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15.12.2024 , 13:39 Uhr
Danke für den sehr gut recherchierten Artikel Frau Burghard.
zum Beitrag13.10.2024 , 11:12 Uhr
Bezeichnend in Sachen Opferhilfen: im Mai verkündete der Bundesrechnungshof, die Bundesregierung habe beschlossen, den Fonds Sexueller Missbrauch zu beenden. Sollte das tatsächlich geschehen, hätte man das einzige, niederschwellige die gesetzlichen Regelleistungen ergänzende Hilfesystem für Missbrauchsopfer abgeschafft spiegelstelle.de/beitrag?id=70.
Auch für den Schutz von Kindern und Jugendlichen, die in einem missbrauchsaffinen Milieu aufwachsen (müssen), ist der Fonds Sexueller Missbrauch wichtig: der Bund besteht zwar nach wie vor auf einer Ausschlussfrist, die jüngeren Missbrauchsopfern die Antragstellung verwehrt, aber beim Fonds gehen überproportional viele Anträge von Menschen ein, die aus Missbrauchskreisen aussteigen wollen, um ihre eigenen Kinder zu schützen spiegelstelle.de/beitrag?id=54.
zum Beitrag21.07.2024 , 13:32 Uhr
Guten Tag Frau Hecht, danke für das gute udn wichtige Interview.
Eine Anmerkung: Sie schreiben im Kastenfeld zu "Das Amt" >Im Juni wurde das UBSKM-Gesetz verabschiedet, das die Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen stärken soll.<
Das s.g. "UBSKM-Gesetz" hat erst den 2. Schritt des siebenstufigen Verfahrens bis ein Gesetz in Kraft tritt, geschafft www.bmfsfj.de/bmfs...ugendlichen-235164 (siehe eingefügte Grafik).
Obwohl der Koalitionsvertrag ein solches Gesetz vorsieht, dauerte es bis April diesen Jahres, bis der Referentenentwurf in die Länder- und Verbändeabstimmung ging, also der 1. Schritt des Gesetzgebungsverfahrens eingeleitet wurde.
Herauszufinden, woran das lag und darüber zu berichten, halte ich für ein sinnvolles Medienprojekt, zumal sich daran beispielhaft ablesen ließe, wo es bei der Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor Sexualstraftaten und Hilfen für Missbrauchsopfer auf politisch-administrativer Seite hakt.
zum Beitrag21.07.2024 , 13:21 Uhr
Die bisherigen Missbrauchsbeauftragten des Bundes und deren Teams haben viel bewirkt seit Frau Dr. Christine Bergmann im März 2010 zur UBSKM berufen wurde beauftragte-missbr...desmissbrauchs.pdf (Seite 18). Gerade deshalb sollte man sich aber vor Augen halten, dass es sich um Beauftragte einer Bundesregierung handelt, nicht um AnwältInnen der Missbrauchsopfer und Mitbetroffenen.
>Die UBSKM ist unabhängig und nicht weisungsgebunden. Lediglich organisatorisch ist das Amt beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) angesiedelt.< beauftragte-missbr...n-und-aktivitaeten (Siehe Punkt "Struktur")
Die Unabhängigkeit reicht nur so weit wie die jeweiligen personellen und finanziellen Ressourcen und der Verzicht auf Weisungsgebundenheit bedeutet, auf den guten Willen der verantwortlichen Bundesregierung, des zuständigen Ministeriums (BMFSFJ), der Länder und Behörden und der verschiedenen Institutionen, darunter Wissenschaft, Medien und NGOs, angewiesen zu sein.
zum Beitrag16.05.2024 , 21:21 Uhr
Der Runde Tisch Kindesmissbrauch hatte in seinem Abschlussbericht ein Ergänzendes Hilfesystem gefordert, weil die staatlichen und die institutionellen Entschädigungen für Missbrauchsopfer eine besonders große Hürde darstellen. Das gilt leider jetzt, 13 Jahre später, immer noch. Inwieweit das Neue Soziale Entschädigungsrecht Missbrauchsbetroffenen in der Praxis Verbesserungen bietet, wird erst die Zukunft zeigen. Was es bedeutet, als Missbrauchsopfer staatliche Entschädigung zu beantragen, verdeutlichen zahlreiche Abhandlungen, die Sie im Netz finden. Bsp.: www.gegen-missbrau...chaedigung/fragen/
zum Beitrag16.05.2024 , 21:15 Uhr
>"wir glauben dem vermeintlichen Opfer unbesehen" - das ist meiner Meinung nach äußerst fragwürdig.<
Die Leitlinien des Fonds Sexueller Missbrauch sehen eine Prüfung der Plausibilität der Angaben, die in den Anträgen gemacht werden, vor www.fonds-missbrau.../Leitlinie_FSM.pdf, In Zweifelsfällen werden die Anträge anonymisiert und einem Gremium zur Bewertung vorgelegt. Das multiprofessionelle Gremium, dem auch zwei Betroffene angehören, kann Rückfragen an die AntragstellerInnen oder deren HelferInnen schicken. Allerdings ist das selten nötig, denn in den meisten Fällen werden den Anträgen ärztlich-therapeutische Berichte oder manchmal auch Gerichtsurteile beigelegt.
Auf einer Fachveranstaltung zum OEG sagte mir eine Mitarbeiterin eines Landesversorgungsamtes, sie halte das für gut, denn sie müsse meist allein entscheiden.
Der Fonds Sexueller Missbrauch ist niederschwellig konzipiert, weil er die gesetzlichen Regelleistungen ergänzende Hilfen gewährt. Es gilt immer das Prinzip der Nachrangigkeit (Subsidiarität). Besonderer Wert wird bei der Prüfung der Anträge auf die Plausibilität der angegebenen Missbrauchsfolgen gelegt und darauf, dass die AntragstellerInnen darlegen, inwieweit die Sachleistungen geeignet sind, die Missbrauchsfolgen zu lindern oder sogar zu beheben.
So kann in absoluten Ausnahmefällen auch die Anschaffung eines KfZ unterstützt werden. Z.B. wenn AntragstellerInnen aufgrund der sich aus ihren Missbrauchsfolgen ergebenen schwierigen Lebenslage ein Auto benötigen.
Ich habe als Betroffene sexuellen Missbrauchs im Ehrenamt geholfen, den FSM mit aufzubauen und war bis Ende 2021 Mitglied eines der Gremien der Clearingstelle, also dort, wo über schwierige Fälle und über Grundsätzliches beraten wurde. Außerdem bin ich Co-Sprecherin des Fonds-Betroffenenbeirates.
Ihre Fragen beantworte ich gern, über Anregungen für die Fortführung freue ich mich.
Mit freundlichen Grüßen, Angelika Oetken
zum Beitrag16.05.2024 , 20:59 Uhr
Die Neuaufstellung der staatlichen Opferentschädigung war ein wichtiger Schritt, der im Abschlussbericht des Runder Tisch Kindesmissbrauch gefordert worden ist. Inwieweit das neue Verfahren für Opfer sexuellen Missbrauchs besser stellt als das alte, wird sich erst in ein paar Jahren in Rückschau zeigen. In den meisten Fällen wird die Begutachtung der Glaubhaftigkeit weiterhin eine große Hürde darstellen. Dazu: beauftragte-missbr...tsbegutachtung.pdf
Es gibt Gruppen von Missbrauchsopfern, die euch weiterhin Ergänzende Hilfen benötigen werden. Infos: spiegelstelle.de/beitrag?id=54 Leider hat es das BMFSFJ 2016 versäumt, den damals auslaufenden FSM durch eine Bundesstiftung abzulösen. Das rächt sich jetzt.
zum Beitrag30.03.2024 , 15:27 Uhr
So ist es. Union und SPD verabschiedeten 2021 dieses Gesetz www.bmj.de/SharedD...Gewalt_Kinder.html
2/2 FDP, Grüne und SPD hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag auf folgende Gesetzesvorhaben geeinigt www.fdp.de/sites/d...%202021-2025_0.pdf (siehe S. 99, Überschrift "Kinderschutz")
zum Beitrag05.03.2023 , 09:55 Uhr
Die meisten MissbrauchstäterInnen sind weder im klinischen Sinne pädophil, noch sonstwie psychisch7psychiatrisch krank. Die hier allgemein für männliche Sexualstraftäter ermittelten Raten, lassen sich auf Erwachsene, die sich an Kindern vergehen, übertragen www.aerztezeitung....normal-311533.html.
"Zu keinem Zeitpunkt habe es Hinweise auf eine manifeste psychische Erkrankung gegeben, sagt die Gutachterin. Und doch gab es da die andere Seite, die der Paraphilie, also die Störung der Sexualpräferenz, die verbunden ist mit dranghaften sexuellen Bedürfnissen oder Fantasien, die eben nicht der Norm entsprechen." www.stern.de/gesel...hten-33193012.html D.h. die Psychiaterin Nahlah Saimeh stellte fest, dass Marcus R. nicht psychisch krank, aber auf gefährliche Weise paraphil ist. Grrade bei Männern spielt die paraphile Abweichung in sexueller Hinsicht eine besondere Rolle. Insofern ist Serientäter Marcus R. auf ganz gewöhnliche Weise pervers.
zum Beitrag18.02.2023 , 08:38 Uhr
Dem stimme ich zu. Aus triftigem Grund sind die hauptsächlichen BetreiberInnen des False-Memory-Mythos kirchliche oder kirchennahe Personen und Gruppen. Deren krude, auf opferfeindliche und täterfreundliche Vorstellungen basierende Thesen haben in der Vergangenheit nicht nur die öffentliche Meinung, sondern auch Polizeiarbeit, Justiz, Gutachterwesen und Therapie beeinflusst. Erst mit dem von Opfern ausgelösten Missbrauchstsunami änderte sich das.
zum Beitrag16.02.2023 , 15:05 Uhr
>Weil sie alle Elemente einer Verschwörungstheorie aufweisen, insbesondere die selbstimmunisierende angebliche Unbeweisbarkeit.<
Herr Harder, im Artikel wird beschrieben, warum sich TäterInnen, die Rituelle Gewalt betreiben, nicht einmal besondere Mühe geben müssen, um der Strafverfolgung zu entgehen. Was auch für die meisten anderen MissbrauchstäterInnen gilt.
Siehe: >Darin steht aber auch, dass das Verfahren eingestellt werde. In der Begründung heißt es: Beide Sachverständigengutachten, die zur Glaubhaftigkeitsbeurteilung von Winters Aussagen veranlasst wurden, seien zu dem Ergebnis gelangt, „dass die Geschädigte an einer dissoziativen Identitätsstörung leide“.
Die „Explorierbarkeit der Zeugin“ sei „aufgrund ihrer psychischen Instabilität, derzeit nicht in hinreichendem Maße gegeben“, um Anklage zu erheben. Mit anderen Worten: Die Hauptbelastungszeugin ist derzeit nicht vernehmungsfähig, also stellen wir das Verfahren ein. Einen neuerlichen Versuch sich juristisch zu wehren, wollte Winter nicht wagen. Zu groß waren die Belastungen während der Vernehmung für sie.<
Ein Ergebnis der Propaganda, die die False-Memory-Bewegung vor 4 Jahrzehnten in den USA startete. Bezeichnend: die False-Memory-Stiftung wurde von Evangelikalen gegründet, die damit abwehren wollten, gerichtlich zu Schadenersatz wegen Missbrauchstaten verurteilt zu werden.
zum Beitrag16.02.2023 , 13:10 Uhr
2018 hat ein Fachkreis, zu dem das BMFSFJ ExpertInnen und Betroffene eingeladen hatte, diese Stellungnahme veröffentlicht: www.bundeskoordini...sierte-gewalt.html
zum Beitrag11.08.2022 , 21:43 Uhr
Wie beurteilen GWUP und EZW im Hinblick auf Organisierten Missbrauch/Rituelle Gewalt/Sektenähnlichen Missbrauch Gruppierungen, die Sadomasochismus betreiben (BDSM) und entsprechende Bezahlsexangebote sowie spezifische Pornografie?
zum Beitrag11.08.2022 , 14:56 Uhr
Danke für die Klarstellung. Das Problem beginnt schon bei den Definitionen. Herr Rehmann und seine Kolleg*innen nutzten in ihrer Sendung Satanismus synonym mit Ritueller Gewalt. Zwar nutzen einige Gruppen von Täter*innen auch satanische Szenarien für ihre Sexualfolter, aber die machen insgesamt einen kleinen Teil aus. Welche kultischen Elemente und Folterpraktiken verwendet werden, hängt von der Region, dem Zeitabschnitt und dem Milieu ab. Beim Fonds Sexueller Missbrauch hat man sich entschieden, in den Antragsformularen nicht zwischen Organisiertem Missbrauch, Ritueller Gewalt und Sektenähnlichen Missbrauch zu unterscheiden. Denn die Leistungen des FSM sind in die Zukunft gerichtet und sollen Traumafolgen lindern und heilen helfen. Für die Bearbeitung ist der Tatkontext aber insofern von Belang, als beantragte Leistungen den Opfern nicht schaden und/oder (bei Täter*innenkontakt) diesen Kriminellen zukommen sollen.
Wie hoch die Rate an Opfern des Organisierten Missbrauchs, der Rituellen Gewalt und des Sektenähnlichen Missbrauchs bei uns in Deutschland ist, lässt sich schwer abschätzen. Aber was sich in den Anträgen, die beim FSM eingegangen sind, abzeichnet ist und was das, was Fachleute und Betroffene seit vielen Jahren anführen ist die enge Verknüpfung von Kinder-/Jugendpornografie, Kinder-/Jugendprostitution und Bezahlsexangeboten an eine besonders perverse Klientel. Hier sollte man die BDSM-Szene genauer unter die Lupe nehmen, auch die, welche Prostitution/Freiertum in der Grau-/Semiprivatzone betreibt.
Fazit: ohne die hohe Rate von 13 % Missbrauchsopfern in der Bevölkerung sähe das, was wir in unserer Gesellschaft unter "Sex" verstehen, anders aus. Und wie verbreitet komplexe, früh einsetzende Traumatisierungen durch sex. Missbrauch sind , erkennt man auch an den 0,5 % Menschen, die unter einer dissoziativen Identitätsstörung leiden.
zum Beitrag11.08.2022 , 14:19 Uhr
Soweit ich weiß, haben mehrere Therapeut*innen Beschwerde beim Schweizer Presserat eingelegt und Anzeige erstattet. «Der Rechtsdienst von SRF hat gerade enorm viel zu tun mit uns.» fairmedia.ch/2021/...wuerdigen-srf-dok/
zum Beitrag11.08.2022 , 14:15 Uhr
Hier sind die Aufgaben von Fairmedia e.V. beschrieben fairmedia.ch/. Fairmedia hat die Umstände, unter denen der Bericht zustande kam, sehr kritisch bewertet, mit 6 Interviewten gesprochen und vertritt 3 von ihnen bei ihren Beschwerden fairmedia.ch/2021/...wuerdigen-srf-dok/
zum Beitrag10.08.2022 , 20:30 Uhr
Bei dem rituellen Hintergrund handelt es sich meist um transgenerational fortgeführten sadistischen Missbrauch durch eine Gruppe von Täter*innen und Mittäter*innen. So alltäglich wie pervers. Da das Interesse daran, sich auf sadistische Weise an Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu vergehen, doch recht hoch ist, man sich durch Organisierten Missbrauch und die Herstellung von Missbrauchsabbildungen/Gewaltpornografie viele Vorteile verschaffen kann, handelt es sich bei RituelleGewalt/OrganisierterMissbrauch auch um ein aus Täter*innensicht "gutes Geschäft".
zum Beitrag10.08.2022 , 20:26 Uhr
Inwieweit halten Sie eine von der ev. Kirche getragene Beratungsstelle in dieser Frage für kompetenter als andere? Hat sich die EZW schon mal zu den Vorwürfen geäußert, die in Bezug auf die Brüdergemeinden Korntal und Wilhelmsdorf erhoben wurden?
zum Beitrag10.08.2022 , 20:23 Uhr
Herr Harder, stellen Sie tatsächlich die dissoziative Störung als Traumafolge in Frage? Falls ja: wie verstehen Sie dann professionelle Arbeit mit komplex traumatisierten Menschen? icdcode.info/deuts...0-gm/code-f44.html
zum Beitrag10.08.2022 , 20:21 Uhr
Im Staufener Fall wie in etlichen anderen aufgedeckten Fällen Organisierten Missbrauchs gibt es Hinweise auf Rituelle Gewalt inkl. Herstellung von Missbrauchsabbildungen/Kinderpornografie. Beim Verweis auf Satanismus sollte man immer skeptisch sein, denn der macht im Gegensatz zu sadistisch motiviertem organisierten Missbrauch nur einen sehr kleinen Teil dieser gruppenbezogenen Sexualkriminalität aus. Die Täter*innen/Mittäter*innen sind meist ziemlich gewöhnliche, durchschnittliche Menschen, die gelernt haben, ihre perversen, sadistischen Phantasien zu kultivieren und an Schwächeren auszuleben. Das ist hoch kriminell, pervers und eklig, aber auch ziemlich alltäglich.
zum Beitrag10.08.2022 , 20:16 Uhr
Die Macher der Schweizer Doku wurden vom Rundfunkrat ihres Landes (Fairmedia) gerügt fairmedia.ch/2021/...wuerdigen-srf-dok/
zum Beitrag10.08.2022 , 20:12 Uhr
Herr Harder, wie erklären Sie sich, dass es im BDSM-Bereich Menschen gibt, die nicht nur in der Lage sind Schmerzen und Ekel zu ertragen, die die meisten von uns unerträglich fänden, sondern darauf sogar mit Lustäußerungen/Orgasmen reagieren. Weswegen die im BDSM-Bezahlsexbereich sehr nachgefragt sind? Es gibt einen ganzen Strauß an Paraphilien, die Menschen an anderen Menschen ausleben - wo findet z.B. jemand, der gern transsexuelle Minderjährige mit Exkrementen quält, seine Opfer? Es ist das Netz, was uns buchstäblich vor Augen führt, wovor die meisten sie bisher am liebsten verschlossen hielten - wohl wissend, zu welchen perversen Grausamkeiten der Mensch in sexueller Hinsicht fähig sein kann.
zum Beitrag10.08.2022 , 14:07 Uhr
2018 lud das BMFSFJ (Bundesfamilienministerium) zu einer Expertenrunde ein, der Empfehlungen an Politik und Gesellschaft verfasste: www.bundeskoordini...sierte-gewalt.html.
zum Beitrag01.08.2022 , 20:10 Uhr
Kinder und Jugendliche haben das Recht auf eine spezifische und solide medinische Diagnostik und Behandlung. Die gesundheitliche Sorge üben auch in Großbritannien die Erziehungsberechtigten aus und das sind in den meisten Fällen die Eltern. Symptome der Geschlechtsdysphorie sind sehr ernst zu nehmen. Dahinter können sich nämlich auch schwere psychiatrisch-neurologische Störungen verbergen oder aber Traumafolgeschäden wegen komplexen, chronischen sex. Missbrauchs. Wer Kinder und Jugendliche, die von Geschlechtsdysphorie betroffen sind, untersucht und behandelt, benötigt umfassende Expertise und sollte Entscheidungen nur im multiprofessionellen Team treffen. Bei uns in Deutschland gibt es dafür medizinische Leitlinien.
zum Beitrag26.06.2022 , 14:07 Uhr
So ahnungslos, was die realen Opferzahlen angeht, sind wir gar nicht. Laut Dunkelfeldforschung beträgt die Missbrauchsopferrate in Deutschland 13 % der Gesamtbevölkerung, weltweit liegt sie bei 10 - 15 %, die Quoten sind im Längsschnitt recht stabil. Bei einer derart verbreiteten Alltäglichkeit kann ein Zugang auch bedeuten, sich die Frage zu stellen, inwieweit unsere Gesellschaft davon profitiert, wenn fast jeder 7. Minderjährige Opfer mind. einer Sexualstraftat wird.
zum Beitrag06.06.2022 , 12:44 Uhr
Die Zahl der 50 missbrauchten Kinder am Tag bezieht sich auf die polizeiliche Kriminalstatistik, also die angezeigten Fälle, zu denen auch Ermittlungen aufgenommen wurden. Das Dunkelfeld, also die tatsächlich an Kindern und Jugendlichen verübten Sexualstraftaten liegt um ein Vielfaches höher. Lt. Untersuchungen beträgt es 13 % der Minderjährigen und das seit vielen Jahrzehnten. D.h. sex. Kindesmissbrauch hat weder zu-, noch abgenommen. Lediglich die Haltung unseres Staates und unserer Gesellschaft hat sich gewandelt. Anstatt Verbreitung und Alltäglichkeit dieser Verbrechen an Kindern und Jugendlichen zu ignorieren, Opfer auszugrenzen, wird genauer hingesehen und ermittelt. Die digitale Kommunikation führt uns buchstäblich vor Augen, wie viele Nutzer*innen Interesse am Missbrauch Minderjähriger haben. Damit umzugehen, Straftaten zu ahnden, Opfern zu helfen, müssen wir erst noch lernen. Aber wir sind dabei.
zum Beitrag27.05.2022 , 11:45 Uhr
Schmerzensgeld: auch Kirchenopfern steht staatliche Opferentschädigung (OEG) zu. Aber Funktionär*innen der RKK haben dafür gesorgt, dass fast alle Opfer von Gewalt und Missbrauch darum geprellt werden. Siehe: twitter.com/spiege...364626438826192897
Zu zivilrechtlichen Ansprüchen der Kirchenopfer gegen kirchliche Institutionen: scheinfeld.jura.un...er-die-Autoren.pdf
zum Beitrag27.05.2022 , 11:38 Uhr
>Der Zölibat in der katholischen Kirche ist meiner Ansicht nach ein wesentlicher Punkt für das sexuell abnorme Verhalten einiger Priester, also Pädophilie. Irgendwie muss der Trieb ja ausgelebt werden.<
Mit dem Zölibat spart die Führung der Römisch Katholischen Kirche Geld, einkalkulierend, dass es wohl kaum einen anderen Berufsstand gibt, in dem es einfacher wäre, unverbindliche Sexualkontakte zu anderen Erwachsenen einzugehen und zu unterhalten - u.A. gleichgeschlechtliche.
Bisher gibt es keinen Hinweis, dass die Rate an Missbrauchstätern unter kath. Priestern erhöht ist. Die sex. Ausbeutung von Minderjährigen ist seit jeher sehr verbreitet - sie liegt seit Jahrzehnten weltweit im Längsschnitt bei 10 - 15 %, in Deutschland bei 13 %. Entsprechend hoch wird auch die Täter*innenrate sein - sie dürfte im einstelligen Prozentbereich liegen. Oft ist es nur eine Frage der Gelegenheit, ob eine entsprechend eingestellte Person (und das sind viele) Kinder sex. ausbeutet - von jugendlichen Opfern ganz zu schweigen.
Der sex. Missbrauch von Kindern und Jugendlichen führt uns vor Augen, dass die menschliche Sexualität alles Andere als harmlos ist und für einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung nicht "die schönste Nebensache der Welt", sondern der letzte Dreck.
Es ist ein zivilisatorischer Fortschritt wenn nach Tausenden von Jahren des Verharmlosens, Duldens und Beschweigens endlich darüber gesprochen wird, wie verbreitet es ist, dass Erwachsene sich vor, mit, an oder in Kindern sex. befriedigen.
zum Beitrag27.05.2022 , 11:29 Uhr
>Ich finde das Interview irgendwie erschütternd. Da ist ein kluger Mann mit so viel Potential, der sich in Floskeln und Lebenslügen ein glückliches Leben mit Garantiestempel eingerichtet hat.<
Jesuiten gelten als schlau. Im Umgang mit den an Kindern und Jugendlichen in ihrem Verantwortungsbereich verübten Sexualstraftaten zeigte sich aber überdeutlich, dass ein Jesuit nicht klüger ist als andere Leute.
zum Beitrag21.05.2022 , 20:09 Uhr
>„Nur wer hinschaut und sexualisierte Gewalt auch in seinem eigenen Umfeld für möglich hält, fängt an, über Sprechräume und den Schutz für Kinder nachzudenken.“<
Bei der Mehrheit der an Kindern und Jugendlichen verübten Sexualstraftaten handelt es sich nicht um im Sexualisierte Gewalt im sozialpsychologischen Sinne. Sondern um Sexuelle Ausbeutung, manchmal auch um Sexuelle Gewalt. D.h. für die Täter*innen steht nicht die Gewaltausübung im Vordergund, sondern ihre eigene sexuelle Befriedigung. Weil aber Machtgefälle, Ausbeutung und Gewaltausübung für das, was in den meisten Kulturen der Welt unter Sex verstanden wird, eine so große Bedeutung hat und wir es nicht gewohnt sind, sachlich, realistisch und offen auch über die als negativ bewerteten Seiten des Sexuellen zu sprechen, nehmen viele Menschen Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen selbst dann nicht wahr, wenn sie buchstäblich vor ihren Augen verübt werden - z.B. in ihrer Familie, ihrer Nachbarschaft oder einer Institution, der sie angehören.
Wird der Gewaltaspekt bei sexuellem Missbrauch durch die pauschale Nutzung des politisch aufgeladenen Begriffs "Sexualisierte Gewalt" sehr weit ausgelegt und damit überbetont, weckt das bei Menschen, die nicht tief genug in der Materie drinstecken, falsche Assoziationen und wird nicht zu erhöhter Aufmerksamkeit beitragen.
zum Beitrag23.04.2022 , 12:51 Uhr
Welche Art der Prävention von Sexualstraftaten betreibt Ihr Kreisverband? Wie geht man damit um, wenn erwachsene Parteifunktionär*innen ihre Posten benutzen, um gegenüber minderjährigen Parteimitgliedern bzw. jungen Erwachsenen in der Partei sexualisiertes Verhalten zeigen? In Fachsprache werden solche Anbahnungsversuche als "Grooming" bezeichnet.
zum Beitrag13.12.2021 , 18:28 Uhr
Zu Wilhelm Reich und der von ihm in seinen Schriften geschilderten "sexuellen Erweckung" hat Jan Feddersen 2007 in seinem Text "Der ultimative Überfick" etwas sehr Erhellendes und Entlarvendes verfasst taz.de/Vor-50-Jahr...lm-Reich/!5192222/.
zum Beitrag05.07.2021 , 14:24 Uhr
Die psychosoziale Verwahrlosung und Brutalisierung die die damalige Gesellschaft kennzeichnete, war von den Nazis auf die Spitze getrieben worden. Das, was später als "Sexuelle Befreiung" bezeichnet wurde, letztlich eine Spätfolge weitreichender, frauen- und kinderfeindlicher sexueller Entgrenzung. Von männlicher Sexualgier und Übergriffigkeit befreien konnten die Frauen im Westen sich erst, als immer mehr von ihnen ausreichend Geld verdienten, um ein unabhängiges Leben zu führen. Aber immer noch redet man schon Mädchen ein, eine Intimbeziehung zu einem Mann zu unterhalten, diene der eigenen Erfüllung und sei für ihr Leben wichtig. Damit kreiert man falsche, unnötig romantische Erwartungen, die all zu oft in die Abhängigkeit führen. www.rothenburg-unt...rd-ein-ueberblick/ (Die Darstellung im Artikel ist grundsätzlich gut, liberal war an dem damaligen Sexualverständnis aber nichts. Es erlaubte Männern lediglich, Mädchen und Frauen noch effizenter und oft auch besonders brutal sexuell auszubeuten. Ziel: Geburtenrate erhöhen).
zum Beitrag05.07.2021 , 14:16 Uhr
Wir Erwachsenen sind für den Schutz von Kindern und Jugendlichen verantwortlich und haben dafür zu sorgen, dass sie uns vertrauen können. Dazu ist es notwendig, dass Erwachsene sich gegenseitig mit der nötigen gesunden Skepsis begegnen. Immer noch fällt es zu vielen erwachsenen Menschen schwer, offen und sachlich auch über die negativen und destruktiven Seiten des Sexuellen zu sprechen.
zum Beitrag05.07.2021 , 14:13 Uhr
Opfern gegenüber Unglauben zu äußern, ist der einfachste Weg, sie zum Schweigen zu bringen. spiegelstelle.de/beitrag?id=39
zum Beitrag23.05.2021 , 10:22 Uhr
"Sarah Nafisi heißt anders; sie will nicht, dass diese Geschichte sie ihr Leben lang begleitet, deswegen steht in diesem Text nicht ihr richtiger Name." Die junge Frau hat Mitmenschen, Polizei, Gesellschaft und die Katholische Kirche kennen lernen müssen, wie sie auch sein können: verräterisch. So etwas muss man als Opfer erstmal verkraften und zu neuem Selbstbewusstsein zurückfinden. Das kann der Juristin im weiteren Leben beruflich und privat nur von Nutzen sein. Unterstützung durch eine spezialisierte Fachberatung ist dabei hilfreich.
zum Beitrag23.05.2021 , 09:30 Uhr
Leider fehlt es in unserer Gesellschaft immer noch an Respekt vor Frauen, besonders aber dann, wenn die Opfer von Sexualstraftaten geworden sind. Gerade in kirchlichen Milieus wirken traditionelle Geschlechterrollenmuster fort, in denen es als Aufgabe von Mädchen und Frauen gilt, einerseits das männliche Sexualverhalten zu kontrollieren, andererseits die Sexualwünsche von Männern zu erfüllen. Mit Einschränkungen wird diese menschenfeindliche Doppelbotschaft auch auf Jungen, männliche Jugendliche und junge Männer ausgeweitet.
zum Beitrag23.05.2021 , 09:26 Uhr
"Der Mann, der Nafisi belästigt haben soll, ist auch Fachkraft zur Prävention von sexueller Gewalt. Als solcher hatte er unter anderem den Auftrag, für das Bistum ein Schutzkonzept zur Prävention von sexualisierter Gewalt zu erarbeiten." Leider kein Einzelfall. Auch das Stalking durch den Polizisten, der die Anzeige angenommen hat, kommt häufiger vor. Opfern von Sexualstraftaten rate ich, vor einer Anzeige unbedingt eine spezialisierte Fachberatung einzuholen und Vertrauen in Institutionen durch gesunde Skepsis zu ersetzen.
zum Beitrag02.05.2021 , 15:58 Uhr
Dass MissbrauchstäterInnen meist selbst früher mal Opfer sexuellen Missbrauchs waren, gehört zu den häufigeren Fehlannahmen. Wissenschaftlich fundierte Stellungnahme: kinderschutz-wien....r%20zu%20ttern.pdf
zum Beitrag29.03.2021 , 09:49 Uhr
In der teils äußerst kontrovers geführten Debatte um die passenden Begriffe für Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen offenbart sich die Komplexität, Verbreitung, Ambivalenz und tiefe kulturelle Verwurzelung dieser Verbrechen an Minderjährigen.
Juristisch ist es üblich, den Gewaltbegriff eng zu führen. Sozialwissenschaftlich wird zwischen sexueller Ausbeutung, sexueller Gewalt und sexualisierter Gewalt unterschieden. Politische Gruppen, allen voran solche aus der emanzipatorischen Frauenbewegung definieren "Gewalt" sehr weit. D.h. auch wenn SexualstraftäterInnen ein Machtgefälle ausnutzen oder strukturelle Benachteiligung zu den Verbrechen beigetragen hat, sprechen die AnhängerInnen dieser Perspektive von Gewalt.
Wie schwierig, vielleicht sogar unmöglich es ist, einen für alle Sichtweisen passenden Begriff zu finden, zeigt sich anhand der Debatten um Pornografie und/oder Prostitution. Aus denen sich Fragen danach ableiten, inwieweit das Schutzalter für in der Prostitution/Pornoproduktion tätige Menschen, das derzeit 18 Jahre beträgt, gesenkt werden kann und wie Gewalthandlungen an/von/mit Minderjährigen zu bewerten sind, die als "BDSM" bezeichnet werden, also dem Sadomasochismus zuzuordnen sind.
Hält man sich vor Augen, welche Rolle Sexualstraftaten an Kindern/Jugendlichen in den Bereichen Prostitution/Pornografie/BDSM spielen, denn das Eine bedingt das Andere, wird deutlich, dass die Diskussion um die genutzten Begriffe kein Randthema darstellt, sondern die Basis unseres individuellen und kollektiven Umganges mit Sexualität darstellt.
zum Beitrag29.03.2021 , 09:33 Uhr
"Warum kann der Gesetzgeber nicht von sexuellen Handlungen bzw. Misshandlungen sprechen?"
Umfassend und gleichzeitig unmissverständlich sachlich wäre "Sexualstraftaten an Kindern/Jugendlichen" - aber die Formulierung ist auch sperriger als "Sexueller Missbrauch", "Sexuelle Gewalt" oder "Sexualisierte Gewalt".
Hier etwas zur Herkunft des Begriffs "Sexueller Missbrauch" de.wikipedia.org/w...Missbrauch#Begriff
zum Beitrag29.03.2021 , 08:57 Uhr
"Dennoch sind diese Taten alltäglich – im Schnitt werden in Deutschland jeden Tag 43 Kinder sexuell missbraucht." Die Zahl bildet das Hellfeld, also die polizeilich erfassten Sexualstraftaten gegen Kinder und Jugendliche ab. Das Dunkelfeld ist wesentlich größer. Info www.aerzteblatt.de...r-Gewalt-betroffen.
zum Beitrag26.03.2021 , 21:52 Uhr
Die von Ihnen angegeben Zahlen bilden das Hellfeld, also die polizeilich erfassten Fälle ab. Das Dunkelfeld liegt wesentlich höher, weil nur ein kleiner Teil der Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen angezeigt wird. In Deutschland leben 1 Million minderjährige Opfer von Sexualstraftaten www.aerzteblatt.de...r-Gewalt-betroffen
zum Beitrag26.03.2021 , 12:15 Uhr
"Eine Kölner weibliche Kabarettgröße wurde einmal Meisner bei einem Empfang der Stadt vorgestellt und frage ihn: “Sind sie nicht die Schrankschwester?” “Wie bitte?” Ich meine, der verkappte Schwule? Nach Ihrer Hetze gegen diese Leute kann es kaum anders sein!” Meisner wurde rot." Quelle: regensburg-digital...17/#comment-405339 (link führt auf einen Kommentar)
Die Männer, welche derzeit offiziell im Erzbistum Köln das Sagen haben, hatte Joachim Meisner gefördert und eingesetzt. Als sein Favorit galt Rainer Maria Woelki.
Innerhalb der Katholischen Kirche haben Sexualthemen einen besonderen Stellenwert, wodurch sie unangemessen mit Bedeutung aufgeladen werden. Unter solchen Bedingungen wird das Brechen der offiziellen Regeln des Sexualverhaltens erst richtig interessant und attraktiv.
zum Beitrag24.03.2021 , 14:18 Uhr
Soweit ich weiß, gab es eindeutig strafbares Material, über das aber nicht verhandelt wurde, weil ja eben dieser "Deal" geschlossen worden ist. Die Missbrauchsabbildungen sollen ein bei KonsumentInnen sehr beliebtes Szenario dargestellt haben, nämlich Jungen im Grundschulalter, die Sexualhandlungen aneinander vollzogen. Was harmlos und einvernehmlich wirken soll, ist das Ergebnis von sexuellen Zurichtungen, die meist sehr früh in der Kindheit der Kinder beginnen. In Deutschland leben allein 9 Millionen erwachsen gewordene Opfer und nochmal 1 Million minderjährige. Die hohen Zahlen zeigen, wie alltäglich und verbreitet die sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen ist und welch große Rolle entsprechende Impulse in unserer traditionellen sexuellen Kultur spielen.
zum Beitrag24.03.2021 , 14:12 Uhr
Verschiedene Umstände führten dazu, dass Sebastian Edathy sehr milde davon kam.
zum Beitrag24.03.2021 , 14:03 Uhr
Genau. Grundsätzlich nutzen TäterInnen bei Minderjährigen ähnliche Strategien wie die, welche üblich sind, wenn jemand eine erwachsene Person dazu bringen will, bei Sexualvorgängen zu kooperieren oder sogar vorhat, sexuelle Gewalt auszuüben. Oft genug ist es auch für erwachsene Personen schwer, im Kontakt mit anderen Menschen deren etwaigen sexuellen Absichten rechtzeitig genug zu erkennen. Für Kinder, die noch nicht mal in der Pubertät angekommen sind, ist es nahezu unmöglich. Deshalb sind es ausschließlich wir Erwachsenen, die für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Sexualstraftaten zu sorgen haben. Wir können und dürfen diese Verantwortung nicht auf die potentiellen Opfer abwälzen.
zum Beitrag24.03.2021 , 13:58 Uhr
Es geht nicht um Beeinflussung des Urteilsspruches, sondern um die Entscheidung, solche Sexualstraftaten überhaupt anzuzeigen. Und die hängt bei manchen Opfern vom zu erwartenden Strafmaß ab.
zum Beitrag24.03.2021 , 13:55 Uhr
Eine informative Stellungnahme, allerdings geht es darin um Sexualstraftaten gegen Frauen. Die jetzt beabsichtigte Änderung der Gesetzgebung betrifft Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen.
zum Beitrag23.03.2021 , 20:42 Uhr
Zur Kampfparole "Missbrauch mit dem Missbrauch": www.emma.de/artike...nderfreunde-263497
zum Beitrag23.03.2021 , 20:34 Uhr
Als Gutachter diente v.a. Prof. Max Steller. Weshalb man den ganzen Fall neu aufrollen müsste, um der Wahrheit näher zu kommen.
zum Beitrag23.03.2021 , 20:29 Uhr
Man muss den Fall im Ganzen betrachten und mit ähnlichen vergleichen. Das fängt beim Umgang mit Beweisen und den Berichten der Kinder und weiterer ZeugInnen an und hört bei der kritischen Prüfung der Rolle, die Jugendamt und evangelisches Heim spielten auf. Empfehlung: www.bundeskoordini...sierte-gewalt.html
zum Beitrag23.03.2021 , 11:36 Uhr
In dem von mir verlinkten Artikel wird solide ausgeführt, woran es in dem Verfahren mangelte. Und der Fall in Staufen bildet da leider keine Ausnahme.
zum Beitrag23.03.2021 , 11:34 Uhr
Zu den Wormser Prozessen: hier ging es tatsächlich um Organisierten Missbrauch und zwar um den der über ein evangelisches Kinderheim betrieben worden war. Verschiedene Faktoren, darunter die Unerfahrenheit der mit dem Prozess Befassten und das Hinzuziehen von Gutachtern, die die Nullhypothese propagieren, führten dazu, dass der Haupttäter, Leiter des Kinderheims, erst viel später in einem gesonderten Prozess verurteilt worden ist www.faz.net/aktuel...eilt-11528680.html.
Heute würde man die als "Wormser Prozesse" bekannten Verfahren vermutlich ganz anders führen. Damals, als die Falschmeldungen um ein angebliches "False-Memory-Syndrom", "Induzierte Erinnungen" und "Missbrauch mit dem Missbrauch" mit großem PR-Aufwand verbreitet wurden, glaubten viele Menschen, darunter auch Fachleute, den ganzen leugnerischen Unsinn nur zu gern.
zum Beitrag23.03.2021 , 11:25 Uhr
Hier eine von Gegen Missbrauch e.V. veröffentlichte Übersicht über den Strafrahmen bei Sexualstraftaten die als Kinder- bzw. Jugendpornografie gewertet werden www.gegen-missbrau...afie/gesetzeslage/.
zum Beitrag22.03.2021 , 21:35 Uhr
Die Hitlisten im Pornobereich zeigen, welche Rolle das Erleben sexuellen Missbrauchs und sexueller Ausbeutung für männliche Konsumenten spielt de.statista.com/in...rafie-im-internet/.
Besser als eine visuelle Reinszenierung wäre eine Aufarbeitung, ggf. mit Hilfe von TraumatherapeutInnen.
zum Beitrag22.03.2021 , 21:29 Uhr
In meiner Kindheit ging der Fall von Jürgen Bartsch durch die Presse. Auf diesen Mann projizierten viele Erwachsene ihre Hilflosigkeit angesichts der damals genauso wie heute stark verbreiteten Sexualstraftaten gegen Kinder. Einige aber auch ihre eigenen Impulse, sich an Kindern sexuell zu vergehen. Viele wünschten deshalb Tätern wie Bartsch die Todestrafe oder eben eine Kastration. Tatsächlich saßen die Täter mit an fast jeder etwas größeren Kaffeetafel. Aber das wollte man genauso wenig wahrhaben, wie die Tatsache, dass auch viele Frauen sich an Kindern vergingen.
Bartsch ist als Kleinkind von einem sadistischen Ehepaar adoptiert worden, was den Jungen gequält hat, er geriet dann in ein katholisches Kinderheim, wo sich Gewalt und Missbrauch fortsetzten. Letztlich hat Jürgen Bartsch nur nachgeahmt, was Erwachsene ihm in seiner Kindheit vorgelebt hatten.
Wenn damals Sexualstraftaten an Kindern öffentlich wurden, was selten genug geschah, ließ man das an den Schwächsten aus, nämlich den minderjährigen Opfern. Indem man sie stigmatisierte, psychiatrisierte und oft genug in Heime oder Internate abschob. Schon um "Gerede" zu vermeiden. Es wurde allgemein Stillschweigen bewahrt.
Die ersten der an mir begangenen Sexualverbrechen, an die ich mich erinnere, liegen 53 Jahre zurück. Eine Zeit in der sich, was Einstellungen zu Sexualstraftaten, zu Opfern, zu TäterInnen angeht, enorm viel zum Besseren gewandelt hat.
Trotzdem gibt es noch jede Menge zu tun, was sich aus Frau Apins Artikel und den Reaktionen darauf klar ergibt.
zum Beitrag22.03.2021 , 16:51 Uhr
Korrekt ist, dass sich Richter und Staatsanwalt mit Herrn Edathys Anwalt einigten und das Verfahren eingestellt wurde. Ansonsten wäre den beiden Schöffinnen das eindeutig strafbare kinderpornografische Material vorgelegt worden und Sebastian Edathy ganz sicher nicht so billig davon gekommen www.spiegel.de/pol...ein-a-1021263.html
zum Beitrag22.03.2021 , 16:48 Uhr
Wir Erwachsenen sind für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Sexualstraftaten verantwortlich. Das gelingt, wenn wir einander mit gesunder Skepsis begegnen, wo wir oft genug noch sehr fahrlässig sind. Wo es um Sex geht, erst recht, wenn es sich um strafbare, weil verbotene Bereiche handelt, wird die Ambivalenz des Sexuellen besonders deutlich. Heranwachsende lernen für gewöhnlich im Verlauf ihrer Pubertät und weiteren Entwicklung, damit umzugehen. Aber es leben allein 1 Million Minderjährige in Deutschland, die bereits Opfer von Sexualstraftaten geworden sind oder fortdauernd sexuell missbraucht werden. Meist von ganz gewöhnlichen Erwachsenen oder älteren Peers, welche meinen, andere Menschen zur eigenen sexuellen Befriedigung benutzen zu müssen.
zum Beitrag22.03.2021 , 16:40 Uhr
Sorry, hier der richtige Link: beauftragter-missb.../kinderschutz#c540
zum Beitrag22.03.2021 , 14:18 Uhr
Bei "Sexualisierte Gewalt" handelt es sich um einen sozialwissenschaftlich definierten Begriff, der von "Sexuelle Gewalt" und "Sexuelle Ausbeutung" abgegrenzt wird. Prof. Rolf Pohl hat das z.B. in seinen Arbeiten ausführlich begründet. Gleichzeitig wird "Sexualisierte Gewalt" von feministisch orientierten Kreisen als Synonym für alle Formen von sexuellen Übergriffen benutzt und dabei von einem sehr weit gefassten Gewaltbegriff ausgegangen. Unter juristischem Blickwinkel führt man den Gewaltbegriff eng. Der Straftatbestand "Sexueller Missbrauch" meint alle Formen von Sexualstrafttaten an Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren subjektiv und objektiv empfundener Schwere.
zum Beitrag22.03.2021 , 13:28 Uhr
"Aber dem Jungen wären zwei Jahre brutaler sexueller Ausbeutung erspart geblieben, wenn das Jugendamt, das den Lebensgefährten der Mutter als vorbestraften Pädophilen kannte, die Gefahr für das Kind ernst genommen hätte." Es war nicht das Jugendamt, das die Gefahr nicht erkannt/ignoriert hatte, sondern Eva Voßkuhle, die zuständige Richterin. www.stuttgarter-ze...-b897cd1e89a1.html
zum Beitrag22.03.2021 , 11:35 Uhr
Die Höhe und Art der verhängten Strafe entscheidet über weitere Auflagen und inwieweit, eine Sexualstraftat gegen Kinder/Jugendliche im polizeilichen Führungszeugnis auftritt. Manchen Opfern und Mitbetroffenen ist es wichtig, dass ihre TäterInnen angemessen bestraft werden. Denn viele müssen leider erleben, dass nicht nur die TäterInnen, sondern auch die MittäterInnen und weitere Beteiligte die sexuellen Übergriffe bagatellisieren.
zum Beitrag22.03.2021 , 11:32 Uhr
Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine gegen Kinder/Jugendliche verübte Sexualstraftat anzuzeigen, sollte, abgesehen von Akutfällen, vorher Rücksprache mit einer spezialisierten Fachberatungsstelle halten. Das geht auch anonym. Adressen: beauftragter-missb...hilfe/hilfetelefon
zum Beitrag22.03.2021 , 11:28 Uhr
Infos zum Erweiterten Führungszeugnis www.juraforum.de/r...gnis-und-wie-lange
zum Beitrag22.03.2021 , 11:28 Uhr
Hier eine ausführliche Auskunft zum Eintrag im Bundeszentralregister/Führungszeugnis www.juraforum.de/r...gnis-und-wie-lange.
zum Beitrag22.03.2021 , 11:00 Uhr
"Fast alle Männer zwischen 14 und 80 Jahren guckten Pornos – und der Unterschied zwischen dem rasierten Geschlechtsteil einer 13-Jährigen und einer 18-Jährigen sei nicht offensichtlich." Auch Mädchen und Frauen konsumieren Pornografie. Das Dargestellte führt uns buchstäblich vor Augen, welche Rolle die sex. Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen, Gewalt, Demütigung und Obszönität in unserer immer noch traditionell geprägten sexuellen Kultur spielen. Wir können also sehen, wovon die Person, mit der wir ggf. den Geschlechtsverkehr ausführen, währenddessen mit großer Wahrscheinlichkeit phantasiert. So abstoßend, sogar kriminell viele pornografische Darstellungen sind: die Flut an solchem Material kann dazu beitragen, dass unsere Sicht auf Sexualität pragmatischer und realistischer wird. Nur das hilft, Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene vor sex. Übergriffen zu schützen.
zum Beitrag04.02.2021 , 13:28 Uhr
Was es für Kinder bedeutet, suchtkranke Eltern zu haben: www.rowohlt.de/buc...smus-9783644424210. Bemerkenswert auch das Kapitel über die Zusammenhänge von Kindesmissbrauch/sexueller Gewalt, Traumatisieung und Alkoholsucht.
zum Beitrag26.11.2020 , 16:04 Uhr
In den meisten Kultureen der Welt, auch in unserer, sind Sex und Gewalt eng verknüpft. Gleichzeitig werden Sexualaktivitäten unangemessen mit Bedeutung aufgeladen, sogar romantisiert und idealisiert. Deshalb sind Sexualstraftaten äußerst verbreitet und man geht offensiv gegen Opfer vor, lässt TäterInnen aber weitgehend unbehelligt.
zum Beitrag26.11.2020 , 16:00 Uhr
Sofern Sie die Person, die Sie vergewaltigt hat, angezeigt haben: wie ging es danach weiter?
zum Beitrag29.05.2020 , 13:40 Uhr
Das was von der Haar als Misstrauen bezeichnet und was man Missbrauchsopfern insgesamt nachsagt, kann man auch als Ausdruck gesunder Skepis bezeichnen. Ich bin ebenfalls Missbrauchsbetroffene und dachte lange Zeit, es sei ein Zeichen meines Misstrauens, wenn ich anderen Menschen in etlichen Fällen kein Vertrauen schenken wollte und konnte. Im Laufe der Zeit, v.a. seit 2010 der Missbrauchstsunami los brach, bemerkte ich die für mich unfassbare Fahrlässigkeit und Vertrauensseligkeit, mit der viele Erwachsene einander begegnen und womit sie ihre Fähigkeit, Kinder vor sexueller Ausbeutung zu schützten, beschränken.
zum Beitrag29.05.2020 , 13:33 Uhr
Herrn von der Haars immense Lebnsleistung wird deutlich. Nicht nur als Kind aus bildungsfernem, rückständigem, reaktionärem Milieu, sondern auch als Opfer sexueller Ausbeutung, noch dazu einem männlichen, das seinen passenden Platz in der Gesellschaft erarbeitet, erkämpft und verteidigt.
zum Beitrag04.12.2019 , 17:25 Uhr
Heimtücke, Gewalt, Hinterlist und betäubende Substanzen anzuwenden, um den Körper eines anderen Menschen zur eigenen sexuellen Befriedigung missbrauchen zu können, ist tief in das traditionelle männliche Sexualrollenskript eingewoben. Aus triftigem Grund einer der Klassiker in Pornofilmen und Mythen.
zum Beitrag04.12.2019 , 17:22 Uhr
Ich auch.
zum Beitrag04.12.2019 , 17:21 Uhr
Das Beschriebene ist absolut typisch und bildet ab, was sich so ungezählte Male wiederholt. Dass SexualstraftäterInnen ihren Opfern heimlich betäubende Substanzen einflössen, wurde schon im Mittelalter beschrieben. Ich kann nur für mehr gesunde Skepsis plädieren, wo immer noch viel zu viel fahrlässiges Vertrauen propagiert wird. Und diese Vorbehalte sollte man auch Personen gegenüber hegen, denen man scheinbar vertrauen kann.
zum Beitrag04.12.2019 , 17:18 Uhr
Wer ganz sicher gehen will, konsumiert grundsätzlich keine offenen Getränke.
zum Beitrag04.12.2019 , 17:16 Uhr
Leider kommen solche Sexualstraftaten häufiger vor. Die TäterInnen nutzen die Tatsache aus, dass sie ganz normal wirken und missbrauchen die Bereitschaft von Menschen aus, Anderen zu vertrauen für ihre kriminellen Zwecke. Wo auch immer diese scheinbar nette Tapaskneipe sich befindet, man sollte damit rechnen, dass dort jemand ist, der mit diesem Täter zusammen arbeitet. Es ist so wichtig, dass solche Erlebnisse geteilt werden. Nur wer besonders gut informiert ist, kann diesen Verbrechern die notwendigen Grenzen setzen. Die Justiz tut sich leider immer noch sehr schwer damit, die ganz banale und alltägliche Heimtücke solcher Sexualverbrecher zu erkennen, zu bewerten und zu ahnden.
zum Beitrag24.10.2019 , 17:20 Uhr
Unsere Sicht auf die Geschlechter ist immer noch sehr von traditionellen Klischees geprägt. Ein Bsp.: Kindesmissbrauch. www.goettinger-tag...er-Faelle-weiblich
zum Beitrag18.10.2019 , 16:52 Uhr
Um Kinder effizient zu schützen und Opfern zu helfen, wäre es angebrachter, spezialisierte Fachberatungsstellen endlich verlässlich und bedarfsgerecht zu finanzieren. Wer Impulse verspürt, Kinder zu missbrauchen und sich für psychisch krank hält, hat seit jeher die Möglichkeit, eine Beratungstelle aufzusuchen und sich dort einen spezialisierten Psychotherapeuten empfehlen zu lassen. Die GKV finanziert Psychotherapie auf Antrag, die meisten privaten Kassen auch.
zum Beitrag18.10.2019 , 13:50 Uhr
Weder gehören ausschließlich im klinischen Sinne pädophile Menschen zum Klientel des Projekts "Kein Täter werden", noch bilden bereits begangene Straftaten ein Ausschlusskriterium für die Teilnahme. "Kein Täter werden" schließt Personen aus, gegen die aktuell wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs ermittelt wird. Vor dem Hintergrund der Verpflichtung des Schutzes von Kindern, der für jeden Bürger, besonders aber für medizinisch-therapeutische Dienstleister gilt, äußerst fragwürdig. Letztlich zählt es aus Sicht von Missbrauchskriminellen und Konsumenten von Missbrauchsabbildungen, sich nicht erwischen zu lassen. Was leider immer noch viel zu vielen von ihnen gelingt.
zum Beitrag18.10.2019 , 13:43 Uhr
Der Verein "Tauwetter e.V." hat seine kritische Stellungnahme zu "Kein-Täter-werden" aus gutem Grund mit "Des Kaisers neue Kleider" übertitelt tauwetter.de/de/ak...rsneuekleider.html. Lesenswert auch die Beurteilung der von den für das Projekt Verantwortlichen behaupteten wissenschaftlich messbaren Erfolge durch Andrej König, mittlerweile Professor für Methodenlehre und Statistik an der Fachhochschule Dortmund. .
zum Beitrag09.09.2019 , 16:17 Uhr
Ein Organigramm sollte sich mit Hilfe der Personalakten erstellen lassen. Alle Zahlungen, die über die Jugendämter laufen, werden bei der Landeshauptkasse Berlin gebucht, die Unterlagen mindestens 50, in bestimmten Fällen auch 70 Jahre aufbewahrt. Sie können über einen Rechtsanwalt angefordert werden. Aus den Akten geht hervor, welche JugendamtsmitarbeiterInnen zuständig waren www.berlin.de/sen/...e/artikel.7112.php.
zum Beitrag30.08.2019 , 16:04 Uhr
Die Besonderheit dieses Falles organisierten Missbrauchs, das muss ich leider so formulieren, liegt darin, dass immerhin 3 der Täter vor Gericht gestellt wurden. Oft genug, wird nicht einmal Anzeige erstattet. Und auch die Täter vom Lügder Campingplatz liefen noch frei herum und würden fortgesetzt Kinder missbrauchen, wären Opfer und ihre UnterstützerInnen, darunter eine Sachbearbeiterin im Amt für Arbeit und Angehörige einer Betroffenen nicht so hartnäckig gewesen. Indizien und ZeugInnen gab es genug, aber Polizei und Jugendamt griffen nicht durch. Wie so häufig in solchen Fällen. www.kinderschutz-z...ungen_2018_web.pdf
zum Beitrag16.08.2019 , 19:29 Uhr
Es handelt sich um organisierten Missbrauch. Die Angst der Opfer ist berechtigt.
zum Beitrag15.08.2019 , 17:07 Uhr
Danke für den wichtigen Hinweis Frau Lohrengel. Tauwetter e.V. bezweifelt in einem seiner Fachartikel die Kriterien zur Diagnosestellung der "Pädophilie" und die Wirksamkeit des Projekts "Kein Täter werden". Lesenswert auch die Stellungnahme von Andrej König zur Methodik des angeblichen Erfolgsnachweises. www.tauwetter.de/d...rsneuekleider.html.
zum Beitrag15.08.2019 , 16:57 Uhr
Die Angst der Kinder ist vollkommen berechtigt. Es handelt sich hier um organisierten Missbrauch, schwere Bandenkriminalität, verübt an Kindern, verbunden mit der Herstellung und dem Vertrieb von Missbrauchsabbildungen. Ich gehe davon aus, dass die Zahl der TäterInnen und MittäterInnen zu denen ich auch die "Kundschaft" der Angeklagten zähle, recht groß ist. Dass Andreas V. und seine Kumpane sich lange Zeit über so sicher fühlten, sollte zu denken geben . www.kinderschutz-z...ungen_2018_web.pdf
zum Beitrag01.08.2019 , 20:49 Uhr
Kindesmissbrauch erinnert uns an die bösen, dunklen, teuflischen Seiten der Sexualität. Im Alltag blenden wir die gern aus, obwohl wir überall auf diese Schatten stoßen: in unseren Familien, in der Nachbarschaft, in Vereinen, Gemeinden, Schulen und Kitas, an unseren Arbeitsplätzen. Und im Internet, denn dort boomen Missbrauchsabbildungen. Wir Erwachsenen fühlen uns mehrheitlich außerstande, Kinder vor dem Sex anderer Erwachsener zu schützen. Und das lassen wir die Opfer spüren, oft ihr ganzes Leben lang. Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit/Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag03.03.2019 , 12:46 Uhr
Ob durch FunktionsträgerInnen der katholischen Kirche tatsächlich mehr Sexualstraftaten, darunter sexueller Missbrauch verübt werden als von Angehörigen sonstiger Bevölkerungsgruppen wissen wir gar nicht. Genausowenig wie die Frage geklärt ist, inwieweit die TäterInnenrate unter FunktonärInnen der evangelischen Kirche geringer ist. Was aber immer deutlicher hervor tritt ist, dass die christlichen Kirchen es in Deutschland aufgrund diverser Privilegien und ihrer weitreichenden Vernetzung besonders leicht haben, die juristische Verfolgung solcher Straftaten zu vereiteln und ihre TäterInnen zu schützen.
zum Beitrag02.03.2019 , 14:30 Uhr
Der Klerus weiß genau, was er tut. Die KirchenfunktionärInnen brauchen keine Hilfe. Statt dessen sollten unser Staat und seine Organe sämtliche Formen organisierter Kriminalität verfolgen, die die evangelische und die katholische Kirche seit vielen Jahrzehnten in unserem Land verüben.
zum Beitrag01.01.2019 , 11:13 Uhr
Wie im Artikel beschrieben, geht es vermutlich den meisten Erwachsenen, die erleben, dass eine Intimpartnerschat, die als beständig eingestuft wurde plötzlich endet. Mein Vorschlag für solche Fälle: die Phase des ersten Schocks durchleiden, durchleben und damit aufarbeiten. Für gewöhnlich ergibt sich daraus eine gesunde Distanz. Aus der heraus erkannt wird, dass der Mensch, mit dem man mal sein ganzes weiteres Leben teilen wollte, nicht der war, als den man ihn idealisierte. Gerade Männer laufen in ihrer Lebensmitte Gefahr, irgendwelchen Internetbekanntschaften auf den Leim zu gehen. Nicht selten steckt dahinter Grauzonenprostitution, manchmal auch der Handel mit Minderjährigen. Wenn "er" dem dann Gewahr wird, falls überhaupt, versucht er an die beendete Partnerschaft wieder anzuknüpfen. Um festzustellen, dass frau ihn gar nicht mehr zurück will. Wer eine "Enttäuschung" erlebt und jung, gesund, ökonomisch und sozial unabhängig genug ist, hat in unserer Gesellschaft die Chance, auf seinem Lebensweg eine neue Richtung einzuschlagen. Das gilt nicht nur für heterosexuell orientierte Menschen und wurde gerade Frauen in der Vergangenheit schwer gemacht. Da wir alle in einer heteronormativ geprägten Gesellschaft aufwachsen, haben deren üblichen Rollenmuster ("Zweierbeziehung = Normalität= Liebe = Glück") selbstverständlich bewusst und unbewusst Einfluss auf unsere Entscheidungen. Unsere moderne Gesellschaft lässt uns, was die Lebensform angeht eine Wahl, die frühere Generationen nicht hatten. Glücklich, wer sie nutzen kann und will.
zum Beitrag22.12.2018 , 20:39 Uhr
Sexualität ist vielfältig, die sexuellen Bedürfnisse sind es auch. Es ist wie beim Essen: manche Menschen essen höchst anspruchsvoll, Andere stopfen sich mit Fastfood voll. Der Sex, den Frauen wie Vera mit ihren Freiern machen, unterscheidet sich oft nicht groß von dem, wie er in ganz gewöhnlichen "Beziehungen" betrieben werden. Nur, dass Prostituierte wie Vera in sexueller Hinsicht wesentlich respektloser behandelt werden und auch viel mehr Gewalt ausgesetzt sind, als die gewöhnliche Frau, die in Deutschland mit einem Mann zusammen lebt und mit ihm regelmäßig oder gelegentlich sexuell verkehrt.
Männerbashing und Verbote bringen da nichts. Denn die Primitivität unserer sexuellen Kultur ist tief in unseren Traditionen verwurzelt. Manche Männer wissen und können es nicht besser. Und viele Frauen ertragen den Sex ihrer Männer, weil sie keine Alternative sehen oder einfach abgestumpft sind.
Die Debatte um Prostitution ist insofern sinnvoll, als dass es auch eine um Sexualität ist. So wie wir sie in der Realität vorfinden. Nicht so, wie wir sie gern hätten.
zum Beitrag18.11.2018 , 13:50 Uhr
"Die Kaserne in Illkirch bei Straßburg war schon in einem anderen Zusammenhang in die Schlagzeilen geraten. So hatte hier auch der rechtsextreme Oberleutnant Franco A. gedient, der einen Anschlag vorbereitet haben soll. Infolge dessen war es zu einer Debatte über den Umgang mit Rechtsextremismus und dem Wehrmachtserbe in der Bundeswehr gekommen." www.n-tv.de/panora...ticle20316858.html
Es geht um Knut S., einen der TäterInnen, die wegen der sexualisierten Folterung und Ausbeutung zweier Kinder aus Staufen zu Gefängnisstrafen verurteilt worden sind. Diese Missbrauchskriminellen hatten einen Ring gebildet, über den sie Kinder und Missbrauchsabbildungen tauschten. Der Berufssoldat Knut S. hatte vor gut 10 Jahren eine Disziplinarstrafe erhalten, weil bei ihm "Kinderpornografie" (Missbrauchsabbildungen) auf dem Dienstrechner gefunden worden waren. Da die Nachfrage nach Filmen, die Ekel- und Gewaltsex zeigen groß ist, besonders wenn darin Kinder gequält werden und gleichzeitig das Erpressungspotential erheblich, kann man so etwas sehr gut nutzen, um kriminelle Netzwerke zu gründen.
Übrigens wurde bei einem der im Staufener Fall verurteilten Männer ein Film gefunden, der zeigt, wie er und ein Komplize ein Mädchen sexualisiert foltern und im Anschluss daran strangulieren. Dieser Sexualmord an einem Kind soll in Weißrussland verübt worden sein. Solcherart Filme sind für bestimmte Typen von Menschen besonders attraktiv.
zum Beitrag14.11.2018 , 13:44 Uhr
Lieber Herr Kummetz, an Ihrem gut geschriebenen Artikel gefällt mir besonders der Subtext sehr gut. Wie beurteilen Sie denn jetzt, 7 Jahre später, die Scham-Offensive, die das Führungspersonal der Evangelischen Kirche Deutschlands, angeführt von Kerstin Fehrs, angesichts der drohenden Aufdeckung der von ihrer Kirche zu verantwortenden Missbrauchskriminalität gestartet hat?
zum Beitrag02.11.2018 , 10:28 Uhr
Als etwas ältere, eigenständige Frau auf Onlineportalen nach einer tragfähigen Beziehung zu suchen, halte ich für begrenzt aussichtsreich. Wer ist z.B. auf "Parship" unterwegs? Vor allem Frauen jenseits der Lebensmitte. Welche Männer treten dem Portal bei? Solche, die auf Frauen aus sind, die nach Heterokontaken suchen, aber auf dem analogen Beziehungsmarkt schlechte Karten haben und sich Parship leisten können und wollen. Also nicht zu den Grauzonenprostituierten aus der Unterschicht gehören, wie sie die Billigportale bevölkern. Was bekommt die Frau ab 40 auf Parhip: Männer, die das Geld für eine etwas teurere Prostituierte sparen, oder ihre Paraphilien auf Kosten einer Frau ausleben wollen, die aufgrund ihres Alters Probleme hat, einen Partner zu finden und sich auf eine Sexbeziehung einlässt. "Liebe", wie auch immer man sie definiert, wird man mit Hilfe der digitalen Kuppelei nicht finden. Egal wie elitär sie sich auch geben mögen: Onlinevermittlungen stellen vor allem unverbindliche Sexkontakte her.
zum Beitrag26.10.2018 , 15:56 Uhr
Rolf Pohl unterscheidet zwischen "sexueller Gewalt" und "sexualisierter Gewalt". Zitat aus einem kürzlich erschienenen Interview: "Sie bemängeln, dass vor allem von sexualisierter, weniger aber von sexueller Gewalt die Rede ist. Worin besteht für Sie der Unterschied?
Der Begriff der sexualisierten Gewalt suggeriert, Sexualität wäre ein Werkzeug, das benutzt wird, um Macht durchzusetzen. Als hätte das mit sexuellem Begehren nichts zu tun. Das ist naiv: Fast alle Formen von Vergewaltigung dienen auch der sexuellen Befriedigung. Es gibt diese Formen sexualisierter Gewalt, beispielsweise wenn bei Folter Gegenstände eingeführt werden. Daran können sich übrigens auch Frauen beteiligen, das wissen wir spätestens seit den Vorfällen im Foltergefängnis Abu Ghuraib. Aber wenn sexuelle Befriedigung im Vordergrund steht, spreche ich von sexueller Gewalt. Da ist die Sexualität das Hauptziel, die Gewalt wird lediglich zu ihrer Durchsetzung benutzt." www.sueddeutsche.d...erview-1.3801247-2
Ich teile Pohls Position. Gewalt kann sexualisiert werden, aber auch in der ganz gewöhnlichen Sexualität ist Gewalt enthalten. Der Verurteilte hat seine Gewaltbereitschaft ganz sicher nicht sexualisiert, sondern die Gelegenheit genutzt, sich an einer hilflosen jungen Frau sexuell zu vergehen. Gewaltsex gehört zu den Rennern im Pornobereich. Wer weiß, wie viele Männer (und Frauen) sich sowas im Netz zur eigenen sexuellen Stimulation ansehen. Auf jeden Fall geht jeder 8. Internetaufruf in Deutschland auf Pornoinhalte.
zum Beitrag26.10.2018 , 15:47 Uhr
Es ist immer noch gesellschaftlicher Konsens, dass Opfer und Mitbetroffene sich Respekt erst verschaffen müssen. Oft auf sehr entschiedene Weise, wie man an diesem Fall ja wieder mal erkennen kann. Der Imageschaden für die Münchner U-Bahn ist auf jeden Fall groß.
zum Beitrag26.10.2018 , 15:44 Uhr
Die wirklich Bestraften sind die Frau und die Töchter dieses Mannes. Sofern er auch sie mit seiner übergriffigen Sexualität überzogen hat, hoffe ich, dass sie die Verurteilung zum Anlass nehmen, sich von ihm loszusagen. Schon etwaiger Enkelkinder wegen. Wer einmal die Grenze zum Täter überschritten hat, wird das immer wieder tun. Ich hoffe nicht, dass man die Angehörigen des Verurteilten für sein Verbrechen mitbüßen lassen wird.
zum Beitrag26.10.2018 , 15:41 Uhr
Abgesehen davon, dass ich nicht möchte, dass sie weitere Sexualverbrechen begehen, sind TäterInnen mir vollkommen gleichgültig. Die haben ihre Entscheidung getroffen, als sie ihre Verbrechen begingen und sofern man sie überhaupt vor Gericht stellt und verurteilt, haben sie das einkalkuliert. Die Höhe der Strafe für eine ungesetzliche Handlung sagt auch etwas über deren gesellschaftliche Bewertung aus. Milde Strafen stehen für eine Bewertung als minderschwer. Einen anderen Menschen zu überfallen und ihm seine eigene Sexualität aufzunötigen, ist eine maximale Grenzüberschreitung. Nicht nur ein Eindringen in den Körper des Anderen, sondern auch eine vorsätzliche Beschädigung seiner Würde und Integrität.
zum Beitrag26.10.2018 , 15:33 Uhr
Unter SexualstraftäterInnen gibt es welche, die ihre Verbrechen in Folge einer psychiatrischen Erkrankung begehen. Die gehören in Behandlung. Die Mehrzahl der TäterInnen wird sexuell übergriffig, weil sich die Gelegenheit dazu ergibt. Auch beim Verurteilten im berichteten Fall handelt es sich um einen Mann, der als vollkommen durchschnittlich beschrieben wird: Ehemann, Vater, normaler Beruf, keine Vorstrafen. Die Annahme, die ganz gewöhnliche, übliche Sexualpraxis sei frei von Gewalt, Aggression, Ausbeutung und Entwertung halte ich für irrig. Dazu Rolf Pohl in einem Interview: www.sueddeutsche.d...erview-1.3801247-2.
zum Beitrag25.10.2018 , 22:52 Uhr
Strafen sollen auch präventiven Charakter haben und ein gesellschaftliches Signal sein. Vergewaltigung ist kein schlechter Sex in Folge eines Missgriffs auf der Datingplattform. Sondern sexuelle Folter mit schwerwiegenden physischen und seelischen Folgen.
zum Beitrag25.10.2018 , 22:49 Uhr
Mindestens 10 Jahre Haft.
zum Beitrag25.10.2018 , 14:15 Uhr
Skandalös ist auch das niedrige Strafmaß. Ein falsches Signal an alle Menschen, die aus einer besonderen Machtposition heraus Gelegenheit haben, sich an hilflosen Personen sexuell zu vergehen.
zum Beitrag23.08.2018 , 20:36 Uhr
Mit dem Wissen von heute würden die Fälle mutmaßlich anders bewertet www.welt.de/vermis...braucht-haben.html. www.kinderschutz-z...n-Gewaltstrukturen.
zum Beitrag22.08.2018 , 22:22 Uhr
Es ist nichts Besonderes, wenn Männer (oder auch Frauen) während der Arbeitszeit Pornoinhalte gucken.Auch sexualisiert belästigendes Verhalten ist weit verbreitet. Dass Herr Büddekopf die Sexualdarstellungen via Dienstrechner ansah, scheint ein wenig fahrlässig. Und was die sexuellen Übergriffe angeht, wird das normalerweise intern geregelt. Um die Sachlage beurteilen zu können, bräuchte man mehr Informationen.
zum Beitrag22.08.2018 , 22:10 Uhr
Jeder achte Internetaufruf aus Deutschland geht auf Pornoinhalte. Dass nicht nur in der Freizeit konsumiert wird, dürfte klar sein. Im Falle von Dieter Büddefeld wäre wichtig zu wissen, ob er sich erlaubte Sexinhalte oder Missbrauchsabbildungen ("Kinderpornografie") bzw. Darstellungen von Gewaltsex heruntergeladen und angesehen hat.
Wenn Männer sich gegenüber Frauen sexualisiert verhalten, ist das mitnichten ein Indiz für überbordende Potenz. Der Sexualaggressor will lediglich über seine sexuellen Probleme oder eine in seinem sozialen Umfeld nicht akzeptierte und sogar gesetzlich verbotene sexuelle Orientierung hinwegtäuschen.
zum Beitrag22.08.2018 , 07:50 Uhr
Zwei Vorschläge:
a) Wie die Geschlechterverteilungen bei Sexualgewalt wirklich aussehen, bedarf weiterer genauer Analyse an deren Konzeption Opfer und Mitbetroffene einbezogen werden müssen. Am besten wäre es, die Forschungsgelder würden bevorzugt an Menschen vergeben, die über Doppelexpertise verfügen. Auch ForscherInnen können nur finden, was sie sich vorzustellen bereit und in der Lage sind.
b) Die Bedeutung von Aggression im Kontext sexueller Aktivität gehört umfassend untersucht, reflektiert und ggf. revidiert. So vielfältig wie die Sexualität des Menschen ist, so unterschiedlich ist auch die Bewertung dessen, was unsere Gesellschaft aus gutem Grund im Zusammenhang mit Sexualverhalten und Sexualaktivität mittlerweile ächtet. Und deshalb abseits des offiziell Erlaubten und Geduldeten ein um so lebendigeres Eigenleben führt. Übers Internet an Missbrauchsabbildungen zu gelangen ist genauso einfach, wie via digitale soziale Netzwerke Kontakt zu Menschen herzustellen, die sich zur sexuellen Ausbeutung und der Abfuhr primitiver, destruktiver Sexualimpulse eignen.
zum Beitrag22.08.2018 , 07:41 Uhr
Danke Tauwetter, für diesen fundierten Einspruch, wieder mal genau zum richtigen Zeitpunkt!
zum Beitrag01.06.2018 , 18:53 Uhr
Man sollte die Korpsgeist stiftende Wirkung der Kultur der sexuellen Ausbeutung nicht unterschätzen.
zum Beitrag27.05.2018 , 14:50 Uhr
"Ich hatte es selbst verdrängt, vergessen, verdaut, meiner eigenen Erinnerung misstraut, wie mir auch meine Mutter nicht glaubte."
Das gehört zum schlimmsten Verrat, den man an seinem Kind begehen kann. Warum es einen Unterschied zwischen Unglauben äußern und nicht glauben können gibt: https://www.missbrauchsopfer-josephinum-redemptoristen.de/was-wir-als-missbrauchsopfer-mitzuteilen-haben/.
zum Beitrag26.04.2018 , 16:33 Uhr
Bei "Liebe" handelt es sich zwar um einen sehr strapazierten, schwammigen Begriff. Trotzdem hat der Impuls, Kinder sexuell auszubeuten, zu missbrauchen oder zu misshandeln, mit Liebe ganz sicher nichts zu tun. Sexuelle Reaktionen sollte man als das betrachten was sie sind: primitive physiologische Vorgänge, die aber mit ganz wenigen Ausnahmen immer kontrolliert werden können. Unabhängig davon, auf welche Art von Objekt sich das sexuelle Interesse richtet.
zum Beitrag26.04.2018 , 12:22 Uhr
Hier die Stellungnahme der Initiative Tauwetter e.V., in der Fachleute die über Doppelexpertise verfügen, das Projekt "Kein Täter werden" kritisch analysieren https://www.tauwetter.de/de/aktuelles/195-deskaisersneuekleider.html. Lesenswert auch die Einschätzung von Andrej König, der mittlerweile an der FH Dortmund einen Lehrstuhl in Methodenlehre und Statistik hat https://netzwerkb.org/wp-content/uploads/2015/04/K%c3%b6nig-FPPK-Kein-T%c3%a4ter-werden.pdf.
Menschen, die als Folge von sexualisierter Gewalt oder sexueller Misshandlung in Kindheit und/oder Jugend Impulse verspüren, gegenüber Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen selbst sexuelle Übergriffe zu begehen, sollten sich um eine traumaspezifische Behandlung bemühen. Einige der speziell ausgebildeten TherapeutInnen nehmen auch PatientInnen auf, die bereits zu TäterInnen geworden sind. Voraussetzung für den Erfolg der therapeutischen Intervention ist die Bereitschaft, Verantwortung für die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu übernehmen. Infos: http://www.degpt.de http://www.emdria.de
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, Initiative "Sexualisierte Misshandlung-Betroffenenteam", Co-Sprecherin des Betroffenenbeirates beim Fonds Sexueller Missbrauch
zum Beitrag11.03.2018 , 20:45 Uhr
Die einfachste, sicherste und nebenwirkungsärmste Lösung ist auf dem Photo zum Artikel abgebildet.
zum Beitrag24.01.2018 , 18:21 Uhr
Die Menstruation ist lästig, manchmal verursacht sie auch Krankheitssymptome. Aber auch Männer haben Beschwerden die Folge ihrer sexuellen Physis sind. Ich würde es begrüßen, wenn in Zukunft unverkrampfter und selbstverständlicher mit diesen Themen umgegangen werden könnte.
zum Beitrag24.01.2018 , 16:48 Uhr
Man hätte aus der Debatte einen Diskurs entwickeln können. So etwas macht nämlich eine Hochschule aus. Die Alice Salomon hatte bis vor einiger Zeit den Status einer Fachhochschule. Möglicherweise aus triftigem Grund.
Im Übrigen hat die ASH weitaus wesentlicheres aufzuarbeiten als Gedichte an ihren Fassaden. https://www.ash-berlin.eu/fileadmin/Daten/Masterstudiengaenge/Kinderschutz/Downloads/Pr%C3%A4senzeiten_MA_Kinderschutz_WiSe1718_2._Sem.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Missbrauch_mit_dem_Missbrauch
Dazu: //http://www.vachss.de/mission/berichterstattung/ahs.htm
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag20.01.2018 , 10:17 Uhr
Tatsächlich geht es den selbsternannten "Lebensschützern" nicht darum, wie Kinder konkret aufwachsen und leben, sondern darum, Mädchen und Frauen das Recht auf ihre Selbstbestimmung abzusprechen, insbesondere was ihren Umgang mit Sexualität und Schwangerschaft angeht.
zum Beitrag20.01.2018 , 00:01 Uhr
Es geht beim Thema Schwangerschaftsunterbrechungen weniger um Fakten, als um Haltungen.
zum Beitrag20.01.2018 , 00:00 Uhr
Bei Heterosexuellen ist die Beteiligung an Verhütung von Schwangerschaften verhalten, um es diplomatisch auszudrücken. Das Risiko tragen die Mädchen und Frauen. Auch in den USA hat Trump die Debatte um das Recht auf Schwangerschaftsunterbrechung wieder eröffnet. Metoo hat gezeigt, dass Diskussionen um die negativen Seiten der menschlichen Sexualität anders verlaufen als früher. Das Recht, über ihren Körper selbst bestimmen zu können, haben sich Frauen hart erkämpft. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit Diejenigen, die es ihnen wieder nehmen wollen, in der Lage sind abzuschätzen, was dies auslösen könnte.
Traditionell ist es die Aufgabe von Mädchen und Frauen, die Sexualität von Männern zu kontrollieren und sie darin zu bestätigen. Zusätzlich wird weiblichen Personen auch noch aufgebürdet, das Risiko schwanger zu werden, allein zu tragen. Sollten ihnen das Recht abgesprochen werden, eine Schwangerschaft ggf. unterbrechen zu können, halte ich es für möglich, dass größere Gruppen weiblicher Personen, Männern endgültig ihre Solidarität aufkündigen. Schon jetzt werden Männer in einigen Bereichen vor Allem als Problembären wahrgenommen.
zum Beitrag18.01.2018 , 13:14 Uhr
Im Gegensatz zu den meisten Säugetieren gibt es beim Menschen keine spezielle Zeit der Brunft, die für den sexuellen Verkehr vorgesehen ist. Die natürliche Lebensweise des Menschen sieht vor, dass fruchtbare weibliche Personen, ca. alle 4,5 Jahre ein neues Kind gebären, also selten schwanger werden. Vor etwas über 10 000 Jahren begannen Menschen sesshaft zu werden. Was bekanntlich die Geburtenrate nach oben schnellen ließ. Da Schwangerschaft, Geburt und Aufzucht von Kindern für Frauen ein großes Risiko darstellen, zahlen sie den Preis dafür, dass sexuell ausreichend reife Menschen im Grunde allzeit bereit sind.
Natürlich ist das nicht.
Sollte die Debatte über Schwangerschaftsunterbrechungen wieder aufflammen, rechne ich damit, dass sich eine Diskussion darüber anschließt, was Frauen eigentlich vom Sex mit Männern haben. Die verstörende Wirkung dessen, was dabei so alles ausgesprochen werden könnte, würde weit über #metoo hinaus gehen.
zum Beitrag10.01.2018 , 19:31 Uhr
Wie viele Frauen ihrer Generation wurde Ihre Mutter strukturell benachteiligt. Auch dies ein Unrecht, das Gesellschaft und Staat nicht gut machen. Sie akzeptieren die kollektive Schlechterstellung von Mädchen und Frauen und gewährten nie einen Ausgleich oder eine Entschädigung. Allerdings ist dieses Unrecht nicht als systematische Straftat zu bewerten.
Bei Opfern wie Herrn Wlatzik und Herrn Meier liegt der Fall anders. Wlatzik besuchte eine Einrichtung, die als Musterschule galt, den Eltern und Vormündern, die Jungen im Grundschulalter nach Etterzhausen/Pielenhofen schickten, wurde versprochen, dass die dort eine solide Schulbildung erhalten würden. Das Gegenteil war der Fall. Viele der Kinder wurden systematisch physisch und sexualisiert misshandelt, einige erlitten regelrechte Folter. Das alles mit Wissen der Verantwortlichen.
Sie finden im Netz zahlreiche Berichte zu dem, was an den Einrichtungen der Regensburger Domspatzen und an der Elly-Heuss-Knapp-Schule geschah. Bei der Frau des ehemaligen Bundespräsidenten handelte es sich übrigens um eine äußerst engagierte Person. Sie hat es nicht verdient, dass man ihren guten Namen durch systematischen Kindesmissbrauch mit in den Dreck zog.
zum Beitrag10.01.2018 , 17:47 Uhr
Die Bundeskoordinierung spezialisierter Fachberatung veröffentlicht regelmäßig Stellungnahmen zu zentralen Punkten der Thematik https://www.bundeskoordinierung.de/de/topic/3.aktuelles.html
zum Beitrag06.01.2018 , 21:10 Uhr
Überall dort, wo Homosexuelle verfolgt werden, finden wir eine erhöhte Toleranz gegenüber sexueller Gewalt und mehr Kindesmissbrauch. Bestes Beispiel: reaktionäre Kreise der Katholischen Kirche und die Evangelikalen. In den vergangenen 15 Jahren hat weltweit ein Umdenken eingesetzt: nicht mehr die Opfer werden beschuldigt und ausgegrenzt, sondern die TäterInnen und VertuscherInnen.
Wenn die Reaktionäre zum Gegenschlag ausholen, kann das auch damit zusammen hängen. Für sie wird die Luft dünner. Das ist gut so und liegt daran, dass ihre Sexualstraftaten aufgedeckt und sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Aber nicht am Einsatz für sexuelle Vielfalt.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag05.01.2018 , 18:49 Uhr
Buchtipp https://www.epubli.de/shop/buch/Mann-ohne-Kindheit-Heinz-Michael-Vilsmeier-9783737540964/45167
zum Beitrag04.01.2018 , 13:57 Uhr
Frauen als Täterinnen: im doppelten Sinne mit einem großen Tabu belegt. Einmal gemäß der traditionellen Geschlechterrolle, der zu Folge es außerhalb der Fortpflanzungsprozesse keine weibliche Sexualität gibt und aufgrund des Einflusses der Frauenbewegung, die von wenigen Ausnahmen abgesehen weiblichen Personen vor allem positive Eigenschaften zuschreibt.
//http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/sexueller-missbrauch-durch-frauen-verkehrte-lust-a-788332.html
//http://www.independent.co.uk/voices/commentators/michele-elliott-women-can-be-child-abusers-too-1796374.html
https://www.stern.de/panorama/gesellschaft/interview--frauen-missbrauchen-anders-als-maenner--3289026.html
zum Beitrag03.01.2018 , 19:08 Uhr
Ich bin in Oldenburg i.O. geboren und im benachbarten Ammerland aufgewachsen. Mein Hinweis: das niedersächsische Oldenburg des Nazireiches und der Nachkriegszeit ist mit dem heute nicht mehr zu vergleichen. Auch dank der Karl-von-Ossietzky-Universität https://www.uni-oldenburg.de/
Trotzdem ist es im Nordwesten Deutschlands wie fast überall in unserem Land: (zu) viele Menschen versuchen unsere Vergangenheit zu verdrängen, zu verharmlosen oder sogar umzudeuten.
Gut, dass Medien wie die taz immer wieder auf Zusammenhänge aufmerksam machen.
zum Beitrag02.01.2018 , 22:01 Uhr
Ich schätze mal, dass im Umfeld des Herrn Dorfer genug Menschen zu mindestens ahnen oder sogar ziemlich genau wissen, was los ist. Sie unternehmen nur nichts gegen den Täter bzw. die Täterin. Gegenüber jemandem, der dann offen ausspricht, was geschieht Unglauben zu äußern oder diese Person sogar der Lüge zu bezichtigen, ist doch die bequemste und wirksamste Variante, um die drohende Offenbarung zu vermeiden. Die, welche gesprochen haben verstummen dann. Bei den „Ungläubiten“ muss noch nicht mal eine besonders böse Absicht oder ein ungewöhnlich schlechter Charakter hinter deren Verhalten stecken. Die ganz gewöhnlichen menschlichen Schwächen reichen: Feigheit, Faulheit, Überforderung, Gier. Besondes oft ist aber der Grund, dass TäterInnen die Vergehen der Personen in ihrem Umfeld ausspioniert haben und so dafür sorgen können, dass alle schön den Mund halten und sie gewähren lassen. Hat die Kultur des Missbrauchs und die sie begleitende Kriminalität, darunter Unterschlagung, Betrug und Verleumdung einmal eine Gruppe erfasst, braucht sie lange, um sich davon wieder zu befreien. Nicht wenige Opfer wahren lange Geduld und hoffen, die Menschen, an denen sie ja meistens hängen, werden sich ändern. Leider ist das selten der Fall. Und so ist der von Michael Müller gewählte Weg, zu mindestens räumlich auf Distanz zu gehen, ein gesunder. Oft fällt dann auch das innere Abstandnehmen leichter.
Irgendwann hat man mit diesen Gestalten nur noch Mitleid oder kann sogar über sie lachen.
zum Beitrag01.01.2018 , 20:13 Uhr
"Müller hat damit zu kämpfen, dass er als Zehnjähriger nicht Nein gesagt hat. Es erfüllt ihn mit Scham, dass er sich benutzen ließ und dabei noch positive Empfindungen hatte."
So wie Herrn Müller geht es sehr vielen Opfern von langfristiger manipulativer sexueller Ausbeutung und Misshandlung. Es ist ein hartes Stück Arbeit, die notwendige persönliche Souveränität zurückzugewinnen, die es erst ermöglicht, überhaupt wieder vertrauensvolle oder sogar intime Kontakte zu anderen Menschen zu unterhalten. Hinzu kommt, dass selbst Fachleute die Bedeutung dieser Art umfassender Vereinnahmung des Opfers durch den Täter oder die Täterin als Einverständnis oder Kooperation missdeuten. Dabei handelt es sich um eine komplette Übergriffigkeit, die TäterInnen machen sich ihre kindlichen Opfer durch die Sexualisierung der Beziehung komplett zu eigen. Wenn man sich vor Augen hält, dass wir als kleine Kinder von unseren nächsten Angehörigen lernen, wie persönliche, innige Bindungen aufgebaut und gestaltet werden, kann man sich ungefähr vorstellen, wie es innen in solchen übergriffigen Personen aussieht. Nämlich leer. Und warum sie sich wie die Dementoren im Harry-Potter-Roman seelisch von den Gefühlen ihrer Opfer ernähren müssen.
Laut Michael Müller hat sein Täter eine Familie gegründet und arbeitet als Lehrer. Wie viele Opfer mag es, abgesehen von Herrn Müller, wohl noch geben? Ob im Umfeld von Felix Dorfer wohl genug Menschen leben, die über ausreichend Lebenserfahrung verfügen, um erkennen zu können, was mit diesem Mann los ist und ggf. in der Lage sind, Kinder zu schützen?
zum Beitrag01.01.2018 , 16:19 Uhr
Zur Frage des Glaubens und dem Einfluss des Traumagedächtnisses
https://www.missbrauchsopfer-josephinum-redemptoristen.de/was-wir-als-missbrauchsopfer-mitzuteilen-haben/
zum Beitrag01.01.2018 , 16:12 Uhr
Berichte über sexuellen Missbrauch im Sport gibt es seit Jahrzehnten. Aber erst seit wenigen Jahren beginnen die Verantwortlichen, sich diesem Problem zu stellen. Sportvereine bieten MissbrauchstäterInnen ähnlich gute Bedingungen wie kirchliche Institutionen. Eine besondere Intimität, ein Korpsgeist, Machtgefälle und Abhängigkeiten, sowie ein vertrauensförderndes gutes Image haben Sport und Kirche gemeinsam. Die entsprechenden Organisationen tun also gut daran, ausreichend und flächendeckend Mitglieder so zu schulen, dass sie die Anzeichen, die auf Kindesmissbrauch hindeuten oder ihn erst ermöglichen identifizieren und entsprechend interveniert werden kann. Gerade da wo Verantwortung für Kinder und Jugendliche getragen wird, deren Angehörige damit überfordert sind, für Sicherheit zu sorgen. So wie das bei Michael Müllers Eltern der Fall war. Wer selbst Missbrauch erlebt und das nicht aufarbeiten kann oder will, läuft Gefahr, seine Kinder durch Fahrlässigkeiten Ähnliches durchleiden zu lassen. Viele psychische Krankheiten werden durch (sexuelle) Traumatisierungen mitverursacht.
Das Bundesministerium des Innern hat angekündigt, die Sportförderung zukünftig von den Bemühungen der geförderten Institutionen in punkto Aufarbeitung und Prävention abhängig zu machen. Ein erster und guter Schritt.
zum Beitrag01.01.2018 , 15:57 Uhr
Alles an dem, was Michael Müller berichtet, ist typisch für einen Missbrauchskontext: seine Herkunftsfamilie, die Loyalität, die er ihr gegenüber hält, Persönlichkeit und Vorgehen des Täters, die Reaktionen des Umfeldes. Vor allem aber Müllers große Resilienz, die ihm hilft, eine Lage, die verzweifelt scheint, nicht nur zu überwinden, sondern Distanz einzunehmen und auf diese Weise sogar einen soliden Platz in der Gesellschaft einzunehmen.
Kinder psychisch kranker Eltern haben es schwer. Selbst wenn sie von Mutter und Vater noch so sehr geliebt werden, bringen es die Krankheitsumstände mit sich, dass es an Halt und Fürsorge mangelt. Um so mehr müsste die Gesellschaft einspringen, was oft aber unterbleibt. Orte außerhalb der Familie, wie z. B. der Vereinssport, können Fluchträume und Auftankstationen bilden, häufig gelingt das auch. Leider sind sich Missbrauchskriminelle beiderlei Geschlechts aber nur zu gut bewusst, wie leicht es ist, innerhalb solcher Institutionen Beute zu machen. Das scheinbar nette und hilfsbereite, was diese TäterInnen ausstrahlen, ist Teil der Pathologie. Ihr heimtückisch-beiläufig-manipulatives Vorgehen wird als „Grooming“ bezeichnet. Hans-Hagen Haase, ein Experte für die Behandlung von Pädosexuellen, beschreibt das in einem Fachartikel. Mit Paywall, aber die Gebühr wert https://www.karger.com/Article/Pdf/46756
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag29.12.2017 , 09:28 Uhr
Von Sexualmythen aus denen sich destruktive Verhaltensweisen ableiten, sind alle Geschlechter betroffen. Auch wer als Mann seine Sexualität nur in übergriffiger Weise ausüben kann, nimmt Schaden, weil er sein Potential als Mensch so nie entfalten wird. Hinter der sexuellen Gewalt und Übergriffigkeit steckt oft Mangel und Versagen. Die Unfähigkeit, einen einvernehmlichen, normalen sexuellen Kontakt zu einem anderen Menschen herzustellen. Am Anfang einer (sexuellen) Gewaltbeziehung stehen oft übergroße Gefühle, die sich in exzessiven, rauschhaften gemeinsamen Sexualaktivitäten äußern. Es fehlt das Maß und Übererregtheit und Idealisierung schlagen irgendwann in das Gegenteil um.
Das wird auch durch eine gewisse Romantisierung und Idealisierung der menschlichen Sexualität gefördert, die es den Menschen schwerer macht, für das Sexuelle ein normales Maß zu finden.
zum Beitrag29.12.2017 , 09:20 Uhr
Für viele Menschen, die sich teils seit Jahrzehnten gegen sexuelle Gewalt und für deren Prävention einsetzen, war der Fokus der Berichterstattung und der Debatte, die nach der Silvesternacht 2015/16 einsetzte, ein Schlag ins Gesicht.
Nüchtern betrachtet ist es aber nachvollziehbar, dass eine Gesellschaft die Ambivalenzen der eigenen Sexualkultur auf die vermeintlich "Fremden", die Anderen projiziert.
Was fehlt ist eine sachliche Bestandsaufnahme darüber, wie wir mit Sexualität umgehen und ein sich daran anschließender Diskurs, welchen Stellenwert Stellenwert Sex in unserer Gesellschaft haben soll.
zum Beitrag27.12.2017 , 17:33 Uhr
Zu "Männern geht es sexuell so schlecht": wie resilient jemand ist, kann man erst in Rückschau beurteilen. Oft haut es Opfer von sexueller Ausbeutung, sexualisierter Gewalt und sexuellem Missbrauch erst jenseits der Lebensmitte um. Manche fallen aus einem scheinbar normalen und gelingenden Leben heraus buchstäblich ins Bodenlose. Woran das liegt, wäre eine eigene Betrachtung wert.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag27.12.2017 , 09:55 Uhr
Vielleicht hilft es zwischen der menschlichen Sexualität als biologische Anlage und unserer Sexualkultur als deren sozialpolitische Ausformung zu unterscheiden. Was wir unter Sex verstehen ist so individuell, komplex und different, dazu noch von vielen Tabus und starken Emotionen begleitet, dass es nicht angezeigt ist, "die" eine, korrekte und richtige Art, seine Sexualität zu leben zu proklamieren.
Was unsere moderne Gesellschaft den Menschen, die ihr angehören gewährt, ist das Recht, weitgehend selbst darüber zu bestimmen, wie die eigene Sexualität gelebt wird. Und da reicht die Spanne von Autoerotik, "Blümchensex" bis hin zu häufig wechselndem Geschlechtsverkehr unter Anwendung ungewöhnlicher Praktiken.
zum Beitrag25.12.2017 , 10:18 Uhr
Die Schnittstelle zwischen Prostitution aus freien Stücken heraus und organisierter sexueller Ausbeutung ist groß und aus Gründen der Tabuisierung und Romantisierung der so genannten "käuflichen Liebe" schwer zu erfassen. Auf jeden Fall siedeln sich dort, wo Prostitution betrieben wird, immer auch andere Formen der Kriminalität an.
Die Frage, warum man gegen die Menschen, deren Körper für sexuelle Zwecke gegen Entgeld benutzt werden vorgeht und nicht gegen die, welche Geld bezahlen, um so etwas tun zu können ist berechtigt. Bei denen, die einmal damit begonnen haben, sinkt auch die Hemmschwelle im Privaten, anderen das aufzunötigen, was man selbst unter "Sex" versteht.
zum Beitrag21.12.2017 , 17:31 Uhr
Der schwedische Botschafter klärt auf http://www.mmnews.de/vermischtes/40587-sex-in-schweden-botschafter-klaert-auf-kein-schriftliches-einverstaendnis-erforderlich
zum Beitrag20.12.2017 , 16:53 Uhr
Das neue Gesetz der Schweden veranschaulicht einen Perspektivwechsel. Vermutlich ist so die große Aufregung in Deutschland zu erklären. Traditionell wird Mädchen und Frauen die Kontrolle des männlichen Sexualverhaltens auferlegt. Werden sexuelle Übergriffe auf sie verübt, gilt das als Versagen des Opfers. Daraus leitet sich die Kultur der Opferbeschämung, englisch „victim blaming“ ab, die auch auf missbrauchte Kinder und männliche Jugendliche angewandt wird. Diese Sicht impliziert die Einordnung der männlichen Sexualität als grundsätzlich übergriffig, die von Mädchen und Frauen als defensiv. Diese überkommene, tief in unserer Gesellschaft verankerte Vorstellung entfaltete weitreichende Wirkung auf die Sexualkultur. Sie führt zu Belastungen, weil Sexualität trotz aller Romantisierung immer auch negativ konnotiert wird, aber sie lässt heterosexuelle Aktivitäten auch zu einer einfachen Angelegenheit werden. Er muss nicht viel mehr können als ein männliches Haustier, sie lediglich still halten, bis er sein sexuelles Geschäft erledigt hat. Es wird dann erwartet, dass der Mann sich im Anschluss gegenüber seiner „Partnerin“ dankbar zeigt, im Gegenzug die Frau devot bleibt. Aus triftigem Grund finden wir dieses Muster trotz aller sexuellen Aufgeklärtheit nicht nur in der üblichen Paarbeziehung und Ehe, sondern auch in der Prostitution und im weiter boomenden Pornografiebereich.
zum Beitrag20.12.2017 , 10:32 Uhr
Ist eigentlich jemals aufgeklärt worden, wer hinter kreuznet steckte und welche (politökonomischen) Absichten die Betreiber dieser Hassplattform verfolgten? //http://www.sueddeutsche.de/politik/ultrakatholische-hetzseite-verfassungsschutz-brandmarkt-kreuznet-1.1321684
zum Beitrag19.12.2017 , 21:24 Uhr
"Zu viel Holz vor der Hüttn" korrespondiert mit "Kein Hintern in der Hose". Bei beiden Bemerkungen handelt es sich um ordinär-anzügliche. Unabhängig davon, wie man sie privat beurteilten mag, haben solche Äußerungen in einem Arbeitskontext zu unterbleiben.
Leute, die sexualisierte Sprüche klopfen, wollen damit von ihrer Unsicherheit ablenken. Es handelt sich dabei um ein Zeichen von Schwäche.
zum Beitrag17.12.2017 , 17:21 Uhr
Bitte immer wieder über die Naziterrorherrschaft berichten. Die Geschichtskosmetiker werden immer dreister, auch weil Zeitzeugen wie Kazimierz Piechowski wegsterben.
zum Beitrag16.12.2017 , 19:23 Uhr
„Wenn wir den Mädchen das Nein beibringen würden, bevor wir ihnen beibringen, Tangas anzuziehen, dann hätten wir ein sexuelles Paradies. Weil die Männer sich dann entwickeln müssten.“
Abgesehen davon, dass es „die Männer“ als homogene Gruppe unter dem Gesichtspunkt psychosexueller Verhaltensweisen gar nicht gibt, ist das Erleben sexueller Gewalt und sexualisierter Übergriffe nicht auf das weibliche Geschlecht beschränkt und auch keine Folge unzureichender Grenzsetzungen, sondern Zeichen sozialer Inkompetenz beim Täter bzw. der Täterin. Dass wir solche Störungen vermehrt bei Männern vorfingen, ist Fehlentwicklungen geschuldet, die eine Folge traditioneller männlicher Rollenvorgaben darstellen. Dazu //wikis.hawk-hhg.de/wikis/fields/Maennliche_Sozialisation/uploads/Materialien/King_Flaake_M%E4nnlAdoleszenz_Pohl_Psychoananl.pdf
Auf der Seite der Mädchen und Frauen finden wir eine Identifikation mit als typisch weiblich geltenden Prioritäten. So wird weiblichen Personen von früher Kindheit an beigebracht und vorgelebt, dass sie sich für soziale Beziehungen, Gesundheit und Körperlichkeit interessieren und daraus ihren Selbstwert ableiten sollen. Genauso viele Mädchen und Frauen wie Jungen und Männer lassen sich von dem Hype, den unsere Gesellschaft um Liebe und Sex macht verleiten, die wirklich wichtigen Dinge aus den Augen zu verlieren, vor allem in der Adoleszenz. Da aber junge Männer in der Mehrheit andere und besser bezahlte Berufe als junge Frauen ergreifen, fällt es ihnen leichter, das später zu kompensieren.
Helfen könnte ein pragmatischerer Blick auf alles, was mit „Erotik“ zu tun hat. Hinzu kommt das trotz aller Sexualisierung unseres Alltags erschreckend rudimentäre Wissen in diesem Bereich. Auf diese Weise werden nur Mythen gehegt, es wird Unzufriedenheit erzeugt und unrealistische Erwartungen geweckt.
zum Beitrag16.12.2017 , 10:23 Uhr
Grundsätzlich ist die Natur des sexuellen Miteinanders von Menschen faszinierend komplex. Es war unsere Kultur, die Varianten des Sex entwickelt hat, die unvergleichlich plump und teilweise auch brutal sind.
Das hatte auch Sinn, so lange die Menschheit auf niederschwellige Fortpflanzungsangebote und die maximale Kontrolle der weiblichen Bevölkerung setzte. Allerdings haben wir die Bronzezeit mittlerweile überwunden.
zum Beitrag16.12.2017 , 10:20 Uhr
Die Autorin beschrieb lediglich einen in unserer Kultur ungewöhnlichen Ablauf dessen, was als Sex zwischen Frau und Mann gilt. Sie schildert, als wie erfüllend sie ihn erlebte.
Guter Sex ist eine Kunst, aber nicht jeder Mensch ein Künstler. Es ist wie beim Essen, da gibt es auch etwas für jeden Geschmack. Manche bevorzugen sehr anspruchsvolle Küche, andere möchten Fastfood. Wenn Menschen eine zwischenmenschliche sexuelle Beziehung eingehen, unabhängig davon ob die wenige Minuten oder ein Leben lang bestehen soll, muss man sich über die Art und Qualität des sexuellen Verkehrs nur einig werden. Und das ist nicht immer so einfach.
zum Beitrag16.12.2017 , 10:02 Uhr
"Er hat mir vorgeführt, wie sehr ich keine Grenzen setzen kann, weil ich auf so etwas überhaupt nicht vorbereitet war. Ich behaupte, keine Frau ist darauf vorbereitet, weil wir alle zu diesen lächelnden, netten Mädchen erzogen werden."
In unserer Gesellschaft erlebt die Mehrzahl der Menschen keine sexuelle Gewalt. Gleichzeitig ist die Gruppe derer, die bereits als Kinder erfahren müssen, wie schnell harmlos erscheinende Kontakte in übergriffige Sexualität abgleiten und so eskalieren groß. Mädchen begleitet beim Aufwachsen die Drohung, sexuelle Übergriffe zu erleben unterschwellig immer. Gleichzeitig wird weiblichen Personen traditionell vermittelt, die Aggressionen ihrer männlichen Pendants regulieren zu müssen. Eine sozial äußerst wichtige Fähigkeit, für die Mädchen und Frauen aber Verachtung, statt Anerkennung ernten. Jungen als Opfer sexueller Gewalt und Ausbeutung kommen in der öffentlichen Wahrnehmung gar nicht vor, dabei sind auch sie stark betroffen.
„Vergewaltigungsmythen sind Konsequenzen eines gesellschaftlich anerkannten Verständnisses einer unterschiedlichen männlichen und weiblichen Sexualität. Männern wird demnach Triebhaftigkeit unterstellt und Frauen die Verpflichtung der Kontrolle eigener und männlicher sexueller Aktivität auferlegt. Vergewaltigungsmythen sind also sozial etablierte Meinungen zu Vergewaltigungsdelikten, die auf soziokulturell tradierte moralische Normvorstellungen, auf biologisch-deterministische Menschenbilder oder auf rechtsinadäquate Vorstellungen zurückzuführen sind.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Vergewaltigungsmythos
Angelika Oetken, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs geworden sind
zum Beitrag15.12.2017 , 22:35 Uhr
Wie viel sexuelle Armut Freier kennzeichnet, beschreiben Expertinnen für Prostitution in diesen Artikeln:
//http://www.taz.de/!5191687/
//http://www.taz.de/!5452370/
https://www.emma.de/artikel/ein-besuch-im-domina-studio-263725
Die Rate an Menschen, die schon als Kinder sexuellen Missbrauch erlebten, ist unter männlichen und weiblichen Prostituierten hoch. Wer in einer Missbraucherfamilie aufwächst und dort zum Opfer für sexuelle Ausbeutung auserkoren wird, lernt oft buchstäblich von der Wiege an, die sexualisierten Bedürfnisse der MissbraucherInnen zu identifizieren und zu befriedigen. Gleichzeitig müssen die Opfer lernen, während der sexuellen Attacken zu dissoziieren, denn der Wucht der sexuellen Energie Erwachsener haben Kinder weder physisch noch emotional etwas entgegen zu setzen. Sexualität transportiert Lebenskraft und Todestrieb zugleich. Dissoziieren, also innerlich wegtreten, das Bewusstsein abspalten ist deshalb eine wesentliche Voraussetzung, um später in der Prostitution arbeiten zu können, ohne an Körper und Seele schwer krank zu werden.
Es gibt leider wenig Forschung zu dem Thema. Aber ich mutmaße, dass viele Prostituierte und ihre Freier die Missbrauchsbiografie teilen. Denn die Rate an männlichen Opfern von Kindesmissbrauch ist hoch. Das gesellschaftliche Tabu viel größer als bei ihren weiblichen Pendants. Hilfe sehr rar. Einem Mann, der in Folge sexueller Traumatisierungen ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität hat, dem bleibt immerhin noch der Gang zu Prostituierten, um trotzdem Sex machen zu können.
Angelika Oetken, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs geworden sind
zum Beitrag24.11.2017 , 00:13 Uhr
Frau Moser-Pröll offenbart mit ihrem Statement ja eine interessante Sicht auf Sexualität. Ist ihre Meinung repräsentativ für FunktionärInnen des Skisports?
Wenn sich bei männlichen Sportlern bzw. Exsportlern die Neigung zu sexueller Gewalt mit Alkoholmissbrauch kombiniert, sollte man immer auch die schädliche Wirkung hormoneller Dopingmittel berücksichtigen. Prof. Dr. Freyberger von der Universität Greifswald forscht und veröffentlicht dazu schon sehr lange https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Mehr-Beratung-fuer-Dopingopfer-im-DDR-Sport,doping362.html
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag17.11.2017 , 21:15 Uhr
"– bereits Shirley Temple, Kinderstar der 1930er Jahre, berichtete, wie ein Produzent ihr seinen Penis zeigte, während ein anderer Mitarbeiter im Nebenzimmer ihre Mutter begrabschte."
Das Mädchen Shirley wird diese Ankündigung in Form einer offenen Drohung verstanden haben. Heutzutage wird das gern ausgeblendet, aber Sexualität hat neben positiven, auch sehr bösartige Seiten. Ein als besonders attraktiv und wertvoll geltendes Kind mittels Sexualpraktiken zu beschädigen oder ggf. auch zu vernichten, kann Männer mit sadistischen Neigungen in spezieller Weise erregen. Aus triftigem Grund gehören entsprechende nachgestellte oder reale Szenen zu den Rennern auf Pornoplattformen.
Temples Eltern verprassten das Geld das ihre Tochter verdiente. Echte Elternliebe sieht anders aus https://de.wikipedia.org/wiki/Shirley_Temple
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag10.11.2017 , 18:53 Uhr
Wer in seiner geschlechtlichen Identität und Geschlechterrolle sicher ist und sich darin wohl fühlt, hat keinen Anlass, anderen Menschen diesen Zustand zu neiden oder sogar abzusprechen.
Was Identitär Beschädigte angeht, möchte ich einen Artikel empfehlen, der aus dem Jahre 2003 stammt und etwas vorweg nimmt, was aktuell wieder Auftrieb hat.
Zitat:
„Nach einer Längsschnittuntersuchung im Staat New York über fast 20 Jahre wiesen die Probanden, die von ihren Müttern in der Kindheit beschimpft worden waren, dreimal häufiger Symptome von Borderline-Persönlichkeitsstörung oder narzisztischen , zwanghaften oder paranoiden Störungen auf wie als die, die das nicht erlitten hatten22. Die Autoren Barnow et al23 fanden bei von ihnen untersuchten aggressiv auffälligen Probanden signifikant häufiger einen emotional ablehnenden Erziehungsstil. Debra Niehoff24 berichtet in ihrem Buch „The Biology of Violence“ von Untersuchungen, in denen vernachlässigte Kinder später fast die gleiche Häufigkeitsrate hatten, wegen krimineller Vergehen verhaftet zu werden, wie missbrauchte Kinder. Auch hier ist davon auszugehen, dass ein solches Erziehungsmilieu von Missachtung geprägt ist! Die „gewöhnliche“ Erziehung enthält demnach in - meist - abgeschwächter Form zwei Hauptelemente der Spezialsoldaten- bzw. Foltererausbildung, nämlich körperliche Gewalteinwirkung und seelische Demütigung.“ http://amnesty-heilberufe.de/wp-content/uploads/2014/02/2003-12-folterausbildung-psychopolitisch-boppel_p.pdf (S. 190)
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag09.11.2017 , 21:48 Uhr
Das, was der Tochter Ihrer Freundin mutmaßlich widerfahren ist erfüllt den Tatbestand des Missbrauchs von Schutzbefohlenen.
Leider bilden sexuelle Übergriffe im psychotherapeutischen Kontext keine Seltenheit https://www.berliner-zeitung.de/rund-zwoelf-prozent-der-psychotherapeuten-raeumen-sexuelle-kontakte-zu-ihren-patientinnen-ein--als-ob-es-ploetzlich-liebe-waere--15020614
zum Beitrag09.11.2017 , 21:43 Uhr
Folge ich der bisherigen Berichterstattung, dann hat Kevin Spacea gewohnheitsmäßig missbraucht. Angesichts seiner Vita auch kein Wunder https://www.stern.de/lifestyle/leute/kevin-spacey--schreckliche-kindheit-unter-paedophilem-nazi-vater-7681304.html
Spacey gehört zu den Opfern, die sich zu sehr mit ihren Täterinnen und Tätern identifizieren, um noch genug Abstand zu deren kriminellem und unmenschlichen Verhalten wahren zu können.
zum Beitrag09.11.2017 , 21:39 Uhr
Aus triftigem Grund gibt es gegen jeglichen Versuch des sachlichen Diskurses über sexuelle Übergriffigkeit erhebliche Widerstände. Die dann polemisch geführt werden. QED in diesem Fall.
zum Beitrag09.11.2017 , 19:34 Uhr
Für den Fall, dass Sie sich hier noch nicht gemeldet haben: https://www.aufarbeitungskommission.de/
Sicherlich kein ideales Projekt, aber zu mindestens sammelt die Kommission Informationen. Ich persönlich bin der Meinung, dass es mindestens so viele männliche wie weibliche Opfer von Sexualstraftaten gibt. Jungen scheinen besonders häufig in ihrer sehr frühen Kindheit und später in und kurz nach ihrer Pubertät sexuellen Übergriffen ausgesetzt zu sein.
zum Beitrag09.11.2017 , 19:21 Uhr
Als Folge einer traditionellen Sicht auf Geschlechterrollen wurde über weibliche Opfer und ihre Reaktionen auf sexuellen Missbrauch, sexualisierte Gewalt und sexuelle Ausbeutung viel mehr zusammen getragen als über männliche.
Offensives sexualisiertes Verhalten bei Mädchen und Frauen gilt als Indiz für eine entsprechende Konditionierung in der Kindheit. Hier wird das angerissen http://www.spiegel.de/forum/gesundheit/interview-ueber-borderliner-gefuehlsleben-wie-ein-wilder-araberhengst-thread-673471-1.html
Prof. Kavemann hat zum Thema geforscht http://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/article/1500531169-sexueller-missbrauch-von-maedchen-warum-opfer-immer-wieder-verletzt-werden.html
Zu (sexuell) übergriffigen Frauen gibt es leider sehr wenig Erhebungen. Meiner Erfahrung nach werden sie hier am treffendsten beschrieben http://www.borderline-muetter.de/cms/
Frauen fliegen, was Missbrauchstäterschaft angeht, unterm gesellschaftlichen Radar. Ihre Attacken auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene wissen sie meist sehr gut zu tarnen, zu kaschieren und ggf. erfolgreich zu rechtfertigen.
Für gewöhnlich betrifft so etwas aber keine Einzelpersonen, sondern ist Teil einer transgenerationalen Weitergabe von traumatisierendem Fehlverhalten. Um so entscheidender ist jede Person, die aussteigt.
zum Beitrag08.11.2017 , 23:42 Uhr
Wenn Männer sexualisierte Sprüche klopfen, dann meistens mit ähnlicher Absicht wie sie so agierende männliche Jugendliche hegen: sie wollen davon ablenken, wie verunsichert sie im Hinblick auf ihre Sexualität und ihr Verhältnis zu Frauen sind. Hinter so manchem vorgeblichen Hetero-Macker mag sich auch ein Klemmi verbergen, also ein seine Homosexualität verbergender Mann.
Und Grund in einer Sexualisierung liegen, der sie in ihrer Kindheit ausgesetzt waren. Beschrieben wird das hier http://www.sueddeutsche.de/wissen/sexueller-missbrauch-die-mutter-als-taeterin-1.3707646 (Leider mit Paywall, aber die kleine Gebühr wert).
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag04.11.2017 , 19:26 Uhr
Auch in dieser Expertise kommt das Thema „Operative Nutzung von Tätern durch das MfS“ viel zu kurz https://www.aufarbeitungskommission.de/wp-content/uploads/2017/10/Expertise-DDR_online.pdf (S. 92/93)
Dabei wird es ganz sicher Verquickungen zum Sport geben.
zum Beitrag04.11.2017 , 19:06 Uhr
Aus triftigem Grund weisen die Systeme der Ausbeutung, Vertuschung und Einschüchterung von Opfern, Mitbetroffenen und deren UnterstützerInnen mehr Gemeinsamkeiten auf als Unterschiede. Die Tatorte Sport, Kirchen, Schulen, Internate, Gemeinden, Heime usw. sind relativ ähnlich aufgebaut. Nur Milieu, Sprache und Gewohnheiten differieren ein wenig.
Kinder-Doping und sexueller Missbrauch im Sport korrespondieren stark miteinander, sie bedingen sich sogar. Die Aufklärung und Aufarbeitung ist dringend nötig, eine angemessene Schadensregulierung, die den Opfern zu Gute kommt sowieso. Nicht nur was Opfer des DDR-Leistungssports angeht, sondern auch solche, die in der BRD und später im wiedervereinigten Deutschland wie Nutztiere ausgeschlachtet wurden.
Hier ist auch die neue Regierung gefragt. Immerhin fördert das Bundesministerium des Inneren den Leistungssport.
Übergriffigkeit gilt in unserer Gesellschaft leider vielen Menschen immer noch als Erfolgsprinzip und als Zeichen von Stärke. Dabei ist bei näherem Hinsehen das genaue Gegenteil der Fall. Einzelne Personen und Gruppen fügen der gesamten Gesellschaft Schaden zu um ihre ganz eigennützigen Interessen zu verfolgen.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag01.11.2017 , 13:11 Uhr
Das nahezu unbeachtete Insektensterben ist wirklich dramatisch, denn es richtet unumkehrbare Schäden an, die die sowieso schon angegriffene Ernährungssituation weltweit in noch nicht absehbarer Weise verschlechtern wird.
Gegen die mentale und psychosoziale Beschädigung junger Menschen, insbesondere männlicher, die sich in Radikalisierung äußert, können wir dagegen etwas tun.
Dazu http://wikis.hawk-hhg.de/wikis/fields/Maennliche_Sozialisation/uploads/Materialien/King_Flaake_M%E4nnlAdoleszenz_Pohl_Psychoananl.pdf
https://www.rowohlt.de/download/file2/sixcms_filename/2919786/Neutzling_Kleine_Helden.pdf
http://www.sueddeutsche.de/wissen/sexueller-missbrauch-die-mutter-als-taeterin-1.3707646
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag31.10.2017 , 21:18 Uhr
Ich schrieb "Wie viele Borderliner und Söhne von Borderlinerinnen mögen sich wohl unter den selbst ernannten Männer- und Väterrechtlern befinden?"
Hier etwas dazu, was es für Kinder bedeutet, eine von Borderline betroffene Mutter zu haben und welche Folgen sich daraus entwickeln können http://www.borderline-muetter.de/cms/
Bei hochgradigen, lang anhaltenden Trennungskonflikten spielen schlecht kompensierte psychische Störungen eine entscheidende Rolle. Leidtragende sind immer Kinder, falls die Paare welche haben https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/bibs/458_12244_scheidungsfamilien.pdf
zum Beitrag31.10.2017 , 18:55 Uhr
Ein unmittelbarer Zeitzeuge hat sich zu Wort gemeldet, Kevin Spaceys Bruder Randall Fowler.
https://www.stern.de/lifestyle/leute/kevin-spacey--schreckliche-kindheit-unter-paedophilem-nazi-vater-7681304.html
Damit wäre die Frage beantwortet, von wem Spacey das Missbrauchen gelernt hat.
zum Beitrag31.10.2017 , 18:50 Uhr
Sexuelles auf andere Menschen abzielendes Agieren, stellt immer eine Grenzüberschreitung dar und beinhaltet ein gewisses Risiko.
Wer das nicht einzugehen bereit ist, sollte seinen Sex für sich behalten.
Soweit ich informiert bin, hat Anthony Rapp mehrfach versucht, diskret mit Kevin Spacey Kontakt aufzunehmen. Gut möglich, dass Spacey wie Weinstein der Ruf des sexuellen Aggressors begleitet. Und Rapp der erste ist, der das öffentlich macht.
Beweisführungen im herkömmlichen Sinne sind bei Sexualstraftaten schwierig. Deshalb ist es zentral, die Glaubhaftigkeit der Angaben der Opferzeugen zu prüfen.
Dazu: https://www.missbrauchsopfer-josephinum-redemptoristen.de/was-wir-als-missbrauchsopfer-mitzuteilen-haben/
zum Beitrag31.10.2017 , 18:06 Uhr
Wenn man den Gewaltbegriff weiter fasst und Nötigung und Manipulation einbezieht, könnte die ermittelte Rate bei Frauen und Männern gleich hoch sein. Das Problem ist, dass man die Quoten eigentlich nur durch die Befragung von Opfern hoch rechnen kann. Denn Täterinnen und Täter sind selbstredend nicht gerade auskunftsbereit. Und da es unsere Geschlechterollenvorgaben weiblichen Personen leichter macht, sich als Opfer sexueller Übergriffe zu offenbaren als Männern, werden Erhebungen immer wenig belastbare Ergebnisse liefern.
zum Beitrag31.10.2017 , 17:59 Uhr
Dann nichts wie los Männer. ab in die traditionellen Frauenberufe. Dort herrscht ein dramatischer Fachkräftemangel.
Und ich bin mir sicher, dass es recht viele Frauen gibt, die Karriere machen, dafür aber nicht auf Kinder verzichten wollen und sich darüber freuen, wenn sie Männer finden, die bereit sind, beruflich zurückzustecken, um sich um Haushalt und den gemeinsamen Nachwuchs zu kümmern.
Ich wundere mich, dass es für diese Gruppen von Menschen noch keine Partnerbörsen gibt. Von Vermittlungsportalen halte ich in dem Zusammenhang nichts. Aber um so mehr von der Menschenkenntnis des guten alten Berufes der KupplerInnen.
zum Beitrag31.10.2017 , 17:52 Uhr
Hätte eine Antonia Rapp Kevin Spacey der sexuellen Nötigung und versuchten Vergewaltigung bezichtigt, hätte das nicht weiter Aufsehen erregt. Vielmehr wären sofort Stimmen laut geworden, die darauf hinweisen, dass eine 14jährige, die sich abends auf eine Party zu Männern begibt, damit rechnen muss, von ihnen sexuell belästigt, genötigt oder sogar vergewaltigt zu werden.
Über die tatsächliche Geschlechterverteilung bei Opfern und Tätern sagt das nichts aus. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass mindestens ebenso viele Jungen im Laufe von Kindheit und Jugend sexuellen Übergriffen zum Opfer fallen wie Mädchen.
Was bei weiblichen Betroffenen aber als nicht der Rede wert gilt, wird als ungewöhnlich eingestuft, wenn die Opfer männlich sind.
Meiner Meinung nach war diese Besonderheit, dieser Bruch mit überkommenen Rollenklischees, einer der Hauptgründe für den so genannten "Missbrauchstsunami", der 2010 von männlichen Opfern priesterlicher Sexualstraftaten an Jungen und männlichen Jugendlichen eingeläutet wurde.
zum Beitrag31.10.2017 , 17:42 Uhr
Sexuelle Gewalt, Übergriffigkeit, Demütigung hat mit Hass zu tun. Und mit Neid: Darauf, dass eine andere Person nicht so zerstört, brutal und abgestumpft ist wie man selbst. Dass sie womöglich Lebensfreude und Lebendigkeit ausstrahlt, die man ihr auch noch ansieht. So wie ein Tierquäler die Wut, die er Menschen gegenüber hegt, an einem hilflosen Tier abreagiert, leitet der sexuelle Aggressor, Druck und Unzufriedenheit darüber ab, dass er einem anderen Menschen seine beschädigte Sexualität aufzwingt. Eine sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung hat auch immer den Charakter einer symbolischen Hinrichtung.
Dazu eine der bekanntesten und beliebtesten Pornodarstellerinnnen:
"Einen bedient sie vaginal, einen oral, einen mit der Hand. Es sieht aus wie ein brutaler Sport. „Nach einem Porno will man eigentlich ein Jahr keinen Sex“, sagt Hagen." http://www.taz.de/!5069926/
Das 1. Gebot des traditionellen (Heteo-)Sex: "Ich bin der Herr, dein Gott und f... dich tot". Die Psychoanlyse empfiehlt heterosexuellen Frauen nicht ohne Grund an, bei der sexuellen Interaktion mit einem Mann eine masochistische Haltung einzunehmen.
Die Menschen des Mittelalters rechneten das, was sie als „Lüsternheit“ bezeichneten dem Teufel zu und versuchten so, das Böse, das Zerstörerische, das die Sexualität wie alles andere Menschliche natürlich auch transportiert, zu externalisieren. Wir heutzutage neigen dazu, Sex wahlweise zu verharmlosen, zu romantisieren, zu idealisieren oder abzuwerten, indem diesem Bereich mit Anzüglichkeiten und schlüpfrigen Beschreibungen begegnet wird.
Anthony Rapps Gang an die Öffentlichkeit sollte Anlass geben, einen neuen Weg zu beschreiten, nämlich den des sachlichen, aber humanen Pragmatismus dem Sexuellen gegenüber. Die menschliche Sexualität wird in einer Art Parallelwelt ausgelebt. Und das Internet erfüllt mittlerweile die Funktion von Pandoras Büchse. Wir sollten aufpassen, dass wir den Deckel zuhalten https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCchse_der_Pandora
zum Beitrag31.10.2017 , 17:13 Uhr
Hinzu könnte kommen, dass der 14jährige Anthony Rapp sich von Spacey in die Rolle eines "Mädchens" gedrängt gesehen haben mag. Also einer weiblichen Person, deren Körper von einer männlichen für sexuelle Triebabfuhr benutzt wird. Ähnlich wie jemand der Stuhldrang hat, eine Toilette aufsucht. Mit dem Unterschied, dass unsere Kultur vorsieht, dass der männliche Nutzer das weibliche Objekt für sein Stillhalten bzw. seine Kooperation entschädigt. Auf Rapp könnte das so gewirkt haben, unabhängig von der eigentlichen sexuellen Orientierung des Täters und seines Opfers.
Einen Jungen, der sich mitten in der Pubertät befindet, kann eine derartige übergriffige Inanspruchnahme maximal verunsichern und demütigen. Männer, die von katholischen Priestern missbraucht worden sind, meistens in dem gleichen Alter wie Rapp damals, haben relativ ausführlich berichtet, welche Folgen das für sie hatte.
http://www.spreeblick.com/blog/2010/01/28/sexueller-missbrauch-am-canisius-kolleg-berlin/ https://www.missbrauchsopfer-josephinum-redemptoristen.de/ http://initiative-ehemaliger-johanneum-homburg.de/
zum Beitrag31.10.2017 , 14:27 Uhr
So ist es: hier der Landkreis Regensburg http://www.regensburg-digital.de/afd-wird-zweitstaerkste-kraft-im-landkreis-regensburg/25092017/
zum Beitrag31.10.2017 , 13:52 Uhr
Es sind angemessene und entschiedene Grenzsetzungen notwendig. Physische Sofortmaßnahmen können in einigen Situationen sinnvoll sein, beheben aber weder das Problem, noch beenden sie auf Dauer das Verhalten der übergriffigen Kinder.
Wenn Jungen oder Mädchen entsprechend auffällig agieren, sollte man immer an eine Kindeswohlgefährdung im häuslichen Umfeld denken. Dazu Ursula Lambrou https://www.rowohlt.de/download/file2/sixcms_filename/2849826/Lambrou_Alkoholismus.pdf
Bei Jungen kann eine emotionale Misshandlung in Kombination mit sexueller Instrumentalisierung Ursache sexuell übergriffigen Verhaltens auf Peers sein. http://www.sueddeutsche.de/wissen/sexueller-missbrauch-die-mutter-als-taeterin-1.3707646
Mädchen reagieren auf sexuellen Missbrauch durch männliche Angehörige geschlechtsrollengemäß meistens anders.
Schulisches Personal ist an dieser Stelle besonders herausgefordert. Deshalb ist es für Schulen entscheidend, sich bei Fachberatungsstellen Unterstützung zu holen. An erster Stelle steht immer die individuelle und kollektive Haltung zur Sexualität zu klären und etwaige eigene Erlebnisse aufzuarbeiten. Das ist nicht so aufwändig, wie es erstmal wirken mag.
zum Beitrag31.10.2017 , 13:33 Uhr
Alkoholkonsum wird gern als Erklärung oder Entschuldigung für sexuelle Übergriffe bis zu Vergewaltigungen heran gezogen. Hier etwas zur Wirkung von Alkohol auf sexuelle Funktionen und Verhaltensweisen http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/buchauszug-alkohol-und-sexualitaet-a-430867.html Es geht zwar um Heterosex, aber das rein funktionelle bleibt davon unbeeinflusst.
Sexualaktivitäten und Alkoholkonsum sind überall dort, wo dieses Suchtmittel konsumiert wird, eng verflochten. Warum das so ist und welchen Zwecken es dient, wäre eine nähere Untersuchung wert.
Was den damals 26jährigen Kevin Spacey betrifft: folgt man Anthony Rapps Schilderungen, dann war der Mann nüchtern genug, um ziemlich zielorientiert vorzugehen https://www.buzzfeed.com/adambvary/anthony-rapp-kevin-spacey-made-sexual-advance-when-i-was-14?utm_term=.ivk0MgrVK#.yj2OvenRA
zum Beitrag31.10.2017 , 13:20 Uhr
Das, was der seinem eigenen Bekunden nach arglose 14jährige tun musste, um den ihn sexuell nötigenden 26jährigen Mann abzuwehren, ging über das gern propagierte "Nein-Sagen" weit hinaus. Jedenfalls, wenn man dem folgt, was Anthony Rapp berichtet http://www.tagesspiegel.de/berlin/queerspiegel/nach-missbrauchsvorwuerfen-kevin-spaceys-zynisches-coming-out/20524332.html
Angesichts einer sexuellen Attacke durch eine in allen Bereichen überlegene Person in Schockstarre zu verfallen, halte ich im Übrigen für ausgesprochen angemessenes Verhalten. Sexuelle Übergriffe transportieren eine Form von destruktiver Energie, die wir im Zusammenhang mit Sexualität gern ausblenden. Welche uns aber um so stärker begleitet. Seit es die Digitalen Medien gibt, wird diese sexuelle Parallelwelt sogar sichtbar. Das Internet strotzt nur so von Darstellungen sexueller Nötigung, Gewalt, Demütigung, Entwertung, Ausbeutung. So etwas gehört zu den am meisten nachgefragten Produkten im Netz.
Und: auch einvernehmliche sexuelle Interaktionen verlaufen selten in Form eines Frage-Antwort-Spiels.
zum Beitrag31.10.2017 , 12:58 Uhr
Das, was innerhalb einer Kultur oder Epoche in sexueller Hinsicht als akzeptabel gilt, wandelt sich im Laufe der Zeit. Folglich ändert sich im Nachgang auch dessen juristische und ethische Bewertung. Das, was Anthony Rapp schildert, bietet sich an, inne zu halten und die vor über 30 Jahre in den USA gültigen Maßstäbe für akzeptiertes und nicht-akzeptables Sexualverhalten mit denen von heute zu vergleichen. Allerdings gibt es zwischen den Verhältnisse in Deutschland, bzw. Mitteleuropa und denen in den USA bei allen Ähnlichkeiten entscheidende Unterschiede. Bei uns sind Historie und aktuelle Gegebenheiten andere als in den Staaten.
Jan Feddersen hat vor fast 10 Jahren eine großartige Analyse über eine Konferenz abgeliefert, zu der die Wilhelm-Reich-Gesellschaft nach Berlin eingeladen hatte http://czyborra.com/pedofiles/pressespiegel/ueberfick.pdf . Für alle, denen der Name „Wilhelm Reich“ nichts sagt: Herr Feddersen formuliert in seinem Artikel wie folgt „um die Erbschaft eines der einflussreichsten Männer sexualpolitischer Anstrengungen des vorigen Jahrhunderts.“ Hier ein kritisch-satirischer Blick auf die Orgonauten um Wilhelm Reich http://www.zeit.de/2013/02/Film-Der-Fall-Wilhelm-Reich-Orgontherapie
Wilhelm Reich galt als homophob. Prof. Rolf Pohl schätzt Schwulenfeindlichkeit – korrekt müsste es eigentlich „Angst vor Gleichgeschlechtlichem“ heißen – so ein: http://wikis.hawk-hhg.de/wikis/fields/Maennliche_Sozialisation/uploads/Materialien/King_Flaake_M%E4nnlAdoleszenz_Pohl_Psychoananl.pdf
zum Beitrag31.10.2017 , 12:19 Uhr
Kevin Spacey hat der Sache der sexuellen Toleranz keinen Gefallen getan, indem er sein Outing als homosexuell lebender Mann damit verknüpfte Vorwürfe, die Anthony Rapp gegen ihn erhob zu bestätigen. Dann noch einen Entschuldigungsversuch zu unternehmen und gleichzeitig zu behaupten, er könne sich an das Geschilderte gar nicht erinnern ist perfide. Fast scheint es so, Kevin Spacey sei dafür in die Rolle des Frank Underwood geschlüpft. Dieses skrupellos manipulierenden Machtmenschen, den der Schauspieler in der Serie „House of Cards“ so überzeugend verkörpert.
Man könnte denken, irgendwelche Evangelikalen oder Katholiban hätten Kevin Spacey, einen der begabtesten Darsteller seiner Generation dazu gebracht. Eine willkommene Instrumentalisierung, um Homosexuelle in Misskredit zu bringen. So abwegig wäre das eigentlich nicht. Und wer sich mit den Hintergründen von Missbrauchskriminalität, die unter Verantwortung der Evangelischen und Katholischen Kirche verübt, unterhalten und vertuscht wurde beschäftigt, weiß, dass es gerade unter den christlichen Extremisten viele IMs gibt, die eine Moral predigen, die sie selbst fortgesetzt brechen. Abgesehen davon, lässt ich mit verbotetem oder diffamiertem Sex wunderbar Politik machen.
Das Ganze könnte zum Anlass genommen werden, aus einer sachlichen Distanz heraus zu überprüfen, inwieweit es unter gleichgeschlechtlich orientierten Menschen eine ähnliche Kultur der sexuellen Übergriffigkeit gibt, wie sie unter Heterosexuellen eine lange Tradition hat. Übergriffiges Sexualverhalten betrifft uns alle, weil es einen der intimsten und schützenswertesten Bereiche des Menschen berührt.
zum Beitrag31.10.2017 , 11:44 Uhr
"Im Einklang mit Befunden der Sexualwissenschaft gelten 14-Jährige nach deutscher Gesetzeslage als voll zustimmungsfähig – ihnen wird die Fähigkeit zugestanden, sich gegen eine unerwünschte Einladung zum Sexualakt auch wehren zu können."
Unter der Voraussetzung, dass es sich um einen im Sinne der Einvernehmlichkeit, unabhängig von der sexuellen Orientierung beider bzw. aller Beteiligten normalen sexuellen Verkehr handelt, stimme ich Ihnen zu Herr Feddersen. Das deutsche Sexualstrafrecht macht aber nicht zuletzt im Hinblick auf noch nicht vollährige Personen Einschränkungen.
Folge ich dem, was Anthony Rapp hier schildert, dann hat Kevin Spacey im Alter von 26 Jahren einen 14jährigen sexuell genötigt. Mutmaßlich, um ihn zu vergewaltigen. Das Dargestellte deutet darauf hin, dass Spacey eine bei Sexualstraftätern verbreitete Groomingstrategie anwandte. https://www.buzzfeed.com/adambvary/anthony-rapp-kevin-spacey-made-sexual-advance-when-i-was-14?utm_term=.kagaqEwYo#.kpgKLD4J6
Es böte Aufschluss, wenn Kevin Spacey der Öffentlichkeit zu gegebener Zeit mitteilt, wo und von wem er dieses kriminelle Vorgehen erlernt hat.
Die Debatte zeigt, wie weit (moralischer) Anspruch und gelebte Realität im Bereich des Sexuellen voneinander abweichen. Unabhängig vom Milieu und dessen expliziten und impliziten Regelwerken. Man sollte sich bei der Bewertung der Debatte vor Augen halten, dass das, was Anthony Rapp im Alter von 14 Jahren widerfahren ist, für gleichaltrige Mädchen eine übliche so übliche Erfahrung darstellt. So verbreitet, dass man von einer Art sexueller Initiation sprechen muss.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag31.10.2017 , 11:21 Uhr
Die Instrumentalisierung von Kindesmissbrauch und sexueller Gewalt gegen Frauen durch Neonazis ist nicht nur politischer Natur, sondern stellt meiner Meinung nach eine Form der Projektion dar https://beauftragter-missbrauch.de/der-beauftragte/nein-zu-rechtsextremismus/
Sexuelle Ausbeutung und sexualisierte Misshandlung stehen in engem Zusammenhang mit kognitiv-emotionaler Verflachung und mentaler und psychosozialer Verwahrlosung, die zu Entgleisungen und Enthemmungen führen. Typisch für extremistische Ideologen jeglicher radikaler Einfärbung ist, dass sie nach außen hin so tun, als hielten sie sich an strenge Regeln, die sie aber in Wirklichkeit um so exzessiver brechen.
Kämen solche Leute zu Einsicht und Vernunft, würden sie sich in psychotraumatologische Behandlung begeben und sich der Aufarbeitung der Destruktionen widmen, denen sie in ihrer Kindheit ausgesetzt waren. Statt dessen identifizieren sie sich mit ihren Aggressoren. Ein Klassiker des menschlichen Versagens, der schon in uralten Mythen beschrieben wurde. Das Gegenteil von Stärke und Heldenmut.
Bei dem, was als "NSU-Morde" bezeichnet wird und hinter dem viel mehr steckt, als drei durchgeknallte, kriminelle junge Menschen, spielen Kindesmissbrauch, Kinderhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung, Missbrauchsabbildungen (="Kinderpornografie) und Kindermord eine zentrale Rolle.
zum Beitrag31.10.2017 , 11:12 Uhr
Hinter Jammern und Klagen verbirgt sich Bequemlichkeit. Nur Kinder, Alte, Kranke und Bedürftige haben einen Anspruch auf Vollversorgung. Alle anderen können und dürfen die Verantwortung für ihr Leben nicht delegieren. Weder an "die Politik", noch an "den Staat", irgendwelche Kirchen bzw. deren Götter.
Es gibt in ganz Deutschland, überall in Europa und auf der ganzen Welt strukturschwache Gegenden. Manche Gegenden auf der Erde, in denen die Menschen vor Kurzem noch ihr Auskommen hatten, sind unbewohnbar geworden. Seit der Wiedervereinigung steht es allen Erwachenen, die einen deutschen Pass besitzen frei, in eine andere Region zu ziehen, wenn ihnen das, was sie als ihre "Heimat" bezeichnen, nicht zusagt oder sie da kein Auskommen finden.
Das haben in der Vergangenheit viele Menschen getan, das hält bis heute an und es wird auch zukünftig so sein.
Den "Doofen Rest" gibt es nicht nur in der Lausitz. Damit müssen wir alle leben. Aber erpressen lassen, sollten wir uns auch nicht. Wo Heimatliebe in Heimattümelei ausartet, bekleckert sie sich nicht nur mit Kitsch. Aus triftigem Grund bedienen neurechte Gruppierungen die sentimentalen Anwandlungen, die einen Gutteil der Menschen umzutreiben scheinen.
Ich bin im Übrigen vor gut 30 Jahren, als junge Frau, wie so viele meiner Generation aus der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, dem Nordwesten der BRD ausgewandert. Ich habe es nie bereut und es zieht mich nichts zurück.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick
zum Beitrag30.10.2017 , 20:13 Uhr
Es beginnt schon beim konsequenten Ignorieren der eigentlichen Definition des Gender-Mainstreaming http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/gender-mainstreaming/
Statt dessen wird auf gefühlte Wahrheiten gesetzt. Wie viele Borderliner und Söhne von Borderlinerinnen mögen sich wohl unter den selbst ernannten Männer- und Väterrechtlern befinden? Nicht, dass ich kein Mitgefühl mit diesen männlichen Personen hätte. Aber zum Misslingen verurteilte Versuche, die eigenen Beschädigungen zu reinszenieren als "politische Arbeit" zu bezeichnen schlägt fehl. Besser wäre es, wenn diese offensichtlich lebensgeschichtlich traumatisierten Männer sich Fachleuten anvertrauten.
Und da tut sich dann mal eine echte Lücke in unserem Hilfesystem auf: es gibt viel zu wenig Fachberatungsstellen für männliche Opfer von Missbrauch, Misshandlung und Gewalt, sowie einen eklatanten Mangel an PsychotherapeutInnen, die mit der Behandlung dieses Klientels vertraut sind.
zum Beitrag30.10.2017 , 20:01 Uhr
Ich bin mit dem rechtsradikalen Milieu vertraut und erkenne bei den "Neuen Männerrechtlern" folgende Einflüsse wieder:
1. https://www.rowohlt.de/download/file2/sixcms_filename/2849826/Lambrou_Alkoholismus.pdf
2. https://www.welt.de/print-welt/article296466/Dysfunktionale-Familien.html
3. http://www.sueddeutsche.de/wissen/sexueller-missbrauch-die-mutter-als-taeterin-1.3707646
4. http://www.borderline-muetter.de/cms/
5. https://www.re-empowerment.de/haeusliche-gewalt/
zum Beitrag30.10.2017 , 08:20 Uhr
Zur Funktion von Dating-Apps: manche Männer werden sie nutzen, um sich das Geld für den Gang zu Prostituierten zu sparen. Und etliche Frauen werden sich darauf einlassen, weil dies als normal gilt. Sex kann in vielerlei Bezügen ausgelebt werden. Auch in Form eines Tauschhandels. Wir neigen immer noch dazu, den sexuellen Bereich zu romantisieren und zu idealisieren. Insbesondere, was den Zusammenhang von "Sex" und "Liebe" betrifft. Unter gewissen traditionellen Gesichtspunkten ist Prostitution tatsächlich eine Form der Liebe. Aber eine, indem der Tausch ganz direkt vollzogen wird: Triebabfuhr gegen Gebühr.
Dazu eine Erfahrungsexpertin und eine Fachfrau: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/zwischen-klischee-und-kriminalitaet-so-steht-es-wirklich-um-die-prostitution-in-berlin-28596370
zum Beitrag30.10.2017 , 08:02 Uhr
Leider kennt ein Teil der Bevölkerung den Unterschied zwischen Flirten als gewöhnlichem, normalem menschlichen Balzverhalten und sexueller Belästigung nicht. Das gilt für Frauen und für Männer. Da aber traditionelle Geschlechterrollenvorgaben immer noch stark wirken, nehmen wir Grenzüberschreitungen und ungehöriges Verhalten vor allem bei Jungen und Männern wahr.
Da wo Menschen sich an einfachen Stereotypen orientieren, gilt simulierte Hilflosigkeit bei Mädchen und Frauen und offensives Verhalten bei Jungen und Männern als erwünscht und wird auch noch bestärkt.
Liverollenspielerei kann man als Hobby oder an Karneval betreiben. Im echten Leben ist das Zeit- und Kraftvergeudung.
Übrigens: als bei mir die Menopause einsetzte und damit sich auch die Häufigkeit von "Komplimenten" deutlich reduzierte, bemerkte ich, wie nervig und belastend ich das vorher gefunden hatte. Vielleicht geht es anderen Frauen auch so: ich erlebe es als befreiendes Geschenk, nun in erster Linie als Mensch wahrgenommen zu werden und nur noch marginal in meiner Rolle als Frau. Es ist auch viel leichter für mich geworden, mir den für ein friedlich-konstruktives Miteinander notwendigen Respekt zu verschaffen.
zum Beitrag29.10.2017 , 22:22 Uhr
Gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz hilft am ehesten, wenn offen, direkt und sachlich darüber gesprochen wird. Wer die intimen Grenzen seiner KollegInnen überschreitet, weist auch in anderen psychosozialen Bereichen Defizite auf. Ein Betrieb oder eine Organisation, die gut arbeiten will, sollte auf solche MitarbeiterInnen besser verzichten.
zum Beitrag29.10.2017 , 22:17 Uhr
"Vielleicht sollte man darüber nachdenken, ob die Bild Zeitung den Gesellschaftlichen Ansprüchen genügt oder zum Teil (Erotik und Gewalt) zensiert werden sollte."
Liefert die Bild-Zeitung ihren LeserInnen eigentlich das, was man unter "Erotik" versteht? Es handelt sich doch eher um platte Blickfänger. Für Männer, bei denen es oft nicht mal zu einer ganz gewöhnlichen Frau reicht. "Gewalt" findet bei uns in verdeckten, meistens privaten Räumen statt. In Zeitungen wie der Bild wird sie regelmäßig öffentlich zelebriert.
zum Beitrag29.10.2017 , 20:25 Uhr
Im Jahre 2010 haben sich Männer, die größtenteils der Mittel- und Oberschicht entstammen, in Deutschland an die Öffentlichkeit gewandt und davon berichtet, dass ihnen in Kindheit bzw. Jugend sexuelle Gewalt angetan worden ist. Es begann alles mit Opfern des Jesuitenordens http://www.spreeblick.com/blog/2010/01/28/sexueller-missbrauch-am-canisius-kolleg-berlin/ Das Ganze weitete sich schnell aus, andere Gruppen von Opfern sexuellen Missbrauchs schlossen sich an und die Debatte erfasste unsere ganze Gesellschaft. Damals entstand eine relativ sachliche, fundierte, wegen ihrer Ehrlichkeit menschlich anrührende Diskussion, die fast zwei Jahre lang intensiv geführt wurde und die in unserer Gesellschaft die Sicht der Menschen auf Kindesmissbrauch verändert hat.
Ich gehe davon aus, dass Männer, die ernsthaft, unter Verzicht auf Provokation und Polemik von sexueller Belästigung, sexuellen Übergriffen oder sexueller Gewalt berichten, die ihnen von anderen Männern und von Frauen angetan worden ist, auch jetzt im Jahre 2017 Gehör finden würden.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag29.10.2017 , 17:47 Uhr
Auf die Gefahr hin, dass es nicht ganz passt: "Hunde, die bellen, beißen nicht" sagt das Sprichwort.
Übertragen: Sexualprotzerei und die entsprechende Kompetenz verhalten sich zueinander umgekehrt proportional. Bei männlichen und weiblichen Personen. Oft versteckt sich dahinter tiefe Verunsicherung und biografisches Elend. Das beginnt oft schon im Kindergarten. In dem Alter spielen Jungen und Mädchen nach, was sie im häuslichen Umfeld erleben. Bei einigen ist das leider sexuelle Gewalt und sexueller Missbrauch. Die digitalen Abgründe des Sexuellen, die direkt in die Kinderzimmer reichen, tun ein Übriges.
Da wird noch was auf uns zukommen https://beauftragter-missbrauch.de/praevention/sexuelle-gewalt-mittels-digitaler-medien/
zum Beitrag29.10.2017 , 17:30 Uhr
Vorab: ich glaube nicht, dass die polarisierende, polemisch geführte Kampagne um sexuelle Belästigung, Missbrauch und sexualisierte Gewalt langfristig etwas ändern wird. Aber sie bietet Anlass über diese Aspekte der Sexualität nachzudenken und sich dazu sachlich, unter Verzicht auf unreflektierte Vorannahmen auszutauschen.
"Sondern dazu, sofort Ohrfeigen zu verpassen."
Ich weiß nicht, wie alt Ihre Töchter sind Herr Frank, aber so einfach lässt sich der Kultur der sexualisierten Übergriffigkeit leider nicht begegnen. Sie ist zu vielschichtig, hat eine lange Tradition und erfüllt je nach Kontext, neben destrutkiven auch sozial stabilisierende Zwecke. Auch sind die Geschlechterraten zwischen Opfern und TäterInnen nicht so eindeutig verteilt, wie uns die entsprechenden Sexualmythen Glauben machen wollen.
Schulen bieten sich als Orte, an denen Kinder, Personal und Eltern lernen können, mit jeglicher Art der Überschreitung intimer Grenzen umzugehen an. In Berlin hat z.B. hält Strohhalm e.V. seit Jahrzehnten sehr gute präventive Angebote vor, welche fortwährend weiter entwickelt werden https://www.strohhalm-ev.de/strohhalm
Grundlegende Informationen und Adressen für Beratung, Prävention und Intervention gibt es hier: https://beauftragter-missbrauch.de/
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag29.10.2017 , 14:40 Uhr
Ich gehe davon aus, dass die Geschlechterverteilung, was die Raten bei Opfern und TäterInnen angeht, bei sexueller Ausbeutung, sexualisierter Misshandlung und sexuellem Missbrauch ungefähr gleich ist. Da wir es gewohnt sind, uns an sozial stabilisierenden Geschlechterollenstereotypen zu orientieren, blenden wir einen Teil der Missbrauchsrealitäten aus. Mit Paywall, aber den geringen Betrag allemal wert http://www.sueddeutsche.de/wissen/sexueller-missbrauch-die-mutter-als-taeterin-1.3707646
Diese Stellungnahme möchte ich unbedingt empfehlen https://www.tauwetter.de/es/aktuelles/195-deskaisersneuekleider.html
Nicht wenige, fälschlicherweise als "Pädophile" bezeichnete Männer, sind Opfer ihrer persönlichkeitsgestörten Mütter. Was diese Pädosexuellen als "Liebe" ansehen, ist in Wirklichkeit das Gegenteil davon.
So funktioniert die transgenerationale Weitergabe von Traumatisierungen http://www.allerleirauh.de/pdf/Vortrag_Vererbte%20Narben%20M%20Rauwald.pdf
zum Beitrag29.10.2017 , 09:40 Uhr
"Aber wäre es nicht an der Zeit aufzuhören über Vergewaltigung als ein Verbrechen zu sprechen, das Männer Frauen antun, und statt dessen miteinander zu sprechen?"
Gute Idee. Wer über sexuelle Ausbeutung, sexualisierte Misshandlung und sexuelle Gewalt sprechen will, redet über Sex. Und da uns das immer noch schwer fällt, sollten wir alle, die wir die Gesellschaft bilden, ein kleines bisschen Mut aufbringen und einfach mit dem Sprechen anfangen. Unter Verzicht auf Kollektivmythen, Anzüglichkeiten, Romantisierungen, in sachlicher Sprache. Und vor allem: ohne Angst.
zum Beitrag28.10.2017 , 23:58 Uhr
In den meisten Kulturen der Welt wird die Regulation des Sexualverhaltens der Männer den Frauen auferlegt. Einerseits sollen weibliche Personen im geschlechtsreifen Alter sexuell attraktiv sein und Männer in ihrer sexuellen Identität bestätigen, andererseits wird verlangt, dass die sexuelle Interaktion kontrollierbar bleibt. Hinter der Forderung, Mädchen und Frauen möchten sich verhüllen, steckt die Vorstellung vom seinen sexuellen Trieben und Impulsen mehr oder minder hilflos ausgelieferten männlichen Wesen.
Sind Männer wirklich so schwach und beeinflussbar? Ist das nicht eigentlich eine Abwertung männlicher Personen?
Der Mann als triebgesteuerter, potentiell übergriffiger, impulsiver Problembär?
Wie sehen das Männer, die Gruppierungen angehören, welche fordern, dass Mädchen und Frauen sich verhüllen?
zum Beitrag28.10.2017 , 23:45 Uhr
"Auf der anderen Seite haben wir Mädchen die extrem provozierend auftreten mit machistischer agressiver Fäkaliensprache, um bei den had boys Eindruck zu schinden, was natürlich auch eine Form von Sexismus ist."
Sexualisiertes, aggressives Verhalten kann eine Reaktion auf sexuellen Missbrauch darstellen. Da der in den meisten Fällen von Familienangehörigen begangen wird und die dazu neigen, das vertuschen zu wollen, wäre die Erleichterung der Eltern angesichts der der plötzlichen "Sittsamkeit" der Töchter leicht erklärlich.
zum Beitrag28.10.2017 , 23:26 Uhr
Bei sexueller Gewalt, sexuellem Missbrauch und sexualisierter Misshandlung sind die Rollen nicht so klar zwischen den Geschlechtern verteilt, wie es uns gesellschaftliche Übereinkünfte weis machen wollen. Das ist weltweit so, in fast allen Kulturen.
Leider mit Paywall, aber sein Geld wert http://www.sueddeutsche.de/wissen/sexueller-missbrauch-die-mutter-als-taeterin-1.3707646
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag28.10.2017 , 19:01 Uhr
"Man kann es Menschen schon ansehen, wenn sie Lust haben, in Kontakt zu treten. Wenn man es sehen und wahrhaben will, ist es überhaupt nicht schwierig."
Vielen Frauen und Männern gelingt das, aber längst nicht allen. "Beziehung" lernen wir in früher Kindheit von den Erwachsenen, die für uns sorgen. Rollenvorgaben bringen Mütter ihren Söhnen, Väter ihren Töchtern nahe.
Leicht verkürzt hieße das, Mütter machen ihre Söhne zu Mackern. Berücksichtigt man noch, wie ausgeliefert ein Junge der Frau Mama ist, dann ergibt die These zusätzlich Sinn. Mit Paywall, aber lesenswert: http://www.sueddeutsche.de/wissen/sexueller-missbrauch-die-mutter-als-taeterin-1.3707646
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag24.10.2017 , 22:06 Uhr
Richtig. Nicht prügeln, sondern validieren, versachlichen und Grenzen setzen.
PopulistInnen haben nicht von ungefähr viel mit emotional dysregulierten Menschen gemeinsam http://www.dachverband-dbt.de/index.php/dbt
zum Beitrag24.10.2017 , 22:00 Uhr
https://www.heise.de/tp/features/AfD-Die-Masken-fallen-3830717.html?seite=3
Aufschlussreich: bevor der Milliardär August von Finck junior, Eigentümer der Mövenpick-Hotelkette, die AfD finanziell zu unterstützen begann, hatte er der FDP Geld zugesteckt http://www.fr.de/importe/fr-online/home/august-baron-von-finck-der-mann-der-der-fdp-millionen-gab-a-1058946
Von Finck bekam was er wollte http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/fragen-und-antworten-warum-die-hotel-steuer-der-fdp-auf-die-fuesse-faellt/3348142.html
August von Finck senior war der Mann, der es dem Naziterrorregime ermöglichte, vermögende jüdische Deutsche zu bestehlen.
Egal wie "neu", heimatverbunden oder geschniegelt sie daher kommen mögen, es treibt sie mehrheitlich ein ganz ordinäres menschliches Laster um: die Habgier. Leider beschränkt die sich oft nicht nur auf Geld.
zum Beitrag23.10.2017 , 07:14 Uhr
Zur Frage der Glaubhaftigkeit der Angaben mutmaßlicher Opfer sexueller Gewalt, in diesem Falle Betroffene von sexuellem Missbrauch in der Kindheit
https://www.missbrauchsopfer-josephinum-redemptoristen.de/was-wir-als-missbrauchsopfer-mitzuteilen-haben/
zum Beitrag22.10.2017 , 06:41 Uhr
Zum "Vertrauensbonus": vorbehaltlos vertrauen zu dürfen, steht Kindern zu. Wir Erwachsenen haben dafür zu sorgen, dass Jungen und Mädchen diese Möglichkeit haben, bis sie reif genug sind, um anderen Menschen ihr Vertrauen als Vorschuss zu gewähren. Alles Andere wäre fahrlässig und letztlich ein Zeichen von Dummheit.
Diese "Vertrauen-können"-Phrase halte ich für diskutabel. Niemand kann in eine andere Person hinein sehen. Ich muss, wenn ich mit anderen Menschen in Kontakt trete, immer damit rechnen, dass sie etwas tun, was ich nicht erwarte.
zum Beitrag22.10.2017 , 06:34 Uhr
Die gute Nachricht: Die große Mehrheit der Männer ist auch in sexueller Hinsicht normal. Für den Umgang mit dem kleinen Rest mein Tipp: den Aggressor fragen, wie lange und in welcher Weise er als Junge mit seiner Mami "kuscheln" musste und, falls diese Frau Mama noch leben sollte, ob man immer noch mit ihr zusammen wohne.
Im Ernst: hinter sexuell grenzüberschreitendem Verhalten verbirgt sich bei Männern und bei Frauen sehr häufig eine tiefgreifende Beschädigung der Persönlichkeit, die sich in sexualisiertem Verhalten äußert. Nicht selten wurde dieses Abweichen durch sexuellen Missbrauch verursacht. Missbrauch von Jungen durch ihre Mütter oder andere weibliche Bezugspersonen ist verbreitet. Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass diese Art von Verbrechen an Kindern genauso häufig ist, wie der Missbrauch von Mädchen durch Männer oder männliche Jugendliche.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag15.10.2017 , 20:07 Uhr
,„Die Saufgelage, die Illusion einer Kameradschaft, die Gewaltexzesse“, so Wagner. „Das passt nicht zu den Worten. Viele merken dann, dass sie nur ein Werkzeug sind.“'
Die Diskrepanz zwischen Schein und Sein ist typisch für dysfunktionale Familien. Ebenso wie die Neigung zu Alkoholkonsum und Gewalttätigkeit, sowie Affinitäten zu sexuellen Grenzüberschreitungen bis hin zu Vergewaltigungen und Kindesmissbrauch.
Rechtsextremismus hat meiner Erfahrung nach wenig mit Politik, aber viel mit psychosozialem Versagen zu tun.
Zur Alkoholsucht: https://www.rowohlt.de/download/file2/sixcms_filename/2849826/Lambrou_Alkoholismus.pdf
Zu Schäden, insbesondere des Hirngewebes von Ungeborenen, wenn deren Mütter während der Schwangerschaft Alkohol konsumieren: http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_news_652_1_1291_alkohol-in-der-schwangerschaft-lebenslange-folgen-f-r-das-kind.html
Wie Alkoholexzess und Sexualität sich bedingen: http://www.sexmedpedia.com/alkoholkonsum-und-seine-auswirkungen-auf-die-sexualitaet/
Dreiviertel aller von der Borderline-Persönlichkeitsstörung betroffenen Frauen wurden in ihrer Kindheit sexuell missbraucht. Manche schon als Säuglinge. Die Impulssteuerungsschwäche und Konditionierung auf sexualisiertes Verhalten führen leicht zu sexuell riskantem Verhalten http://www.borderline-muetter.de/cms/
Borderline, Sucht und Gewalt bilden eine Trias https://www.re-empowerment.de/haeusliche-gewalt/
Leidtragende sind immer die Kinder. Unsere Gesellschaft schützt Familien. Tut aber zu wenig, um Jungen und Mädchen vor ihren kranken, überforderten und parentifizierenden Eltern zu retten.
zum Beitrag15.10.2017 , 19:52 Uhr
Frau Benneckensteins Vater scheint an einer schwerwiegenden Persönlichkeitsstörung zu leiden. Bemerkenswert, dass er damit beim Zoll als Beamter arbeiten konnte. Oder gerade drum, wie man es nimmt.
Wann ist denn der Herr Zollbeamte Redeker geboren? Und seinem Dienstherrn fiel nie auf, dass man es mit einem rechtsextremen Rechtsbrecher zu tun hatte?
zum Beitrag15.10.2017 , 19:47 Uhr
Ich finde es beeindruckend, wenn Menschen es schaffen, aus solchen geschlossenen, autoritären, sektenähnlichen Gruppen auszusteigen.
"Die meisten kamen aus Familien, die seit Generationen in der rechtsextremen Szene verankert sind. Bildungsbürgertum. Viele Kinder gingen aufs Gymnasium."
Gibt es eigentlich Auflistungen darüber, wer Einrichtungen besucht hat, von denen im folgenden Artikel die Rede ist? https://www.heise.de/tp/features/Die-Napola-Erziehung-hat-mir-in-der-Marktwirtschaft-geholfen-3383593.html
zum Beitrag24.09.2017 , 22:40 Uhr
Die Welt war es, die vor vier Jahren schon berichtete, worum es bei der AfD eigentlich geht https://www.welt.de/politik/deutschland/article115512728/Finanziert-Moevenpick-Milliardaer-AfD-Wahlkampf.html Zur Erinnerung: der Bankier August von Finck senior, der Vater des Mannes, der das Geld von Duweißtschonwem an die AfD schleust, hat im Naziregime die Banken von jüdischen Kollegen "arisiert". Ansonsten nennt man sowas schlicht Diebstahl, aber August und Co. gehören zu den Auserwählten.
zum Beitrag24.09.2017 , 10:27 Uhr
Schon 2013 wurde offenbar, wer die AfD finanziert: https://www.welt.de/politik/deutschland/article115512728/Finanziert-Moevenpick-Milliardaer-AfD-Wahlkampf.html Ich gehe davon aus, dass es sich bei August von Finck junior lediglich um einen Mann handelt, der das Geld, das von verschiedenen Leuten, denen es seit Langem viel zu gut geht, weil sie ihre Mitmenschen aus Überzeugung organisiert ausbeuten verwaltet. Der Bankier August von Fink senior spielte eine zentrale Rolle unter den Strauchdieben, die von der sadistischen Todesreligion der Nazis profitierten http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46414893.html Nach dem WKII machten die Finken vor Allem auf Versicherungswesen.
zum Beitrag19.09.2017 , 23:34 Uhr
Um so wichtiger und anerkennenswerter, wenn Medien wie in diesem Fall die taz sachlich über diese Form der Kriminalität berichten und Menschen die Gelegenheit geben, sich dazu öffentlich zu äußern.
VG
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick
zum Beitrag18.09.2017 , 19:02 Uhr
Wenn sich jemand Missbrauchsabbildungen ("Kinderpornographie") oder Missbrauchsprosa ("kinderpornographische Schriften") beschafft und das Material nicht nur konsumiert, sondern auch hortet, sowie Menschen in abhängige bzw. hilflose Situationen bringt, um sich an ihnen sexuell zu vergehen und das filmisch festzuhalten, dann geht dessen Störung sicherlich weit über eine narzisstische hinaus. PsychoanalytikerInnen gilt die Pädophilie in ihrem klinischen Sinne zwar als schwerste Form des krankhaften Narzissmus, aber die wenigsten der Personen, die davon phantasieren, Kinder zu missbrauchen bzw. das auch in die Tat umsetzen sind tatsächlich an Pädophile erkrankt.Die Mehrheit steht sexuell auf Erwachsene, ist aber in der sexuellen Identität massiv beschädigt, bzw. in der praktischen Ausübung deutlich beeinträchtigt. Sexuelle Gewalt und Ausbeutung sind ganz und gar kein Indiz für eine gesteigerte Potenz. Sondern Ausdruck für ein beträchtliches Versagen im sexuellen Bereich und als Folge tiefsten Versagens bei der Entwicklung eines reifen und verantwortungsvollen Umgangs mit der eigenen Sexualität.
zum Beitrag18.09.2017 , 18:26 Uhr
Alexander Gauland gehörte der CDU über einen Zeitraum von 40 Jahren an und bekleidete im Auftrag seiner damaligen Partei Führungspositionen. Es erstaunt mich, dass dies innerhalb der aktuellen Debatten über Herrn Gaulands zunehmend entgleisende verbale Ausschreitungen von Seiten seiner ehemaligen ParteikollegInnen kaum thematisiert wird.
Oder ist man innerhalb der CDU etwa froh, Herrn Alexander Gauland endlich los geworden zu sein?
zum Beitrag17.09.2017 , 00:17 Uhr
Darf ich fragen, ob Sie Kinder haben?
zum Beitrag17.09.2017 , 00:16 Uhr
Wer hatte denn ihrer Meinung nach "keine Lust auf Gummi"? Die männlichen oder die weiblichen Beteiligten?
zum Beitrag15.09.2017 , 21:38 Uhr
Sie gehörten vermutlich nicht zu den StreberInnen. Die kratzt sowas kräftig!
zum Beitrag15.09.2017 , 20:57 Uhr
Danke für diesen großartigen Offen Brief Herr Rezek.
Mangelhaft aufgeklärte und damit unzureichend aufgearbeitete Verbrechen führen zu Tabus, Sprech- und Denkverboten und vertiefen weitreichende Schuld. Die sich dann transgenerational weiter fortpflanzt.
Jahrgang 1964 und im Nordwesten der damaligen BRD unter Nazis aufgewachsen, weiß ich, wovon ich spreche. Wie so viele Babyboomer damals bin ich frühzeitig aus meiner Heimatregion geflüchtet. Weil ich die Menschen in meiner Umgebung, von denen viele auch noch stolz auf ihre Ignoranz und Brutalität waren, einfach nicht mehr ertragen konnte. Es war eine gute Entscheidung, weil ich darauf hoffen darf, ein Stück weit den Schatten überwunden zu haben.
Aber seit einiger Zeit erlebe ich so eine Art alptraumhaftes Déjà-vu.
Sogar der Geruch der übergriffigen, von Hass, Gewalt und Gier durchsetzten Sexualität dieser braun eingefärbten Menschenschlächter und Kinderquäler, die in meiner Kindheit überall mit an den Küchentischen saßen, kommt mir wieder in die Nase. Die Menschen des europäischen Mittelalters ordneten die männliche Sexualität, die damals auf zumeist übergriffige, schmutzige und primitive Art praktiziert wurde, dem Teufel zu. Möglicherweise, weil die bei solchem abstoßenden, Tun ausgeschiedenen Streßhormone, den beim Sex abgesonderten Schweiß nach Schwefel riechen ließen. Ein Odem, der als satanischer Gestank, als Gruß aus der Hölle aufgefasst wurde.
Relikte davon finden sich heutzutage auf jeder gängigen Pornoplattform und erfreuen sich größter Beliebtheit.
Deutschland ist manchmal Fußballweltmeister, aber im Hinblick auf Pornokonsum sind die Männer hierzulande – und einige Frauen durchgängig Weltspitze.
Das Böse muss nicht in Form von Teufeln externalisiert werden. Es ist Teil unseres Alltags. Darum habe ich mich um so mehr über dieses Forschungsprojekt gefreut http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/verwaltungswissenschaft-ns-belastung-ist-immer-noch-ein-heisses-eisen-15172929.html
zum Beitrag13.09.2017 , 10:46 Uhr
Absolute Zustimmung.
Den Kommentar Nr. 3 von "Recht und Gerechtigkeit" zu diesem Artikel möchte ich empfehlen http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-09/sexualitaet-sexsucht-gewalt-therapie-beratung
zum Beitrag13.09.2017 , 00:07 Uhr
Wer als erwachsene Person mit einem anderen Erwachsenen schon mal Sex hatte und über eine normale Reflektionsfähigkeit verfügt, wird sich leicht vorstellen können, was es für ein Kind bedeutet, den Sexualaktivitäten eines Erwachsenen ausgesetzt zu sein. Und dass es sich bei Frauen oder Männern, die Kinder zur Triebabfuhr benutzen, um zutiefst gestörte und nachhaltig kriminelle Individuen handelt.
Die Autorin des "Inzest-Tagebuchs" hatte, wie so viele andere familiäre Opfer auch, keine Mutter und auch keinen Vater. Sie lebte lediglich mit einer Frau und einem Mann zusammen, die so taten, als seien sie Eltern, in Wirklichkeit aber ihre Kinder missbrauchten. Wo es in einer Familie einen männlichen Täter gibt, sind oft auch (sexuell) übergriffige Frauen nicht weit. Darum schützten viele Mütter ihre Kinder nicht. Sie begehen nämlich selbst auch Missbrauch. Täterinnen fliegen unter dem Radar des Verdachts, geschützt durch ein romantisierendes, weibliches Rollenbild.
Erwachsenen Menschen, die Probleme haben, sich in dieser Hinsicht eindeutig zu positionieren, empfehle ich dringend, Kontakt zu einer Fachberatungsstelle aufzunehmen https://beauftragter-missbrauch.de/nc/hilfe/beratung-und-hilfe/ Die stehen auch Menschen offen, die nicht selbst Opfer sind, sich aber informieren sollten, z.B. weil es sich bei ihnen um JournalistInnen handelt.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag12.09.2017 , 23:56 Uhr
Für Täterinnen und Täter stellt sexuelles Agieren einen Ersatz für normalen, tragfähigen menschlichen Kontakt dar. Die kindlichen Opfer erleben, dass ihr ganz natürlicher und überlebenswichtiger Wunsch nach Beziehung vom Erwachsenen sexualisiert wird. Dies ist das genaue Gegenteil von dem, was wir gemeinhin als „Liebe“ bezeichnen. Den Begriff „Pädophilie“ halte ich für einen Euphemismus schlechthin.
Was die Reaktionen angeht, die im Buch als "Lust" bezeichnet werden: es handelt sich um physiologische Effekte, die größtenteils eine Schutzfunktion erfüllen. Auch erwachsene Opfer von Vergewaltigungen berichten davon. Im normalen sexuellen Kontakt schütten männliche und weibliche Hominiden im Zuge einer meistens schon aufgrund biologischer Effekte einsetzenden sexuellen Erregung Hormone aus, die das beteiligte genitale Gewebe vor Verletzungen und Krankheitskeimen schützen und die Schmerzwahrnehmung dämpfen. Ohne die Wirkung dieser körpereigenen Stoffe würden die Geschlechtsorgane durch den Penetrationsvorgang Schaden nehmen und das Individuum den Sexualakt fortan meiden. Aus genau diesem Grund verwenden einige sexuell interagierende Menschen Gleitmittel. Werden Kinder schon von klein an auf eine Beteiligung an sexuellen Handlungen konditioniert, ereignen sich bei ihnen auch vor Einsetzen der Pubertät solche körperlichen Regulationen. Der kindliche Organismus und seine Psyche schützen sich vor der Ungeheuerlichkeit der Sexualität des missbrauchenden Erwachsenen.
zum Beitrag11.09.2017 , 10:59 Uhr
Eine sachliche Debatte ist wichtig. Dazu muss man sie aber erstmal führen. Wenn ich mich als Spitzenkandidatin einer Alternativpartei bezeichne, aber in der Öffentlichkeit vor allem polemisiere und bei Diskussionen im TV einen auf "Drama-Queen" mache, dann stellt das das genaue Gegenteil von dem, dar, was als politischer Diskurs zu einem ausgewogenen Ergebnis führt.
Interessant dazu http://www.manager-magazin.de/politik/artikel/bundestagswahl-2017-alice-weidel-im-koerpersprache-check-a-1166523.html
zum Beitrag10.09.2017 , 22:51 Uhr
Wenn Frau Weidel mit einer anderen Frau zusammen lebt und mit ihr zusammen Kinder groß zieht, bedeutet das nicht automatisch, dass sie eine gleichgeschlechtliche sexuelle Orientierung hat.
zum Beitrag09.09.2017 , 19:41 Uhr
"Warum sind die Ostdeutschen so wütend in diesem Wahljahr?"
Wer sind denn "die Ostdeutschen"? Und wenn ja, wie viele?
Im Ernst: sollte man alle Menschen, die im Osten Deutschlands leben, über einen Kamm scheren? Im Verlauf der 80er-Jahre machte Südostasien die politökonomische Ost-West-Symbiose, die bis dahin supi gelaufen war kaputt. Die Asiaten begannen massenhaft Billigware herzustellen und zu exportieren. Vorher hatten die DDR-Bürger für Westfirmen Qualitätsware produziert, deren Staat nahm Devisen ein und die BRDler konnten bei Aldi, Ikea, Quelle und weiteren Firmen für wenig Geld massenhaft gute Sachen einkaufen und waren deshalb zufrieden gestellt. Die Bürger beider deutscher Staaten, die das Spielchen mitmachten, ihre Gedanken für sich behielten und taten, was man von ihnen verlangte, lebten im Osten reizarm und sicher und im Westen komfortabel. Wer allerdings gegen die jeweiligen Systeme aufmuckte und aus der Reihe tanzte, bekam die Macht der Pufferstaaten östlich und westlich der Mauer zu spüren. In der DDR durch soziale Sanktionen, in der BRD durch ökonomische. (Ältere) Frauen gehören überall in Deutschland, was die beruflichen Perspektiven und die zu erwartenden Renten angeht, zu den Benachteiligten. Die Jüngeren sind mehrheitlich flexibler als ihre männlichen Pendants und werden den Männern zunehmend Konkurrenz machen. Wenn sie sich von dem romantischen Beziehungsgetue nicht einlullen und unnötig aufhalten lassen, auf ihre Karriere blicken und sich - und ggf. ihre Kinder - ökonomisch und sozial gut absichern, werden Frauen zukünftig die Gewinner sein.
Möglicherweise ist der Zuspruch, den die AfD und noch weiter rechts stehende Gruppierungen aktuell erhalten, auch darauf zurückzuführen, dass sie die Art von Menschen in unserem Land, die dem Typus der "Deutschen Duckmaus" entsprechen, dazu animieren, ihre unterdrückte Wut raus zu schreien und auf Menschen, die im sozialen Rang weiter unten stehen, herumzutrampeln.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick
zum Beitrag09.09.2017 , 19:19 Uhr
Der typische AfD-Wähler ist in meinen Augen jemand, der grundsätzlich die Schuld für Ungemach jeglicher Art bei anderen sucht.
zum Beitrag09.09.2017 , 15:28 Uhr
Als sehr fundiert empfinde ich diese Darstellung zu den Spiralen häuslicher Gewalt https://www.re-empowerment.de/haeusliche-gewalt/
Alle männlichen Schläger und Vergewaltiger waren auch mal kleine Jungen. Traditionell lernen wir, das „Beziehung“ bedeutet, von unseren Eltern, insbesondere der Mutter. Mir gab dieser Film zu denken http://www.spiegel.de/kultur/kino/die-haende-meiner-mutter-von-florian-eichinger-rezension-a-1123749.html Männliche und weibliche Missbrauchsopfer sind sich in dem Punkt ähnlich, dass sie ihre Kindheitstraumata unterschiedlich, aber geschlechtsrollenkonform verarbeiten. Die meisten arrangieren sich mit den Folgen der an ihnen begangenen Verbrechen. Einige wiederholen dagegen an anderen, was man ihnen selbst einmal angetan hatte, werden selbst zum Täter, zur Täterin. Auf diese Weise kommt es in einigen Familien zu regelrechten Missbrauchstraditionen, die oft über Generationen fortgesetzt werden.
Der Zusammenhang von Gewalt und Sex: ein gewisses Maß an natürlicher und normaler Aggression ist vor allem für Männer nötig, um im herkömmlichen Sinne sexuell mit Frauen interagieren zu können. Wo das Gewalttätige aber überwiegt, drängt sich mir der Verdacht auf, dass der Mann damit über Unsicherheiten hinweg täuschen will, die er im sexuellen Bereich hat. Deutschland ist Weltspitze im Pornokonsum, die Filme sind auf die Bedürfnisse eines männlichen Publikums zugeschnitten. Darstellungen von Wut, Aggression, Gewalt und Entwertung dominieren das Angebot. Hier eine Fachfrau dazu http://www.taz.de/!5069926/ Aktuell sind Pseudoamateurpornos modern. Bezeichnend, wie häufig in solchen Filmen Missbrauchsszenarien nachgestellt werden.
Guter Sex ist eine Kunst, aber längst nicht jeder Mensch ein Künstler.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag09.09.2017 , 12:02 Uhr
„Sie hat für international aufgestellte Unternehmen gearbeitet, lebt in einer eingetragenen Partnerschaft, mit ihrer Lebensgefährtin, einer aus Sri Lanka stammenden Schweizerin, zieht sie zwei Söhne groß.“
Nicht jede Frau, die mit einer anderen Frau eine Beziehung führt, ist lesbisch. Wenn eine Frau keinen sexuellen Verkehr mit Personen des anderen Geschlechts wünscht, bedeutet das ebenfalls nicht automatisch, dass sie homosexuell ist.
„Weidel ist 38, sie ist in einem kleinen Ort im Münsterland aufgewachsen. Der Vater Handelsvertreter, die Mutter Hausfrau, zwei ältere Geschwister. Viel mehr ist nicht bekannt. Weidel hat keinen umfassenden Lebenslauf vorgelegt, auch reden will sie darüber nicht“
Dass eine Familie als durchschnittlich beschrieben wird, heißt nicht zwangsläufig, sie sei auch normal.
zum Beitrag09.09.2017 , 11:35 Uhr
"Wer im Bereich der Strafverfolgung tätig ist – also etwa bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft – muss Straftaten anzeigen, wenn sie oder er dienstlich davon erfahren hat." https://beauftragter-missbrauch.de/recht/strafrecht/verdachtsfall-und-anzeigepflicht/#BehoerdenundAemter-DiePolizeiistverpflichtet-dasJugendamtnicht
zum Beitrag09.09.2017 , 11:31 Uhr
Im Sinne des Kinderschutzgedankens und ggf. gesetzlicher Verpflichtungen zum Schutz von Kindern vor Gewalt und Missbrauch, halte ich es für dringend notwendig, die Umtriebe Holger Arppes und seiner Chatpartner durch die zuständigen Behörden zeitnah untersuchen zu lassen https://beauftragter-missbrauch.de/recht/strafrecht/verdachtsfall-und-anzeigepflicht/#BehoerdenundAemter-DiePolizeiistverpflichtet-dasJugendamtnicht
Das Handelsblatt schrieb heute:
„Ein AfD-Funktionär droht politischen Gegnern Gewalt an. Als dies bekannt wird, verlässt er die Partei. Für die AfD könnte der Fall noch ein Nachspiel haben. Ein Staatsrechtler bringt drastische Konsequenzen ins Spiel.“ http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bundestagswahl/alle-schlagzeilen/der-fall-arppe-und-die-folgen-staatsrechtler-bringt-afd-beobachtung-ins-spiel/20302334.html
Holger Arppe sitzt als Landtagsabgeordnter in mehren Gremien. Unter Anderem im Bildungsausschuss und als Stellvertreter im Sozialausschuss des Landtages Mecklenburg-Vorpommern. Durch sein politisches Mandat wurde Herr Arppe nicht nur mit besonderer Macht ausgestattet, sondern hat auch Einblick in Interna, was Kinder- und Jugendschutzaspekte betrifft. Es ist mittlerweile bekannt, dass es zu den Strategien von TäterInnen gehört, sich Räume zu suchen, in denen sie sich besonders leicht Zugriff auf ihre Opfer verschaffen können. Zudem neigen Missbrauchskriminelle dazu, ihre Taten im Verbund zu planen, durchzuführen und zu vertuschen. Es wäre demnach angezeigt, zu eruieren, ob es unter Arppes Chatkontakten weitere Personen gibt, die sich im näheren oder weiteren Sinne beruflich oder ehrenamtlich mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen. Und inwieweit es bei ihnen weitere Indizien für Sexualstraftaten gegen Kinder, Jungendliche oder Erwachsene gibt.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag09.09.2017 , 10:57 Uhr
Abgesehen davon, hat Holger Arppe ja nicht über Jahre in verschiedenen geschlossenen Foren nur mit sich selbst kommuniziert…. Arppe chattete unter Anderem mit Personen, die der Identitären Bewegung angehören. Dass Missbrauchskriminalität sehr gut geeignet ist, um eine bestimmte Art von Korpsgeist aufzubauen, der nötig ist, um komplexe organisierte Kriminalität planen, durchführen und geheim halten zu können, wissen wir aus anderen Kontexten. Zum Beispiel von Männerorden der Katholischen Kirche http://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Missbrauchsopfer-Pfarrer-und-Pastoren-Religioese-Orden-Wunden-AEngste;art742,8117412
Auch geheime Dienste, wie es die Staatssicherheit in der DDR war, nutzen Kindesmissbrauch zur Rekrutierung und Konditionierung von Nachwuchs und um Täter und Opfer in Abhängigkeit zu bringen bzw. ggf. erpressen zu können http://www.stern.de/politik/deutschland/doppelter-missbrauch---interview-mit-angela-marquardt-zu-ihrem-buch--vater--mutter--stasi--5952174.html
zum Beitrag09.09.2017 , 10:43 Uhr
„Ein AfD-Funktionär droht politischen Gegnern Gewalt an. Als dies bekannt wird, verlässt er die Partei. Für die AfD könnte der Fall noch ein Nachspiel haben. Ein Staatsrechtler bringt drastische Konsequenzen ins Spiel.“ http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bundestagswahl/alle-schlagzeilen/der-fall-arppe-und-die-folgen-staatsrechtler-bringt-afd-beobachtung-ins-spiel/20302334.html
Die Konsequenz der Beobachtung rechtsradikaler Umtriebe durch Verfassungsschützer ist im Falle von Holger Arppe, seinen Kooperationspartnern und ähnlichen Personen bzw. Gruppierungen nicht drastisch, sondern angemessen. Die Affinität der rechten Szene zu sexueller Gewalt, wozu auch solche gegen Kinder gehört ist seit langem bekannt und leicht erklärlich. Leider wurde das bisher trotz deutlicher Hinweise kaum von den zuständigen Behörden, Ausschüssen und Gerichten thematisiert. Dabei reicht ein Blick auf das, was im Zuge der Untersuchung der Mordfälle, die dem NSU zugeschrieben werden zu Tage gefördert wurde, um sich ein Bild von der Affinität Neorechter zu Pädokriminalität zu machen. Auf Beate Zschäpes Rechner wurde Kinderpornografie gefunden, Uwe Böhnhardt wird verdächtigt, an einem Kindermord beteiligt gewesen zu sein und Tino Brandt sitzt aktuell wegen Kindesmissbrauchs und Kinderhandel ein. Und warum der eine oder andere Behördenmitarbeiter in einem Internetcafe sitzt und nicht mitbekommt, wie ganz in seiner Nähe ein Mensch hingerichtet wird, sollte auch genauer als bisher untersucht werden.
zum Beitrag08.09.2017 , 20:25 Uhr
Holger Arppe war nicht der einzige in den Facebook-Gruppen, deren Chatprotokolle veröffentlicht worden sind, der sich in ähnlicher Weise äußerte. Deshalb bleibt doch die Frage offen, was mit den Personen geschehen soll, die sich mit ihm in der beschriebenen, Menschen verachtenden Manier über Jahre hinweg austauschten. Den Medien entnahm ich, dass Holger Arppe nicht das einzige AfD-Mitglied in dem Sozialen Netzwerk war. Außerdem sollen sich unter seinen FB-„Freunden“ auch Leute befunden haben, die zur Identitären Bewegung gehören.
Hat sich eigentlich das Landesamt für Verfassungsschutz zu der Angelegenheit schon geäußert? Den neuesten Meldungen nach zu urteilen, beobachten sie Teile der rechten Gruppierungen genauer als zuvor.
zum Beitrag08.09.2017 , 20:23 Uhr
Seine ehemaligen Fraktionskollegen wollen Holger Arppe dazu drängen, seinen Sitz im Landtag zu räumen. In einem Artikel des NDR stand zu lesen, dass ein Mandatsverzicht nach weniger als einem Jahr Landtagszugehörigkeit erhebliche Einnahmenverluste für Holger Arppe bedeuten würde.
Soweit ich informiert bin, ist Herr Arppe gelernter Drucker. Wozu seine Galerie diente, weiß ich nicht. Dass er als Galerist viel Geld verdient haben könnte, möchte ich bezweifeln, aber vielleicht ergaben sich mittelbare Einkünfte. Nach dem, was über Arppe und Konsorten aufgedeckt wurde, wird er es vermutlich fortan schwer haben in der Stadt. Sollte Holger Arppe aus der Politik ausscheiden, könnte das also auch existentielle Folgen für ihn haben. Das ist den Personen, die ihn mutmaßlich in seine Ämter hievten, bewusst oder?
zum Beitrag08.09.2017 , 20:19 Uhr
Die Menschen verachtenden Äußerungen, die Holger Arppe mit seinen Facebook-„Freunden“ innerhalb einer geschlossenen Gruppe teilte, haben Viele empört. Schockiert aber zeigten sich die PolitikerInnen und die Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns durch pädokriminelle Phantasien, die Arppe und Konsorten in sozialen Netzwerken teilten. Dazu sollte man sich vor Augen halten, dass Holger Arppe im Bildungsausschuss und als Stellvertreter im Sozialausschuss sitzt. Ich hoffe, dass nicht nur Arppes, sondern auch die Rechner seine FB-Kumpane durch die Kripo gefilzt werden. Der Kinderschutzbund hatte angekündigt, prüfen zu lassen, ob man Holger Arppe wegen seiner Chat-Äußerungen anzeigen kann. Von der Phantasie ist es nur ein kleiner Schritt zum Horten von Missbrauchsabbildungen, verharmlosend als „Kinderpornografie“ bezeichnet. Und wer so etwas konsumiert, wird in seinem Wunsch, das Gesehene selbst zu verüben bestärkt. Die ohnehin nur geringe Hemmschwelle sinkt. Und da es uns als Gesellschaft immer noch nicht gelingt, Kinder vor Missbrauchskriminellen zu schützen, ist es für diese Personen relativ einfach, Opfer zu finden und ihre Taten zu vertuschen.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag06.09.2017 , 15:51 Uhr
Irre ich mich, oder sind Herr Shapira und MitstreiterInnen bisher die einzigen Personen, die sich als PolitikerInnen bezeichnen und angesichts des Vorpreschens der AfDler nicht in Schockstarre verfielen? Sondern diese Leute als das vorgeführt haben, was viele von ihnen nun mal sind, nämlich Personen, die mittels Polemik versuchen, die Gesellschaft zu spalten http://www.seele-und-gesundheit.de/psycho/abwehrmechanismus.html#spal
Die Psychologie hat Methoden entwickelt, mit denen man diesen GrenzgängerInnen Paroli bieten und sie ggf. zu konstruktivem Verhalten bewegen kann http://www.grenzwandler.org/category/losungen-therapieformen/
zum Beitrag06.09.2017 , 15:38 Uhr
Daher weht der Wind ;-)
zum Beitrag06.09.2017 , 15:34 Uhr
Wovon lebt diese Frau eigentlich? Laut Eigendarstellung ist sie "Unternehmensberaterin". Mit wem berät Frau Weidel sich denn? Abgesehen davon: ihr Lebensmittelpunkt scheint sich im schweizerischen Biel zu befinden. Angeblich zahlt Alice Weidel dort auch Steuern http://www.tagesspiegel.de/politik/alice-weidel-afd-spitzenkandidatin-zahlt-offenbar-steuern-in-der-schweiz/19740340.html Ist das eigentlich schon einmal überprüft worden?
Und: inwieweit kooperiert Frau Weidel mit Mitgliedern der SVP?
zum Beitrag06.09.2017 , 15:29 Uhr
Bei so mancher "Drama-Queen" gibt es einen ernsten Hintergrund https://de.wikipedia.org/wiki/Histrionische_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung
zum Beitrag05.09.2017 , 21:44 Uhr
"Nicht, weil hier eine Verschwörung im Gange wäre, sondern weil es niemand wissen will."
In den Jahrzehnten nach dem Ende der faschistischen Terrorherrschaft, gab es in beiden Teilen Deutschland neben einer offiziell gepflegten Kultur der Aufarbeitung gepflegte Tradition des Verdrängens in fast allen Lebensbereichen. Denn überall stieß man auf sie, die Täterinnen und Täter. In den Behörden, der Politik, in der Wissenschaft, Kultur, den Medien. Am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, im Freundeskreis und in der eigenen Familie. Aber man lernte schon früh, so zu tun, als bemerke man das nicht. Das Tradieren der Mentalitäten, mit denen die Nazi-Schreihälse, Diebe und Mordbrenner die Herzen und Hirne der Menschen über 12 Jahre hinweg schmutzig-braun einfärben konnten, tat ein Übriges.
Seit vielen Jahren fördert es die Mitte-Studie regelmäßig zu Tage: die faschistische Todesreligion hat all die Jahrzehnte über in unserem Land fortgedauert. Es erfordert eine kollektive Anstrengung, ihr etwas entgegen zu setzen. Vielleicht ist das, was wir aktuell erleben, eine Bewährungsprobe. Ich hoffe, dass genug Menschen in Deutschland leben, die dem etwas entgegen setzen können und wollen.
zum Beitrag05.09.2017 , 21:04 Uhr
"Für Hussein K. ist Deutschland trotz der Pflegefamilie und Erfolgen in der Schule eine Enttäuschung: „Wenn man von außen auf Deutschland schaut, sieht es aus, als könnte man alles bekommen. Aber hier merkt man, dass es gar keinen großen Unterschied gibt.“'
Dysfunktionale soziale Gefüge, voller Doppelmoral und (sexualisierter) Gewalt gibt es tatsächlich auf der ganzen Welt. Ich glaube nicht, dass sich die Koranschule, die dieser junge Mörder besucht hat, grundsätzlich von der Domspatzenvorschule Etterzhausen oder dem Klosterinternat Ettal unterschied. Im vorliegenden Fall hat der Täter zu mindestens angedeutet, wo er die Kopplung von Sexualität, Hasst und Gewalt erlernt hat. Bei anderen Sexualmorden bleibt der Zusammenhang oft im Dunklen, wird die Tat dem "Trieb" zugeschrieben und dabei impliziert, dass dieser grundsätzlich bei jedem Mann den Hang zu sexueller Gewalt einschließt. Eine verbreitete Vorannahme, die meiner Ansicht nach dringend auf breiter Basis reflektiert werden sollte.
Ein sexuell missbrauchter Junge wird durch die Tat in doppelter Hinsicht entwertet. Einmal indem er Opfer sexueller Gewalt wird, dann, weil er zum Objekt männlicher Sexualität wird. Einer destruktiven Energie, der eine dumpfe Triebhaftigkeit zugeschrieben wird. "Sexualabladestelle": eine Rolle, die nicht nur in traditionellen Gesellschaften für Mädchen und Frauen vorgesehen ist. Dass sie die Sexualität des Mannes aushalten müssen, gilt als Beweis der weiblichen Unterlegenheit und Minderwertigkeit. Ein missbrauchter Junge wird damit von seinem Täter quasi zum "Mädchen" gemacht. Eine Degradierung, die wohl die meisten Jungen auf der Welt schwer verkraften würden.
Was auch immer aus Hussein K. wird: er hat eine äußerst schlechte Prognose. Wie fast alle Männer, die erlebte Gewalt gegen andere richten. In dem Moment, wo sie es tun, sind sie als Mensch bereits endgültig gescheitert.
zum Beitrag04.09.2017 , 19:28 Uhr
Heute in "Rundschau-online":
„Die Partei“ habe die Kontrolle über 31 AfD-Gruppen mit insgesamt rund 180 000 Mitgliedern, teilten die Satiriker mit." http://www.rundschau-online.de/politik/hummus-liebe-statt-heimat-liebe--die-partei--unterwandert-zahlreiche-afd-gruppen-28356768
180 000 AfD-Anhänger lassen sich von Satirikern ködern? Weil diese "Alternativen für Deutschland" nicht nur keinen Sinn für Humor haben, sondern zu blöd sind, um Satire als solche zu erkennen oder was? Selbst wenn sie ihnen, wie im Falle der "feindlichen Übernahme" durch "Reichspropagandaleiter Shapira und KollegInnen getan, buchstäblich vor die Nase gehalten wird?
zum Beitrag03.09.2017 , 18:36 Uhr
Michael Moore merkte schon an, das wirksamste Mittel gegen Neurechte sei Humor. Denn diese Leute sind in ihrem Fanatismus so narzisstisch und verbissen, dass sie nicht mehr über sich selbst lachen können.
zum Beitrag03.09.2017 , 18:29 Uhr
Also, wenn die die Jungs und Mädels von "Die Partei" so weitermachen, dann landen die wirklich noch im Bundestag.
Im Ernst: selten so gelacht. Schöner Ausgleich zu den Gruseligkeiten, die über Holger Arppe, Mitglied des Landtages von Mecklenburg Vorpommern und bis zu seinem Austritt in der AfD und seine feinen FB-Freunde offenbart worden sind.
zum Beitrag02.09.2017 , 13:44 Uhr
Berechtigte Frage. Aber nicht nur in unserem Land wurden Personen mit politischer Macht ausgestattet, die nicht nur über schwerste sexuelle Gewalt schwadroniert, sondern sie auch real ausgeführt haben. Oft ist es gerade die Tatsache, erhebliche übergriffige Impulse zu haben, die aber gleichzeitig hinter einer kooperativen Fassade verbergen zu können, die zu Macht verhilft. Übergriffigkeit gilt in unserer Gesellschaft immer noch - auch -als Erfolgsprinzip. Täter sind interessant, auf Opfer wird mit Verachtung geblickt.
Dass (sexuelle) Gewaltphantasien unter Männern sehr weit verbreitet sind, darüber kann sich jeder ein Bild machen, der einen Blick auf die Hitlisten der gängigen Pornoplattformen wirft. Aber in unserer Gesellschaft gilt der Konsens, darüber Stillschweigen zu bewahren und das auszublenden. Unabhängig davon wie man so eine Haltung bewertet, stellt sich doch die Frage, was Holger Arppe und seine Chatpartner so sicher sein ließ, diese Regel brechen zu können, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.
zum Beitrag01.09.2017 , 22:15 Uhr
Holger Arppe wurde 1973 in Rostock geboren. Welche Funktionen hatten eigentlich seine Eltern und Verwandten innerhalb des DDR-Staates? Hatte Herr Arppe als Kind oder Jugendlicher nähere Kontakte zu Informellen MitarbeiterInnen? Ich möchte auf die strategische Bedeutung Rostocks hinweisen, die diese Stadt zu DDR-Zeiten hatte. Angela Marquardt beschreibt in ihrem Buch „Vater, Mutter, Stasi“ einen Teil der Funktionen die der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen für das MfS hatte. Viele Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, mussten unter ähnlichen Bedingungen in ihrer Kindheit überleben lernen wie Frau Marquardt. Pädokriminalität spielte auch für mit dem Ministerium für Staatssicherheit kooperierende geheime Dienste eine Rolle. Nicht zuletzt ging es um den Betrieb und Erhalt der wirtschaftlichen Symbiose mit der BRD. Was wollte Holger Arppe in der evangelischen Landessynode? Im vergangenen Jahr hatte er sich dort für einen Sitz beworben. Welcher Bezug besteht zur Evangelischen Kirche? Laut Arppes Internetauftritt arbeitete er bis zu seinem Einzug ins Landesparlament als Betreiber einer kleinen Galerie. Womit handelte Holger Arppe dort überhaupt?
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag01.09.2017 , 21:16 Uhr
Holger Arppe wurde 1973 in Rostock geboren. Welche Funktionen hatten eigentlich seine Eltern und Verwandten innerhalb des DDR-Staates? Hatte Herr Arppe als Kind oder Jugendlicher nähere Kontakte zu Informellen MitarbeiterInnen? Ich möchte auf die strategische Bedeutung Rostocks zu DDR-Zeiten hinweisen.
Angela Marquardt beschreibt in ihrem Buch „Vater, Mutter, Stasi“ einen Teil der Funktionen die der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen für das MfS hatte. Viele Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, mussten unter ähnlichen Bedingungen in ihrer Kindheit überleben lernen wie Frau Marquardt. Pädokriminalität spielte auch für mit dem Ministerium für Staatssicherheit kooperierende geheime Dienste eine Rolle. Nicht zuletzt ging es um den Betrieb und Erhalt der wirtschaftlichen Symbiose mit der BRD.
Was wollte Holger Arppe in der evangelischen Landessynode? Im vergangenen Jahr hatte er sich dort für einen Sitz beworben. Welcher Bezug besteht zur Evangelischen Kirche? Laut Arppes Internetauftritt arbeitete er bis zu seinem Einzug ins Landesparlament als Betreiber einer kleinen Galerie. Womit handelte Holger Arppe dort überhaupt?
zum Beitrag01.09.2017 , 18:17 Uhr
"Im Chat schwärmt er am 13. Oktober 2011, dass man „auf so'ner Springburg (…) schön ficken“ kann. „Hunderte Kinder und deren Familien stehen um die Hüpfburg herum und gucken“ schreibt er. Und weiter: „Dann wollen die Kinder alle mitspielen. So´n schönes zehnjähriges Poloch ist sicher schön eng…“
Am 16. Februar 2012 schreibt er: „Dann besaufen wir uns hemmungslos und pissen alles voll. Anschließend laden wir uns einen Stricher ein, vergewaltigen ihn und essen danach seine Leiche auf“."
Wäre das nicht ein Fall für die Polizei, bzw. Staatsanwaltschaft? Sollten nicht Arppes elektronischen Kommunikationsmittel allesamt kontrolliert werden? Falls Holger Arppe entsprechende Missbrauchsabbildungen besitzt, bekäme er dafür heutzutage ggf. nicht mal mehr Bewährung.
zum Beitrag31.08.2017 , 22:59 Uhr
„Dann wollen die Kinder alle mitspielen. So´n schönes zehnjähriges Poloch ist sicher schön eng…“
Für gewöhnlich denken und sprechen so Männer, die an Kindern wiederholen wollen, was man ihnen selbst auch einmal angetan hatte. Man(n) könnte auch eine psychotraumatologische Behandlung absolvieren, aber dazu fehlt es diesen feigen Typen an Mumm.
Und deshalb findet man für gewöhnlich auch allerlei furchtbares Zeug auf den elektronischen Medien, die diese Leute nutzen. „Elysium“ lässt grüßen. Leider werden sie selten gefilzt.
Verdrängter Missbrauch, Impulssteuerungsschwächen, Affektdurchbrüche, Homophobie hinter der sich Angst vor Aufarbeitung und Sorge verbergen, dass jemand die eigenen übergriffigen Impulse entdeckt und Pädokriminalität spielen im Milieu der RechtsterroristInnen aus triftigen Gründen eine große Rolle. Nicht nur bei Beate und ihren beiden Uwes, sondern auch bei deren Freunden, darunter Tino Brandt, der mittlerweile wegen Zuhälterei und sexuellem Missbrauch einsitzt http://www.regensburg-digital.de/bladd-aend-hanna-der-ehrenmann-ist-zurueck/19072014/
Apropos „Hüpfburgen“: lungern Holger Arppe und seine „Freunde“ etwa auf Kinderfesten und Spielplätzen herum?
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag30.08.2017 , 19:16 Uhr
Eine der echten Lebens-Leistungen.
zum Beitrag30.08.2017 , 09:49 Uhr
Frau Özoguz hat die Deutschen nicht der Barbarei bezichtigt, sondern gesagt: „eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“. Und zwar im Zusammenhang mit der Leitkulturdebatte.
Wer sich kollektiv leiten lassen will, benötigt erstmal Konsens darüber, was genau das Leitende denn sein soll. Den Begriff "Leitkultur" hat der Politikwissenschaftler Bassam Tibi kreiert, Friedrich März brachte im Jahre 2000 die Frage nach der "Leitkultur" in die politische Diskussion ein.
Heute, 17 Jahre später scheint immer noch keine Einigkeit darüber zu bestehen, wie sie denn aussehen könnte die deutsche Leitkultur, sofern es sie denn überhaupt gibt.
Vielleicht sollten wir das einfach akzeptieren und uns bis zu einer eventuellen Klärung allesamt weiter an die in unserem Land geltenden Gesetze halten.
zum Beitrag29.08.2017 , 07:42 Uhr
In einer aktuellen Erhebung gaben acht Prozent der befragten Männer an, Sexualkontakte mit Prostituierten zu haben https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=16&aid=192871&s=Sexualit%E4t
Falls die Angaben die Realität wider spiegeln, stellt sich die Frage, was dieses gute 12tel der Männer eigentlich bewegt, sich als Freier zu betätigen. Zumal Prostituierte, wenn sie denn überhaupt zu Wort kommen, häufig berichten, dass es sich bei vielen ihrer Freier um Familienväter handele. Das Argument mit der "sexuellen Notdurft" in Ermangelung einer Partnerin, bzw. bei männlichen Prostituierten eines Partners, zieht in den Fällen also nicht.
Handelt es sich bei dieser Art Freier um Männer, die als Intimpartner so inakzeptabel sind, dass ihnen selbst ihre LebenspartnerInnen den Sexualverkehr verweigern? Falls ja, wäre es doch hilfreich für die Debatte um Prostitution zu ergründen, warum das so ist. Korrespondiert der Prozentrang von acht Prozent vielleicht mit anderen wissenschaftlich ermittelten Zahlen über die Sexualität von Männern?
zum Beitrag27.08.2017 , 23:30 Uhr
Hier beschreibt eine Frau, der es gelungen ist, aus der Prostitution auszusteigen, was es bedeutet, sich zu prostituieren: http://www.rundschau-online.de/ratgeber/familie/interview-mit-aussteigerin--die-prostitution-hat-mich-fast-kaputt-gemacht--28212700
In einer aktuellen Erhebung gaben acht Prozent der befragten Männer an, Sexualkontakte mit Prostituierten zu haben https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=16&aid=192871&s=Sexualit%E4t
Falls diese Angaben die Realität wider spiegeln, stellt sich die Frage, was diese 12,5 Prozent der Männer eigentlich bewegt, sich als Freier zu betätigen. Zumal Prostituierte, wenn sie denn überhaupt gefragt werden, häufig berichten, dass es sich bei vielen ihrer Freier um Familienväter handele. Sind das Männer, deren Frauen in sexueller Hinsicht genug von ihnen haben? Falls ja, wäre es doch hilfreich für die Debatte um Prostitution zu ergründen, warum das so ist.
zum Beitrag24.08.2017 , 12:32 Uhr
Jürgen Trittin gehört zu den Grünen, die mit ausbaden mussten, dass diese Partei ihre Vergangenheit nicht aufgearbeitet hat http://www.spiegel.de/politik/deutschland/paedophilie-debatte-trittin-drueckt-sich-bei-diskussion-in-goettingen-a-922896.html Damit steht sie zwar in einer Reihe mit allen anderen Institutionen, die nach dem „Missbrauchstsunami“ 2010 in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerieten. Aber die Grünen hätten die Chance gehabt, zu zeigen, dass sie einen größeren Vorschuss an Vertrauen verdienen als andere Parteien bzw. Organisationen. Ein Pfund, mit dem sie seit ihrer Gründung gewuchert haben. Aber die grüne Partei hat diese Gelegenheit vertan. Auch deshalb passt es, dass sie verstärkt auf Kirche und Überzeugungen und Vorgehensweisen setzt, die als bürgerlich gelten. Es zählt, was man vorgibt zu sein. Nicht, was man in Wirklichkeit ist.
Schade.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag24.08.2017 , 12:21 Uhr
Mit Katrin Göring-Eckardt wählt man die evangelischen Kirchen und mit Einschränkung die Katholische Kirche gleich mit. Wer das so will, soll es tun.
Das passt auch, denn die Grünen repräsentieren einen Teil der Mittelschicht, so wie die christlichen Kirchen auch.
Sozial Schwache haben eh keine Lobby, darum gehen sie seit Langem schon nicht mehr zur Wahl. Und die oberen 10 Prozent machen eh, was sie wollen.
zum Beitrag20.08.2017 , 21:18 Uhr
Das verwundert mich überhaupt nicht. Die einfachen Weltbilder, die plumpe Emotionalität und die primitiven Regularien, die Radikale teilen, sind für Menschen attraktiv, die in der frühen Kindheit nicht lernen konnten, ihre Gefühle selbst zu regulieren. Hierfür kann es verschiedene Gründe geben.
Dr. Andreas Krüger beschreibt, wie aus einem kleinen Jungen mit Potential ein Terrorist wird http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-130630569.html
Meine persönliche These ist, dass der Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft eine nicht unerhebliche Rolle bei der Entwicklung solcher Störungen und gestörten Einstellungen spielt. Schon geringe Mengen dieses Nervengifts können den Fetus schädigen. Die Kinder sind später in vielen Bereichen normal, haben aber Probleme, sich mental auf neue Situationen umzustellen und ihre Emotionen zu steuern. Übermäßiger Alkoholkonsum spielt im rechten Milieu sowieso eine große Rolle.
Und wenn sich die Neonazis öffentlich dem Thema Kindesmissbrauch widmen, dann in der Absicht, es für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Hier eine Infobroschüre, die die Hintergründe beleuchtet und Hinweise gibt https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/w/files/pdfs/instrumentalisierung_missbrauch.pdf
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag20.08.2017 , 17:46 Uhr
Picksyndrom. Falls er nicht wirklich erkrankt ist, wäre DT ein perfekter Liverollenspieler.
zum Beitrag20.08.2017 , 17:43 Uhr
Ich empfehle: http://www.taz.de/!5374809/
zum Beitrag18.08.2017 , 21:22 Uhr
Jetzt isser raus der Geheimplan zwischen der AfD und Erdogan. Die sich selbst als "Partei" bezeichnende Gruppe hat versprochen, dem Präsidenten im Falle eines Sieges "seine Leute" heim in sein Reich zu bringen. Dafür macht der den alternativlosen Wahlkampf.
zum Beitrag18.08.2017 , 21:16 Uhr
Wie hieß denn Andrè Poggenburgs Großvater? Es gibt bestimmt einige Leute, die bereit wären, von seiner gründlichen Arbeit zu berichten.
zum Beitrag16.08.2017 , 09:07 Uhr
Dachte ich beim Lesen auch.
Schon Kindern werden ja geschlechtsrollenkonforme Sichtweisen vermittelt, was "Liebe", Sexualität und das Verhältnis von Frauen und Männern angeht, wenn sie intime Kontakte eingehen. Beide Geschlechter wollen in ihrer sexuellen Identität vom jeweils anderen bestätigt werden. Aber die Rollenverteilung ist dabei sehr unterschiedlich. Mädchen werden animiert, sich an die jeweiligen Kompetenzen der Jungen anzupassen und ihre Bedürfnisse und Erwartungen herunter zu schrauben. Die jungen Männer wiederum haben, gerade was die Sexualität angeht, leider wenig gute und realistische Vorbilder, an denen sie sich orientieren können.
Ggf. sind die Probleme, mit denen sich der Autor angesichts seiner Suche nach einer neuen Partnerin konfrontiert sieht, auch darauf zurückzuführen, dass die Frauen in der Altersgruppe, die er präferiert, die Phase der Familienplanung und der Suche nach einem zuverlässigen Mann hinter sich gebracht haben. Sie haben es deshalb nicht mehr nötig, sich allzusehr an die Bedürfnisse der Männer, die als Gefährte in Frage kommen anzupassen. Einen Mann, bei dem es länger her ist, dass er diese Flirtphase durchlebte, so wie es bei „Kai Lippens“ der Fall zu sein scheint, könnte das sehr irritieren.
zum Beitrag15.08.2017 , 18:00 Uhr
Ist "Liebe" nicht immer eine Frage der Interpretation und des Blickwinkels?
Jan Feddersen hat das in diesem Artikel wunderbar auf den Punkt gebracht http://czyborra.com/pedofiles/pressespiegel/ueberfick.pdf
zum Beitrag13.08.2017 , 23:04 Uhr
Stephen Bannon ist der lebende Beweis dafür, was passiert, wenn die manipulativen Fertigkeiten, die die Jesuiten jemandem vermitteln, missbraucht werden. Bannon hat an einer jesuitischen Eliteuni studiert. Was Donald Trump angeht, glaube ich, dass der Mann mental krank ist. Ich tippe auf ein Pick-Syndrom. Was er seit ungefähr einem Jahr von sich gibt, ist zunehmend O-Ton Bannon.
Und Stephen Bannon, unberechenbar, gewaltätig, impulsiv, suchtkrank und vom Äußeren her offenbar darauf bedacht, sich andere Menschen buchstäblich vom Leib zu halten, ist in meinen Augen der Prototyp eines Mannes, der mit seinem PTBS nicht umgehen kann. Dass man ihm in früher Kindheit zugefügt hat
und welches dazu führt, dass er anderen nicht die Butter aufs Brot gönnt und sein zutiefst demoliertes Selbstwertgefühl aufzurichten versucht, indem er den ganzen Dreck, mit dem man ihn als Kind beschmiert hat, auf andere projiziert.
Sehr bezeichnend für die US-amerikanische Kultur, dass insbesondere ein erheblicher Teil der Männer sich mit Stephen Bannon so stark identifiziert. Das Land hat ein Problem. Und ich hoffe, es schwappt nicht auch zu uns nach Europa herüber.
zum Beitrag02.08.2017 , 17:58 Uhr
Wer hat diesen Krieg im Nahen Osten eigentlich wieder aufflammen lassen? Wäre es nicht an der Zeit, das mal zu klären? Die, welche die Lunten zünden, verstecken sich oft feige im Gebüsch.
zum Beitrag02.08.2017 , 12:25 Uhr
Die Harvard-Professorin Judith Lewis Herman und zwei ihrer Kolleginnen baten den damaligen Präsidenten Obama bereits im Herbst vorigen Jahres Donald Trump auf seinen mentalen Gesundheitszustand hin überprüfen zu lassen. Obama hätte die Befugnis dazu gehabt https://www.youtube.com/watch?v=4l_f_Q-MflU
zum Beitrag02.08.2017 , 11:46 Uhr
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.interview-mit-nsu-opferanwalt-bundesanwaelte-haben-gelogen.f89775ff-a1e8-4e97-8eea-4b522ab04206.html
Bei Bandenkriminalität handelt es sich um kein Produkt einer Verschwörungstheorie, sondern um bittere Realität. Wer in Italien gegen die Mafia kämpft, weiß, dass die ohne enge Vernetzungen in Politik, Wirtschaft und Behörden gar nicht existieren könnte. In Deutschland herrschen zwar andere Bedingungen. Aber die sind angesichts der besonderen Bedingungen unserer Geschichte, für organisiertes (Polit-)Verbrechen nicht unbedingt schlechter.
Falls es nicht gelingt, mit Hilfe dieser Mordprozesse für Aufklärung und Genugtuung zu sorgen, gibt es andere gerichtliche Wege. Alle, die dem NSU-Netzwerk angehören, haben genug auf dem Kerbholz.
Das beste Beispiel dafür bietet Tino Brandt. Er sitzt im Gefängnis, wo er auch hingehört. Allerdings nicht wegen der Beteiligung an den Verbrechen der NSU, sondern wegen seiner Pädokriminalität. Warum nicht an der Stelle weitermachen.
zum Beitrag02.08.2017 , 11:00 Uhr
Kommentar entfernt, bitte belegen Sie ihre Vorwürfe.
zum Beitrag02.08.2017 , 10:53 Uhr
Wenn man sich vor Augen hält, auf welch umständliche Weise genau diese Ceska beschafft worden ist, muss man sich doch fragen, warum es gerade diese Waffe sein sollte.
zum Beitrag01.08.2017 , 18:01 Uhr
Selbstverständlich ist der NSU sehr klandestin. Es gibt keine Leute im Hintergrund und den vielen Widersprüchen muss man deshalb auch nicht nachgehen. Wer`s glaubt?!?
Von der Führung der DDR wurden politisch-ökonomische Mördertruppen unterhalten, die schon kurz vor dem Mauerfall ihre Anker gen Westen warfen. Letztlich unterschieden sie sich nur in der Wortwahl, nicht aber in den Methoden und Motivationen von ihren Brüdern und Schwestern jenseits des Zaunes. Gerichte sind nicht der passende Ort, um die jüngere Historie Deutschlands aufzuarbeiten. Aber wo es um Straftaten geht, die aus guten Gründen nicht verjähren können, muss die Staatsanwaltschaft ermitteln und es ist Sache der Gerichte, über Strafen zu entscheiden. Ggf. auch gegen die Interessen der Landes- und Bundesbehörden oder sonstiger Kräfte, die im Zusammenhang mit den Serienmorden der NSU Schuld auf sich geladen haben.
Eine Demokratie, die mit sowas nicht umgehen kann, zeigt damit zu viel Flanke!
zum Beitrag01.08.2017 , 17:22 Uhr
Vielleicht ist Stephen Bannon in schlechte Gesellschaft geraten als er an dieser Universität studierte https://de.wikipedia.org/wiki/Georgetown_University
Wenn Demokratien schwächeln, ist das im Sinne der Katholiban http://www.mainpost.de/ueberregional/politik/zeitgeschehen/Die-Achse-Washington-Rom;art16698,9510546
zum Beitrag31.07.2017 , 15:44 Uhr
,„Hass gehört ganz sicher dazu, aber vielleicht noch mehr. Es ist ein fürchterlicher Abgrund“, so die Bilanz des heute 64-jährigen."
Anderer Kontext, ähnlicher Hintergrund?
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-130630569.html
zum Beitrag30.07.2017 , 17:41 Uhr
Wenn Oberlandesgerichte keine Aufklärung von politischen Verbrechen, in die staatliche Stellen verwickelt sind betreiben wollen, kann ich das verstehen. Solche Fälle regelt in unserem Land das PUAG http://www.gesetze-im-internet.de/puag/
Seit 2012 sind schon mehrere Ausschüsse einberufen worden https://de.wikipedia.org/wiki/NSU-Untersuchungsaussch%C3%BCsse
Es gäbe für die noch viel zu tun. Wir wählen ja demnächst unseren Bundestag neu. Eine Beurteilung des Schaffens und Wirkens von Entscheidungsträgern wäre was, mit dem sich die Parlamentarier befassen sollten. Manche davon waren schon vorstellig, hätten aber bestimmt noch was auszusagen http://www.tagesspiegel.de/politik/thueringens-verfassungsschutz-helmut-roewer-der-ex-mit-list-und-luecke/5880036.html
zum Beitrag28.07.2017 , 00:24 Uhr
Der Sozialstaatsgedanke ist die Basis des Landes, in dem wir leben. Genauso wie es demokratische Prinzipien sind. Und dass wir die nur eingeschränkt bei den beiden gesetzlich privilegierten Kirchen in unserem Land wiederfinden, stellt ja das Problem dar.
zum Beitrag28.07.2017 , 00:18 Uhr
Wenn ich die Arbeitswelt von heute gemeint hätte, bekämen Sie Recht. Aber ich habe auf die Grundlagen des Christentums hingewiesen. Die reichen mehrere Jahrtausende zurück. Und da waren die entsprechenden Gesellschaften nach den von mir aufgeführten Prinzipien organisiert.
zum Beitrag26.07.2017 , 23:44 Uhr
Der Richter und die Richterin haben ihre Einschätzung vermutlich auf dem gegründet, was man als "Vorerfahrung" bezeichnet. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes zeigt mal wieder, dass dieses von-sich-auf-andere-schließen Grenzen hat.
zum Beitrag26.07.2017 , 22:26 Uhr
Bei den schweren Beeinträchtigungen unter denen die Frau in Folge der misslungenen OP leidet, sind 172 000 Euro Schmerzensgeld viel zu wenig. Aber leider sind solch niedrigen Entschädigungszahlungen in Europa üblich. Letztlich ist es auch nicht so wichtig, worin die Beeinträchtigungen genau bestehen. Sexualleben hin oder her. Wenn jemand sowieso kaum noch sitzen und laufen kann und zudem inkontinent ist.
Bemerkenswert, wie lange sich der Prozess schon hin zieht. Ich wünsche der Klägerin alles Gute.
zum Beitrag26.07.2017 , 19:36 Uhr
„Eminger hat zwei ältere Geschwister und einen Zwillingsbruder, Maik. Sein Vater ist Skispringer der B-Nationalmannschaft der DDR.“
Wer in der DDR in die Nationalmannschaft aufgenommen wurde, hatte automatisch die Staatssicherheit in nächster Nähe. Meistens waren die Trainerinnen und Trainer offizielle oder informelle MitarbeiterInnen des MfS. Der Sport war für die DDR-Führung in ökonomischer und politischer Hinsicht viel zu wichtig, um irgendein Risiko einzugehen. Deshalb wurde der Nachwuchs im Leistungssport so früh wie möglich in Sportinternate untergebracht, um ihn so in jeder Hinsicht unter Kontrolle zu haben und unbehelligt auf verschiedene Weise beeinflussen zu können. Zu den Konditionierungsmaßnahmen zählten Misshandlungen aller Art, auch sexualisierte. Auch (Ehe-)PartnerInnen wurden von den Führungsoffizieren ausgesucht.
Kurzum: es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn Andre und sein Bruder Maik über die ehemaligen Trainier ihres Vaters zu Wendezeiten von V-Leuten aus der Sportstasiszene akquiriert worden sind. Einige von denen nutzten ihre Sportkontakte und setzten ihre Arbeit im Westen des wiedervereinigten Deutschland fort. Oder kehrten nach einer gewissen Zeit an ihre alten Einsatzorte zurück. Andere stiegen nach dem Mauerfall in den Kinderhandel ein. Welche Rolle Kindesmissbrauch für die Arbeit der VEB Horch und Guck hatte, wissen wir nicht erst seit Angela Marquardt das in ihrem Buch „Vater, Mutter, Stasi“ beschrieben hat. In der Nachwendezeit „verschwanden“ einige Kinder, bei denen später festgestellt wurde, dass ihre Angehörigen zu DDR-Zeiten in entsprechenden Kreisen drin gesteckt hatten. V-Leute sind bekanntermaßen so flexibel. Manchmal ist das Personal der verschiedenen Geheimdienste gar keinem bestimmten Auftraggeber mehr zuzuordnen. Sprich: informelle MA der DDR werden ihre Hälse nach dem Mauerfall flugs gewendet und bei den BRD-Behörden Wiedereinsatz gefunden haben.
zum Beitrag26.07.2017 , 12:41 Uhr
Die Moralvorstellungen, die die christlichen Kirchen propagieren, basieren auf holistischen, hierarchisch gefügten Gruppenprinzipien. Die Einzelperson hat ihre Interessen gegenüber der Gemeinschaft unterzuordnen, wer mit Macht ausgestattet ist, verfügt über seine Untergebenen, sorgt aber auch für sie. Was zur Folge hat, dass Willkür und Doppelmoral regelrecht gezüchtet werden, weil ein dynamisches Regulativ fehlt. In der Frühzeit der menschlichen Kultur barg eine solche Ordnung sicherlich Vorteile, aber mittlerweile stehen wir am Beginn des 21. Jahrhunderts.
Die kirchlichen Missbrauchsfälle, die innerhalb der vergangenen Jahrzehnte offenbar wurden, veranschaulichen sehr deutlich, wo die Kirchensysteme versagen. Aktuell wird in Deutschland über das Bistum Regensburg berichtet und über die Verbrechen, die die evangelikale Brüdergemeinde in Korntal zu verantworten hat.
Religion stiftet aber auch Gemeinschaft und Trost. Es wird immer Menschen geben, die ein starkes Bedürfnis nach so etwas haben. Was aber nicht rechtfertigt, dass Kirchen irgendwelcher Art vom Staat Sonderrechte eingeräumt werden.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag26.07.2017 , 12:26 Uhr
Kann sich eine Institution wie die Katholische Priesterschaft Führungspersonal leisten, gegen sie bei Bedarf nicht irgendwas in der Hand hätte? Meistens handelt es sich dabei um Banalitäten: eine klammheimliche Familiengründung, gelebte Homosexualität, mit Hilfe von Ghostwritern erstellte Abschlussarbeiten und dergleichen. Manchmal sind es aber auch Dinge, für die man in der Echtwelt von einem staatlichen Gericht eine Strafe aufgebrummt bekäme. Sofern die Behörden einen erwischen.
Bei hohen Klerikern heißt das: „Wenn die Priesterkollegen das zulassen, weil sie mich fallen gelassen haben“
An Stelle von Kardinal George Pell würde ich mich speziell von Papst Franziskus verraten fühlen. Zuerst benutzt er mich, um die Kontrolle über das in aller Welt verteilte Geld zurückzubekommen, dessen Besitz der Vatikan für sich beansprucht. Sobald ich das erledigt habe, liefert er mich aus. Der vatikanische Klerus mag denken: „Wer ist als nächstes dran“?
zum Beitrag26.07.2017 , 11:45 Uhr
Kardinal George Pell ist natürlich nicht irgendwer. Er wurde früh gefördert, schon in Ballarat, damals von Angehörigen der Christian Brothers. Einem Ordenn, der sein Geld mit dem Betrieb von Kinderheimen verdiente und im Verdacht steht, organisierten Kindesmissbrauch zu betreiben. Hier mehr zur Freundschaft zwischen dem Haupttäter Gerald Ridsdale und George Pell http://www.smh.com.au/national/george-pell-accused-of-joking-about-gerald-ridsdales-abuse-of-children-20151207-glhlmd.html Die von Gruppen betriebenene sexualsierte Misshandung und Ausbeutung von Kindern und die ebenso systematisch organsierte Wirtschaftskriminalität gehen Hand in Hand. Sehr selten werden beide Phänomene unabhängig voneinder praktiziert.
Die Einstellungen und Fähigkeiten, die mir helfen, Kinder in meine Gewalt zu bringen und quasi vor aller Augen unbehelligt missbrauchen zu können, nützen jedem, der anderen das Geld weggnimmt.
So ist es auch kein Wunder, dass George Pell in einer Vereinigung Mitglied ist, deren Machenschaften hier beschrieben werden http://www.berliner-zeitung.de/in-gottes-namen--17154562
Den Ausspruch des später ermordeten Mafia-Jägers Giovanni Falcone, „Folgt der Spur des Geldes und ihr trefft auf die Mafia“ kann man ohne Weiteres auch auf kollektiv begangene und vertuschte Missbrauchsverbrechen anwenden. Wo Geld gewaschen wird und in dunklen Kanälen verschwindet, wird man auch auf eine erhöhte Zahl an Missbrauchstätern treffen, da wo Täter auffallen, geht es auch um krumme Geldgeschäfte.
Kein Wunder, dass Papst Franziskus George Pell 2013 als seinen Finanzminister berief.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag26.07.2017 , 11:00 Uhr
“Ohrfeigen ja, Missbrauch nein”
Forist cbk69muc, Montag, 11.Januar, 10:52 Uhr
Kommentar Nr. 142.
"Erkennbare Muster in der Fam. Ratzinger
Mein Cousin, Jahrgang 1965, war als acht - und neunejähriger dort. Verließ die Schule Knall auf Fall. Weigert sich bis heute, darüber zu sprechen und wird ganz verschlossen, wenn man es versucht.
Heute recht alte, pensionierte Polizeibeamte Münchens schwören Stein und Bein, während ihrer aktiven Dienstzeit an lauen Sommerabenden niemanden so oft der Heckenreihen des Münchner Hofgartens verwiesen zu haben, wie einen jungen Priester und Theologielehrer, der sich dort von kaum 16jährigen "verwöhnen" ließ. Kaum Papst gewordern, veröffentlich der Mann eine Enzyklika, in der Homosexualität (die er - wie unter katholischen Priestern anscheinend üblich - offensichtlich mit [der eigenen] Pädophilie gleichsetzt) als "schwere Sünde" bezeichnet wird !!!"
Kommentar zum Artikel "Ohrfeigen ja, Missbrauch nein". BR, online gestellt im Januar 2016. Unter den Stichworten "Regensburger-Domspatzen-Missbrauch-Zwischenstand" im Netz zu finden. http://www.br.de/nachrichten/oberpfalz/inhalt/regensburger-domspatzen-missbrauch-zwischenstand-100.html
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag19.07.2017 , 23:47 Uhr
Das sehe nicht nur ich auch so wie Sie. Systematische institutionalisierte Kriminalität, wie sie im Bericht, den das Team Weber vorgelegt hat beschrieben wird, bedarf einer behördlichen Untersuchung. Unabhängig von der straf- und zivilrechtlichen Verjährung. Das gilt auch für andere Organisationen, an denen über Jahrzehnte genauso gewohnheitsmäßig Kinder und Jugendliche missbraucht, misshandelt und ausgebeutet wurden. so wie es an den Einrichtungen der Domspatzen geschehen ist. Beispiele: Aloisiuskolleg, Kloster Ettal, Odenwaldschule, Johanneum Homburg, Josephinum Redemptoristen, Jugendwerkhof Torgau, Kinderkrankenhaus Marsberg, Kinderheime der Mallersdorfer Schwestern, Aulhausen...
Nicht zuletzt deshalb, weil der Staat, in Vertretung seiner Bürger all diese Einrichtungen subventioniert hat. Damit sie Kinder und Jugendlichen ein Zuhause und eine Ausbildung schenken. Nicht, damit das Geld veruntreut wird und die Heranwachsenden schlecht behandelt.
VG
Angelika Oetken
zum Beitrag19.07.2017 , 23:37 Uhr
Hier ein Interview mit Georg Ratzinger, das der BR gestern wieder online gestellt hat http://www.br.de/nachrichten/oberpfalz/inhalt/regensburger-domspatzen-missbrauch-zwischenstand-100.html
Aufschlussreich der Kommentar Nr. 142 in dem ein Forist schreibt:
„142. Erkennbare Muster in der Fam. Ratzinger
Mein Cousin, Jahrgang 1965, war als acht - und neunejähriger dort. Verließ die Schule Knall auf Fall. Weigert sich bis heute, darüber zu sprechen und wird ganz verschlossen, wenn man es versucht.
Heute recht alte, pensionierte Polizeibeamte Münchens schwören Stein und Bein, während ihrer aktiven Dienstzeit an lauen Sommerabenden niemanden so oft der Heckenreihen des Münchner Hofgartens verwiesen zu haben, wie einen jungen Priester und Theologielehrer, der sich dort von kaum 16jährigen "verwöhnen" ließ. Kaum Papst gewordern, veröffentlich der Mann eine Enzyklika, in der Homosexualität (die er - wie unter katholischen Priestern anscheinend üblich - offensichtlich mit [der eigenen] Pädophilie gleichsetzt) als "schwere Sünde" bezeichnet wird !!!“
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden
zum Beitrag19.07.2017 , 22:31 Uhr
Sexuelle Übergriffigkeit ist immer schlimm, meistens handelt es sich auch um Straftaten. Aber sie kommt überall vor und geht nicht nur von bestimmten ethnischen Gruppierungen aus. Dass manche Menschen in unserem Land in der Hinsicht zweierlei Maß anlegen, sagt viel über deren Ignoranz aus. Die Bibel hält für solche Fälle das Gleichnis vom Splitter und Balken vor.
zum Beitrag19.07.2017 , 13:50 Uhr
Hans Zollner findet, dass seine Kirche mittlerweile zu den „Guten“ gehört https://www.domradio.de/themen/bist%C3%BCmer/2017-07-19/kinderschutzexperte-zum-missbrauchsskandal-regensburg
zum Beitrag12.07.2017 , 11:31 Uhr
Deniz Utlu hat einfach Recht http://www.tagesspiegel.de/politik/kolumne-eintraege-ins-logbuch-in-den-netzen-der-gewalt/20035136.html
zum Beitrag11.07.2017 , 19:23 Uhr
Schon allein Beate Zschäpes Lebenslauf, insbesondere ihre Herkunft, könnte pathologisch genug sein. Einfach dieses Buch mal lesen http://www.kiwi-verlag.de/buch/vater-mutter-stasi/978-3-462-04723-3/
Angela Marquardt hat einen anderen Weg gewählt als Beate Zschäpe. Wie schwer ihr das gemacht wurde, sagt viel aus über die Vor-, Mittendrin- und Nachwendezeit. Es gibt Verbünde, die akquirieren ein Pack, das überall gebraucht wird und Bleischuhe zu tragen scheint. Denn diese Leute fallen immer wieder auf die Füße.
Und wer hat die Waffe, eine Ceska beschafft? Was hatte Andreas Temme im Hinterzimmer des Internetcafes zu suchen? Interessiert sich dieser Mann wirklich für Flirtportale? Warum musste Michèle Kiesewetter sterben? Ist Uwe Böhnhardts Rolle bei der Ermordung des neunjährigen Bernd Beckmann bzw. bei der Beseitigung von dessen Leiche schon aufgeklärt? Was hätte Tino Brandt zu Erhellung noch beizutragen, insbesondere was seine Aktivitäten Anfang der 90er Jahre in der Oberpfalz (Regensburg) angeht? Und wenn dieser in Haft einsitzende Missbrauchskriminelle nichts weiter sagt: vor wem hat er denn Angst?
So viele offene Fragen. Zum Glück sind die Erklärungsmuster überschaubar. Man muss sie nur finden (wollen).
zum Beitrag08.07.2017 , 12:42 Uhr
Sie schildern etwas leider sehr typisches. Das "Sympatische", also die Fähigkeit, im Mitmenschen positive Gefühle zu erzeugen, wird auch dann nicht als das gesehen, was es eigentlich ist, wenn der Täter bzw. die Täterin bereits als solche entlarvt wurde.
Dabei entspricht die „Nettigkeit“, als Fähigkeit die Umgebung emotional zu beeinflussen und so zu regulieren einer Strategie, welche die TäterInnen in ihrer eigenen Kindheit entwickelt haben, um in einem übergriffigen und sie parentifizierenden Milieu zu überleben. Aus dieser Parallelität heraus, die scheinbar paradox erscheint, dem gleichzeitigen Vorhandensein von positiven Eigenschaften und der Neigung, Kinder zu missbrauchen, entwickelt sich der verbreitete Unglauben, wenn es um Kindesmissbrauch und den Konsum von Kinderpornografie geht. Und die Neigung, die Vorfälle zu verharmlosen.
Laut dem Schweizer Forensiker Thomas Knecht phantasiert ein Fünftel der erwachsenen Männer von dem, was Knecht in einer TV-Sendung als „Sex mit Kindern“ bezeichnete. Abgesehen davon, dass es im Hinblick auf Frauen kaum Zahlen dazu gibt, sollten wir als Gesellschaft eine derartige Verbreitung zum Anlass nehmen uns sachlich und ohne falsche Scham und Angst mit unserer ganz normalen Sexualkultur auseinanderzusetzen. Und zwar so wie sie ist, nicht wie wir sie gern hätten.
zum Beitrag07.07.2017 , 17:43 Uhr
Wenn Menschen den Drang verspüren, sich die sexualisierte Misshandlung von Kleinstkindern anzusehen, mit der Option, bei Gelegenheit selbst Babys und kleine Kinder selbst mittels Sexualpraktiken zu quälen, dann sollte man immer berücksichtigen, dass solche frühen Traumatisierungen zwar verheerende Wirkungen auf das Körpergedächtnis und die Impulssteuerung haben, aber sprachlich-räumlich-zeitlich nicht erinnert werden können. Einige Opfer derartiger Misshandlungen haben später das Bedürfnis, ihrerseits an hilflosen kleinen Menschen zu wiederholen, was man ihnen selbst einmal angetan hatte, können sich das aber nicht erklären. Aufgearbeitet werden kann solch eine schwere Traumafolgestörung innerhalb einer spezialisierten psychotraumatologischen Behandlung. Hier gibt es Therapeutenlisten http://www.degpt.de, http://www.emdria.de
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer von schwerem sexuellem Missbrauch wurden
zum Beitrag02.07.2017 , 16:03 Uhr
Bezeichnend auch, dass aus der rechtsreaktionären Ecke gegen die "Ehe für alle" vorgebracht wird, Kinder, die in Regenbogenfamilien aufwachsen, seien eher der Gefahr ausgesetzt, sexuell missbraucht zu werden. Eine Instrumentalisierung, wie sie auch die OrganisatorInnen der "Demo für alle" betreiben, wenn sie eine moderne Sexualpädagogik bezichtigen, Kindesmissbrauch zu fördern.
Dabei haben diese Gruppen selbst eine Menge aufzuarbeiten. An der Aufklärung des Missbrauchs durch Kleriker haben sie sich genauso wenig konstruktiv beteiligt, wie an der Untersuchung von organisiertem Kindesmissbrauch innerhalb von sektenähnlichen Gruppierungen, die der evangelischen Kirche nahe stehen.
zum Beitrag01.07.2017 , 13:47 Uhr
Über Kindesmissbrauch wissen wir sehr wenig. Außer, dass sich eine steigende Anzahl von Menschen meldet und von Missbrauchserfahrungen berichtet und sich im Zuge von Forschungsprojekten immer mehr Zusammenhänge zwischen sexuellen Traumatisierungen und Schädigungsfolgen auftun. Wie wenig belastbar Zahlenmaterial ist, wird von den WissenschaftlerInnen selbst betont https://beauftragter-missbrauch.de/presse-service/hintergrundmaterialien/, siehe „Experise Häufigkeitsangaben“, Punkt „Diskussion“ ab S. 61.
Auch unsere Grundannahmen über Geschlecht und Eigenschaften von Opfern und TäterInnen erweisen sich bei näherem Hinsehen als das Produkt von Stereotypen. Wenn hauptsächlich Männer als Täter und Opfer als weiblich wahrgenommen werden, dann sagt das viel über Geschlechterrollenvorgaben im Hinblick auf Sexualität aus. Aber hat nicht zwingend etwas mit der Realität zu tun. Alexander Markus Holmes, ein Missbrauchsbetroffener, der unglaublich viel Hintergrundmaterial gesichtet und bewertet und zum Thema veröffentlicht hat, geht sogar davon aus, dass mindestens die Hälfte aller sexuellen Übergriffe auf Kinder von Frauen begangen werden. Sind die Romantisierung der Mutterrolle und die traditionelle Vorstellung, die Sexualität weiblicher Personen sei von Natur aus defensiv und von Fürsorge und positiver Emotion getragen wirklich sachliche Argumente, die Holmes These widerlegen? Oder nicht doch eine dieser typischen gefühlten Wahrheiten, wie wir sie auch innerhalb der Debatte um die Ehe für alle finden?
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer von schwerem sexuellem Missbrauch wurden
zum Beitrag30.06.2017 , 15:55 Uhr
Ich kann Sie gut verstehen Herr Hansen. So wie Ihnen geht es außerordentlich vielen Kindern psychisch kranker Eltern. Leider schützt unsere Gesellschaft die Familie, aber nicht deren Kinder. D.h. die Rechte bzw. Wünsche der Mütter und Väter wiegen schwerer als das Wohl der Söhne und Töchter. Ich würde mir wünschen, dass das Afrikanische Sprichwort, wonach es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind groß zu ziehen auch bei uns mehr Gültigkeit bekäme. Die Kinder psychisch kranker Eltern brauchen die Hilfe der ganzen Gesellschaft.
zum Beitrag30.06.2017 , 15:49 Uhr
Mir kamen beim Lesen Zweifel, ob die Diagnose "bipolare Störung" auf die Mutter der Autorin und ggf. deren Großmutter wirklich zutrifft. Einiges, was geschildert wurde, scheint mir auf psychotische Phasen hinzudeuten. Von den Symptomen her sind schwere psychiatrische Erkrankungen nicht immer so klar voneinander abzugrenzen, wie es die Fachliteratur suggeriert. Häufig geht das eine in das andere über. Auf jeden Fall handelt es sich bei Frau Lanischs Mutter um eine schwer kranke Person, die vermutlich nie wirklich in der Lage war, für ein Kind zu sorgen. Um so mehr möchte ich die junge Frau ermutigen, ihren Weg hin zu einer gesunden und angemessenen Distanz zur Krankheit der Mutter fortzusetzen. Man kann sich dabei Unterstützung holen, insbesondere, wenn man keine guten Vorbilder darin hat, was eigentlich ein normales Familienlegen und eine tragfähige Eltern-Kind-Beziehung ausmacht. Oft sind Menschen, die wie Alina Lanisch den Entschluss fassen, die notwendigen Grenzen zum kranken Verhalten der Angehörigen zu ziehen, die ersten, die in einer Kette der Parentifizierungen und transgenerationalen Weitergabe von Traumen den Ausstieg wagen. Und meistens auch schaffen. Schon im Hinblick auf das Lebensglück der eigenen Kinder ist das immer einen Versuch wert.
Ich wünsche Frau Lanisch, ihrer kleinen Tochter und allen Menschen, denen die beiden etwas bedeuten alles Gute!
zum Beitrag21.06.2017 , 14:12 Uhr
Antigewalttrainings haben ihre Berechtigung. Da wo gewalttätiges impulsives Verhalten, womöglich noch in Kombination mit dem Konsum von Alkohol und/oder anderen Suchtmitteln gezeigt wird, ist eine spezifische psychotraumatologische Behandlung indiziert. Für beide: die Person, die in einer Partnerschaft Gewalt ausübt und deren Opfer. Informationen gibt es hier http://www.degpt.de und http://www.emdria.de.
Hintergründe zur Partnerschaftsgewalt https://www.re-empowerment.de/
Die schwächsten der Leidtragenden werden aber in solchen Debatten bezeichnenderweise oft ausgeblendet und das sind die Kinder, die in Familien leben, in denen verschiedene Formen von Gewalt und Ausbeutung gelebt werden. Nicht selten kommt es zu Parentifizierungen wenn defensiv handelnde Erwachsene Kinder zu einer Art "Gefühlswiederaufladestation" machen oder gar Kinder vermittelnd und beschwichtigend eingreifen, sobald sich Konflikte anbahnen. Eine furchtbare Form der Rollenumkehr, die wesentlich dazu beiträgt, die konflikthaften Beziehungsgestaltungen transgenerational weiterzugeben.
zum Beitrag15.06.2017 , 23:43 Uhr
Das sehe ich auch so. Frauen als Täterinnen, Missbrauch durch Mütter ist ein blinder Fleck. Dass zu diesem Bereich kaum Forschung vorliegt, halte ich für bezeichnend. Möchte aber zu bedenken geben, dass es aufgrund von verschiedenen Vorannahmen und Gegebenheiten noch schwerer sein dürfte als ohnehin schon, hier verlässliches Zahlenmaterial zu erhalten. Im klassischen Mutter-Sohn-Verhältnis kann Parentifizierung als Form von emotionaler Misshandlung leicht in sexuellen Missbrauch übergehen. Klassiker: der Sohn, der mit der Mutter im Bett schlafen muss, um sie zu "trösten". Oder als Blitzableiter herhält, wenn die Mutter in Folge unverarbeiteter Traumafolgestörungen an einem Borderline leidet. Solche Jungen, die zuhause keinen Halt und Schutz finden, sind ideale Beute für Pädokriminelle. Was für sie verheerend ist. Weil sich der Missbrauchskontext, als missbräuchliche Beziehung zu einem Erwachsenen wiederholt.
zum Beitrag14.06.2017 , 19:35 Uhr
Kindesmissbrauch hat auch etwas mit Sexualität zu tun. Und die Kultur des Tabuisierens von sexueller Ausbeutung, Missbrauch und sexueller Gewalt bei gleichzeitigem Fehlen einer Schutz- und Hilfetradition deutet darauf hin, dass der Umgang mit sexuellem Missbrauch auch einen wichtigen sozial stabilisierenden Zweck erfüllen muss. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass unsere kulturelle Entwicklung im Hinblick auf Sexualität mehr auf Masse, statt auf Klasse gesetzt hat. Wenn die Fortpflanzungsraten hoch sein sollen, dann muss Sex ein niederschwelliges Angebot sein. Gemäß dem biblischen Motto „Seid fruchtbar und mehret euch“. Viel zu viele wendeten das auch auf Kinder aus. Die Missbrauchstraditionen prägen uns bis heute. Gewalt und Ausbeutung kann (fast) jeder, den Anderen gewähren lassen, bis er fertig ist auch. Dem Partner in sexueller Hinsicht befriedigende Intimität zu schenken, ist dagegen eine Kunst.
Es gibt eben noch viel zu tun.
zum Beitrag14.06.2017 , 19:27 Uhr
Was das „Glauben“ angeht: es gibt keine bessere Methode, ein kindliches oder erwachsenes Opfer bloss zu stellen, als es für unglaubwürdig zu erklären und damit zum Schweigen zu bringen, wenn man behauptet, man könne dem, was es berichtet, keinen Glauben schenken. Dabei wissen die nächsten Angehörigen, insbesondere die Mütter und Väter der Kinder in den meisten Fällen ganz genau darüber Bescheid, was vor sich geht. Es sind diese erschreckend banalen Gründe fürs Wegsehen, die zeigen, dass Familien für manche Kinder alles andere als sichere Orte der Geborgenheit sind. Elternliebe stellt sich nicht automatisch ein, während die Zeugung von Kindern letztlich eine primitive biologische Funktion ist. So kommt es, dass „Familie“ für viel zu viele Kinder eine regelrechte Falle bedeutet. Es liegt an unserer Gesellschaft, also an uns allen, diesen Opfern Fluchttüren zu eröffnen, damit sie außerhalb ihrer Herkunftsfamilien bekommen, was sie für ein gutes Aufwachsen benötigen. Um so wichtiger ist es, dass alle Institutionen, die sich um Kinder kümmern, Prävention und Kinderschutz sehr ernst nehmen.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer von schwerem sexuellen Missbrauch wurden
zum Beitrag13.06.2017 , 22:49 Uhr
Das Zaudern und Sträuben, was wirklich unabhängige Aufklärung und Aufarbeitung der Geschichte der beiden deutschen Staaten bis zum Fall der Mauer betrifft, könnte auch am symbiotischen Miteinander an entscheidenden Stellen liegen. Wurde nicht ein beträchtlicher Teil der Waren und Güter, die die Menschen in der BRD verkonsumierten von ihren Brüdern und Schwestern in der DDR produziert? Ganze Versandhauskataloge waren voll von Qualitätswaren, deren niedriger Preis damals hätte eigentlich Verdachtsmomente schaffen müssen. Auch Ikea ließ drüben produzieren, damit junge Menschen hüben ihre Bücher in Regale namens "Pelle" stellen oder ihre Hintern auf Klappsofas mit peppigen Bezügen setzen konnen. Boutiquenketten, die Mode für junge Mollige produzierten, ließ in der DDR schneidern. Und bekam einen Teil der hochwertigen Waren als Zahlung, mit der sie sich über deren Verkauf in Exquisit-Shops von den DDRlern die Westdevisen wiederholten. Es hätte immer so weiter gehen können, fast kommt im nachherein der Eindruck auf, die im Westen hätten sich auch am Bau der Mauer beteiligt. Klammheimlich natürlich, so wie die krummen kleinen und großen Geschäfte auch liefen. Denn die Firmen hatten von den ArbeiterInnen mehr, wenn sie in der DDR für die Westproduktion schufteten, als wenn sie in der BRD nach Tarif bezahlt worden wären. Und die Politfunktionäre im Osten machten auch einen guten Schnitt. Der Rest war Trara. In Wirklichkeit gab es viele dicke gute Freundschaften. Man findet sich und man-kennt-sich https://torstenschulz.org/drehbuch/dicke-freunde/
zum Beitrag13.06.2017 , 19:18 Uhr
Fürs Lehrerstudium zugelassen, Beschäftigte im Durchgangsheim: was enthalten wohl die Akten, die die offiziellen und inoffiziellen Nachrichtendienste der DDR über Frau Poppe und deren Umfeld angelegt hatten? Aber vermutlich sind die aufschlussreichsten Dinge eh woanders gebunkert worden oder wurden rechtzeitig entfernt.
Ich bin 1999 ohne jegliche Vorkenntnisse als Wessifrau nach Berlin-Köpenick gekommen. Und schwanke bei dem, was ich seitdem alles erfahren habe, zwischen Erstaunen und tiefem Erschrecken.
zum Beitrag04.06.2017 , 17:51 Uhr
"Homosexualität war bis 1993 strafbar, die katholische Kirche hatte erhebliche politische Macht, doch durch eine Serie von Pädophilieskandalen ist ihr Einfluss geschwunden."
Dass die Iren sich ein ganzes Stück weit von der Katholischen Kirche emanzipieren konnten, ist mehreren Faktoren geschuldet. Die Offenbarungen um die systematisch von kirchlichen Organisationen betriebenen und vertuschten Menschenrechtsverletzungen an Kindern und Jugendlichen, zu denen auch sexuelle Ausbeutung, sexualisierte Misshandlungen und sexueller Missbrauch gehörten, trugen aber entscheidend dazu bei, dass der irische Staat sich auf Druck der Bevölkerung von der Katholischen Kirche distanzierte. Trotzdem ist ihr Einfluss im Land noch groß.
Übrigens sind die meisten MissbrauchstäterInnen gar nicht im klinischen Sinne pädophil. Sie handeln aus einer psychosozialen Verwahrlosung heraus, oft in Kombination mit erheblicher krimineller Energie. Dies ist vermutlich ein Grund mit, warum es unter den FunktionärInnen der Katholischen Kirche so viele sexuell übergriffige Menschen gibt. Wer semipolitische Geschäfte in der Grauzone betreibt, ist auf solches Personal angewiesen.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer von schwerem sexuellen Missbrauch wurden
zum Beitrag03.06.2017 , 14:41 Uhr
"Das Wort Patriarchat verschleiert, dass alle Menschen gerne Macht ausüben. Es gibt viele weibliche Zuhälter. Und es gibt auch viele männliche Prostituierte. Wenn eine Prostituierte von einem Zuhälter ausgebeutet wird, ist das eine Form der Sklaverei, die geahndet werden mus, genauso wie andere Formen von Zwangsarbeit."
Wohl wahr! Am Ende der Steinzeit brachte der Übergang zur patronalen Lebensweise beiden Geschlechtern Vorteile. Denn sie erlaubte das organisierte Leben in größeren Gruppen. In relativ kurzer Zeit veränderte sich viel. Die Menschen siedelten sich an, Tiere wurden gezüchtet, Pflanzen angebaut. Statt wie vorher durchschnittlich alle vier Jahre ein Kind zu gebären, konnten die Frauen in schneller Folge schwanger werden. Was auch für die Hirten und Ackerbauern wichtig war, denn die Menge der billigen Arbeitskräfte zählte. Nicht deren Eigenschaften. Ohne das Patriarchat wäre die Menschheit nicht bis auf 7,5 Milliarden Personen angewachsen. Es gäbe keine moderne Zivilisation mit all ihrem Komfort. Der Preis ist, dass sich fast überall auf der Welt die Sexualität, die die Menschen betreiben, an den Regularien der Nutztierzucht ausrichtet. Einfach, schnell, primitiv. Auch die natürliche Liebe zwischen den Menschen, unabhängig von Beziehung und Geschlecht, wurde ein Stück weit reduziert, dafür abstrahiert und idealisiert. So haben wir jetzt „Mutterliebe“, „Liebe zwischen Mann und Frau“, auch „körperliche Liebe“ und „käufliche Liebe“. Sogar Kindesmissbrauch wird als „Liebe“ angesehen, indem man ihn – fälschlich – als Pädo“philie“ bezeichnet. Dabei handelt es sich vor Allem bei Letzterem oft genug um das genaue Gegenteil von dem, was wir in anderen Zusammenhängen als „Liebe“ ansehen würden.
zum Beitrag03.06.2017 , 13:13 Uhr
"In so einer intimen Situation sind beide Partner nackt - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Prostituierte ist vielleicht sehr attraktiv, und dem Mann wird bewußt: ich bin blass und habe einen Hängebauch."
So ist es. Die Begleitumstände von Sexualaktivitäten lösen außerhalb des intimen Kontextes für gewöhnlich Abneigung, Befremden, ja sogar Ekel aus. Die nackte Blöße, das Zucken, das Grimassieren, die Geräusche, die körperliche Nähe, die klebrigen Absonderungen, die Gerüche. Das Gefühl der Schutzlosigkeit, des Ausgeliefertseins. Die ganze Erbärmlichkeit dieser Vorgänge. Für sich genommen vollkommen unattraktiv.
Damit wir Menschen trotzdem miteinander kopulieren, was nicht zuletzt eine der Voraussetzungen für unsere Fortpflanzung ist, hat die Natur sich einen Trick ausgedacht: Hormone kurbeln die Phantasie an und führen dazu, dass wir in eine Art Rauschzustand geraten, der uns dazu verführt, mit einer gewissen Begeisterung zu betreiben, was wir unter anderen Umständen nur mit „Igitt“ abtun würden. Idealerweise ergreift sie beide (oder alle) IntimpartnerInnen. Sexuell einigermaßen erfahrene und robuste Personen sind allerdings in der Lage, Sexualpraktiken auch als Gefälligkeit oder Dienstleistung zu erbringen, ohne daran per se Freude zu haben. Über Jahrtausende war das das übliche Modell in der (sexuellen) Beziehung von Frauen zu ihren Männern. „Stillhalten bis er fertig ist“ als (eheliche) Pflicht der Frau. „Sie so oft vaginal penetrieren, bis sie schwanger ist“: Vorgage für den (Ehe-)Mann. Im Gegenzug gab er ihr Schutz (vor den Übergriffen anderer Männer) und Unterhalt für sie und die gemeinsamen Kinder. Das uralte Tauschgeschäft wird in der Prostitution fortgeführt. Und auch der Blasse mit dem Hängebauch darf so gegen Entgeld eine Frau mit einer Physis benutzen, die für ihn im gewöhnlichen Kontext nur verfügbar wäre, wenn er einen sehr hohen sozialen Rang hätte.
zum Beitrag01.06.2017 , 08:35 Uhr
Es ist sicherlich schwierig, angesichts der Fülle an oft (scheinbar) widersprüchlichen Informationen und den komplexen Zusammenhängen eine sachliche Einschätzung zu treffen. Ich möchte gerade deshalb in Frage stellen, inwieweit die Angaben von Annerose Zschäpe differenziert genug sind, um daraus Rückschlüsse auf die Persönlichkeit und vor Allem Zurechnungsfähigkeit ihrer Tochter Beate ziehen zu können http://www.taz.de/Zschaepes-Mutter-im-NSU-Prozess/!5412534/ Vor dem Hintergrund der politischen Verhältnisse damals, Beate Zschäpes Kindheit, die von Zeiten psychosozialer Verwahrlosung gekennzeichnet war, ihrer Jugend im Umbruch der Wende und ihres folgenden Lebenslaufes, sollte intensiver geprüft werden, inwieweit das Umfeld der Familie Zschäpe Teil der Organisation(en) war, die mit informeller Informationsgewinnung und der Umsetzung polit- und wirtschaftskrimineller Aktivitäten beschäftigt waren. Von denen es dies- und jenseits des so genannten „Eisernen Vorhangs“ reichlich gab und für die die „Mauer“ sehr durchlässig war. Sexuelle Ausbeutung, sexualisierte Misshandlung und sexueller Missbrauch spielte dabei eine entscheidende Rolle. Sowohl bei der Auswahl der Personen, die rekrutiert wurden, als auch bei deren Konditionierung und späterem Einsatz. Einen sehr fundierten Eindruck bietet das, was Angela Marquardt im Hinblick auf ihren Lebenslauf mit uns teilt http://www.taz.de/!5018616/
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer von schwerem sexuellen Missbrauch wurden
zum Beitrag28.05.2017 , 17:27 Uhr
Was die Debattenkultur und das Niveau der Auseinandersetzungen im Netz angeht: wer sich umtut und ein bisschen nachdenkt, wird Unterschiede entdecken. Sich in einem sozialen Netzwerk oder IT-Forum zu tummeln, in dem die Mehrzahl der NutzerInnen sich eine Art Wettbewerb um den dümmsten bzw. vulgärsten Beitrag zu liefern scheinen, ist doch auch eine Entscheidung. Im Echtleben überlege ich mir doch auch, welche Veranstaltung ich besuche bzw. meide. Letztlich werden auch die Betreiber der verschiedenen Plattformen ihr Angebot aufsplittern und zielgruppengerecht formen müssen. Heiko Maas berichtete gestern in einem Radiointerview, dass Youtube immerhin 90 Prozent der strafbare Inhalte lösche, Facebook gut ein Drittel, Twitter dagegen nur 1 Prozent. "Ein weltweites Netz für alle" ist ein toller Ansatz und hat schon viel Gutes bewirkt. Aber es ist wie überall wo viele Menschen zusammenkommen: die Kultur des Miteinanders muss sich erst entwickeln.
zum Beitrag28.05.2017 , 17:19 Uhr
Das Netz verschafft die Möglichkeit, (negative) Emotionen auf eine Weise abzureagieren, wie sie sich im realen Leben so den meisten von uns nicht bietet. Gegenüber dem Echtleben hat die elektronische Kommunikation aber auch einen entscheidenden Vorteil: man kann sie abschalten. NutzerInnen sind auch KundInnen.
zum Beitrag27.05.2017 , 10:54 Uhr
Es waren evangelisch geprägte WissenschaftlerInnen, die Kindesmissbrauch vor Jahrzehnten salonfähig machen wollten. Dazu gehörte Helmut Kentler. Auch Gerold Becker, Chefmissbraucher an der reformpädagogischen Odenwaldschule, hatte mal evangelische Theologie studiert. Was kurios wirkt, entfaltet Sinn. Dem Sexuellen eine herausgehobene Bedeutung zu geben, eint die Personen, welche den Gedanken der Sexuellen Revolution anhängen mit denen, die sich christlich-religiös verorten.
Dabei könnte man das, was wahlweise als die „schönste Nebensache“ oder „natürlichste Sache“ der Welt bezeichnet wird, auch als vergleichsweise banal ansehen. Eine pragmatische Perspektive muss nicht die schlechteste sein. Auf jeden Fall könnte sie Ehrlichkeit im Hinblick auf sexuelle Realitäten befördern, wozu neben Schönem und Gutem, auch einige der übelsten und widerwärtigsten Dinge gehören, zu denen Menschen fähig sind. Um dagegen etwas zu tun, muss ich wissen, um was es geht. Nirgends werde derart geschwindelt und gelogen, als im Bereich des Sexuellen heißt es. Den zweiten Rang belegt angeblich das Thema Geld.
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer von schwerem sexuellen Missbrauch wurden
zum Beitrag27.05.2017 , 10:40 Uhr
"Liebe" ist doch letztlich eine Frage der Interpretation. Der eine versteht darunter, eine andere Person mittels Sexualpraktiken regelrecht zu vernichten, ein anderer möchte nahezu symbiotisch verschmelzen. Insbesondere im religiösen, spirituell aufgeladenen Kontext treffen beide Haltungen aufeinander und ergeben das, was Missbrauchsopfer der christlichen Kirchen über das, was ihre TäterInnen ihnen antaten berichteten. Eine Hölle auf Erden.
zum Beitrag27.05.2017 , 10:28 Uhr
Nicht ohne Grund sind die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland die größten Anbieter auf dem Sozialmarkt. Zwar haben sie ihre vielen Institutionen und Firmen in formal eigenständige Organisationen überführt. Der Gewinn, den sie mit den mittlerweile gut dokumentierten Prinzipien über den Betrieb von Einrichtungen der Fürsorge gemacht haben, wie der psychosoziale Geschäftsbereich früher hieß ist vermutlich schwer zu fassen. Auf jeden Fall erfüllen die genutzten Praktiken den Tatbestand der Veruntreuung öffentlicher Gelder. Der Staat, in Vertretung seiner BürgerInnen stellte den kirchlichen Trägern Mittel zur Verfügung, mit denen hilfsbedürftigen Personen gut betreut und wo immer möglich ausgebildet werden sollten. Statt dessen wurde nicht nur an Personal, Material und Mitteln gespart, sondern die Insassen soweit es eben ging ausgebeutet. Zwangsarbeit, Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung, Medikamentenversuche.
Die Funktionäre der Evangelischen Kirche sind sehr geschickt darin, von genau diesen Sachverhalten abzulenken. Dabei sind sie vom Geist des Calvinismus, in dem kalte Raffgier zur Tugend deklariert wurde geprägt. Gemeinsam mit einer Form des Sadismus, wie ihn wohl nur das Christentum hervorbringt, wurden Stätten errichtet, gegen die die Höllen eines Hieronymus Bosch geradezu himmlisch wirken.
Unabhängige Aufklärung dieser kollektiv betriebenen Verbrechen an besonders hilflosen und schutzbedürftigen Menschen ist überfällig. In Initiative des Staates, nicht unter Aufsicht der verantwortlichen Institutionen.
zum Beitrag27.05.2017 , 10:14 Uhr
Wie wird "Blümchensex" eigentlich genau definiert und was sieht die AutorIn als Alternative dazu vor?
zum Beitrag27.05.2017 , 10:01 Uhr
Ich möchte davor warnen, Emmanuel Macron als neuen europäischen Helden aufzubauen. Er ist Absolvent einer von Jesuiten getragenen Schule und verkörpert das Prinzip des Jesuitenordens, dieser "Schmittchen Schleicher des Vatikan" wie kaum ein Zweiter. Bei Rabulistik handelt es sich nicht um eine besonders effektive Form der Rhetorik, sondern es ist eine unvergleichlich perfide Art, eine rundum manipulative Haltung zu kultivieren.
zum Beitrag27.05.2017 , 09:54 Uhr
Die Europäische Identität existiert. Sie wird von den vielen BewohnerInnen Europas getragen, für die Menschen der europäischen Länder Nachbarn innerhalb der europäischen Gemeinschaft sind. Die Politökonomie hinkt dem hinterher, weil die künstlich aufrecht erhaltene Trennung zwischen "Ost" und "West", die die Europäer in einen Zustand der innerlichen Spaltung zwang, noch nicht vollständig genug überwunden ist.
Es ist sinnvoll, den Geist des jungen Europas in ein Dokument zu verfassen. Und länderübergreifend agierende Parteien zu gründen.
zum Beitrag26.05.2017 , 11:58 Uhr
Beim Zentralorgan der letzten, einzigen und wahren Auf-Rechten, der "Jungen Freiheit", mokiert man sich, wie sollte es auch anders sein, über das Motto und zentrale Themen des Evangelischen Kirchentages. Aufschlussreich und bezeichnend finde ich, wie das "Christ-Sein" je nach Zielsetzung und Haltung komplett konträr ausgelegt werden kann und entsprechend instrumentalisiert wird.
So ist das eben mit dem "Glauben", der ja letztlich auch nichts Anderes ist als Ideo-Logie, eben Ideen-Lehre.
zum Beitrag25.05.2017 , 16:20 Uhr
Zum Thema "Spaß": ein mir nahe stehender Mensch bezeichnet BesucherInnen religiöser Veranstaltungen als "Gläubische". Er behauptet, sie bereits beim Einsteigen in ein U- oder S-Bahnabteil sofort identifizieren zu können, wenn mal wieder so ein Event in Berlin statt findet. Selbst wenn sie keine bestimmten Bänder, Taschen, Tücher oder Amulette tragen.
zum Beitrag25.05.2017 , 16:15 Uhr
Zu den "Drumps", wie sie in der Pfälzer Heimat von DTs Großeltern väterlicherseits genannt werden, gab es hier in der taz Anfang des Jahres einen ganz wunderbaren Artikel: http://www.taz.de/!5374809/
"Wenn man eine Gruppe repräsentiert, die Macht und Respekt genießt, kann es schwieriger sein, dem Evangelium zu folgen."
Das hat Frau Bolz-Weber gut auf den Punkt gebracht. Vermutlich ist es in den Staaten ähnlich wie in Deutschland: auf der Funktionsebene ist "Kirche" etwas für Mittel- und OberschichtlerInnen. Die Religionsgemeinschaft als Gruppe, die einem hilft, seine Interessen gegenüber Anderen durchzusetzen.
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