu impfen, beziehungsweise wann respektieren wir Menschen deren Lebensraum ...

    • @Zhenwu:

      sie geben die antwort schon selber, die bestehenden maßnahmen sind schlicht nicht kontrollierbar, jedenfalls nicht mit unserem staatsverständnis. (zum glück)



      der traum von angepassten differenzierten maßnahmen ist ein traum, es versteht einfach jeder etwas anderes unter angepasst.



      so wie unser land funktioniert, gibt es gar keine andere möglichkeit, als die zahlen runterzubringen und nachverfolgbar zu machen, alles andere führt zu vermeidbaren ansteckungen und todesfällen und zu frust und (jetzt kommt die keule) letztlich schlimmstenfalls zu einer abkehr der menschen von der politik, und diese ernte fährt bestimmt nicht die linke ein.



      schon jetzt nimmt es in meinen augen immer groteskere formen an wie staatlicherseits versucht wird zu regulieren, mit absehbar geringen folgen, so lange die menschen weiter zu arbeit strömen müssen.



      schulschließungen, ja, aber bitte alle weiterarbeiten. home office, freiwillig.



      einmal davon abgesehen, das homeoffice und homeschooling gar keine kombinierbare lösung darstellt...



      ich frage mich immer, wie lange machen die menschen das noch mit, wann geht der schuß nach hinten los...? hoffentlich nie! zero covid, dann können alle noch mal richtig sauer sein, das ist aber in ein paar wochen vergessen, wenn die zahlen runter gehen und das leben dann weiter geht. es geht schließlich nur um die zeit bis zur impfung.

  • Ich denke, dass ist so notwendig.



    Es spiegelt übrigens den Anteil der Umfrage-Antworten, die in den letzten Monaten sagten "Maßnahmen gehen nicht weit genug."

  • 2G
    27393 (Profil gelöscht)

    Ich komm da nicht mehr hinterher. Bislang war die Impfung immer der Ausweg. Jetzt ist sie da - aber es werden immer düsterere Bilder gezeichnet (bzw. produziert und verbreitet). Wie viele Jahre soll es nach Willen der Totalitären denn jetzt so weitergehen? Was ist der Plan? Oder alles nur kopflose Hühner?

    • 0G
      05653 (Profil gelöscht)
      @27393 (Profil gelöscht):

      Stimmt, die Impfung entpuppt sich mehr und mehr als psychologischer Hinhalter. Der Heilsbringerstatus lässt sich leider nicht aufrecht erhalten, denn die gewonnene Immunität scheint zeitlich auf die Saison für Erkältungskrankheiten begrenzt. In diesem Fall müssten jedes Jahr im Herbst 80% der Bevölkerung neu geimpft werden, was logistisch in Deutschland nicht zu schaffen ist. Über die Weiterverbreitung des Virus trotz Impfung wird Stillschweigen bewahrt. Immerhin macht der Impfschutz Sinn bei der Hochrisikogruppe. Manche Menschen lassen sich jedes Jahr gegen Grippe mit mehr oder weniger Erfolg impfen und haben sicher keine Hemmungen sich gleichzeitig gegen SarsCov-2 impfen zu lassen. Nur sollen sich alle impfen lassen, jetzt sogar die, die Covid-19 bereits durchlaufen haben. Ich war seit Jahrzehnten weder krank noch bei einem Arzt und werde mich nicht impfen lassen. Ein Bekannter von mir lässt sich regelmäßig gegen Grippe impfen. Er leidete nach seiner diesjährigen Impfung monatelang unter schmerzhaften Muskelverspannungen und musste in therapeutische Behandlung. Eine Meinung bildet sich eben nicht nur aus den Medien, sondern auch aus dem, was man im wirklichen Leben sieht.

    • @27393 (Profil gelöscht):

      Der Widerspruch den sie da konstatieren ist keiner. Die Impfungen dürften mittelfristig tatsächlich der Beste, wenn nicht Einzige, Weg zurück zur Normalität sein, vorausgesetzt die Impfbereitschaft der Bevölkerung ist groß genug. Es war aber - zumindest meiner Wahrnehmung nach - auch immer klar, dass es voraussichtlich bis mindestens zum Spätsommer dauern wird bis ein ausreichend großer Teil der Menschen geimpft ist um das Ausbreitungsgeschehen zum Erliegen zu bringen. Wobei die dafür benötige Quote durch B1.1.7 wohl auch eher höher als ursprünglich vermutet ausfallen dürfte.



      Der Umstand, dass man nun mit den Impfungen beginnen konnte, hat also erstmal annähernd keinen Einfluss auf den derzeitigen Pandemieverlauf und entsprechend stellt sich die Frage wie die kommenden Monate am Besten zu überstehen sind. Leider muss man feststellen, dass die inzwischen zweieinhalb Monate Lockdown die Infektionen bislang nicht einmal stabilisieren, geschweige denn senken konnten. Die naheliegende Konsequenz dieser Beobachtung und der inzwischen knapp 50.000(!) Toten, kann deshalb nicht nur darin bestehen "bei einzelnen Maßnahmen nachzuschärfen" (Wiehler, RKI, heute) sondern für einige Zeit dafür zu sorgen jeden irgendwie vermeidbaren Kontakt zu unterbinden. Das ist hart, aber notwendig. Die Einsicht in diese Notwendigkeit zu verweigern und mit dem Vorwurf des Totalitarismus zu beantworten, ist angesichts all der Toten nicht nur unangemessen, sondern knüpft im Kern auch unmittelbar an die von den Querdenkern behauptete "Corona-Diktatur" an.

      • @Ingo Bernable:

        50.000 Tote sind gerade einmal 5 Prozent der jährlichen Gesamt-Toten.

        Hinzu kommt, dass etwa 80 Prozent der Opfer so alt sind, dass sie statistisch bereits mehrere Jahre vor ihrer Corona-Erkrankung hätten sterben müssen.

        Es kann nicht angehen, dass wir 83 Millionen Menschen ihrer Grundrechte berauben und die Existenz hunderttausender noch sehr junger Menschen vernichten, damit extrem betagte Personen nicht im Winter an Covid 19, sondern erst im Frühling an ihren zahlreichen altersbedingten Vorerkrankungen sterben.

        Diese wilde Aktion der totalitären Pandemie-PanikerInnen ist ethisch abgrundtief verwerflich, da das Leben der Alten nicht mehr zählen darf, als die Zukunft junger Menschen und die Freiheitsrechte der großen Mehrheit, denen Covid 19 nichts anhaben kann!

        Ethisch vertretbar sind deshalb einzig Maßnahmen, die es besonders Gefährdeten erlauben, und sofern die Auslastung des Gesundheitssystems es erfordert, zwingen, sich selbst zu isolieren, bis ihnen ein Impfangebot gemacht werden kann!

      • 2G
        27393 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Meine Fragen haben sie nicht beantwortet.

        • @27393 (Profil gelöscht):

          "Meine Fragen haben sie nicht beantwortet."



          Doch eigentlich schon, aber ich werde es ihnen selbstverständlich auch noch ein zweites Mal erklären und versuchen mich einfacher auszudrücken.



          "Wie viele Jahre soll es nach Willen der Totalitären denn jetzt so weitergehen?"



          Bis zum Spätsommer. Dann sind genug Menschen geimpft. Aber nur dann wenn keine neuen Mutationen auftauchen. Dann wäre der Impfstoff vielleicht wirkungslos. Menschenleben zu retten ist wichtig. Deshalb ist die Bezeichnung "Totalitäre" falsch und ich weise diesen Begriff entschieden zurück.



          "Was ist der Plan?"



          Es sterben zu viele Menschen. Deshalb braucht es jetzt einen vollständigen Lockdown. Bis zum Sommer müssen möglichst viele Menschen geimpft werden. Hoffentlich gibt es genug Menschen die sich impfen lassen wollen. Dann wird alles wieder normal.



          "Oder alles nur kopflose Hühner?"



          Absolut nicht.

  • 0G
    01068 (Profil gelöscht)

    "Das Ziel heißt Null Infektionen!"



    Die Zielsetzung ist absurd.Covid wird nicht verschwinden.



    zu Punkt 2



    "Menschen, die im Shutdown besonders viel Betreuungs- und Sorgearbeit leisten, sollen durch gemeinschaftliche Einrichtungen entlastet werden."



    Wie soll das funktionieren im geforderten "Totalshutdown"?

    "Kinder erhalten Unterricht online, notfalls in Kleingruppen."



    . . .nichts Anderes passiert gerade.

    Die Forderungen zu Punkt 3



    unterstütze ich total, leider sind sie überhaupt nicht neu. Ich würde mich über einen ausdauernden und medienwirksamen Fight für eine Reformierung des Gesundheitswesens freuen, auch wenn Corona und Shutdown nicht mehr aktuell sind.

    Mir fehlen in dem Aufruf pragmatische Ansätze, wie kann was umgesetzt werden. Der Aufruf ist unkonkret und allgemeingehalten und für das was drinsteht kommt er auch ein bißchen . . .spät.

  • Jeder weiß es, der damals Zeitung las: Wir hätten nach der ersten Welle einfach noch länger drosseln müssen. Der Wert 50 war schon damals bekannt zu hoch. Politiker sollten keine Angst vor der Bevölkerung haben, wenn sie es (wirklich) besser wissen.

    • @Janix:

      Die Aufgabe der PolitikerInnen besteht einzig darin, den Willen des souveränen Volkes umzusetzen, nicht darin dieses zu bevormunden oder gar gleich besser wissen zu wollen, was gut für die BürgerInnen ist, als diese selbst!

      Derzeit ist auch nichts beängstigender, als die Beschneidung unserer Grundrechte, die nun bald ein volles Jahr andauert!

    • 2G
      27393 (Profil gelöscht)
      @Janix:

      Politiker sollten keine Angst vor der Bevölkerung haben? In welchem System befinden wir uns dann?

      • @27393 (Profil gelöscht):

        "Politiker sollten keine Angst vor der Bevölkerung haben? In welchem System befinden wir uns dann?"



        Ein menschliches?



        Ein System, das ohne Angst funktioniert?



        ...hört sich gut an für mich.

        • 2G
          27393 (Profil gelöscht)
          @Encantado:

          Sie haben mich mißinterpretiert. Vielleicht habe ich Janix auch falsch verstanden, aber ich habe "keine Angst vor der Bevölkerung" aufgefasst als Ermutigung sich über den Willen der Bevölkerung hinwegzusetzen - wie auch immer der konkret in der Masse/Breite aussieht. Solange wir uns eine demokratische Gesellschaft nennen wollen, ist nun mal die Bevölkerung der Souverän und nicht die Regierung.

          In meiner Interpretation fühle ich mich übrigens auch unterstützt durch den Nachsatz, dass Politiker "es besser wissen" könnten als die Bevölkerung. Das klingt mir doch arg mittelalterlich.

          Ja, an einem System ohne Angst hätten wohl die Wenigsten etwas auszusetzen. Ist doch klar, dass wir da übereinstimmen.

          Im Moment ist allerdings allerorten sehr viel Angst und nach meinem Eindruck wenig Rationalität im Spiel.

        • @Encantado:

          """



          Ein System, das ohne Angst funktioniert?



          """

          Spannend, wie sie "Politiker sollen keine Angst vor der Bevölkerung haben" interpretieren.

  • Bevor man den Kapitalismus versehentlich abschafft, vielleicht doch lieber eine Nummer kleiner: 4 Wochen alle öffentlichen Verkehrsmittel verbieten. Auch wenn es die grüne Seele schmerzt, damit wäre eine gewaltiger Ansteckungsbereich weg. Und gleichzeitig würde es zu einem Runterfahren der sonstigen Kontakte führen. Autofahrer wären dann zwar privilegiert, aber für 4 Wochen wäre das doch mal zu ertragen, und wenn nicht: warum nicht?

    • @TazTiz:

      Wie soll so ein Total-Lockdowen funktionieren, ohne daß dabei die Grundversorgung der Bevölkerung zusammenbricht? Wie kommen z.B. die Menschen, die die Grundversorgung aufrecht erhalten, (Versorgung mit Lebensmitteln, Gesundheitswesen z.B.) in die Arbeit?

      • @Da Hias:

        Gar nicht. Nur ein Bruchteil, die mit Individualverkehr kommen, macht weiter ... das ist doch der Sinn. Ob’s hilft? Fraglich. Gerecht? Nö. Aber die Härten kommen so oder so.

        • @TazTiz:

          Und wer entscheidet wer zu Hause bleibt mit vollen Lohn und wer auf Arbeit muss?

          • @Cass:

            Voller Lohn? Nein, das wird es in Zukunft nicht mehr geben. Wer nicht zu Arbeit kann, wird nichts außer Sozialhilfe kriegen.

  • Der Vorschlag bräuchte dann nur noch Bürger sie sich daran beteiligen. Nach 10 Monaten Einschränkungen, Verbote und Beschränkungen wird es nicht mehr viele Menschen geben, die sich am total Lockdown beteiligen würden.

  • Ganz unabhängig von der Frage, ob die Forderungen überhaupt sinnvoll sind: Wenn man sich anschaut, wie uneinheitlich allein die Bundesländer mit der Pandemiebekämpfung umgehen, weiß man auch, dass die Realisierungschance auf europäischer Ebene (EU?) bei nullkommanull liegen. Das wissen selbstverständlich auch die Autor*innen des Aufrufs. Dass sie ihn trotzdem veröffentlichen, dient daher allein dazu, sich als moralisch überlegene Instanz zu inszenieren, die sich mit lästigen Detailproblemen nicht herumschlagen muss und außerdem aus einer billigen Hinterher-Besserwisser-Pose argumentiert. Hundert Gummipunkte!

  • Wenn man den Text der Initiative liest, scheint es primär um gesellschaftliche Strukturänderungen zu gehen, und der Virus dient als argumentativer Einstieg.



    Der wesentliche Treiber für die Verbreitung des Virus ist doch mangelnde Disziplin und Ignoranz im privaten Bereich. Leider auch Inkompetenz wie die Fallquoten am Nikolaustag in etlichen Pflegeheimen gezeigt haben.



    Das kann man nicht adressieren mit Helikoptergeld, Enteignungen und was sonst noch auf der Liste steht.

    • @alterego:

      > Wenn man den Text der Initiative liest, scheint es primär um gesellschaftliche Strukturänderungen zu gehen, und der Virus dient als argumentativer Einstieg.

      Wenn man das mal genau betrachtet, sind es in Grossbritannien und den USA doch gerade die hartgesottenen extremen Neoliberalen, die Strukturveränderungen über eine in großen Teilen vermeidbare Katastrophe durchsetzen wollen: Privatisierung des Gesundheitssystems, insbesondere des den Tories verhassten für alle zugänglichen NHS, Abbau des Personals, private Krankenversicherungen, Individualisierung von Risiken.

      Und mangelnde Disziplin und Ignoranz sind auch eine Folge von halbherzigen, perspektivlosen Massnahmen und einer extrem unklaren und widersprüchlichen Kommunikation. Bei Jacinda Adern in Neuseeland hat man gesehen, was eine deutliche, klare Kommunikation bringt. Demgegenüber reagiert weite Teile der deutschen Presse wie zB die SZ auf jede Eindämmungsmaßnahme mit Vorschlägen, wo man noch in Fernurlaub fahren kann. Also wenn ich einem Dreijährigen an der Kasse auf die Schokoladentürme scharf mache, ist es auch logisch dass es dann Frust und Terz gibt. So was können sich die Coronaleugner eigentlich nur wünschen.

  • Schöne Idee. Zum Glück steht hier auch gleich dabei, warum es nicht passieren wird:

    "Das Geld für eine solche Intervention sei vorhanden, argumentiert die Initiative. „Die Gesellschaften in Europa haben enormen Reichtum angehäuft, den sich allerdings einige wenige Vermögende angeeignet haben.“ Diese müssten über Abgaben auf hohe Einkommen und Vermögen, Unternehmensgewinne und Finanztransaktio­nen in die Pflicht genommen werden."

    Sehr witzig! Wenn das durchginge, hätten wir auch eine Börsentransaktionssteuer und eine Vermögenssteuer, die den Namen verdient.

  • "Impfstoffe sollten der privaten Profiterzielung entzogen werden.

    Cool, die wollten doch tatsächlich, dass es Biontec gar nicht hätte geben dürfen.

    • @Rudolf Fissner:

      Es wurden von den Staaten Mrd für die Impfstoffforschung bereitgestellt.



      Man könnte auch sagen es wurde bereits bezahlt.

      • @Cass:

        Nö. Nicht Milliarden und nicht für die Forschung.



        Biontec erhielt Zuschüsse in Millionenhöhe für eine zügige Bereitstellung von Impfstoffen

    • 2G
      27393 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Weil gute Forschung nur dann möglich ist, wenn sie jemandes privaten Profitinteressen dienen kann?

      • @27393 (Profil gelöscht):

        Von "Nur" war bei mir nicht die Rede.

        Wenn Forschung aber nur dann "besser" ist, wenn privat finanzierte Forschung mit Kugeln an den Beinen unterbunden wird, dann ist "besser" ein einfaches Spiel. Wenn staatliche Initiativen erst dann in die Pötte kommen, nachdem private Initiativen unterbunden werden, dann ist es ein Armutszeugnis

      • @27393 (Profil gelöscht):

        Soll das jetzt heißen, dass Ihnen nicht bekannt ist, dass eigennütziges Handeln das Fundament marktwirtschaftlicher Systeme ist?

        Warum soll sich eine Forscherin denn anstrengen und eine Kapitalgeberin sie finanzieren, wenn nicht aus dem Antrieb heraus, den eigenen Nutzen zu erhöhen?!

      • @27393 (Profil gelöscht):

        Der öffentliche Sektor hat in dieser Krise jedenfalls sehr wenig dafür getan, um seine Überlegenheit unter Beweis zu stellen. Wer es noch nicht einmal schafft, genügend Impfstoff zu kaufen, dem traue ich erst recht nicht zu, genügend Impfstoff zu produzieren.

  • Ach, @LARS B. @STROLCH:

    Ich weiss nicht, warum Sie anderen unterstellen, sie seien Idioten. Lesen Sie doch den Vorschlag durch! Natürlich bedenken die Initiator*innen der Kampagne solche Dinge.

    Fest steht, dass das ständige "auf der Kante" surfen, wie wir es seit Frühjahr tun, sehr kostspielig ist (sowohl wirtschaftlich als auch was das Durchhaltevermögen der Menschen betrifft -- was sich dann auch wirtschaftlich niederschlägt).

    Fest steht auch, dass die Entscheider*innen für eher dubiose Vorteile (mensch erinnere sich an Laschets Lavieren im Auftrag der Möbelhäuser, mit Storymachine und Streeck im Team).

    Eine konsequentere Nummer, flächendeckend, kurz, etwas näher an dem, was uns China vorgeführt hat käme für die Gesamthet billiger.

    Wie wir's treiben wird es nur für (manche) Reiche billiger, für den Rest ungleich teurer.

    Aber vielleicht soll es ja so?

    • @tomás zerolo:

      Fakt ist das reduzieren von Corona auf 0 funktioniert nicht. Lockdowns selbst sind die falschen Mittel um die Padnemie in den Griff zu bekommen. Besser wäre Maske, Abstand, Qurantäne und Corona App, SüdKorea hat es uns vorgemacht, aber leider gibts hier in Deutschland so intelligente Querdenker die meinen das die einfachsten Maßnahmen doof sind und sie sich nciht dran halten um die wirklich doofen Maßnahmen(Lockdown) zu erzwingen. Schade eigtl. aber wir habens wohl nicht anders verdient...

    • @tomás zerolo:

      Ich weiss nicht, warum Sie anderen unterstellen, sie seien Idioten.

      Vielleicht deshalb:



      „Die Regierungen stehen unter dem Diktat der kapitalistischen Wirtschaft“, kritisieren sie. Aber auch linken Parteien und Gewerkschaften werfen die Wissenschaftler*innen vor, in der Coronakrise versagt zu haben."

      und

      "Die Unterstützer*innen, darunter auch Schriftsteller*innen Margarete Stokowski, Raul Zelik und Sharon Dodua Otoo, attestieren den europäischen Regierungen Totalversagen in ihren Interventionen gegen die Pandemie."

      Der Idiotenvorwurf (um mir Ihre Worte zu leihen) gegenüber der Regierung kommt doch von den Autoren und dann werden Probleme angerissen, die jeder kennt und die Lösung lautet:

      "Für die Trendwende, so die Gruppe, sei eine sofortige, mehrwöchige Stilllegung aller Wirtschaftsbereiche bis auf wenige Ausnahmen notwendig. Welche das genau seien, blieb unklar."

      Es bleibt also die drängende Frage, was (und vor allem: wie) etwas offen bleibt. Aber die Regierungen sind Idioten. Eine Lösung selbst wird - zumindest wenn ich dem Artikel glauben darf - nicht angeboten. Oder wie soll man das: "bleibt unklar" verstehen.

    • @tomás zerolo:

      Das klappt eben nicht. China ist inzwischen auch in einer zweiten Welle. Der Virus verschwindet eben nicht so einfach und Deutschland ist keine Insel wie NZ.

      • @resto:

        > Deutschland ist keine Insel wie NZ.

        Auch in Neuseeland kommt das Virus nicht mit dem Schlauchboot an, sondern nimmt den Flieger.

        Und abgesehen davon sind neben China auch Südkorea oder Thailand ebenfalls keine Inseln. Und Australien ist genauso sehr oder genauso wenig eine Insel wie Nordamerika.

        • @jox:

          Stimmt, Südkorea ist keine Insel. Die Millionen Berufspendler nach Nordkorea sind schon ein nicht zu unterschätzender Einfluss.

          • @Ladislav Bonita:

            Island ist eine Insel!

  • Guter Plan. Die "Null Fälle" Methode hatte ja in der Praxis z.B. in China, Vietnam, Südkorea, Australien, Neuseeland Erfolg. Wenige Todeszahlen, Wirtschaft floriert wieder nach kurzem auch wirtschaftlichen komplett Lockdown und die Bevölkerung macht mit auch wenn immer wieder Orte an denen es Neuinfektionen gibt schon bei wenigen Fällen sofort wieder "geschlossen" also abgeriegelt werden, samt Unterbrechung von Individual, Zug, Flugverkehr. Die Frage ist schon ob die EU Regierungen a) jetzt den Kurs wechseln und gemeinsam das Virus auf Null bringen wollen (in den einstelligen Bereich/ 100.000) und dabei natürlich auch unausgesprochen sagen dass sie bislang falsch oder vom richtigen zu wenig taten. Und b) ob die Bevölkerungen denen in der EU von Anfang an eingeredet wurde man müsse die "Kurve abflachen" und "mit dem Virus leben lernen" mitmachen wenn es nun heißt wenn man will und kooperiert kann man die Pandemie stoppen.

    • @Nina Janovich:

      In Südkorea gab es garkeinen Lockdown. Es wurden in der zweiten oder dritten Welle nur Kirchen, Sportstudios und Bars geschlossen. SK hat die Pandemie mit Maske, Abstand, Quarantäne und Corona App bekämpft und ist mmn. damit das erfolgreichste Land Weltweit.

  • Rekommunalisierung privater Krankenhäuser - ich muss ja nur über den Ärmelkanal schauen, um festzustellen, dass ein staatliches Gesundheitssystem kein Allheilmittel ist - auch wenn die Initiative es natürlich hier ganz anders machen würde. Das extreme Gegenbeispiel aus den USA funktioniert natürlich auch nicht, kann also auch kein Vorbild sein.

    Insgesamt bringt die Initiative viel Ideologie und Worthülsen, aber wie andere schon geschrieben haben, wenig konkretes zur Umsetzung.

    • @unbedeutend:

      Den Krankenhäusern jenseits des Ärmelkanals wird systematisch das Geld entzogen, welches sie brauchen um vernünftig zu arbeiten. Die hatten vor der Pandemie weniger als ein Sechstel der Intensivbetten die wie in Deutschland haben:

      en.wikipedia.org/w...s_by_hospital_beds

    • @unbedeutend:

      > Rekommunalisierung privater Krankenhäuser - ich muss ja nur über den Ärmelkanal schauen, um festzustellen, dass ein staatliches Gesundheitssystem kein Allheilmittel ist

      Ein wesentlicher Aspekt der britischen Politik, und vermutlich ein ganz wichtiger Treiber der Johnson Pandemiepolitik ist, dass die Tories das NHS und die Krankenversicherung für alle schlicht platt machen wollen. Das ist auch nichts Neues. Die hassen die Tatsache, dass es arme Menschen gibt, die eine vernünftige Behandlung kriegen.

    • 0G
      04105 (Profil gelöscht)
      @unbedeutend:

      Man braucht gar nicht so weit zu schauen. Es reicht, wenn man die Ergebnisse von (durchaus noch bestehenden) deutschen kommunalen Krankenhäuser mit denen deutscher privater Betreiber vergleicht, und zwar auf allen Ebenen: Ausstattung, Patientenzahlen, Innovationen, Heilungserfolge und letztlich auch wirtschaftliche Ergebnisse. Warum sind wohl viele Kliniken in den letzten 20 Jahren privatisiert worden? Ganz einfach: Weil die Kommunen es einfach nicht hingekriegt haben.



      Die Personalkosten (ja, auch im Pflegebereich!) sind massiv gestiegen.



      Aber die Realitätsverweigerer haben derzeit Hochkonjunktur, egal, ob sie sich "Queerdenker" oder "Zerocovid" nennen.

    • @unbedeutend:

      Warum stellen dann unsere privaten Träger z.B. nicht sofort auf das System in den Niederlanden um? Sinkende MRSA Infektionen mit stabilen Kosten, statt wie bei uns steigende Kosten & Fallzahlen? Richtig! die Träger müsten investieren! umbauen! Es gäbe über Jahre keine Gewinne!

      In einem staatlichen System könnte man ganz einfach das medizinisch sinnvolle tun. Private Träger handeln rein wirtschaftlich. Denen ist scheißegal wieviel Leute amputiert werden und oder sterben.

      Private Träger verteidigen: nichts trifft besser "Ideologie und Worthülsen"

      PS: was wäre denn Ihre Idee wie man die Pandemie in den Griff bekommt?

  • Naives Wunschdenken ist dieser Aufruf. Als ob man mit Europa eine Insel sei. Leute findet Euch endlich mal damit ab, dass der Virus nicht komplett verschwinden wird. Das ist doch Wunschdenken! Selbst China, Australien oder Neuseeland haben immer wieder Ausbrüche, obwohl sie fats komplett die Grenzen dicht haben und harte Lockdowns hatten

    • @Bernd Käpplinger:

      > Als ob man mit Europa eine Insel sei.

      Und, sind China, Thailand oder Südkorea Inseln?

      • @jox:

        Selbst China hat kein 100% Lockdown gemacht und die großartige Demokratie SüdKorea erst Recht nciht Der ZeroCovid Plan ist eine ganz schlechte Idee von ganz komischen Initiatoren...

    • @Bernd Käpplinger:

      Ich finde mich nicht mit täglichen Todeszahlen über 1000 / 100.000 Menschen ab. In einer Pandemie muss man einfach mal kurzfristig alles tun was die Verbreitung stoppt und das sind: KEINE KONTAKTE besonders in INNENRÄUMEN. Ja es kam zu Lieferengpässen weltweit als in China die Produktion in der Automobil und IT Branche mal für kurze Zeit in den betroffenen Regionen komplett aussetzte und ja es ist auch in Demokratien möglich 4 Wochen lang KEINE Autos zu produzieren und nur das offen zu lassen was ÜBERLEBENSNOTWENDIG ist. IT Techniker arbeiten nicht in Großraumbüros sie haben die VPN Verbindung quasi erfunden und klar können sie weiter in die noch offenen Firmen alleine oder zu Zweit wenn dort was repariert werden muss oder Ausfälle all derer die im Homeoffice Probleme kriegen remote oder wenns nicht anders geht auch vor Ort lösen. LKW Fahrer:innen sind die meiste Zeit alleine in ihrer Fahrerkabine und ihre Ladung wird eh DRAUSSEN und mit Abstand (Gabelstabler) entladen. Es geht hier um Großraumbüros und Produktionswerken die wir ohne zu sterben mal vier Wochen schließen können sowie auch im Kleinteiligen Bereich alles zu vermeiden was unnötige (nicht überlebensnotwendige) Kontakte auch in Öffis verursacht. Wenn wir das nicht tun sterben weiterhin jeden Tag mehr Menschen. In Deutschland sind wir jetzt bei gut über 1000 Toten pro Tag. Wie lange sollen wir noch warten? Bis es 10.000 pro Tag sind? Oder bis die Wirtschaft durch die Pandemie zusammenbricht? Denn das tut sie früher oder später.

      • @Nina Janovich:

        Wenn man in Produktionsstätten Masken trägt, Abstand hält, lüftet oder Luft filtert, bei Krankheitssymtomen zuhause bleibt und alle die Corona App nutzen ist es sehr sicher das aufrecht zu erhalten. Ich sage nur Süd Korea, die haben es vorgemacht und wir sollten es nachmachen.

      • @Nina Janovich:

        Sie finden sich nicht mit 1.000 Toten pro Tag ab?

        Dann habe ich hier eine schockierende Nachricht für Sie:

        Genau das tun Sie schon zeitlebens!

        In Deutschland sterben jährlich, völlig unabhängig von einer aggressiven Grippe wie 2017/2018 oder Corona 2020, etwa 950.000 Menschen, das macht etwa 2.700 Tote pro Tag!

        Und da es für das Gesamtjahr 2020 wohl keine nennenswerte Übersterblichkeit geben wird, ist Ihre Panik ob der Zahl 1.000 alleine das Ergebnis eines, für mich erschreckenden, Bildungsmangels!

    • @Bernd Käpplinger:

      Verschwinden wird das Virus nicht, soweit richtig. Aber der Unterschied zwischen einem Szenario bei dem wieder eingeschleppte Infektionen zu lokal be- und eingrenzbaren Ausbrüchen führen, die sich effektiv nachverfolgen und beenden lassen und der aktuellen Lage in der das Virus unkontrolliert in der Breite der Bevölkerung wütet und zehntausende Tote und eine noch gar nicht bezifferbare Menge von Langzeitgeschädigten verursacht wäre ja auch schon mal gewaltig.

      • @Ingo Bernable:

        Zu Langzeitfolgen gibt es eine neue Studie aus Wuhan. Demnach haben 3/4 aller in Krankenhäuser behandelten Patient:innen nach 6 Monaten noch Probleme mit mindestens einer Einschränkung. (z.B. Fagigue, neurologische oder Organprobleme z.B. Lungen- oder Nierenschäden, Depressionen)



        www.zeit.de/wissen...ewtab-global-de-DE

        • @Nina Janovich:

          Da 90 Prozent der hospitalisierten Fälle entweder bereits sehr alt oder schwer vorerkrankt sind, sind Spätfolgen für gesunde Frauen unter 70 ein Szenario, dessen Eintrittswahrscheinlichkeit in Promille ausgedrückt werden muss.

          Ohne diese Zusatzinformation darf der zitierte Artikel getrost der Kategorie "Fake-News" zugeordnet werden!

          • 9G
            97287 (Profil gelöscht)
            @Petra Strubel:

            90% der Krankheitskosten in einem Leben entstehen in den letzten 10 Lebensjahren. Also versichert die Menschen in Deutschland nur bis zum 74. Lebensjahr, schließt Krankenhäuser und lasst die Alten sterben, da sie ja sowieso nur noch 10 Jahre haben(statistisch gesehen) Falls ein neues Virus bei Kindern auftritt(analog Polio) und die Kinder zu 90% daran sterben oder schwere Schäden erleiden lasst sie einfach zu Grunde gehen, da ja 70 Millionen sonst mit Einschränkungen leben müssten. Was für ein schräges Weltbild, was für ein egoistisches Verhalten. Ich bin fassungslos über die Art der Diskussion.

        • @Nina Janovich:

          Danke für den Link. Ich kenne den Text, wollte ihn aber nicht anführen weil meiner Wahrnehmung nach zu der Frage noch sehr unterschiedliche Schätzungen zirkulieren und die Repräsentativität des Samples auch nicht unbedingt die Beste ist. Sollten die Zahlen der Wuhan-Studie sich jedoch in auch nur annäherndem Maße als auf DE übertragbar erweisen würde dies mit einer absehbar siebenstellige Anzahl an teilweise invaliden/berufsunfähigen Post-Covid-Betroffenen auf ein massives Problem hinauslaufen das bislang noch gar nicht im öffentlichen Diskurs präsent ist.

  • Wie immer bei solchen Vorschlägen. Solidarität wird eingefordert und andere zahlen.

    Weshalb sollte es in Zeiten einer Pandemie auch anders sein als sonst?

    • @DiMa:

      „Die Gesellschaften in Europa haben enormen Reichtum angehäuft, den sich einige wenige angeeignet haben“

      Man beachte vor allem die ersten vier Worte und dass dann trotzdem mit keinem Satz darauf eingegangen wird, dass große Teile des Reichtums auf Ausbeutung der Restwelt beruhen.

      Dahinter steckt lediglich der Wunsch der Schweine auf der Animal Farm, dass die Schweine den Reichtum unter sich ein wenig gleicher aufteilen. Die mageren Hühner interessieren nicht bei diesem Konzept. Die Restwelt wird nicht mitgedacht.

      • @Rudolf Fissner:

        > Man beachte vor allem die ersten vier Worte und dass dann trotzdem mit keinem Satz darauf eingegangen wird, dass große Teile des Reichtums auf Ausbeutung der Restwelt beruhen.

        Die Restwelt hat wenig davon, wenn Corona in Europa endemisch wird. Abgesehen davon, dass eine ganze Reihe von Ländern da sehr gut nach sich selber gucken.

        Wo wir helfen können - und auch sollten - ist bei der Finanzierung von Impfungen.

    • @DiMa:

      Wer ist "andere" wenn niemand arbeitet? Soll man Banknoten futtern wie zur Zeiten der großen Inflation?

      • @Rudolf Fissner:

        Gegenfrage, wer produziert und bringt das Futter wenn niemand arbeitet?

        Anderen ihr Eigentum wegzunehmen ist jedenfalls alles andere als solidarisch.

        Egal aus welchen Motiven.

        Das ist doch nur die gleiche Umverteilungsplatte, die immer mal wieder gerne aufgelegt wird. Hatte wir zuletzt unter dem Deckmäntelchen des Eurobonds.

  • Es ist halt wie immer... hätte man das rechtzeitig gemacht (Mitte September 2020 als die Zahlen stiegen), hätte es kaum weh getan. Jetzt wo die Zahlen weit oben sind, müsste man wochenlang dicht machen...3-4 Minimum. Und das wo gerade heute morgen im Radio kam: produzierendes Gewerbe läuft sehr gut, Aufträge sind da, Export läuft gut.

    Jetzt wird kein Politiker den totalen Lockdown riskieren. Schon gar nicht kurz vor den Wahlen. Schon gar nicht die wirtschaftskonservative CxU

  • Viel heiße Luft und noch mehr heiße Luft, sonst ist da nichts. Der Regierung pauschal Versagen in der Bekämpfung der Pandemie zu unterstellen ist leicht, viele Fehler wären vermeidbar gewesen, eine einheitliche Regelung der Maßnahmen sinnvoll. Allein dies hier



    "Für die Trendwende, so die Gruppe, sei eine sofortige, mehrwöchige Stilllegung aller Wirtschaftsbereiche bis auf wenige Ausnahmen notwendig. Welche das genau seien, blieb unklar."



    zeigt, wie wenig durchdacht es ist und entlarvt sich durch



    "Das Geld für eine solche Intervention sei vorhanden, argumentiert die Initiative. „Die Gesellschaften in Europa haben enormen Reichtum angehäuft, den sich allerdings einige wenige Vermögende angeeignet haben.“



    als ideologische Dampfplauderei die durch weitere bekannte Dampfplaudernde Unterstützung findet.



    Es muß sich etwas an den Maßnahmen ändern, da bin ich der gleichen Meinung, aber nicht die Wirtschaft runterfahren und alles den Staat zahlen lassen da theoretisch das zur Kompensation nötige Geld vorhanden ist - bei Unternehmen und Personen wohlgemerkt. Wer hier nur, wie man im Artikel lesen kann, von Tapete bis Wand denkt, weiß eben nicht um die Zusammenhänge der Volkswirtschaft und denkt bestenfalls planwirtschaftlich - ganz bestimmt aber aus einer ideologisch eingeklemmten Perspektive.

    • 0G
      04105 (Profil gelöscht)
      @Lars B.:

      Korrekt!

  • 100% Zustimmung. Was die Regierungen gerade machen, ist wie einen Brand in einem Hochhaus zu loschen, indem die Feuerwehr alle halbe Stunde mal einen Eimer Wasser vorbei bringt.

    Manche werden behaupten, man könne das Virus nicht eliminieren. Doch das ist erstens extrem fatalistisch. Wir haben in Deutschland Polio, Tollwut und Pocken eliminiert. Pocken sind ansteckender als Coronavirus. Die Elimination benötigte eine Kombination aus Maßnahmen, sowohl Impfungen als auch Quarantänemaßnahmen.

    Manche behaupten vielleicht, dass das aber beim Coronavirus nicht gehe. Doch das ist ebenfalls objektiv falsch: Viele ostasiatische Länder, einschließlich China aber auch Thailand, Taiwan, Sri Lanka, Vietnam, Südkorea, und auch Australien und Neuseeland *haben* es eliminiert.

    Hier ist eine Beschreibung von einem Autor aus Sri Lanka, wie das funktioniert:

    indica.medium.com/...id-19-1cd4cc80b85f

    Ein sehr wesentlicher Aspekt ist, dass Social Distancing eine wirkungsvolle Methode ist, *aber Social Distancing alleine ist nicht genug* - das ist nicht die Schuld der Leute, das ist eine Folge unzureichender Koordination und unzureichender organisierter politischer Maßnahmen:

    indica.medium.com/...eople-c63c7b162eb4

    Wenn unsere Politiker *einen* Job haben, dann ist das unser Leben und unsere Gesundheit zu schützen. Gemessen an den Standards, welche die ostasiatischen Länder sowie Neuseeland und Australien gesetzt haben, sind sie Versager.

    Manche Leute sagen noch, dass eine effiziente Antwort auf die Pandemie wirtschaftlich nicht tragbar ist, oder zu teuer. Aber das ist auch nicht wahr - viele der genannten Länder sind deutlich ärmer als Deutschland und stehen in Bezug auf Wirtschaftswachstum besser da als Europa. Neuseeland hat *positives* Wirtschaftswachstum. Oh Wunder, was den Menschen hilft, welche die Wirtschaft tragen, hilft auch der Wirtschaft.

    • @jox:

      Corona wurde in keinen der Länder eliminiert. Und die meisten der genannten Länder haben kein Lockdown als Mittel zum Kampf gegen Corona gewählt. Ich nehme meinLieblingsbeispiel SüdKorea. Die haben es, wie es in einer Demokratie sein sollte, smart und mit den Menschen erledigt. Kein Lockdown dafür Maske, Abstand, Quarantäne und Corona App. Alle drei Wellen bis ejtzt super gemeistert und schnell eingedämmt. Daran sollte sich Deutschland orientieren und nicht am erfolglosen Weg von Irland...

  • Als erste Maßnahme sollte sich der alte Mann am Marktstand den Schnutenpulli über die Nase ziehen - das hilft schonmal als erstes!

  • Mal losgelöst von der Finanzierbarkeit. Was essen den die Autoren der Studie, wenn die Bio-Apfelmusfabrik für 4 Wochen runter gefahren werden?

    Antwort: Lebensmittel brauchen wir, die sind nicht gemeint.

    Wie kommen die Lebensmittel in den Laden? Transport ist auch nicht gemeint.

    Wie kommen die Lebensmittel zu den Verbrauchern? Fährt das die Bundeswehr aus? Nein, BW im inneren auf keinen Fall. Die Verbraucher dürfen in den Supermarkt.

    In der Bio-Apfelmusfabrik gibt es einen IT-Störfall/einen Maschinenschaden. Hmm, ja Dienstleistungen im Notfall sind natürlich ausgenommen.

    Die Reparatur wird recht teuer. Er braucht einen Kredit. Ja, zur Bank darf man dann selbstverständlich. Die sind auch ausgenommen.

    Ein Ersatzteil für die Bio-Apfelmusmaschine ist leider nicht lieferbar. Usw...

    Es geht nicht nur um die Frage, wer es zahlt. Selbst wenn wir alle Reichen enteigenen, stellen sich die obigen Fragen. Daher geht man auch nonchalant über das eigentliche Problem hinweg. Scheinbar haben die Anti-Kapitalisten vergessen, dass man Geld nicht essen kann, selbst wenn es im Überfluss da wäre. BTW: In der Planwirtschaft stellen sich die gleichen Fragen. Auch da muss man essen.

    • @Strolch:

      Wenn man will, kann man sich jedes Szenario zusammenbauen. Realistisch ist es deshalb nicht.

      Natürlich kann man alles bis auf die Grundversorgung schließen. Für ein paar Wochen. Und dann macht es auch nichts, wenn mal eine Maschine steht. In D gibt es für Alles genug Reserven.

    • @Strolch:

      > Es geht nicht nur um die Frage, wer es zahlt. Selbst wenn wir alle Reichen enteigenen, stellen sich die obigen Fragen. Daher geht man auch nonchalant über das eigentliche Problem hinweg. Scheinbar haben die Anti-Kapitalisten vergessen, dass man Geld nicht essen kann, selbst wenn es im Überfluss da wäre.

      Man könnte einfach Firmen, besonders große wie z.B. Amazon, angemessen besteuern, wie das vor Aufkommen der neoliberalen Ideologie auch gemacht wurde. Das hat nichts mit Planwirtschaft zu tun, das ist ganz banale soziale Marktwirktschaft, auf der der soziale Frieden seit 1945 hier basiert. Es ist recht offensichtlich, dass die Alt-Right, Trumpisten und Corona-Leugner mit selbiger nichts mehr am Hut haben. Nur im neuen amerikanischen Faschismus geht es der breiten Mehrheit der Menschen offensichtlich nicht besser.

    • @Strolch:

      > Es geht nicht nur um die Frage, wer es zahlt.

      So, China, Thailand und Sri Lanka können sich eine Zero Covid Strategie leisten, aber das vielfach reichere Deutschland nicht? Das macht keinen Sinn.

      Außerdem ist es wirtschaftlich schädlich, das Virus nicht angemessen zu bekämpfen. Das sind man schon daran, dass die USA, Großbritannien und Schweden sich wirtschaftlich schlechter entwickelt haben als Neuseeland, Sri Lanka, und China, die eine Zero Covid Strategie erfolgreich umgesetzt haben.

      Die Argumente wirken auf mich ein wenig, als wenn ein afrikanischer Politiker aus der Obserschicht in den 1950er Jahren gesagt hätte, afrikanische Länder können sich keine Alphabetisierung und Schulen leisten. Und das ist nicht übertrieben - ich habe Freunde in Taiwan. Was meinen Sie, wie geschockt die sind über das was hier gerade abgeht.

    • @Strolch:

      Für den begrenzten Zeitraum von 3-4 Wochen um den es geht könnte man die Äpfel, die ja auch nur einmal im Jahr geerntet werden, ja auch essen ohne sie zu Mus zu verkochen.



      Der Bundeswehreinsatz im Inneren ist im Krisen- und Katastrophenfall zulässig und wurde beispielsweise auch schon beim Oder- und Elbehochwasser praktiziert, sowie derzeit zur Unterstützung der Gesundheitsämter. All das kann man natürlich aus ideologischen Gründen ablehnen, aber wenn man in der aktuellen Situation keine Katastrophe erkennen kann, wann dann?



      Auch wenn der Aufruf fraglos aus einer dezidiert linken Position heraus verfasst wurde geht es nicht primär um die Systemfrage, sondern um das sehr viel drängendere Problem wie man die Infektionszahlen endlich wieder unter Kontrolle bekommen kann und da hat das von ihnen als alternativlos beschriebene Weiterlaufenlassen aller Wirtschaftsbereiche evidentermaßen keine Aussicht auf Erfolg. Man muss also mehr tun als bisher und wenn das bedeutet sich mal einen Monat lang nur von Äpfeln oder Haferflocken zu ernähren würde ich das angesichts der bislang rund 45.000 Toten und insbesondere in Hinblick auf die vermeidbaren weiteren Toten für absolut vertretbar.

      • @Ingo Bernable:

        Wenn Sie genug Äpfel und Haferflocken für vier Wochen im Keller haben, freut mich das für Sie. Die meisten haben das nicht.

        Der Hinweis ist nur der. Es gibt eine tolle Forderung. Vor der Beantwortung der Frage, was offen bleiben muss, drückt man sich aber. Schon die Forderung Büros zu schließen, ist super. Die Abrechnung in Unternehmen machen häufig Steuerberater. Die machen wir also für vier Wochen zu. Wenn die Arbeitnehmer kein Geld bekommen, um was zu kaufen? Die Reichen haben da sicher kein Problem.

        Ich beschreibe nichts alternativloses, sondern nur die Verknüpfung einer arbeitsteiligen Wirtschaft. Die daraus sich ergebenden Probleme einer Stunde Null geht die "Studie" nicht ein. Das ist heuchlerisch und Schaumschlägerei. Genauso gut kann ich Ihnen den Klimawandel bis morgen lösen. Wir verbrennen einfach kein Gas uns Öl mehr. Diese Detailprobleme, dass die Menschen nicht erfrieren, soll ein anderer lösen.

        • @Strolch:

          und deswegen macht man einfach weiter wie bisher oder wie?



          auch wenn sie natürlich recht haben, dass sich das am ende nicht immer klar benennen lässt und man das ganze zu ende denken muss, gibt es doch bereiche, die man problemlos zu machen oder ins homeoffice schicken kann. ein freund von mir arbeitet in der baubranche und wird "höflich gebeten" ins büro zu kommen. sein chef ist der meinung, dass "im home-office weniger gearbeitet wird". und das ist nur ein beispiel wie längst in unzähligen artikeln besprochen wurde.



          auch bei denen von ihnen beschriebenen szenarien ist meist ein kontaktfreier ablauf möglich. zur bank muss ich nicht unbedingt persönlich und wenn, dann sind entsprechende schutzmaßnahmen möglich. ffp2 maske, lüften, etc.



          auch der steuerberater muss nicht zwingend ins büro.



          am ende wissen die meisten, dass sie eigtl zu hause bleiben könnten, tun es aber nicht, weil es kein gebot/verbot gibt.

        • @Strolch:

          "Die meisten haben das nicht."



          Deutschland leistet sich als eines der letzten Länder in der EU eine zivile Notfallreserve. Die könnte man von Bundeswehr oder - wenn es da ideologische Vorbehalte gibt - von Freiwilligen-Teams verteilen lassen. Damit wäre die Versorgung für einige Wochen, wenn auch auf kulinarisch einfachem Niveau, gedeckt und in der Zeit sollte es durchaus möglich sein Nachschub zu ordern. Bei Auslieferung wöchentlicher Rationen müsste eine LKW-Besatzung grob geschätzt eine knapp vierstellige Zahl an Haushalten kontaktfrei versorgen können.



          "Diese Detailprobleme [...] soll ein anderer lösen."



          Natürlich wäre es schön gewesen wenn der Text auch einen detailiert ausgearbeiteten Plan enthalten hätte wann welcher Hautpgefreite welchen Sack Mehl von links nach rechts verschiebt. Ihren Kommentaren kann ich aber nicht einmal den Versuch entnehmen diese "Detailprobleme" konstruktiv zu lösen sondern nur die fatalistische Sichtweise, dass das ja eh alles nicht möglich ist weil die Leute bestimmt verhungern werden wenn der Keilriemennachschub für die "Bio-Apfelmusmaschine" nicht gewährleistet werden kann. Das wesentliche Problem dabei wirksamere Maßnahmen zu ergreifen ist aber weniger das Können als das Wollen.

          • @Ingo Bernable:

            Ihren Kommentaren kann ich aber nicht einmal den Versuch entnehmen diese "Detailprobleme" konstruktiv zu lösen sondern

            ICH stelle keine Studie vor, in der ICH Behauptungen aufstelle. Wieso soll dann ich die Detailprobleme einer Stunde Null lösen, die ich für nicht durchführbar halte.

            Mit Ihrem Hauptgefreiten der den Sack Mehl von links nach rechts, das habe ich nie verlangt. Ich frage nur, was lassen wir offen? Darauf gehen Sie - obwohl Sie ja diese Studie verteidigen - nicht ein. Diese Frage muss die Studie bedacht haben, bevor man sagen kann: alles zu. Die Studie ist nun mal ideologisch aufgebläht, wenn reale Probleme: Was soll man offen lassen mit kapitalistischem System zuschüttet.

            Um es auf den Punkt zu bringen: Die Studie ist das Papier nicht wert, auf dem sie steht. Das hat nichts, aber auch gar nichts mit der Frage zu tun, wie wir die Pandemie in den Griff bekommen - die Studie zeigt hierzu auch nichts.

            Ich habe nie behauptet, dass die Maßnahmen reichen oder abgeschafft gehören. Um Ihnen einen konkreten Vorschlag zu nennen: Nahverkehr zu. Begründung: Infektionsketten können zu 0,0% nachvollzogen werden. Ich verstehe nicht, wershalb man Schulen schließt, in denen die Nachverfolgung innerhalb von Minuten möglich ist, aber den Nahverkehr offen lässt, in dem nichts nachvollziehbar ist. In den Städten können die Menschen laufen (5km bringen keinen um, sondern ist gut für die Gesundheit oder Radfahren.). Die Personen, die weiter als Radfahrentfernung pendeln und kein Auto haben/organisieren können, müssen entschädigt werden. Dies dürften aber auch nicht mehr sein als die Millionen von Eltern, die nicht arbeiten können. Vorschlag konkret genug?

            • @Strolch:

              Zunächst wäre mal festzuhalten, dass es sich bei dem Text nicht um eine Studie, schon garnicht um eine Machbarkeitsstudie, sondern um einen Aufruf bzw. eine Petition handelt. Entsprechend wäre das auch der Maßstab den man an den Text anlegen sollte.



              "ICH stelle keine Studie vor, in der ICH Behauptungen aufstelle. Wieso soll dann ich die Detailprobleme einer Stunde Null lösen, die ich für nicht durchführbar halte."



              Wenn das mal kein mustergültiger Zirkelschluss ist.



              "Ich frage nur, was lassen wir offen?"



              Meiner Meinung nach sollten das nur Dinge sein die unabdingbar und im engeren Sinne lebensnotwendig sind, sowie Dinge die mit hinreichender Sicherheit ohne Kontakte getätigt werden können.

              • @Ingo Bernable:

                "ICH stelle keine Studie vor, in der ICH Behauptungen aufstelle. Wieso soll dann ich die Detailprobleme einer Stunde Null lösen, die ich für nicht durchführbar halte."

                "Wenn das mal kein mustergültiger Zirkelschluss ist."

                Leider nein, kein Zirkelschluss. Ich habe auf Probleme hingewiesen, die ich sehe. Ich halte Sie für nicht lösbar.

                Den Beweis muss derjenige aufstellen, der eine Behauptung in die Welt setzt. Die Behauptung ist: Wir können alles zumachen. Die Schwierigkeiten leugnen sehen Sie ja auch. Aber ich muss sie nicht lösen.

                Sie sind hier der Auffassung, das geht schon. Dann müssen Sie die Probleme lösen (den Beweis führen), nicht ich.

                BTW: Die Aufrufer wissen nicht, wie es in der Praxis funktionieren soll, werfen aber allen europäischen Regierungen "Totalversagen" vor, die in der Praxis handeln (müssen).

                So zum sachlichen:

                "Meiner Meinung nach sollten das nur Dinge sein die unabdingbar und im engeren Sinne lebensnotwendig sind, sowie Dinge die mit hinreichender Sicherheit ohne Kontakte getätigt werden können."

                Wir haben eine vernetzte Wirtschaft. Ich kann nicht den Supermarkt auf lassen (da lebensnotwendig) und das Unternehmen, dass den Kühlschrank im Supermarkt repariert zumachen.

                Das was nicht lebensnotwendig ist, ohne anderes zu tangieren, ist doch schon zu: Hotels, Gaststätten, Urlaub. Das was ohne Kontakte möglich ist, machen die Gerichte wieder auf (Stichwort: Hundefriseur).

                • @Strolch:

                  "Ich habe auf Probleme hingewiesen, die ich sehe. Ich halte Sie für nicht lösbar."



                  Und verweigern dann jegliches Nachdenken über diese Probleme, was dann natürlich zu der Feststellung führen muss, dass diese unlösbar sind weil man es gar nicht erst versucht. Zirkelschluss.



                  "Den Beweis muss derjenige aufstellen, der eine Behauptung in die Welt setzt."



                  Was wären denn die Kriterien die sie an einen argumentatorisch geführten "Beweis" stellen würden ohne sofort wieder darauf zurückzufallen, dass das ja doch alles nicht lösbar und realistisch ist? Was im Übrigen ebenso eine Behauptung ist, die sie in die Welt gesetzt haben. Also bitte: Wo sind ihre "Beweise", dass es nicht funktionieren kann?



                  "Ich kann nicht den Supermarkt auf lassen (da lebensnotwendig) und das Unternehmen, dass den Kühlschrank im Supermarkt repariert zumachen."



                  Wieder das erwartbare Apfelmusmaschinenkeilriemenproduktionsanlagenzulieferer-Argument. Es ist aber kaum erwartbar, dass alle Kühlschränke in allen Supermärkten innerhalb von 2-4 Wochen gleichzeitig ausfallen und wenn in irgendeinem Supermarkt einer von dutzenden Kühlschränken ausfallen sollte ist davon mit Sicherheit nicht die allgemeine Lebensmittelversorgung bedroht. Kältetechnikunternehmen sollte man also, sofern sie nicht an der Impfstoffverteilung beteiligt sind, schließen. Ganz abgesehen davon, dass man dies mit den Supermärkten ebenso tun und die Lebensmittelversorgung temporär durch Militär/Freiwillge organisieren sollte.

        • @Strolch:

          > Wenn die Arbeitnehmer kein Geld bekommen, um was zu kaufen?

          Neuseeland hat für die begrenzte Zeit Einkommensausfälle für alle ersetzt. die es brauchten. Einschließlich den SexarbeiterInnen.

          Hat funktioniert. So muss man das machen.

          • @jox:

            > Wenn die Arbeitnehmer kein Geld bekommen, um was zu kaufen?

            Neuseeland hat für die begrenzte Zeit Einkommensausfälle für alle ersetzt. die es brauchten. Einschließlich den SexarbeiterInnen.

            Mag sein. Es bezog sich aber darauf, dass einer das Geld überweisen muss nicht auf den Einkommensausfall.

            Neuseeland ist eine Insel. Die Leute kommen überwiegend per Flugzeug. Die kann man leicht abfangen und in Quarantäne stecken. Wie wollen Sie das mit den ganzen Grenzgängern machen? Es müssten im Anschluss und dauerhaft alle Grenzen dicht gemacht werden, das wäre die einzige Lösung. Neuseeland ist als Insel im Vorteil.

  • Grundsätzlich eine sehr gute Idee. Lieber ein schrecken mit Ende, als....



    Nur seien wir Mal ehrlich: es schaffen nicht Mal die Bundesländer sich auf einen Kurs zu einigen, wie soll das erst mit Europa funktionieren?!

    I

  • „Die Gesellschaften in Europa haben enormen Reichtum angehäuft..."



    An den Folgen des Lockdowns sterben aber eher die Menschen in der 3. Welt. Wir können nicht eine globalisierte Welt aufbauen und dann einfach den Stecker ziehen und nur unsere europäischen Gesellschaften betrachten. Das ist unsolidarisch und moralisch verwerflich.



    Außerdem reicht der Reichtum der wenigen, die geschröpft werden sollen, noch nicht einmal für die Schuldenbegleichung der jeweiligen europäischen Länder. Bei einigen EUR-Ländern könnten damit noch nicht einmal die Target2-Salden ausgeglichen werden. Reichtum definiert sich anders....

    • @PS007:

      Hier noch ein Bericht von Vietnam, der auch auf die Frage der Ökonomie und er Kosten eingeht:

      www.theguardian.co...health-coronavirus

      Vietnam hat lauto worldometers.info 35 Tote bei einer Bevölkerung von 97 Millionen.

      Deutschland hat ein BSP von $3,780,553 Millionen Dollar gegenüber Vietnams BSP von $340,602 Millionen Dollar, das ist mehr als zehn Mal so viel, bei etwas kleinerer Bevölkerung.

      Noch Fragen?

    • @PS007:

      > An den Folgen des Lockdowns sterben aber eher die Menschen in der 3. Welt.

      Das ist falsch, viele sogenannte "Dritte Welt Länder" wie Vietnam, Sri Lanka und so weiter fahren besser als wir, weil sie eine konsequentere und, bei begrenzten Mitteln, letztlich sozialere Politik machen. Schauen sie auf mein Link von dem Autor aus Sri Lanka.

      Das große Problem für diese Länder ist derzeit die ungleiche und extrem ungerechte Verteilung der Impfstoffe.

  • "Die Regierungen stehen unter dem Diktat der kapitalistischen Wirtschaft". Solche Sätze bringen mich zum Lachen. Wo auch sonst soll das Geld herkommen für die ganzen sozialistischen Träume wenn nicht von der "kapitalistischen Wirtschaft"?

  • Katja Kipping hat übrigens schon im Fühjahr dafür plädiert, das Virus auszurotten.



    In China scheint es annähernd geschafft worden zu sein.

  • Der Herr auf dem Foto hat es wie viele nicht begriffen: Mund und Nase müssen abgedeckt werden. Es nützt gar nichts, wenn die Maske unter der Nase hängt!



    Den Artikel habe ich noch nicht gelesen, weil mir das Foto sofort auffiel.

  • Das nenne ich mal eine linke Initiative!

  • Es ist unglaublich zynisch, dass so viele Tote und chronisch Kranke in Kauf genommen werden, nur damit der Laden weiter läuft.



    Es ist auch zynisch gegenüber all denen die schon seit Monaten zur Einstellung ihres Betriebes, ihrer Erwerbsarbeit gezwungen sind dass das Kerngeschäft aufrechterhalten wird.



    Es ist unmöglich über Wochen Homeoffice und Erziehungsarbeit zu verbinden und wer in der Produktion arbeitet kann es schlicht nicht tun ....

    Eine radikale Situation verlangt auch radikale Maßnahmen. Gut das endlich eine Initiative den konsequenten Lockdown und die notwenigen materiellen Umverteilungen fordert. Ja und natürlich muss Gesundheit ein gesellschaftliches Gut und nicht privatwirtschftlich organisiert sein, nur so kann der Bereich auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden.

    Ein Armutszeugnis für Linke Parteien und auch Gewerkschaften, dass die pandemische Steilvorlage für linke Politik bislang so konsquent verschlafen wurde und leider müssen wir alle den Preis dafür zahlen.

  • SO VIEL LOGIK...



    ist mir fremd: strategiewechsel ja - aber doch nicht "zero-covid". denn wenn wir durch absolute kontaktverbote über monate tatsächlich keine getesteten infektionen mehr haben, haben wir doch nur unser leben zu tode gespart - aber das virus ist doch dann nicht tot, sondern schwirrt weiter in den aerosolen durch die welt - unterdessen in weiteren mutanten, die wir mit dem ominösen pcr-test möglichweise nicht mehr erfassen können. dann heben wir den lockdown auf - und werden wieder all den täglichen infektionen ausgesetzt, die es schon immer gab. nun aber mit den aberwitzigen verwüstungen des lebens in einer gekränkten gesellschaft.



    strategiewechsel ja - respekt vor der existenz eines bedrohlichen virus durch (1) shutdown bei hotspots - wie bei tönnies -,(2) schutz der vulnerablen alten und kranken durch gewährleistung von ausreichend medizinischer versorgung, betten und pflege und im übrigen (3) "herdenimmunität": nur wenn wir durch infektion, hilfsweise durch impfung unser immunsystem mit seinen antikörpern und killerzellen erfolgreich auf covid19 justiert haben, haben wir die chance, aus dieser regierungsamtlichen gesellschaftlichen untergangsverordnung auszusteigen.

    • @hanuman:

      Man kann doch hoffen, dass das Virus ausstirbt, wenn es keinen neuen Wirte mehr findet? Wir wollen es doch ausrotten... Bei 60 bis 70 Prozent Immunitaet wäre es doch geschafft, eben weil es dann nicht mehr genug Wirte findet, um zu überleben – das trifft doch auch dann ein, wenn es eine Zeit lang so gut wie keine Wirte findet, weil fast keiner sich ansteckt und es sich deswegen nicht mehr vermehren kann, oder denke ich da evtl. falsch?



      Wer will denn nicht bald ein normales Leben mit Kunst und Kultur und zwischenmenschlichen Kontakten zurück ... ein bisschen Positivität, es kann doch nicht alles ewig so jämmerlich weiterlaufen wie grade ... ich möchte nicht noch weitere Jahre meines Lebens verlieren, in denen alles grau und trist ist.. und wer kennt momentan keinen Vater, Grossvater, Grossmutter, der daran verstorben ist, sei es auch nur entfernt.. bei mir häuft es sich gerade extrem im Bekanntenkreis ... ich finde, zero covid ist die beste Lösung, und die letzten Tage das erste Mal, dass ich etwas lese, dass meinen Gedanken seit Anfang der Pandemie entspricht.. hätten wir das alles noch länger und strikter durchgehalten, als alles neu war und die ganze welt Maßnahmen getroffen hatte, dann hätten wir es vielleicht jetzt schon geschafft ... Warum es nicht jetzt probieren? Wollen wir ncoh weitere 3, 4 oder 5 jahre ohne unsere Liebsten, Konzerte, Kunst, Reisen und Freude am Leben Leben und unsere alten Angehörigen verlieren .. ich nicht - und habe Angst, dass es sich sonst noch so ewig zieht... sich dafür einzusperren, so lange es braucht, bis der ***-Virus ausgerottet ist, oder eben fast, auch wenn dadurch grade sonst wie viel Lebensstandard verloren geht, ist es doch wert? wir leben hier in einer solchen üppigkeit, die nicht zum Leben notwendig ist.. und auch wenn mal was nicht perfekt funktioniert, weil jemand nicht arbeitet, was solls.. das tuts doch in anderen ländern auch nicht ...dann muss man halt improvisieren ...das ist doch grade eine Ausnahmesituation ...