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Debatte Tempolimit auf AutobahnenEine Wette mit dem Tod

Ingo Arzt
Kommentar von Ingo Arzt

Man muss nicht nachweisen, dass ein Tempolimit Menschenleben retten würde, um es einzuführen. Die Beweispflicht sollte bei den Gegnern liegen.

Der Skandal ist, dass es keine systematische Untersuchung von Todesfällen aufgrund zu hoher Geschwindigkeit gibt Foto: Frank Sorge/imago

S terben in Deutschland Menschen, weil es kein generelles Tempolimit auf Autobahnen gibt? Werden viele unnötig traumatisiert, schwer verletzt, weil schnelles Fahren wichtiger ist als Leben? Alles deutet darauf hin. Aber wissen wollen es die Gegner des Tempolimits lieber nicht so genau.

Wie immer im Weihnachtsnachrichtenloch köchelt gerade wieder eine dieser ewigen Debatten hoch, dieses Mal die um ein generelles Tempolimit von 130 auf deutschen Autobahnen. Die SPD will es jetzt doch, obwohl sie erst im Sommer im Bundestag dagegen gestimmt hat. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) stänkert dagegen und redet von „Verkehrslenkung durch digitale Systeme“, weil „digital“ immer modern klingt. Christian Lindner (FDP) kann wieder mal vor Verboten warnen.

Es ist wahrlich zum Kotzen. Wir leben in einer Wissensgesellschaft, und bei einer so grundsätzlichen Frage von Leben und Tod scheint es seit Jahrzehnten unmöglich, sich auf gemeinsame Fakten zu einigen. Es ist doch ganz einfach: Man muss nicht nachweisen, dass ein Tempolimit auf Autobahnen Menschenleben retten würde, um es einzuführen. Der Staat hat eine Vorsorgepflicht, fertig. Erwiesen ist, dass langsames Fahren weder Mobilität noch Freiheit einschränkt: Keiner der diversen Nachbarstaaten hat sich nach Einführung eines Tempolimits in eine immobile Diktatur verwandelt.

Es ist andersherum: Wer behauptet, ein Tempolimit würde nichts bringen, der steht in der Beweispflicht. Es gab 383 Tote auf deutschen Autobahnen und 20.000 Verletzte im Jahr 2018. Als gesichert gilt, dass langsameres Fahren in Städten und auf Landstraßen Leben rettet. Warum sollte das auf Autobahnen anders sein?

Der Skandal in Deutschland ist, dass es keine systematische Untersuchung dieser Todesfälle gibt. Setzt doch endlich eine Expert*innenkommission ein! Nach einem Jahr gibt es dann einen großen Bericht, den alle akzeptieren, weil alle beteiligt waren. Und wenn da rauskommt, dass Tempo 130 auch nur einen Menschen im Jahr rettet, dann führe man es endlich ein. Punkt.

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Ingo Arzt
ehem. Wirtschaftsredakteur
Beschäftigte sich für die taz mit der Corona-Pandemie und Impfstoffen, Klimawandel und Energie- und Finanzmärkten. Seit Mitte 2021 nicht mehr bei der taz.
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86 Kommentare

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  • Es ist völlig unmöglich, mit Befürwortern einer Geschwindigkeitsbegrenzung zu dsikutieren, weil sie nur den Argumentationsstrang weniger Geschwindikeit=weniger Unfalltote, bzw. Emission zulassen. Daß man mit dieser Pseudo-Argumentation nicht nur jeglichen Straßenverkehr, sondern eigentlich fast alles verbieten lassen könnte, was nur irgendwie mit Verkehr oder Enegieverbrauch zutunhat, lassen sie nicht gelten.

  • In fast allen Ländern Europas gibt es trotz Tempolimits auf Autobahnen mehr Verkehrstote.

    Solche Korrelationen sind naive Milchmädchen Rechnungen. Mit der moralischen Keule wird auf die Tränendrüse gedrückt.

    Den Zusammenhang zwischen hoch sicheren Deutschen Fahrzeugen und fehlendem Tempolimit will offenbar von den Tempolimitanbetern keiner sehen.



    Mit Einführung des Tempolimits werden alle Hersteller sofort die Sicherheitsvorkehrungen der geringeren Geschwindigkeit anpassen.

  • Tempolimit: Ich liebe es in Frankreich und Spanien, auch in den USA, wo der Verkehr gleichmäßig rollt, man auf der mittleren Spur nicht ständig dem Stress ausgesetzt ist, ob man sich nun zwischen die Lastwagen quetscht oder ganz rechts (teilweise auch links auf der Einfädelspur) von Fahrern überholen lässt, die ihre Bestätigung aus einem AUTO ziehen.... einfach mal stressfrei auf der Autobahn reisen. Ist auch mal schön, ganz ohne die möglichen anderen positiven Begleiteigenschaften.

  • @jhwh, 29.12.2019, 09:07



    Auch beim ach so „Krone der Schöpfung“-Menschen gibt es ein ähnliches Gehirn im Rückenmark, "Medulla oblongata" www.gehirnlernen.d...s-reptiliengehirn/ . Und das in Kombination mit unserem Reptiliengehirn hat uns bis zum Auftreten des „homo SUVensis“ (es-ju-vensis) ja unsere Entwicklung ermöglicht. Der Stegosaurus benötigte wohl eine größere Unterstützung für seine Entwicklung bei seiner Körpergröße.



    Aber eine Entwicklung, die sich ab einem gewissen Punkt wieder nach rückwärts wendet, bliebt ein Rückschritt – egal von welcher „Gehirnqualität“ begangen.



    Anscheinend ist das Gehirn des Menschen immer noch nicht ausreichend entwickelt, um sich an Situationen, die Vernunft verlangen würden, ausreichend klug anpassen zu können. Andere Europäer sind dazu offenbar aber in der Lage.



    Für mich bleibt Rasen hirnlos und umweltbelastend in mehrfachem Sinne. Sollen sie doch auf den Nürburgring gehen. Da kann dann gleich die Klimabelastung „eingepreist“ werden.



    Amerikanische Freunde, die bei uns die angebliche Freiheit des Schnellfahrens ausleben wollten, haben nach einer halben Stunde die Autobahn wieder verlassen, weil sie diese Aggressionen beim Fahren nicht ertragen konnten.



    Die Autobahn als "Kampfarena", das geht eben gar nicht.

  • Für all Diejenigen, welche ihr Eintreten für ein Tempolimit auf Autobahnen mit der Unfallstatistik untermauern wollen, sei nachfolgend genannte Statistik empfohlen:

    www.bussgeldkatalo...and_laut_statistik

    Daraus ergibt sich u.a., dass weniger die Autobahnen, als vielmehr die Bundes- und Landstraßen hinsichtlich der Verkehrstoten und -verletzten das Problem sind. Zudem sind zunehmend Radfahrer und auch in bestimmten Konstellationen Fußgänger VerkehrsOPFER.

    Bereinigt man also die Unfallstatistik hinsichtlich dieser Konstellationen und Fakten, so fällt die Hochrechnung für eine Verminderung der Verkehrsopfer durch ein Tempolimit sehr gering aus.

    Statt also seine Argumentation für ein Tempolimit auf eine positive Beeinflussung der Verkehrsopferstatistik zu stützen, (was von der Faktenlage her kaum haltbar ist), sollten die Tempolimit-Befürworter doch besser klar ausführen, dass sie aus weniger sachlichen Gründen heraus für ein Tempolimit sind.

    Und in Sachen CO2-Reduzierung habe ich ja bereits ausführlich dargestellt, dass eine Hausdämmung und CO2-Optimierung im Bereich der Hausbefeuerung SEHR VIEL MEHR Einsparung an CO2 möglich macht als ein Tempolimit, diese Hausmaßnahmen IN JEDEM FALL zu erfolgen haben, und DAUERHAFT zur CO2-Reduzierung beitragen müssen und werden.

    Und jeder von uns, der z.B. als Pendler zu Stoßzeiten im Auto sitzt sieht, dass in den meißten Fahrzeugen nur EINE Person sitzt, und in diesem STEHENDEN Verkehr bei laufendem Motor mindestens ZWEI MAL TÄGLICH VIEIEIEL mehr an CO2 rausgeblasen wird, als dies die wenigen Autofahrer verursachen, die auf Autobahnen den Geschwindigkeitsbereich über 130 km/h antesten.



    Dies sind die Themen die es anzupacken gilt, wenn es uns wirklich um eine wirkungsvolle, schnelle und nachhaltige CO2-Reduzierung geht.

    Ohne Lösung dieser Themen können wir auch mit 20km/h über die AB schleichen, UND ERREICHEN KEINE CO2-Reduzierung.

    ;-)

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @tazeline:

      .



      "als dies die wenigen Autofahrer verursachen, die auf Autobahnen den Geschwindigkeitsbereich über 130 km/h antesten"



      Ernsthafte Frage: Haben Sie eigentlich noch Kontakt zur realen Welt oder basteln Sie sich eine solche komplett aus einigen Versatzstücken neuronaler Repräsentationen aus längst vergangenen Dekaden im Kopf neu zusammen?

  • .. die orthografischen Fehler bitte ich zu entschuldigen, mein Uralt-iPad in Kombination mit dem taz-Server...

    Tempo 130 ist kein Weihnachts-Nachrichtenloch-Thema, sondern hier kann man ganz klar machen, wer wo steht.

    Ich hoffe auf eine mächtige Petition mit Millionen Unterschriften, auf höchstrichterliche Verfahren, von Herrn Scheuer erwarte ich mir nichts, außer seinem Rücktritt und einer Strafverfolgung seiner Machenschaften.

  • Tolle Diskussion! Möchte ein wenig zusammenfassen und ergänzen.

    Freiheit: „Meine Freiheit wird beschränkt, wenn jemand wie ein Blöder an mir vorbeirast.“ (Katrin Göring-Eckardt). Und Recht hat sie! Wer schon mal mit einem leichten Wohnwagen von einem SUV mit weit über 250 "überholt" wurde, weiß sie wovon sie spricht. Abgesehen davon, dass der Fahrer krass gegen § 1 STVo verstößt. Die Polizei kann sowas kaum kontrollieren. Wieviel einfacher wäre da ein Tempolimit.

    Statistische Grundlage "Autobahnen": Gemäß STVO besteht auf allen Straßen außerorts mit mindestens 2 Fahrstreifen in einer Richtung und einem trennenden Mittelstreifen kein Tempolimit. Die Bentzer dieser "Bundesstraßen" kennen das (in Bayern z.B.. B17, B15n). Die Statistk sollte sich auf all diese von jeglichem Tempolimit befreiten Straßen beziehen.

    Beweislast: Sorry, bei den hier teilweise vorgetragenen Argumenten geht mir der Hut hoch: Wir haben (noch) ein Grundgesetz! Die Aufgabe des Staats und damit der Politk ist die Bewohner des Landes vor Schaden zu bewahren. Wenn die Politik sich grundgesetzwidrig lieber nach neokapitalistischen Renditeinteressen anstatt dem Grundgesetz ausrichtet, hebt as doch nicht die Beweislast auf. Oder anders herum: Wenn der BürgerIn ständig beweisen müsste, dass derStaat gegen seine Gundrechte vertößt, könnten wir das Grungesetz ja auch gleich wegschmeißen. Was anscheinend nichr nur der AfD gefallen würde.

    Tempolimit in Frankreich: Auf Autobahnen 130, aber bei Regen (=Fahrbahn nass) generell 110. Und wenn du über 20 drüber bist kann das abends schnell mal eine Nacht in Polizeigewahrsam bedeute. Und sie blitzen gerne bei Regen. Auf Landstraßen generell 80, diee wissen was sie tun, so spart man sich die die immensen Kosten, jede zweite Bundesstraße auf Tempo 100 auszubauen.

    Qui bono, wem nützts? Arbeitsplätze??? Rendite? WennPolitiker nur noch Lobbyisten sind und sich um das Gemeinwohl einen Dreck scheren gehörten eigentlich...

    • @Jörg Kahl:

      "Wer schon mal mit einem leichten Wohnwagen von einem SUV mit weit über ..."

      Die Eigentumswohnung am Haken = Mehrverbrauch von 50-100%. Die Dinger sollten von der Straße genommen werden.

      Und was Frankreich angeht: Die Anzahl der Verkehrstoten ist in den letzten Jahren teilweise nach oben gegangen. Erst mit der Reduzierung der Geschwindigkeit auf Landstraßen von 90 km/h auf 80 km/h konnte die Anzahl der Verkehrstoten wieder gesenkt werden.

    • @Jörg Kahl:

      es sollte "weit über 200" km/h heißen, wie soll man das einschätzen

  • Warum nicht 40 km/h ?

    • @Thomas Schöffel:

      Guuute Idee.

  • Der alte Slogan "Freie Fahrt für freie Bürger" hat nachhaltig Spuren hinterlassen. Und wer ist nicht Mitglied im ADAC? Schland ist ADAC. Das ist die eigentliche Volkspartei.

    Interessant an dieser Tempolimitdiskussion ist das Verhalten der SPD. Die haben doch gerade vor ein paar Wochen Tempolimit abgelehnt. Hat sich denn da sachlich etwas Entscheidendes geändert? Oder ist das wieder ein typischer SPD Umfall? Was sagt Kevin dazu?

    • @Rolf B.:

      Die SPD hat nicht das Tempolimit abgelehnt sondern den diesbezüglichen gesetzentwurf der Grünen. Sie hat dabei eigene Vorstellungen. www.tagesschau.de/...t-scheuer-101.html

      • @Rudolf Fissner:

        Ja, sowas macht man, wenn man in einer Koalition leider einen durch und durch richtigen Antrag der Opposition ablehnen muss :-)

      • @Rudolf Fissner:

        Aha. Die SPD hat nicht das Tempolimit abgelehnt, sondern einen Gesetzentwurf der Grünen, der ein Tempolimit einführen sollte.

        Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

        Die Moderation

  • Naja, Tempolimit ist im Schland der Autobahnen eben nicht Umwelt- sondern Identitätspolitik. Dass die Diskussion darum deshalb ähnlich irrational geführt wird wie jene um das Recht Waffen tragen zu dürfen in den USA ist also kein Wunder

  • "Man muss nicht nachweisen, dass ein Tempolimit Menschenleben retten würde, um es einzuführen. Die Beweispflicht sollte bei den Gegnern liegen." -

    Bitte schön - der Beweis.

    Von den wenigen Ländern die weniger Verkehrstote haben ist kein Land dabei welches eine ähnliche Verkehrsdichte aufweist wie Deutschland. Man könnte glatt zu dem Schluss kommen das langsam fahren die Konzentration derart runterfährt das in Staaten wie z,B. in den USA 3x soviele Verkehrstote zu beklagen sind! Das ist krass - aber es ist so.

    de.wikipedia.org/w...nach_Verkehrstoten

    Zum Co2 Ausstoss - es wird immer eine "Sau" durchs Dorf getrieben - ich habe mich selber erwischt wie ich heute eine Kerze angemacht habe und gedacht das millionen-fach das gleiche und der Untergang naht noch schneller....

    www.br.de/radio/ba...kommissar-100.html

  • Die These von Martin Jänicke 1989 lautete: in Ländern mit schwächerer Autoindustrie gibt es Tempolimits, in Ländern mit dominanter Autoindustrie keines.

  • Neben dem Aspekt, dass es mit einem Tempolimit voraussichtlich weniger Tote und Verletzte geben wird (wofür sicher jeder am Leben bzw. unversehrt gebliebene nebst dessen Angehörigen dankbar sein wird), und dass der Energieverbrauch und damit der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor gesenkt werden kann (jetzt nicht unbedingt der größte Wurf in Sachen CO2-Reduktion im Vergleich zu anderen Emissionsquellen - aber früher hieß es dazu "auch Kleinvieh macht Mist" - außerdem ein Beitrag des Verkehrssektors von dem bislang nichts kommt, im Gegenteil!), gibt es noch einen rein verkehrstechnischen positiven Effekt:

    Wenn die Spanne der unterschiedlichen gefahrenen Geschwindigkeiten kleiner wird, dann steigert das den Durchsatz des Systems Autobahn. Niedrigere Maximalgeschwindigkeiten senken infolgedessen das Staurisiko. Das Fahren ist nicht nur entspannter für alle Verkehrsteilnehmer, die Transportleistung der Straße wird erhöht - und das ganz ohne dass ständig neue Spuren dazu gebaut werden!



    Es spart also insgesamt auch noch Geld. Und zwar an jeder Stelle: Im Portemonnaie der Autofahrer, deren Autos bei geringerer und gleichmäßigerer Geschwindigkeit weniger verbrauchen, es spart die Unfallfolgekosten, und es spart beim Straßenbau.



    Eine Win-Win-Win-Situation!



    Volkswirtschaftlich und privatwirtschaftlich absolut sinnvoll.



    (Sogar 4x Win, wenn man den Umwelt- und Klimavorteil noch dazu nimmt.)

    Wann wächst den Deutschen endlich die nötige Vernunft zu, so eine rundum und ausschließlich positive Entscheidung zu fällen?

    • @jlMG:

      Vernunft - rund 70 Jahre (marktkonforme) Manipulation der Menschen zeitigen einen gigantischen Erfolg. 🤷‍♂️

    • @jlMG:

      Ergänzung:



      Den erwähnten Vorteilen eines Tempolimits stehen im übrigen keinerlei Nachteile gegenüber.



      Da sich wie gesagt der Durchsatz erhöht, sind nicht nur keinerlei wirtschaftliche Nachteile zu erwarten, sondern es erwachsen daraus sogar wirtschaftliche Vorteile.

      Dass wegen eines Tempolimits die Fahrer schneller Autos ihr Gaspedal nicht mehr voll durchdrücken können, kann ich nicht ansatzweise als Nachteil gelten lassen.



      Der Straßenverkehr dient nicht der Befriedigung individueller Lustprinzipien.

      Der Zeitvorteil hoher Geschwindigkeiten ist nachgewiesenermaßen nicht sonderlich hoch, da man so gut wie nie die hohe Geschwindigkeit konstant über längere Strecken ausfahren kann.

      • @jlMG:

        Win-Win-Win oder gar 4x Win. Da kenne ich einige, die das ganz anders sehen:



        - Mineralöl-Lobby



        - Autobauer-Lobby



        - Bauwirtschaft-Lobby



        Und alle haben einen guten Draht zu denen, die entscheiden müssen. Das geht sozusagen wie geschmiert (Entschuldigung für den Kalauer - ist mir so rausgerutscht).

        • @Lucanus:

          Da durch ein Tempolimit der Verkehr insgesamt schneller fließt, ist die Autobauer-Lobby natürlich pro Tempolimit :-)

  • (Weil es einfach so einfach umzusetzen und zugleich extrem WIRKUNGSVOLL ist, mache ich gerne nochmals folgenden Hinweis:)

    Leute!, DA IHR DOCH für die Umwelt was gutes tun wollt: verzichtet bitte einfach auf die Böllerei an Silvester.

    Denn der dabei frei werdende Feinstaub ist statistisch für gut EIN DRITTEL des in EINEM JAHR insgesamt anfallenden Feinstaubs verantwortlich.

    Nochmals alles Gute an das

    TAZ-Team

    (sorry für die vorangegangene Falschbezeichnung), und lasst uns alle das Jahr nicht nur mit guten Vorsätzen, sondern gleich mit einer guten Tat beginnen, indem wir auf die Böllerei einfach aus Überzeugung und mit einem guten Gewissen VERZICHTEN!

    ;-)

    • @tazeline:

      Ach wäre das schön!

  • Wieso nutzt der Autor Phrasen wie "fertig." und "Punkt."?



    Offensichtlich will er gar nicht in einer ernsthafte Disskusion einsteigen, sondern nur seine Meinung durchgesetzt bekommen.

    Er ist sogar so hochnäsig, vorzuschreiben, dass alle gefälligst einverstanden zu sein haben, das bei minimalen Senkung des Unfallzahlen dank Tempolimit natülich ohne jeden Zweifel ein generelles Tempolimit folgen muss.

    • @Googolplex:

      Also bitte?!



      Was könnte daran noch zu diskutieren sein?



      Es geht um schlechte Gewohnheiten, die die Volkswirtschaft Milliarden kostet, und die Menschenleben kosten, weil es "Leute" gibt, die auf Kosten anderer einen auf dicke Hose machen wollen.



      Das ist so unterirdisch, es gibt KEINE Argumente FÜR Rasen.



      Kein einziges.



      Und mit "Freiheit" hat das in einer gemeinschaftlichen Verkehrssituation ja schon mal so ganz und gar nichts zu tun.



      Es geht um Vernunft und Logik.



      Fehlt aber offenbar beides in D gänzlich. Die Menschen anderer Länder in Europa sind da offenbar deutlich besser entwickelt.

    • @Googolplex:

      Ja, und damit hat der Autor absolut recht. Wir wollen jetzt mal nicht mehr warten, bis auch der letzte lustfixierte Autofahrer endlich mal mitmacht.

  • Soweit mir bekannt sind die CO2-Einsparungspotentiale im Bereich der Hausbefeuerung um ein mehrfaches höher liegend, als die Stellschrauben in Sachen "Auto".

    Ist es, wenn es uns ernsthaft um die CO2-Reduktion geht, nicht deutlich sinnvoller sich den großen CO2-Reduktions-Stellschrauben zuzuwenden, als erneut die Tempolimit-Diskussion vom Zaune zu brechen, welche doch nur wieder irrational die politischen Gräben weitet, ohne dass damit signifikant dem KlimaReduzierungsZiel gedient wäre?!!!

    PS: Ich hatte bereits meinen Geschwindigkeitsspaß für viele Jahre. Also von mir aus kann ein Tempolimit auf 130 km jetzt kommen. Doch die große Stellschraube in Sachen Klimawandel wird damit nicht gedreht. Und darum sollte es uns doch eigentlich gehen. Daher plädiere ich mehr für Förderprogramme, welche auf eine wirkungsvolle Hausdämmung und eine weniger klimaschädliche Heizölverbrennung abzielen. Die damit einhergehende CO2-Reduzierung ist um ein mehrfaches höher, als jedes Tempolimit dies bewirken könnte.

    • @tazeline:

      Tja, offensichtlich kann man bei Ihnen nur immer eine Maßnahme ergreifen. Zwei Maßnahmen gleichzeitig, überfordert offenbar Ihre Vorstellungskraft.



      Ich hoffe, dass Sie niemals an zwei Krankheiten gleichzeitig erkranken, aber wenn, dass Ihr Arzt über ein etwas größeres Repertoire an Behandlungsmöglichkeiten als nur eine verfügt.



      Guten Rutsch!

      • @Drabiniok Dieter:

        Auch ich wünsche Ihnen einen GUTEN RUTSCH!

        Bitte lesen Sie nochmals meinen Beitrag durch, in welchem ich doch ausdrücklich geschrieben haben, dass von mir aus das Tempolimit kommen kann UND ich für die noch bessere Stellschraube der Hausdämmung & Co eintrete.

        Also sogar für DREI Maßnahmen gleichzeitig!

        Übertragen auf Ihre Krankheits-Analogie müsste ich dann eigentlich gesundheitlich ziemlich gut gerüstet sein!!!

        GUT Rutsch!!!

        ;-)

    • @tazeline:

      "Doch die große Stellschraube in Sachen Klimawandel wird damit nicht gedreht."

      Wenn Du seit Jahren nicht schneller 130 fährst, weißt Du auch, dass man mit weniger Sprit auskommt. Bei 90kmh gegenüber 130kmh sind das fast 30% Einsparung! Viele kleine Stellschrauben (wie viele Autos nutzen zB die A10 jedes Jahr?) machen eben auch erheblich was aus. Mal abgesehen davon, dass die Wahrscheinlichkeit sinkt, bei einem Unfall sich und andere zu töten.

      Zukünftig könnte man sogar noch einen Schritt weiter gehen und die Dinger gleich so bauen, dass sie physikalisch gar nicht mehr in der Lage wären, sich so schnell zu bewegen. Warum kann ich mit den Dingern eigentlich 320 fahren? Jeder Mensch, der einmal die 200er Marke überschritten hat, der ist sich des Risikos absolut bewusst. 1,4 to beschleunigt auf 200kmh kann man als nichts anderes bezeichnen, als ein Geschoss mit unglaublicher Aufprallenergie. Wozu das als Gesellschaft nocht dulden?

      • @Maiskolben:

        1. ich bekenne: seit vielen Jahren deutlich über 200 gefahren zu sein, WENN dies die Verkehrsituation zulässt. Und dies OHNE ein Drängler zu sein, was durch NULL Punkte in Flensburg untermauert wird.

        2. (weil ich meinen Spaß hatte), habe ich mich ja auch nicht gegen ein Tempolimit von 130 ausgesprochen.

        3. Ich finde es einfach "ungeschickt", wenn wir diese Diskussion über ein Tempolimit wieder ausgraben, wenn es auf der anderen Seite DEUTLICH wirkungsvollere Maßnahmen gibt, die wir VORGREIFLICH zur Verbesserung unserer CO2-Bilanz ergreifen können.

        Ergänzungs-Argument dazu: wäre ich ein Gegner des Tempolimits (was ich nicht bin), so steht mir als Argument immer offen, dass es doch fragwürdig ist, erst diese Maßnahme zu ergreifen, wenn es doch deutlich wirkungsvollere Maßnahmen im Bereich der Hausdämmung und Heizungsanlagen gibt. DENN schließlich geht es uns doch um eine SCHNELL UND WIRKUNGSVOLLE Reduzierung des CO2-Ausstoßes.

        Also wieso dann alle politische Kraft für 0,02 % Wirkung aufwenden, wenn das Engangement im Dämm- und Heizungsbereich gut 30%(!) DAUERHAFTE Reduzierung des CO2-Ausstoßes bewirkt???!!!

        Doch dazu müsste die Regierung deutlich "günstigere" kfw-Kredite auflegen, was unsere Regierung augenscheinlich nicht will, was zudem ihr viel zu lasches Klimapaket belegt.

        PS: Der Tellerrand ist keine Grenze, sondern eine Aufforderung über Selbigen deutlich hinaus zu blicken und Zusammenhänge herzustellen!

        • @tazeline:

          „Wirkungsvoll“ kann vieles bedeuten. U. a. auch eine CO2 Reduzierung, die von heute auf Morgen greift. Das Tempo bekommt man durch andere Maßnahmen nicht hin.

        • @tazeline:

          Ich noch mal, wegen dem "Tellerrand" und der sofort und dauerhaft wirkenden "Wärmedämmung/Heizungsanlagen".

          Sofort wirkt dabei erst einmal gar nichts, bezüglich der CO2 Emissionen. Von der Herstellung über die Montage bis zur Wartung (von dem Ausbau der Altanlagen und Recycling noch nicht geredet) wird erst einmal CO2 zusätzlich freigesetzt. Der CO2 Rucksack wird also erst einmal prall gefüllt und erst über die Jahre langsam leerer. Dafür steigt sofort der Wert des Gebäudes (und der Mieten), was aber nichts mit dem Klima zu tun hat.

          Sofort wirkt erst einmal nur und ausschließlich ein Tempolimit, weil dabei weder zusätzlich Investitionen noch zusätzliche Technologien/Wertschöpfungsketten aufgebaut werden müssen. Nur der Fuß muss etwas höher auf dem Gaspedal verharren.

          Und von wegen "dauerhaft": ein positiver CO2 Effekt stellt sich für neue Anlagen erst dann ein, wenn eine H-Anlage nicht mehr reparabel ist und deshalb ausgetauscht werden muss. Wegen des CO2 Rucksacks neuer Anlagen.

          Sie dürfen auch gerne das zu Verfügung stehende Zeitfenster bis 2030 in Ihre Gedankengänge einspeisen, aber dann müssten Sie über Ihren Tellerrand ein Stückchen hinaus schauen.

          • @Drabiniok Dieter:

            Wenn Sie sich jetzt noch selbst klar machen, dass all die von Ihnen genannten Dämm- und Heizungsmaßnahmen SO ODER SO gemacht werden müssen, also in jedem Fall anfallen werden, so ändert sich Ihre Schlussfolgerung und die CO2-Bilanz eben doch wieder sehr zu Ihren Ungunsten. Zumal diese Maßnahmen für eine dauerhafte Reduzierung des "hausgemachten" CO2-Ausstoßes unerlässlich sind, UND den CO2-Ausstoß deutlich stärker reduzieren, als dies mit einem (von mir ja auch befürworteten Tempolimit) jemals erreicht werden könnte.

            Der Tellerrand lässt grüßen (und die dahinter zu entdeckenden Weiten gleichfalls!)

            ;-)

  • Leute!, wenn Ihr für die Umwelt was gutes tun wollt, so verzichtet auf die Böllerei an Silvester.

    Denn der dabei frei werdende Feinstaub ist statistisch für gut EIN DRITTEL des in EINEM JAHR insgesamt anfallenden Feinstaubs verantwortlich.

    Nochmals alles Gute an das

    TAZ-Team

    (sorry für die vorangegangene Falschbezeichnung), und lasst uns alle das Jahr nicht nur mit guten Vorsätzen, sondern gleich mit einer guten Tat beginnen, indem wir auf die Böllerei einfach aus Überzeugung und mit einem guten Gewissen VERZICHTEN!

    ;-)

    • @tazeline:

      „EIN DRITTEL des in EINEM JAHR insgesamt anfallenden Feinstaubs“

      Nö. Nur 2%.

      „4.500 Tonnen Feinstaub werden laut Umweltbundesamt durch das Feuerwerk freigesetzt – das sind aber eben nur zwei Prozent der gesamten jährlichen Feinstaubemissionen in Deutschland.“ www.deutschlandfun...:article_id=466666

      • @Rudolf Fissner:

        "Zum Jahreswechsel werden durch Feuerwerkskörper in wenigen Stunden 5.000 Tonnen Feinstaub freigesetzt – Dies entspricht etwa 17 Prozent der jährlich im Straßenverkehr entstehenden Feinstaubmenge."

        Quelle: Deutsche Umwelthilfe, vgl.



        www.duh.de/presse/...-feuerwerken-in-b/

        Andere Fundstellen sprechen sogar von nochmals DEUTLICH höheren Feinstaubmengen durch die Böllerei (weshalb ich mich für den Mittelwert entschieden hatte, zumal exakte Untersuchungen dazu weder vorliegen, noch einfach durchzuführen sind).

        Wenn wir also etwas für die Umwelt (und geplagten Haustiere) wirklich tun wollen, dann unterlassen wir einfach diese mittelalterliche Böllerei (und spenden das Geld lieber für Obdachlose und Bedürftige).

        ;-)

  • nun die meisten toten auf autobahnen wird es im baustellenbereich bzw im stau davor geben. und da gibt es eine geschwindigkeitsbegrenzung.

  • 0G
    06313 (Profil gelöscht)

    Dass ein Tempolimit auch den CO2-Ausstoß reduzieren würde, interessiert unsere Regierung nicht. Die sog. Klimapolitik der derzeitigen Regierung ist ein schlechter Witz.

  • Bei der Argumentation pro Tempolimit auf den Autobahnen sollte man sich lieber auf naheliegende, leicht nachweisbare Fakten stützen. Klima- bzw. Umweltschutz, ein geringerer Treibstoffbedarf, Vermeidung von Lärmemissionen - das alles wäre schon Grund genug, eine ernsthafte Diskussion in die Wege zu leiten.

    Ob ein generelles Tempolimit das Fahren auf der Autobahn tatsächlich sicherer macht, lässt sich nicht ohne weiteres feststellen. Bei den meisten Unfällen lässt sich das Geschehen eben nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen, zumeist kommen mehrere zusammen. Rund 28% der deutschen Autobahn ist mit einem Tempolimit belegt, trotzdem sterben hier genauso viele Menschen, wie auf den restlichen 78% (Quelle: statista 2015). Das liegt vor allem wohl daran, dass neuralgische Gefahrenpunkte schon jetzt ein Tempolimit haben, dieses jedoch gerade nicht dazu geeignet ist, die Unfallquote auf "null" zu reduzieren. Dazu müsste ein Tempolimit wohl auf utopische 50 km/h herabgesetzt werden.

    Auch ein direkter Vergleich mit dem Ausland stützt die These der Unfallreduzierung nicht. Deutschland liegt bei der Anzahl der Todesopfer auf Autobahnen im hinteren Mittelfeld Europas. Spanien, Italien, Portugal, alles Länder mit Tempolimit, in denen es jedoch pro gefahrenen Milliarden km mehr Todesopfer gibt, als in Deutschland. Selbst Norwegen mit Tempo 90 km/h liegt hier noch vor Deutschland.

    • @Cerberus:

      "[...] Das liegt vor allem wohl daran, dass neuralgische Gefahrenpunkte schon jetzt ein Tempolimit haben, dieses jedoch gerade nicht dazu geeignet ist, die Unfallquote auf "null" zu reduzieren [...]"

      Das liegt meiner Meinung nach daran, dass sich kein Schwanz dran hält!

    • @Cerberus:

      Mein lieber Cerberus, dieser Vergleich (78%; statistika 2015) der Unfallzahlen ist ebenso alt, wie falsch und unzulässig. Aber immer wieder gerne hervorgeholt, weil dieser Vergleich sich an die Ahnungslosen richtet, die noch nie von höherer Verkehrsdichte, gebrochenen Verkehren und Geschwindigkeiten (ÖPNV, Rad-, Fuß- und PKW- und LKWverkehr), Straßenkreuzungs- und Einmündungspunkten in Wohn- und Gewerbegebieten.... kurz: dem städtischen Verkehr gehört haben.

      Logische Konsequenz wäre aus dem Schwachsinnsvergleich: Freie Fahrt für freie Bürger auch in den Städten. Denn auf den Autobahnen - ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen - sind die Unfallzahlen geringer!

  • Leider ist die Karikatur von Plaßmann in der FR seit ein paar Minuten verschwunden:



    Ein 130 Schild an einer Autobahn, mit dem Hinweis "nur für Ausländer". Titel: "Scheuers Tempolimit Kompromiss."

    Mit Rationalität, hat die Tempolimitdebatte seit 40 Jahren überhaupt nichts zu tun. Die physikalischen Gesetzmäßigkeiten ändern sich auch nicht, wenn sie "digitalisiert" ablaufen: beim auf- und gegeneinander prallen von tonnenschweren Fahrzeugen.

    Es gibt kein pathologisches Problem bei den Tempolimit Gegnern, es ist ein ideologisches.

  • 7G
    75064 (Profil gelöscht)

    Es geht in der Diskussion nicht um Fakten. Es geht um den Ruf der deutschen Autos und nebenbei um die sehr starken Gefühle der besonders autobegeisterten Menschen in Deutschland.

    • @75064 (Profil gelöscht):

      Sollte die Gesetzgebung fakten- oder gefühls-orientiert sein? Und wessen Gefühle sind höher zu bewerten, die der Autobekloppten, oder die der Unfallopfer?

      • 7G
        75064 (Profil gelöscht)
        @Gregor Tobias:

        Nun, sie SOLLTE zum größten Teil faktenbasiert sein ist es aber nicht, wie z.B., der von der Politik erhörte Ruf nach mehr Überwachung und härteren Strafen trotz sinkender Kriminalität zeigt.



        Aber um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin selbstverständlich, ganz faktenbasiert, für ein Tempolimit. Habe oft genug beruflich die Folgen schnellen Fahrens erlebt.

  • Da braucht es eigentlich keine Experzenkommission. Fragt doch einfach mal die Rettungskräfte, die die Verkehrsopfer von den Straßen kratzen!



    Mir hat ein Rettungshubschrauberpilot mal gesteckt, dass bei Opfern auf der Landstraße die Chancen noch recht gut sind, dass sie heilen. Auf der Autobahn sieht das anders aus, da bei den entsprechebden Geschwindigkeiten Knochen nicht mehr brechen, sondern zerschmettert werden. Oft so sehr, dass da nichts mehr ist das noch zusammenwachsen könnte...

    • @Mainzerin:

      Mit dieser Art von Argumentation können Sie Motorradfahren sowie das Fliegen ganz verbieten lassen und den ICE mit 100 km/h durch die Lande zockeln lassen.

      • @Thomas Schöffel:

        KLAR wiedo sollte man motorradfahren auch nicht verbieten?Erkläre mkr mal einer den zivilisatorischen Vorteil von Motorrädern?



        Ein ICE fährt auf Schienen(is bissi was anderes als ne autobahn),der Flugverkehr muss schon aus Umweötschutzgründen bald eingeschränkt werden.



        Gute Vorschläge.

  • Hat nicht endlich mal jemand Lust eine Petition zu starten? Entweder gleich mit einem Limit oder mit der Forderung nach einer repräsentativen Teststrecke?



    Ich glaube nicht, dass es unter den Autofahrern keine Mehrheit dafür gibt.

  • RS
    Ria Sauter

    Fahrt doch mal auf Frankreichs Autobahnen. Total entspannt und man kommt auch so an.



    Es gibt sehr, sehr wenige Staus und Unfälle.

    Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.



    Die Moderation

    • @Ria Sauter:

      Liebe Frau Flieder, auf Frankreichs Autobahnen muss man aber bezahlen, das scheinen Sie nicht bemerkt zu haben. Deswegen fahren da auch nicht so viele Leute. Auserdem wird die Geschwindigkeit durch die Mautstellen überwacht, da haben wir also den Überwachungsstaat gleich mit dabei.

      • @Gerald Müller:

        In der Schweiz gibt es keine Mautstellen. Trotzdem wird nicht wie im Irrenhaus gefahren. Dafür kommen die Schweizer nach Deutschland.

  • "Der Skandal in Deutschland ist, dass es keine systematische Untersuchung dieser Todesfälle gibt."

    Das ist leider Blödsinn, denn es gibt seit Jahrzehnten systematische Untersuchungen, wie viele Schadstoffe und wie viele Verkehrstote durch ein Tempolimit eingespart werden können.

    Z. B. Großversuch »Tempo 100« auf hessischen Autobahnen, 12. November 1984

    Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen:



    "Erfahrungen mit einem generellen Tempolimit von 100 km/h auf Bundesautobahnen hatte man bereits von November 1973 bis März 1974 sammeln können. Die vorübergehende Beschränkung war aufgrund der Ölkrise eingeführt worden. Zum damaligen Zeitpunkt verringerte sich die Zahl der Unfalltoten im Autobahnverkehr um etwa die Hälfte."

    Auch Zahlen für Tempo 130 und Tempo 120 sind verfügbar.

    Aber die Autoindustrie ist halt unsere "Waffenlobby".

  • Wenn wir ein Tempolimit einführen wollen, um das Klima zu retten, ist es völlig irrelevant, wie stark die Anzahl der Unfälle und der Unfallopfer sinkt: Es ist unbestritten, dass der Benzinverbrauch wegen des exponentiell ansteigenden Luftwiderstands bei Geschwindigkeiten über 100 km/h massiv ansteigt (ca Faktor 2 von 100 km/h nach 200 km/h).

    • @Peter_:

      Der Luftwiderstand steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Der Faktor ist also 4.

      • @Gregor Tobias:

        ach, die Grünen und die Physik.. bei einer Steigerung der Geschwindigkeit um den Faktor 2 steigt die auf das Objekt wirkende Kraft um den Faktor 4, die zu erbringende Leistung (Kraft mal Geschwindigkeit) aber um denFaktor 2 hoch 3 = 8...

      • @Gregor Tobias:

        ...und die maßgebliche Größe für den Luftwiderstand ist die Angriffsfläche (Querschnitt). Das bedeutet, ab einer bestimmten Geschwindigkei, spätestens ab 130, fangen gerade SUVs an, so richtig zu "litern" - und das kann auch keinem FahrerIn nicht auffallen an der Zapfsäule. Rasen über Tempo ist mutwillige Umweltverschmutzung. Punkt.

  • das einzige, in dem wir Deutschen cool sind, nämlich ordentlich flott mit den entsprechenden hochentwickelten Kisten auf der Autobahn unterwegs sein zu dürfen (worum uns viele im Ausland beneiden) soll nicht abgeschafft werden...wer unbedingt unsterblich werden will und eh nur vor allem Angst hat, soll sich einfach in die Bahn hocken oder zuhause bleiben.

    • @Tom Berger:

      "wer eh nur vor allem Angst hat"



      Klasse Kommentar, 1A ausgeführt, absolut schlüssige Argumentation, überaus überzeugend. Na, wenn wir dann nicht mehr cool sind, geht das natürlich nicht und wenn einen keiner mehr beneidet, oh je. Wo kommen wir armen Deutschländerwürstchen denn da hin.

  • Die einzige sofort wirksame, kostengünstige, absolut sozialverträgliche, EU-konforme und durchsetzbare Maßnahme, Klima zu schützen, Lärm und Staus zu verringern, Unfallopfer und Kosten zu vermeiden. Muss erst ein Gericht entscheiden, dass sie umgesetzt werden muss?

  • Ganz abgesehen, ob ein Limit sinnvoll ist oder nicht, ist die Argumentation kindisch. "Und wenn da rauskommt, dass Tempo 130 auch nur einen Menschen im Jahr rettet, dann führe man es endlich ein. Punkt." Tolle Logik. Dann überprüft man ob bei Tempo 90 ein weiteres Menschenleben gerettet wird. Wenn dem so ist, muss man natürlich auch dies einführen. Bis wir insgesamt nur Schritttempo fahren. Bei der Eisenbahn kann mit Schritttempo schließlich auch der unnötige Tod von Fußgängern an Übergängen oder von Suizidgefährdeten vermieden werden etc. Bei der Gelegenheit sollte überprüft werden, ob ein totales Drogenverbot (Alkohol, Nikotin,...) auch ein Menschenleben retten könnte. Das Leben hat nun mal Risiken, die wir nicht gänzlich vermeiden können oder wollen.

    • @Sven Schulze:

      Bei Ihnen ist es offensichtlich letzteres.



      Rücksichtslosigkeit ist in unserer Gesellschaft leider Trumpf.



      Und ja, ein allgemeines Rauchverbot wäre eine geniale Idee! Danke, dass Sie das anstoßen!

      • @Mainzerin:

        Natürlich will ich nicht alle Risiken vermeiden. Ich grille, ich trinke Bier, ich schwimme ohne Aufsicht und fahre Ski. Es gibt kein Leben ohne Risiko. Oder denken Sie dass mit einem Tempolimit egal ob 130, 100 oder 70 jedes Risiko vermieden wird? Nach ihrer Argumentation ist jeder, der sich in ein Auto setzt oder auch den ÖLNV nachfragt, rücksichtslos.

  • 9G
    90618 (Profil gelöscht)

    Das ist doch eine reine Autofahrer/innen-Diskussion. Als Nutzer von Schusters Rappen, Drahtesel, ÖPNV und Bahn ist es mir völlig schnuppe, ob sich die Autler/innen innerhalb ihrer Reservate gegenseitig in Angst und Schrecken versetzen.

    Ein Tempolimit auf Autobahnen macht das Autofahren, so sagen viele, entspannter. Außerdem passen durch den geringeren Sicherheitsabstand dann mehr Autos gleichzeitig auf die Strecke. Ein Tempolimit schadet daher mehr als es nutzt, weil es das Autofahren attraktiver und risikoärmer macht.

    Viel wichtiger wäre ein Tempolimit da, wo auch Unschuldige von Raserei betroffen sind: Tempo 30 in geschlossenen Ortschaften, maximal 60 auf Landstraßen, wo auch Radfahrer fahren dürfen!

    • @90618 (Profil gelöscht):

      Aha, der angeblich Egoismus der Autofahrer wird also mit einem Egoismus der Radfahrer begegenet. Also Tempolimit ist mir egal, bzw. nur da wichtig wo ICH mit meinem Fahrrad unterwegs bin.



      Aber so mit dem "über den Tellerrand schauen" haben es wohl einige nicht so. Täglich 140km mit dem Fahrrad ist etwas mühsam und es soll tatsächlich auch Autofahrer geben die leidenschaftliche Radfahrer sind...

  • "Wie immer im Weihnachtsnachrichtenloch köchelt gerade wieder eine dieser ewigen Debatten hoch, dieses Mal die um ein generelles Tempolimit von 130 auf deutschen Autobahnen."



    So isses. Wie wär' denn mal mit etwas kreativer Variation. Tempolimit bundesweit (erstmal) bei 160 z.B.. So bekommt man zumindest die Möchtegern-Schumachers eingehegt, die ich gerade noch rechtzeitig im Rückspiegel mit deutlich über 200 Sachen anrauschen sehe, wenn ich auf der dritten Spur eine Doppelreihe LKWs überholen will. Für die zahlreichen Fahrer von übermotorisierten Dienstwagen deutscher Hersteller käme 130 doch einer Kastration gleich.

    • @jhwh:

      "Für die zahlreichen Fahrer von übermotorisierten Dienstwagen deutscher Hersteller käme 130 doch einer Kastration gleich."



      Es war schon immer wenig zielführend, den falschen Körperteil und nicht den Kopf zum "Denken" zu benutzen…

      • @Frau Kirschgrün:

        ;) ... kommt auf das Ziel an.



        Beim Stegosaurus wurde eine Aushöhlung in der Beckenregion des Wirbelkanals entdeckt, die bis zu 20 Mal größer als das Gehirn war. Einige Wissenschaftler schlossen daraus, daß diese Saurier eine Art „zweites Gehirn“ im Schwanzansatz besaßen, welches zur Kontrolle von Reflexen gedient haben soll.

  • Ich bin für ein Tempolimit auf Autobahnen, seit ich in Frankreich gemerkt habe um wieviel entspannter das Autofahren auf diese Art und Weise ist.

    Aber: die Argumentation ist hier ist extrem schwach.

    "Als gesichert gilt, dass langsameres Fahren in Städten und auf Landstraßen Leben rettet. Warum sollte das auf Autobahnen anders sein?"

    Weil z.B. der Fußgängeranteil deutlich niedriger ist? Auf der Autobahn rennen einem nicht plötzlich Menschen vor das Auto. DA ist dann ein verlängerter Bremsweg durch höhere Geschwindigkeit kritisch. Wenn auf der Autobahn alle in etwa dieselbe Geschwindigkeit haben dann haben auch alle in etwa denselben Bremsweg. Und als Puffer für die Unterschiede hat man den Mindestabstand. Ja, ich weiß, dieser ist recht theoretisch, ändert aber nichts, denn der würde bei einer niedrigen Geschwindigkeit auch nicht eingehalten. Eventuell sogar noch weniger, "man ist ja nicht so schnell". Stichwort Risikokompensation. Bei der Einführung der Airbags gingen die Todesopfer erstmal hoch. "Anschnallen? Achwas, ich habe ja einen Airbag!" - dumm nur dass nur beide zusammen wirklich zum gewünschten Ergebnis führen.

    Ich stimme beim Wunsch nach einer Expertenkommission zu, aber das hier ist argumentativ ebenfalls sehr schwach:

    "Und wenn da rauskommt, dass Tempo 130 auch nur einen Menschen im Jahr rettet, dann führe man es endlich ein. Punkt."

    Was ist wenn sich herausstellt dass es dadurch zwar weniger Tote aber mehr (schwer)Verletzte gäbe? Was ist wenn sich herausstellt dass es andere unerwünschte Nebeneffekte gäbe? Dieses "und wenn es nur ein Leben rettet..." kenne ich von Menschen die keine Argumente haben aber etwas unbedingt wollen. Die die "denkt denn keiner an die Kinder?!" vonsich geben.

    Demokratien sind nunmal nicht ganz so einfach. Man muss Interessen gegeneinander abwägen. Zumal ein Toter noch im Bereich der statistischen Ungenauigkeit liegt

    • @Yodel Diplom:

      Wenn selbst Sie als Befürworter von Tempo 130 erkennen und dies hier auch äußern, wie schlecht im Kommentar von Herrn Arzt argumentiert wird, zeigt es noch mehr, wie schlecht der Kommentar ist.



      Und ich hab doch noch Hoffnung, dass man sachlich und ohne ideologische Scheuklappen ala "Tempolmit über alles" mit Befürwortern diskuieren kann.

  • Nach der Logik musste man SOFORT Tempo 70+ auf Landstraßen verbieten und Tempo 50 einführen. Das würde deutlich mehr Leben retten, da auf Landstraßen im ein Vielfaches mehr Menschen sterben. Oder warum nicht gleich ein 30 km/h-Limit?

    Merkwürdigerweise höre ich davon in der Diskussion nichts. Da geht es nur um dieses Ideologiebehaftete Tempo 130-Verbot.

  • Rudolf Caracciola ist nunmal Leitfigur. Es begann mit der Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Avus. Schon heute kann man kaum noch sein Auto ausfahren, weil überall Geschwindigkeitsbegrenzungen existieren. 130 ist und bleibt Richtgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen. Aber man will ja kein Tempolimit von 200 sondern man will gleich ganz radikal vorgehen. Das Resultat, die Leute wählen nicht mehr ihre SPD mit solchen unpopulären Vorschlägen sondern die rechten Spinner. Und Deutschland verliert sein Alleinstellungsmerkmal.

    • @Ansgar Reb:

      "Schon heute kann man kaum noch sein Auto ausfahren..."

      Stimmt nicht. Sie können damit auf eine Rennstrecke gehen und ohne andere zu gefährden, nach Herzenslust rasen. Öffentliche Straßen sind dafür nicht gedacht.

  • 9G
    91655 (Profil gelöscht)

    Wir „wissen“, das diverse Ding/Handlungen/Verhalten mehr als nur ein Menschenleben im Jahr in D/EU, der Welt „kostet“.

    Also verbieten wir Rauchen, Alkohol? Klappt ja auch so gut bei den verbotenen Drogen .... und warum sterben in den Niederlanden, Belgien usw. Menschen in Autos?

    Jedem seinen SUV und jedes Warnsystem in Auto und LKW auf die Schiene usw.

    Verbot von Kleinwagen und vom Überholen unter 160 kn/h ....

    Das alles würde Leben retten und natürlich keine Zeitungen mehr wg. Papierverbrauch und kein Internet wegen Klimakrise!

  • "Die Beweispflicht sollte bei den Gegnern liegen."

    Die Beweispflicht sollte bei der Verteidigung und nicht der Anklage liegen? Wo sind wir denn hier? Bei einen US Impeachmentverfahren?

  • Nichts ist überfälliger als ein Tempolimit.



    Kein Mensch muss mit 180 über die Autobahn rasen, vollkommen sinnfrei.



    Da sollten wir uns an den Amis ein Beispiel nehmen, da fährt keiner mit 60 Km in eine Wohngegend.

  • Ich bin zwar für das Tempolimit, aber „(...) Und wenn da rauskommt, dass Tempo 130 auch nur einen Menschen im Jahr rettet, dann führe man es endlich ein. Punkt.“ ist schlicht keine (gute) Logik für politische Entscheidungen (schon gar nicht in der überzogenen Konsequenz), und das sollte jeder mit der geistigen Reife eines Erwachsenen auch verstehen können - insbesondere ein Journalist.

    Praktisch jede politische Entscheidung ist eine Abwägung, und jede noch so harmlose Entscheidung kostet indirekt Menschenleben oder Lebenszeit. Politische Entscheidungen können nicht auf das letzte Individuum heruntergebrochen werden, sondern müssen mit ihrer gesamtgesellschaftlichen Auswirkung bewertet werden.

    Ein Beispiel: selbst wenn Mobilfunk extrem selten Hirntumore kausal erzeugen würde, dann würde der Mobilfunk immer noch Leben retten - weil durch die Omnipräsenz der Smartphones Rettungskräfte viel schneller zu Unfällen und schwer erkrankten (Herzinfarkt, Schlaganfall,...) gerufen und geleitet werden können, als wenn es ihn nicht gäbe. Würde man nun fordern, dass der Mobilfunk extrem beschränkt werden soll, „wenn er auch nur einen Toten (weniger) erzeugt“ dann wäre das extrem kontraproduktiv - von allen indirekten Nebenwirkungen wie schlechter Infrastruktur, Wirtschaftsnachteilen usw. ganz zu schweigen.

    383 Tote auf Autobahnen ist umgelegt auf die Individualkilometer extrem wenig an Lebensrisiko. Man kann ein Tempolimit aus vielen Gründen einführen - aber zur Verringerung des Lebensrisikos ist das fast wertlos (zumal 0 nicht erreicht wird - „einer weniger“ bei 383 AB-Toten wäre nur eine Abnahme von 0,25% des Gesamtrisikos, heruntergebrochen auf den Einzelfall gar nicht mehr messbar).

    Und dergleichen Beispiele gibt es viele - und das führt nicht ganz grundlos zu dem Verdacht, dass „Linke“ Parteien mit Verboten eher auf „erzwungene Tugendhaftigkeit“ zielen als auf reale Verbesserungen. Das ist aber nicht freiheitsfördernd, sondern in jedem Sinn langfristig schädlich.

  • Welche Lebensinhalte sollte der Deutsche denn noch haben? Freies Rasen für freie Bürger ist sein Ein und Alles!



    Also, Finger weg von den 500 PS Spielzeugen für Mama, Papa und die lieben Kinder!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Zum Thema "Wissensgesellschaft": wir haben keine.

    Stattdessen existiert eine flächendeckende mediale INSZENIERUNG von Wissen der Allzweckwaffen à la Bommes, Jauch, Pflaume Pilawa & Friends. Abseits dessen ist Wissen das Privileg einzelner kluger Menschen im hoffnunglosen Widerstreit gegen die Schwarmdummheit.

    Details: bitte selbst recherchieren. Die Häppchen sind alle. Der Kaffee ruft.