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AfD-VerbotsverfahrenEs ist höchste Zeit

Gareth Joswig
Essay von Gareth Joswig

Die AfD hat längst eine kritische Größe erreicht und sitzt in Machtpositionen. Der Antrag auf ein Parteiverbot kommt eher zu spät als zu früh.

Berlin, 24. 01. 2024: Demonstration für den Schutz der Demokratie und ein Verbot der AfD Foto: Stefan Boness

W ährend der Bundeskanzler Olaf Scholz sich noch ziert, sich klar zu einem möglichen Verbotsverfahren gegen die autoritär-nationalradikale AfD zu positionieren, haben die Rechtsextremen klare Vorstellungen, was demnächst so mit der SPD zu tun sei. AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla sagte kürzlich bei einem Wahlkampfauftritt in Thüringen: „Diese SPD ist endgültig für den Schafott geeignet.“ Ein Schafott ist eine Bühne für Enthauptungen. Das illustriert ganz gut die Debatte um das an Fahrt aufnehmende AfD-Verbot: Teile der SPD sind unsicher; die AfD will die SPD zerteilen.

Bereits im Juni hatten sich genug Bundestagsabgeordnete zusammengefunden, um einen entsprechenden Antrag einzubringen. Mittlerweile sind es mehr geworden und bald soll über den fraktionsübergreifenden Antrag im Bundestag diskutiert werden. Er soll auch die ersatzweise Möglichkeit nach dem Entzug der staatlichen Parteienfinanzierung ebenso wie ein Verbot einzelner Landes- und Jugendverbände als milderes Mittel beinhalten, wenn es vor Gericht nicht für ein Verbot der Gesamt-AfD reichen sollte.

Der Antrag auf ein Parteiverbot kommt eher zu spät als zu früh, denn spätestens mit dem Erreichen von Sperrminoritäten bei den Landtagswahlen von Thüringen und Brandenburg hat die AfD eine kritische und für unsere Demokratie problematische Größe erreicht. Das Urteil zum NPD-Verbot von 2017 unterstrich, dass die Entstehung konkreter Gefahren für die freiheitlich-demokratische Grundordnung „bereits weit im Vorfeld“ verhindert werden sollten – nach der Maxime „Wehret den Anfängen“.

Dafür ist es mittlerweile schon eher zu spät. Die ersten Schritte auf dem Weg zum Autoritarismus sind längst getan, Konservative üben sich im rechten Kulturkampf und die Bundesregierung betreibt Abschottungspolitik. Derzeit müsste es eher heißen: „Wehret dem Weiter-so“.

Gerichtliche Auseinandersetzungen

Es ist klar, dass das Verfahren auch verloren gehen kann. Aber es ist besser, wenn ein Verbotsverfahren scheitert, als wenn die Demokratie scheitert. Und die Partei hat immer wieder gerichtliche Auseinandersetzungen zu ihren Einstufungen durch den Verfassungsschutz verloren – zuletzt die Bundespartei vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster, wo die Richter die Einstufung als rechtsextremen Verdachtsfall bestätigten.

Die rechtsextreme Materialsammlung über die AfD wächst unterdessen weiter: Sie versucht zwar, sich systematisch zu verharmlosen, aber wer sich im Sommer auf ihren Wahlkampfveranstaltungen umgeschaut hat, dürfte wenig Zweifel am ex­trem rechten Charakter dieser Partei haben. Die Partei hetzt gegen Minderheiten, will den Parteienstaat zerschlagen, die Pressefreiheit bekämpfen und mit Diktatoren wie Putin paktieren.

Björn Höcke forderte schon 2018 in seinem Buch ein „großangelegtes Remigrationsprojekt“ mit „wohltemperierter Grausamkeit“ und ist der Meinung, Deutschland könne mit 20 bis 30 Prozent weniger Menschen leben. Im Wahlkampf rief er in Cottbus von der Bühne: „Glaubt nicht, was in den Geschichtsbüchern steht“ – und machte dann Selfies mit jungen AfD-Fans, teils im „Blitzkrieg“-Shirt. In Brandenburg verteilte die AfD zwischen einer Hüpfburg, einem Zuckerwattestand und Kinderschminken sogenannte Kubotans, also kleine Waffen, als Wahlkampf-Giveaways.

Trotz ihrer Radikalität hat sich die Partei normalisiert und das macht sich gesellschaftlich nicht zuletzt durch steigende rechte Gewalt bemerkbar. Die AfD wie bisher „politisch zu stellen“, hat offensichtlich nicht geklappt.

Verfassungsfeindlich, aber irrelevant

Das Bundesverfassungsgerichtsurteil von 2017 besagte: Die NPD ist zwar klar verfassungsfeindlich, aber zu irrelevant, um sie zu verbieten. Sie habe keine Chance, ihren Willen durchzusetzen. Nun, bei der AfD ist das anders. Die AfD hat den Diskurs vergiftet und kann bereits mit ihrer Sperrminorität in Thüringen und Brandenburg wichtige demokratische Prozesse blockieren.

Dass ihr dazu jegliche Mittel recht sind, daran kann es nach dem Eklat schon bei der Konstituierung des Thüringer Landtags wenig Zweifel geben. Sie will das Land unregierbar machen und nutzt dafür jeden Spielraum, den die Demokratie ihr bietet, um sie von innen heraus zu bekämpfen: Erst instrumentalisiert sie das formale Amt des Alterspräsidenten, um das Thüringer Parlament zu beschädigen, hinterher greift sie das Urteil des Verfassungsgerichts und den Rechtsstaat an – alles nach autoritärem Playbook. Die Besetzung desselben Verfassungsgerichtshofs in Thüringen können die Autoritären mittlerweile blockieren und langfristig lahmlegen. Ein Parteiverbot kommt in Thüringen eigentlich zu spät.

Zugleich darf ein Verbotsverfahren nicht bedeuten, dass es keine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Aufschwung des Autoritarismus braucht. Es braucht parallel dazu natürlich auch eine konfliktfähige Zivilgesellschaft, die für die Demokratie eintritt. Erinnert sei hier noch einmal an die Millionen Menschen, die Anfang des Jahres gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie auf der Straße waren. Eine dort vielfach formulierte Forderung war übrigens ein AfD-Verbot. Das war ein Moment, in dem die AfD wirklich politisch gestellt wurde – und nicht, indem man schrittweise ihre Abschottungsagenda oder ihre rassistischen Erzählungen übernimmt und sich als Abschiebekanzler inszeniert.

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Gareth Joswig
Redakteur Inland
Arbeitet seit 2016 als Reporter und Redakteur bei der taz. Zunächst in den Lokalredaktionen von Bremen und Berlin, seit 2021 auch im Inland und Parlamentsbüro. Davor Geschichts- und Soziologiestudium in Potsdam. Themenschwerpunkte: extreme Rechte, AfD, soziale Bewegungen, Mietenpolitik, dies, das, verschiedene Dinge.
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61 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Ich stimme dem Autor nicht zu, dass ein Verbotverfahren politisch klug ist.

    Erstens wird es ggf. Jahre dauern und damit keine politische Unterstützung sein, sondern wird der AFD ein Argument geben sich als Märtyrer zu positionieren.

    Zweitens ist die Gefahr eines Scheiterns zu groß und wäre ein Triumph für die AFD und ein Debakel für die Parteien der Mitte.

    Einfach lassen und die Partei politisch stellen. Einige wird man zwar mit Argumenten nicht mehr erreichen, aber zumindest den Anteil an Protestwähler kann man beeinflussen und ein weiteres Anwachsen reduzieren.

  • Eine Partei mit 30 % zu verbieten, ist ein Armutszeugnis. Denn das Protestpotential würde neue Wege finden und dann mit dem Rückenwind ungerechter Behandlung. Ein Turbo

    • @Schö51:

      Ach so - dann sollte man es auch dem mündigen Bürger überlassen, wie schnell er durch eine Fußgängerzone düst oder ob er seinen alten Kühlschrank in einem Bach entsorgt.

  • Ernsthaft, Sachkenntnis ist wirklich nicht schädlich.

    Ein Parteiverbot ist juristisches Hochreck. Hat jemand hier das Urteil zum SRP-Verbot mal gelesen? Die SRP hatte es den Richtern extrem einfach gemacht, weil ehemalige Zugehörigkeit zu NS-Organisationen und die Einschätzung als "bewährter Parteigenosse aus NS-Zeiten" quasi ein Freifahrtschein zur Aufnahme war. So dumm ist die AfD nicht. Es reicht nicht, dass es einzelne Nazis und Reichsbürger in der Partei gbt. Die Partei als Ganzes muss kämpferisch gegen Statt und Verfassung agieren. Ansonsten könnte man auch die SPD und die Linke wegen ein par Kommunisten verbieten. Ich befüchrte, dass man das nicht beweisen kann.

    Und ein verlorenes Verfahren wäre der Super-Gau.

    Aber jenseits der Mitte, ob links oder rechts, spielen rechtsstaatliche Überlegungen offenkundig keinerlei Rolle. Rechtsstaat ist so spießig-bürgerlich, hm?

  • Parteiverbote gab es in der BRD bereits und diese haben funktioniert und die Demokratie gestärkt und gefestigt. Nun ist es halt erneut an der Zeit, solch ein Verbot vorzunehmen, bevor es zu spät ist. Ein AfD Verbot ist überfällig und dringend erforderlich! Alles andere wäre auch eine Verhöhnung der Opfer des Holocausts in diesem Land! Schon 2019 hätten die entsprechenden Schritte eingeleitet werden müssen:

    "Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses fordert von Deutschland, rechtsextreme Parteien zu verbieten."

    www.dw.com/de/jüdi...-flügel/a-51039615

    • @Hannah Remark:

      Der Präsident des jüdischen Weltkongresses ist aber kein deutscher Verfassungsrichter, und er hat auch eine andere Aufgabe als ein solcher.

      Abstrakter: Das Verbot einer Partei ist hierzulande gerade NICHT als Akt der Moral oder der politischen Willensentfaltung (oder Umsetzung politischer "Notwendigkeiten", was aber in Gesinnungsfragen dasselbe ist) ausgestaltet, sondern als ein ausschließlich an der Verfassung ausgerichteter juristischer Prozess. Auch DAS hat seine sehr guten Gründe in den Lehren aus den Jahren 1933-45.

    • @Hannah Remark:

      Vielleicht sollten wir auch mal den israelischen Staat auffordern, die eine oder andere Partei zu verbieten.

  • Allein die Aussage von Chrupalla zur SPD reicht im Grunde für ein Verbot. Wie wir aus der Verbrecherzeit des 3.Reichs wissen, wurden alle - ich widerhole ALLE ! ! ! - später begangenen Verbrechen bereits vor der Machtergreifung angekündigt.

    Leider hat es quasi niemand geglaubt, noch nicht mal die Juden selbst.

    Insofern ist ein Verbot der blauen Nazi-Partei eigentlich bereits zu spät. Doch besser spät als nie.

  • Das Verbot ist vom Ansatz her richtig. Aber was passiert dann mit den AfD Abgeortneten? Die bleiben, den das Mandat ist an die Person gebunden.



    Und über 20 Jahre haben SPD und CDU mit ihrer Politik die AfD stark gemacht.



    Jetzt heist es aber auch die Wähler zurückzuholen

  • Die Geschichte als Blaupause?



    "Berlin: (hib/STO) Den „Extremistenbeschluss“ vom 28. Januar 1972 thematisiert die Fraktion Die Linke in einer Kleinen Anfrage (20/369). Danach sollten mit dem von den Regierungschefs von Bund und Ländern vor 50 Jahren beschlossenen sogenannten Radikalenerlass „Personen, die nicht die Gewähr bieten, jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzutreten“, aus dem öffentlichen Dienst ferngehalten beziehungsweise entlassen werden."



    Quelle:



    www.bundestag.de/p...rzmeldungen-876552



    Der Staat hat sich früher (zumindest vermeintlich) auch zu helfen gewusst, dieselben Fragen stellen sich erneut: Wer ist für den Staatsdienst nicht geeignet nach den Kriterien der Verlässlichkeit und der Verfassungstreue.



    Sanktions-Instrumente müssen im Diskurs wieder ihren Platz haben. Die Idee von Jürgen Habermas, das Problem anders anzugehen, wird wohl nicht zum Erfolg führen.



    /



    "Nur die Dethematisierung könnte dem Rechtspopulismus das Wasser abgraben."



    Zitat J. Habermas



    www.blaetter.de/au...sche-polarisierung



    Titel:



    "Für eine demokratische Polarisierung



    Wie man dem Rechtspopulismus den Boden entzieht"

    • @Martin Rees:

      Danke für den Link. Und wie immer ist Habermas schlauer als die meisten:

      "Sie sollten diese Art von 'besorgten Bürgern', statt um sie herumzutanzen, kurz und trocken als das abtun, was sie sind – der Saatboden für einen neuen Faschismus."

  • "Es ist klar, dass das Verfahren auch verloren gehen kann..."

    Das ist schon ein wenig pauschal darüber hinweggegangen, was das bedeuten würde. Zum Einen würde es der AfD einen präzisen Leitfaden an die Hand geben, was sie sich noch Alles leisten kann. Zum Zweiten würde es ihren Opfernarrativ enorm stärken (was übrigens auch ein Erfolg des Verbots täte). Und in den Augen Jener, die ohnehin schon an den antragstellenden Parteien zweifeln, wäre es ein weiteres Armutszeugnis, dass man sich dort "nicht anders zu helfen weiß". All das wäre, wenn nicht fatal, dann doch ein gewaltiger Schuss ins eigene Knie.

    Die zweite Frage ist, was ein Verbot ändern würde: Rassismus und Autoritarismus sind Krebsgeschwüre - nicht mit reiner Symptombehandlung zu beseitigen. Der rasante Aufstieg des BSW ist der beste Beweis dafür, dass ein anderer Weg zum Ausbruch der Symptome nie weit weg ist (zur Erinnerung: Auch die AfD vertrat zunächst einen rein volkswirtschaftlich begründeten Nationalismus). Und wenn die Vertreter dieser Krebsgeschwüre so viel Respekt vor der Verfassung und ihren Institutionen hätten, dass ein Urteil aus Karlsruhe sie von ihrer Überzeugung abbrächte - wieso wählen sie dann AfD?

    • @Normalo:

      ...Das gesagt, steht aber Art. 21 GG natürlich nicht zum Spaß im GG, und WENN der Fall klar genug ist, sollte er auch gezogen werden. Ich fürchte nur, dass die bislang bekannten Gründe zwar für ein ganz deutliches und nicht wegzudiskutierendes "G'schmäckle" ausreichen, aber eben NICHT das harte Verdikt einer Verfassungsfeindlichkeit im Sinne dieses Artikels liefern. Es reicht eben gerade nicht, hieb- und stichfest punktuellen Rechtsextremsmus oder auch nur einen "rechtsextremen Verdachtsfall" bejahen zu können, wenn man ein Verbot will.

    • @Normalo:

      So siehts aus ...

  • 》Das Bundesverfassungsgerichtsurteil von 2017 besagte: Die NPD ist zwar klar verfassungsfeindlich, aber zu irrelevant, um sie zu verbieten.《

    Und genau das war ein katastrophales Fehlurteil.

    Der seinerzeitige Präsident des BVerG, Voßkuhle, hat an anderer Stelle ausgeführt, die Demokratie sei keine Diktatur der Mehrheit, sondern die Minderheit habe in ihr die Chance, zur Mehrheit zu werden.

    》Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig.《 (Art 21 GG)

    Der Staat darf seine Bürger aber nicht in die Irre führen: wenn er weiß, dass es sich um eine solche Partei handelt, muss er verhindern, dass sie auf Stimmzetteln steht, gewählt werden kann - im GG steht KEIN WORT DAVON, dass das Gericht zunächst ihre Erfolgsaussichten, 'zur Mehrheit' zu werden, zu beurteilen hat!

    Und wie wir jetzt realisieren, reicht auch schon eine Sperrminorität, um erheblichen Schaden befürchten zu lassen.

  • Ein Verbot zum jetzigen Zeitpunkt wäre ein Verbot aus Schwäche und würde somit die AfD nur stärken.



    Die Aktiven und Wähler der AfD verschwinden schließlich nicht, wenn diese Partei verboten wird - sie werden unter anderem Namen weitermachen.



    Die Parteien haben von Anfang an darin versagt aufzuzeigen, was den Wählern bevorsteht, wenn sie AfD wählen. Man hätte die Ziele außerhalb von "Ausländer raus" aufgreifen und deren Auswirkungen aufzeigen müssen. Stattdessen wird genau dieses Thema in die eigene Agenda importiert, trötet in das gleiche Horn und wundert sich, dass die AfD noch mehr Zulauf hat.



    Erst wenn die AfD durch eine inhaltliche Auseinandersetzung marginalisiert wird, kann man über ein Verbot, aus der Stärke heraus, nachdenken. Ansonsten hinterlässt ein Verbotsversuch nur den Eindruck "Die haben Angst vor uns! Jetzt aber erst recht!"

    • @Frank N. Stein:

      "Erst wenn die AfD durch eine inhaltliche Auseinandersetzung marginalisiert wird..."



      Das hört sich immer so schön an... wie erfolgreich war diese Vorgehensweise denn so in den letzten zehn Jahren?

  • Ich kann Ihnen sagen, was bei den Bürgern ankommt: Demokratie ist Selbstzweck für die mächtigen Parteien, die das System für sich ausnutzen. Wahlen sind nur zum Schein da, wenn es den Mächtigen nicht passt, wird alles verboten und die Stimmen und Meinungen der Wähler haben kein Gewicht und keine Bedeutung.



    So forciert man Parteien- und Politikverdrossenheit.

  • 6G
    611245 (Profil gelöscht)

    Vielen Dank. Genau das.



    Alles im Leben kann scheitern. Das ist allerdings kein Argument, morgens einfach liegenzubleiben.

  • "der" Schafott... (Deutsch lernen mit der AfD)

  • Ich habe einen Alternativvorschlag zum Verbot: Einfach eine Politik machen die den Menschen gefällt, sodass sie nicht mehr AfD wählen. Und falls die AfD Wähler etwas wollen, dass böse ist, wie wäre es dann mit mehr Bildung (mehr Lehrer; bessere Lehrer; ...) sodass die Menschen wieder klug werden und wählen was demokratisch ist? Ein Verbot ändert nichts an der Einstellung der AFD Wähler und Politiker, ganz im Gegenteil.

  • Die etablierten Parteien können eine kritische Größe der Wählerschaft nicht mehr überzeugen.



    Also muss den Wählern ihr Wahlverhalten verboten werden!

    Wie demokratisch ist das?

    Man überlege sich übrigens:



    Rund 2 Millionen Menschen haben in den letzten Wochen bei einer Landtagswahl die AfD angekreuzt.



    Die meisten von ihnen hatten bei der Wahl zuvor eine andere Partei oder gar nicht gewählt - d.h. dazu kann es auch wieder kommen.

    Was werden diese wohl davon halten, wenn ihre Stimme par ordre de mufti eingesackt wird? Denn Abgeordnete einer verbotenen Partei verlieren ihr Mandat.

    Und vor allem:



    Was werden diese Menschen in den nächsten Jahren tun?

    Spoiler:



    Sie werden sicher nicht denken "Blöd gelaufen, dann wähl ich eben doch die Grünen."

  • Das Gefährliche ist glaube ich nicht das Scheitern so eines Antrags an sich, sondern das Scheitern unter diesen konkreten gesellschaftlichen Bedingungen.

    Es gibt eine große Einigkeit über Parteien und Bürger hinweg, dass man die AfD politisch nicht mag - das ist aber erstmal eine politische Einigkeit. Viele Bürger und Politiker gehen ohne tiefer darüber nachzudenken davon aus, dass diese politische Ablehnung auf grundgesetzlich klar fassbaren Kriterien beruht. Das ist aber nicht für alle Ablehnungsgründe so klar. Das Grundgesetz würde rein theoretisch eine Menge Freiheitsgrade zulassen, die eine große Mehrheit der Bevölkerung politisch scharf ablehnen würde.

    Was politisch dabei herauskommt, wenn breit diskutiert wird zu unterscheiden, was klar grundgesetzlich unzulässig ist und was klare politische Ablehnungen sind, ist nicht so ganz sicher - denke ich.

  • Wenn es sich bei der AFD um eine Art Updateversion der NSDAP der 1920er handelt, stellt sich nicht die Frage, ob es taktisch klug wäre einen Verbotsantrag zu stellen, sondern wie lange ein solches Verbotsverfahren dauerte. Ungefähr so lange, würde ich behaupten, wie das Bundesverfassungsgericht bräuchte, um seine Verbotsverfügung schriftlich auszuformulieren. Also ratzfatz.



    Aber warum ist das alles nicht längst geschehen? Mein Verdacht: Weil diese Gleichsetzungen nicht aufgehen. Offenkundig ist man auch in Deutschland dazu gezwungen, den Rechtspopulismus. wie in allen anderen westlichen Demokratien auch, politisch zu bekämpfen, Einfach Steckerziehen, Problem erledigt, läuft halt nicht. Offensichtlich ist hier Deutschland nicht privilegiert. Und Privilegien gehen gar nicht.

  • So ein Verbotsverfahren würde sich wahrscheinlich über etliche Jahre hinziehen und würde wohl eher für die AfD erst mal sogar mobilisierend wirken, z.B. bei der kommenden Bundestagswahl. Vor allem lösen sich dadurch aber die AfD-Wähler nicht in Luft auf. Nehmen wir mal den - sehr sehr unwahrscheinlichen - Fall an, die Partei würde im Schnellverfahren vor der nächsten Wahl verboten: Mindestens 10 % ihrer Wähler würden sicher wenn auch zähneknirschend dann die Union wählen, ein nicht unbeträchtlicher Teil BSW, denn dort fänden sie etliche Positionen, mit denen sie sich identifizieren könnten, so einige sicher die FW und der Rest würde sich zum großen Teil unter die Nichtwähler einreihen. Mit den 10 % für die Union könnte ich persönlich leben, aber egal wie man das sieht: Stimmen für SPD oder gar die Grünen würden mit einem Verbot sicher nicht generiert werden und eine Koalition von Merz mit Rot oder Grün wäre dann vielleicht gar nicht mehr notwendig. Denn vielleicht würde ja sogar die FDP davon noch ein bisschen und soweit profitieren, das sie dem Tod noch ein weiteres Mal von der Klinge springen könnte.

  • Die Frage ist letztendlich was man durch ein Verbot wirklich erreicht. Ein solches hätte ja nicht nur eine rechtliche sondern auch eine symbolische Wirkung.

    Die Konsequenzen die sich daraus ergeben könnten werden meiner Ansicht nach zu wenig beachtet. Es würde nämlich ein beachtliches Maß an Repressionen nachsichziehen. Auf der rechtenlichen Ebene wären das u.a. die gegebenenfalls gewaltsame Durchsetzung der entsprechenden Maßnahmen, die Untersagung und Niederschlagung von Protesten und Sympathiekundgebungen (vgl. § 1 II VersG), Säuberung des gesamten öffentlichen Dienstes von Parteimitgliedern und Sympathisanten evtl. auch verstärkter Einsatz eines politischen Strafrechts wie bei der Kommunistenverfolgung 50er-Jahre.

    Auf der symbolischen Ebene würde eine Verbotsentscheidung bei einem nicht unbeachtlichen Anteil der Bevölkerung zu einer weiteren Diskreditierung der Demokratie führen. Denn der Aufstieg der rechtspopulistische Parteien ist ja offenkundig eine Reaktion auf ein Repräsentationsdefizit, weil sich viele Bürger mit ihren Anliegen von den etablierten Parteien nicht vertreten fühlen. Dieses Repräsentationsdefizit verschwindet ja nicht in dem man eine Partei verbietet.

    • @Sam Spade:

      Ohne Frage muss man etwas gegen die Ursachen tun! Hätte man schon lange. Gegen die soziale Ungleichheit, die fehlende Teilhaben, gerade im Osten. Hat man aber nicht.

      Natürlich behebt ein Parteiverbot dieses riesige Problem nicht. Aber inzwischen haben die sogenannten etablierten Parteien die AfD soweit gestärkt durch ihre Machenschaften, dass es real kritisch wird. Wie die Vorkommnisse in Thürigen gezeigt haben. Mit einer Sperrminorität hängt die Demokratie wirklich am seidenen Faden.

      Darum bin ich inzwischen der Meinung, dass das Verbot jetzt eine dringend wichtige Löschaktion ist. Dann muss man endlich die Ursachen angehen. Aber soll das machen? Die einzigen, die etwas in de Richtung politisch unternehmen wollen, liegen bei 3% und werden vermutlich nächstes Jahr aus dem Parlament rausfliegen.

      Ich würde mir schon mal ein Land suchen, dass Asylbewerber aus Deutschland noch nimmt.

    • @Sam Spade:

      Das wäre richtig, wenn die AgD wirklich in großer Mehrheit aus Protest gewählt würde, von Leuten, die eigentlich die Demokratie für eine gute Idee halten.



      Es ist aber inzwischen empirisch erwiesen und auch der Zulauf von den Nichtwähler:innen und die anhaltend hohen Anteile Jüngerer sprechen dafür, dass die Partei ein Sammelbecken ist für alle, die die Demokratie verachten, für schwach halten und beseitigen wollen, auch kämpferische Reichsbürger:innen wie Frau Malsack sind in der Partei oder ihr verbunden.



      Diese Leute respektieren die Demokratie erst, wenn sie sich als wehrhaft und hart erweist. Genau deswegen wird es höchste Zeit, genau das zu tun und das Verbot durchzuziehen.

  • Die AfD-Wähler wählen dann bestimmt nicht SPD oder Grüne...

    Die AfD bindet 20%, die dann wohl am ehesten Union und FDP wählen.

    SPD und Grüne verlören jede Machtoption.

    • @drafi:

      "SPD und Grüne verlören jede Machtoption."



      Und das ist ein Argument? AfD nicht verbieten, damit die CDU nicht an die Regierung kommt? Das wäre Selbstmord aus Angst vor dem Tod.



      Ganz zu schweigen von den derzeitigen Aussichten für rot-grün, in die nächste Regierung zu gelangen.

  • Lieber jetzt ein Verbotsverfahren mit den entsprechenden Nebenwirkungen als in einer rechtsextremen Diktatur aufwachen. Die AfD versteckt weder ihren Rassismus, noch ihre vermeidlichen Lösungen, die fast nie mit dem Grundgesetz gehen.

  • 8G
    80851 (Profil gelöscht)

    Wenn man nicht gewillt ist, die Interessen der unteren Mittelschicht (definiert durch Einkommen/Vermögen und/oder Bildung) politisch zu berücksichtigen, so wird man die Rechtspopulisten niemals klein kriegen (vgl. Gelbwestenproteste in Frankreich, Trump-Wähler). Vor diesem Hintergrund ist die Diskussion um ein Parteiverbotsverfahren m.E. naiv bis kindisch.



    Übrigens gibt’s schon wirksame Parteiverbotsverfahren durch die Wähler bei Landtagswahlen, z.B. für die Linke, für die Grünen, für die FDP, demnächst auch für die SPD.



    Begründung siehe oben.

  • Nichts würde dir AFD mehr jubeln lassen als dieser Antrag.



    Im Endeffekt gibt es nur 2 mögliche Ergebnisse:



    VG entscheidet gegen Verbot (sehr wahrscheinlich) dann ist gerichtlich festgestellt das das ganze Gerede von undemokratisch eben doch nur Gelaber war.



    VG entscheidet für verbot: dann kann



    die Nachfolge Partei gleich mal 10% mehr Stimmen erwarten, will doch keiner das in Deutschland die Demokratie ausgehebelt wird und die größte Opposition verboten wird wie in Russland oder China.

    • @Shan Yun:

      Genau deswegen sollte der Antrag ja gestellt werden:

      Entweder die AfD ist verfassungswidrig. Dann ist sie weg.

      Oder die AfD ist verfassungsgemäß. Dann ist das Argument der Dämonisierung weg und die "demokratischen" Parteien müssen sich (endlich) inhaltlich mit der AfD auseinandersetzen. Dann kann man sich nicht mehr jedem Diskurs mit dem Argument "aber Faschismus" verweigern.

      Von daher: Es wird endlich Zeit für das Verfahren. Denn nur das Verfahren bringt Klarheit auf die eine oder andere Weise.

  • In welchem europäischen Land ist zuletzt eine Partei mit solcher Wählerunterstützung verboten worden?

    Mir fällt da (neben der Ukraine) nur die Türkei ein. Erbakans Wohlstandspartei wurde seinerzeit verboten.

    Das langfristige Ergebnis dieses Parteiverbotes kennen wir.

    Wollen wir in Deutschland wirklich die ersten in Kern-Europa sein, die die politische Konkurrenz wieder mit polizeistaatlichen Mitteln austragen? Davor gruselt es mich mehr als vor der AfD.

  • Ganz ehrlich wie kann denn so was noch passieren. Wie oft ist die Gesellschaft von den Zeitzeugen gewarnt worden? Wer kann den allen Ernstes eine Wiederholung dieser düsteren Zeit aus der Geschichte in Kauf nehmen. Ich höre es schon jetzt von überall :"wer konnte, denn wissen, dass es so endet?" JEDER KONNTE UND SOLLTE ES !

  • Ein Verbot dieser Partei wäre eine Bankrotterklärung unseres demokratischen Systems und eine absolute Niederlage der übrigen Parteien. Wer in einem Verbot die Lösung eines Problems sieht, der hat das Problem nicht verstanden.

    • @Thomas Werner:

      Mir wäre es auch lieber, wenn kein Verbot notwendig wäre. Allerdings haben wir uns schon viel zu lange an den ekelhaften "Diskurs" gewöhnt.

      Die aggressive Rhetorik der AfD-Abgeordneten, die Gewaltbereitschaft vieler ihrer Anhänger, die konstante Hetze die bereits Familien auseinanderreißt, die absichtlichen Zuspitzungen die oft auf Lügen basieren - das sind alles Dinge, die unsere Gesellschaft im Kern angreifen und destabilisieren.

      Destabilisieren, genau wie das ja leider von russischer Führung gewollt ist und über soziale Medien gezielt verbreitet wird.

    • @Thomas Werner:

      Das stimmt nicht.

      Gerichtsurteile bieten auch denjenigen Orientierung, die sie betreffen.

      Ironischerweise haben dies gerade die skandalisierten Vorgänge im Thüringer Landtag gezeigt: das Landesverfassungsgericht hat eine Entscheidung getroffen, der Alterspräsident von der AfD hat sie ausdrücklich und tatsächlich umgesetzt und dürfte damit sowohl in seine Parzei als auch in seine Wählerschaft hineingewirkt haben.

      Sicher nicht jeden erreicht haben - es wäre aber auch schon viel gewonnen, wenn Rechtsextremismus auf seinen harten Kern reduziert würde und nicht "schrittweise ihre Abschottungsagenda oder ihre rassistischen Erzählungen" übernommen werden "und sich als Abschiebekanzler inszeniert" wird.

    • @Thomas Werner:

      Nanu? Als die Kommunisten verboten wurden, hat kein Hahn gekräht? Wo war in den 1950ern die Bankrotterklärung?

      • @Troll Eulenspiegel:

        Da waren die Verhältnisse noch anders. Die Bundesrepublik war noch jung ohne langjährig gefestigte demokratische Strukturen und die KPD hatte mit der DDR sowie der SU mächtige Geldgeber und bewaffnete Kräfte im Hintergrund.

        Da die Welt ohnehin auf einen neuen (kalten) Krieg zusteuerte und die Frage nach dem Wirtschaftssystem der Zukunft relativ offen war, handelte man mehr aus der Not als aus der Vernunft.

        • @Tom Tailor:

          Tja, dann sollte die Vernunft doch wieder siegen und nach sieben Jahrzehnten sollte es doch möglich sein, die Kommunisten wieder zuzulassen, oder? Bis heute sind die verboten.

    • @Thomas Werner:

      Ich glaube eher, dass SIE das Problem nicht verstanden haben. Ein Verbot von verfassungsfeindlichen Parteien ist eine der wichtigsten Möglichkeiten einer wehrhaften Demokratie im Kampf gegen ihre Feinde. Ein Blick ins Geschichtsbuch klärt darüber auf, warum wir das benötigen.

    • @Thomas Werner:

      Das Verbot darf natürlich nicht das Ende sein.



      Die Wähler der AfD müssen irgendwo eine politische Heimat finden.



      Dennoch ist das Verbot richtig und wichtig. Jedem Bürger dieses Landes muss klar sein, dass Demokratie Grenzen hat. Dass eine Mehrheit nicht auf Kosten der Minderheit regieren darf, dass Menschenrechte unantastbar sind. Dass Meinungsfreiheit auch für die anderen gilt.



      Hier haben viele Politiker Fehler gemacht, die behoben werden müssen. Aber solange die AfD schalten und walten kann, wie sie will, scheinen die oben genannten Punkte verhandelbar zu sein.



      Ein AfD Verbot ist der Anfang der Lösung, und danach kann die Demokratiearbeit wieder richtig loslegen.

      • @Herma Huhn:

        Naja, und wie get es dann mit Ihrer Demokratiearbeit weiter?

        Wer soll das denn machen?



        Die die jetzt schon nichts machen?



        Leider sind die Rechten bei der "Arbeit", sprich Hetze und öffentlichen Lügen am aktivsten.

        Meinen Sie die verschwinden dann und die redlichen fangen an sich mehr einzubringen? Ich glaube nicht.



        Man wird der AFD nur einen neuen Namen geben und weiter geht es.

        Und wenn Sie jetzt argumentieren, das



        dieses dann auch verhindert werden soll, können Sie sich leider gleich vom Rechtsstaat verabschieden.

      • @Herma Huhn:

        Dazu müsste es erst einmal eine Demokratie geben! Kapitalismus und Demokratie schließen sich gegenseitig aus!

        Auch in dieser Diskussion geht es ausschließlich nur um Symptome! Über das komplette Versagen der sogenannten Mitte unserer Zivilgesellschaft seit dem 8.5.45 wird kein Wort verloren! Warum heißt es heute, nach nunmehr über 79 Jahren, immer noch NIE WIRDER? Die rechte Gesinnun und die Naziideologie sind in Deutschland nie verschwunden gewesen!



        Wird auch die CDU/ CDU mit ihren extremen Rändern verboten! Was ist mit der Zivilgesellschaft in Baden Württemberg? Dort wird eine „geschliffenere Sprache“ gesprochen, die nicht so auffällt! Die dortige Situation halte ich für brandgefährlich! Wer hatte Hitler hochgespült?

      • @Herma Huhn:

        Verbotsversuche sind bisher genau an unseren demokratischen Grundrechten gescheitert.

        Wenn eine andere Partei eine andere, der Mehrheit unbeliebte Meinung vertritt aber innerhalb des Rechtssystems bleibt dann ist dies eine legitime Partei. Das ewige Schreien nach verboten ist nur eine hilflose, angsterfüllte Botschaft und die Suche nach einer einfache und billigen Lösung.

    • @Thomas Werner:

      Wer es zulässt, das am Ende wieder Millionen Menschen abgeschlachtet würden, hätte auch damals zugeschaut.

      Das ist eine Bankrotterklärung und ein Verbot dieser Faschisten Partei ist Pflicht, wenn einem der Schutz der Bevölkerung an erster Stelle steht!

      Wer im Nichtstun eine Lösung sieht, ist arm im Geiste!

    • @Thomas Werner:

      Danke,



      Besser hätte man es nicht schreiben können.

    • @Thomas Werner:

      Danke!

      • @Gurkenbrille:

        Nochmal DANKE!!!

    • @Thomas Werner:

      Wenn Demokraten der Zerlegung der Demokratie durch Faschisten zulassen ist das eine Bankrotterklärung.



      Wenn man darüber abstimmen ließe ob man Steuern und Abgaben abschaffen sollte, würde man bestimmt auch dafür genug Stimmen bekommen, obwohl allen klar sein müsste, dass dann die Grundlage unserer Gesellschaft zerlegt würde. Es gibt Fragestellungen die Verfassung und gesunder Menschenverstand verbieten.



      Natürlich ist das Verbot verfassungsfeindlicher und antidemokratischer Parteien eine gebotene Lösung für das Problem.



      Was gibt es daran nicht zu verstehen?

    • @Thomas Werner:

      Ein Partei-Verbot ist ein demokratisch legitimes Werkzeug. Unsere Verfassungsväter und -Mütter haben sich schon was dabei gedacht.

      Aber erzählen Sie das mal den verhärteten Bodenansatz dieser rechtsextremen Wählerschaft, unabhängig davon ob gute Politik gemacht wird oder nicht.



      Das ist Wagenburg-Mentalität, die nur eine Sprache versteht, und zwar die des Parteiverbotes.

    • @Thomas Werner:

      Ihr letzter Satz ist eins der klügsten Statements, dass ich zu diesem Thema in der gelesen Zeit gelesen habe.

    • @Thomas Werner:

      Eine typisch deutsche Bürokratieforderung. So wie ein Stop-Schild jegliche Straftat verhindert.

      Ich muss Ihnen zu 100 Prozent zustimmen. Das Problem löst sich nicht durch ein Verbot, denn wie soll das Problem raus aus den Köpfen der Menschen, wenn nur die AfD verboten wird?

    • @Thomas Werner:

      Exakt.

    • @Thomas Werner:

      Sehe ich nicht so. Verbote sind nichts anderes als Regeln und diese sind wichtig in einer Gesellschaft.



      Man denke z.B. an Verbote von Kinderarbeit, Fahren ohne Gurt, Asbestbau, Einleitung von giftigen Chemikalien in Gewässer, etc., pp.

      Wo ich jedoch zustimme: Die etablierten Parteien kriegen es nicht mehr hin die Probleme unserer Zeit anzugehen, von der Wohnungskrise, über wachsende Ungleichheit bis hin zur hohen Kinderarmut und alles dazwischen und außerhalb.



      Quasi den Kapitalismus in seine Schranken zu weisen.

      Wenn solch wichtige Themen mal wirklich angegangen würden, wären Naziparteien wahrscheinlich kein Problem mehr.

    • @Thomas Werner:

      Das Verbot löst das Problem auf einer Ebene, aber auf einer anderen bleibt es bestehen, da haben sie Recht. Aber die AfD gewinnt immer mehr Wahlen und kommt trotzdem nicht an die Regierung, die werden dann irgendwann die Macht mit Gewalt erobern wollen. Und die sind organisiert und entschlossen, ich nehme den Machtanspruch der AfD als das wahr, was er ist, ein totaler Machtanspruch. Die Zeiten wo Mittelständler und Zahnärzte nach dem Tennis ein wenig über den Euro, die EU und freie Märkte schwadronierten ist bei der AfD vorbei. Das sind echte rechtsextreme Radikale.

    • @Thomas Werner:

      Die Symptome zu bekämpfen ersetzt zwar nicht das Beheben der Ursache, ist aber notwendig, damit der Patient nicht vorher stirbt.

    • @Thomas Werner:

      Wir haben dieses Schwert und jetzt muss es benutzt werden. Wer das nicht erkennt, hat das Problem nicht verstanden.