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Protest gegen LuckeDanke für die Störung, Hamburg

Dass der AfD-Mitgründer seinen Lehrstuhl wieder aufnehmen darf, sollte keine Selbstverständlichkeit sein. Die Proteste sind ein wichtiges Zeichen.

War was? Lucke will am 16. Oktober seine Antrittsvorlesung an der Uni Hamburg halten Foto: dpa

D ie einzigen Waffen, die uns in einer Demokratie zustehen sollten, sind unsere Stimmen. Und mit Stimmen meine ich beide Varianten: das Kreuzchen auf unserem Wahlzettel, und das, was wir zu sagen haben. Dass unsere Stimmen mal lauter, mal aggressiver, mal verstörender klingen werden, lässt sich nicht vermeiden. Ja, es ist sogar notwendig.

Gerade in einer Zeit wie dieser, in der Rechtsextreme zu anderen Waffen greifen, um etwa wie kürzlich an Jom Kippur in Halle Jagd auf Menschen zu machen, die in Synagogen beten, in Döner-Imbissen arbeiten oder einfach nur die Straße entlang spazieren.

Nun dürfte es wenig bringen, bewaffnete Terroristen anzuschreien. Sie sollten ja ein Fall für die Sicherheitsbehörden sein, die theoretisch längst alle Möglichkeiten besitzen, rechte Gefährder ausfindig zu machen, bevor diese morden – wenn denn Interesse daran bestünde. Wo wir hingegen unsere lautstarken Zwischenrufe strategisch nutzen können, sind die Orte, an denen jene Politiker sprechen, die den ideologischen Boden für solche Taten bereiten.

So etwa letzte Woche an der Uni Hamburg, als AfD-Mitbegründer Bernd Lucke nach fünf Jahren Beurlaubung seine erste Vorlesung in Makroökonomie halten wollte. Zwischenrufe wie „Nazischweine raus aus der Uni“ und „Ganz Hamburg hasst die AfD“ hinderten ihn daran. Einige Journalist_innen, auch in diesem Blatt, verurteilten diesen Protest. Unis seien Orte des Diskurses, dazu gehörten auch „unterschiedliche Meinungen“. Und Lucke sei schließlich nicht Höcke, also kein eindeutiger „Nazi“, zudem sei er aus der AfD ausgetreten.

Abstecher in den Rechtsextremismus

Aber gerade dieses Augezudrücken ist Teil des Problems. Lucke hat wegen innerparteilicher Machtkämpfe die rechtsextreme Partei verlassen, die er selbst mitgegründet hat. Ihn nun als geläuterten armen Mann darzustellen, der doch nur seiner Arbeit nachgehen will, verharmlost nicht nur die menschenfeindliche Politik der AfD, von der sich Lucke nie deutlich genug distanziert hat. Sie normalisiert sie.

Warum sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass gescheiterte Rechtspopulisten wieder auf ihre Professorenstellen zurückdürfen, auf die so viele andere Anwärter_innen ein Leben lang hinarbeiten, ohne einen Abstecher in rechtsextremistische Kreise zu machen? Gegen diese Selbstverständlichkeit haben die Hamburger Aktivist_innen und Studierenden am vergangenen Mittwoch protestiert. Dafür verdienen sie unseren Dank. Ihre Slogans haben uns daran erinnert, wer da eigentlich gerade an sein Pult zurückschleicht.

Dass dabei auch das ein oder andere Papierkügelchen flog, kann man als infantilen Protest abtun. Oder es feiern, als kleinstmögliche Form der physischen Gewalt angesichts der Übergriffe und Morde, die sich seit Jahren ins ideologische Umfeld der AfD zurückverfolgen lassen. Am folgenden Tag konnte Lucke übrigens seine Vorlesung ganz ungestört halten. Der Protest hat schließlich sein Ziel erreicht: die deutsche Normalität stören, wenn auch nur für 90 Minuten.

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Fatma Aydemir
Redakteurin
ehem. Redakteurin im Ressort taz2/Medien. Autorin der Romane "Ellbogen" (Hanser, 2017) und "Dschinns" (Hanser, 2022). Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift "Delfi" und des Essaybands "Eure Heimat ist unser Albtraum" (Ullstein, 2019).
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254 Kommentare

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  • Ich betrachte mich als links und mochte Lucke und die AFD von Anfang an nicht, doch frage ich mich gerade, ob ich irgendetwas nicht mitbekommen habe.



    Für mich war Lucke immer nur ein Euro-Kritiker, der mit seinen Theorien vielleicht gar nicht so verkehrt lag, aber die Politische Dimension der Gemeinschaftswährung nicht verstanden hat und nicht wahrhaben wollte, dass seine Partei von Nazis übernommen wurde. Aber nur weil jemand eine Partei mit der Absicht, den Euro abzuschaffen und einen Finanzausgleich innerhalb der Eurostaaten zu verhindern (sonst steckte damels doch nichts dahinter) gegründet hat, die heute leider eine ernste faschistische Gefahr darstellt, kann man ihn doch nicht als Nazi und Wegbereiter rechten Terrors bezeichnen.



    Für seine Menschenverachtende Gesinnung sprechen wohl Zitate wie "Entartung des Parlamentarismus" oder dass man aufpassen müsse das zuwanderer in Zukunft nicht den Bodensatz unserer Gesellschaft bilden. Das ist wahrscheinlich keine schlaue Wortwahl, denn natürlich denke auch ich bei dem Wort an "entartete Kunst". Ich kann aber auch verstehen, dass es Menschen gibt, die es doof finden solche Worte den Faschisten zu überlassen, denn das Wort an sich ist ja nicht böse oder Menschenverachtend, sondern nur unsere Assoziation.



    Auch warnend von einem möglichen Bodensatz zu sprechen finde ich eigentlich sehr differenziert ausgedrückt. Mag sein dass Bezeichnungen wie Ober-, Mittel- oder Unterschicht nicht hundertprozentig PC sind, aber ihre Existenz im Denken der Menschen und auch der Realität zu leugnen ist realitätsfremd.



    Es kann doch nicht sein, dass die Art und weise wie etwas gesagt wird wichtiger ist, als dass was gesagt wird.



    Da frage ich mich häufig, ob Menschen, die irgendwelche Zitate wiedergeben überhaut verstanden haben was gesagt wurde. Sollte jemand der Meinung sein, dass ich mich irre, bitte ich um Antwort, damit ich meine Meinung überdenken kann.

    • @caesarthesheep:

      Würden Sie mir bitte kurz das Wort "VTen" übersetzen.

      • @caesarthesheep:

        VT=VerschwörungsTheorie - VTen ist der Plural.

        • @Normalo:

          Ach so, danke. Das Wort würde ich in dem Zusammenhang nicht nutzen, weil man da immer gleich an Chemtrails oder Impfgegner denkt. Leider ist an dem Vorwurf, sich absichtlich "ungünstig" auszudrücken in vielen Fällen ja auch was dran. Meiner Meinung zwar nicht auf beiden Seiten, ich sehe dass nur im rechten Spektrum, aber wenn Faschisten wie Björn Höcke von irgendetwas 1000jährigem sprechen ist das weder Theorie noch Verschwörung sondern traurig. Der Kern des Problems liegt einfach mal wieder an Filterblasen (in dem linken, die es leider auch gibt) und daran, dass viele der linken Aktivisten noch zu jung sind um die Entsteheng der AFD aktiv verfolgt zu haben und daher zum Teil nicht ausreichend informiert sind. Außerdem ist das ganze inzwischen 4-6 Jahre her. Da hat so mancher wohl einfach nicht mehr auf dem Schirm, dass die AFD zu Anfang nur ne Anti-Euro-Partei war bzw. sein sollte. Steinmeier und Christian Ehring haben sich beide wie ich finde sehr zutreffend dazu geäußert.

    • @caesarthesheep:

      Ich bin eigentlich völlig bei Ihnen, aber zum Verständnis der Gegenseite: Der Ton macht natürlich auch immer mit die Musik, und so ganz stimmt auch die intrellektualisierende Sichtweise auf Lucke nicht.

      Lucke hat - aus meiner Sicht in einem Akt politischer Instinktlosigkeit - mit der AfD von vornherein auch nach rechts- und nationalkonservativen Wählerkreisen geschielt und auch das Fischen in Gewässern nochmal deutlich rechts davon nicht ausgeschlossen - nach dem Motto: "Besser die wählen uns als irgendwelche wirklich Rechtsradikalen". Dass er meinte, diese Kreise als Wähler gewinnen zu können, ohne dass sie zahlenmäßig und ideologisch früher oder später die Partei übernehmen würden, kann man vielleicht noch als ehrliche Fehlein- und Selbstüberschätzung durchgehen lassen. Dass er das rechte Feuer nach Kräften gemieden hätte, kann er aber wirklich nicht behaupten.

      Soviel zur BERECHTIGTEN Kritik. Dazu kommen dann die VTen, die in absolut JEDER fehlerhaften oder ambivalenten Wortwahl einen hintergründige Absicht sehen, ein codiertes Augenzwinkern in Richtung der "nonkonformen" Geistesgenossen, das sagen soll "Wir verstehen uns - und wir sind uns auch einig, dass alle späteren Beteuerungen, das nicht so gemeint zu haben, nur Tarnung sind.".

      Man könnte das recht einfach abtun, WENN diese VTen nicht auf BEIDEN Seiten vorkämen. Aber es gibt eben auch Rechte, die Versprecher oder die Weigerung, sich Ausdrücke von den Nazis stehlen zu lassen, als getarnten Schulterschluss verstehen. Diesen Effekt darf niemand vergessen, der sich politisch exponiert. Das dürfte auch der Grund sein, warum selbst konservative Politiker sich großteils eine sehr politisch korrekten Sprechweise befleissigen.

  • Es gibt offenbar keinen antifaschistischen Konsens bei manchen Linken mit Rechtskonservativen Neoliberalen, die insbesondere „ausländerfeindliche, rassistische, nationalistische, antisemitische, islamfeindliche, islamistische, homophobe, rechts- oder linksradikale“ Positionen ablehnen. de.wikipedia.org/wiki/Weckruf_2015

  • "In Wahrheit gibt es keinen vergleichbaren Fall. Und selbstverständlich ist kein Zufall, das ein radikal linker Parteipolitiker mit auch nur ähnlicher Vita in der Frage eines politischen Mandats Professor an einer deutschen Universität werden, sein oder bleiben könnte."

    Sagen Ihnen Namen wie Gesine Schwan oder Christoph Butterwegge etwas? Die sind vielleicht nicht ganz so schillernd wie Lucke, aber über ihr raus und wieder rein zwischen Politik und Hochschule wurde nie auch nur die Spur von Aufhebens gemacht.

    Das sollte es übrigens auch nicht. Ein Professor soll politisch sein dürfen, wenn er will. Man darf ihm auch grundsätzlich mal zutrauen, dass er seine Forschungs- und Lehrtätigkeit von seinen persönlichen politischen Ansichten trennen kann. Der Grund ist zum Einen, dass Hochschullehrer normalerweise die intellektuelle Kapazität für dieses geistige Kunststückchen haben, und zum Anderen , dass es undemokatisch und - ganz pragmatisch - eine Verschwendung von Potenzial wäre, wenn ein Professor daran gehindert wäre, sich politisch zu engagieren, weil das seine akademische Laufbahn beenden würde, falls er es (auch) dort zu etwas bringt.

    • @Normalo:

      @MARTINXYZ, heute, 10:27

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Hier ein lesenswerter Text von üebermedien.de:

    "Von wegen „Nazi-Methoden“: Die falsche Inszenierung von Bernd Lucke als Opfer"

    uebermedien.de/425...d-lucke-als-opfer/

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Dort steht klar und deutlich im Link: "Nein, Lucke ist kein „Nazi“"

      Nazi-Methoden:

      Die Behinderung der Lehre, das Verbieten, Niederschreien und Herausdrängen des Wortes und einer freien Wissenschaft das waren schon immer nicht allein Methothen der Nazis.



      Das gabs auch schon immer bei anderen unvergleichbaren Hansels, die es ähnlich treiben.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Danke für's (ver)Teilen! Falls da wer tatsächlich noch mehr Hinweise benötigt, die*der lese in dem dort verlinkten Text weiter. Dort werden Beispiele von seinen Äußerungen genannt, von dem Agieren der AFD zu seiner dortigen aktiven Zeit und zur aktuellen Politik seiner neuen Partei:



      www.volksverpetzer...rund/lucke-rechts/

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Danke für den Link!



      Wichtiges "Dagegenhalten".

  • Liebe Frau Aydemir,

    aus meiner Sicht ist es immer noch die oberste Pflicht der selbsterklärten Verteidiger von Demokratie und Egalitarismus, demokratisch und egalitär zu handeln. Dieser Pflicht kommt man nicht nach, wenn man aus einem Protest eine persönliche Unterdrückungsaktion macht - dann auch noch unter ach so herzallerliebst "minimaler" Gewaltanwendung.

    Wer oder was gibt ÜBERHAUPT irgendwem das Recht, Gewalt anzuwenden und Mitmenschen den Mund zu verbieten?? Die Untaten des Poltikers Bernd Lucke sind es sicherlich nicht. Überhaupt heiligt weder der Zweck noch die Unheiligkeit des Gegners die Mittel.

    Wer das nicht kapiert, hat es nicht verdient, sich als Gegenentwurf zu den totalitären und gewalttätigen Rechten dieser Welt zu verherrlichen. "Spiegelbild" trifft es eher. Machen Sie doch mal die Gegenprobe und verdrehen die Vorzeichen: Linker Professor kehrt nach gescheitertem politischen Experiment mit einer - zumindest später - linksextremen Partei wieder an seine Uni zurück, und bekommt da von JU-Hochschulgruppe und Burschenschaftlern die Vorlesung blockiert. Wer wäre DA im Unrecht?

    • @Normalo:

      Der entscheidende Unterschied der von den ganzen unerträglichen links-rechts-Gleichsetzern - auch in den Diskussionsfäden hier- immer wieder ignoriert wird ist der des Motives und der Mittel. „Rechts“ heisst: das Wohl der eigenen Gruppe ob jetzt rassisch, religiös oder sonstwie definiert wird ist höherwertig als das Wohl aller anderen Gruppen. Man selbst ist durch Gruppenzugehörigkeit Menschen anderer Gruppen überlegen. Daraus folgt das Recht andere auszubeuten, zu unterdrücken und ihnen fundamentale Rechte vorzuenthalten - ob das jetzt politisch durch Marktextremismus (resp. Darwinismus) a la FDP (oder früher AfD), rassistische Hetze (die jetzige AfD) oder ganz praktisch durch Morde passiert, ist da zweitrangig, das sind nur konsequente Steigerungen der zugrundeliegenden Einstellung. Rechte Motive sind elitär und egoistisch, Hass wendet sich gegen Schwächere. Mit der Entmenschlichung von abweichenden Identitäten oder politischen Ansichten („Volksfeinde“) rechtfertigt man die Mittel: Hetze, Diskriminierung, Brandanschläge, Morde: seit der Wende ca. 200



      “Links“ (ich gehe davon aus, dass alle wissen dass Stalin schon tot ist und Nordkorea und China keine linken Regierungen haben) stellt die Gleichheit der Menschen in den Mittelpunkt und will gleiche Teilhabe und angemessene politische Partizipation aller Menschen.



      Die Motive sind egalitär und altruistisch, die Mittel sind: ziviler Ungehorsam.



      Gewalt (wenn sie denn nach langwierige Diskussionen als legitimes Mittel in der Bezugsgruppe im Konsens in Betracht gezogen wird) richtet sich weit überwiegend gegen Sachen. Gewalt gegen Personen richtet sich gegen Faschisten (entweder in Notwehr, Nothilfe oder „präventiver“ Notwehr (G.W. Bush) oder Polizisten- nicht aber gegen Schwächere.



      Also: sowohl die juristische Betrachtung als auch die ethische -ganz zu schweigen von den Opferzahlen zeigt dass man „Links„ und “Rechts„ nicht gleichsetzen kann - wer‘s trotzdem tut lenkt von der Gefahr ab- und das tun nur Narren.

      • @Paco:

        Danke für die schöne Zusammenfassung. Schlimm und viel zu kurz gedacht, wenn Menschen Radikale aller arten gleichsetzen. Als gäbe es keinen Unterschied zwischen Gewalt gegen Sachen und Gewalt gegen Leben. Bin ich auch böse wenn ich mich als radikalen humanisten verstehe? Selbst das Grundgesetz ist radikal: Verfassingsfeindliches Verhalten wird bestraft ;)

        • @caesarthesheep:

          Es geht nicht um Gleichsetzung, sondern darum, dass man nicht die "milderen Verstoß" gegen demokratische Grundsätze der einen Seite durch die "schlimmeren" Verstöße der Gegenseite rechtfertigen kann. Und nein, Radikalität an sich hat überhaupt nichts Verurteilenswertes. Nur drückt sie sich zuweilen in Gewalt (gegen wen oder was auch immer) und Repression Andersdenkender aus, un das würde ich dann schon verurteilen.

          Verfassungsfeindliches Verhalten wird übrigens nur in ganz bestimmten Fällen bestraft - vgl. Strafgesetzbuch. Die Verfassung ist in erster Linie eine Gebots- und Verbotssammlung für die Staatsgewalt.

      • @Paco:

        „ich gehe davon aus, dass alle wissen dass Stalin schon tot ist und Nordkorea und China keine linken Regierungen haben“

        Ihre Argumentation funktioniert nur durch Ausblenden der Geschichte von Ideologien.

        Totalitäre, die die Geschichte nicht ausblenden braucht für ein ähnliches Vorgehen keine Gleichsetzung und Bezug auf Nazen. Sie bedienen sich einfach dieser Geschichte und konzentriert sich auf die Auswüchse auf „linker“ Seite und begründet damit ein solches Verhalten gegen Wissenschaftler, auch wenn diese noch so oft und glaubhaft auf Stalin und Co. auf Distanz gehen.

      • @Paco:

        Ich bleibe bei dem, was ich geschrieben habe:

        Der Zweck heiligt nicht die Mittel.

        ...weder Repression noch Gewalt und auch nicht gegen Rechts oder die Polizei oder anderer Leute Eigentum. Und dass es immer Leute gibt, die sich "noch falscher" verhalten, ist auch keine Entschuldigung.

        Mal davon abgesehen: Was machen denn Linke strukturell anders als die diskriminierenden Rechten, wenn sie sich aufgrund ihrer "moralisch überlegenen" politischen Einstellung zu Richtern darüber aufschwingen, ob der politische Gegner/ Feind Rede- oder Lehrfreiheit genießen sollte, welche Demo in eine Straßenschlacht ausarten darf und wessen Auto brennen soll? Stalin mag tot sein, aber in genau solchen Anmaßungen lebt sein Geist (in deutlich harmloserer Form, das sei zugestanden) munter weiter.

        "Gleichheit" bedeutet nämlich auch, dass man sich nicht nach eigenem (ideologischen) Gutdünken aussuchen kann, WEN man gleich behandelt und wem man Teilhabe zugesteht. (Just diese Erkenntnis ist aus meiner Sicht übrigens auch einer der wichtigsten Gründe, dass auch gutgemeinte linke Gesellschaftsmodelle in der Praxis so eine kurze Halbwertzeit haben: Sie können ungleich schlechter damit umgehen, wenn die betroffene Bevölkerung nicht einigermaßen durchgängig ideologisch "auf Linie" ist.)

        • @Normalo:

          ps Sie wollen nicht ernsthaft George W. Bush-Logik als Referenz für legitime Konflikteinstiege verwenden, oder?



          Excuse me, but I'm not convinced...

      • @Paco:

        Das ist Ihre Definition von "links" und "rechts", nicht die wissenschaftliche. Deshalb poche ich hier auch immer wieder darauf, dass man sich nicht alle Begriffe zu eigen macht. Ein anderer könnte jetzt seine Definition nennen à "Rechts gut, links böse" und hätte genauso recht wie Sie. Insbesondere die Betrachtung des eigenen Denkens als altruistisch ist gefährlich. Es geht drum die eigenen Ideologie durchzusetzen. Wenn es so altruistisch wäre, würden es sich Menschen ja wünschen und links wählen.

        • @Devil's Advocate:

          Das tun sie doch im großen und ganzen, ist nur eine Frage der Perspektive und des zeitlichen Maßstabs. Viele Forderungen der CDU hätten vor 500 Jahren als linksextrem gegolten, wenn es das Wort schon gegeben hätte. Monarchie und Aristokratie wurden abgeschafft und der Sozialstaat wurde ausgebaut. Was denkst du ist der nächste Schritt, wenn in 50 bis hundert Jahren fast alle Arbeitsplätze durch Roboter und KI weggefallen sind. Der Weg zum idealen Kommunismus braucht keine Weltrevolution, sondern nur ne menge Zeit. Wenns die nächsten paar tausend Jahre noch Menschen gibt, die den Klimawandel überlebt haben und kein atomarer Weltkrieg ausbricht verwette ich meinen Grabstein darauf, dass es kein Geld mehr geben wird. Aber bis dahin zu versuchen etwas gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung zu tun kann ja nicht verkehrt sein.

      • @Paco:

        Wunderbar! Danke dafür!



        ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Wäre das so mit dem linken Professor und den rechten Blockierern, dann wären die Antifa und die linken Studentinnen und Studenten auch da, dazu noch viel mehr Polizei und wir hätten hier im Forum so richtig was zu kommentieren.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        „... dann wären die Antifa und die linken Studentinnen und Studenten auch da„

        Meines Wissens gab es null Unterstützung für Lucke seitens der AfD/sonstiger Rechten. Da war keine Unterstützung vor Ort. Oder wie meinten Sie das „auch“?

    • @Normalo:

      Tja, die einen kritteln an Go-Ins gegen Reaktionäre in Nadelstreifen rum und halten da die Prinzipien in die Höhe, während die gesellschaftspolitische Situation, die Ausmaße des zunehmenden Alltagsrassismus, Verrohung und Enthemmung des Bürgertums, Rechtsruck, Drohungen durch Nazis außer Acht bleibt und betroffen und erschrocken reagiert wird, wenn mal wieder ein Mensch ermordet wird, um sich dann an den Staat zu wenden, der offenkundig kaum etwas unternimmt. Warum nur?

      • @Uranus:

        Weil die Probleme anderswo kein Freifahrtschein sind, und weil hier im taz-Forum der gesonderte Hinweise auf rechte Untaten "Eulen nach Athen Tragen" wäre.

        Andere sind auf dem rechten Auge blind, Frau Aydemir scheint es eher auf dem linken zu sein, und auch Sie klappen Ihres in schöner Regelmäßigkeit wortreich und kraftvoll zu: "Aber DIE DA sind doch noch viel böser..."

        Warum nur?...

        • @Normalo:

          Ich denke, oft genug kann dies nicht betont werden. Zumal das ja auch im TAZ-Forum durchaus auch heruntergespielt und relativiert wird. Geht es um Rechte, fordern einige gerne ein, dass mit jenen geredet werden müsse. Wobei ich bezweifle, dass die, die es einfordern, selbst mit Rechten reden würden oder auch ihren Anteil an der Verbreitung Verbreitung von Hetze und menschenverachtender Ideologie und ihren Folgen zu sehen.



          Tja, und mein Eindruck ist, dass Sie bei linker "Gewalt" so laut herumzetern, dass die eigentliche Politik und deren Zweck, die Linke verhindern wollen, untergeht.



          Und ja rechte Gewalt ist tödlich. Mindestens 199-fach in Deutschland nach 1990, um eine Zahl zu nennen.

          • @Uranus:

            *und ihren Folgen sehen würden.

          • @Uranus:

            Finden Sie doch mal bitte EINEN Text auf taz.de, der auch nur halb so intensiv versucht, rechte Übergriffe zu legitimieren, wie der Artikel von Frau Aydemir oder Ihre und andere Postings das für linke tun. Ich copypaste gerne sofort darunter, was ich hier geschrieben habe und schreibe dem Autor im Zweifel noch ein paar warme Worte dazu, was ich von der Motivation der betreffenden Aktion - zusätzlich zur Wahl der Mittel - halte. Nur habe ich halt ganz massive Zweifel, dass Sie fündig werden...

            Was ich sagen will: Die Verurteilung rechtsextremer Ideologie, Repression und Gewalt ist hier Konsens - auch zwischen uns beiden, selbst wenn Sie das vielleicht schwer finden zu glauben. Es lohnt nicht, darüber zu diskutieren oder auch nur darauf herumzureiten. Die diskutable Frage ist für mich dagegen, wie man damit umgeht, ohne sich selbst ähnlich moralisch zu korrumpieren. Da machen Sie es sich aus meiner Sicht zu leicht, wenn Sie nur auf die Gegenseite schauen und damit bereits vom Denkansatz her Alles, was nur "weniger schlimm" ist als deren Taten, als Gegenmittel für angemessen erklären. Denn das ist "Der Zweck heiligt die Mittel" und damit ein Prinzip, das JEDE Gesellschaft kaputtkriegt.

            • @Normalo:

              Naja, bspw. wenn es darum geht, politische Positionen einzuordnen, wer/was rechts/Nazi wäre.



              Ich schaue mir beide Seiten an. Ich sehe da u.a. eine politische, moralische Begründung für die Aktion und die Form der Aktion. In diesem Fall ist es verkürzt gesagt eine linke Begründung für zivilen Ungehorsam. Wäre es in einem fiktiven Fall eine rechte Begründung für zivilen Ungehorsam, würde ich diese aus einem linken Standpunkt heraus selbstverständlich anders werten. Und ja, das Verwerfen von Prinzipien, was Sie hier kritisieren ist in meinen Augen nicht das Problem sondern ein tatenloses Zusehen gegenüber rechter Politik. Der Rechtsruck droht diese Gesellschaft noch kaputter zu machen und drückt sich seit Jahrzehnten in der Bedrohung von People of Color, Feminist*innen, Jüd*innen, Homosexuelle, Wohnungslose usw. aus.

              • @Uranus:

                "Und ja, das Verwerfen von Prinzipien, was Sie hier kritisieren ist in meinen Augen nicht das Problem sondern ein tatenloses Zusehen gegenüber rechter Politik."

                Kein Mensch redet von "tatenlos zusehen" als wünschenswertem Gegenstück. Es gibt einen Weg ZWISCHEN diesem Zusehen und "Der Zweck heiligt die Mittel" - nämlich zu tun, aber eben das zu tun, was gar nicht erst geheiligt werden MUSS, weil es schon - unabhängig vom Zweck - ein legitimes Mittel demokratischen Streits ist. Hier wäre das z. B. gewesen, Lucke seine Vorlesung halten zu lassen, ihn und seine Studenten aber vorher udn nachher durch ein Spalier von Lucke-Gegnern, gerne auch mit einer "Wall of Shame" o. ä., zu schicken. Das hätte allen Beteiligten vor Augen geführt, wer der Typ ist udn wofür er steht, es aber vom Charakter her bei einer legitimen Meinungsäußerung belassen. Die Steigerung war selbstdisqualifizierend und damit auch in der Sache geschadet.

                Und sorry, bei allem guten Willen, der aus Ihren Einlassungen spricht, "Kehr vor Deiner eigenen Tür" ist ein super GRundsatz, wenn man sich in Konflikt mit Rechten schmeißt. Es darf nur EINEN MAßstab geben, welche Formen der politischen Auseinandersetzung legitim sind.

                • @Normalo:

                  Weil die, die auf Prinzipien beharren, selbst aktiv geworden sind? Weil diese vor der Tür der nachfolgenden Lucke-Veranstaltungen protestiert haben? ... Gäbe es eine rege Protestkultur, dann wäre die Befürwortung einer solchen Aktion womöglich hinfällig. So aber erscheint sie mir unterstützenswert und geboten.



                  Was die Maßstäbe angeht, da sind wir offenbar unterschiedlicher Meinung. Sie können Ihre Prinzipien ja gerne Betroffenen von jüngster Nazigewalt, -pöbelei oder Alltagsrassismus vortragen und schauen, inwieweit Sie da Unterstützung für erhalten. ;)



                  Übrigens hätte die Universität ja auch selbst anders mit Lucke verfahren können. Dass sie ihn aber arbeiten lassen, sagt auch etwas über deren Position und politisches (antifaschistisches) Bewusstsein aus ... dann hätte es nicht mal Ihrer Wunschprotestform gebraucht ;)



                  zur Position der Uni zum 30.7.19 hin:



                  www.ndr.de/nachric...burg,lucke150.html



                  Ich lese gerade, dass erneut gestört wurde:



                  www.zeit.de/gesell...ng-abbruch-protest

                  • @Uranus:

                    Sein wir uns einig, dass wir uns uneinig sind.

                    Ich hätte übrigens kein Problem damit, das auch Opfern von Nazi- oder was auch immer für einer politischen Gewalt klarzumachen: Gewalt (wie auch andere Mittel der Repression) ist als Mittel der politischen Auseinandersetzung nicht tolerabel und auch nie eine Lösung. Dabei habe ich den leisen Verdacht, dass das gerade denen gar nicht so schwer zu vermitteln sein dürfte...

                    Was die Uni betrifft: Der fehlt schlicht die Handhabe, denn sie ist eine Anstalt öffentlichen Rechts und damit deutlich enger an die Verfassung gebunden als die Antifa das für sich zu beanspruchen scheint. Aus Sicht der Verfassung liegt der Fall recht klar: Lucke ist beamteter Professor, er war aktives Mitglied einer Partei, die zwar unangenehm weit rechts steht, aber nicht vom Verfassungsgericht verboten, also von Rechts wegen auch nicht als verfassungsfeindlich einzustufen ist. Desweiteren war Lucke bis vor wenigen Monaten Europaabgeordneter (und dafür beurlaubt).

                    BEIDE Umstände sprechen für eine Uni sogar massiv dagegen, die Tätigkeit Luckes in den vergangenen sechs Jahren irgendwie negativ zu sanktionieren. Denn dass ein Mensch seine Tätigkeit in einer (rechtlich als "verfassungskonform" zu behandelnden) Partei als auch in einem Parlament ausüben kann, ohne von staatlichen Stellen dafür nachher diskriminiert und in seiner Existenz bedroht zu werden, gehört zu den Grundanforderungen an eine funktionsfähige repräsentative Demokratie. Ohne diese unverletzliche Regel wäre das freie Abgeordnetenmandat nicht das Papier wert, auf dem es geschrieben steht. Davon abgesehen ist natürlich eine politische Auslese jedweder Art, wenn sie nicht ausnahmsweise vom Gesetz gedeckt ist, ein Verstoß gegen die Freiheit von Wissenschaft und Lehre.

                    Die Uni MUSS also an der Stelle farbenblind sein - zumindest solange das Braun nicht justiziabel in den Vordergrund tritt.

                    • @Normalo:

                      Auch auf die Gefahr hin, sich damit vom eigentlichen Thema etwas zu entfernen, würde ich da dennoch zu denken geben ...



                      Das Problem ist ja, dass wir in gewaltvollen Verhältnissen leben. U.a. Kapitalismus und der Staat an sich bedeutet Gewalt. Bei letzterem ist das allein bereits am staatlichen Gewaltmonopol festzumachen. Es wird da kaum perfekte, zu verallgemeinernde Vorgehensweisen geben, sondern Abwägungen, würde ich meinen. In diesem Zusammenhang sollte nicht vergessen werden, dass Rechte eben auch durch verschiedene Aktivismusformen erkämpft wurden und die waren gewaltfrei aber auch gewaltvoll (wobei diesbezüglich der Gewaltbegriff diskutiert werden müsste). Haben Sie da sogar mit gewaltfreien Protesten Probleme? Und damit auch Kritik an der Bürgerrechtsbewegung in den USA (u.a. Martin Luther King), die Bewegung zur Sklavereiabschaffung, Frauen(wahl)rechtsbewegung, Antikoloniale Bewegung in Indien (u.a. Ghandi) ...?



                      Zu Luckes Anstellung - naja, Deutschland bietet ja Arbeitslosengeld. Ansonsten gibt es ja so etwas wie Suspendierung/Freistellung ... Nicht nur aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung und anzunehmenden Netzwerkes würde ich mir über eine existenzielle Gefährund keine Gedanken machen. Vielleicht würde ihm HartzIV-Bezug auch seine öko(nomisch)politische Position überdenken lassen ;)

                      • @Uranus:

                        Ich habe Probleme mit Übergriffen auf Personen, und ich halte das staatliche Gewaltmonopol für eine höchst sinnvolle Einrichtung, die die Gewalt zwar monopolisiert, effektiv aber vor allem reduziert.

                        Definitionen von Gewalt gibt es noch und nöcher. Sie sozial- bzw. situationsadäquat anzuwenden, ist daher nicht Jedem gegeben, das sehe ich ein. Denn auch hier tut Differenzierung Not: Was in häuslicher Wohngemeinschaft, einem Betrieb oder in einem Familienverbund z. B. als "strukturelle Gewalt" gelten muss, ist im öffentlichen Leben nicht notwendigerweise auch als solche zu sehen. Entsprechend ist friedlicher Protest ohne Nötigungscharakter als Mittel aus meiner Sicht immer ok. Wir sollten uns aber einig sein, dass wir genau von sowas hier nicht reden. es ging den Vorlesungsblockierern auch nicht darum, irgendwelche Rechte zu erkämpfen, sondern im Gegenteil, deren Ausübung zu verhindern. Insofern ja, Thema verfehlt.

                        Zu Luckes HArtz IV- Anspruch: Die Existenzgefährdung stand nicht im Vordergrund der Argumentation. Es ging generell um Berufsverbote, Aberkennung von Beamtenrechten, die Verstellung von Erwerbsmöglichkeiten. Ich hoffe, der Grundgedanke ist wenigstens rübergekommen.

                      • @Uranus:

                        *Vielleicht würde ihn HartzIV-Bezug auch seine öko(nomisch)politische Position, die ja u.a. zu HartzIV führt, überdenken lassen ;)

        • @Normalo:

          Weil "die da" Faschisten sind, Menschen, die anderen aufgrund von Herkunft, Religion und Sprache das Existenzrecht oder das Recht auf Gleichberechtigung absprechen. Weil "die da" zig Morde zu verantworten haben, entweder als Täter, Anheizer oder ignorante zunickende Masse. Und jetzt hör bitte endlich auf, dich dumm zu stellen.

          • @Hampelstielz:

            Mir ist schon klar, wer "die da" sind. Nur bleibe ich halt dabei, dass wer für eine zivilisierte - also NICHT faschistische, NICHT totalitäre, NICHT faustrechtregierte - Gesellschaft eintritt, seine Wahl der Mittel an diesem Anspruch ausrichten muss - und nicht daran, wie böse die identifizierten Feinde dieser Gesellschaft sind und welch unzivilisiertes Benehmen DIE an den Tag legen.

    • 0G
      06137 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Danke, auf den Punkt gebracht.

    • @Normalo:

      @NORMALO

      Volle Zustimmung!

  • Danke für diese Replik.

  • Schon bezeichnend, wie unkritisch und wohlwollend hier einige auf Björn Lucke reagieren. Wird vergessen, verkannt, verleugnet oder gar für gutgeheißen, wie und mit wem Lücke bspw. bereits vor der Gründung der AFD und bis zu seiner Abwahl in der AFD agierte und welche Wähler*innen und Ressentiments er bediente? Dabei ist genügend Wissen vorhanden, mensch muss es allerdings auch lesen und anerkennen wollen ...

    • @Uranus:

      Volle Zustimmung.



      Das ist mit Freiheit der Lehre und Meinungsfreiheit schon lange nicht mehr zu vereinbaren.



      Bei Rechten geht es nunmal um Personen – strukturimmanent bei der Rechten Sauce.

      • @Frau Kirschgrün:

        Schaun Sie doch mal in ein Makro II-Skript! Es wird Ihnen extrem schwerfallen, da etwas zu finden, was nicht der Meinungs- oder Lehrfreiheit unterfällt, und ich unterstelle mal , dass Ihnen das auch klar ist.

        Was Sie tun, ist einem Menschen generell Bürgerrechte aberkennen zu wollen, weil er etwas getan hat, das Ihrer Meinung nach eine untragbare Haltung offenbart. Das, real ausgeführt, würde man "Gesinnungsbestrafung" nennen, und es ist der Inbegriff von Totalitarismus.

        Also nochmal zum Mitschreiben: Meinungs- und Lehrfreiheit gelten unveräußerlich für JEDEN. Nur bestimmte Äußerungen können verboten werden - aber eben weil sie selbst nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt sind, nicht weil sie jemand Bestimmtes sagt.

        • @Normalo:

          Entschuldigung - seit wann gibt es ein Bürgerecht auf einen Lehrstuhl an einer Universität?



          Könnte es eher sein das hier leichtfertig mit -nicht nur dem Begriff - Bürgerecht umgegangen wird?



          Im Zusammenhang mit einem Herrn dessen Partei äusserste Schwierigkeiten hat Bürgerechte überhaupt zu definieren. Geschweige denn sie jemanden einzuräumen.



          Nein. Herr Lucke ist in der Selbstwahrnehmung kein Rassist. Was die meisten Rassisten übrigens eint.



          Er findet nur nicht das Schwule gleichwertige Bürgerrechte haben sollten.



          Wenn auch vielleicht immer euphemistisch in dem formuliert was er eine konservativ-christliche Familienpolitik nennt.



          Schon erstaunlich wie hier viele diskutieren als erlangte die "Meinung" des Herrn Lucke und seiner Gefolgsleute nicht materielle Realität.



          Das kann ja heiter werden, sollte das Haltung von Studentinnen und Studenten sein. Das nichts was sie tun oder vertreten soziale, ökonomische, gesellschaftliche Realität erlangt. Wenn auch vielleicht nicht für sie persönlich.



          Als Herrscher über die Exceltabelle. Deren Logik sie uns als Intelligenz verkaufen. Als Bürgerecht. Ich sag ja. Unsere wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten sind offenbar überproportional von jenen besetzt, die ein Recht auf sozialdesorientierte Rendite für eine Bürgerecht halten.

          • @Martinxyz:

            Volle Zustimmung. Danke.



            Ich bewundere Ihr Durchhaltevermögen, mit gewissen anderen Kommentatoren hier in unverdrossener Zuversicht auf erhoffte Erkenntnis weiterzuschreiben.



            Hut ab! 🎩 🎩 🎩 .



            Wer sich nicht endeutig von rechten "Leuten" klar distanzieren kann, hat bei mir Dauer-Schlechte-Karte.



            Noch zu Lucke: Professor oder nicht – das heißt für mich gar nichts, und bedeutet ja nicht, dass es sich um einen "guten" oder rechtstreuen Menschen handelt.



            Kann ja auch eine Fehlentscheidung gewesen sein, so jemandem als "Professor" eingestellt zu haben. Vielleicht auch "Gleich und Gleich gesellt sich gern". Geht im universitären Betrieb genauso wie überall.



            Rausschmeißen, wenn's geht, den Lucke. Professoren zwar sind meist Beamte, aber vielleicht reicht's ja zum Rauswurf… nur dass leider eine Krähe der anderen … … …



            www.spiegel.de/leb...den-a-1178293.html



            "Ein Disziplinarverfahren kann jedoch Jahre dauern. Laut dem Bundesdisziplinargesetz ist ein Verweis möglich, bei dem der betroffene Beamte für sein Verhalten schriftlich getadelt wird. Auch eine Geldbuße, die Kürzung der Dienstbezüge und eine Rückstufung kommen infrage. Die Entlassung ist der Extremfall und hat weitreichende Folgen: Der Beamte wird nicht mehr bezahlt, das Ruhegehalt ist futsch, der Betroffene kann nicht wieder verbeamtet werden."

          • 0G
            08729 (Profil gelöscht)
            @Martinxyz:

            "Er findet nur nicht das Schwule gleichwertige Bürgerrechte haben sollten."

            Könnten Sie das bitte durch Quellen belegen.



            Ich habe gerade mal "Bernd Lucke" und "Homosexualität" gegoogelt und dabei rausgekommen ist, dass Lucke gegen Ende seiner Zeit bei der AfD den homosexuellen Sohn eines Muslims ins Amt des Generalsekretärs zu bringen versuchte.

            Derartige Lügen sind - ich wiederhole mich da gern - Wasser auf den Mühlen der Rechten und macht linke Postitionen auch für Nicht-Rechte unattraktiv. Es gibt keine guten oder schlechten Fake-News oder alternative Fakten!

            • @08729 (Profil gelöscht):

              Toll Sie googeln und landen auf irgendeinem Marketinggag. Klingt nach dem Horizont, der akademischen Qualität die (nicht nur) unsere wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten jedes Jahr aufs Neue ausstossen.



              Wollen Sie hier doch bitte nicht allen Ernstes die Programmatik der AfD bestreiten. Die von Anfang an - nur weil die taktische Gründung "Juden in der AfD" marketingmässig ein anti-antisemitisches Label etablieren.



              Die Behauptung die konservativ-christlichheterosexuelle Familie sei geradezu in Rechtlosigkeit geraten, war ein kalt kalkulierter, ernst gemeinter und materieller politischer Angriff auf das was gesellschaftspolitisch anstand: Gleiche Rechte für Schwule.



              Was wollen Sie bitte beweisen, hätte sich ein schwarzer schwuler jüdischer Transvestit, der einmal Moslem war für eine derartige Maskerade als Sekretär für irgendwas in der AfD hergegeben?



              Das Lucke der taktisch Klügere, die Vulgärst-Reaktionären neben ihm die Dümmeren waren? Das ist doch unbestritten. Ändert aber an seiner Verantwortung für die Gesamtpartei als Parteivorsitzender nichts.



              Also seien Sie mal vorsichtig was Sie als "Lüge" bezeichnen. Ich muss Lucke nicht persönlich nachweisen wen er persönlich bespuckt. Ich nehme die Spuckanleitung seiner Partei.



              Ich wüsste gerne ob Herr Lucke wenigstens in Forschung und Lehre eine einfache Wahrheit vertritt, die in seinem Umfeld doch so gerne bestritten wird: Selbstverständlich finanziert Deutschland nicht die Welt. Es ist umgekehrt. Ist für die die davon profitieren halt die zu bestreitende wenn auch nachweisbare Wahrheit.



              Selbst wenn sie dann immer mit den lächerlichen "Entwicklungshilfe"-Etats ankommen, dem sozusagen homosexuellen Sohn eines Muslim in ihrem grossherzigen Programm.

              Herr Lucke ist einfach nicht das was er vorgibt zu sein. Das ist ein übliches Identitätsproblem in seinem Milieu.



              Seine Wirtschaftstheorie ist auch untauglich und falsch. Sie war Partei für das, was Griechenland an den Rand eines Bürgerkrieges brachte.

              • 0G
                08729 (Profil gelöscht)
                @Martinxyz:

                Nachtrag:

                "Also seien Sie mal vorsichtig was Sie als "Lüge" bezeichnen. Ich muss Lucke nicht persönlich nachweisen wen er persönlich bespuckt. Ich nehme die Spuckanleitung seiner Partei."

                Bei den Grünen gab es Pädophile. Ihrer Logik folgend, sind damit die Grünen eine Pädophilen-Partei oder zumindest deren Gründer. Wer argumentiert so? Genau, die AfD!

                Die Linke ist aus der SED hervorgegangen und hat bis heute Mitglieder, die die DDR gutheißen. Ihrer Logik folgend ist die gesamte Partei stramm sozialistisch und will die DDR zurück. Wer argumentiert so? Genau, die AfD!

                Aber wie wäre es denn, wenn Sie mir jene Stelle im unter Lucke entstandenen AfD-Programm zeigen, mit der Homosexuellen die Bürgerrechte abgesprochen werden soll.

                Um Missverständnisse zu vermeiden: Natürlich gibt es in der AfD radikale Positionen gegen diverse Minderheiten und natürlich gibt es dort Rassismus und Antisemitismus. Nur wenn man das an einer Person festmacht, der man das nicht nachweisen kann, ist dies keine Wahrheit, sondern ein Bärendienst für die Wahrheit!

                • @08729 (Profil gelöscht):

                  Rabulistik at its best Bluesmaker.



                  Klar wäre es eine Katastrophe, geradezu empörend, handeln sofort angesagt, würde einer der Protagonisten der Stadtindianer Nürnberg den Lehrstuhl für Kinder- und Jugend Psychologie, Kindheitspädagogik oder auch nur die Leitung einer Jugendeinrichtung beanspruchen. Nur fordert das meines Wissens niemand, noch tritt ein Umfeld auf, das in diesem Fall Toleranz, Pluralität und Beamten- ja sogar Menschenrecht bemüht.



                  Also haben wir es ausser mit hinkenden Beispielen mit der absichtsvollen Verwechslung von Schuld und Verantwortung zu tun. Tatsächlich war die niederschmetternde Erkenntnis: Auch bei den GRÜNEN, auch bei Linken, stellte man sich die Praxis der Kindervergewaltigung nicht als Teil des eigenen Kanons vor. Von dem sich und unsere Kinder befreit werden müssen. Wie hätte es auch anders sein können. Denn da kamen wir schliesslich ALLE her. Der institutionalisierten, der familiären, der allgegenwärtigen Vergewaltigung von Frauen und Kindern. Während was unsere Sexualität eigentlich ist im repressiv-verklemmten, religiös-pathologisch-gewaltätigen Umfeld nicht erobert sein sollte. Klar. Die "Sexuelle Befreiung" bedroht(e) materiell, tatsächlich und wirklich in echt die Machtpositionen derer die vom Status Quo profitieren. Was "Schuld" betrifft haben GRÜNE sich ziemlich redlich geäussert. Was Verantwortung betrifft besteht keinerlei Grund zur Sorge. Ich erkenne nicht einmal den Anschein einer Programmatik noch politischen Praxis bei den GRÜNEN Kindervergewaltigung (wieder) derart zum faktisch nicht verfolgten Massenphänomen zu machen, wie es schon 10, 20 Jahre vor der Gründung der GRÜNEN ganz einfach Alltag war. Es waren nicht konservativ-christliche Kreise die am Erkenntnisgewinn, an Unterscheidungen arbeiteten was Pädophilie, was bloss einfach Kindervergewaltigung ist. Noch wüsste ich das aus diesen Kreisen Projekte wie "Kein Täter Werden" laut, deutlich und entschlossen mit Budget ausgestattet werden.

                  • 0G
                    08729 (Profil gelöscht)
                    @Martinxyz:

                    "Rabulistik at its best Bluesmaker.

                    Klar wäre es eine Katastrophe, geradezu empörend, handeln sofort angesagt, würde einer der Protagonisten der Stadtindianer Nürnberg den Lehrstuhl für Kinder- und Jugend Psychologie[...]"

                    Und Sie wollen mir Rabulistik unterstellen? Nochmal, es geht MIR darum, dass es dem Engagement gegen die AfD und auch der linken Politik schadet, wenn Linke (oder jene, die sich dafür halten), sich der Mittel der AfD bedienen und genau das machen Sie.



                    Übrigens auch damit, dass ich auf einen ganz bestimmten Punkt hinweise und Sie dies nutzen, um Ihren Sermon herunterzuleiern.



                    Diskussionen wie diese habe ich seit 2007 (so lange habe ich die Neue Rechte schon im Blick) online mit unzähligen Neu-Rechten geführt. Umso mehr finde ich es problematisch, wenn von linker Seite zu solchen Mitteln gegriffen wird.

                    Übrigens reagieren Sie auch wie AfD'ler auf Fragen nach Quellen und Beweisen: Sie lenken per Angriffe und ad hominem davon ab, dass Sie diese nicht erbringen können.

                    "Also haben wir es ausser mit hinkenden Beispielen mit der absichtsvollen Verwechslung von Schuld und Verantwortung zu tun."

                    Habe ich irgendwo behauptet, Lucke trüge keine Verantwortung für die heutige AfD? Wenn ja, bitte auch hier Quelle oder Zitat erbringen.



                    Ganz im Gegenteil halte ich Lucke oder auch andere Neokonservative und Neoliberale (wie Henkel) für Wegbereiter, die mit dem Feuer spielten. Aber zwischen Wegbereiter und der heutigen AfD liegen mehrere Jahre und Geschehnisse, die man nicht einfach ausblenden kann.

                    Nebenbei: Es macht Sinn, im Diskussionsstrang per Suchfunktion zu schauen, was Diskussionsteilnehmer noch so schreiben. Dann könnten Sie sich sparen, sich damit lächerlich zu machen, dass Sie mich in die neoliberale Wirtschaftsecke zu stellen versuchen.

              • 0G
                08729 (Profil gelöscht)
                @Martinxyz:

                "Toll Sie googeln und landen auf irgendeinem Marketinggag. Klingt nach dem Horizont, der akademischen Qualität die (nicht nur) unsere wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten jedes Jahr aufs Neue ausstossen."

                Nö, ich bin Proletarier und versuche in meinem Umfeld Leute davon abzuhalten, von links nach rechts zu driften und Leute wie Sie, machen es zunehmend schwerer, Anmerkungen wie "aber die Linken sind auch nicht besser" argumentativ zu kontern.

                Können Sie eigentlich auch ohne Beleidigungen, Polemik und Populismus argumentieren?

                Luckes Versuch, einen Homosexuellen in der AfD-Spitze zu etablieren, geschah kurz bevor er aus der AfD gedrängt wurde.



                Nebenbei: Auch Alice Weidel ist homosexuell, hat eine Lebensgefährtin mit Migrationshintergrund und ist sehr erfolgreich in der AfD.

                Ihre Schwarz-Weiß-Malerei und Hantiererei mit Halbwahrheiten und Lügen bringt im Kampf gegen die AfD rein gar nicht. Vielmehr schaden Sie der politisch Linken, weil Leute mit Ihren Argumentatiosnmustern einerseits dem populistischen Erfolg der AfD nichts entgegenzusetzen haben und andererseits all jene abschreckt, die für links, aber nicht für Populismus und alternative Fakten offen sind.



                Und wenn es in Zeiten der AfD etwas braucht, dann eine breite linke Gegenbewegung!

                "Also seien Sie mal vorsichtig was Sie als "Lüge" bezeichnen. Ich muss Lucke nicht persönlich nachweisen wen er persönlich bespuckt. Ich nehme die Spuckanleitung seiner Partei."

                Ja und sie sind in Ihrem Schwarz-Weiß-Denken, Ihrer Argumentationsweise und Ihrer latenten Aggressivität so wie die viele der AfD-Anhänger und damit genau so, wie es weder Deutschland, noch die politische Linke gerade braucht.

                Gratulation, ich wette, Sie sind deshalb mindestens so stolz auf sich, wie es AfD-Pöbler in Foren für gewöhnlich sind.

                • @08729 (Profil gelöscht):

                  Das sich Einsetzen von Rechten für Frauen, Jüd*innen, Homosexuelle usw. geschieht meist aus Vorwand, Instrumentalisierung heraus oder hat, wie wie Martinxyz schreibt, eine Alibi-Funktion. Rechten geht es um die Aufwertung und Verbreitung der eigenen Sache nicht um die Rechte von Frauen etc.. Die Übergriffe an Sylvester vor ein paar Jahren in Köln bspw. kamen den Rechten insofern gelegen, dass ihre rassistischen Bilder von People of Color bzw. Muslima verbreiten konnten, und hierdurch Repression und "Bürgerwehrbildung" anstacheln konnten und womöglich Gesetzesverschärfungen nach ihrem Geschmack anschieben konnten. Selbst thematisieren sie natürlich nicht ihre bzw. der von weißen Deutschen patriarchale, heterosexistische Ansichten sowie Übergriffe. Was für eine verlogene rassistische Denke. Tatsächlich arbeiten sie emanzipatorischen Ansätzen sogar entgegen - unter den Bannern: Pegida, "Besorgte Eltern", Abtreibungsgegner usw.

                  • 0G
                    08729 (Profil gelöscht)
                    @Uranus:

                    Ihnen gegenüber noch einen Nachtrag:

                    Was Homosexualität und auch das Judentum angeht, so hat dies natürlich eine Alibifunktion, aber ganz so schwarz-weiß ist das alles dann doch nicht.



                    Gerade in der Anfangszeit der Neuen Rechten gab es durchaus Juden, die z.B. bei PI-News aktiv waren und auch Herr Broder hatte sich seinerzeit lobend für dieses Portal ausgesprochen und war umgekehrt ein Liebling einer der dort radikalsten Schreiberlinge. Heute füllt Broder diese neokonservative Lücke, die durch die Radikalisierung (auch bei PI) entstanden ist, mit seiner "Achse des Guten". Gleicher Stil, gleiche Inhalte, wie PI in der Anfangszeit.



                    Hier in der taz schrieb von längerer Zeit mal jemand, der in Frauenkleidern in der Berliner Schwulenszene unterwegs ist (Patsy La'Mour oder so ähnlich), dass es unter Transgendern eine hohe Zahl an AfD-BefürworterInnen gibt (ich meine 1/3) und es gab zudem einen (sehr guten und bewegenden) Artikel einer Transfrau, die aufgrund ihrer insgesamt schwierigen Situation zur AfD tendierte.

                    Ich halte diese Schwarz-Weiß-Malerei bezüglich der Neuen Rechten und ihrer Befürworter für hochgradig problematisch. Denn die Realität ist halt komplexer und längst nicht jeder, der ursprünglich ins klassisch linke oder rechte Spektrum gehörte und/oder passte, ist dort heute noch zu verorten.



                    Es ist zwingend notwendig, dies zur Kenntnis zu nehmen, zu differenzieren und auch politisch darauf zu reagieren.

                    Wenn nun auch Linke andere Menschen aufgrund von Abweichungen irgendwelcher Art in Schubladen stecken, sehe ich keinen Unterschied zu rechts und auch keine Hoffnung auch eine breite linke Bewegung gegen die Neue Rechte.

                    Eine Gegenfront, die sich mit den Mitteln der AfD der AfD entgegenstellt, ist nicht Teil der Lösung, sondern wäre ein weiteres Problem, das das gesellschaftliche Klima zu Ungunsten aller hier lebenden Menschen weiter verschärft.

                  • 0G
                    08729 (Profil gelöscht)
                    @Uranus:

                    "Das sich Einsetzen von Rechten für Frauen, Jüd*innen, Homosexuelle usw. geschieht meist aus Vorwand, Instrumentalisierung heraus oder hat, wie wie Martinxyz schreibt, eine Alibi-Funktion. "

                    Das ist mir durchaus bewusst. Habe ich irgenwo etwas anderes behauptet? Mir ging es (ich schreibe es nochmals) darum, dass es problematisch ist, wenn Journalisten oder auch Linke falsche Behauptungen aufzustellen. In diesem Fall konkret: Lucke hätte sich nicht von der AfD distanziert (gibt über Jahre diverse Interviews) oder Lucke spricht Homosexuellen Bürgerrechte ab (gibt es keinen Beleg, dafür aber eine gegenteilige Aktion).

                    Ehrlich gesagt finde ich es schwer verstörend, wenn falsche Darstellungen im Sinne der eigenen Sache gutgeheißen werden, umgekehrt aber bei der AfD angeprangert werden. Stihwort: Glaubwürdigkeit.



                    Noch verstörender finde ich es, wenn hier User (damit meine ich nicht Sie), einem das Label "Rechter" an die Backe nageln wollen, weil man nicht nachweisbare Unterstellungen kritisiert, bei denen Recherchen zudem ein anderes Bild zeigen - ob dies richtig ist, ist noch einmal eine andere Sache und kann und muss natürlich diskutiert werden.



                    Diese Art, wie hier Gegenmeinungen diskutiert werden, erinnert mich stark an PI-News, wo Diskutierende sofort mit ebensolchen Mitteln in irgendeine Ecke gestellt werden oder an Sekten, in denen Abweichungen nicht toleriert werden.



                    Für mich keine gute Werbung für links, denn nicht jeder teilt 100%ig die Mehrheitsmeinung und will sich dieser total unterordnen.

                    Wie in einem anderen Kommentar bereits beschrieben, verfolge ich die Neue Rechte schon seit einer Zeit, in der sie noch nicht in den Medien war. Und Lucke ist nicht gleich Höcke! Wird hier nicht über Universitäten diskutiert? Wäre es nicht wissenschaftlich, zwischen neokonservativen Wegbereitern und Rechtsradikalen zu differenzieren? Frage ich mal als jemand, der noch nie in einer Uni war.



                    Nicht mehr und nicht weniger ist meine Intention!

                    • @08729 (Profil gelöscht):

                      ... und zu den angeblichen Falschbehauptungen von Fatma Aydemir. Lesen Sie doch noch mal ihren Kommentar ab diesem Abschnitt etwas genauer. Das was Sie schreiben trifft nämlich nicht zu.



                      "Lucke hat wegen innerparteilicher Machtkämpfe die rechtsextreme Partei verlassen, die er selbst mitgegründet hat. Ihn nun als geläuterten armen Mann darzustellen, der doch nur seiner Arbeit nachgehen will, verharmlost nicht nur die menschenfeindliche Politik der AfD, von der sich Lucke nie DEUTLICH GENUG distanziert hat. Sie normalisiert sie ..." (Hervorhebung von mir)

                      • 0G
                        08729 (Profil gelöscht)
                        @Uranus:

                        Auch Ihnen vielen Dank für die sachliche Weiterführung der Diskussion.

                        Zu diesem Punkt noch eine Anmerkung:



                        " von der sich Lucke nie DEUTLICH GENUG distanziert hat. Sie normalisiert sie ..."

                        Ich hatte dies im Verlaufe der Diskussion hier (nicht mit Ihnen) bereits angemerkt/gefragt: Was ist deutlich genug? Und ergänzend: Wer bestimmt dies nach welchen Maßstäben?

                        Ich halte diese Formulierung im Artikel für unglücklich, denn Lucke hatte sich in all den Jahren mehrfach von der AfD distanziert, teils mit drastischen Worten. Auch hier: Klar muss hinterfragt werden, ob er es ernst meint, was seine Gründe sind, etc.



                        Nur dürften viele Leute jenseits der linken Filterblase Lucke Statements gelesen haben und auch eine kurze Überprüfung per Google zeigt diese Statements - oftmals in als seriös geltenden Medien.

                        Mit einem Halbsatz mehr ließe sich das ausdrücken, ohne das der Eindruck entsteht, Lucke wäre mit der heutigen AfD gleichzusetzen oder stünde ihr heute noch immer nahe.

                        Ich halte diese undifferenzierte Darstellung journalistisch für problematisch, weil sie den sonst ja richtigen Artikel unnötig angreifbar macht und weil sie für Menschen ohne tieferes Wissen um die Entstehung der AfD, aber mit Kenntnis von Luckes Statements, unglaubwürdig erscheint.



                        Leider habe ich mich hier in völlig sinnfreie Diskussionen mit einem anderen User verstricken lassen, die unnötig von meinem Anliegen wegführten.

                        Sowohl Lucke als auch die AfD bieten auch so genug Angriffsfläche und ich persönlich halte es gar für wichtiger, auf die neoliberale/neokonservative Wegbereitung hinzuweisen, als beides zu einem Brei zu machen. Radikaler Kapitalismus erzeugt Radikalismus und Menschen, die sich reihenweise von der Demokratie abwenden. Eigentlich eine linke Weisheit und ein guter Ansatzpunkt für linke Politik, im Sinne von wehret den Anfängen.



                        Aber statt Antikapitalismus kommt von links mittlerweile kaum noch mehr als "gegen Nazis". Fataler Fehler, weil viel zu kurz gegriffen!

                        • @08729 (Profil gelöscht):

                          Ah, verstehe. Die Diskussion unter Aydemirs Kommentar ist mittlerweile sehr lang und dadurch auch unübersichtlich geworden. Danke für Ihre nochmalige Erläuterung.



                          Ihre Forderung, Kapitalismus ebenfalls zu kritisieren, teile ich. Um es mit Horkheimer zu sagen "Wer von Kapitalismus nicht reden will, soll vom Faschismus schweigen." Der Protest gegen Lucke griff das, meine ich, ja auch auf, indem Luckes neoliberale Agenda kritisiert wurde.

                    • @08729 (Profil gelöscht):

                      Danke für Ihre differenzierte Klarstellung! Nun kann ich Ihren vorigen Kommentar besser einordnen.



                      Dass es solche Leute Trans*, Jüd*innen usw. gibt, die (anfänglich?) mit der AFD liebäugeln, sehe ich durchaus. Meine Darlegung resultiert allerdings auf den Fokus der tatsächlichen Politik und Strategie der Partei und nicht auf die Identität der einzelnen AFD-Mitglieder. Das sind offenbar die 2 verschiedenen Herangehensweisen an die AFD, die Sie und ich entsprechend hier in der Diskussion verfolgt haben. Ich denke, mein gewählter Ansatz hat da seine Berechtigung. Auch unter Trans*, Frauen ... gibt es Arschlöcher oder politisch naive Leute. Deswegen finde ich es ja wichtig, über das politische Profil der AFD aufzuklären und es bzw. sie anzugreifen.



                      Es mag theoretisch einen Unterschied geben - auch Abweichungen in den Zielsetzungen. Problematisch, und relevant für eine politische Einordnung, ist m.E. allerdings die bei Akteur*innen bis zu einem Grad individuell akzentuierte gemeinsame Stoßrichtung und Kooperationsbereitschaft (Lucke vs. Petry vs. Gauland vs. Höcke ...) und die Funktion, wie Sie es ja nennen, der Wegbereitung. Sicher gibt es selbst unter Nazis Unterschiede oder auch Unterschiede zwischen Neuen Rechten und Nazis. Zum einen ist das aus linksemanzipatorischer Perspektive insgesamt abzulehnen und zum anderen auch in Hinsicht der Steigbügelhalter, der Diskursverschieber zu betrachten. Diesbezüglich ist es hilfreich, Luckes neue Partei hinsichtlich der Gemeinsamkeiten und politischen Tendezen u analysieren. Hierzu verlinkte Jim Hawkins bzw. ich daraufhin ja auch Texte...

                • @08729 (Profil gelöscht):

                  Nun mal direkt. Das macht ja keinen Sinn. Ich glaube Ihnen nicht.



                  Sie wenden eine Kommunikationstechnik an die kurz beschrieben so lautet: Ich bin ja nicht für, nicht in, ich bin sogar Gegner der AfD, der Rechten...aber....



                  Das ist taktische Klippschule. Der Positionierung ausweichen, scheinbar die Gegenseite einnehmen, rabulistisch verwirren. Falsche Analogien ins Spiel bringen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder Sie kennen, oder wollen die Diskussion der völkisch-autoritären Rechten nicht kennen.



                  Oder Sie schreiben bewusst in Ihrem Namen. Dort ist sehr wohl leichte Panik im Gange, es könnte nun zu dem kommen - was in diesen Kreisen als Säuberungen bezeichnet wird. Redlich und bescheiden muss man feststellen: Erst kürzlich hat man begonnen einzuräumen wer so und wo an entscheidenden Stellen sitzt. Spät zu spät und schlimm genug. Im Range von Herrn Maaßen. Redlich muss man feststellen das zum ersten Mal etwas weiter vorgedrungen ist, was sich da zum Teil bei Polizei und Bundeswehr abspielt oder sammelt. Das alles sind materiell tatsächlich existierende Strukturen aus denen heraus gehandelt wird. Die Sache ist so Ernst. Welches Interesse haben Sie also über Ethik zu sprechen, verliert ein Professor möglicherweise nichts weiter als seine gut dotierte Stelle? Das ist halt was Politik ausmacht. Politische Verantwortung übernehmen. Statt auf Beamtenrecht zu verweisen. Selbstverständlich geht es um die politisch-gesellschaftlichen Signale nicht nur in den Trauerreden, wenn wieder einmal ganz überraschend paar totgegangen sind.



                  Im Moment geht es den tatsächlich gefährlichsten Kreisen jener, die davon träumen die Orbans zu werden darum, damit nicht allzusehr aufzufallen. Da die Toleranz für die niederträchtigsten Demagogen und Hetzer inzwischen sinkt. Sie wissen sie könnten noch einmal alles verlieren. Aber das wissen Sie vielleicht auch. Ich finde: Ja, es muss jetzt ganz klar sein das solche eben ihren Job verlieren. Darum gehts. Nicht abstrakt um Prinzip.

                  • 0G
                    08729 (Profil gelöscht)
                    @Martinxyz:

                    Und vielleicht noch einen kleinen Denkanstoß: All das, was man Neokonservativen und auch Rechten verbietet, die sich nicht verfassungsfeindlich äußern, kann man auch Linken verbieten.

                    Das gab es schon im Zuge der 68er, das wurde mit Die Linke versucht und mit lauter Parteien, die sich als Mitte definieren und einer rechten Partei, die rasant an politischen Einfluss gewinnt, kann das auch ganz schnell wieder passieren.

                    Dem quasi schon den Weg zu bereiten, indem Lucke ohne Nachweis verfassungsfeindlichen Gedankenguts die Lehrtätigkeit verwehrt wird, ist ebenso ein Spiel mit dem Feuer, wie Luckes Versuch, eine neokonservative, Euro-kritische Partei (das war anfangs deren Hauptziel) zu etablieren und dafür auch Nationalisten zu tolerieren, die letztlich seine Partei gekapert haben.



                    Diesen Vorgang (können Sie übrigens noch gut bei PI-News in Artikeln und den Kommentaren nachvollziehen. Ein Grund, warum Pegida und AfD lange und teils auch noch heute ein ambivalentes Verhältnis haben, war die neu-rechte Frage, ob eine eigene Partei gegründet oder aber auf die AfD gesetzt werden sollte. Interessanter Name dabei: Michael Stürzenberger, PI-Autor, Mitbegründer der Partei Die Freiheit, und Pegida-Aktivist.



                    Sürzenberger hat sich ursprünglich für eine eigene Partei stark gemacht und es gab unter den Neu-Rechten (die Islamfeindlichkeit einte) einen Bruch. Die Neokonservativen setzten auf die AfD, die Nationalisten auf Pegida, die Pro-Bewegung und später auf Stürzenbergers Die Freiheit. Erst später radikalisierte sich die AfD mangels Abgrenzung, Lucke musste gehen, AfD und Pegida näherten sich deutlicher an und jüngst wurde Stürzenberger von der AfD als Redner bei einer Veranstaltung eigeladen.

                    Diese (hier kurzgefasste) Radikalisierung auszublenden und Luckes Rolle positiv oder negativ zu verklären, halte ich aus verschiedenen Gründen für problematisch. Aber es ist davon auszugehen, dass es keinen Sinn macht, dies mit Ihnen zu diskutieren.

                  • 0G
                    08729 (Profil gelöscht)
                    @Martinxyz:

                    "Nun mal direkt. Das macht ja keinen Sinn. Ich glaube Ihnen nicht."

                    Was genau macht keinen Sinn? Es wäre im Sinne einer sinnvollen Diskussion, wenn Sie Vorwürfe auch konkretisieren, sonst argumentieren Sie wie? Genau, wie die AfD'ler.

                    "Sie wenden eine Kommunikationstechnik an die kurz beschrieben so lautet: Ich bin ja nicht für, nicht in, ich bin sogar Gegner der AfD, der Rechten...aber...."

                    Ad hominem und ohne Argument, einfach auf Basis ihres Gefühls. Woher kennt man das? Richtig, von der AfD.

                    "Der Positionierung ausweichen, scheinbar die Gegenseite einnehmen, rabulistisch verwirren."

                    Welcher Positionierung weiche ich aus und wo?



                    Wäre es nicht vielleicht sinnvoll, mich nach meiner Position zu fragen, bevor Sie mich irgendwo verorten?



                    Politisch stehe ich (übrigens auch parteipolitisch) auf so ziemlich genau der anderen Seite als die AfD. Nur habe ich ein Interesse daran, Menschen von linken Positionen zu überzeugen und das nicht mit unsauberen Mittel, wie die AfD oder eben Leute wie Sie.

                    "Entweder Sie kennen, oder wollen die Diskussion der völkisch-autoritären Rechten nicht kennen."

                    Ich verfolge die Neue Rechte seit 2007 und meine mich gut damit auszukennen, weshalb ich um die Radikalisierung von neokonservativ, über rechtspopulistisch, bis zum Rechtsradikalismus weiß.

                    "Oder Sie schreiben bewusst in Ihrem Namen."

                    Sorry, aber Sie sind paranoid. Nebenbei: Neu-Rechte meinen auch immer, dass nicht gänzlich konforme Kommentatoren U-Boote sind.



                    Das kann man aber auch umdrehen: Sind Sie womöglich ein Rechter, der mit einem solch abschreckenden Diskussionstil Unruhe unter Linken stiften soll? False flag?

                    Sorry, aber die Diskussion mit Ihnen ist mir schlicht zu niveau- und geistlos.

                    • @08729 (Profil gelöscht):

                      Ich glaube Ihnen nicht "ziemlich genau auf der anderen Seite als die AfD" zu stehen.



                      Dabei ist völlig unerheblich für unsere Diskussion hier, welcher und ob Sie einer anderen oder keiner Partei angehören.



                      Ich muss Sie nicht nach Ihrer Position fragen. Das wäre ebenso albern, käme ich Ihnen mit einem derart rabulistischen Satz. Nach alldem was von mir, was von Ihnen hier nachzulesen ist.



                      Ihre Position ist deutlich. Meine auch.



                      In meiner formuliere ich deutlich ein Ziel, Ziele. Sie erklären mit allerlei Girlanden warum mein Ziel nicht erreicht werden darf.



                      Ich halte es erstens für völlig berechtigt, das Studierende Lucke als Prof nicht akzeptieren müssen. Es handelt sich um ein Abhängigkeitsverhältnis. Wo Lucke Prof ist im Konkreten ist konkret kein anderer Prof.



                      Und zweitens ist mir kein Fall bekannt, in der ein (ehemaliger) Parteivorsitzender Anspruch auf einen Lehrstuhl erhebt. Schon gar keiner der in dieser Funktion und in allerlei anderen Funktionen derart bedeutend in den politischen, den gesellschaftlichen Diskussionen Führung, Position, also politische Machtpositionen im gesetzgebenden Prozess verlangt.



                      Herr Lucke ist kein Professor. Er ist Politiker.



                      In Wahrheit gibt es keinen vergleichbaren Fall. Und selbstverständlich ist kein Zufall, das ein radikal linker Parteipolitiker mit auch nur ähnlicher Vita in der Frage eines politischen Mandats Professor an einer deutschen Universität werden, sein oder bleiben könnte.



                      Tatsächlich begann Luckes Versuch gesetzgebende Macht zu erlangen mit dem "Hamburger Appell" jener über 200 Ökonomen, die von der Politik die radikale Umsetzung ihrer letztlich ultra-neoliberalen Theorien verlangte. Heute und im Rückblick muss man sagen: Es war die Begleitmusik zu Hartz4, zur "Agenda 2010" Während mindestens ihm die folgende Umsetzung nicht radikal genug war. Die Wirtschaftswissenschaft ist im eigentlichen Sinne keine Wissenschaft. Das ist kein Problem solange sie nicht beansprucht Naturgesetze zu beschreiben.

                      • 0G
                        08729 (Profil gelöscht)
                        @Martinxyz:

                        Nur um mal die Absurdität Ihres Diskussionsstils aufzuzeigen...

                        Sie schreiben, ich würde:



                        ""Der Positionierung ausweichen, scheinbar die Gegenseite einnehmen, rabulistisch verwirren."

                        Ich hatte mich durchaus sehr klar positioniert und machte dies dann noch deutlicher. Sie schreiben darauf dann:

                        "Dabei ist völlig unerheblich für unsere Diskussion hier, welcher und ob Sie einer anderen oder keiner Partei angehören.

                        Ich muss Sie nicht nach Ihrer Position fragen. Das wäre ebenso albern, käme ich Ihnen mit einem derart rabulistischen Satz. Nach alldem was von mir, was von Ihnen hier nachzulesen ist."

                        Das nennt man sowohl in der Kommunikationswissenschaft als auch in der Psychologie Double-Binding. Das ist eine Situation, in der Betroffene keine Chance gelassen werden soll, dieser ohne weitere Kritik/Beschimpfungen/etc. zu entkommen.



                        Damit kann man Menschen in den Wahnsinn treiben. Kinder, die dem (oftmals durch narzisstische) Eltern ausgesetzt werden, nehmen daran Schaden und werden nicht selten selbst Narzissten, die dieses Muster dann wiederum auf ihr Umfeld anwenden.

                        Und dabei lügen Sie auch schamlos:

                        " Sie erklären mit allerlei Girlanden warum mein Ziel nicht erreicht werden darf."

                        Ich schrieb, was erreicht werden sollte (breite linke Gegenbewegung zu rechts) und wie das nicht erreicht werden kann (sich der gleichen Mitel bedienen, wie die Rechten).



                        Nirgendwo schrieb ich, was nicht erreicht werden darf. Oder können Sie diese Behauptung per Zitat irgendwie belegen?

                        Wie bereits geschrieben: Ich habe schon mit Hunderten Rechten diskutiert, aber Sie unterwandern deren Niveau noch einmal sehr deutlich. Und das muss man bei dem neu-rechten Diskussionsniveau erst einmal hinbekommen.

                      • 0G
                        08729 (Profil gelöscht)
                        @Martinxyz:

                        "Ich glaube Ihnen nicht "ziemlich genau auf der anderen Seite als die AfD" zu stehen."

                        Was Sie glauben und was nicht, interessiert mich genau gar nicht. Sie sind hier weder Wahrheitsinstanz, noch Platzhirsch, sondern lediglich ein Populist, der mit Unterstellungen und Verdächtigungen hantiert und damit für mich nicht ernstzunehmender als AfD-Pöbler.

                        Und da Sie mich hier frei von der Leber weg und ohne dem Hauch einer Argumentationsführung erst als Prinzessin, dann als Neoliberalen und dann als Rechten bezeichnen dürfen, wird es mir die Moderation sicherlich nachsehen, dass ich meinen Eindruck äußere, dass Sie ein ziemlich anstrengender Narzisst sind und solche nehme ich weder ernst, noch führe ich mit denen Diskussionen. Das macht wenig Sinn und kostet Energie und Zeit, die ich in Sinnvolleres investieren kann.

                        Viel Spaß und Freude mit weiteren Bestätigung, die Sie sich hier mit Ihren Pöbeleien selbst verschaffen.

                      • @Martinxyz:

                        Sie enden schlussendlich - wo immer Sie sind und was Sie eigentlich wollen -



                        in den Regeln des Handbuchs für social media der völkisch "Identitären Bewegung" Kann ich ja nichts dafür das das einfach so ist.



                        Auch wenn Sie wissen, das die so ganz groben persönlichen Beleidigungen hier jetzt nicht zielführend wären. Also schreiben Sie ich sei "niveau- und geistlos"



                        Die Wirtschaftswissenschaften sind noch weit weniger Naturwissenschaften, Naturgesetz, als es zum Beispiel die Biologie für sich beanspruchen kann. Sie kann also eigentlich weit weniger naturgegebene Maxime für sich beanspruchen, als es die eigentlichen Naturwissenschaften im allgemeinen Bewusstsein sind.



                        Beansprucht aber in weiten Teilen seiner Protagonisten quasi Naturgesetze zu beschreiben. Es war schon gefährlich, am Ende mörderisch wo Wissenschaftler für ihre Theoreme naturgesetzliche Legitimität einforderten - in Disziplinen in denen das gemeine Volk von unumstösslichen Fakten ausgeht - Stichwort: Rassenbiologie.



                        In den Wirtschaftswissenschaften haben wir es aber noch viel mehr mit einer "Wissenschaft" zu tun, die auf Soziologie, Politologie, Theologie, Philosophie, Psychologie fusst.



                        Herr Lucke beansprucht für sich in seinem universitären Selbstverständnis aber quasi Wirtschaftsphysiker zu sein.



                        Weil die jeweils aktuelle, modernste physikalische Erklärung der Welt, als unumstössliche nicht zu widerlegende Ansammlung von Fakten gilt.



                        In Wahrheit ist er Wirtschaftstheologe. Anhänger einer und viel zu weit verbreiteten GLAUBENSgemeinschaft, die unsere Volkswirtschaft POLITISCH-ökonomisch dominiert.



                        Selbstverständlich erleuchtet sich am Sachverhalt Lucke diese Erkenntnis. Selbstverständlich haben sich über 200 Unterzeichners seines Hamburger Appells zu Fragen, wem sie für welchen politisch-ökonomischen (Enteignungs)Prozess soufflierten und Legitimität verschafften.



                        Mit dem realpolitischen Erfolg zum Beispiel Griechenland an den Rand eines Bürgerkrieges zu bringen. Theorie und Praxis.

          • @Martinxyz:

            Schon mal was von Berufsfreiheit gehört? Lucke braucht kein (An-)Recht, Professor zu sein. Er ist es schon. Als solcher genießt er Lehrfreiheit (Art. 5 Abs. 3 GG). Und als Mensch genießt er Meinungsfreiheit.

            Im Weiteren fahren Sie fort, genau denselben Fehler zu machen wie Andere hier und die Gegenmaßnahmen gegen einen Menschen mit einer unerwünschten politischen Haltung an DESSEN unterstellten ethischen Maßstäben zu messen - nach dem Motto: lass ihn doch mal seine eigene Medizin schmecken. Was soll eine derartige Auge-um-Auge-Argumentation mit dem modernen humanistischen Gesellschafts - und Ethikverständnis zu tun haben?

            Nochmal: Der Mann soll da Volkswirtschaft lehren - wie so viele rechte und linke Gelehrte vor ihm, mit allenfalls marginal abweichenden Inhalten, aber stets so, dass sich seine Studenten (und natürlich auch Student*_Innen) ein eigenes Bild von der Materie machen können. Wenn er das nicht schafft , weil ihm der xenophobe und/oder neoliberale Geifer in zu großen Mengen aus dem Mundwinkel trieft, dann ist DAS ein legitimer Grund für Proteste und für die Einschränkung seiner Lehrfreiheit. Aber ihn von vornherein daran zu hindern, seinen Job zu machen - sei es als symbolisches Zurücktreten gegen die Springerstiefel der Skins, die er möglicherweise inspiriert hat, oder vielleicht auch zur ideologischen Reinhaltung der Uni - was soll das mit Anspruch zu tun haben, den Akademiker an sich stellen? Das ist unterste Schublade. Von solchen Leuten möchte ich mich jedenfalls auch im Kampf gegen Rechts nicht repräsentieren lassen. Im Gegenteil.- Die sind - fast - soweit von meinem Verständnis von Freiheit, Gleichheit etc. entfernt wie das, was sie zu bekämpfen vorgeben. Und wer das gutheißt, ist auch so ein Belzebub, der sich rühmt, den Teufel austreiben zu können.

            • @Normalo:

              Ach wissen Sie - ich habe gar keine Sorge das Herr Lucke von Paragraf xyz geschützt werden wird. Das sichert ihm der Rechtsstaat schon zu, den die Herrschaften seiner von ihm gegründeten Partei so bepöbeln.

              Sorge macht mir Ihre Sonntagsvorstellung von Demokratie, Pluralität und Lehrmittelfreiheit.



              Angesichts der MATERIELLE Tatsache das sogenannte linke Ökonomen offenbar nicht den wirtschaftswissenschaftlichen Betrieb dominieren. Oder hab ich was verpasst?



              Das der Rechtskonservativ-Autoritäre einen Hang zum querulantisch- rechthaberischen hat, ist übrigens Stand der Soziologie und Psychologie. Gerne ist er auch der notorische Prozesshansel, der alle juristischen Möglichkeiten eines Rechtssystems ausnutzt, in dem er anderseits anderen selbstverständlich Rechte abspricht. Alles nicht neu.



              Also noch mal nachdenken ob Sie mir wirklich so kommen wollen. Rechtskonservative, neoliberale, rückständige Wirtschaftstheologen. Daran mangelt es faktisch, in echt, in der Realität, dem was allgemein Wirklichkeit genannt wird nicht.



              Wie gefährlich die sind, wird ihre harmlose Lehrmittelfreiheit materielle Politik sehen wir ja.



              Da haben stalinistische Marxisten ja wirklich ne Menge mehr vorzuweisen. Sozusagen in der wissenschaftlichen Selbstkritik.

              • @Martinxyz:

                Wüsste nicht, dass ich von "LehrMITTELfreiheit" geschrieben hätte.

                Davon abgesehen zum rechtlichen Gesumse: Sie haben gefragt, ich habe geantwortet. Insofern gebe ich den Hinweis, dass man vielleicht vorher überlegen sollte, wie man kommen will, gern zurück. Und das Gejammer über die mangelnde Parität an SoWi-Fakultäten werte ich jetzt auch nicht im Sinne Ihrer Ausführungen als "rechts" - nett von mir, oder?

                Bleibt die Frage, was Sie eigentlich genau sagen wollten. Meine Argumentation hatte etwas mit ehtischen Maßstäben zu tun, und dass die, die dieser Aktion zugrunde liegen, dem eigenen Anspruch nicht gerecht weden. Haben Sie dagegen irgendwas - in der Sache - einzuwenden?

                • @Normalo:

                  Ja sehen Sie. So kann es passieren "Lehrmittelfreiheit" - das ist halt so ein eingebrannter Begriff. Aus meiner Kinder- und Jugendzeit. Halbes Jahrhundert her. Westversion. Ich muss zu meiner Schande gestehen - man verlässt ja so seine Lebensphasen und weiss dann nicht so genau was aus den republikanischen, den Chancengleichheitskämpfen geworden ist in denen sich materialisiert, was andere für eine Wirtschaftstheorie halten.



                  Die gute alte Lehrmittelfreiheit. Stellen Sie sich vor. Ich habe tatsächlich gedacht das wäre zeitgenössischer Standard. Nur weil wir das damals in Hessen erkämpfen konnten. Bevor dann die Wallmanns und Gaulands das Heft in Hessen übernahmen. Nein. Nicht mal das ist selbstverständliche Grundlage unseres Bildungssystems für Leute die es sich leisten können. Ich bin sicher. Herr Lucke hat eine wissenschaftlich-plurale Theorie zur Hand, weshalb es richtig ist die Qualität unserer Schulen nicht durch allerlei linke Experimente zu gefährden. Und die besteht ja darin das Deutschland sehr schlecht dabei abschneidet, Kinder durchs Abitur zu bringen, in deren Familien bis dahin das Abitur, oder eine meisterliche Handwerksausbildung nicht üblich war.

                  Aber Sie meinen ja über "Ethik" zu sprechen. Verzeihung. In Wahrheit meinen Sie die materiellen Folgen für Herrn Lucke seien zu hart. Lautet das Urteil über seine Karriere als Wirtschaftswissenschaftler: Bitte fortan nicht im staatlichen Lehrbetrieb.



                  Grosses Geschrei gerne in diesem Milieu, was andere schon lange, schon immer und immer noch leben: Gesellschaftlich-politisches Engagement kann einen die Karriere kosten. Ist nicht sicher ob die Rückkehr ans warme Plätzchen gelingt. So man überhaupt je eins hatte. Zynisch muss man das nennen. Nicht Ethik. Während Seenotretter vor Gericht stehen. Gefordert von seinem politischen Milieu. Schwadronieren Sie hier nicht mit Ihren "Rechts-Links" - Figuren. Das ist öde. Positionieren Sie sich zu den Werten, zu den konkreten Sachverhalten, zu den Haltungen.

                  • @Martinxyz:

                    "In Wahrheit meinen Sie die materiellen Folgen für Herrn Lucke seien zu hart."

                    ÄHHM, nein. Das ist Ihr Thema, ich habe es nur mal gestreift, weil Sie es aufgeworfen haben. Mir geht es genau genommen nur am Rande um Herrn Lucke - außer insoweit, als er ein Mensch ist und ihm entsprechende Menschwürde und -rechte zuzugestehen sind. Mein wesentliches Anliegen ist, Menschen wie andere Menschen zu behandeln, selbst wenn man ihr Handeln in der Vergangenheit oder ihre Einstellungen unerträglich findet.

        • @Normalo:

          vielen Dank für die Differenzierung und ethisch logische Begründung

    • @Uranus:

      Man muss Lucke nicht mögen, seine Ansichten teilen oder seine politische Vergangeheit harmlos finden, um zu erkennen, dass die Art und Weise, mit der sich die Störer mit ihm auseinandersetzten, nicht den demokratischen und sozialen Maßstäben gerecht wird, die sie selbst vorgeben zu verteidigen. Richtigerweise sollte sich die Beurteilung einer solchen Aktion an diesen Maßstäben orientieren und nicht an der Zielperson des Protests. Sonst sind wir ganz schnell bei "Der Zweck heiligt die Mittel".

      • @Normalo:

        Es geht hier auch um Kontinuitäten und Gegenwart. Offenbar ist für Sie die politische Position und das politische Wirken Luckes jedoch nicht so gravierend, als das der Uni-Allltag gestört werden sollte, für Andere ist sie das allerdings schon.

        • @Uranus:

          Der Uni-Alltag ist sicher kein Wert an sich. Aber eine politische Vendetta gegen einen ausgedienten Rechten ist verglichen damit ein UNwert. Es gibt keinen Anspruch auf ideologische Reinhaltung der Uni im Sinne ihrer einer Minderheit ODER auch der Mehrheit.

          Und wer sich anmaßt, einen solchen Anspruch durchzusetzen - und zwar mit Mitteln, die über reine Meinungsäußerung hinausgehen - der muss sich eben Kritik gefallen lassen. Ich sag ja nicht, dass man für die den Karzer wiedereröffnen soll oder sowas. Aber meine Verachtung haben sie sich verdient, und die schreibe ich - mit Gründen - auch hierhin.

          • @Normalo:

            Ich denke, die Diskussion dreht sich im Kreis. Die Standpunkte bzw. Argumente sind klar und genannt.

          • @Normalo:

            Starke Worte." Verdiente Verachtung" Von einem der nicht mal auf dem Boden der realen Kräfteverhältnisse diskutieren will. Sie einfach bestreitet, damit es in seine Vorstellung von Pluralität passt.



            Die ja in Wahrheit in den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen gar nicht existiert.



            Das mal zum gesellschaftspolitischen, zum bildungspolitischen Kontext.



            Zum anderen müssen Sie einfach aushalten das vielen Menschen die berufliche Existenz des Herrn Lucke ziemlich wurscht ist. Der kann im Zweifelsfall auch von Nachhilfe leben. So unmenschlich ist das nicht, wie Sie hier gerne behaupten.



            Können aber die nicht deren Existenz, Existenzrecht, Existenzgrundlage er bestreitet und zerstört. Und die dabei weder vorher noch nachher irgendetwas haben.



            Wer sind denn Sie bei der Verteidigung eines Elitären und seinen ziemlich elitären Rechten. Gemessen an dem was anderen in der Wirklichkeit der Ökonomie eingeräumt wird?



            (So wie wir doch alle gemessen am Weltenlauf zugeben müssen, ziemlich elitäre Rechte zu geniessen)



            Jajaja - da muss man sich manchmal entscheiden.



            Ich wäre ja froh in HH könnten sich Studentinnen und Studenten für einen Prof in Makroökonomie II entscheiden. Dann könnten Sie es sich auch wieder im demokratisch Richtigen gemütlich machen Herr Normalo. Weil das ja irgendwie am Ende durch Überproduktion irgendwie entsteht.



            Sich dumm stellen ist eine sehr aggressive Art von Gewalt.

            • @Martinxyz:

              Wen gewisse Kommentatoren das Wort "Würde" in den Mund nehmen, wird mir richtig schlecht – spätestens seit AlG2. Da wurde die Würde per Gesetz einfach mal abgeschafft. Und "leben und leben lassen" gleich mit.



              Wie gesagt, meine Bewunderung haben Sie. 🎩 🎩 🎩 .

              • @Frau Kirschgrün:

                ALG II nicht gut zu finden, vollkommen in Ordnung. ALG II als Abschaffung der Würde des Menschen in Deutschland zu bezeichnen, unglaublich verblendet. Haben Sie eine Ahnung, wie viele Menschen dankbar für die Hilfe sind? Wie viele Menschen im Ausland sich ALG II wünschen würden, UM ein würdevolles Leben leben zu können? Über die Ausgestaltug kann man streiten und sollte man auch, aber wenn man bei so einem Standpunkt startet, wird man wohl keinerlei realistische Verbesserungsvorschläge liefern können.

                • @Devil's Advocate:

                  Dass Menschen "dankbar" sind mag sein, denn sonst ginge es ihnen noch viel schlechter (siehe z.B. die Verhältnisse in den USA). Das heißt aber mitnichten, dass man nicht die Würde verliert, wenn man sich vor der Behörde und den Mitarbeitenden 'nackig' machen muss, das heißt nicht, dass die Sanktionen die ggf. verhängt werden einem nicht die Würde rauben oder dass man mit H4 tatsächlich ein "würdevolles" Leben führen würde, wenn man sich die Lebensrealitäten vieler H4 Empfänger*innen so ansieht - von der gesellschaftlichen Positionierung, dem Spott, der Häme und den Herabwürdigungen ganz zu schweigen.



                  Zu behaupten "woanders ist es auch nicht besser" oder "ist ja halb so schlimm" bzw. "manche sind ja dankbar" ist in meinen Ohren eine Relativierung dieser übelsten Lebensverhältnisse.

              • @Frau Kirschgrün:

                Ach ja naja - Dankeschön.



                Aber es wäre selbstverständlich gelogen gäbe ich nicht zu: Für mich ist es natürlich eine beispielhafte Diskussion bei der ich nicht wirklich hoffe einen der Apologeten Luckes zu überzeugen. Ich weiss auch nicht wirklich, ob ich es bei den Kommentatoren nicht am Ende mit Rabulistikern aus den Kreisen der völkisch Identitären Bewegung zu tun habe. Also dem Teil der nicht auf der Ebene "Fotze, Hure Nutte" argumentiert.



                Diesem Teil der "konservativen Revolution" ist ja allerspätestens seit dem Terroranschlag von Halle klar, das ihnen die Felle davon schwimmen. Ginge es darum eine ausgewiesene "linke Ökonomin" von ihrem Lehrstuhl zu entfernen. Ich wehrte mich ja auch mit Händen und Füssen weil ich weiss das es um die Eroberung bzw. um den Bestand genau dieser Positionen in Staat, Gesellschaft und Politik geht. Wie so vieles ist in national-völkischen Kreisen in der politischen Praxis ja auch dies kopiert: Sie träumen vom Marsch durch die Institutionen.



                Meine Hoffnung ist das Studierende erkennen wie materiell es ist, das sie sich diese faule Pluralität die keine ist, nicht als Demokratie verkaufen lassen. Sich materiell der Wirklichkeit stellen, das wo Lucke ist, in Wahrheit keine andere Wirtschaftswissenschaftlerin ist. Es ist materiell. Es ist die Frage wer lehrt, was gelehrt wird und an Lucke materialisiert es sich auf der Gegenseite - da ER sich ENTSCHIED politische PARTEI zu werden und zu SEIN.



                Dies ist der Schritt der von den Studierenden der Wirtschaftswissenschaften jetzt kommen müsste. Und keineswegs auf HH beschränkt. Denn die rauhe Boykottaktion war ein richtiger, quasi historisch notwendiger Schritt. Das zeigt sich an der Reaktion eines Medienestablishments zwischen BILD, SZ, WELT und ZEIT. Sie alle wollen einfach nicht wahrhaben, das es selbstverständlich um die Herren in Maaßen-Anzügen geht. Und die Studierenden deshalb ein Ultra-Neoliberalen Prof haben. Von dem ihre, aber auch unsere Zukunft abhängt.

                • @Martinxyz:

                  Wie Ihnen schon mehrfach gesagt wurde, nochmal: Ein anderer Wirtschaftsprof würde denselben Stoff durchgehen wie Lucke es tun muss.

                  Übrigens: Was hätten die Studierenden davon, wenn sie nur linke Wirtschaftsvorstellungen beigebracht bekommen, die sich nirgendwo in der Praxis finden, die theoretisch widerlegt wurden oder praktisch gescheitert sind? Macht es nicht mehr Sinn, zu lernen, wie das System, in dem man nunmal lebt, funktioniert? Eigene revolutionäre Vorstellungen können die Studierenden dann selbst entwickeln und versuchen zu implementieren. Wenn jeder Prof überall beibringen dürfte, was sie/er selbst toll findet, hätten wir ein Problem.

                  Sie sehen überall einen Bestandskampf, den es so gar nicht gibt. Begeben Sie sich doch bitte auf den Boden der Tatsachen.

              • @Frau Kirschgrün:

                Wir mögen unterschiedlicher Meinung sein, wieviel Solidarität "Leben Lassen" an welcher Stelle erfordert. Aber ich denke, wir sind uns einig, dass man sie einem Mitmenschen nicht einfach verweigern kann - und es sollte klar sein, dass Solidarität nicht nur materiell gemeint sein kann. Auch das geistige gegenseitige Lebenlassen ist eine Voraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft - so empfiindlich der eigene Verdauungstrakt auch sein mag. Es muss ja niemand extra hingehen, um einem Lucke zuzuhören, wenn er nicht ertragen kann, was der zu sagen hat.

                ps Was sollen diese schnippischen Antworten über Bande? Soll ich jetzt als nächstes @MartinXYZ mit verschnupft-dünnen Worten schreiben, er möge Frau Kirschgrün doch bitte ausrichten, dass... usw.? Müssten wir nicht erst mal ein paar Jahre verheiratet sein, um so spleenig kommunizieren zu dürfen?? ;-)

            • @Martinxyz:

              Halten Sie im Ernst "Stimmgleichheit" zwischen unterschiedlichen Denkschulen für eine Voraussetzung für zivilen Umgang an der Uni? Die Lucke-Blockade als verzweifelter Schrei nach mehr Repräsentation der eigenen politischen Vorstellungen im Lehrkörper der WiSo-Fakultät?? Ich hab ja schon viel Verklärung erlebt, aber das...

              Zur "beruflichen Existenz" von Herrn Lucke: Unsere Gesellschaft ist auf der Grundannahme aufgebaut, dass die Existenz eines Menschen (und zwar in jeder Hinsicht, nicht nur beruflich) immer zumindest einem Menschen NICHT wurscht ist - ihm selbst - und dass schon allein die inhärente Würde dieses Menschen die Gesellschaft verpflichtet, sie AUCH nicht zu vernachlässigen. Wenn mich nicht alles täuscht, müssten Anhänger der nach Ihrer Ansicht zu wenig vertretenen volkswirtschaftlichen Lehren diese Einstellung noch um Einiges zentraler einstufen als ein strammer Kapitalist. Und zwar zu Recht. Dieses "Leben und Leben Lassen" ist nämlich weder elitär noch luxuriös. Es ist die absolute Basis dessen, woraus Wohlstand in Frieden entstehen kann. Würden sich das die rechten wie die linken Randalinskis mal hinter die Ohren schreiben, wäre das Land NOCH "elitärer" dran...

  • Kann die Aufregung, auch hier im Forum, um die "Störaktion Lucke" nicht so recht nachvollziehen. Wer nicht niedergebrüllt werden will sollte einfach nicht die falschen Dinge sagen. So einfach ist das......

    • 0G
      06137 (Profil gelöscht)
      @Tobias Schmidt:

      Ich kann nur annehmen, dass Sie hiermit die Geisteshaltung der Niederschreier satirisch aufs Korn nehmen wollten.

      • @06137 (Profil gelöscht):

        Und da nehmen sie natürlich richtig an. :-)

        Aber jetzt ohne Satire oder Ironie: die Meinungsfreiheit ist eine der wichtigsten Freiheiten überhaupt und für das Funktionieren einer Demokratie unerlässlich. Und es ist das Wesen der Meinungsfreiheit, daß sie für alle gilt. Auch für Lucke, auch für die Idioten der AFD.

        Selbstverständlich hat auch die Meinungsfreiheit Grenzen, wie alle anderen Freiheiten auch. Nur: diese Grenzen werden von Gerichten aufgrund von Paragrafen wie z.B. Volksverhetzung ausgelotet - nicht von einen pöbelnden Mob, ganz gleich welcher politischen Ideologie er auch folgt.

    • @Tobias Schmidt:

      Finde ich auch, danke für die kluge Meldung. Wenn Sie immer auf der richtigen Seite stehen kann Ihnen zumindest ja nichts passieren.

    • @Tobias Schmidt:

      "Falsch" liegt immer im Auge des Betrachters. Ich will auch nicht von Nazis niedergebrüllt werden, wenn ich mich gegen Rassismus und Faschismus äußere.

      • @Der Horst:

        Ich vermute, der Beitrag von Tobias Schmidt war ironisch gemeint...

  • > Also wenn eine Cl. Roth, auch nach dem Satz: D. verrecke (u. ä. Plattitüden), den sie auf einer Demo in eine Kamera brüllte, ...

    Das behauptete noch nicht einmal der Bayernkurier www.bayernkurier.d...-roth-auf-abwegen/

    • @horsefeathers:

      @ LINKSKONSERVATIV

  • 0G
    06137 (Profil gelöscht)

    Man kann nur hoffen, dass Leute, die die akademischen Lehrfreiheit derart bedrohen, niemals in unserem Land das Sagen bekommen. Eine Anzeige wegen Nötigung wäre überdies fällig.

    • @06137 (Profil gelöscht):

      Na, dann ist ja wenigstens klar, auf welcher Seite Sie stehen…



      I dad mi schamma…



      Freiheit der Lehre ist durch Rechte und Menschenverachter bedroht, nicht durch Menschen, die sich LAUTSTARK gegen Rechts einsetzen …



      Mit Ihrer Sichtweise "dürfen" Sie gerne mal überprüfen, wer in Wirklichkeit den Staat und besonders die Demokratie seit Jahrzehnten in diesem Land durch u. a. ungerechte Umverteilung destablisiert und demontiert…

      • 0G
        06137 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        Meines Wissens ging es hier nicht um eine politische, schon gar nicht um eine "menschenverachtende Hetzveranstaltung", sondern schlicht um eine Vorlesung in Wirtschaftswissenschaft. Und an einer Uni müssen verschiedene theoretische Ansätze Platz haben. Wenn Sie aus dieser meiner Sichtweise Schlüsse über meinen politischen Standpunkt ziehen, so fühle ich mich übertrieben geschmeichelt.

    • @06137 (Profil gelöscht):

      Mensch kann nur hoffen, dass Leute, die politische Strömungen mitbefeuern, die die Demokratie derart bedrohen, niemals in unserem Land das Sagen bekommen.



      "Anti Merkel Demo 2.0"



      www.youtube.com/watch?v=cIbAiLwhI20



      oder



      "Sie haben mich ins Gesicht gefilmt "



      www.youtube.com/watch?v=sKJzMz3tfZs



      ;)

      • 0G
        06137 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Und? Widersprechen sich diese beiden Hoffnungen etwa? Das Gegenteil ist der Fall.

        • @06137 (Profil gelöscht):

          1) Björn Lucke hat sich politisch positioniert und ist öffentlich politisch aktiv geworden. Nun nimmt er eine Position an einer öffentlichen Lehreinrichtung auf. Dass Leute einen Übergang in einen gewöhnlichen Uni-Alltag grotesk finden und ein Go-In organisieren finde ich richtig und wichtig. Dieser Protest ist moralisch und politisch gut begründet. Wehret den Anfängen!



          2) Noch stehen Leute gegen Nationalismus, Rassismus usw. im Hörsaal auf. Was wohl wäre, wenn sie sich das nicht mehr trauen würden? Und wenn dazu Nazis bspw. Gendervorlesungen blockieren würden?

          • 0G
            06137 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            1. Wer ist Björn Lucke? Sie wissen ja offensichtlich noch nicht einmal, um wen es hier geht. Nein es war auch nicht Bernd Höcke ;)



            2. Wehret den Anfängen? Eine Lehrveranstaltung an der Uni zu sprengen, weil einem die vorgetragenen Theorien nicht gefallen - das genau sind die Anfänge, denen es zu wehren gilt.

            • @06137 (Profil gelöscht):

              1) Nanu, ich dachte, der heißt Björn. ;) Dass es sich dabei nicht um den neben dem thüringschen Holocaust-Mahnmal wohnenden Nazi handelt ist mir klar. Dreck am Stecken hat Lucke allerdings auch - auch wenn der davon ausströmende Gestank dieser anders riecht. Siehe/rieche hier:



              www.volksverpetzer...rund/lucke-rechts/

              2) Die Kritik entzündet sich nicht allein an seiner wirtschaftlichen Agenda - schon gar nicht am Lehrfach.

            • @06137 (Profil gelöscht):

              Also, die Lehre ist falsch. Dagegen muss man sich auch wehren (zB Gruppe Plurale Ökonomik). Der Koll. Lucke hat es doch im Grunde ganz leicht, er kann ganz einfach den Koll. Flassbeck fragen!

              • 0G
                06137 (Profil gelöscht)
                @Gerhard Krause:

                Noch einmal zum Mitschreiben: Studieren, egal welches Fach, heißt nicht nur sich seine Lieblingstheorie widerkäuen zu lassen. Wer das nicht versteht, sollte besser sein Reifezeugnis zurückgeben.

    • 0G
      08729 (Profil gelöscht)
      @06137 (Profil gelöscht):

      Dem stimme ich grundsätzlich zu. Allerdings erscheint mir der mediale Wirbel, der um diese Protestaktion gemacht wird, unverhältnismäßig hoch - zumindest sofern man bedenkt, dass Unternehmen, Lobbyverbände und Think Tanks gerade im Wirtschaftsbereich Einfluss auf Lehrinhalte nehmen.

      • @08729 (Profil gelöscht):

        Sehe ich auch so.

  • Vorlesungen niederzubrüllen ist primitiv und unreif. Als nächstes werden wahrscheinlich Luckes Bücher verbrannt..

    • @Maschor:

      Dann warten Sie doch einfach wieder bis zum nächsten Attentat? Ich brülle jemanden lieber nieder bevor er das nächste Hirn umprogrammiert auf Menschenhass.

      • 0G
        06137 (Profil gelöscht)
        @Tongo:

        Mit Verlaub, das ist Unsinn. Die Unterstellung, es habe sich hier um eine antisemitische Hetzveranstaltung statt um eine Vorlesung in WiWi gehandelt, ist völlig aus der Luft gegriffen.

    • @Maschor:

      Bravo! Erst wären die Protestierenden Kinder nun wären sie sogar Primitiv. Die eine Herrschaftsstrategie jagt die nächste - alles um Protest und deren Motivation zu delegitimieren. Ihre Links-Rechts Gleichsetzung, die sich in Ihrer Unterstellung andeutet, ist dumm und gefährlich. Es waren historisch Nazis, die Bücher von u.a. Linken verbrannten. Es war ein Aspekt der umfangreichen Verfolgung und Ermordung von Linken und weiteren "Anderdenkenden". Sie wollen nun also Linken unterstellen, sie verführen wie Nazis? Was glauben Sie, warum es den A N T I faschismus gibt?

  • Der Umgang mit Rechtspopulisten ist nervtötend, ja. Genau das wollen sie aber auch. Solange sie rechtsdemokratisch und nicht rechtsextremistisch sind, dürfen sie das aber sein.

    Das "Problem" ist unsere besondere Situation in Deutschland: Aufgrund des Nationalsozialismus konnte sich lange keine Partei am rechten demokratischen Rand in der deutschen Parteienlandschaft etablieren, da diese sofort mit den Nazis in Verbindung gebracht worden wären. Daher hatte wir "nur" rechtsextremistische Parteien mit eher punktuellen Erfolgen.

    Übrigens sollte betont werden, dass jeder Nationalsozialist ein Rechtsextremist ist, aber bei weitem nicht alle Rechtsextremisten Nationalsozialen sind. Es gibt weitere Ideologiefamilien des Rechsextremismus, die die Mehrheit ausmachen. Pauschal immer von Nazis zu sprechen, ist falsch.

    In fast allen anderen europäischen Staaten haben wir seit den 80ern und 90ern rechte Parteien, die sich in der jeweiligen Parteinlandschaft etablierten und teilweise in der Regieurng mitwirkten oder Einfluss auf diese ausübten. Größtenteils im demokratischen Rahmen. In Deutschland blieb dies aus, weshalb unsere Linke (oft hier im Forum zu beobachten) sich die konservative Mitte zum Feindbild nahm. Ihr fehlte der rechte Antipod. Jetzt kommt plötzlich etwas bei uns auf, was in den anderen Ländern schon als Phänomen bekannt ist, mit dem man eben umgehen muss. Und bei uns gelingt dies keinem, worin der steile Erfolg der AfD zu begründen ist: Pauschale Nazi-Vorwürfe, soziale Ausgrenzungen und Forderungen nach Berufsverboten, permanentes Reden über die AfD usw.

    Der einzige Lichtblick ist die zunehmende rechtsextremistische Ausrichtung der Partei. Wenn es so weitergeht, wird sie in ein oder zwei Legislaturperioden zerbrechen, verbotsreif oder selbst für Protestwähler unwählbar sein.

    • @Devil's Advocate:

      Es soll ein "Lichtblick" sein, daß die AfD rechtsextremistischer wird?



      Ein ehemaliger linker Bekannter freute sich auch offen über Fukushima, weil dann endlich die Atomkraftwerke abgeschaltet werden, wie er sagte.



      Ich kenne auch Menschen denen man die Genugtuung nach jedem islamistischen Anschlag im Gesicht ablesen kann.



      Der Zweck heiligt niemals die Mittel.

      • @Suchender:

        Devil's Advocate setzt auf die Vergänglichkeit der Macht einer Partei wie der AfD, wenn sie sich für ihre eigenen Wähler unwählbar machen.

        Langversion: Es wird wahrscheinlich immer einen extrem rechten Rand in der Gesellschaft geben, der sich nicht zu demokratischen und egalitären Idealen "bekehren" lässt, und Notschlachtung ist keine Option. Also ist der Gesellschaft als Ganzes am Besten damit geholfen, wenn dieser Rand unter sich bleibt und möglichst abschreckend auf die breite Masse wirkt.

        Das Problem bei der AfD ist aktuell, dass sie mit ihrem vorgeblich demokratischen Auftreten diese Grenze überschreitet und sich an wesentlich breitere, "bürgerliche" Wählerschichten ranrobbt, ohne sich wirklich vom rechten Rand zu entfernen. Wenn zunehmend sichtbar wird, dass ihr wahres Gesicht stramm rechts ist, wird sie aber denselben abschreckenden Charakter z. B. auf (national-)konservative Wähler haben wie bislang die NPD - und im Zweifel auch auf deren Größenordnung bei den Wahlergebnissen zurückfallen.

        • @Normalo:

          Trotzdem wäre es viel besser die AfD würde sich in eine Art Franz-Josef-.Stauß-CSU verwandelt und deshalb kann ich solche Wünsche nicht nachvollziehen.



          Ich ärgere mich auch regelmäßig über einige meiner konservativen Verwandschaft, die z.B. die Krawalle auf dem G20-Gipfel in Hamburg mit der schadenfrohen Hoffnung verbinden, daß Linke Parteien deshalb weniger wählbar werden.

          • @Suchender:

            Eine AfD, die zu einer CSU oder einer "CDU ohne Merkel" - nur mit grottigerem Personal - mutiert, hätte sich aufgegeben. Daher ist diese Entwicklung vielleicht noch wünschenswerter, aber auch weniger wahrscheinlich als die bislang zu beobachtende weitere Radikalisierung durch zunehmenden Einfluß des Flügels.

            Aus meiner Sicht ist wesentlich, dass die AfD nicht das Wählersprektrum nach und nach von Rechts aufrollt, wie das (Achtung, bewusste Nazivergleichsvermeidung:) z. B. der FPÖ in großen Teilen gelungen ist. In diesem Sinne wäre ihr Entschwinden in die extrem rechte Irrelevanz vielleicht nicht die Optimallösung, aber immer noch gut genug.

          • @Suchender:

            Das war kein Wunsch, sondern eine vorsichtige Prognose. Mit Schadenfreude oder Hoffnung hatte das auch nichts zu tun.

    • 0G
      08729 (Profil gelöscht)
      @Devil's Advocate:

      "Der einzige Lichtblick ist die zunehmende rechtsextremistische Ausrichtung der Partei. Wenn es so weitergeht, wird sie in ein oder zwei Legislaturperioden zerbrechen, verbotsreif oder selbst für Protestwähler unwählbar sein."

      Das die AfD zerbrechen wird, bzw. es zu einer Spaltung zwischen Neokonservativen und dem nationalistischen Flügel kommt, denke ich auch. Allerdings bin ich weniger optimistisch als Sie. Ich denke, aus diesem Bruch könnte eine rechtsradikale Partei/Bewegung entstehen, die sich dauerhaft etablieren kann.

      Der Grund: Die Mitte-Links-Parteien haben sich mit der Agenda 2010 und in der Kommunalpolitik (Privatisierungen, z.B. Wohnungsbaugesellschaften, Wasser, Müll usw.) weitgehend aus der realen Sozialpolitik zurückgezogen.

      Der nationalistische Flügel der AfD besetzt zunehmend soziale Themen, die von anderen Parteien preisgegeben wurden und nutzt zudem die durch vernachlässigte Sozialpolitik entstandene Konkurrenzsituation zwischen deutscher Unterschicht und Flüchtlingen (z.B. Wohnungsmarkt).

      Die größte Gruppe Nichtwähler kommt aus der Unterschicht und von denen konnte die AfD bei der Bundestagswahl am meisten zur Wahlurne locken.

      Meine Prognose: Wenn das politische Mitte-Links-Spektrum sich nicht wieder der Sozialpolitik annimmt oder gar die soziale Spaltung weiter verschärft (z.B. über unsozial gestalteten Umweltschutz) und die AfD noch längere Zeit als Protestpartei Hemmschwellen senkt und weiter wächst, wird irgendwann eine rechte nationalsoziale Partei im Bundestag sitzen, die allein aus der Unterschicht genug Stimmen bekommt, um über 5% zu kommen.

      • @08729 (Profil gelöscht):

        Ganz so optimistisch bin ich auch nicht. Dass es nicht mit internen AfD-Konflikten enden wird, denke ich auch. Wie es für Höckes nationalistischen Flügel, der so stark Kapitalismuskritik übt und soziale Gerechtigkeit fordert wie es die Linken tun (allerdings nur für Deutsche), ausgehen wird, weiß ich nicht. Aufgrund seiner rechtsextremen Natur würde er als alleinstehende Partei verboten werden. Das ist also keine Option. Der Flügel ist zudem nicht mit dem neoliberalen Flügel kompatibel, was sich im nächsten Grundsatzprogramm zeigen dürfte - das vorherige hatte Lucke mit dem Schwerpunkt auf den neoliberalen Flügel geprägt, weshalb diese Konflikte nur unterschwellig auffallen.

        Aber unabhängig davon wie die AfD sich entwickelt: Die übrigen Parteien (und Medien) dürfen nicht schlafen, sondern müssen erkennen, was sie verbessern müssen.

    • 0G
      06227 (Profil gelöscht)
      @Devil's Advocate:

      wo habem Sie denn den Begriff 'rechtsdemokratisch' her? Wahrscheinlich aus denselben diffus-theoretischen Ideen systemtreuer Politolog*innen von den Ihre wirren inhaltsleeren Phrasen und Vorstellungen von 'Ideologiefamilen' etc. kommen. Erweitern Sie Ihr 'Problem' der Situation in D dochmal mit einer inhaltlichen Ebene, der Fruchtbarkeit der Schoßes um mit Brecht zu sprechen.

      Menschenfeindlichkeit jeder Art ist eine Bedrohung für die Demokratie, völlig egal ob sie als offener Hass oder subtil als Kritik an Migration und 'Multi-Kulti' daherkommt. Nix mit Antipod. Auf einer gewissen Ebene ist die Demokratiefeindlichkeit der 'Konservativen' oder 'bürgerlichen' noch viel bedrohlicher, weil es heißt: 'schaut her, wir gehören zum Etablissement, sind eloquent und tragen Anzug aber xy wird man ja noch sagen dürfen...' - und die 'sachliche-rationale Differenzierung' von Stimmen wie Ihrer legitimieren das ganze, weil ja so viel demokratischer als die bösen extremen Rechtsextremen. , die leicht als solche zu erkennen sind.



      Mythos Protestwähler: die AfD hat nachweislich die höchste inhaltliche Übereinstimmung zwischen Programm und Wähler*in-Überzeugung, dehalb ist Ihre 'Erklärung' zum Aufstieg auch etwas Banane. Diese Überzeugungen waren halt immer da und werden sich Ausgrenzung hin oder her kaum umerziehen lassen. . Und 'Lichtblick' - ja wenn die Rassist*innen wieder alle CDU oder SPD wählen geht die Welt wieder in Ordnung, so wie sie über Jahrzehnte vor der AfD in Ordnung war (Leute wie Strauss, Koch oder Sarrazin haben die Ideologie ja immer wieder befüttert - jetzt richtet sich das Monster auch gegen seine eigenen Schöpfer)

      • @06227 (Profil gelöscht):

        Also ich meine, dass sich User Normalo redlich gemüht hat, eine nachdenkenswerte Modellbetrachtung zu entwerfen.

        Dafür hat der User Ihren Tollwutschaum nicht verdient. Arbeiten Sie sich an mir ab, ich bekenne mich u.a. voll zur Angemessenheit und Ausdifferenzierung - und Start, Junge!

      • @06227 (Profil gelöscht):

        Wenn Sie sich inhaltlich nicht mit etwas beschäftigen, sondern nur als Kampfbegriff verwenden (z.B. Nazi oder Rechtsextremismus), macht das diese Begriffe aus sozialwissenschaftliche Sicht nicht inhaltsleer, sondern eben nur Ihrem Verständnis nach. Als guten Einstieg empfehle ich Ihnen Pfahl-Traughber, Armin (2019): Rechtsextremismus in Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme.

        Ihren Punkt zu Protestwählern lasse ich unkommentiert, da Sie meinen Beitrag fehlinterpretiert haben. Ich habe diese nicht als großen Erfolgsfaktor der AfD bezeichnet.

        Und wenn Sie sich nicht mit einem Phänomen beschäftigen, können Sie auch nichts dagegen tun, weil Sie es schlicht nicht verstehen. Außer mit Gewalt. Genauso wirkt es bei Ihnen auch; große Verärgerung weil Sie nicht verstehen, was wieso passiert. Es ist nicht alles so schwarz-weiß, so simplifiziert, wie Sie es darstellen. Ich sehe in Ihrer ausgrenzenden Rhetorik keinen großen Unterschied zu der von den Rechten, die Sie verteufeln. Beide Seiten polarisieren und spalten die Gesellschaft immer weiter. Empathie, miteinander statt übereinander reden, Probleme erkennen und lösen, funktionieren anders. Und nein, das heißt nicht, dass ein Höcke bekehrbar ist oder mit ihm geredet werden muss. Das gilt aber nicht pauschal für alle, die ihn (oder die AfD generell) wählen.

        • 0G
          06227 (Profil gelöscht)
          @Devil's Advocate:

          ich bin völlig verwirrt. Benutze ich jetzt Kampfbegriffe oder halte ich sie für inhaltsleer? Ich bin also verärgert weil ich nicht verstehe? da wissen Sie ja ne Menge über mich.



          Bei allen hübschen Fachtermini schießt sich die Politikwissenschaft durch methodischen Schematismus ins Knie während gleichzeitig ein weiter Bogen um konkrete Realitäten gemacht wird.

          Und wehrhaftes Demokratieverständnis mit der Rhetorik der Rechten gleichzustellen? Im Ernst? Damit laufen Sie entweder ins Messer bei allen hübschen Sachbüchern keinen wirklichen Plan zu haben - oder Sie wollen Menschenfeindlichkeit bewusst verharmlosen, was ich jetzt nicht unterstellen mag.



          Manchmal ist 'schwarz weiß' genau angebracht bzw. Kritik an 'schwarz weiß Narrativen' nur ein Instrument, um 'schwarz' zu legitimieren. Mir wurde oft genug die 'Nazikeule' vorgeworfen obwohl weder 'Nazi', 'Nationalsozialismus' oder 'Rechtsextremismus' mit einem einzigen Wort benannt wurden: es besteht zu wenig inhaltliche Auseinandersetzung mit Rassismus -bzw. Diskriminierung allgemein - gleichzeitig werden die Begriffe (Rassismus, Diskriminierung) wertend verstanden. Es ist nicht meine Schuld, dass sich Rassist*innen, wenn ich sie via gewaltfreier Kommunikation inhaltlich mit Rassismen konfrontiere 'in die rechte Ecke gestellt fühlen'. Selbst Rassist*innen lehnen Rassismus ab. Da hat auch ganz viel mit Bildung zu tun.



          Von Empathie, miteinander reden und den ausgrenzenden Linken zu sprechen klingt im Elfenbeinturm ganz nett, ist aber leider weltfremd. Und nein, ich hab keine besseren Lösungsvorschlag als das Bildungsystem zu reformieren und den kommenden Generationen besseres Handwerkzeug mitzugeben um Gesellschft zu gestalten.

          • @06227 (Profil gelöscht):

            Sie bezeichnen wissenschaftliche Fachbegriffe (oben z.B. die Ideologiefamilien des Rechtsextremismus) als inhaltsleer, benutzen übergreifende Fachbegriffe wie Rechtsextremismus (oder auch Rassismus) pauschal als Kampfbegriffe, die eher inhaltsleer sind. Ich hoffe, ich konnte die Verwirrung auflösen.

            Die Politikwissenschaft analysiert, erklärt und interpretiert die Realität. Dass sie einen weiten Bogen um diese Macht, ist Schwachsinn. Für den Laien, der sich nicht damit befassen will, mag es teilweise zu komplex werden, aber das ist nicht Problem der Wissenschaft. Jemandem in der theoretischen Physik werden Sie wohl auch kaum vorwerfen, er forsche an der Realität vorbei, wenn er doch gerade versucht, diese in ihrer Komplexität zu erklären. Zum Rhetorikvergleich: Es gibt nicht nur Rechtspopulismis und -extremismus, sondern dasselbe nochmal in Links. Die Rhetorik ist sehr ähnlich, mit anderen Inhalten oder Akzenten. Mein Vergleich ist durchaus treffend gewesen. Dass die Rhetorik auch ideologisch übereinstimmt, habe ich Ihnen nicht vorgeworfen.

            Die Sozialwissenschaften haben verschiedene Vorschläge hervorgebracht (Olaf Reis hat z.B. aus sozialpsychologischer Sicht argumeniert; andere aus politikwissenschaftlicher, soziologischer und medienwissenschaftlicher Sicht). Ihr Vorschlag zur Reform des Bildungssystems ist einer von vielen, der es bedarf. Allein würde das aber nicht bewirken, was Sie sich wünschen. Die AfD-Wähler sind nicht die jetzt 0-5 Jährigen. Sie werden jene mit einem anderen Bildungssystem nicht erreichen. AfD-Wähler sind zu einem bedeutenden Teil Modernisierungsverlierer - tatsächlich oder gefühlt. Der Teil der tatsächlichen Rassisten und Rechtsextremisten ist kleiner. Bei erstgenannten müssen Sie ansetzen. Ausgrenzung bewirkt da bis auf eine zunehmende Radikalisieurng gar nichts. Empathie in einem gesellschaftlichen Diskurs als weltfremd zu bezeichnen, zeigt wie sehr Ihre Ideologie Ihre Sicht verzerrt.

  • 0G
    08729 (Profil gelöscht)

    Zitat aus dem Artikel:

    "verharmlost nicht nur die menschenfeindliche Politik der AfD, von der sich Lucke nie deutlich genug distanziert hat."

    Die Neue Rechte, aus die einst die AfD vorging, war neoliberal und so strunzkonservativ, dass rechts aus linker Sicht natürlich zutrifft. Rechtsradikal war sie jedoch nicht, sondern wurde teils von Radikalen unterwandert und hat sich zunehmend radikalisiert. Das gilt auch für die AfD, aus der Lucke letztlich herausgedrängt wurde.



    Ebenfalls stimmt es nicht, dass Lucke sich nicht distanziert hätte (was genau ist ausreichend?)- Es gibt diverse Interviews, in denen er nicht nur Nationalismus und Radikalismus kritisiert, sondern auch Holocaust-Leugnung und dass Menschen nach ihrer Herkunft beurteilt werden. Dazu ein Appell an AfD-Mitglieder, sich ausdrücklich davon zu distanzieren. U.a. im Spiegel-Interview (online) vom 19.02. Es gab auch lange davor schon Statements dieser Art, die man online nachlesen kann.

    Sieht man davon ab, dass solche falschen Behauptungen ein schlechtes Licht auf den Journalismus werfen, führt es z.B. auch dazu, dass Linke wie ich, plötzlich Stellung gegen linke Positionen und für einen widerlichen Neo-Konservativen Wegbereiter der Neuen Rechten beziehen.

    Um vielleicht mal den ebenfalls Strunzkonservativen Dieter Nuhr in abgewandelter Form zu zitieren: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Google benutzen und überprüfen ob es stimmt, was die eigene Wahrnehmung sagt.

    @Thema:



    Friedliche Proteste vor der Vorlesung: Ja, bitte!



    Vorlesung stören oder verhindern: Nein danke!

    • @08729 (Profil gelöscht):

      Es geht nicht darum ob Lucke der Rechtsextremist ist. Er ist der national-konservativ reaktionär wirtschaftsliberale Politiker der gleichzeitig behauptet Wissenschaftler zu sein. Das Sie möglicherweise historisch-kritisches Bewusstsein nicht interessiert ändert am Sachverhalt nichts. Das ist so ziemlich präzise das Milieu das die NSDAP in demokratischen Wahlen zur Regierungspartei machte.



      Darüber hat Lucke keinerlei politisches Bewusstsein. Noch das er aus wissenschaftlicher Sicht ein Interesse hätte dahinter zu kommen, was das eigentlich alles mit seinen sonstigen Auffassungen bezüglich Ökonomie zu tun habe könnte.



      Damit ist er aber offenbar der einzige Prof. in HH der Makroökonomie II annietetet. Soviel zu Ihrer Auffassung von Demokratie. Grosszügig das Sie sich ein bisschen stören lassen. Aber dann den wirtschaftswissenschaftlichen Mist Luckes anhören wollen. Um dann angeblich und fortan in Ihrem Berufsleben ein ganz anderer Ökonom zu sein. Nur Frage ich Sie - das dann bitte auf welcher Basis? Wo nehmen Sie die her? Lucke der einzige Prof. für Makroökonomie II lehrt sie ja nicht.



      Will er auch nicht. Ich erkenne keine Selbstkritik -oder auch nur Bereitschaft im Protestschreiben des Herrn an die Universitätsleitung. Das hat doch mit Glauben und Meinung nichts zu tun. Sie existiert doch einfach nicht. Weder charakterlich-moralisch als Politiker, noch wissenschaftlich als Wissenschaftler.



      Vielleicht kann bei der Auseinandersetzung mal rauskommen das an der Uni HH wie überall in den Wirtschaftswissenschaften gelehrt wird. Dafür braucht es aber Studentinnen der Ökonomie die das auch wirklich wollen. Statt mit dem Instrumentarium der Luckes abgespeist zu werden. Oder anders: Weshalb sollte ich als Steuerbürger finanzieren, das sie offensichtlich untaugliche ökonomische Prinzipien lernen? Wir finanzieren Ihnen auch im gesellschaftlichen Eigeninteresse eine Ausbildung. Nicht bloss weil wir Sie vielleicht nett finden. Oder Sie glauben es sei eh Ihr Recht. (...)

      Kommentar gekürzt, bitte sachlich bleiben. Danke, die Moderation

      • 0G
        08729 (Profil gelöscht)
        @Martinxyz:

        Lesen Sie bitte noch einmal meinen Kommentar! Am besten auch noch einmal den Artikel und dazu dann noch Ihren Kommentar.

        Es ging mir um die Behauptung, Lucke habe sich nicht ausreichend von der AfD distanziert. Nun mag man darüber diskutieren, was ausreichend ist und ob Lucke das, was er sagt, ehrlich meint.



        Aber deutlicher als er sich öffentlich von der AfD (und Rassismus und Antisemitismus) distanziert hat, kann man es kaum tun.



        Die Behauptung, dies habe er nicht getan, ist falsch. Falsche Behauptungen fördern das eh schon tiefsitzende Misstrauen gegen Journalismus (das die rechten intrumentalisieren), es kann gegen linke Politik und Positionen instrumentalisiert werden, es führt dazu, das Linke (wie ich) für Lucke Position beziehen müssen, sofern sie Unwahrheiten in Medien oder im Allgemeinen problematisch finden und es führt dann dazu, dass andere Linke(?), das dann missverstehen und mit völlig deplatzierte Kommentaren antworten.

        Meine Einschätzung zu Lucke (neoliberal, strunzkonservativ) hatte ich ebenso geschrieben, wie meine Meinung zur Aktion (Protest ja, verhindern, nein).

        Was wollen Sie mir nun mit Ihrem Kommentar sagen? Dass neoliberale oder wirtschaftsradikale Postionen falsch sind? Das finde ich auch. Nur warum schreiben Sie mir das und nicht z.B. den Studenten, die ja gegen den rechten Lucke demonstrieren, nicht aber gegen andere Profs, die ähnliche wirtschaftspolitische Postionen lehren?

        • @08729 (Profil gelöscht):

          Mag sein das Sie das Protestschreiben Herrn Luckes an die Universitätsleitung -selbstverständlich in milieuüblicher Opferrethorik vermischt mit Anmassung- als Distanzierung von etwas auffassen. Ich lese es nicht. Darin lese ich nur die Distanzierung von seinem persönlichen Unglück. Ihre Behauptung mehr könne man nicht tun ist eher Teil eines Problems als Erkenntnis zu einer Veränderung.

          Mag sein das Sie der "mathematischen Wissenschaftlichkeit" der real gelehrten Wirtschaftswissenschaften in deutschen Universitäten ähnlich auf den Leim gehen, wie einmal die "biologischen Tatsachen" der Rassenlehre in Wissenschaftskreisen als unumstösslich wissenschaftliche Wissenschaftlichkeit galten. Zur Freude derer die daraus Gesetz und Verordnung machten.

          Sicher ist jedenfalls das Sie nicht lesen was ich selbstverständlich denke: Die notwendige Entmachtung wirtschaftswissenschaftlicher Theoreme ist mindestens so wichtig, wie die Entmachtung jener die damit "in die Politik gehen"

          Also selbstverständlich: Verhindert nicht nur, das solche quasi exklusiv Professorenstellen besetzen - denn tatsächlich muss man es nicht erst mit einer AfD auf die Spitze treiben, um einen "Welt"Wirtschaftsgipfel für Welt zu halten, zu dem ein einziger Regierungschef Afrikas geladen ist.

          Also. Nicht rabulieren. Selbstverständlich ist auch Problem, und eigentlich das Eigentliche - es braucht Ökonominnen die Wirtschaft anders denken und anders lehren.



          Lucke ist nur Protagonist eines Mainstreams, der demagogisch auch noch parteipolitisch behauptete, es gäbe einen "linken Mainstream" der die gute, reine, wissenschaftlich fundierte, mathematisch unangreifbare an der Entfaltung des Richtigen hindert.

          Sie unterliegen halt dem Irrtum, man müsse sich nur geschmäcklerisch gegen Rassismus und sein Spezialform Antisemitismus äussern.



          Um dann strukturell weiter zu machen wie bisher.



          Klar ist das nach Wut und Protest die eigentliche Aufgabe des Wissenschaftsbetriebs: Dem Bruch damit den Weg bahnen.

          • 0G
            08729 (Profil gelöscht)
            @Martinxyz:

            "Mag sein das Sie das Protestschreiben Herrn Luckes an die Universitätsleitung -selbstverständlich in milieuüblicher Opferrethorik vermischt mit Anmassung- als Distanzierung von etwas auffassen."

            Wie gesagt, sollten Sie noch einmal meinen Eingangskommentar lesen, in dem es nicht um Luckes Protestschreiben ging (und auch nicht im Artikel), sondern in mehreren Interviews, die lange vor dem Vorfall entstanden sind. Und es ging mir vor allem darum, dass falsche Behauptungen in Medien Wasser auf den Mühlen der Rechten sind. Ergänzend würde ich noch anfügen: So wird es auch schwerer, Menschen von linken Positionen zu überzeugen und das halte ich persönlich wichtiger, als sich in der eigenen Filterblase Mantra-artig gegenseitig zu bestätigen.

            Entsprechend endet hier unsere Diskussion, denn ich kommentiere hier nicht, damit Leute wie Sie sich daran abarbeiten können.

            "Also. Nicht rabulieren."

            Wer nannte wen Prinzessin, was von der Moderation gekürzt wurde?

  • Weitgehend einverstanden, Frau Aydemir.

    Und den einen oder anderen hyperventilierenden KommentatorInnen: Beruhigt Euch doch. Packt Rosa Luxemburg wieder ein. Herr Lucke ist frei, seine Grütze zu verbreiten, das tut er ja auch (und gründet eine Partei nach der anderen).

    Ein wenig Rabbatz bei seiner Vorlesung ist keine Bedrohung der "Freiheit Andersdenkender". Das muss Herr Lucke schon aushalten können -- zumal er im Austeilen auch nicht gerade zimperlich ist.

    Körperliche Gewalt, oder deren Androhung, da sollten wir die Grenze setzen.

    Kommt mal runter.

    • @tomás zerolo:

      Sind Sie Prinz? Erbe irgendeines dynastisch angehäuften Eigentums? Sozial, Kulturell Ökonomisch.

      Das Sie mit weltläufiger Ruhe behaupten können Herr Lucke sei frei seine Grütze zu verbreiten,



      während es die über die er spricht unfrei macht?

      Ist richtig. Von Ihnen ist nicht sehr viel zu erwarten.

      Herr Erdogan ist frei den Kurden zu ermorden. Da muss man halt nur nicht mitmachen.

      Wohl dem der nicht gezwungen werden kann.

      Aber was red ich. Das versteht ein Prinz nicht. Oder wenn nur wenn er über die Zwänge in seiner Dynastie spricht. Schrecklich. Das Prinz sein.

      • @Martinxyz:

        Wat?

        Mir muss vor lauter Schreck der Babelfisch 🐟 herausgefallen sein.

        Ist der Lucke denn nicht frei? Der verbreitet seinen Senf und kommt dafür nicht in den Knast!

        Mein Punkt war, dass "seine" Studis eben genauso frei sind auszudrücken, dass ihnen dieser Senf stinkt. Und das tun sie.

        In Sachen Adel kenne ich mich nicht so aus. Wenden Sie sich diesbezüglich an die Hohenzollern [1] [2] -- da wird Ihnen bestimmt geholfen.

        [1] taz.de/Die-Hohenzo...oesschen/!5609120/



        [2] taz.de/Die-Wahrheit/!5611102/

        • @tomás zerolo:

          Ich fasse es mal so zusammen: Wer schreit, hat Unrecht. Seine Studenten können äußern, dass sie anderer Meinung sind. Besteht diese Meinungsäußerung allerdings darin, andere niederzubrüllen, halte ich dies für schwach und ein Zeichen eines fehlenden Demokratieverständnisses.

          • @Der Horst:

            "Wer schreit, hat Unrecht"

            "Alle Verallgemeinerungen sind falsch"

    • @tomás zerolo:

      Was mich an der ganzen Sache stört ist der inflationäre Umgang mit dem Begriff Nazi. Man erreicht doch gerade das Gegenteil, wenn dieser Begriff für alles verwendet wird, das rechts von der Mitte ist, wäre genauso, wenn mal alle die im Internet Pornos anschauen als Sexualverbrecher stigmatisiert.



      Klares Differenzieren und Dinordnen der Positionen ist notwendig, wenn man etwas änderen will, die Keule funktioniert nicht.



      Die gleiche Differenzierung gilt für mich auch bei Protesten, wenn man hier nicht rechtzeitig die richtigen Grenzen setzt ist die Gefahr des Übertritts dieser Grenzen sehr groß und die Wirksamkeit des Protestes dahin. Da dürfte ja Hamburg wohl seine leidigen Erfahrungen in der Vergangenheit damit gesammelt haben.



      Ich möchte nicht beurteilen ob die Aktion richtig war, aber mit der Bezeichnung von Lucke als "Nazischwein" hat das der Aktion erheblich geschadet.

      • @Helmut Becker:

        Hm. Im Prinzip haben Sie ja irgendwie Recht.

        Aber. Lauter Protest ist manchmal nicht dasselbe wie philosphischer Diskurs im Leseraum der Bibliothek.

        Vergessen wir nicht, dass Lucke selbst Geburtshelfer der Verrohung des Diskurses ist, die wir jetzt erleben.

        Ihn jetzt als den "vergeistigten Professor, der all das nicht wollte" zu verklären scheint mir genauso wenig angemessen.

        • @tomás zerolo:

          Vergessen wir nicht, dass Lucke selbst Geburtshelfer der Verrohung des Diskurses ist, die wir jetzt erleben.

          Klingt nach Auge um Auge, Zahn um Zahn. Man kann einen Zustand nicht kritisieren, wenn man sich selbst nicht besser verhält.

          • @Der Horst:

            "Klingt nach Auge um Auge, Zahn um Zahn."

            Keineswegs. Es ist ja keine Rache für Luckes Verhalten (oder verqueres Weltbild). Es ist lauter studentischer Protest, weil die Betroffenen diesen Prof nicht (womöglich in einer Pflichtveranstaltung!) vor sich haben wollen.

            Und das kann ich sehr gut verstehen.

  • Liebe Fatma, wie wahr und wichtig!

  • Natürlich haben Lucke und Petry den Boden der heutigen AfD mit bereitet.



    Dies zu bezweifeln wäre vollkommen weltfremd! Den Protest muß ein "Politischer" Prof aushalten können. Er hat auch reichlich ausgeteilt...

  • Im Gegensatz zu vielen anderen Lehrenden egal ob Lehrer einer Schule oder Prof einer Hochschule weiß jeder wo Herr Lucke steht. Jeder kann da hin oder einen anderen Kurs besuchen. Das ist doch schon mal eine Option.



    Von vielen anderen Lehrenden wissen wir gar nix. Gott sei es gedankt! Ich will eine Gesinnungspolizei, ich will keine Diktatur.



    Ich will auch keine Diskriminierung von Leuten die anders denken, solange die sich auf dem Boden des GG befinden.



    Kurzum: Meinung von Frau Aydemir ist abgelehnt.

    • @Tom Farmer:

      Es reicht! Wann geht es endlich in die Köpfe und Herzen der Menschen, dass wir es bei Antisemitismus und Rassismus nicht einfach nur mit "anderen Meinungen" zu tun haben?" Wann geht es in die verdammten Köpfe, dass wir es hier mit Gewalt- und Unterdrückungsstrukturen zu tun haben und nicht mit unterschiedlichen Meinungen, ob jetzt Vanilleis oder Schokoeis besser schmeckt? Der Begriff Diskriminierung dient dazu, strukturelle Ungleichheitsverhältnisse zu benennen. Er dient dazu, um die Erfahrung von Menschen, die strukturell in dieser Gesellschaft durch Antisemitismus und Rassismus (und anderen -ismen) Benachteiligung und Ausschluss erfahren, zu benennen. Und nicht, um Menschen wie Lucke, die nichts anderes als Privilegierungen in dieser Gesellschaft genießen und dazu massiv beitragen, dass Menschen benachteiligt werden, ausgegrenzt werden und ermordet werden, in Schutz zu nehmen. Wann wird das endlich verdammt nochmal klar? Wer antisemitische und rassistische Weltanschauungen vertritt, hat das Recht auf Meinungsfreiheit verloren. Antisemitisms und Rassismus sind keine Meinung. Sondern Vebrechen. Wann hören Menschen wie sie endlich endlich auf, Diskriminierungs- und Gewaltformen zu banalisieren, zu relativieren, wann hören Sie endlich auf, Täter-Opfer-Umkehrungen vorzunehmen und Menschen, die mit faschistischen Weltphantasien kuscheln, in Schutz vor vermeintlicher Diskriminierung zu nehmen? Anstatt sich mit den Millionen von Menschen zu solidarisieren, die tatsächlich von Diskriminierung betroffen sind?

      • @Sasha F.:

        Das klingt ganz schön dünnhäutig. Tom Farmer hatte gar übrigens gar nicht die Ansicht vertreten, dass es sich bei Antisemitismus und Rassismus um eine "andere Meinung" handelt. Auch wenn ich Herrn Lucke nicht ausstehen kann, habe ich bislang noch keine antisemitischen oder rassistischen Aussagen von ihm gehört. Konservativ und rückständig schon, aber nicht antisemitisch oder rassistisch.

      • @Sasha F.:

        Viel Text für nichts. Können Sie belegen, dass Lucke antisemitische und rassistische Ansichten vertritt?

        • @Devil's Advocate:

          Das muss überhaupt niemand belegen in der Art wie Sie es hier nahelegen.



          Herr Lucke steht als Protagonist, Politiker , Gründer der AfD in einem Kontext in dem er historische Verantwortung trägt. Die Taktik uns Familienfotos zu zeigen die ihn als guten Menschen darstellen hat mit dem gesellschaftlich relevanten Thema nichts zu tun. In gewisser Weise treffen wir hier die Haltung an, die uns auffordert die Unterschrift Hitlers unter den Shoah-Befehl vorzuweisen. Solange sei seine Verurteilung ungerecht.



          Herr Lucke ist nicht der Privatmann, der biedermeierliche Professor. Wie sein parteipolitisch weiterhin virulenter Anspruch dokumentiert.



          Zerschlagt die Kultur der Verantwortungslosigkeit, verjagt ihre Profiteure.

          • @Martinxyz:

            Wenn Sie jemanden als Rassisten und Antisemiten bezeichnen, müssen Sie das belegen, doch. Außer es geht um etwas, wobei wissenschaftlicher Konsens besteht (z.B. Klimawandel). Dann müssten sie nur eine andere Meinung belegen. Zumindest wenn man Sie ernst nehmen soll. Ihr Hitler-Vergleich trifft hier nicht zu.

            Diese Verantwortung kann er nur wahrnehmen, indem er ein Berufsverbot an Hochschulen erhält? Oder indem man seine Vorlesugen verhindert?

            • @Devil's Advocate:

              Das ist doch albern. Ich muss dem Gründer einer rassistischen Partei kein rassistisches Zitat nachweisen.



              Tatsächlich ist dies Gegenstand des Konflikts, platt gesagt: Seine Entschuldigung reicht nicht, um dann weiter zu machen wie bisher.

              Verantwortung kann er nur wahrnehmen, hat er ein ehrliches Erkenntnisinteresse.

              Ist doch nicht mein Problem das er nicht Bäckermeister ist. Da könnte er doch wieder Brötchen vor sich hin backen. Krähte kein Hahn nach. Solange er sich an die Regeln des Handwerks hält.

              Aber Herr Professor möchte ohne echte Konsequenzen weiterhin an höherer Stelle und auch noch im Bildungswesen ein Rolle spielen.



              Elite sein wollen ist halt kein Zuckerschlecken. So ist das nun mal.



              Und sein Milieu hat selbstverständlich Recht: Es geht darum das diese Leute ihre Positionen verlieren. Es gibt keine Parallelwelt in der die Positionen die in Staat, Ökonomie und Gesellschaft zu vergeben sind, quasi immer noch mal irgendwie ein zweites Mal besetzt werden können.

      • @Sasha F.:

        Ich fasse zusammen:



        Ich bin für Sie ein Banalilsierer und verdrehe Täter und Opferbegriff und akzeptiere Rassismus.



        Dem Lucke verpassen Sie Berufsverbot und nehmen ihm das Recht auf freie Meinungsäußerung.



        Und wie erst gehen "wir" dann mit Höcke und Co. um?



        Ich planiere mal eben die nächste Wiese, damit Sie ihre zusätzlichen Gefängnisse errichten können.

    • @Tom Farmer:

      Ihre Argumentation könnte aus den socialmedia-Bastelbuden der Burschenschaftsbürschchen der völkisch "Identitären Bewegung" stammen. Weiss man manchmal nicht so genau. Wird doch aus Kreisen der FDP oder CDU, der AfD sowieso gerne mal ähnlich argumentiert.



      An deutschen Universitäten wird eine Wirtschaftswissenschaft gelehrt, deren Absolventen fortgesetzt produzieren, wovor sie uns alle dann angeblich bewahren wollen. Lucke mit ExBDI-Präsident Henkel sind geradezu sinnbildlich dafür. Die Genese der AfD könnte aus einem historisch-kritischen Seminar über die Bedingungen, den Verlauf und den Aufstieg eines faschistischen Staates stammen. Voraussetzung dafür sind halt weit verbreitete Auffassung von Gesellschaft und gesellschaftlicher Organisation die in Wahrheit nicht einen sozialen demokratischen Staat bauen(wollen) Sondern einen ständestaatlich autoritär-autokratischen. Also die sogenannte "gelenkte Demokratie" oder auch gerne euphemistisch "Expertenregierung" genannt. In Wahrheit haben Hamburger Studentinnen überhaupt nicht die Wahl. Sie wählen ihre Professoren nicht. Lucke ist Protagonist einer Lehre, die die Wirtschaftswissenschaft des 20. Jahrhunderts lehrt. Die wiederum wo sie politisch-gesellschaftlicher Kontext wird, in weiten Teilen ein Rückgriff auf 19.Jahrhundert ist. Wir aber brauchen Ökonomie und Ökonominnen für das 21. und 22. Jahrhundert. Die Diskussion muss also über Lucke hinaus lauten: Weshalb findet die nicht statt. Weshalb - um Ihren emotional-verschleiernden Begriff zu verwenden: Wieso wird die "diskriminiert?"



      Das sich diese Diskussion an Lucke entzünden könnte und sollte ist so verständlich wie selbstverständlich. Schliesslich ist er Gründer mehrerer Parteien. Lucke ist ja auch noch Archetypus des Feiglings, der seine Feigheit über die Erringung von Machtpositionen in (politisch-strukturelle) Gewalt umsetzt. Dort ist die Opfererzählung schon immer kalt kalkulierte Funktion.

      • @Martinxyz:

        Dass Sie mir Bastelbüchlein-Argumente von Identitären unterstellen find ich nicht richtig. (Ihr erster Absatz)



        Dass Sie Diskussionsbedarf bei Luckes Vita sehen find ich richtig. (Ihr dritter Absatz).



        Dass Sie Verschörungsschwurbeleien und Mutmaßungen mit Kapitalismuskritik und 19 Jahrhundert und was zukünftig richtig wäre und bräuchte...usw. alles zusammenmixen finde ich nervig und am Thema Lucke und am attackierenden Studierendensprotest leider vorbeigehend. (ihr zweiter Absatz).

        Mein Fazit: Wenn wir es als wehrhafte Demokratie argumentativ nicht schaffen per Wahlentscheidung der Bürger die AfD nicht auf unter 5 % zurückzudrücken.... ja was dann? Papierkugeln werfen wie in Hamburg? Oder Ihr Inhalt des zweiten Absatzes? Das klappt denke ich nicht und führt vielleicht zu Erheiterung in der eigenen (gleichwohl korrekten) Meinungsblase! Effizienz beim Umgang mt Problemen sieht aber anders aus.

        • @Tom Farmer:

          Mal entre nous - wa.

          Was habens verwruschhaft gegen soran paar Papierkügelchen.



          Hab ja n paar Blätter weiter.



          Vorlesungsprengen mit FAZ - Herrn Brodfressers Leib&Magenspeise - Gaahrp - zum besten gegeben.

          Fette mal an. Erich Schwinge -Kriegsrichter Wien - StRProf. Uni Mbg/L.



          3. = Gnadenklausur (schriebste mit - aus rein sportlichen Gründen) 😎



          Vorne stand seriös (soweit möglich) Mike Knöös - als Assi. Höhö.



          Als Klausur lagaus was zum WehrStrafR



          Hilfsmittel - Erich Schwinge “ Gesetzeskommentar zum deutschen Militärstrafrecht“ & “Die Wehrertüchtigung des Deutschen Mannes“ - Mike wünschte gute Verrichtung! 😈



          Als die Assis Unrat wittern - kam dieser immer piekfein gekleidete Widerling & Strippenzieher - dieser Furchtbare Jurist (Ingo Müller) - kreidebleich stammelnd ans Katheter & faselte seine bekannten - wenig später en detail - Reschny-Urteil inne FR - usw usf - aufgedeckten Lügenmärchen.

          kurz - Die Übung/Klausur war in der 🕰

          unterm——-weiterführend -



          de.wikipedia.org/wiki/Erich_Schwinge



          &



          Besten Dank Mike - alte Hütte - wo immer du in Ffm als RA - steckst.



          Unvergessen.

          Ende des Vorstehenden

          ps von einer Dekanzertrümmerten Glastür & meinem angeheirateten Schwiegervater - “der? - der sowas? - der ist doch so nett. Spiel doch hier in München Golf mit ihm.“ - ein andermal.

          Mehr könnte ja scheint’s hier und im Bayernkurier Immergriins di taz schwer verunsichern. Gellewelle&Wollnichwoll

          kurz - “…& dehre!“ 🗽 🗽 🗽

          • @Lowandorder:

            Ach ja der Mike Knöös. Die juristisch scharfe Schwinge. Im Frankfurt des Maines als der Strand unterm Pflaster noch nicht bloss Trend in den Wichsgriffeln eines Horx war.



            Was hat Mike nicht mancher und manchem an Knasttagen und Strafbefehlen erspart. Damit das Ersparte und die Zeit für all die selbstorganisierten Volkshochschulkurse, Anti-NATO-Wochen, Mittelamerikasolidarität, den Klimakampf an der Startbahn, in Brokdorf verwendet werden konnte.



            Huuuuh - macht das Lagerfeuer an!

            Und doch die niederschmetternde Nachricht im verlinkten Wikipedia. Schwinge das Schwein konnte bis über 1995 hinaus dafür sorgen, das Entschädigung für Zwangsarbeiter, Deserteure und deren Nachkommen so niederträchtig ausfielen. Während wir doch moralisch beruhigt sein sollten, das Schwinge nun nicht mehr gilt.

            Und wie immer war es wieder einmal nicht der Strache. Sondern der Kurz der ihn zum Vizekanzler machte.



            Waren es die die mit Schwinge zur Hand, für die schwarze Null in Bundeshaushalt und Firmenbilanz sorgten. Moralisch einwandfrei immer und sowieso.

            So lange kann das gehen mit den Luckes. Den scheinbar Unscheinbaren in ihren Maaßen-Anzügen.

            • @Martinxyz:

              anschließe mich. 😈

              unterm—- “Schwinge?“



              “Widerlich! Mensch - da hatten wir doch damals keine Ahnung von.



              Bei der Einschreibung der Prof. '17?!' - is das nichen bischen jung für die Uni?“



              “Für die Wehrmacht hat‘s aber gelangt“



              “Ach wieder wahr!“ - unlängst der geschätzte Hans-Jochen Vogel - beim sonntäglich-lockeren Tête-à-Tête.



              & dorten -



              de.wikipedia.org/wiki/Richterratschlag

          • @Lowandorder:

            btw - zarter Hinweis für den 1. Schriftführer - der feine Herr war nicht nur rein zufällig der Schwiegervater von Wally Wallmann & bekannter innerfamiliärer Denunziant wg SDS & sojet.

            Nö - Auch beim - Bund Freiheit der Wissenschaft (BFW) - klar - ganz vorne mit am Start.



            de.m.wikipedia.org...t_der_Wissenschaft

            Na Mahlzeit - 👹

            • @Lowandorder:

              Na der 1. Schriftführer der Partei für Mark und Gauland - las ich irgendwo - sei Bewunderer Talleyrands. Einem Denkmal für den Begriff "Opportunist" auf Wiki, Pedia und die starken Männer.

              Die Geschichte wird urteilen. Aber als alter Sack trauert man den nahen, wie den fernen, wie denen die es nicht werden konnten nach. Den Freunden halt, die es nicht überlebten.

              • @Martinxyz:

                Hm. War bescheiden & dachte - Alter:



                1. Schriftführer & Nachlaßverwalter



                BFW - an Paul Wrusch mal soll geh.

        • @Tom Farmer:

          Ich kann Ihnen beipflichten, verstehe ich Sie richtig, das das Problem selbstverständlich in der Defensive der redlichen emanzipatorischen demokratischen Kräfte liegt. Also das was wir im allgemeinen die Linke nennen. Es also um die Vision, die Utopie geht, die Schaffung der Organisation(en) des Bewusstseins und der Struktur dafür. Die selbstverständlich von den Luckes nicht kommt. Was ich hier nur verkürzt "für eine moderne Demokratie im 21. Jahrhundert" nennen kann.



          Problem ist allerdings das Sie Verschwörungsschwurbelei nennen, was in der Kürze der Zeilen hier nur als Grundansatz und Haltung formulierbar ist. Herr Lucke versteht nicht und besteht autoaggressiv darauf es nicht zu verstehen das es im Zweifelsfall nicht darauf ankommt was er subjektiv wollte, oder sich im Familienkreis anständig anfühlt.



          Ich glaube das er das als Individuum betrachtet wirklich nicht begreift. Das hat ja auch mancher Stalinist niemals begriffen.



          Ich hab hier schon mal woanders geschrieben: Mehr als auf die Beurteilung einer reinen Protest- und Verhinderungsaktion gegen Lucke, käme es darauf an das an den Universitäten die Ökonomie gelehrt wird, die sich nicht unterm Strich darauf beschränkt den verdienten Endsieg des Kapitalismus zu lehren.



          Mit dem erfriert man am Ende auf beiden der vielen verfeindeten Seiten in Stalingrad.



          Das Problem ist auch nicht das es 20, vielleicht 25% AfD-Wähler gibt. Die waren schon immer da. Nur noch woanders organisiert. Das Problem ist das es noch falsch und bloss als Zumutung begriffen wird. Statt als historische Chance sich von diesen Haltungen und Programmatiken zu trennen. Pathetisch: Jetzt, da sie sich offen identifizieren. Und dabei ihre Verwandtschaft zu dem offen legen, was sich so selbstverständlich woanders noch als demokratische Agenda anfühlt.



          Klar ist die Handlungsunfähigkeit und damit das reale Handeln der real existierenden Demokratien die Katastrophe. Was sollen wir mit ihr, erlaubt sie das mir der Grieche oder Kurde egal sein darf

          • @Martinxyz:

            Sie wollen also einerseits Rechtsextreme kritisieren, dann aber andererseits für linksextreme Positionen zu einem vagen Systemwechsel plädieren, den sie genauso autoritär einführen müssten wie Rechtextreme es wollen, weil es eben keine demokratische Merheit dafür gibt. Verstehe ich Sie da - wenn auch evtl. zu kurz gefasst - richtig?

            • @Devil's Advocate:

              Darin liegt Ihr Irrtum. Was Sie als "linksextrem" bezeichnen sind ganz einfach die notwendigen Entscheidungen, Verbote, Gesetze und Verordnungen die uns befähigen können, die anstehenden Fragen demokratisch, friedlich und sozial gerecht anzugehen und zu beantworten. Da ist tatsächlich weder Zeit noch Grund noch Notwendigkeit auf die Identitätsprobleme von Leuten Rücksicht zu nehmen, die sich davon beeinträchtigt fühlen das Schwule gleiche Rechte haben. Obwohl ihnen dabei keinerlei Recht abgeht. Nur mal so als Beispiel. Selbstverständlich ist die Verteilungsfrage zu allen Zeiten radikal gewesen. Ist halt so radikal. Unser Leben. Ob ich eine Wohnung bezahlen kann. Ziemlich radikale Frage. Gemessen an so einem kleinen Leben das der Mensch hat.

          • @Martinxyz:

            Ich habe den Eindruck unsere Analyse ist sehr ähnlich.



            Jedoch sage ich: Revolution in DE? Vergessen....einfach vergessen, daher besser pragmatisch mittellinks, da gibts ne Mehrheit, woanders nicht, ....zumindest zu meinen Lebzeiten. Bin mir da sicher!

            • @Tom Farmer:

              Ich fürchte das entscheiden wir so einfach nicht. Das "Revolutionäre" ist nicht was sich eine linke Gruppe im Kämmerchen ausdenkt.



              Zumal die "Gegenrevolution" bereits läuft. Wir können nicht so tun als ginge es nicht selbstverständlich um Macht(Positionen)



              Und das die sich nicht gegen ihre Entmachtung wehren werden. Notfalls und wie es ja in Wahrheit geschieht: Mit Gewalt.



              Weshalb diese Kreise auch keinerlei Interesse haben, das es nicht gewalttätig wird. Solange "die Mitte" sie beauftragt, den Aufstand niederzuschlagen der die Interessen der Wenigen bedroht.



              Pathetisch formuliert stehen wir vor der Frage, ob sich die Widersprüche, die ökokrisenhaften Fragen, die unerträgliche soziale Realität so vieler Menschen auf der Welt etc.pp. überhaupt noch in einem demokratischen, friedlichen Prozess lösen lassen. Blöde gesagt: Wir haben keine Zeit. Ich finde es in so Vielem so deutlich. Statt das sich Britannien mit dem Brexit beschäftigt, den die Luckes quasi anrichteten - Müssten wir jetzt gemeinsam und deutlich in Kurdistan stehen. Britannien hat da einiges wiedergutzumachen als ehemalige Kolonialmacht. Frankreich nicht weniger.



              Stattdessen verwickeln uns diese Idioten -- und das ist historisch gesehen wirklich ein Verbrechen - in allerlei Quatschdiskussionen und-Konflikte. Weshalb haben wir denn keine EU-Armee der wir trauen könnten mit all unserer antimilitaristischen Grundhaltung? Die so berechtigt wie wichtig - aber dann eine Katastrophe ist, wenn sich die Räuberbanden nicht an unser friedlich gewaltfreies Dorfstatut halten?



              Varoufakis hat schon recht wenn er sagt: Was die in Wahrheit wirklich fürchten ist Demokratie. Sie wäre revolutionär. Ein tatsächlich demokratisches EU-Parlament mit Budgetrecht. Statt Kammer der Königinnen und Könige.

  • Gefangene werden nicht gemacht! Seid hart und erbarmungslos, vernichtet und macht mundtot, aufdass es auch in hundert Jahren keiner wagt, uns auch nur scheel anzusehen!

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Darf ich die Geschichte weiter spinnen?

    Nach dem nächsten Anschlag eines Muslimischen Fanatikers dürfen dann Menschen, die sich zu dieser Religion bekennen, nicht mehr an ihrem Lehrstuhl arbeiten.

    Nach dem nächsten Gau in einem Atomkraftwerk entlassen wir alle Professoren, die sich Nuklear-Energie in irgendeiner Art vorstellen können und für zukunftsfähig halten.

    ...

    Es geht hier nicht um einen Vollblut-Nazi, das sollte man sich bei der Wahl der Methoden einfach im Hinterkopf behalten. Und das die Partei die Lucke gegründet hatte, nur noch wenig mit der heutigen Version vergleichbar ist. Aber wenn wir die Verantwortung für Höcke, von Storch, Gauland usw. Lucke anlasten.

    @Protest erreicht:



    Nein, eines der erklärten Ziele des Protestes ist es das Lucke seinen Lehrstuhl verliert.

  • Es gibt keinerlei Zudammenhang zwischen Lucke/AfD und Halle. Dies ist schlicht Diffamierung. Genausowenig ist die Taz an islamistischen Attentaten schuld weil sie sich für Flüchtlinge einsetzt.

    • @Lutz Maximilian:

      Selbstverständlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Lucke=AfD und "Halle"



      Ihre Erzählung Herr Maximilian ist eine, oder kommt direkt aus der Diskursproduktion jener, die aktuell kein Interesse an diesem Zusammenhang haben. Besser: An der emanzipatorisch-kritischen Funktion, die diese Erkenntnis hat. Entmachtet sie doch die Protagonisten der in Wahrheit autoritär-autokratisch ständestaatlich verfassten Eliten. Martin Sellner - der Ihnen beipflichtet - hat das noch am Nachmittag des Terrorangriffs begriffen und auf seinen Kanälen in die national-völkische Gemeinde gesendet.



      Selbstverständlich ist dem sich intellektuell findenden Milieu der neuen Rechten, des völkisch Nationalpseudosozialen längst und lange klar, das der vulgäre Antisemitismus des Stiefelnazis taktisch unklug, also kontraproduktiv ist. "Gärig" halt wie Gauland das nennt. Wissend eines Tages das "Röhmische" eines Nachts möglicherweise im Hotelbett exekutieren zu müssen. Schließlich erfüllt die Funktion inzwischen eine anderer Jude der "Unser Unglück" ist. In der Gründungsgeschichte der AfD war es zunächst" der faule Grieche" dann bei sich bietender Gelegenheit der Geflüchtete. Um dann zu mobilisieren was nie weg war im bürgerlichen Mainstream: Struktureller Rassismus, Chauvinismus, die Identitätsprobleme des Kleinbürgers, seine (strukturelle und tatsächliche) Gewaltbereitschaft angesichts der Tatsache, das die kapitalistische Produktionsweise auch sein Lebenswelten und Gewissheiten bedroht.



      Die Probleme der faschistischen Eliten mit ihren SA-Truppen ist nun auch keine neue Erkenntnis. Mit Antifaschismus oder gar demokratischer Gesinnung hat das aber selbstverständlich nichts zu tun. Was Sie hier normalisieren und verbreiten ist eine Kultur der Verantwortungslosigkeit für die Lucke genauso steht, wie weite Teile einer bürgerlichen "Mitte" die sich damit selbstverständlich am liebsten von Parteien vertreten lassen, die einen nicht so offensichtlich in offensichtliche Verbrechen mitnehmen.

      • @Martinxyz:

        Dass weitläufige Zusammenhänge bestehen, kann ernsthaft (und darf) gar nicht bestritten werden.



        Den engen Zusammenhang, den Sie wohl sehen, wenn ich das richtig deute, halte ich für eine Form ebensolcher Pathologie, wie sie wohl den jungen Menschen in Halle angetrieben hat.

        • @Gerhard Krause:

          Das ist Ihr Irrtum. Sie sind damit aber nicht alleine. Und es gibt ihn schon sehr lange.



          Ich werde den unpathologisch entspannten Ortsbürgermeister 1995 niemals vergessen. Er fand es übertrieben und pathologisch, geradezu linksextrem ein Problem, eine Gefahr in der Tatsache zu sehen, das der örtliche Jugendclub von Nazis übernommen worden war.



          Von Verletzten, von Toten im Umfeld dieser Übernahmen wusste er schon gleich gar nichts.



          Von der Ausbeutung der 3.Welt wie wir früher sagten wusste er schon gleich gar nichts. Alles linksextreme Pathologie.



          So wie dereinst das Frauenwahlrecht. Undsoweiterundsofort.

          • @Martinxyz:

            Sie sind verrückt, wusste ich's doch. :-) Prima, dann kriegen Sie ja nur die Hälfte von der Welt mit. Ich lebe schon lange in diesem Stadium, 's wird auch Ihnen gefallen, comeinandfindout. :-)

    • @Lutz Maximilian:

      Gibt es denn zumindest einen Zusammenhang zwischen Pi-News und dem Attentat, sowie dem Täter? Macht die AfD Werbung für den Blog und umgekehrt? Macht die Taz irgendwelche Werbung für salafistische Seiten und Organisationen?



      Du merkst etwas, hoffe ich.

      • @Hampelstielz:

        PI News habe ich mir gerade angeschaut, das ist ja ein extrem pro-israelischer rechter Blog mit geradezu radikalzionistischen Standpunkten, voller Islamophobie und Judophilie! Was bitte soll ich merken ausser dass hier irgendeine emotionale Konstruktion der Realität stattfindet die intellektuell betrachtet völlig absurd ist.

  • Lucke hat Wohlstandschauvinismus radiiert und dafür gesorgt, dass seine damalige Partei AfD für Rechtsextreme attraktiv wurde.

    Andere Parteigründungen aus Hamburg heraus waren sonderbar bürgerlich oder populistisch, wie die Schill-Partei.

    Bei Lucke war aber diese DM-Idee schon sehr national durchgefärbt. Und dass so ein schmallspurriges Konzept zum Erfolg werden konnte, hatte auch damit zu tun, dass Lucke und seine Parteimanager keine Finanzsorgen bei den Wahlkämpfen hatten.

    Nach einigen Veröffentlichungen des Spiegel war die AfD ein Projekt frustrierter Millionäre, die aus der Schweiz viel Interesse daran hatten, der CDU und CSU eine rechtspopulistische, neo-liberale Partei um die Ohren zu hauen.

    Und das ist ihnen gelungen. Die AfD macht heute sprichwörtlich jedem Flüchtling, jeder Kopftuch-tragenden Putzfrau das Leben schwer, weil sie rechtsradikale Ideen und die generelle Idee, von: hier, wir Deutsche, und dort, ihr Ausländer richtig salonfähig gemacht hat.

    Lucke hat immer eine neo-liberale, inhumane Sicht vertreten. In seinem Denken geht es um starke Menschen, die eine starke Wirtschaft bilden und eben ein paar, vielleicht ein paar Millionen an den Rand drücken, dies aber zurecht, denn wer schwach ist, wollte schwach sein, hat das selber verursacht.

    Dieses krasse Denken will er jetzt wieder in einem wissenschaftlichen Kleid unter die Studenten bringen, die darauf extrem genervt und vielleicht unreif reagiert haben.

    Aber sie hatten jedes Recht dazu.

    Nur weil jemand Volkswirtschaft oder Betriebswirtschaft studiert, muss er nicht ein inhumanes Weltbild eines gescheiterten Parteiengründers akzeptieren und auch noch internalisieren.

    Und mich überrascht dann auch, wie viel Verständnis Lucke für sich schon gewinnen konnte. Übrigens ist er mit einer weiteren sonderbaren Partei am Start. Der Mann hat seither nix dazugelern, was sollen Studenten von so einem 'Wissenschaftler' eigentlich lernen? Meinungsfreiheit?

    • @Andreas_2020:

      Meine These ist, dass die AfD vor allem aufgrund ihrer Kritik an der EU und dem EURO in bestimmten Wählerschichten erfolgreich war, das restliche, extrem wirtschaftsliberal ausgerichtete Wahlprogramm kannte doch ehrlich gesagt keiner dieser Wichte.

    • @Andreas_2020:

      Hat er vorsätzlich, bedingt vorsätzlich, oder fahrlässig für die "Rechte Parteiheimat" gesorgt, wie sie sich heute darstellt?

      Für mich, gern allein, sind Sie genauso ungeniert ungerecht.

      Die Kritik am Neoliberalismus teile ich völlig.

      • @Gerhard Krause:

        ... wer eine Partei gründet, sich offenbar dubios (evtl. illegal) auch noch finanzieren lässt, der handelt vorsätzlich, betrügt andere Parteien und täuscht die Wähler. Die AfD riecht geradezu nach einem Betrug. Wie weit Lucke das wußte, kann ich nicht genau beurteilen, aber eine Partei zu gründen, ist extrem anspruchsvoll, die Grünen haben Jahre gebraucht, um in den Bundestag zu kommen.

        • @Andreas_2020:

          "kann ich nicht genau beurteilen, aber eine Partei zu gründen, ist extrem anspruchsvoll, die Grünen haben Jahre gebraucht,"

          Sorry, das sind im Ganzen wohl die klügsten Worte.

        • @Andreas_2020:

          Die AfD hat nicht bei Null begonnen, sondern viele bereits bestehende Netzwerke genutzt, die eine breitere Wählergruppe ansprachen. Gepaart mit Kritik an der Regierung, die in der Bevölkerung ebenfalls vorlag und von keiner anderen Partei geäußert wurde, lag darin ihr Erfolgsrezept, konnte sie doch auch die Protestwähler auf sich vereinen.

          Die Grünen haben extremistisch angefangen und sich über die Jahre gemäßigt. Bei der AfD beobachten wir derzeit das Gegenteil.

          • @Devil's Advocate:

            Wenn das so wäre, wie Sie hier schreiben, hätten wir 180 Parteien und die Parlamente wären voll mit Mini-Fraktionen, die alle superradikal sprächen. Aber das ist nicht der Fall. Und auch die AfD ist das Werk von Profis, die genau wußten, was sie taten und warum. Entweder sind Sie sehr unbelesen oder naiv. Netzwerke alleine reichen bei Wahlen nicht. Selbst im Wikipedia-Eintrag werden Kreditgeber für die AfD aufgelistet. Ohne diese wäre die Wahlkampffinanzierung wahrscheinlich zusammen gebrochen. Und daran war auch Lucke beteiligt.

            • @Andreas_2020:

              Natürlich gab es externe Finanzierung, diese schloss an die bestehenden Netzwerke an. Das habe ich auch nicht bestritten. Mir ging es allein um den Vergleich mit den Grünen.

      • @Gerhard Krause:

        Vorsätzlich, er hat die Welle dann nur nicht reiten können.

        • @Hampelstielz:

          Na endlich mal jemand, der Farbe bekennt. :-)

          Gut, dass wir alle bei allen massgeblichen Sitzungen dabei waren. ..

          Dass da etwas zum Aufarbeiten ist, keine Frage, aber mich erinnert das von links nach rechts Gesülze hier an 80 Millionen Fußballtrainer.

  • Also liebe Leute, nachdem ich die Kommentare hier gelesen habe, bin ich der Meinung, wir sollten die Methoden der Aktivist*innen in Hamburg unbedingt ausweiten. So sagt eine neue Jugendstudie (SPIEGEL 43/19.10.2019, S. 6), jeder zweite Jugendliche glaube, der Staat kümmere sich mehr um Flüchtlinge als um hilfsbedürftige Deutsche. Um dem entgegenzutreten, sollten wir uns vor die Schultore stellen, "Jungnazis raus" brüllen und die Schüler*innen am Betreten des Schulgebäudes hindern. Kann ja wohl nicht sein, dass Nazis einfach so die Schulbank drücken dürfen ... kapiert?

    • @Running Man:

      Ich möchte nur anmerken, das ist meine Meinung, dass dieses Umfrageergebnis Folge der fatalen Wirtschaftspolitik der letzten rund 50, insbesondere der letzten rund 25 Jahre ist.

    • @Running Man:

      Na dann los, wenn Sie sowas witzig finden...

  • Wer überall "Rechts", insbesondere in identischer Färbung, insbesondere ohne Bezugnahmen zur übrigen Umwelt, sieht, sollte ganz dringend einen Arzt aufsuchen.

    Widersprüchlichkeiten im "System" anzusprechen, ist (allerdings) völlig richtig.

    • @Gerhard Krause:

      Wer allen Kritikern des immer mehr Fahrt aufnehmenden rechten Zuges den Besuch beim Arzt empfiehlt, vermutlich mit dem Gedanken an eine Art Paranoia der Kritiker, kann sich gerne mal hinterfragen, warum er das tut.

      • @Hampelstielz:

        Mach ich. Mein Arzt ist wirklich super. Er und ich halten uns an wissenschaftliche Grundsätze bei der Erkenntnisgewinnung.

        Nun fragen Sie, der die feige indirekte Hinterfragung wohl "erfunden" hat, mich einmal hier direkt, und Start!..

  • Verbieten ist verboten! Wer sich anmaßt die Freiheit von Meinung, Rede, Wissenschaft einzuschränken oder gar abzuschaffen - mit vermeintlich "guten" Motiven - sollte bedenken daß auf der anderen Seite des Spektrums auch Gruppierungen agieren welche sich das gleiche Recht einfach rausnehmen können / werden.

  • Danke Frau Fatma Aydemir!



    Danke. Zustimmung zu jedem Wort Ihrer Kolumne.



    Wohltuender Unterschied zum taz-Artikel vom 17.10..



    So ein "Leut" hat an der Uni nichts mehr zu suchen.



    Und erzähle mir keiner davon, Lehre sei unpolitisch – gerade die Makroökonmie mit Herrn Lucke als Gründer und ehemaliger Vertreter einer der neoliberalsten Parteien in Deutschland überhaupt. … Bah.

    • @Frau Kirschgrün:

      Sie wollen also Herrn Lucke von der Uni verbannen, weil er als Wirtschaftwissenschaftler neoliberale Thesen verbreitet. Dann müssten wir aber wahrscheinlich die meisten BWL-Profs aus dem Dienst entlassen...

  • "Gerade in einer Zeit wie dieser, in der Rechtsextreme zu anderen Waffen greifen, um etwa wie kürzlich an Jom Kippur in Halle"

    Stimmt, wenn man diesen Zusammenhang direkt sieht, dann ist jeder Widerstand angesagt. Wenn der Zusammenhang aber nicht so klar ist, vielleicht mehr meinem vereinfachten Wunsch-Weltbild entspricht, dann ist es eher demokratie-zerstörend und gesellschafts-zerstörend. Konstruierte und aufgebauschte Feindbilder sind keine demokratische Heldentat. Das ist zumindest meine (demokratische) Stimme.

    • @Markus Michaelis:

      Nun ja, selbst als es noch die Lucke-Partei war, setzte er schon auf die rassistische Karte. Nur weil seine Nachfolger sich drastischer und öfter so zu Wort melden, wäscht ihn das nicht weiß.

  • 7G
    75026 (Profil gelöscht)

    Es ist abwegig, Lucke mit den rechtsradikalen Morden in Verbindung zu bringen. Vielleicht sollte Frau Aydemir mal darüber nachdenken, dass die Tatsache, dass sie trotzdem einen solchen Zusammenhang behaupten darf, der Meinungsfreiheit zu verdanken ist, die sie ganz selbstverständlich für sich in Anspruch nimmt, aber Andersdenkenden offensichtlich verwehren will.

  • Vielen Dank für die Verlinkung der nachgehenden Stellungnahme des Herrn Professor Lucke mit seinen Forderungen an die Obrigkeit.



    lkr.de/a-pressemit...-lucke-16-10-2019/

    Das macht deutlich das seine quasi "Entschuldigung" für die versehentliche Organisation und den Zusammenschluss einer konservativ-revolutionären Frontbewegung einschliesslich parlamentarischen Arm nichts als hohle, ehrlose, unwürdige, respektöde Phrasen sind.

    Von seiner wissenschaftlichen Expertise einmal ganz abgesehen. Wie kann man so ahnungslos sein wollen. Als Professor?

    • @Martinxyz:

      "respektöde" ist ja eine niedliche Autokorrektur. Woher nimmt die denn den Begriff?



      geschrieben war: respektlose

  • Wir sollten also "kleinstmögliche Formen physischer Gewalt“ nicht nur tolerieren, sondern sogar „feiern" - sofern sie sich gegen Menschen richten, die von der taz oder dem Asta Hamburg zum Abschuss freigegeben werden?! Das macht schon einigermaßen sprachlos.

    Es galt mal als grundlegende zivilisatorische Errungenschaft, dass auch jene Menschen einen Anspruch auf eine faire und würdewahrende Behandlung haben, die sich selbst der Verletzung grundlegender zivilisatorischer Regeln schuldig gemacht haben. Nicht mal verurteilte Mörder sollten von einem wütenden Mob niedergeschrien, mit Gegenständen beworfen oder (nach Absitzen ihrer Strafe) auch nur an der Ausübung ihres Berufes gehindert werden - aber beim Gründer einer politischen Partei ist das okay?

    Sicher: Die AfD ist ein jämmerlicher Verein. Aber mal ganz unabhängig davon, wieviel Lucke zu ihrem aktuellen Erscheinungsbild beigetragen hat: Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt eine solche Behandlung. Wenn Linke die Guten sein wollen, dann sollten sie sich auch wie die Guten verhalten, statt sich an einer derart fehlgeleiteten Eskalation zu beteiligen. Dass mehr oder weniger jugendliche Aktivisten derart übers Ziel hinaus schießen, mag noch irgendwie erklärbar sein. Aber das dergleichen hier in der taz als oppertun angesehen wird (und gleich zu Dankesschreiben motiviert), kann einen schon verzweifeln lassen.

  • Naja, in der "Eurokrise" waren Lucke und Henckel Sprachrohre des allgemeinen Verständnisses, das auch auf Bild wiedergegeben wurde: " Die faulen Griechen haben unser gutes Geld verlebt."



    Dieser Rassismus war bis in intellektuelle linksliberale Kreise verbreitet.



    Und Schäuble war sein spezieller Protagonist. Dies obwohl er sich in der Parteispendenaffäre als Kofferträger hervortat.



    Wir sollten uns vielleicht mehr vor uns selber ekeln als mit dem Finger auf die anderen zu zeigen.

    • @J_CGN:

      Ich muss mich nicht vor mir ekeln. Ich fand es schon Rassismus, Sozialdarwinismus, Chauvinismus, kapitalistisch-nationalistische Kriegsrethorik, als es die Headlines der Dorfpostillen der Dorfpolitiker und ihre vigelantischen Dorfdiskurse einmal mehr völlig selbstverständlich beherrschte. Der faule Grieche.

      Aber das schreib ich nicht, damit ich mich, damit andere mich bloss gut finden können.

      Sondern weil wir uns das endlich in der Tat gegenseitig versichern müssen: Es gibt UNS die wir wissen das es anders muss.

      Pragmatisch gesehen wäre der wichtigste Schritt: Das die SPD sich auf ihre historische Mission besinnt. Linke Mehrheiten bilden. Und die Grünen als Enkel und Urenkel der Sozialdemokratie gleich mit.



      Los gehts.

      Ich fände es so geil forderten die Hamburger Wirtschaftswissenschaftlerinnen aus gegebenen Anlass völlig illegal und nicht vorgesehen und ungeheuerlich eine Professorin mit Lehrbefähigung für das 21. Jahrhundert.



      Machten sie also Politik.



      Es gibt sie doch. Die Wirtschaftswissenschaftlerinnen die im BWL /VWL Mainstream kein Chance auf Lehrberechtigung haben.



      "Weil man fürchtet das die zu marxistisch sind"



      Wie ein Wirtschaftsfachblatt einmal zu der Frage schrieb, weshalb eigentlich kaum "linke" Ökonomen, oder in der DDR gelernte Ökonominnen einen Lehrauftrag haben.

      Lucke versteht wirklich nicht das es nicht bloss der Aufbau einer Nazipartei war für die er sich mit zu verantworten hat.



      Es sind seine volkswirtschaftlichen Mantras die auch nicht besser werden, verkündet man sie ohne zu Pöbeln und zu hetzen.

  • Leider mussten wir das hier auch schon anders lesen.



    Schon ist auch hier der erste Kommentar abgesetzt, der Toleranz gegenüber Intoleranz und Rechtspopulismus fordert.



    Sicher..Lucke ist nicht Höcke sondern nur dessen Steigbügelhalter, sein Nationalismus und Rassismus kamen/kommen verklausulierter daher...



    Aber natürlich ist es ein Unding - das eine solche Gestalt - nach der Gründung einer faschistischen Partei - einfach an seinen Lehrstuhl zurück kehren kann.

    Das Geblubber - das leider auch von der taz kam - das hier von infantilen und antidemokratischen Protesten spricht - hat gar nicht verstanden was Widerstand bedeutet, warum er legitim ist und wie er funktioniert.

    Demokratie bedeutet mitnichten, dass jeder - unwidersprochen - einfach alles sagen und behaupten kann.

    Offensichtlich war die Mehrheit der Studenten der Überzeugung, dass dieser Mann an ihrer Uni nicht unterrichten soll.



    Und das ist ihr legitimes Recht - Lucke hingegen hat absolut kein Recht auf Gehör.

    Dass Obrigkeitsdenken so tief in de taz eingedrungen ist, finde ich bedenklich.

    Danke deshalb für diesen Artikel.

    • @Michael Garibaldi:

      Zitat "Das Geblubber - das leider auch von der taz kam - das hier von infantilen und antidemokratischen Protesten spricht - hat gar nicht verstanden was Widerstand bedeutet, warum er legitim ist und wie er funktioniert."

      Mit dieser Aussage zeigen Sie, dass Sie das Grundprinzip eines demokratischen Rechtsstaates nicht verstanden haben. Es gibt nicht nur das Recht der Studenten auf Meinungsäußerung, sondern auch das Recht der Freiheit der Wissenschaft. Wie wäre es dann, wenn eine Meute konservativer Studenten einen Prof niederbrüllt, wenn dieser eine Vorlesung zum Recht auf Asyl halten möchte?

    • @Michael Garibaldi:

      "Demokratie bedeutet mitnichten, dass jeder - unwidersprochen - einfach alles sagen und behaupten kann."



      Aber natürlich nicht! Demokratie bedeutet, dass jeder ungestraft meiner Meinung sein darf. :-)

      • @Running Man:

        Bitte meiner Meinung auch!



        PS.: Gut gesagt!

      • @Running Man:

        Das zentrale Wort ist hier - "unwidersprochen"

        Herr Lucke kann gerne seine Meinung kund tun. Aber: Zum einen ist es jedermanns Recht ihm so laut zu widersprechen, wie er kann und zum anderen hat er keinerlei Recht das auf Kosten des Steuerzahlers in einem öffentlich finanzierten Hörsaal zu tun.

        • @Michael Garibaldi:

          Um jemand zu widersprechen, muss er oder sie doch erst mal etwas sagen können. Dazu ist Lucke doch wohl gar nicht gekommen. Und das finde ich auch armselig, genau wie ich auch Luckes Ansichten großenteils armselig finde...

        • @Michael Garibaldi:

          Zustimmung!

        • @Michael Garibaldi:

          Lautstärke taugt als Argument null.

          Der Job eines Wirtschaftswissenschaftlers wird bezahlt wie jeder Job und enthält so viel "Meinung", wie es in einem Wissenschaftsbereich eben gibt. Ein "auf Kosten der Steuerzahler" ist dumme Polemik. Leute, habt ihr wirklich so gar keine Argumente?

    • RS
      Ria Sauter
      @Michael Garibaldi:

      Schliesse mich dem Dank an.

      • @Ria Sauter:

        Ich auch!

    • @Michael Garibaldi:

      Dass Herr Lucke als Rechtsextremist abgestempelt wird, liegt nicht an ihm, sondern an dem extrem nach links abgerutschtem politischem Umfeld. Vor wenigen Jahren hätte er sich in der CDU vielleicht sogar in der SPD profilieren können. Dass Heute die Linken Hau-drauf Protestler so stark Anteil haben an dem öffentlichen Leben halte ich genauso wenig gut, wie damals in den 70 Jahren. Wenn man bedenkt, dass ein solcher, wie Joschka Fischer dann auch noch Aussenminister geworden ist (eher leider) lässt für die Zukunft nichts Gutes ahnen.

    • @Michael Garibaldi:

      Nö.



      Wenn die AfD eine faschistische Partei wäre, wäre sie längst verboten.



      Die Definition von Faschisten ist nicht "alle, die nicht meiner Meinung sind."

      Der Artikerl war kein "Geblubber", sondern einfach eine ordentlich begründete Meinung, die Sie oder ich ja nicht teilen müssen.

      Demokratie bedeutet vor allem, dass ich meine Meinung äußern darf, solnge sie sich im demokratischen Rahmen bewegt.

      Und zwischen Widersprechen und Niederbrüllen ist ein Unterschied.







      Zu "Widerstand" erst recht.

      Die Demokratie schützt übrigens auch Minderheiten gegen Mehrheiten. Selbst wenn die Mehrheit Studenten sind, die die Überzeugung der Minderheit nicht teilen.

      Das ist halt Demokratie.

      Mir macht es übrigens besonders Angst, dass immer mehr Demokrat_innen faschistische Züge zeigen.

      So à la Grönemeyer:"Dann liegt es an uns zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat."

      Vor 20 Jahren hätte er das wahrscheinlich nicht gesagt.

      • @rero:

        "Wenn die AfD eine faschistische Partei wäre, wäre sie längst verboten."



        Soso.



        Wieso, glauben Sie, ist die NPD immer noch nicht verboten?



        Genau deswegen, weil die Mienungsfreiheit ein so großes Gut ist.



        Aber in den Bereichen, in denen über andere LEGALE Mittel ein rechter und menschenverachtender "Politiker" aus der "Meinungsbildung"/Bildung herausgehalten werden kann, sollte das auch getan werden.

        • @Frau Kirschgrün:

          Die NPD ist deshalb nicht verboten, da sie eine Organisation des Verfassungsschutzes ist. Nur deshalb hat das Bundesverfassungsgericht sie nicht verboten. Sie war so mit V-Leuten durchsetzt, dass sich nicht mehr klären ließ, was an rechtextremen Dingen vom Verfassungsschutz und was von der eigentlichen Partei ausging.



          Eigentlich hätte das BVerfG dann gleich den Verfassungsschutz mit verbieten müssen - konnte das aber mangels Kompetenz nicht tun.



          Ich frage mich tatsächlich, welche Rolle der Verfassungsschutz bei der AfD spielt? Zieht er die Fäden bei der Radikalisierung? Eine rechtsradikale Partei erscheint weniger als Gefahr für die Regierung als eine rechtskonservative Partei. Aber das ist ein Spiel mit dem Feuer, für das wir möglicherweise teuer bezahlen müssen.

    • @Michael Garibaldi:

      Ich schließe mich Ihnen an und möchte ergänzen, dass "das Geblubber - das leider auch von der taz kam - das hier von infantilen und antidemokratischen Protesten spricht - ..." nicht in vollem Umfang verstanden hat, wofür Björn Luckes Politik steht und was sie auslöst bzw. ausgelöst hat, was dessen Funktion ist.

      • @Uranus:

        Soll heißen, der Zweck heiligt die Mittel?

        • @rero:

          Also ich finde dieses Vorgehen gegen Lücke verhältnismäßig.

  • Ich verstehe nicht wieso Lucke für den aktuellen Kurs der AfD verantwortlich gemacht wird, bei der Gründung war die AfD zwar als rechte Partei konzipiert um die Lücke zu füllen die die CDU durch ihren Linksruck verursacht hat, aber nicht als rechtsRADIKALE Partei. Das er kein AfD-Mitglied mehr ist zeigt doch auch das er andere Positionen vertritt als die heutige AfD, wie man ihn dafür so niederschreien kann ist mir unverständlich.



    Um mal ein Gegenbeispiel zu nennen, Stauffenberg hat jahrelang für die Nazis gekämpft, trotzdem gilt er heute als Held gegen den Faschismus, warum ist das so?

    • @Corinna Hartmann:

      Danke, genau so isses!

    • @Corinna Hartmann:

      Schauen Sie sich mal an, mit wem zusammen er die AFD gründete (da wies ich an anderer Stelle hier drauf hin) und was die LKR bspw. für Medien empfiehlt (wie bereits von Jim Hawkins unten verlinkt):



      lkrhh.de/blog/was-...lternative-medien#

    • @Corinna Hartmann:

      Heisst historisch-kritisches Bewusstsein. Die konservativ national-autoritär-christlich-wirtschaftsliberale Gutbürgerlichkeit hatte eigentlich auch nicht vor Hitler an die Macht zu bringen. Huuuuups!

      Graf Stauffenberg in allen Ehren. Aber er wird vor allem als Held gegen den Faschismus gefeiert, weil er nach langer Denunziation als Vaterlandsverräter aus den Reihen jener die ihn heute als Held funktionalisieren, sozusagen halt die bessere, die immer noch national-autoritär ständische Wahl ist. Stauffenberg selbst war ja kein Demokrat. Der Putschplan diente nicht der Schaffung eines demokratischen Staates. 1938 lehnte er noch einen bereits fertigen Putschplan ab.

      Insofern ist seine Figur, seine Person auch tragisch. Sein Leben für eine politische Haltung, eine Agenda die den grossdeutschen Herrschaftsanspruch in (West)Europa retten sollte.



      Hab ich was verpasst, was sich in der Agenda, den Niederschriften der Operation Walküre formuliert hätte finden müssen?



      War da irgendwo die Rede von einem demokratischen Staat?



      Oder auch nur was ihnen zu formulieren hätte wert sein müssen: Sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen. Gibt es in den vorbereiteten Weisungen der neuen Putschregierung in die Befehlsketten welche, die den sofortigen Stopp der Vernichtung der Menschen in den KZ´s formulieren?



      Helfen Sie. Ich hab da im einzelnen selbstverständlich unscharfe Stellen. Bin weder Historiker noch Spezialist für die redliche Einschätzung der Operation Walküre.

      Weshalb glauben Sie hängt Stauffenbergs Portrait im Büro des Chefredakteurs der neurechts-pseudointellektuellen Postille "Junge Freiheit" Philipp Stein?

      Oder sind Sie die socialmedia- Beauftragte der völkisch "Identitären Bewegung" aus dem burschenschaftsbürschlichen ständestaatlichen Milieu?

      Für da wo man in der Kommunikation mehr als...Fotze! Hure! Zecke! braucht?

      Oder wie Herr Lucke formuliert haben würde - weil ein Prof sich gerne auch mal proletarisch ausdrückt: Der Grieche ist halt faul

      • @Martinxyz:

        bitte was bin ich? ich kenne diese Organisation bestenfalls dem Namen nach, aber Kontakte habe ich ganz sicher keine zu denen und ich möchte auch dringend darum bitten solche Anschuldigungen zu unterlassen.

    • @Corinna Hartmann:

      Weil man sich gerne den Mythos der heldenhaften Wehrmacht gefallen lässt, die aus Pflichtbewusstsein gekämpft hat und angeblich im direkten Widerstreit mit Nazis und Waffen-SS war. Stauffenberg war lediglich ein Nazi, der nicht mit untergehen wollte.



      Die CDU hat übrigens nie einen Linksruck vollzogen. Eine weitere moderne Legende und Kanon auf Pi-News.

  • Sehr guter wichtiger Beitrag. Danke :)

  • Korrekt.

    Schlage Herrn Paul Wrusch zum 1. Schriftwart & Nachlaßverwalter beim -



    Bund Freiheit der Wissenschaften (BFW) vor.

    unterm—- Retter des Abendlandes — Steht Zusammen — 👹



    de.wikipedia.org/w...t_der_Wissenschaft

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Ich schließe mich an.

      Und der neue Haufen von Lucke ist ja auch nicht koscher. Es werden folgende alternative Medien empfohlen:

      Junge Freiheit, Tichys Einblick, Politically Incorrect.

      lkrhh.de/blog/was-...lternative-medien#

      Und hier ein ekliger offener Brief von Lucke wegen der Aktion:

      lkr.de/a-pressemit...-lucke-16-10-2019/

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Korrektur: Der offene Brief ist nicht von Lucke, sondern vom Bundesvorsitzenden der LKR

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Danke für Links und Hinweise!

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Was genau in diesem Brief finden Sie falsch? Sollten eigentlich alle Demokraten genau so unterschreiben.

          • @Lockenkopf:

            Na - wieder am Locken auffe Pläät am Drehen dran^?^ Normal Schonn. 🗽 🗽 🗽

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Lockenkopf:

            Also ich musste bei diesem Absatz würgen:

            "Es ist beklemmend, dass sich die mehrfach per Video dokumentierten Vorfälle in einem Hörsaal ereignet haben, der nach der 1942 in einem Konzentrationslager ermordeten Professorin Agathe Lasch benannt ist. 1934 wurde sie von randalierenden Nazi-Studenten an der Ausübung ihrer Tätigkeit gehindert und schließlich von der Universität vertrieben."

            Lucke, das Nazi-Opfer.

            Lucke hat ja nicht irgendeine Partei gegründet und plötzlich waren da Nazis, die den Laden übernommen haben und ihn verdrängt.

            Bei der SPD etwa hätte das kaum funktioniert, auch wenn die sich schwer an einem Widerling wie Sarrazin abarbeiten musste.

            Die AfD war von Anfang an nach rechts offen und ausgehend von den verlinkten Medien der LKR ist es der Haufen auch.

            Wer die Junge Freiheit und Politically Incorrect empfiehlt, der denkt sich wohl etwas dabei.

            Auf PI wird fünf Jahre Pediga gefeiert, ein Buch von Salvini beworben, daneben wirbt der Kopp Verlag und ganz oben wird auch der arme Lucke beweint.

            Die Gefahr, dass ihm diese Partei wieder unterm Hintern weg gerissen wird, ist wohl gering.

            Die Nazis haben jetzt ja ihren Hafen.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Es geht um den Umgang mit Andersdenkenden. Lucke ist natürlich kein Nazi-Opfer, sondern Opfer einer intoleranten, undemokratischen Gruppierung, die ihr eigenes Weltbild anderen überstülpen will und es anscheinend nicht aushält, dass an einer Universität (!) ihnen unliebsame Thesen verbreitet werden. Und darin liegt eine gewisse Parallele zu den damaligen Vorgängen, auch wenn ich den Vergleich in dieser Form nicht gewählt hätte.

              • @Lockenkopf:

                Genauso sehe ich das auch!

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Lockenkopf:

                Wie war das noch mal mit dem Begriff 'Verhältnismäßigkeit', Loggeköppsche?

                Bitte Butter bei die Fische. Wat nu: "eine gewisse Parallele, (...) auch wenn ich den Vergleich in dieser Form (aber dem Inhalt???) nicht gewählt hätte".

                Motto: erst zuschlagen, dann winseln?

                Nee, nee, nee. (De Maulwurf'n)

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Nicht aufregen, Herr Leiberg. Achten Sie auf Ihre Gesundheit. Runterkommen.



                  Ruhig, Brauner.

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Warum widerspricht es sich, gewisse Parallelen zu sehen, aber einen Vergleich für unpassend zu halten?

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @Lockenkopf:

                Seien Sie doch nicht so streng.

                Würden sich immer alle an alle Regeln halten, was wäre das für eine öde Welt.

                Und im Vergleich zu dem, was früher so an den Unis so los war, ist die Nummer in Hamburg nur ein laues Lüftchen.

                Wir haben in Tübingen mal einen Stand der Mun-Sekte von der Uni entfernt. Der war genehmigt, aber natürlich nicht in Ordnung.

                Das war gar nicht so einfach, die Mun-Typen konnten Karate.

                • @88181 (Profil gelöscht):

                  Natürlich ist das alles harmlos im Vergleich zu früher. Dies ändert aber nichts an der grundsätzlichlichen Illegitimät solcher Aktionen.



                  Was die Strenge betrifft: Wenn Sie geschrieben hätten, dass ein paar spätpubertierende Studenten etwas über die Strenge geschlagen haben, hätte ich nichts erwidert. Sie haben aber einem Artikel zugestimmt, der diese Aktion aus ideologischen Gründen für legitim hält. Das ist nun mal etwas ganz anderes und bedurfte einer Reaktion,-)

                  • 8G
                    88181 (Profil gelöscht)
                    @Lockenkopf:

                    Aber, alles das, was da passiert ist auf illegitimem Weg, ist tausendmal besser als das:

                    www.uni-hamburg.de...-whiteness-de.html

                    Ganz unten kann man seine Rasse angeben.

                    • @88181 (Profil gelöscht):

                      Puuuh...Ich bin ja schon einige Jahre weg von der Uni, aber an Veranstaltungen solcher Güte kann ich mich nicht erinnern.

              • @Lockenkopf:

                Du hättest ihn aus strategischer Überlegung nicht gewählt. Inhaltlich hast du seiner Ausführung in deinem letzten Satz zugestimmt.

                • @Hampelstielz:

                  Strategisch^¿^ Mach Bosse.

                  Reine Taktik - Alter! 👻



                  (Lieutenant d. R.) 😎

  • „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden.“ -- Rosa Luxemburg

    • @Mzungu:

      Was ein ausgemachter Quatsch!

      Dies Zitat - hier!!

      Störung einer Vorlesung - ist möglicherweise Hausfriedensbruch.



      &



      Gut ist.

      unterm——



      Freiheitsrechte - sind vorrangig Abwehrrechte - vs Staatlicher Gewalt •

      Soweit mal - Nich to glöben.

    • @Mzungu:

      Wobei man kritisch anmerken muss, dass es diese „Andersdenkenden“ waren, die u.a. Rosa Luxemburg dann einfach ermordet haben. Finden Sie den Fehler!

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rainer B.:

        Ob das Rosa Luxemburg dazu gebracht hätte, ihre Aussage zu widerrufen? Wir wissen es nicht.

        Aber es sei vermutet, dass diese "Andersdenkenden" Rosa Luxemburg auch dann ermordet hätten, wenn sie den Ausspruch nicht getan hätte.

        Btw: Wie nennt man nochmal diesen rhetorischen Kniff, Dinge in einen Zusammenhang zu stellen, der nicht existiert?

        • @76530 (Profil gelöscht):

          An ihrer Aussage gibt es ja tatsächlich nichts zu widerrufen. Rosa Luxemburg spricht von „Andersdenkenden“, womit sie voraussetzt, dass da andere sind, die auch „denken“. Wie wir heute wissen, eine entscheidende Voraussetzung, die leider damals so und auch heute wieder vielfach gar nicht gegeben ist.

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @Rainer B.:

        Die Freiheit des Einen endet da, wo sie die des Anderen einschränkt.

        Der Andersdenkende ist nicht auf eine Gruppe zuzuordnen, sondern hängt vom individuellen Standpunkt ab.

        • @83191 (Profil gelöscht):

          Aha! Und welche Freiheitsrechte haben politisch Andersdenkende dann nach ihrer Ermordung noch?

  • Lucke ist ein wirtschaftsliberaler, der sich aus einer Partei verabschiedet hat, weil die sich zur rechtsextremen Partei entwickelt hat. Seine Positionen teile ich nicht - aber mit Rechtsradikalismus hat er nichts zu tun. Hätte Stauffenberg überlebt, sie hätten vermutlich auch eine Blockade seiner Berufstätigkeit auch für gut gefunden. Die Meinungen von Stauffenberg halte ich für deutlich rechtsextremer als von Lucke. Nur hat er, genau wie Lucke, den Bruch gesucht, als er gesehen hat, worauf Hitler zusteuert. Wenn wir Aussteiger*innen nicht mit mehr Respekt begegnen, werden wir zwar unser Feindbild pflegen, aber weniger Leute finden, die bereit sind, sich von einer rechtsextremen AfD zu distanzieren. Das passt dazu, dass die Bundesregierung die Mittel für die Aussteigerprogramme kürzt. Aussteigen scheint unerwünscht zu sein. Unser Feindbild ist uns wichtiger.

    • @Velofisch:

      Da er aber nur aus der Partei, nicht aber aus deren Programmatik ausgestiegen ist, ist der Versuch, ihn reinzuwaschen, zum Scheitern verurteilt.

    • @Velofisch:

      Bravo, sehr guter Kommentar. Da wird hoffentlich mancher selbstgerechte Linker ins Grübeln kommen.

      • @MartinKlarblick:

        Glaube ich nicht, die sind in ihrer Meinung manifestiert, da gibts einfach nix Anderes!

    • @Velofisch:

      Ähm, haben Sie sich mal die "Professor*innen von Björn Lucke angeguckt, mit denen er zusammen die AFD gründete? Bspw. Alexander Vogelschiss Gauland, Konrad Kein-Wahlrecht-für-Unterschichtler Adam ... 2 Monate später trat Bernd Höcke ein ...



      Bernd Lücke wäre inwiefern ein Aussteiger? Schauen Sie sich mal die geposteten Links von Jim Hawkins weiter oben an. LKR riecht mächtig nach Leistungskurs (politische) Reaktion ...

    • @Velofisch:

      Stauffenberg war ein Rassist und überzeugter Nazi. Der einzige Beweggrund seines Handelns war die sich anbahnende Niederlage, sonst nichts. Hätten die anderen Rassisten in der AfD Lucke beweihräuchert und hofiert, er wäre jetzt beim gleichen Wortlaut angelangt. Man hat ihm nur einen Arschtritt verpasst, wie der Petri. Mit der Loyalität ist es beim faschistischen Charakterbild nur halt nicht weit her.