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Schlägerei in Bayern, Anschlag in NRWDie populistische Dauerschleife

Während Bundesinnenminister Seehofer eine Schlägerei in Amberg zum Politikum hochjazzt, wird der rassistische Anschlag von Bottrop verharmlost.

Keine rechtsextreme Tat? In Bottrop fuhr ein Mann aus rasstischen Motiven in Menschenmengen Foto: dpa

Berlin taz | Horst Seehofer hat es wieder getan. Der Bundesinnenminister und Noch-CSU-Chef hat in der Bild-Zeitung eine neue Variante seiner altbekannten Leier aufgesagt: „Wenn Asylbewerber Gewaltdelikte begehen, müssen sie unser Land verlassen. Wenn die vorhandenen Gesetze dafür nicht ausreichen, müssen sie geändert werden.“

Am Samstag hatten vier Männer zwischen 17 und 19 Jahren im bayerischen Amberg auf Passanten eingeprügelt. Der Polizei zufolge erlitten zwölf Personen überwiegend leichte Verletzungen, ein Jugendlicher musste stationär im Krankenhaus behandelt werden. Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich demnach um afghanische, syrische und iranische Staatsangehörige. Der Staatsanwaltschaft zufolge waren sie „nicht unerheblich alkoholisiert“. Die Behörde hat Haftantrag unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung erlassen. Diese liegt unter anderem vor, wenn die Tat „mit einem anderen Beteiligten gemeinschaftlich“ begangen wurde.

Ein Sprecher des Innenministeriums sagte am Mittwoch, derzeit werde an gesetzlichen Änderungen zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht für abgelehnte oder straffällig gewordene Asylbewerber gearbeitet – etwas, das Seehofer schon in seinem „Masterplan Migration“ im vergangenen Sommer angekündigt hatte. Die geltende Rechtslage ist ohnehin streng. So können Freiheitsstrafen von mindestens einem Jahr beziehungsweise Jugendstrafen von mindestens einem Jahr ohne Bewährung bei Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit durchaus zum Verlust des Aufenthaltsrechts führen.

Anders sieht es aus bei der Durchsetzbarkeit; im Fall des Syrers käme eine Abschiebung derzeit auf keinen Fall in Frage: Diese ist nur möglich, wenn keine Gefahr für Leib und Leben droht. Anders als die meisten anderen Bundesländer schiebt allerdings Bayern inzwischen etwa ins Krisenland Afghanistan ohne Beschränkungen ab. Gut möglich, dass Seehofer genau diese Stellschraube noch enger ziehen will.

Massenprügelei in Köln? Alles „friedlich“

Fataler als die populistische Dauerschleife des Innenministers aber ist ein anderer Aspekt. Wieder einmal wird ein Gewaltdelikt diskursiv hochgejazzt, weil: die mutmaßlichen Täter Geflüchtete sind. So sind gerade um den Jahreswechsel herum Körperverletzungen leider traurige Realität. Sie werden in anderen Fällen aber deutlich anders bewertet.

Die Polizei in Köln und Leverkusen etwa ermittelt nach der Silvesternacht in 86 Fällen wegen solcher Delikte. Darunter ist auch eine Massenprügelei, bei der die Beamten Hunde und Pfefferspray einsetzen mussten. Die Bilanz der Stadt: In Köln konnte „weitgehend friedlich und sicher gefeiert werden“.

Für Amberg hingegen wählte Seehofer den Begriff „Gewaltexzesse“. Auch Michael Cerny (CSU), Oberbürgermeister der Stadt, verurteilte die Taten; er sagte aber auch: „Da melden sich Menschen aus Hamburg und Berlin, die alle plötzlich meinen, sie könnten die Situation in Amberg einschätzen.“

Dieses inzwischen leider altbekannte Phänomen wird dieser Tage auf eine traurige Spitze getrieben – und der Fall Amberg quasi gleichgesetzt mit jener Tat des Autofahrers, der in Bottrop sein Auto aus offenbar rassistischen Motiven in mehrere Menschenmengen steuerte. Mit dem Ziel, zu töten.

Rassistische Tat in Bottrop verharmlost

Beide Fälle hätten ihn „sehr betroffen“ gemacht, sagte ­Seehofer. Es gehöre zur „politischen Glaubwürdigkeit, beide Fälle mit Entschiedenheit und Härte zu verfolgen“. Auch die Bundesregierung verurteilte beide Fälle gleichermaßen und betonte, es gebe in Deutschland keinen Platz für Extremismus und Intoleranz, egal von welcher Seite ein solches Verhalten komme.

Nun sind betrunkene gewalttätige Männer ein weit verbreitetes Problem, dessen man sich annehmen muss. Man sollte allerdings meinen, dass sie eine andere Qualität haben, als wenn jemand in sein Auto steigt und damit gezielt Menschen töten will, die er in seinem hasserfüllten Weltbild als „Fremde“ kategorisiert.

Diese sehr unterschiedlichen Fälle in einem Atemzug zu bewerten, ist somit nicht nur eine überzogene Reaktion auf die Vorfälle in Amberg – es verharmlost zugleich die rassistische Tat in Bottrop. Aus „eigener Betroffenheit“ habe der Mann einen „Hass auf Fremde“ entwickelt, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Die Tat sei im Bereich der „Allgemeinkriminalität“ einzuordnen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Ein strukturelles Rassismusproblem in Deutschland, wo dieser Tage Drohbriefe mit „NSU 2.0“ unterschrieben werden? Nicht doch.

Und so verwundert es nicht, dass in der Konsequenz lediglich über die Verschärfung des Asylrechts diskutiert wird. Ob die Attacken eines Deutschen in Bottrop gesetzliche Änderungen erforderlich machten, sei nicht abzusehen, hieß es aus dem Innenministerium.

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77 Kommentare

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  • Irgendwie etwas wirr, Ihre Argumentation. Ob In- oder Ausländer, wer Gewallt ausübt, gehört bestraft. Und wer anstelle einer Strafe abgeschoben wird, hat es doch prinzipiell dahingehend besser, daß er nicht bestraft wird, sondern seinen Morgenkaffee nun mal nicht in deutschland trinkt. Was glauben Sie, würde ein verurteilter Straftäter aussuchen, wenn man ihn vor die Wahl stellte: Knast oder Ausland ?

  • "Diese Darstellung, bzw. Institution, muss mensch aber aus emanzipatorischer Perspektive nicht akzeptieren."

    Könnten sie das bitte näher erläutern? Plädieren Sie damit für Stimmrechtsentzug für Träger unerwünschter Meinungen?

  • Schlägerei? Wenn vier betrunkene Asylangen wahlos auf friedliche Menschen einprügeln ist das eine Schlägerei? Dazu gehören meiner Meinung nach immer zwei gewaltbereite Parteien. Mit so einer Verharmlosung ist niemand geholfen.

  • Man kann sich cool finden und in Ordnung finden, wenn man sich die Tatsachen zurecht biegt.



    Eine Schlägerei ist ein in gegenseitige Tätigkeiten ausartender Streit zwischen mindestens drei Personen (Quelle: BGHSt 15, 369).



    Wenn 4 Leute Passanten - darunter auch Kinder - schlagen und jagen, dann wird das nicht als Schlägerei bezeichnet.



    Ich glaube kaum, dass man in der Kritik am "Hochjazzen" glaubwürdiger wird, wenn man selbst verharmlost. Diejenigen, die nur bestätigt werden wollen, fühlen sich bestätigt. Diejenigen, die überzeugen wollen aber sind entsetzt: Wer anderen Einseitigkeit vorwirft, wird durch eigene Einseitigkeit schlicht unglaubwürdig.



    Liebe taz: Das geht besser. Mit weniger Schaum vor dem Mund und mehr Sachlichkeit. Dann wirkt das auch gegen die Leute, die in Gefahr sind, sich von der AfD einfangen zu lassen. So aber hat das die Funktion von Schenkelklopfern: Wir haben das ja schon immer gewusst.

    • @Velofisch:

      Ich kann diese Lamentiererei über arme Leute, die davon bedroht sind, von der AfD eingefangen zu werden echt nicht mehr hören. Sie hängt mir zum Hals raus. Was sind das, gehandicapte Kleinkinder, die keine selbständige Entscheidung treffen können und stets entschuldigt sind, wenn sie Hass schüren wollen und sich auf das Ausleben niederster Triebe einlassen und freuen?

  • Berlin in der Silvesternacht: 27-jähriger Deutscher verprügelt unter Drogeneinfluss Menschen. War keine überregionale Nachricht wert, geschweige denn eines Kommentars von Seehofer. War ja auch kein Flüchtling. Nur zur Einordnung. www.presseportal.d...t/pm/70238/4156424

  • Vielleicht sollte man mal mehr darüber nachdenken, was solche Taten beflügelt und wie man das bekämpfen könnte, als mit dem "Empörometer" Politik und Bevölkerung darauf abzuklopfen, ob sie sich auch ja politisch korrekt aufzuregen scheinen.

    Frau Riese: Es sind Straftaten gegen Leben und körperliche Unversehrtheit begangen worden. Das erfordert JEWEILS eine entsprechend bemessene Reaktion des Rechtsstaats - nicht mehr, nicht weniger. Sie tun NIEMANDEM einen Gefallen, wenn sie versuchen, mit Herrn Seehofer in "Wer bagatellisiert besser?"-Spielchen einzusteigen.

    Davon abgesehen ist es keine böswillige Ausländerdiskriminierung, wenn ein Minister auf Abschiebemöglichkeiten hinweist, die bei Ausländern bestehen, während wir mit bekloppten Deutschen leider selbst fertigwerden müssen. Das ist ein Unterschied, den unsere Rechtsordnung vorsieht, an die er als Minister gebunden ist.

    • @Normalo:

      Erst einmal wäre vor etwa 70 Jahren eine konsequente Entnazifizierung nötig gewesen und nicht die Flucht in den neuen Faschismus unter dem Banner des deutschen Wirtschaftswunders.



      Dann wäre eine gastfreundliche Attitude gegenüber den Gastarbeitern im Land insofern sinnvoll gewesen, dass der Atmosphäre "wir guten Deutschen - die dreckigen Knoblauchfresser" entgegengetreten worden wäre.



      Nach der Wende wäre es gut gewesen, wenn man den ländlichen Raum in Sachen Jugendhaus nicht komplett den Faschisten überlassen hätte.



      Einige weitere gute und sinnvolle Entscheidungen hätten getroffen werden können.



      In Zukunft, wenn das zigste Kind im Brunnen ersoffen ist, wird man konstatieren können und müssen, dass man für den Rechtsruck nicht tausend Erklärungen hätte suchen sollen, die nicht denjenigen Faschisten benennen, sondern äußere Umstände für eine menschenfeindliche und langsam wieder ins mordlüstern übergehende Gesinnung großer Bevölkerungsteile bemühen.

      • @Hampelstielz:

        ...und was will uns jetzt diese gefühlt unendliche Aneinanderreihung von "hätte, wäre, könnte" und ideologisch vorgetünchter Terminologie praktisch Verwertbares mitteilen? Alles Sch..., Deine Elli??

        Entgegen Ihrer Empfindung leben wir in einem politischen und Rechtssystem, das gegen Faschismus und faschistische Unterwanderung recht gut gewappnet ist (rechte wie linke). Die Frage ist nur, wie wir es auf seinem recht hohen Niveau halten bzw. noch verbessern. Dazu braucht es BEIDE Seiten der Medaille - eine mehrheitlich liberale, weltoffene Gesinnung einschließlich Distanzierung zu extremistischen Spieß- und Hasseskapaden, aber eben auch eine gewisse "vertrauensbildende" Betonung, dass sich diese Gesellschaft nach Recht und Gesetz und nicht NUR nach Feelgood und Ideologie jener Mehrheit richtet. Wenn sich die eine Seite von Teilen der gefundnen Ordnung (z. B. den Abschiebemöglichkeiten) lossagt, wird die andere wenig Zuversicht haben, dass sie ihre Ängste und Befürchtungen berücksichtigt sieht, ohne selbst Teile des Systems anzugreifen.

        Sie und ich leben in einer pluralistischen Demokratie. Das heißt, dass uns auch die Dummen, die Ängstlichen und die Spießbürger etwas zu sagen haben - und zwar WEIL das hier kein Faschismus ist. Also gilt es, deren Interessen mit denen der Intelligenten, der Freigeister und der ANDEREN Spießbürger auszubalancieren. Theorien, wie man deren Existenz hätte verhindern können, insbesondere irgendwelche ideologischen Säuberungsphantasien, helfen dabei gerade mal gar nicht.

        • @Normalo:

          "faschistische Unterwanderung recht gut gewappnet ist (rechte wie linke)."



          "linker Faschismus"? Oha.



          "Sie und ich leben in einer pluralistischen Demokratie."



          Diese Darstellung, bzw. Institution, muss mensch aber aus emanzipatorischer Perspektive nicht akzeptieren.



          Wo verfolgt Hampelstielz denn "ideologische Säuberungsphantasien"? Ich verstehe sie*ihn so, dass Sie*er darauf hinweist, was versäumt wurde, auf faschistische Kontinuitäten und äußert ihren*seinen Pessismismus, dass dies unhinterfragt so weiter geht.

  • www.google.com/amp...aengt/1443822.html

    Für all die Kommentatoren, die sich immer noch fragen müssen, wie die deutsche Öffentlichkeit mit Nazis, die Menschen umbringen und jagen umgeht.



    Anscheinend leiden viele an Gedächtnisschwund.

  • Meines Erachtens ist das eine Niederlage für die Demokratie, derlei Ängsten Gesetzesverschärfungen folgen zu lassen.



    Das gleiche Spiel gab es doch schon in Rostock. Die guten Deutschen zünden das Sonnenblumenhaus an und statt Strafverfolgung bekommen sie ein verschärftes Asylrecht. Ach so geht das?!

  • Richtig. Es geht um eine Lapallie, die nur deswegen interessant wird, weil damit Xenophobie ausgelebt werden kann. Betrunkene Deutsche, die irgendwen umkloppen interessieren niemanden.

  • Meiner Einschätzung nach verläuft die Trennlinie u.a. zwischen der Bevölkerungsgruppe mit und ohne Migrationshintergrund, die Schutzsuchende als "Gäste" betrachten und dementsprechend zumindest annäherndes Wohlverhalten oder zumindest den Verzicht auf schwere Gewalttaten (Körperverletzung, Vergewaltigung, Mord) erwartet und der anderen Bevölkerungsgruppe mit und ohne Migrationshintergrund, die Schutzsuchende als "Rechteinhaber" wahrnimmt, die ebenso brutal oder nicht brutal sein dürfen wie die schon länger hier lebenden mit und ohne Migrationshintergrund.

    • @*Sabine*:

      So ist es.

      Und in keiner Weise hilft uns da Empörungsjournalismus weiter, der eine Seite gegen die andere auszuspielen versucht.

      Wir brauchen auch keine Spiegelbilder Seehoferscher Politik, die auf Relativierung ebenso mit Relativierung antworten, sondern klare Analyse der Tatumstände auf der Basis rechtsstaatlicher Grundsätze.

    • 8G
      86970 (Profil gelöscht)
      @*Sabine*:

      sauber analysiert, volle Zustimmung.

      Interessant wäre jetzt noch die prozentuale Verteilung der Bevölkerung auf den beiden Seiten dieser Trennlinie. Ich habe da so eine Vermutung...

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @*Sabine*:

      Richtig!

  • Der Unterschied in diesen beiden Fällen liegt doch auf der Hand:

    zum einen haben wir es hier mit einem Fall von Schwerstkriminalität eines Deutschen zu tun. Von diesem inländischen Tätertypus haben wir leider reichlich, wir können ihm aber lediglich mit den Mechanismen des Strafrechts begegnen, das jede Gesellschaft vorhält. Eine Ausbürgerung ist nicht (mehr) möglich.

    Zum anderen haben wir es mit Menschen zu tun, die zu uns nach Deutschland gekommen sind und hier ohne Gegenleistung Schutz und Versorgung erhalten. Im Asylrecht schwingt immer noch der Gedanke mit, dass wer in fernen autoritären Ländern politisch verfolgt wird nach unseren Maßstäben erst einmal ein „Guter“ sein muss. Diese Erwartungshaltung wird leider regelmäßig enttäuscht, die Anzahl der Asyl beantragenden Thomas Manns hält sich in Grenzen...

    Die zweite Gruppe von Delinquenten können wir allerdings mit verwaltungsrechtlichen Mitteln wieder los werden.

    • @Trango:

      Der eine Täter ist offenbar ein weißer Deutscher, oder nicht? Das würde ich dazufügen wollen.



      "Im Asylrecht schwingt immer noch der Gedanke mit, dass wer in fernen autoritären Ländern politisch verfolgt wird nach unseren Maßstäben erst einmal ein „Guter“ sein muss. Diese Erwartungshaltung wird leider regelmäßig enttäuscht, die Anzahl der Asyl beantragenden Thomas Manns hält sich in Grenzen..."



      Also unter regelmäßig verstehe ich eine recht hohe Anzahl. So wirkt das doch herbeigeschrieben und stigmatisierend.

      • @Uranus:

        Ist weißer Deutscher nicht auch stigmatisierend?

        • @Tabus überall:

          Nein. Leider ist das Rassismusverständnis noch nicht weit verbreitet, wonach weiße hierzulande rassistisch handeln können, People of Color jedoch nicht. Es wird leider kein Unterschied gemacht zwischen strukturellem Rassismus und sonstiger Diskriminierung. Ein zweiter Punkt ist, dass aus einer Melange aus bürgerlicher Ideologie, Staatsräson und Weißsein heraus in der Debatte viele Leute nicht wahrhaben möchten, dass es hier Rassismus gibt und dieser mit der weißen Geselllschaft zu tun hat.

  • Liebe TAZ, faßt euch doch mal an die eigene Nase.



    Amberg ist am 29.12. passiert. Wann habt ihr davon berichtet? Am 30.?, am 31.? am 1.1.? Ne - kein Wort.



    Dann könte man auch eure Berichterstattung aus Köln als Vergleich heranziehen (z.B. www.taz.de/Nach-Ge...n-Koeln/!5543779/).



    Auch wenn die Taten nur sehr bedingt vergleichbar sind, sieht man die Unterschiede (Relativierung/"hochjazzten") doch.



    Ihr solltet euch mal folgendes fragen:

    Wenn die vier in Amberg Rechte gewesen wären, die auf Ausländer losgegangen wären, und der Mann in Bottrop ein Muslim gewesen wäre, der versucht hätte mit dem Auto Deutsche zu töten, wäre eure Berichterstattung dann dieselbe gewesen?

    • @Vladimir Z.:

      Sie tun EXAKT dasselbe wie Seehofer. Sie verharmlosen einen vermutlich rechtsextremistisch motiverten mehrfachen Mordversuch, indem Sie ihn mit einer durch Alkohol motivierten Dummheit von ein paar Jugendlichen vergleichen. Was Ihre Mitviation dabei ist, dürfte klar sein.

      • @Kaboom:

        "durch Alkohol motivierten Dummheit" … woher wissen Sie das so genau? Vielleicht hatten diese 4 ganz andere Beweggründe. Und in Deutschland ist es leider so, dass "unter Alkoholeinfluss" begangene Straftaten sich eher mildernd auswirken als bei vollem Bewußtsein.

    • @Vladimir Z.:

      Es geht um Motivation, wenn Ein Mensch aus rassistischen Motiven heraus Menschen angreift dann ist das Problem Rassismus! Wenn junge besoffene Männer um sich prügeln ist sicher toxische Männlichkeit Teil des problems!

      Menschen mit einem anderen Pass als einem deutschen mit neo-nazis gleich zu setzen ist im übrigen ebenso Rassismus!

      • @Anarchie-Jetzt:

        Und woher meinen Sie zu wissen, daß die "so einfach um sich prügeln". Ist das nicht eine sehr leichtfertige Annahme ?

        • @Thomas Schöffel:

          Aus diversen Tageszeitungen!

  • Unter einer Schlägerei verstehe ich die gegenseitige, vielleicht sogar einvernehmliche Ausübung von Gewalt. Wenn vier Täter durch die Stadt laufen und wahllos auf Passanten eindreschen, dann ist der Begriff absolut unangebracht. Ich glaube auch nicht, dass er gefallen wäre, wenn vier betrunkene Deutsche zwölf Migranten verletzt hätten.

    • @Thomas Friedrich:

      Sie bringen es auf den Punkt. Wenn Menschen wahllos andere Menschen zusammenschlagen, dann ist das keine Schlägerei. Der Begriff "Schlägerei" wäre in diesem Zusammenhang eine Verharmlosung von Tat und Tätern. Verharmlosung von Gewalt, aus welchen Gründen auch immer, ist völlig unakzeptabel. Bisher, so dachte ich, wäre das eine Methode der Nazis.

    • 7G
      73176 (Profil gelöscht)
      @Thomas Friedrich:

      Wollen Sie etwa andeuten, es handelte sich um eine "Hetzjagd" ...?

  • @ Uranus

    Wenn das mit der "Integration" klappen soll, sollte zudem vermieden werden, Fakten die ihnen nicht passen, als Pauschalisierung gegen Geflüchtete zu stigmatisieren.

    • @Finn Schneider:

      "Fakten stigmatisieren"? Bitte wie?

  • Empörungsjournalismus ist der völlig falsche Umgang mit den hier genannten Gewalttaten. Ich wüsste gerne, welche Fakten die Behauptung stützen, dass Verbrechen durch Biodeutsche an Migranten weniger scharf verurteilt werden als Verbrechen von Asylanten, die wahllos Menschen auf der Straße zusammenschlagen. Ich brauche auch keinen Erziehungsjournalismus, der mir sagen will, dass bei Aufrechnung der Taten, das Verbrechen der Asylanten weniger schlimm ist als die vermutete rassistische Tat. Da hätte ich lieber Informationen über die Hintergründe der Taten und mögliche Antworten zu Fragen wie z.B. die, warum Asylanten wahllos fremde Menschen zusammenschlagen und warum ein Mensch mit seinem PKW wahllos Menschen verletzen/töten will, die "irgendwie" fremd aussehen. Warum? Darauf gibt Empörungs- oder Erziehungsjournalismus keine Antwort. Und weil das so ist, profitieren wieder einmal die Rechten und Nazis.

  • Das eigentlich kuriose ist wie immer bei der Kirche die Schuldverschiebung. Die Verbrechen der Ausländer lenkt soooo schön von den deutschen ab, das keiner mehr mitkriegt, wie Deutsche sich selbst verherrlichen. Deutsche können pöbeln, die Menschenwürde mit Füßen treten, beleidigen, andere in den Selbstmord jagen, bestehlen - es interessiert die deutsche Polizei herzlich wenig! Natürlich begehen Menschen aus anderen Nationen in Deutschland Verbrechen - aber das taten sie schon immer. Nur das irgendwie der Eindruck entsteht, Deutsche sind die reinsten Engel - naja, so kann Wirtschaftskriminalität, Korruption, u.a. wunderbar blühen und wegretouchiert werden.

  • Kommentar entfernt. Bitte belegen Sie Ihre Behauptungen mit Quellen und verzichten Sie auf Spekulationen. Danke, die Moderation

  • "Da melden sich Menschen aus Hamburg und Berlin, die alle plötzlich meinen, sie könnten die Situation in Amberg einschätzen.“



    Da erinnert man sich schnell an die Vorfälle in Chemnitz, als plötzlich die halbe Nation die Situation einschätzen zu können glaubte. Oder ob das Thema nur "diskursiv hochgejazzt" wurde?. Bis auf ein Video ist bislang nicht vielmehr aufgetaucht. Alles nur eine Frage der subjektiven Wahrnehmung.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Tabus überall:

      Es gab Anzeigen bei der Polizei.

  • Vielleicht wären mal Lösungen statt Moralisieren notwendig. Natürlich ist der Angriff durch den Fahrer eine ganz andere Dimension als ein Schlägertrupp (was ja auch in der Presse so dargestellt wird).



    Leider haben aber viele Bürger begründete oder auch unbegründete Ängste. Und hier müssen auch mal Lösungswege gezeigt werden um die Bürger nicht in die Arme der Populistischen Bauernfänger zu treiben! Es ist auch eine Aufgabe einer Linken konkrete Antwort zu geben! Und ganz wichtig: der Ewige Hinweis, dass ähnliche Sozioökonomische Gruppen ähnlich kriminell sind, ist nur eine ERKLÄRUNG, aber kein als zielführend empfundener Lösungsweg!

    • @Andi S:

      "Natürlich ist der Angriff durch den Fahrer eine ganz andere Dimension als ein Schlägertrupp (...)."



      Unglaubwürdig. Reihenweise fahren islamische Terroristen mit Autos in die friedliche Menge, es handelt sich jeweils um Einzeltäter. Der Vorfall mit dem Chemnitzer Schlägertrupp wird einem bundesweiten Pogrom der Rechtsextremen gleichgestellt. Der Amberger Schlägertrupp hingegen ist gerade einmal niedrigste Kategorie gegen den "Angriff" durch einen Autofahrer. Die Frage der wir uns wirklich stellen sollten ist, wo haben wir gemeinsam lügen gelernt. Nächste Frage, wozu.

  • Auf einer längeren Strecke auf insgesamt 12 unbeteiligte Passanten einzuschlagen, würde ich allerdings nicht Schlägerei nennen. Mit Verharmlosungen gegen Verharmlosungen zu kämpfen gibt der AFD doch erst recht Futter.

  • Kommentar entfernt. Bitte kommentieren Sie zum Thema. Danke, die Moderation

  • Wer verharmlost denn hier, bitte? Die deutsche Presse fokussiert auf Bottrop, Amberg wird eine Randnotiz. Dabei hat Hr Seehofer in einem Recht: Asylbewerber, die übergriffig werden, sind sofort auszuweisen. Als Gast habe ich mich zu benehmen, hier ist eine Null-Toleranz Linie erforderlich. Dass der Bottroper Täter verfolgt gehört, ist doch selbstredend.

    • @Sven :

      Ich höre nur so die Rs durch den Raum rollen.

  • Wenn Gastrecht so mit Füßen getreten wird wie in Amberg geschehen, ist es in meinen Augen verwirkt worden. Und da sollte auch eine Abschiebung als Schutzreaktion der hier lebenden friedlichen Menschen unbedingt möglich sein. Auch bei minderjährigen, aber gefährlichen und strafmündigen Straftätern. Das im Text versucht wird, Alkohol als Entschuldigung oder zumindest Erklärung anzuführen macht es übrigens nicht besser. Was in Bottrop passiert ist, ist mit dem Gewaltausbruch in Amberg gar nicht ohne Weiteres vergleichbar. Die eine Tat ergab sich spontan, wohl „aus Bock“, die andere war von einem möglicherweise kranken Hirn von längerer Hand geplant und hat das Potenzial, Gruppen gegeneinander aufzuwiegeln. Deshalb ist es sowohl von Seehofer als auch in diesem Text nicht geschickt, beide in einen künstlichen Zusammenhang zu bringen.

    • @Kagel :

      "Die Polizei in Köln und Leverkusen etwa ermittelt nach der Silvesternacht in 86 Fällen wegen solcher Delikte. Darunter ist auch eine Massenprügelei, bei der die Beamten Hunde und Pfefferspray einsetzen mussten. Die Bilanz der Stadt: In Köln konnte „weitgehend friedlich und sicher gefeiert werden“."



      Sind das für Sie auch Gewaltausbrüche? Wohin wollen Sie die deutschen Schläger hin abschieben? Gibt es für Sie bloß Law and Order-Politik als Forderungen? Wieso pathologisieren Sie den Rassisten, der in Bottrop und Essen Menschen angriff?

      • @Uranus:

        Und, um Ihre Frage zu beantworten, natürlich sind die anderen Vorfälle, die Sie beschrieben haben, auch Gewaltausbrüche. Auch die sollten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgt werden. Die Freiheit hört eben da auf, wo die Freiheit des Anderen anfängt.

      • @Uranus:

        Ich pathologisiere nicht, sondern stelle die Idee, mit dem Attentat ein „Zeichen“ setzen zu wollen, als krank dar. Was mich wirklich stört, ist, dass ein politisches Denken der Mitte als „Law-and-Order“-Denken bezeichnet wird. Und dass manche Menschen Gewalt einfach so durchgehen lassen, sodass wohl Einige denken, ihr eigener Schutz vor exessiver Gewalt spiele keine so große Rolle. Würde ein Signal kommen wie „Das ist schlimm, was euch widerfahren ist, und deshalb haben diese gewalttätigen Menschen hier nichts mehr zu suchen“ würden sich mehr Menschen geschützt und verstanden fühlen. Und nicht zur AfD laufen. Die noch ganz andre Probleme bringen würde. Dagegen versuche ich mich u.a. mit Kommentaren auf dieser Seite zu wehren. Übrigens - von AfD-Anhängern werden meine Gedanken meist als linksgeün...usw. verächtlich gemacht. Mein Eindruck ist, dass die Mitte von links und rechts allmählich zermalmt wird.

        • @Kagel :

          Naja, Sie schreiben dem Täter "ein möglicherweise krankes Hirn" zu. Das ist Pathologisierung.



          Wie unterscheidet sich denn Ihre Position von der AFD im Punkt "kriminelle Asylsuchende abschieben"? Was wäre "Mitte", was rechts? Wenn Sie die Schutzfunktion bemühen - was ist mit den Menschen in den Ländern, wohin Sie gewaltätige Asylsuchende hin abschieben möchten?

          • @Uranus:

            Ok, hier mal ein paar Unterschiede zwischen mir und AfD-Anhängern: Ich ziehe aus den Vorkommnissen in Amberg nicht den Schluss, dass Geflüchtete hier allgemein nichts zu suchen haben, sondern gehe bei allen anderen davon aus, dass sie in friedlicher Absicht hier leben. Meine Erfahrungen im Umgang mit Asylsuchenden und Migranten bestätigen das auch. Ich habe einigen Umgang mit ihnen, und bisher habe ich nicht einen erlebt, der sich gewalttätig verhalten hat. Vielmehr ist da schüchterne Höflichkeit und Dankbarkeit erkennbar. Das sehen die AfD-Anhänger aber nicht, sondern verallgemeinern, was ich nun wirklich nicht tue. Würden solche Dinge, wie in Amberg geschehen, nur vereinzelt auftreten, würde ich auch einen Versuch der Resozialisierung in Deutschland gutheißen. Mit der Fülle der Vergehen und der damit (und auch der deutschen Straftäter!) einhergehenden Überlastung des Justizsystems sehe ich jedoch die Gefahr, dass der Staat irgendwann ohnmächtig wird, was er ja in einigen Teilen schon ist (Clan-Kriminalität). Wenn es die Prognose gäbe, dass all diese Probleme zu bewältigen wären und dass die AfD nicht großgezüchtet wird, würde ich das alles deutlich lockerer sehen.

            • @Kagel :

              Schön, dass Sie Ihre Gedanken weiterausführen. Nun kann ich sie besser nachvollziehen.



              Für mich ist die Forderung nach Abschiebung Law-and-Order. Die wie auch Gefängnisstrafen ändert kaum etwas an den Menschen. Meiner Ansicht nach müssen sich die Verhältnisse ändern, mit denen die Menschen klar kommen müssen ("Das Sein schafft das Bewusstsein"). Und vielen Menschen geht es hierzulande derzeit schlecht, egal ob mit oder ohne Pass. Meine Überzeugung ist es, dass Menschen mit u.a. Perspektive, gutem Auskommen und Eingebundenheit in die Gesellschaft weniger zu Gewalt und Kriminalität neigen. Realpolitisch hieße das: Arbeitsverbot für Asylsuchende abschaffen, Bleiberecht, Mindestrente, Genderpaygap bekämpfen, höheren Mindestlohn, HartzIV abschaffen, Nachteilsausgleich für Behinderte konsequent durchsetzen ... Auf der radikalen Ebene, würde das bedeuten, den Kapitalismus abzuschaffen. Denn die von mir dargelegte Ungleichheit ist das Ergebnis dieses Systems.

              • @Uranus:

                Ach, die diversen Unterdrückungsmechanismen angehen, vergaß ich zu nennen. In diesem Kontext Rassismus. Bei der Debatte fängt das bei der Hervorhebung von Gewaltausbrüchen durch People of Color an, die Relativierung der rassistischen Attacke in Bottrop und Essen .... Letzlich struktureller Rassismus und Nazismus.

                • @Uranus:

                  Ja, Ihre Ausführungen kann ich nachvollziehen. Das, was Sie als Vision schildern, ist auch mein Traum, schon seit Langem. Ohne Hartz IV wäre wohl auch die AfD nicht halb so erfolgreich. Denn Rechte suchen sich noch Schwächere, auf denen sie herumtreten können. In letzter Konsequenz müssten wir einen Kampf gegen Banken und ausbeutende Großkonzerne führen. Diesen Traum habe ich aber angesichts eines übermächtigen Gegners inzwischen aufgegeben. Das Ganze ist wohl eine Frage der Größenordnung: Ihre und meine ehemalige Vision eines grunsätzlichen Umbruchs ggü. meinem aktuellen Pragmatismus und dem Zufriedengeben mit „kleinen“ Lösungen auf der Basis des bestehenden Systems. Natürlich bin ich zumindest teilweise auch von Befürchtungen geleitet. Und mir ist auch klar, dass ein Einknicken vor Positionen der AfD aus Angst vor dieser kein guter Ratgeber ist. Aber: Wie behält man denn angesichts des vielen Schreckens seinen Optimismus? Ehrliche Frage! Können Sie mir das verraten?

                  • @Kagel :

                    Mh, spontan würde ich sagen: Ich würde trennen wollen zwischen den Grundüberzeugungen und der Einschätzung, wie konsequent diese sich als politisches Leitbild durchsetzen lassen. Einschätzungen beruhen auf aktuellen, subjektiven Beobachtungen und die Perspektive speist sich auch aus aktuellen Stimmungen. Sie sind also äußerst begrenzt und wandelbar. Eine Gewissheit allerdings, den Blick in die Glaskugel, gibt es nicht. Insofern ist eine gewisse Skepsis keineswegs unangebracht. Ich bin da keineswegs sehr optimistisch.



                    Das ändert allerdings nichts an meinen Überzeugungen und wenig an konkreten politischen Positionen.



                    Zumal ich denke, dass es höchst zweifelhaft ist, dass die Rechten (CSU/AFD...) sich mit zugestandenen Erfolgen zufrieden geben wird. Das Asylrecht wurde bspw. doch bereits massiv bis zur Unkenntlichkeit zerstückelt und doch kommen immer weitergehende Forderungen hinzu, die sogar umgesetzt werden. Ankerzentren (bewachte Lager!!!) gibt es doch schon. Das reicht den Rechten aber nicht. Deren rassistisches Weltbild erfordert noch viele Änderungen, die jedoch der Postion der Mehrheit aktuell widersprechen. U.a. für diese Position sollte doch gekämpft werden.

                    • @Uranus:

                      Eine Trennung der von Ihnen genannten Aspekte ist sicherlich sinnvoll, auch wenn es schwer fällt, sie immer zu ziehen... Und ich finde es sehr, sehr ehrenwert von Ihnen, dass Sie trotz fehlenden uneingeschränkten Optimismus’ Ihre Ideale verfolgen. Trotzdem geht mir dabei etwas der Blick für echte Gefahren verloren: Was ist, wenn der Staat keine Prozesse mehr führen kann, weil alle Gerichte überlastet sind? Was passier dann z.B. mit den Clans, die Teile von Berlin unterdrücken? Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich bin in sozialer Arbeit tätig und tue dort, was ich kann für Bildung und Sozialisation. Großenteils erfolgreich. Aber alles braucht Zeit. Und diese Zeit ist angesichts unserer Kapazitäten in Hinsicht auf z.B. schwerkriminelle Asylbewerber sehr begrenzt. Genau diese Zeit (und dieses Geld...) sollten wir den wirklich an Integration Interessierten zukommen lassen, oder? Anstatt die Energie in Menschen zu stecken, die eben (wie ganz oben schon geschrieben) ihr Gastrecht missbraucht haben. ABER: Es sollten vielleicht unsbhängige Gutachter schauen, ob diese Menschen noch resozialisierbar sind. Falls ja, könten sie ja Teil der Gessllschaft weden, gerne!

                      • @Kagel :

                        Wie gesagt, habe ich darauf einen anderen Blickwinkel bzw. andere politische Schwerpunkte.



                        Wenn Sie in sozialer Arbeit tätig sind, dann wissen Sie ja auch von der Überlastung von Gerichten in anderer Hinsicht hin - bspw. Sozialgerichte, in denen Menschen mit wenig Einkommen für ihre Rechte kämpfen. Wie oben bereits geschrieben, braucht es meines Erachtens andere Lösungen, als bspw. ein Ausbau des Justizappparates oder eine Verschärfung der Gesetze. Solche Argumentation bzw. politische Agenda macht letztlich sogar die von Ihnen geforderte Differenzierung unmöglich. Es werden eben gleichsam viele Asylsuchende abgeschoben und ihnen es erschwert, dass sie die eingeschränkten Rechte überhaupt wahrnehmen können. Zugleich werden sogar diejenigen diffarmiert, die versuchen ihnen zu helfen ("Antiabschiebeindustrie").



                        Zum Schluss noch ein aktueller Hinweis auf den "Irrsinn" hiesiger Verhältnisse:



                        "Iraker kämpft um seine Wohnung.



                        Die alte Dame und der Flüchtling.



                        Wie ein Vermieter durch Hinhaltetaktik einem kriegstraumatisierten Mann, der Anschluss suchte und fand, das Leben schwer macht."



                        www.taz.de/Iraker-...-Wohnung/!5561269/

                        • @Uranus:

                          @Kagel



                          Mir fällt gerade auf, wieweit ab vom Thema Sie da gekommen sind. Ursächlich ging es um ein paar gewalttätige Asylsuchende und nun schreiben Sie von "Clankriminalität", die deutsche Gerichte überlasten könnte(!). Zusammengenommen ergibt es ein recht stereotypes Bild gegenüber "Ausländern". Sie schreiben ja selbst: Angst ist ein schlechter Berater. Warum also dahin abgeleiten? Wieso dieser Fokus auf People of Color?



                          Wo Sie von "Clans" schreiben - gibt es da nicht machtvollere, gravierendere Auswirkungen auf die deutsche Gesellschaft? Was ist mit den Quandts, Springers, Mohns ... ? ;)

  • Frau Riese, Sie haben ja recht, aber Sie kapieren nicht, dass dieses Land vonm doitschen Herrenmenschen beHerrscht wird. Und für die ist das, was der Doitsche in Bottrop etc. gemacht hat, schlicht und einfach Notwehr.

    • @Kunz:

      Woher wissen Sie, dass Dinah Riese es nicht verstehe?

      • @Uranus:

        Sie wundert sich anscheinend noch, obwohl dieses Messen mit zweierlei Maß vollkommen alltäglich ist. Es zeigt nicht nur, dass dieses Land von Rassismus durchtränkt ist und für Nichtdeutsche wenig Empathie vorhanden ist. Seit Auschwitz hat sich nicht viel daran geändert.

        • @Kunz:

          Okay. Wo lesen Sie das denn heraus? Das kann ich bisher nicht nachvollziehen.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    Der Artikel liest sich so, als wäre das alles nur ein Problem einer verzerrten Wahrnehmung. Aber die Statistiken sprechen eine andere Sprache. Wenn das mit der Integration klappen soll, darf das nicht ignoriert werden.

    www.zeit.de/2017/1...alttaten-statistik

    "Zwischen 2007 und 2015 sank die allgemeine Gewaltkriminalität in Deutschland. Seit 2015 jedoch steigt sie in den meisten Bundesländern wieder. Das gilt vor allem für Körperverletzungsdelikte und mit Einschränkung auch für Raub und für die ebenfalls zur Gewaltkriminalität zählenden Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. 14 von 16 Bundesländern haben der ZEIT übereinstimmend gemeldet: Ohne die Straftaten von tatverdächtigen Zuwanderern wäre die Gewaltkriminalität 2016 entweder weiter gesunken oder zumindest nicht gestiegen."



    ...



    "Allgemein gilt: Zuwanderer waren 2016, selbst wenn man sämtliche ausländerrechtlichen Straftaten wie etwa den illegalen Aufenthalt herausrechnet, überdurchschnittlich an der gesamten registrierten Kriminalität beteiligt. Obwohl sie in der Regel nur zwischen 0,5 und 2,5 Prozent der Wohnbevölkerung in einem Bundesland ausmachen, stellten sie bis zu 10 Prozent aller tatverdächtigen Straftäter. "

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Wenn das mit der "Integration" klappen soll, sollte zudem vermieden werden, Geflüchtete pauschal als Kriminelle zu stigmatisieren.

      • @Uranus:

        Interpretation meinen Sie glaub!



        :-)

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Niemand sagt, Fakten sollte man ignorieren. Man kann aus den zitierten Erhebungen viele Schlüsse ziehen, wie aus den im Artikel beschriebenen Ereignissen.



      Die Innenministerien von Bund und Land entscheiden sich für eine falsche Auslegung und das ist nur die Quintessenz der Erläuterung.



      Soziale Dynamiken in Deutschland sind deutsche Sache. Das kann man nicht mit ein paar unleidigen Ausländern abschieben.

  • Willkommen in Deutschland 2.0 ...

  • Schon erstaunlich, wie unterschiedlich man die Dinge bewerten kann. Von Verharmlosung kann ich beim besten Willen nichts erkennen - zumal die Autorin die mögliche psychische Erkrankung des Täters für nicht erwähnenswert hält.

    Und "nur eine Schlägerei"? Wenn eine Gruppe Männer wahllos auf Passanten, Kinder einschlägt, die vollkommen arglos ihres Weges gehen, dann ist das keine Schlägerei. Und die Aufregung ist keine überzogene Reaktion.

    • @modulaire:

      Ich würde das Ganze zu gerne mal mit vertauschten Rollen betrachten. Eine deutsche, junge, alkoholisierte Männer prügeln wahllos auf Passant ein. Gleichzeitig würde ein Asylbewerber mit einem Auto auf „Deutschenjagd“ gehen. Wie wäre die Resonanz in Politik und Presse wohl dann? Nicht falsch verstehen - diese prügelnden Typen müssen aber nach allen Regel der Kunst bestraft werden. Aber mir ist egal, wo die her kommen.

      • @Michi W...:

        Vertauschte Rollen?

        Also eine Gruppe Deutsche, die wahlllos auf Ausländer prügelt und sie rassistisch beleidigt (so wie hier von den Asylbewerbern geschehen)?

        Also ich glaube, wenn die Rollen vertauscht wären, wäre die Taz ganz vorne bei der Berichterstattung dabei und würde Konsequenzen fordern.

    • @modulaire:

      Es zeugt auch von einem sehr eigentümlichen Demokratieverständnis der Autorin, wenn der gewählte und fachlich zuständige Minister Straftaten verurteilt und über beabsichtigte Maßnahmen seines Ministeriums Auskunft gibt, dies als populistische Dauerschleife abzutun. Tatsächlich handelt es sich bei dem Anstieg der Gewaltkriminalität um ein von großen Teilen der Bevölkerung ernstgenommenes Problem, zu dem von den zuständigen Behörden bzw. Politikern Lösungsansätze erwartet werden. Und wenn durch schärfere Maßnahmen wie z. B. Zurückführungen die Bevölkerung vor solchen Gewaltexessen bewahrt werden kann, sollte dies getan werden. Zur alten Leier verkommt es nur, weil von der tatsächlichen Durchsetzung solcher Maßnahmen durch viele Landesregierungen per se abgesehen wird.

      • @Tabus überall:

        Na, spricht da "das Volk"? ;/

    • @modulaire:

      "Nicht erwähnt" sei in der taz die "mögliche psychische Erkrankung des Täters" von Bottropp, die von der Polizei wohl schon am Tag der Untat - offenbar durch einen speziellen Schnelltest für Ausländerhasser - festgestellt haben will.

      Na, da bleibt ja für die Verteidigung dieses terroristischen Gewaltverbrechers nicht mehr viel zu tun, denn durch die polizeilich in die Welt gesetzte psychische Erkrankung sind sämtliche mildernden Umstände und der völlige Ausschluss irgend eines politischen Motivs im öffentlichen. Bewusstsein.

      Ausländerhasser, die eine vorsätzliche Körperverletzung und versuchten Mord am liebsten ins Reich psychischer Krankheiten verfrachten wollen, müssen am sichersten vorher mal beim Psychiater geweseb sein ....... und schon ist nichts an ihrem Verbrechen mehr politisch.

    • 9G
      91751 (Profil gelöscht)
      @modulaire:

      "Wenn eine Gruppe Männer wahllos auf Passanten, Kinder einschlägt, die vollkommen arglos ihres Weges gehen, dann ist das keine Schlägerei. Und die Aufregung ist keine überzogene Reaktion"

      Achso, ich erinnere mich noch an "damals" als Nazis in Chemnitz gezielt auf Menschenjagd gingen. Da hat der Horst -getreu seiner Agenda- ganz andere Töne angeschlagen.

      Die Autorin stellt auch nicht in Frage, dass man sich prügelnder Gruppen juristisch annehmen sollte, sondern warum dieser Fall von Gewalt derart auf die Flüchtlingsthematik bezogen wird und gleichartige Fälle ohne Migranten als Täter kaum Aufmerksamkeit bekommen.

    • 9G
      92293 (Profil gelöscht)
      @modulaire:

      Kommentar entfernt. Bitte verfassen Sie sachliche Beiträge. Danke, die Moderation

  • Das Einzige was man Horstl zu Gute halten muss ist die Tatsache, dass die halbe Pressemeute irgendetwas vom Innenminister hören will. Da muss er halt irgendwas sagen, also wirklich irgendwas. Und das, genau das schafft er nicht sondern sagt eben was. Sein Über - Ich, das nicht anders kann. Sagt was was es glaubt sagen zu müssen. Irgendwie auch was mit Psyche. Ein bissel so wie der eigentlich total harmlose Autofahrer in Bottrop der sich aber leider psychisch verfahren hat.



    Alles nur noch zum Davonlaufen hier langsam.

    • 9G
      92293 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      die suchen wohl nach einem neuen prozedere mit der presse, bis vor ein jahren galt immer was inden ländern ist, ist ländersache der bund hält sich heraus; durch den anteil digitaler anwendung und nutzung im alltag entsteht ein beschleuniger, der so manch einen bundesminister hurtig um seinen regierungssessel flitzen läßt und unsereins ist am ende doch der benachteiligte jeder post muß haltung sein sonst wird man per se kriminalisiert