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Angela Merkel im taz-Interview„Ja, dies ist mein Land“

Man kann afghanische Flüchtlinge auch mit freundlichem Gesicht abschieben, sagt die Kanzlerin – und erklärt, was an ihr grün und links ist.

„Nichts würde ich mir mehr wünschen als das“ – Merkel über die Freilassung von Deniz Yücel Foto: Anja Weber
Georg Löwisch
Anja Maier
Interview von Georg Löwisch und Anja Maier

Berlin, 10 Uhr, draußen über dem Tiergarten scheint die Sonne. Drinnen im siebten Stock des Kanzleramts ist es still, auf dem Gang erinnern Schwarzweißfotos von Konrad R. Müller an vergangene Kanzler. Brandt und Kiesinger hängen etwas schief. Sonst ist alles perfekt, Angela Merkel wartet an der Tür ihres hellen, großen Arbeitszimmers. An einem Ende des Konferenztischs liegen Akten, Autogrammkarten und ein Bernstein. Sie setzt sich ans andere Ende. Sie weiß, dieses Interview ist eine Premiere.

taz: Frau Bundeskanzlerin, Winfried Kretschmann hat gesagt, er bete jeden Tag für Sie. Beten Sie manchmal auch für den Grünen Kretschmann?

Angela Merkel: Das muss ich mit Nein beantworten. So konkret politisch bete ich sowieso nicht, aber das ist ohnehin eine sehr private Angelegenheit. Unabhängig davon schätze ich Ministerpräsident Kretschmann sehr.

Ihr jüngerer Bruder Marcus war während der Wendezeit bei Bündnis 90. Warum sind Sie damals eigentlich nicht bei Bündnis 90 und dann den Grünen gelandet?

taz.leicht

Hier können Sie das Gespräch mit Angela Merkel in Leichter Sprache lesen.

In der Tat habe ich im Herbst 1989 einen Suchprozess durchgemacht. Ich war beim Demokratischen Aufbruch und bei der SDP, wie die Sozialdemokraten in der DDR damals noch hießen, und ich habe mir natürlich auch das Neue Forum, den Vorläufer von Bündnis 90, angesehen. Aber das Neue Forum stand für den sogenannten dritten Weg, eine demokratisch erneuerte DDR, und daran glaubte ich nicht. Ich gehörte zu denen, die die schnelle deutsche Einheit wollten, die soziale Marktwirtschaft. Schon am Tag der Mauer­öffnung haben etliche meiner Freunde das ganz anders bewertet als ich. So bin ich beim Demokratischen Aufbruch gelandet und schließlich in der Allianz für Deutschland, in der wir dann mit der Deutschen Einheit 1990 CDU-Mitglieder wurden.

Unsere Frage zielte auf Ihren möglicherweise grünen Kern ab.

Das habe ich auch so verstanden. Ich war ja Bundesumweltministerin, eine sehr spannende Zeit. Und ich habe mich auch in der CDU dafür eingesetzt, dass wir in unserem Grundsatzprogramm nicht nur von der sozialen, sondern auch von der ökologischen Marktwirtschaft sprechen. Andererseits habe ich zum Beispiel 1986, als das furchtbare Reaktorunglück in Tschernobyl passierte, allein die sowjetischen Verhältnisse dafür verantwortlich gemacht, den schlechten Sicherheitsstandard dort und nicht die friedliche Nutzung der Kernenergie an sich. Es hat dann noch bis zur Katastrophe von Fukushima im Jahr 2011 gedauert, bis ich meine Haltung grundsätzlich geändert habe.

In Reden und erst neulich im Wahlkampf gebrauchen Sie immer wieder das Bild von der „frischen Luft“. Ist das Ihr Begriff von Grün?

Damit meine ich, dass man sich immer wieder ins Neue vorwagen muss. Wir leben in einer Welt großer Veränderungen. Und frische Luft heißt da einfach: immer wieder über den Tellerrand gucken, neugierig sein, auf Neues zugehen. Manchmal denke ich, dass wir in Deutschland auf so hohem Niveau leben, dass wir nicht immer innovationsfreudig genug sind.

Ist irgendwas an Ihnen links?

Ich kann mit solchen Schubladen wenig anfangen. Schauen Sie, erst mal bin ich CDU, mit der ich liberale, christlich-soziale und konservative Wurzeln gleichermaßen verbinde. Mir ist die menschliche Gestaltung der Globalisierung wichtig, ebenso wie das Thema Nachhaltigkeit, also Generationengerechtigkeit, nachhaltige Finanzen und Ressourcenverbrauch. Daran habe ich immer gearbeitet.

Aber nichts Linkes.

Sie möchten gerade definieren, was ich nicht bin, und ich antworte jetzt damit, was ich bin. Aus den liberalen, christlich-sozialen und konservativen Wurzeln der CDU, die ich sehr achte, ergeben sich bestimmte Berührungspunkte mit dem, was man gemeinhin links nennt. Nehmen Sie zum Beispiel das Christlich-Soziale: Die christliche Soziallehre hat auch Berührungspunkte mit sozialdemokratischem Denken, die CDU hat sich zum Beispiel immer zur wichtigen Rolle der Gewerkschaften bekannt, denn es ist immer wichtig, sowohl über das Erwirtschaften des Wohlstands als auch über gerechte Verteilung zu sprechen. Ich weiß nicht, ob das für Sie links ist oder nicht – für mich ist es christlich-sozial oder anders gesagt CDU pur.

Was sagen Sie: Leiden die Grünen mittlerweile darunter, dass sie sich zu weit von ihren linken Wurzeln entfernt haben und auf Sie und die bürgerliche Mitte zubewegt haben?

Auch die Grünen haben ja aus meiner Sicht unterschiedliche Wurzeln. Eine, wie ich es sagen würde, sehr staatskritische Wurzel und eine, bei der es um die Bewahrung der Schöpfung geht. Bei diesem behutsamen Umgang mit der Schöpfung sehe ich große Nähe zu meinen Überzeugungen in der CDU. Und dennoch gibt es auch eine sehr starke Staatskritik, die wir in der CDU und ich persönlich überhaupt nicht teilen.

Worin sehen Sie die Aufgabe der Grünen im Parteienspektrum?

Es ist nicht an mir, den Platz der Grünen im politischen Spektrum zu definieren. Das würde ich umgekehrt auch nicht mögen. Wichtig scheint mir, dass sie sich immer wieder neue Themen erarbeiten, weil sich manche Themen, zum Beispiel die Kernenergie, weitgehend erledigt haben. Ich stelle mir vor, dass die humane Gestaltung der Globalisierung auch für die Grünen ein spannendes Thema sein kann.

Frau Merkel, in den ersten Wochen der großen Flüchtlingsdebatte, am 15. September 2015, haben Sie hier im Kanzleramt eine Pressekonferenz gegeben. Auf die Frage, ob Sie Flüchtlinge zum Kommen nach Deutschland animiert haben, erwiderten Sie: „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“ Hatten Sie sich den Satz vorher überlegt?

Nein, ich hatte mir den Satz nicht zurechtgelegt. Er kam auf eine Nachfrage, was ich zu dem Vorwurf sagen würde, dass ich durch mein Vorgehen Flüchtlinge zur Flucht animiert hätte.

Der Selfie-Vorwurf.

Unter anderem. Ich fand das abwegig, in zweierlei Hinsicht. Einmal waren bis zu dieser Aussage im Sommer 2015 schon rund 400.000 Flüchtlinge gekommen. Es gab außerdem Mitte August eine Prognose des ­Bundesinnenministeriums von 800.000 Flüchtlingen für das gesamte Jahr. Zum Schluss kamen rund 890.000, wir lagen also nicht ganz daneben. Das Zweite war, dass es ja gar nicht allein meine Haltung war, sondern die der Menschen am Bahnhof in München und anderswo, der vielen Menschen, die die Geflüchteten freundlich aufgenommen haben. In dieser Situation habe ich gesagt: Wenn man Menschen hilft und kein freundliches Gesicht dazu machen darf, dann ist das nicht mein Land. Das war spontan. Es kam aus meinem Innersten. Weil das meine Überzeugung ist.

Viele Linke und Linksliberale, auch viele taz-Leser haben damals gestutzt: Ups, dürfen wir Merkel gut finden? Und in der taz entstand ein Titel, der das mit Herzen thematisierte.

Foto: Anja Weber

Wir haben ja gerade über die christlich-sozialen Wurzeln der Parteien gesprochen. In diesem Sinne war mein Satz eine Aussage, die genauso im Einklang mit Prinzipien der CDU wie mit Prinzipien anderer Menschen und sicher auch anderer Parteien stand.

Waren die Sympathiekundgebungen von links damals ein ernster Hinweis für Sie, wie weit weg Sie sich zu diesem Zeitpunkt von Ihren Konservativen entfernt hatten?

Nein. Auch viele in der Union haben es ja durchaus unterstützt, die Flüchtlinge aus Ungarn nach Deutschland einreisen zu lassen. Erst waren diese Menschen mit Zügen gekommen, dann zu Fuß, weil Ministerpräsident Orbán ihnen urplötzlich die Reisemöglichkeit entzogen hatte. Die großen Meinungsunterschiede drehten sich viel mehr um die Frage: Wie geht es weiter? Mir war klar: so natürlich nicht, denn kriminelle Schlepper und Schleuser verdienten mit dem Elend der Flüchtlinge ihr Geld. Deshalb habe ich ab Anfang September an diesem EU-Türkei-Abkommen gearbeitet, nachdem ich schon den ganzen Sommer dar­über nachgedacht hatte. Das ist viele Monate ja gar nicht beachtet worden. Ich war dann, vorsichtig formuliert, sehr erstaunt, dass das Abkommen, als es Mitte März 2016 abgeschlossen werden konnte, auf eine so negative Bewertung stieß, und zwar parteiübergreifend. Trotzdem war das der einzige Weg, eine gewisse Ordnung und Steuerung in diese Sache zu bringen, und zwar so, dass es auch im Interesse der Zuflucht suchenden Menschen ist und das Sterben in der Ägäis aufhören kann.

Sie haben das freundliche Gesicht gegen ein hartes, strenges ausgetauscht. Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte, vor allem Syrer. Die Möglichkeit, psychisch Kranke abzuschieben. Abschiebungen ohne Ankündigung, Abschiebungen nach Afghanistan. Ist dieses Land damit immer noch „ihr Land“?

Ja, dies ist mein Land, denn wir geben jedem, der in Deutschland um Asyl bittet, die Chance, einen Antrag zu stellen, und wir schaffen bessere Lebensbedingungen vor Ort, in dem wir Fluchtursachen bekämpfen. Zugleich müssen wir auch deutlich machen, dass es Regeln gibt. An der Stelle finde ich übrigens, dass die grüne Programmatik sehr unklar ist. Sie drückt sich um die schweren Fragen. Wir helfen Afrika doch nicht, indem wir sagen, dass wir jeden aufnehmen, der kommen möchte. Wir müssen ganz anders an die Sache her­angehen: Flucht- und Migrationsursachen bekämpfen, zu besseren Lebensbedingungen beitragen und Perspektiven in den Heimatländern schaffen, legale Wege der Migration finden, statt den Schleppern die Hand zu reichen. Deshalb gehören zu unserem humanitären Asylrecht auch die strengen Regeln. Im Übrigen kann man eine Rückführung mit einem freundlichen Gesicht verbinden.

Wie soll das gehen, Abschiebungen mit einem freundlichen Gesicht?

Es ist ohne Zweifel ein schwerer Weg, den dieser Mensch gehen muss, aber auch dabei kann und soll man ihm mit Respekt und Menschlichkeit begegnen. Wir sollten nicht die einfache Botschaft senden, dass Millionen Menschen zum Beispiel aus Afghanistan bei uns eine neue Heimat finden, sosehr ich auch Verständnis für wirtschaftliche Not habe. In diesen Fragen, das sage ich ganz offen, spüre ich, wie schwer politische Verantwortung auch sein kann. Ich sehe die individuellen Schicksale – aber ich muss auch ordnen, steuern und darauf achten, dass Illegalität nicht noch gefördert wird. Das würde niemandem helfen.

Sie haben Afrika angesprochen. Um Flüchtlinge dort aufzuhalten, paktieren Sie mit dem verbrecherischen Regime im Sudan. Das bekommt sogar 100 Millionen Euro von der EU, die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit schult sudanesische Polizisten. Ist das „ihr Land“, ein Land also, das mit dieser weltweit geächteten Diktatur zusammenarbeitet?

Wenn in Deutschland über Afrika und Migration gesprochen wird, geht es meist um die Menschen, die von Libyen nach Italien kommen. Was oft zu wenig gesehen wird: Auf dem Kontinent selbst gibt es enorme Binnenfluchtbewegungen. Wir legitimieren natürlich überhaupt nicht das Regime im Sudan. Wir gehören zu denen, die den dortigen Präsidenten al-Baschir boykottieren. Dennoch stellt sich die Frage, welche und wie viel Entwicklungszusammenarbeit trotzdem sinnvoll ist und wie man Staatlichkeit dort festigt.

Der ehemalige Sudan-Ermittler der UN, Jérôme Tubiana, sagt, es sei „eine Schande“, dass die GIZ sich auf so eine Zusammenarbeit einlasse. Es sei bei solchen Trainings unklar, wer ein Scherge sei, egal welche Uniform er gerade trage.

Sehen Sie, der Sudan ist ein wichtiges Transit-, Herkunfts- und Aufnahmeland von Flüchtlingen am Horn von Afrika. Fast 400.000 Flüchtlinge haben dort Zuflucht gefunden, vor allem aus Südsudan und Eritrea. Sudan ist somit ein Schlüsselland für die Bewältigung der Migration am Horn von Afrika. Wir wollen gezielt gegen Schleusertum, Menschenhandel und illegale Migration vorgehen. Dazu arbeiten wir mit der EU, den Vereinten Nationen und internationalen Organisationen wie IOM an der Verbesserung der Lebensbedingungen von Flüchtlingen, Verbesserung des Grenzschutzes, bei der Rückkehr und bei Informationskampagnen eng zusammen. Grenzmanagement-Maßnahmen werden dabei als Teilbereich des so genannten Migrationsmanagements durchgeführt. Dabei soll etwa erreicht werden, dass Beamte des Grenzmanagements Schutzbedürftige, also zum Beispiel Betroffene des Menschenhandels, erkennen und sie unter Beachtung aller internationalen Standards an die zuständigen staatlichen beziehungsweise zivilgesellschaftlichen Stellen weitervermitteln. Dabei prüfen wir sehr sorgfältig, mit wem wir zusammenarbeiten.

Nach Deutschland darf man allein aus politischen, aus humanitären Gründen. Es fehlt die zweite Tür. Würde ein viertes Kabinett Merkel ein Einwanderungsgesetz schaffen?

Schachfiguren und ein Amtsvorgänger: Blick auf den Schreibtisch der Kanzlerin Foto: Anja Weber

Wir haben in unser Regierungsprogramm geschrieben, dass kein freier Arbeitsplatz unbesetzt bleiben darf, und wir haben uns in dem Zusammenhang erstmals ausdrücklich auch zu einem Fachkräfte-Zuwanderungsgesetz bekannt. Es gibt ja heute schon Mechanismen, etwa die Blue Card. Zum Teil haben wir aber auch noch eher komplizierte Prozeduren.

Nirgendwo steht ganz oben: Einwanderung nach Deutschland ist möglich.

Einwanderung nach Deutschland ist eine Realität. Wir haben den europäischen Binnenmarkt und damit die Freizügigkeit für jeden Europäer. Im Regierungsprogramm bekennen wir uns dazu, dass wir Zuwanderung brauchen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir mit afrikanischen Ländern Kontingente vereinbaren, wonach eine bestimmte Anzahl von Menschen hier studieren oder arbeiten kann. So würden wir Anreize dafür schaffen, legale Wege zu finden. Nur zu sagen, Illegalität geht nicht, und gar nichts anzubieten, ist falsch.

Geht es Ihnen da also um „nützliche“ Flüchtlinge?

Nutzen finde ich im Zusammenhang mit Menschen einen falschen Begriff. Flüchtlingen, die nach Deutschland gekommen sind, müssen wir Schutz vor Krieg und politischer Verfolgung gewähren. Bei Menschen, die zu uns aus wirtschaftlichen Gründen kommen wollen, geht es natürlich darum, dass diejenigen kommen, die wir brauchen, Pflegekräfte beispielsweise. Aber eine Einwanderung in ein Studium oder eine Arbeitsmöglichkeit ist auch im Interesse der Migranten und eröffnet ihm oder ihr neue Chancen.

Zu einem anderen Thema: Sie haben viele Jahre eng mit der Autoindustrie zusammengearbeitet. Die Vorstandsvorsitzenden durften oft hierher zu Ihnen ins Kanzleramt kommen und ihre Sorgen vortragen …

… Herr Zetsche war auch schon auf dem Grünen-Parteitag.

… Und jetzt schlagen Sie neue Töne gegenüber der Autoindustrie an: Es sei betrogen worden. Schonungslose Aufklärung sei nötig. Ist das wieder so ein Rollenwechsel Marke Merkel? Von der Freundin der Autobosse zur Anklägerin der Autobosse?

Weder noch. Die Automobilindustrie ist eine eminent wichtige Säule unserer Wirtschaft. Sie beschäftigt 800.000 bis 900.000 Menschen, und das sind sehr gute Arbeitsplätze. Diese Industrie ist in einem starken Umbruch: durch die Digitalisierung, durch neue Antriebstechnologien. Jetzt ist es in unser aller Interesse, dass dieser Wirtschaftszweig die Zeichen der Zeit nicht verschläft. Nun sind aber gravierende Vorkommnisse passiert, die uns alle zu Recht empören. Damit setze ich mich auseinander.

Warum haben Sie nicht viel früher auf ein schnelleres Umdenken Richtung Zukunft gedrängt?

Ich habe mich immer wieder damit befasst, ob die Automobilindustrie mit der Entwicklung auch wirklich mitgeht. Da war das Tempo nicht so hoch, aber man hat ja inzwischen auch einiges getan. Die Automobilfirmen stecken besonders viel in Forschung und Entwicklung. Die Frage ist nur, ob sie sich immer auf die richtigen Schwerpunkte konzentriert haben. Nun muss die Politik schonungslos benennen, wo etwas falsch gelaufen ist. Da Maß und Mitte zu finden, das ist die Aufgabe.

Im Klimaschutz versagt die Autoindustrie völlig. Aus deutschen Autos kommen heute praktisch so viele Co2-Emissionen wie 1990. Ist diese Industrie so veränderungsresistent, dass sie untergehen könnte?

Dass sie im Klimaschutz völlig versagt, sehe ich nicht so. Unsere europäischen Co2-Vorgaben für die Flotten der einzelnen Hersteller sind durchaus ambitioniert. Die Zahl der Autos ist ja seit 1990 auch erheblich gestiegen. Aber wir sind uns einig: Wenn dieses Jahrhundert weitgehend Co2-frei enden soll, dann muss sich im Verkehr massiv etwas ändern. Auf diese Veränderung, ob sie nun in der E-Mobilität liegt oder in der Wasserstoff-Brennstoffzelle, muss sich die Industrie vorbereiten. Verbrennungsmotoren bleiben für längere Zeit noch als Brückentechnologie wichtig. Deshalb müssen wir aufpassen, dass wir nicht auch moderne und insbesondere die sauberen Diesel verteufeln, sonst werden wir die Co2-Vorgaben kaum einhalten können.

Alle Welt streitet über Fahrverbote für Diesel in Innenstädten. Aber das Problem kommt vor allem daher, dass sich der Bund weigert, eine einheitliche Regelung zu treffen. Eine blaue Plakette für neuere Dieselwagen würde schon helfen. Warum verweigert der Bund die?

Die Grenzwerte für Stickoxide werden überschritten, und daran müssen wir etwas ändern. Jetzt könnte man mit Fahrverboten für bestimmte Autotypen antworten, dafür gäbe es die blaue Plakette. Wir wollen aber Fahrverbote verhindern. Wir haben politisch die Menschen animiert, Dieselfahrzeuge zu kaufen, weil die Co2-ärmer sind. Wir würden also gerade die mit Fahrverboten bestrafen, die sich klimaschonend verhalten haben.

Haben Sie sich geärgert, dass die Umweltministerin und das Umweltbundesamt die Ergebnisse Ihres Dieselgipfels zerschossen haben? Das Amt hat ausgerechnet, dass Software-Updates und Umtauschaktionen nicht reichen, um Fahrverbote in den meisten relevanten Städten zu verhindern.

Dass der Gipfel im August nicht ausreicht, die verschiedenen Probleme zu lösen, war immer klar. Ich habe von einem ersten Schritt gesprochen, dem weitere folgen müssen. Es wurden Arbeitsgruppen beschlossen, die man nun auch arbeiten lassen sollte. Unbestritten ist, dass mit dem reinen Software-Update die Grenzwerte nicht eingehalten werden. Wir haben zwei weitere Bausteine. Das eine sind die Umtauschprämien, die ja gerade erst angelaufen sind, es ist also noch offen, wie viele Menschen davon Gebrauch machen und was das für die Emissionen bedeutet. Der zweite ist die Frage, was man im Verkehrsmanagement der Städte noch verändern kann, zum Beispiel über den öffentlichen Personennahverkehr.

Jetzt schieben Sie die Sache zu den Kommunen.

Ich habe für den 4. September die Vertreter der am stärksten betroffenen Kommunen und die Ministerpräsidenten zur Beratung ins Kanzleramt eingeladen. Wir müssen jede Kommune individuell betrachten. In Kiel sind die Stickoxid-Emissionen auch deshalb so hoch, weil Schiffe betankt werden. In Stuttgart spielt die besondere geografische Lage eine Rolle. Ich will, dass wir gerade aus diesen Städten die fortschrittlichsten machen, was Mobilität anbelangt, Städte mit intelligenten Lösungen für die neuen Mobilitätsbedürfnisse. Arbeitgeber könnten zum Beispiel mehr Ladestellen für E-Mobilität einrichten, oder man könnte das verstärkt in Parkhäusern anbieten.

Warum wird nicht die Hardware in alten Dieselfahrzeugen nachgerüstet?

Wenn ich in alte Technologie pro Auto noch mal 1.000 bis 2.000 Euro stecke und die Wirtschaft dafür zwischen 10 und 20 Milliarden Euro aufwenden muss, die sie nicht in die Entwicklung neuer Technologien stecken kann – ist das eine Investition, die der Staat befördern sollte? Da müssen wir erst alle anderen Wege prüfen, bevor wir dazu ein abschließendes Urteil fällen. Ich möchte keine Lösung, die zwar Millionen Dieselfahrer betrifft, aber gleichzeitig dazu führt, dass die Autoindustrie sich nicht ausreichend um eine ressourcenschonende Zukunft kümmern kann. Die taz ist doch jetzt schon der Meinung, dass das nicht ausreichend geschieht, und hat dafür auch einige gute Argumente.

Noch eine Frage, die uns wichtig ist. Unser Kollege Deniz Yücel sitzt immer noch in der Türkei in Haft. Warum konnten Sie bisher nicht erreichen, dass er freikommt?

Wir setzen uns auf allen Kanälen für ihn ein. Das ist leider sehr kompliziert, weil Deniz Yücel Doppelstaatler ist und wir da konsularisch nicht so viele Rechte haben. Trotzdem tun wir alles in unserer Macht Stehende für ihn, öffentlich, aber vor allem auch in unseren Kontakten mit türkischen Behörden. Wir sorgen uns auch um Mesale Tolu und Peter Steudtner und die weiteren Inhaftierten. Wir haben die Reisehinweise für die Türkei verändert und gehen weit restriktiver an wirtschaftliche Kontakte heran. All das hat leider bisher noch nicht zur Freilassung Ihres Kollegen geführt, aber nichts würde ich mir mehr wünschen als das.

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74 Kommentare

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  • Ich kann der Frau einfach nicht mehr zuhören. Ich bin diese unbeholfenen Worthülsen so leid.

  • Seit inzwischen 12 Jahren: "wir sollten, wir müssen, es wäre gut wenn, möglicherweise, die anderen sollten, besser wäre es wenn..."

     

    Sie fragen mich was ich nicht bin und ich antworte was ich alles bin: "links, rechts, mitte, oben, unten, albern, hinten, vorne..."

     

    Ich dachte der Kanzler ist dazu da Regierungsverantwortung zu übernehmen? Oder gings darum von allen gemocht zu werden???

     

    Und derweil geht die Wohlstands-Schere ständig weiter auseinander.

    • @Grisch:

      Merkel steht für die Niedriglohn Politik.

       

      Merkel steht für die Abgas Mafia der Auto Industrie.

       

      Merkel steht Innovations Blockaden bei Umweltthemen

       

      und und und ...

       

      Wen schert das ... wenn alle Linken Oppositionsparteien sich permanent selbst zerlegen....

    • @Grisch:

      Frau Dr. Merkel kannte ihre politische Position schon Jahre vor der ostdeutschen Wende zum Kapitalismus und konnte sich dementsprechend akademisch auf (ost-deutsche) Gesellschaftskosten vorbereiten. Analoges so auch bei Herrn Gauck und in seiner späteren BStU-Zusammenarbeit mit dem Verfassungs- und Kapitalschutz. Dafür ist auch das west-deutsche Finanz- und Monopolkapital zum ewigen Dank verpflichtet.

  • Es ist schon ganz schön daneben, dass Merkel die "christliche Soziallehre" anführt, um sich politisch zu positionieren, während in Deutschland Tausende Kinder in H4-Armut aufwachsen, durchgehend benachteiligt und ausgegrenzt sind, während Mio. Menschen keine anständige Arbeit finden können und vom Staat Stück für Stück ruiniert werden.

     

    Angela Merkel setzt die ausgrenzende Politik ihres Vorgängers Gerd Schröder geräuschlos und präzise um. Ihre Sozialministerin Ursula von der Leyen wollte einst Hartz-IV-Bezieherin nicht mal einen einzigen Euro das ALG II erhöhen, obwohl das volkswirtschaftlich und rechtlich geboten war.

     

    Die CDU hat dann angekündigt, dass sie gegen die Verarmung der Rentner vorgehen wolle - das Projekt war so schlau durchdacht, dass am Ende nur ein paar Frauen wirklich etwas erhalten hätten, derweil bahnt sich die massive Verarmung der Rentner den Weg.

     

    In keinem anderen Land Westeuropas wird es bald so viele verarmte alte Menschen geben wie in Deutschland und hier spricht Angela Merkel von der "christliche Soziallehre"?

     

    Wenn etwas diese Regierung antreibt, dann ist es der Drang, den wirtschaftlich Mächtigen alles zu geben und der normalen Bevölkerung immer mehr zu nehmen. Es ist ein schamloses Projekt, was die SPD Agenda 2010 nannte und welches die CDU zu guten Teilen mitgeschrieben und mitbetrieben hat, ohne Freilich den Groll und die Wut zu erben, die die SPD seither aushalten muss.

     

    Deswegen braucht eigentlich auch niemand das hier und das Interview zu lesen. Beim letzten Wahlkampf klebte die CDU "Weiter so mit Angela Merkel" und das wird dieses Mal auch so sein.

     

    Dass eine Regierungschefin mit so einem Verarmungsprogramm einen Wahlkampf ohne Konflikte und Ärger durchführen kann, ist schon ein Knaller. Anscheinend schlucken es die Opfer runter, dass sie massenweise verarmen und sich Regierende dann noch mit der Soziallehre der Kirche schmücken.

    • @Andreas_2020:

      Die CDU/CSU, SPD und FDP sind die Parteien der Reichen und der Manager. Dass die AfD nur eine rechte Splittergruppe der FDP ist, muss ich hier wohl nicht extra erwähnen.

       

      Während 5 Millionen Hartz IV Empfänger froh sein können, dass ihre lächerlichen paar Euro, die sie im Monat zum Leben haben, nicht auch noch vom Amt sanktioniert werden, wissen unsere Manager nicht mehr wohin mit ihrem ganzen Geld.

       

      Im Hartz IV Regelsatz sind 4,77 Euro am Tag für Nahrung und Getränke vorgesehen. Wenn ein Hartz IV Empfänger in Bangladesch leben würde, dann könnte er sich mit 4,77 Euro am Tag sicherlich einen Wohlstandsbauch anfuttern, aber in Deutschland nagt man mit 4,77 Euro am Tag schon am Hungertuch. Das interessiert die "Kanzlerin der Manager" aber nicht, denn solange es den Reichen gut geht, ist für Frau Merkel alles in schönster Ordnung.

       

      Das Deutschland schon bald so ausschaut wie Sie es beschreiben, liegt aber auch an den Millionen Hartz IV Empfängern und den Millionen Niedriglohnsklaven in Deutschland, denn davon gehen schon 70% nicht mehr zur Wahl und die restlichen 30% wählen oftmals eine Partei, die es für sie noch schlimmer macht (siehe meine obige Aufzählung der Parteien).

       

      Es heißt: Wenn alle sozialschwachen Menschen auf diesem Planeten endlich einmal über ihre missliche Situation nachdenken würden und dann die richtigen Parteien wählen, dann würde diese Welt anders aussehen.

      • @Ricky-13:

        "Es heißt: Wenn alle sozialschwachen Menschen auf diesem Planeten endlich einmal über ihre missliche Situation nachdenken würden und dann die richtigen Parteien wählen, dann würde diese Welt anders aussehen."

         

        Einverstanden. Die Frage, die sich mir stellt ist, ob die "richtigen Parteien" dann nicht auch irgendwann korrumpiert würden. Mir fallen da z.B. spontan Herr Kretschmann oder die LINKE in Brandenburg mit ihrer Braunkohlebefürwortung ein.

        • @Senza Parole:

          "über ihre missliche Situation nachdenken würden" -

           

          Das würden die kapitalistischen Staaten und deren Beamten- und Bildungssysteme niemals zulassen. Dafür würden deren Wirtschafts- und Monopolverbände, deren Kapitalisten (Bourgeoisien) und Lobbyisten in allen bürgerlichen Parteien und im staatlichen Gewaltapparat: Geheimdienste, Militär, Justiz und Polizei, schon sorgen! Die reale ökonomische, ideologische und gesellschaftspolitische Welt und Wirklichkeit, ist die Macht und Herrschaft des Kapitals [Kapitalismus] weltweit und ohne Ausnahme!

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @Andreas_2020:

      ich kann Ihrem Kommentar nur zustimmen.

      Was erschreckt, ist die völlige Ahnungslosigkeit der Wähler und Wählerinnen. Die ARD hat eine Umfrage gestartet bezüglich der zukünftigen zu erwartenden Renten.

      Die Leute wußten nicht, mit wie wenig Euros sie im alter zurechtkommen müssen. Die Antwort darauf war Verblüffung, hilfloses Lachen etc. Wut war keine zu spüren.

      Erschreckend!!!

      Alle gehen brav zur Wahl und wählen ihre Henker, unglaublich!

      • @39167 (Profil gelöscht):

        Auch wenn Merkel gewählt wird, die Unterdrückten, die ausgegrenzten Menschen realisieren das schon, vielleicht nicht jetzt und nicht so, wie sie das eigentlich verstehen müssten, aber die Hoffnung würde ich nicht aufgeben. Wenn man sich ansieht, mit welcher Wucht die Politik inzwischen ARD und ZDF zu Propaganda-Maschinen macht, wie teuer der Bürger das auch noch bezahlen muss, dann ist schon mächtig Druck dar. Ich hoffe nur, dass das Ventil nicht AfD oder Rechtsextrem am Ende wird.

  • Frisch aus dem teefaxbeutel -

     

    "Die (K)eine Frage

     

    tazlerInnen haben sich nicht getraut,

    Fragen nicht nach Tempolimit oder Maut,

    Fragen nicht nach ÖPP,

    Fragen nicht nach FDP.

     

    Besser wär es, ich vergesse

    Diese grüne Jubelpresse.

    Die Partei hat keine Themen mehr,

    Das dauert Merkel aber sehr.

    "Die müssen neue Fragen finden,

    sonst werden sie noch ganz verschwinden."

    „Globalisierung human gestalten.“,

    Frau Merkel wird es dann verwalten.

     

    Die taz fällt auf Frau Kaa herein.

    Mit hypnotisch kaltem Blick

    macht sie Wohlfühlpolitik.

    Ich möchte nicht der Mowgli sein.

    Ach, wenn`s doch den Baghira gäbe,

    doch den verbannt man hinter Stäbe

    https://www.youtube.com/watch?v=nqAIHohx36Y

     

    Das Horstl von der CSU

    der macht den fröhlichen Balu.

    Und die Musik spielt dazu

    "King Louie" beim Oktoberfest:

    Andreas Scheuer at his best.

    „Oh schubidu, ich möchte sein wie Du!“

     

    Dann naht noch Lindner mit Shir Khan

    und stopft den Tiger in den Tank.

    So kann er besser Porsche fahrn;

    Der KfW gebührt sein Dank."

     

    Danke. Fein gesagt.

    • @Lowandorder:

      Charakter nach Disney. Nach originaler Kipling- Version liefe auch in D alles besser, gerade bzgl Kaa.

      Aber so gesehen treffend metaphert! Walt hat ja die leichte, oberflächliche Unterhaltung bevorzugt.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Tschuldigen Sie bitte, L&O, dass ich mich wieder wiederhole:

      Herrlich!

      Bitte demnächst auf Dünnd......unden.

       

      Btw: Mailtüten bitte entstaubt im Altpapier entsorgen, Teefaxbeutel in den Kompost.

      Keine Weisung, eine Bitte.

      Gruß aus dem schönen Bawü

      • @571 (Profil gelöscht):

        ;)) - Sorry&Jau - Es ist an der Zeit!

        kerr - Jetzt mit Verlaub isses so weit!

        Dess hett mer dess morjes was früh

        Die ahle Riemelhex - leicht - ohne Müh

        Ha no. Geschickt verteufelt -

        Ins SchlummerÖhrchen getreufelt!

        Dess gibt's hück - nich erst in Wochen!

        No. So jet. Geschunken gekrochen!

         

        "Ja dess ist's dem - exLerscher dess! Problem - Deformation professionell.

        Da wird gar auch manch guter Mann

        Dann - & schnell - zu unser aller Nöckermann.

        Jau. Da singen sie - die Nöckergreise.

        & Mümmeln - leider selten weise -

        Nu. Ihre altgeübte Nöckerweise.

        No. Der eine laut der andre leise! &

        Hat's den & den ins Grab gebrach -

        "'t!". Gemach - Das wächst verläßlich nach!" Aber Hola!

        &

        Soweit denn mal.

        Da mähtste nix.

        Normal.

        &

        kurz - DER LYRIK – FOLGE 4:

        ERNST JANDL (1925–2000);

        »WO BLEIBB DA HUMMOOOA…« https://www.dasgedichtblog.de/humor-in-der-lyrik-folge-4-ernst-jandl-19252000-wo-bleibb-da-hummoooa/2015/02/25/

        Mit besten Grüßen us Kölle!;))

  • Mit Meinung eckt man an...

     

    Wie Recht sie damit (leider) hat! Die Öffentlichkeit ist es so gewohnt, inhaltsleeren Honig um den Bart geschmiert zu bekommen, dass jede Kante, die jemand in hervorgehobener Position zeigt, gleich zu einem Sturm der Entrüstung führt. Warum sich mit einem kontroversen Standpunkt selbstkritisch auseinandersetzen, wenn man ihn auch verteufeln, niederbrüllen oder gleich mit irgendetwas Hartem oder Brennenden physisch attackieren kann, lautet die Devise.

     

    In diesem Sinne: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.

  • KLUGE FRAGEN...

    und dann lassen die interviewer ein meer an gemeinplätzen auf uns leser runterprasseln, hinter denen sich frau dr. merkel versteckt - eine parteisekretärin, die keine politik kann, die keine politik will, weil sie im system der ddr gelernt hat, mit meinung eckt man an. "die schlafwandler" haben eine neue ikone, die allen in ihrem umfeld den schneid abkäuft - schlaf weiter, republik!

    • @hanuman:

      Ja mei, Schulz ist halt nur dafür gut, dass die SPD Wahlkampf spielen kann und man (Medien usw.) so tun kann als ob... Die Hoffnung in bestimmten Kreisen, die Grünen könnten mit 5-6% das neue Zünglein an der Waage werden, scheinbar groß. Sozusagen Greenwashing....

    • @hanuman:

      ... das zumindest ist in der Hinsicht besser, wenn die Alternative hieße, dass der deutsche Michel erwacht, denke ich hin und wieder...

  • Tja, bei Frau Merkel ist für jeden was dabei, Einwanderungsbefürworter und -gegner, Grüne und CSU, "natürlich muss die Autoindustie", aber "natürlich brauchen wir auch den Diesel". Sie ist nicht links, nicht rechts...Eine Frau ohne Standpunkte und ohne Agenda, eine Technokratin macht Poltik. Es gibt Schlimmeres für ein Land, aber nur wenig Schlimmeres für eine Demokratie.

    • @BamBus:

      Wo hätten Sie es den gerne extremer? Ist doch toll dass sich die CDU sozialdemokratisiert hat. Sauer waren die rechtskonservativen, die ausgestiegen sind und die AfD gegründet haben. Wollen Sie die CDU dorthin zurück? Mehr Rechtskonservatismus, damit es mehr fetzt und man sich nicht mit Detailfragen beschäftigen muss?

    • @BamBus:

      Eben wechselhaft wie das Wetter in Deutschland in diesem Sommer...

  • Interviews dieser Art kenne ich sonst eigentlich nur vom Bayerischen Rundfunk mit Horst Seehofer, Markus Söder oder Monika Hohlmeier.

     

    Obwohl... selbst da ist man im Politressort inzwischen etwas reservierter, distanzierter und sogar stellenweise herausfordernder geworden, verglichen mit dieser... nun ja... "Sternstunde des Journalismus"?

  • "Ja, dies ist MEIN Land" - Besitzanzeigendes Fürwort. Klar verständlich!

    • @lions:

      Stimmt ja leider auch, das Land gehört halt ihr und ein paar Anderen.

      Wäre natürlich besser wenn es natürlich wenn den Leuten die dort wohnen das Land gehören würde. Das würde man dann wohl Demokratie nennen

      • @Oskar:

        Nennen Sie mir ein Land, das einen vergleichbaren Wohlstand bietet und in dem es demokratischer zugeht als in D.

        • @Tom Tailor:

          einen vergleichbaren Wohlstand für wen? - Alleinerziehende, Herz4ler, Multimillionäre, Millonärserben?

        • @Tom Tailor:

          Schweiz

          Österreich

           

          oh sorry Sie meinten ja vergleichbaren, nicht grösseren...

          • @RedPars:

            Schweiz denke ich auch. Österreich bin ich mir nicht so sicher. Der Filz ist dort sogar noch ausgeprägter als in D.

        • @Tom Tailor:

          Meinen Sie Wohlstand absolut oder auch dessen Verteilung? Welche Form der Demokratie meinen Sie?

          • @lions:

            Wohlstand: vergleichbar wie in D - oder besser. Demokratie: parlamentarische Demokratie (Möglichkeit Parteien ohne Einschränkung zu wählen, Parteien ohne Einschränkung neu zu gründen bzw. sich parteilich zu engagieren) mit der ergänzenden Möglichkeit, sich kommunal direkt zu beteiligen incl. eines Bürgerbegehrens/Volksentscheid.

            • @Tom Tailor:

              Wohlstand besser verteilt: Österreich

              ...Bügerbegehren, Volksentscheid, auch einschließlich Einkommensverteilung: Schweiz.

              Auch Skandinavien samt Island läuft D hier wohl den Rang ab.

              Ein deutlicher Parameter für Wohlstand ist Wohneigentum. Hier schneidet D mit den meisten Mietern in Europa besonders schlecht ab.

              • @lions:

                Da Deutschland das dichtbesiedelste Land und die meisten Einwohner Europas hat, ist es beim Wohneigentum in der Tat nicht so weit vorne. Soviel ich weiß ist das allerdings auch keine Thematik, die "Linke" als besonders förderungswürdig betrachten ;-) Aber dann wissen wir ja nun, welche Länder für deutsche Demokratieverstimmten in Frage kommen.

                • @Tom Tailor:

                  "...welche Länder für deutsche Demokratieverstimmten in Frage kommen."

                   

                  Ahhh cool, diesen Landstrich sollen Ihrer Meinung nach also nur Menschen bewohnen die nicht "demokratieverstimmt" sind?

                  • @Neinjetztnicht:

                    Och, bewohnen kann von mir aus D wer will - aber für diejenigen, die es so gar net mehr in diesen Gefilden aushalten, gibt es nun mind. 2 Länder die Annehmlichkeiten fürs Exil bereit halten.

                • @Tom Tailor:

                  Sie habe eine unterbelichtet rhetorische Frage gestellt und eine Antwort von einer Wählerin erhalten, die gewiss nicht die LINKE wählen wird.

                  • @lions:

                    Und warum nicht?

                    Was genau finden Sie an der LINKEN so kritikwürdig, dass sie für Sie unwählbar ist?

                     

                    Frag nur so aus Neugierde - nicht, dass ich Ihre Entscheidung nicht respektieren wollen würde.

                    • @Der Sizilianer:

                      Ich wähle sie nicht, weil ich der Wahlversprechen müde bin; Weil ich von meinem Ministerpräsidenten, einem dicken Freund hiesiger Wirtschaft, enttäuscht bin; Weil ein bedingungsloses Grundeinkommen mit einer LINKEN mit Anspruch auf bleibendes Wirtschaftswachstum verrauchen wird; Weil sich Linke wie Wagenknecht mit Blick auf nationale Arbeiterbefindlichkeiten immer wieder mal nach rechts verlaufen (verwirktes Gastrecht); Weil die LINKE suggeriert, in Moskau läge ein Stein der Weisen, in Wahrheit aber einer der schlimmsten Oligarchie bzw Autokratie. Ich traue den LINKEN nicht.

                      Ich wähle, bis eines Tages ein Eulenspiegel im Bundestag sitzt: DIE PARTEI: Weil es mir auch nur noch damit erträglich ist, dieser dummen Lage mit Ironie zu begegnen.

                  • @lions:

                    Da sind wir schonmal zu zweit.

  • Stimmt, die Damen hätten die Vornamen tauschen sollen - Regine hätte soviel besser zum quasi monarchischen Status des ewigen uckermärkischen Erzengels gepasst.

  • Ein Interview mit Merkel interessiert mich nicht.

    Mich interessiert auch kein TV-Duell.

    Ich habe nicht einen Artikel über Schulz/SPD gelesen, oder Lindner.

    Immer dieser Personenkult.

     

    Wir wählen Parteien und ihre Programme.

    Einzelne Personen sind viel weniger wichtig, als es in den Medien dargestellt wird.

    Ich treffe meine Wahlentscheidung nicht nach Interviews, Emnid-Trends, Sympathie oder Gewinnpunkten in Fernsehshows.

    Das ist doch kein DSDS!

     

    Sondern ich lese Parteiprogramme und blicke analysierend zurück, was wurde real von wem wie gemacht, bin (mehrfach) enttäuscht worden und suche nun Alternativen.

     

    Doch von der Vierten Gewalt im Staat wird man hierbei im Stich gelassen, obwohl es Teil ihres Auftrags wäre.

    In meinen Augen ist das demokratiezersetzend.

     

    Mitlerweile sollen Parteien gewählt werden, deren Politik die Mehrheit falsch findet, nur um radikale Spinner zu verhindern (F).

    Und wenn man frustrierten Wählern die altbackenen Kröten zum zwanzigsten mal aufgewärmt vorsetzt, sonst nur unmögliche Alternativen in Form von Quatsch-Parteien oder radikalen Idioten aufzeigt, bekommt man eben irgendwann einen Trump.

     

    Das wird in Deutschland bei dieser Bundestagswahl noch nicht der Fall sein, aber das ist nur eine Frage der Zeit.

     

    Ihr hattet hier vier Jahre lang Zeit auch mal über andere zu berichten als nur über die etablierten Parteien oder dem Getöse der Idioten.

     

    Unter den "sonstigen" Parteien finden sich nämlich nicht nur Unfähige, und es gibt auch einige sehr interessante Neugründungen.

    Ein politisch interessierter Leser erfährt hier gar nix drüber.

    Die letzten beiden Neugründungen von denen man las, waren Piraten und AfD.

     

    Z.B. werde ich dieses mal ÖDP oder DiB wählen.

    "Wer is datten?"

     

    Ich weiß nicht, ob die das besser machen werden.

    Aber ich bin davon überzeugt, daß es nicht dauerhaft gesund für eine Demokratie sein kann, wenn nur dieselben Parteien das Parlament bilden oder Regierungen mehrere Legislaturperioden bleiben (Adenauer, Kohl, Merkel).

    • @Sabbelkopp:

      Zugegeben, ist nur wiki, aber:

      "Verfassungsfeinde müssten nach Auffassung der ÖDP deutlich bekämpft werden. Parteien, die mit Extremisten sympathisieren, sollen verboten werden."

      Hier bin ich spätestens gestolpert... ÖDP klingt für mich wie eine noch konservativere Form der Grünen... So eine Mischung aus AfD, CSU und Grünen. Sehr "sympathisch"...

       

      DiB klingt immerhin schon etwas besser... aber wie kommen Sie zu dieser entweder/oder Wahl... die Parteien sind irgendwie ziemlich unterschiedlich?

    • @Sabbelkopp:

      Naja Teil des Problems der Alternativlosigkeit ist ja auch das Alternativen sofort und auf der Stelle zu radikalen Idioten erklärt werden.

      Hat man bei bisher jeder Neugründung gesehen, Altparteien und Elite müssen sich und ihre Privilegien nunmal verteidigen

       

      Kleinstparteien und Monothemenparteien zu wählen löst das Problem aber auch nicht.

      Wählen löst das Problem wahrscheinlich generell nicht

      • @Oskar:

        Welche spezielle Idee haben Sie dabei als Beispiel?

         

        Vielleicht ist ihre Sicht der Alternativlosigkeit ja nur ein Problem einer zu groben oberflächlichen politischen Lupe, in der alles zu einem Brei verschwimmt.

      • @Oskar:

        Bis zu dem Zeitpunkt, in dem die Alternativen die Mehrheit der Bevölkerung bilden, werden Wahlen wohl weiterhin das Instrument der Demokratieausübung bleiben.

  • Es ist schön wenn eine Frau regiert, eine mit Verve, mit Lebensfülle, streitbar, ohne Umschweife und Ausreden, mit ungespaltener Zunge, kein trotziger Klotz auf der Kommode. Gibt´s denn da wirklich keine?

    • @lions:

      "Gibt´s denn da wirklich keine?"

       

      Spontan fällt mir der Name Regine Hildebrandt ein, aber die gibt's ja auch schon länger nicht mehr.

       

      Und wenn, dann würde sie wahrscheinlich bei einer Mehrheit der Wähler nicht das seifige Behagen verbreiten, mit dem man hierzulande offenbar herumkanzlern darf, bis man von alleine geht.

      • @Marzipan:

        Oh ja, sie wäre nach meinem Gusto gewesen.

        Die besten holt er/sie/es oder was auch immer zuerst, und Regine hätt´s Regnum doch schon im Namen getragen. Nun haben wir so ne Blei-be(sch)werte Engelin - gefühlt in alle Ewigkeit.

  • Erfolg

     

    Die meisten Deutschen wollen gar keine Politik, die wollen sich einfach nur wohlfühlen. Weil es bequemer ist.

    Das weiss auch A. Merkel und richtet sich danach. - Mit Erfolg!

    ...

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Beginnen wir unser gemeinsames Ritual. Sagen wir es ganz offen:

    Sie wollte weg vom Sozialismus, der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, der Diktatur der Kleinbürger und ihres staatlichen Gewaltapparates über die Bevölkerungsmehrheit!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Dies war als Antwort auf meinen Freund Reinhold gedacht, der schrieb: "Warum sagt sie es nicht ganz offen: Sie wollte den Kapitalismus, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, die Diktatur des Kapitals und seines staatlichen Gewaltapparates über die Bevölkerungsmehrheit! Sie wollte und will weiterhin jede Alternative zum Kapitalismus und Imperialismus, zur "Marktwirtschaft" bzw. "sozialen Marktwirtschaft", aktiv bekämpfen!"

  • Frauen können Macht. Frauen können klug. Taktisch. Rational. Dafür liebe ich Merkel, dass sie das zeigt, durchhält. Für ihre Entscheidungen nicht immer. Eher selten.

    • @Maria Burger:

      Ja wie? Si'cher dat.

       

      Nu. Frauman muß auch jünne künne.

      Eine Stimme hatse ja schonn mal.

      Obwohl - ma waaset nich¿!;)

      • @Lowandorder:

        Frisch aus dem teefaxbeutel - ;)

         

        " „Ja, dies ist mein Land“

         

        Nein, das ist nicht "meine" taz."

         

        Danke. Klare Ansage.

  • Beruhgend, dass der Artikel zur Muschikorrektur stärker kommentiert wurde, als das Interview mit der Kanzlerin. Das wäre aber jetzt mal ein Coup, beide Themen gleichzeitig zu behandeln.

  • "Ich gehörte zu denen, die die schnelle deutsche Einheit wollten, die soziale Marktwirtschaft."

     

    Warum sagt sie es nicht ganz offen: Sie wollte den Kapitalismus, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, die Diktatur des Kapitals und seines staatlichen Gewaltapparates über die Bevölkerungsmehrheit! Sie wollte und will weiterhin jede Alternative zum Kapitalismus und Imperialismus, zur "Marktwirtschaft" bzw. "sozialen Marktwirtschaft", aktiv bekämpfen!

     

    Sie wollte den Springer's und deren Medien aktiv bei der Gehirnwäsche und geistigen Vernebelung der Bevölkerung und dies insbesondere bei der ost-deutschen Arbeiterklasse helfen!

     

    Sie wollte die Macht und Herrschaft des deutschen Finanz- und Monopolkapitals über die Gesellschaft sichern! Sie steht als Teil der politischen Administration der deutschen Finanz- und Monopolbourgeoisie an der Seite der Mohn's, Quandt's, Siemens und Bosch's! Und natürlich auch an der Seite der Finanzadministration der Deutschen Bank!

     

    Dabei ist bemerkenswert ihre vorgebliche Entscheidung erst in den ostdeutschen Wendejahren. In Wahrheit hat sie sich bereits Jahre zuvor über ihren rechten Opportunismus der Ideologie des Kapitalismus und Imperialismus angedient!

     

    Eben, eine ostdeutsche Wendegeschichte. So wie bei der realen ostdeutschen Arbeiterklasse auch! Die freiwillige geistige und ideologische Unterstellung unter die westdeutsche Bourgeoisie.

    • @Reinhold Schramm:

      Vielleicht wollte Frau Merkel auch nicht weiterhin eine "Alternative zum Kapitalismus" unterstützen, die sich durch eklatante Beschneidung von menschlichen Grundrechten auszeichnet.

      • @Tom Tailor:

        Den Schuß ham's scheint's nicht gehört - hm!!;)

  • Votivpark: Afghanen protestieren gegen Abschiebung https://kurier.at/chronik/wien/votivpark-afghanen-protestieren-gegen-abschiebung/282.740.906

    "Viele Freunde wurden schon abgeschoben. Zuletzt ist einer aus dem Flugzeug in Kabul gestiegen und gleich darauf bei einem Anschlag gestorben."

  • Wer aus Syrien über die Türkei vor dem Krieg fliehen will wird von Türkischem Militär erschossen.

    unterlassene Hilfeleistung ist kriminell.

    Die Geflüchteten hatten sich selbst Zugang nach Europa verschafft.

  • "[...]Mir ist die menschliche Gestaltung der Globalisierung wichtig, ebenso wie das Thema Nachhaltigkeit, also Generationengerechtigkeit, nachhaltige Finanzen und Ressourcenverbrauch[...]"

     

    Wenn ich mir das politische Gebaren von ihr so ansehe eine glatte Lüge.

     

    "[...]Deshalb habe ich ab Anfang September an diesem EU-Türkei-Abkommen gearbeitet, [...]"

    "[...]sehr erstaunt, dass das Abkommen, als es Mitte März 2016 abgeschlossen werden konnte, auf eine so negative Bewertung stieß, und zwar parteiübergreifend.[...]"

     

    Könnte vielleicht daran liegen, das sie einem astreinen Dikator und Mörder ein super Deal gemacht hat, der den Menschen aber nichts gebracht hat...

     

    "[...] Im Übrigen kann man eine Rückführung mit einem freundlichen Gesicht verbinden.[...]"

     

    Herrlich, mit lachendem Gesicht werden Menschen in Krisenregionen zurückgeschickt, vielleicht sogar in den Tod. Es kotzt mich an!

     

    "[...]– aber ich muss auch ordnen, steuern und darauf achten, dass Illegalität nicht noch gefördert wird.[...]"

     

    Schwachsinn, legalisieren ist der Weg... hat sie weiter oben sogar erwähnt. "[...] legale Wege der Migration finden[...]"

     

    "[...] Wir legitimieren natürlich überhaupt nicht das Regime im Sudan. Wir gehören zu denen, die den dortigen Präsidenten al-Baschir boykottieren. Dennoch stellt sich die Frage, welche und wie viel Entwicklungszusammenarbeit trotzdem sinnvoll ist und wie man Staatlichkeit dort festigt.[...]"

     

    Hahaha, ehrlich jetzt? Als ob das der einzige Verbrecher auf der Liste wäre dem die Regierung in den Arsch kriecht um Fortress Europe zu ermöglichen...

     

    "[...]Bei Menschen, die zu uns aus wirtschaftlichen Gründen kommen wollen, geht es natürlich darum, dass diejenigen kommen, die wir brauchen, Pflegekräfte beispielsweise.[...]"

     

    Ahh, also doch "gute" und "schlechte" Flüchtlinge... wie sie die ganze Zeit herumlaviert. Aalglatt, wie ihre Politik...

     

    "Leider" darf ich in diesen Text nicht mehr Zeichen ver(sch)wenden... mir reicht es aber auch dicke.

  • Die Fragen hätte auch LeFloid stellen können.

    • @smallestmountain:

      Hihi, jap. Die hätten definitiv viel pieksiger sein müssen. Mehr rumreiten auf sozialer Ungerechtigkeit, (Waffen-)Deals mit Diktatoren und welchen die es noch werden wollen, Rassismus im Land... ach, es hätte so viel gegeben. Andererseits wäre an der Teflon-Merkel vermutlich ehh alles abgeglitten... also auch kein Verlust.

      Und schlimmer als die meisten anderen Poltiker ist sie ja auch nicht... noch mehr Unsympathie findet man nur noch weiter rechts... ach was, aber auch links... ohje, doch alle scheiße.

  • Gefälligkeitsinterview.

  • Tja, so läuft das: Die Automobilindustrie betrügt den Kunden und verkauft Autos die den beantragten Zulassungskriterien nicht entsprechen. Anstatt über Betrug zu reden und Schadenersatz für die Betrogenen wird schnell das Thema gewechselt: Wie bekommen wir die NOx-e in den Städten runter.

     

    Frau Merkel, wie in dem Beispiel oben gestaltet gar nix. Sie beobachtet, sitzt aus oder reagiert erst wenn die Fakten so zwinegnd werden dass sie sich als Entscheider generieren kann. Das war so bei Atomenergie, Geflüchtetenkrise, Homoehe, .... und wird so bleiben bei aktuell verpennter Digitalisierung, Geflüchtetenkrise in Italien, Infrastrukturkrise in Innenstädten und Staulagen auf den BABs, stockende Energiewende....

    warum wird dieser zögerliche und fiese Politikstil nicht nachgefragt?

     

    Bzw. warum eigentlich gestaltet keine der Parteien die Zukunft?

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Danke, taz, daß Sie auch das ganze Interview mit Frau Dr. anbieten, aber ich habe zur Zeit ein so gutes Baldrian/Hopfenpräparat zum Einschlafen, daß ich das Interview von Frau Dr. gar nicht brauche. (Das liegt nicht an Ihren Fragen. Nein, wirklich nicht)

  • "So konkret politisch bete ich sowieso nicht, aber das ist ohnehin eine sehr private Angelegenheit.…"

     

    Jau. Geschenkt.

    Konkret politisch beten -

    Näheres möchte frauman dann aber auch

    Gar nicht wissen.

    Besser is das.

    & Auch das ist Muttie.

    "Ja, dies ist mein Land, denn wir geben jedem,

    der in Deutschland um Asyl bittet, die Chance, einen Antrag zu stellen,…"

    1. Gibt den Joschka - CDU-gewendet!

    (Woody Guthrie dreht sich im Grabe!)

    &

    2. Verschweigt!

    " …So er das denn überhaupt bis 'schland schafft!

    & Denn Asyl IN Meinem Land - Kriegt er natürlich nur -

    Falls er mit Fallschirm drüber abgesprungen ist.

    Denn dank dem "Asylkompromiß" von

    GroßKotz 92/93 = Cordon sanitäre & Frontex - &

    Leichen im Mittelmeer!

    Gilt der Verfassungsgrundsatz des alten Art 16 GG

    Non-Refoulement* = ASYL(verfahren) IN DEUTSCHLAND!!

    GILT NICHT MEHR!"

    Danke Frau exFDJ-Sekr.Winkelement dero

    Mädchen van Kohl.

    Mehr braucht es nicht!

     

    have a look at ~>* https://de.m.wikipedia.org/wiki/Grundsatz_der_Nichtzur%C3%BCckweisung

    Bitte - Europäisches Sekundärrecht -

    Aufklappen!

    No. Kann auch für le chefle & Cie.

    Nicht schaden!

    Nu. Vorher wäre besser gewesen naturellemente!

    Aber klar - Dann hätte frauman ja unangenehme -

    Fragen stellen wollen dürfen sich trauen mögen - gell!

    "Asyl - Flüchtlinge - Rückschiebung - Leichen im Meer!"

    Naja - Dess. Denn doch wieder lieber nicht - kerr!

    Ja. So schnell wird Journalismus zur Journaille!

    Na Mahlzeit.

    Da mähtste nix.

    Normal.

    • @Lowandorder:

      kurz - Hofberichterstattung - wie der Rest. &

      Überflüssig wie ein Kropf.!

      • @Lowandorder:

        Auf den Punkt (mit bißchen Kometenschweif dazu) gebracht!

  • "Warum haben Sie nicht viel früher auf ein schnelleres Umdenken Richtung Zukunft gedrängt?

     

    Ich habe mich immer wieder damit befasst, ob die Automobilindustrie mit der Entwicklung auch wirklich mitgeht. Da war das Tempo nicht so hoch, aber man hat ja inzwischen auch einiges getan. Die Automobilfirmen stecken besonders viel in Forschung und Entwicklung. Die Frage ist nur, ob sie sich immer auf die richtigen Schwerpunkte konzentriert haben. Nun muss die Politik schonungslos benennen, wo etwas falsch gelaufen ist. Da Maß und Mitte zu finden, das ist die Aufgabe."

     

    Sehr gute Frage und sehr typische Merkelsche Antwort - keinen Plan, auf Sicht fahren und schauen wie es so läuft. Unfassbar, dass die Frau 16 Jahre regieren wird.