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08.10.2024 , 01:05 Uhr
Migration ist kein Nullsummenspiel! Dieser Kommentar ist mal wieder eine Variation auf das ewig einfältige Motto "Das Boot ist voll!". Das war schon im letzten Jahrhundert kein zutreffendes Bild von Migration und Einwanderung und ist heute, trotz aktuellem Rechtsruck, nicht richtiger. Wir sind einer der reichsten Staaten der Welt, von unseren ach so "begrenzten Mitteln" können andere nur träumen! Weitaus ärmere Staaten helfen weitaus mehr Menschen als wir es tun, die "Mittel" setzen die Grenze eben nicht. Da werden wohl doch eher die Nazis in den Köpfen der Haupthinderungsgrund an gelingender Migrationspolitik sein als die tatsächlichen, ach so "begrenzten Mittel".
zum Beitrag05.10.2024 , 22:07 Uhr
Es gibt ja schon viele Kommentare. Was ich noch zufügen möchte: Diesen angeblichen Gegensatz, hier die "schlichte Logik des Militärischen", dort "verstärkte diplomatische Bemühungen", den gibt es meiner Meinung nach so nicht. Ich halte die Gegenüberstellung dieser (vermeintlichen) Gegensätze für einen "talking point" der Putin-Apologeten, unterstellt sie doch, dass keine ausreichenden Bemühungen (des Westens, wohlgemerkt, von Russland werden diplomatische Bemühungen schließlich nie eingefordert) erfolgt seien. Diplomatie ist aber, eigentlich jedenfalls, grundsätzlich eine Begleitung militärischer Mittel (und umgekehrt), die je nach Lage lediglich in den Vorder- oder Hintergrund tritt. Putin allerdings hat sehr klar gemacht, dass er derzeit kein Interesse an diplomatischen Lösungen hat und bietet hier auch, jenseits der Maximalforderung "Kapitulation", nichts an, deswegen ist die Diplomatie in den Hintergrund getreten. Die Forderung nach mehr Diplomatie vom Westen und/oder der Ukraine ist von daher nicht "weltfremdes Träumertum" sondern geht vor allem an die falschen Adressaten und zeugt mMn damit von Unkenntnis über den Konflikt, insbesondere der Position Russlands.
zum Beitrag11.08.2024 , 00:01 Uhr
Während mit einer erneuten Wahl Trumps eine weitgehende Aushöhlung der US-amerikanischen Demokratie droht, wollen die Taz und andere JournalistInnen von der endlich aufgewachten Democratic Party vor allem "Inhalte". Tritt denn Trump mit "Inhalten" an? Sein vordergründig wichtigster Inhalt ist er selbst. Die eigentlichen Inhalte der von ihm verfolgten Agenda wiederum werden von ihm überhaupt nicht offen vertreten: Zerschlagung aller Institutionen, die dem Hyperkapital im Weg stehen, Zurichtung der USA zu einem Selbstbedienungsladen der Superreichen, während das Fußvolk einem zunehmend rigiden pseudo-christlichem Regiment unterworfen wird. Aber die DemokratInnen sind gefordert, "Inhalte" zu liefern? Das grenzt an Zynismus, mindestens verkennt es die Realität: In diesem Wahlkampf geht es nicht um Parteiprogramme, sondern darum, ob man lieber von Politikern oder von Potentaten regiert werden möchte. BTW: Kleiner Reminder was Trumps "Inhalt" zu Israel war: Die groß zelebrierte Verlegung der US-amerikanischen Botschaft nach Jerusalem. Das sollte wohl jedem "Palästina"-Fan Inhalt genug sein für eine Entscheidung im November.
zum Beitrag13.03.2024 , 11:57 Uhr
Die russische Propaganda/Putin dreht sich so oder so stets alles wie es gerade passt. Das kann daher kein Grund sein, irgendetwas was Russland schaden könnte zu unterlassen.
zum Beitrag13.03.2024 , 10:59 Uhr
Ja, das sollte witzig sein. Leider sind solche Länder-Stereotype bei allen Late-Night-Hosts Standard. Die "Witze" über z.B. Italien oder Schweden sind allerdings auch nicht tiefgründiger. Während Kimmel, Colbert und Co. die heimische US-amerikanische Politik immer wieder treffend aufs Korn nehmen, kommen sie was das Ausland angeht nicht aus alten Stereotypen heraus. Typisch US-amerianisch eben! ;)
zum Beitrag16.02.2024 , 12:55 Uhr
Es ist bekannt, dass er als Oberst an der Ostfront war, und auch Baerbock hat das nicht irgendwie verniedlicht oder verheimlicht. Was ist also der Punkt in dieser Geschichte?
zum Beitrag16.02.2024 , 12:51 Uhr
Mir scheint hier auch jedes Mal verloren gegangen zu sein, Hauptsache, man kann Frau Baerbock kritisieren. Diese wird jetzt kritisiert, weil sie kein ausreichendes Aktenstudium zu ihren Vorfahren betrieben habe, aber Flugblatt-Hubsi ist immer noch stellvertretender Ministerpräsident? Ja, nee, is klar.
zum Beitrag13.02.2024 , 23:32 Uhr
Überstunden werden in aller Regel eher gesammelt und dann später wieder abgebummelt. Was ist dann mit einer steuerlichen Begünstigung? Die müsste dann natürlich auch wieder abgezogen werden. Oder sollen die Leute jetzt etwa ernsthaft dauerhaft über das vertraglich vereinbarte Pensum hinaus arbeiten? Das ist nicht arbeitnehmerfreundich! Und wie es die Wirtschaft fördern soll, wenn Überstunden begünstigt werden dürfen Sie auch gerne mal erklären. Sollen wir jetzt Unternehmen besonders fördern, die ihren Arbeitskräftebedarf nicht richtig berechnen können und daher die bestehenden Arbeitskräfte übermässig heranziehen müssen? Das scheint mir ein seltsamer Ansatz zu sein.
zum Beitrag13.02.2024 , 23:18 Uhr
Bevor man sich über Forderungen nach Bürokratie-Abbau freut sollte man im Einzelfall schauen, welche Bürokratie konkret gemeint ist und wie sie abgebaut werden soll. Lasst uns doch z.B. mal den Schwangerschaftsabbruch zur normalen Kassenleistung machen und diesen ganzen Overhead mit Strafbarkeit, Meldepflichen usw. bleiben lassen. Das wäre mal sinnvoller Bürokratie-Abbau. Aber das ginge mit Merz sicher nicht.
zum Beitrag15.01.2024 , 20:31 Uhr
Ein Gesetz hat immer mehrere Dimensionen: Was soll es bewirken? Wie ist es entstanden? In welchem Kontext steht es? usw. In der Entstehungsgeschichte mag stimmen, was Sie schreiben. Bewirken sollte es aber wohl etwas anderes, und das betreffende Gesetz steht eben im Zusammenhang aller Subventionen an die Landwirtschaft. Da können Sie jetzt auf die Entstehungsgeschichte pochen wie Sie wollen, es ist und bleibt juristisch gesehen eine Subvention.
zum Beitrag15.01.2024 , 20:24 Uhr
Man darf sich durchaus überlegen, was subventioniert wird und was nicht. So geht es nicht, dass man meint, irgendeine Subvention wäre in Stein gemeißelt nur weil dann vielleicht irgendetwas teuer wird.
zum Beitrag15.01.2024 , 20:17 Uhr
Was da an Argumentation aus dem Innenministerium kommt zu dem Thema geht dermaßen an den Fakten vorbei dass man sich durchaus fragen darf, was die da eigentlich geraucht haben. Das fängt schon mit der Sorge um die organisierte Kriminalität (OK) an: Es ist doch vollkommen klar, dass jedes Gramm Cannabis aus Eigenproduktion den Markt für die OK um ungefähr dieses Gramm schrumpfen lässt. Cannabis ist heute eine gute Einnahmequelle für die OK, und es ist eines der Ziele des Gesetzes, das endlich abzustellen. Fast klingt es als wolle das Innenministerium der OK das Geschäft lieber nicht vermiesen. Dann wird ernsthaft argumentiert, es fielen „zusätzliche Aufgaben und Aufwendungen“ für Polizei und Ordnungsbehörden an. Warum jetzt genau? Weil Polizei dann sicherstellen muss, dass im Umkreis einer Schule nicht gekifft wird? Jetzt mal abgesehen davon, dass diese Regelung überflüssig bis unsinnig ist: Es sind doch genau die SkeptikerInnen, die diese Regelung und weitere Einschränkungen wollen, wie u.a. die vollkommen überzogenen Sicherheitsregeln für Anbau-Clubs. Erst werden also allerhand Einschränkungen und Hürden in den Gesetzentwurf hineinverhandelt, dann wird mit dem Aufwand der Kontrolle ebendieser Einschränkungen und Regelungen argumentiert, dass man das ja nicht beschließen könne. Das ist schon fast kafkaesk. Die OK kann sich dann bei den BedenkenträgerInnen der SPD bedanken, dass ihr dieses lukrative Geschäft erhalten bleibt. Und die Millionen von NutzerInnen von Cannabis, die dann weiterhin auf den Dreck vom Schwarzmarkt angewiesen sind, dürfen sich persönlich bei Faeser dafür bedanken, dass sie weiterhin beigemischten Mist wie Kunstoff, Zucker, künstliche Cannabinoide oder auch mal Blei als Streckmittel sowie, natürlich, Pestizide mitkonsumieren. Hier jetzt nicht endlich die (zumindest Teil-)Legalisierung anzugehen schadet Menschen, das sollte jedem und jeder dieser ach-so-vernünftigen BedenkenträgerInnen klar sein.
zum Beitrag15.06.2023 , 20:42 Uhr
Es geht hier ja nicht um die Kunstfreiheit. Ja, solche Texte sind durch die Kunstfreiheit gedeckt, und auch wenn ich persönlich das jetzt nicht mag, kann bzw. sollten sich hier Werturteile nicht in allgemeine engere Regeln niederschlagen, was MusikerInnen vortragen dürfen und was nicht. Glashaus, Steine, und so.
zum Beitrag15.06.2023 , 20:32 Uhr
Wenn die Vorwürfe falsch sind und alles immer sauber und im reinsten Einverständnis abgelaufen ist, warum bitte hat sich die Band dann so schnell von der Angestellten getrennt, die diese Backstage-Mädels offenbar zu den Prä- und Post-Konzert-Partys bugsiert hat? Hm? Die war doch sofort weg vom Fenster. Warum wohl?
zum Beitrag04.06.2023 , 14:06 Uhr
Das ist, finde ich, eine sehr gute Frage. Es kann gewaltig nach hinten los gehen, wenn man an einzelnen Fällen immer gleich das große Ganze mitverhandeln möchte. Das wird auch den Betroffenen nicht gerecht, und zwar weder der einen, noch der anderen Seite.
zum Beitrag04.06.2023 , 14:01 Uhr
In Gesellschaften, die Geschlechter trennen, haben Frauen Frauenräume und Männer haben sämtlichen anderen Raum.
Nein danke.
zum Beitrag18.05.2023 , 22:52 Uhr
Es gibt keine neuen Beweise, deswegen finden Sie dazu auch nichts.
zum Beitrag04.05.2023 , 13:29 Uhr
Putin hat in den letzten zwei Jahrzehnten einen Personenkult um sich herum aufgebaut, der einiges zur Unterstützung des Krieges durch das Staatsvolk beiträgt. Ohne Putin kein Kult. Jedweder Nachfolger, so es denn überhaupt einen reibungslosen Übergang gibt, hätte es ungleich schwerer, den selbstmörderischen Unsinn, den Russland in der Ukraine betreibt, zu rechtfertigen.
zum Beitrag28.04.2023 , 22:32 Uhr
"Wird eine Person aus den besagten Gruppen bei einem Polizeiensatz aufgrund eines erforderlichen Schusswaffeneinsatzes getötet, ist es kein Rassismus", schreiben Sie.
Diese Aussage scheitert schon an der Frage danach, wie die Polizei vor Ort überhaupt darauf kommt, ein Schusswaffeneinsatz sei "erforderlich". Da landet man sehr schnell bei rassistischen Mustern, wenn nicht gar Vorurteilen einzelner Kräfte. Tatsächlich muss Polizeiarbeit sogar explizit antirassistisch sein. Wie reagieren denn z.B. unterschiedlich sozialisierte Jugendliche auf Polizeikräfte: Ruhig bleben, die tun mir nichts, die können mir nichts? Oder weglaufen, Polizei ist erfahrungsgemäß (!) brutal und gemein? Warum läuft jemand davon, aus Angst vor Entdeckung oder aus Angst vor Gewalt? Polizeiarbeit die solche Zusammenhänge vermeintlich neutral ignoriert, reproduziert den gesellschaftlichen Rassismus.
zum Beitrag18.04.2023 , 14:19 Uhr
Bis vor nicht allzu langer Zeit fand ich die Klagen von konservativer Seite über die sogenannte Cancel Culture auch übertrieben. Dann kam der Prozess von Johnny Depp gegen seine Ex-Frau Amber Heard. Am Ende dieses Prozesses stand eine klare Entscheidung der Jury in Virginia, USA: Sie hat ihn bewusst verleumdet, sie hat einen „Hoax“ konstruiert, um sich selbst auf seine Kosten in ein besseres Licht zu rücken. Dafür hat die Jury ihm nicht nur Schadenersatz für die verpassten Einnahmen zugesprochen, sondern ihr zusätzlich sogar noch eine Strafzahlung verpasst.
Aber selbst jetzt, fast ein Jahr nach dem Urteil, wird Depp vollkommen gedankenlos von der Taz in einer Reihe mit anderen Prominenten genannt, die sich irgendetwas haben zuschulden kommen lassen. Was denn? Jetzt nachdem nichts mehr übriggeblieben ist von Heards Vorwürfen reicht es offenbar aus, dass er ein weißer, alter, reicher Mann ist. Allen Ernstes wird hier dann noch behauptet, er sei ja gar nicht gecancelt worden. Die letzten sechs Jahre, in denen er Projekte verloren hat, aus dem Grindelwald-Franchise direkt mal rausgeschmissen wurde und ertragen musste, dass Medien und Öffentlichkeit einfach mal die Lügen seiner Ex ohne jeden Beweis ihrerseits übernommen und weitergetragen haben, weil: irgendwas wird ja dran sein, diese letzten Jahre hat er sich dann also nur eingebildet?
Das ist dann auch genau der Punkt, wo es mir mit dieser Art von Cancel Culture reicht. Ich erwarte, dass substanzielle Vorwürfe (z.B. von sexuell übergriffigem Verhalten) ab jetzt wieder geprüft und nicht nur nachgeplappert werden, und im Zweifelsfall dort verhandelt werden, wo sie hingehören, nämlich vor Gericht und nicht in den Meinungspalten von Zeitungen. Und ich erwarte, dass Fakten und Gerichtsurteile auch mal anerkannt werden, statt dass einfach drüber weg gegangen wird, weil einem das Urteil aus ideologischen Gründen irgendwie nicht passt.
Es reicht jetzt mal. Lasst den Mann endlich in Ruhe.
zum Beitrag21.11.2022 , 20:32 Uhr
Der Artikel postuliert nicht, dass gar nicht wiederholt werden sollte, sondern dass man vielleicht nicht in GANZ Berlin hätte nochmal wählen müssen.
Bei jeder Wahl passieren Pannen, bei wirklich JEDER. Diese absolute Grenze die Sie hier aufmachen (mit dem unpassenden Vergleich zu kriminellen Taten) existiert in der Realität nicht.
zum Beitrag21.11.2022 , 20:25 Uhr
Natürlich kann man die Verhältnismäßigkeit des Urteils in Frage stellen. Die Wahl muss jetzt also landesweit wiederholt werden, aber: Was kann denn ein Wähler, eine Wählerin in Spandau dafür, dass in Kreuzberg Marathon war? Da müssen jetzt also 1,8 Millionen Menschen noch einmal bemüht werden, da kann man durchaus fragen, ob es nicht gereicht hätte, die besonders betroffenen Bezirke führten die Wahl noch einmal durch.
zum Beitrag21.11.2022 , 20:15 Uhr
Ihre Argumentation hier geht ziemlich fehl. Der Artikel postuliert ja nicht, dass gar nicht wiederholt werden sollte, sondern dass im Grunde eine Wiederholung in besonders betroffenen Bezirken ausgereicht hätte.
Fragen Sie sich umgekehrt mal, was denn BürgerInnen in z.B. Spandau, Zehlendorf, Mahrzahn, Steglitz oder Buch jetzt dafür können, dass insbesondere in z.B. Kreuzberg, Tiergarten und Charlottenburg Dinge besonders schiefgelaufen sind. Der Marathon z.B. war schließlich nicht in der ganzen Stadt, und manche Bezirke haben sich sicherlich besser auf die erschwerte Situation eingestellt als andere.
Die Frage, ob die tatsächlichen Einschränkungen bei geschätzt 20.000.-30.000 WählerInnen dafür hinreichen, ALLE wieder an die Urne zu rufen, ist vollkommen berechtigt, unabhängig welche Partei Sie oder die Autorin wählen.
zum Beitrag21.11.2022 , 19:59 Uhr
Fragen Sie mal jene Bezirksämter, die den Wahltag mit nur wenigen Pannen überstanden haben, wieviel Lust gerade die jetzt haben, direkt wieder eine aufwendige Vorbereitung einer Nach-/Neuwahl zu machen.
Natürlich stellt sich da die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Übrigens auch den Wählern und Wählerinnen gegenüber, die keine oder nur geringe Schwierigkeiten hatten und jetzt erneut abstimmen "dürfen".
zum Beitrag21.11.2022 , 18:57 Uhr
Eine Stadt wie Berlin sollte es verkraften können, dass zeitgleich zu Wahlen ein Marathon in der Stadt stattfindet. Hier wird (mal wieder) dieses Entweder-Oder aufgemacht, aber was wäre denn die Alternative gewesen? Hätte der Marathon etwa abgesagt werden müssen? Oder mit Bekanntgabe des Termins der Bundestagswahl verschoben werden? Hätte man bei der Festlegung des Termins der Bundestagswahl berücksichtigen müssen, dass in Berlin ja aber Marathon ist, und der Tag daher natürlich nicht in Frage kommt? Hätten die Wahlen, entgegen geltenden Wahlrechts, entzerrt werden sollen, damit die Bezirksämter gleich zweimal hintereinander die Gelegenheit bekommen, grobe Fehler zu machen, WahlhelferInnn zu rekrutieren etc pp? Nichts davon wäre in der Realität praktikabel. Liebe Taz, bitte packt daher doch dieses "Oh je, Marathon UND Wahlen, das geht aber nicht!" endlich mal ad acta.
zum Beitrag21.11.2022 , 18:33 Uhr
In der Tat. Ich würde mir wünschen, die Taz würde das was Musk da veranstaltet hat als das benennen, was es war: Ein Feigenblatt, damit Musk die Verantwortung für diese Entscheidung abwälzen kann. Keine "Umfrage", keine "Abstimmung", sondern eine Instrumentalisierung von NutzerInnen, eine Show-Einlage eines Alleinherrschers in seiner neu erstandenen Residenz.
zum Beitrag09.11.2022 , 04:54 Uhr
Ich freue mich auf den Tag, an dem der erste Union Buster zu einer Haftstrafe verurteilt wird. Langsam wird's Zeit, es wird immer dreister.
zum Beitrag09.11.2022 , 04:50 Uhr
Volle Zustimmung zu Ihrem Beitrag. Solche Fälle kenne ich auch, mürbe gemachte, an sich selbst zutiefst zweifelnde Menschen, oft familiär vorbelastet. Manche können sich irgendwann auf nichts mehr richtig einlassen, weil sie sich in Hartz IV eben nicht entwickeln, sondern lernen, sich dem System anzupassen. Dabei bringt das System selbst die "Füchse" hervor, die gelernt haben, sich darin zurecht zu finden. Je komplizierter das Ganze wird, je mehr das Ganze wie ein Vollzeitjob ausgestaltet wird (Termine, Trainings, Bewerbungauflagen etc.pp.), desto stärker richten sich jene, die nur wenige für sie selbst offensichtliche Alternativen haben, darin ein. Irgendwann wechselt dann die Perspektive der Menschen, z.B. vom "Aufstocken" ihres Lohns hin zum "Zuverdienen" zum ALGII. Umgekehrt: Je weniger man sich mit dem Amt befassen muss, desto mehr Raum bleibt für den eigenen Weg, die eigene Verantwortung, die eigene Gesundheit, die bereits vorhandenen Aufgaben (Kinder, Ehrenamt etc.). Zu größerer Eigenverantwortung führt Hartz IV nicht, im Gegenteil.
zum Beitrag09.11.2022 , 04:34 Uhr
Nicht die Faulheit ist unser Problem, sondern die Gier derer, die schon lange genug haben.
zum Beitrag09.11.2022 , 04:30 Uhr
Was sind denn das hier für schwache Parolen? "Schlag ins Gesicht"? "Die Ampel wirtschaftet das Land ab"?? Welche Regierung hat denn bitte 16 Jahre lang die Energiewende hinausgezögert und auf Gas, Gas, Gas gesetzt? Deutschland war mal maßgeblich in punkto Erneuerbare, schon vergessen? Verständlich, die 1990er-Jahre sind ja schon lange her. Wo ist denn das bitte hin, wer hat das denn "abgewirtschaftet"? Sie verbreiten hier substanzlosen Unsinn, lassen Sie das. Wenn Sie hier ernsthaft Bedenken der Finanzierung haben: Wir können gerne die Vermögenssteuer wieder einführen, das ist eh langsam mehr als überfällig.
zum Beitrag09.11.2022 , 04:21 Uhr
Bedenkt doch bitte mal, dass viele Menschen dauerhaft im ALGII-Bezug sind, nicht nur ein paar Monate wie die Glücklichen dieses Threads, die schnell wieder den Absprung finden. Viele chronisch Kranke, Alleinerziehende, Aufstocker finden sich dort. Wie ist das wohl, sich nicht nur über ein paar Monate, sondern über Jahre "wohlverhalten" zu müssen und von der Bewertung durch die MitarbeiterInnen im Jobcenter abzuhängen?
zum Beitrag09.11.2022 , 04:12 Uhr
Aber es wirkt doch eher wie Querstellen um des Querstellens willen. Das mag dann ja korrekt nach aktiver Opposition aussehen, für eine erneute Regierungstätigkeit empfiehlt sich die Partei damit nicht. Sollen sie doch. Gerade bei diesem Thema hier bezweifle ich, dass sich damit in Zeiten der Inflation Punkte beim Wahlvolk sammeln lässt.
zum Beitrag09.11.2022 , 04:08 Uhr
Ich verstehe "identity politics" tatsächlich auch eher so, dass die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen, wie z.B. einer Ethnie, eines Geschlechts, eher als etwas gesehen wird, das "on top" noch dazu kommt zum Klassenunterschied, und dass es sich hier für die davon Betroffenen eben ganz und gar nicht um "Nebenwidersprüche" handelt, sondern dass diese Diskriminierungen ebenfalls benannt werden müssen, um sichtbar zu werden. Wie man ernsthaft behaupten kann, Amazon sei "diskriminierungsfrei" ist mir auch schleierhaft. Weil Amazon alle Angestellten gleichermaßen mies behandelt vielleicht?
zum Beitrag09.11.2022 , 04:02 Uhr
"Die Wissenschaft" hat, soweit ich mich erinnere, in den 20er-, 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts Schädel vermessen um kriminelle Anlagen schon im Skelettbau nachzuweisen.
Ich sag's mal so: Sie werden die Wissenschaft nicht daran hindern, aus früheren Fehlern heraus schlauer zu werden und manche irrigen Fragestellungen von vornherein zu lassen.
zum Beitrag02.10.2022 , 15:25 Uhr
Ein Problem das hier nicht benannt wurde ist übrigens, dass es mehr als ein Jahr dauert, bis ansatzweise gerichtlich festgestellt wird, dass eine Wahl nicht oder in Teilen nicht rechtens ist. Das sollte in Wochen, maximal wenigen Monaten passieren.
DAS ist wirklich armselig, die gerichtliche Kontrolle müsste hier weit eher greifen, dafür hat es die Gewaltenteilung.
zum Beitrag02.10.2022 , 15:15 Uhr
Zum einen: Der Hauptgrund für die Verzögerungen dürften die Corona-Maßnahmen gewesen sein in Kombination mit den vielen gleichzeitigen Wahlen/Abstimmungen. Weder war dies das erste Mal, dass in Berlin Bezirke, Abgeordnetenhaus und Bundestag gleichzeitig gewählt wurden, noch ist es in in einer Stadt wie Berlin nicht verkraftbar, dass tagsüber während Wahltagen auch größere Veranstaltungen stattfinden. Erst die Kombination mit der zusätzlichen Abstimmung sowie den einzuhaltenden Corona-Regeln vor Ort bringt dann eine Überlastung, die man im Vorfeld organisatorisch besser hätte berücksichtigen müssen.
Zum zweiten liegt das wahlrechtliche Hauptproblem meiner Meinung nach eher beim Mangel an bestimmten Stimmzetteln in betroffenen Wahllokalen und dem zum Teil chaotischen und uninformierten Umgang mit dieser Situation. Es ist demokratisch nämlich verkraftbar, wenn aufgrund der erstgenannten Bedingungen auch längere Wartezeiten entstehen, nicht hingegen wenn WählerInnen mangels offizieller Stimmzettel gar nicht zu einer gültigen Stimmabgabe gelangen können.
Der Marathon ist dabei herzlich egal, und dass Boten nicht durchgekommen seien wegen des Marathons hat weniger mit dem Marathon zu tun als mit der Wahl des Transportmittels bzw. der Unflexibilität und vermutlich auch schlechten personalen Ausstattung der Verantwortlichen. Wenn WählerInnen zum Wahllokal kommen, dann sollte dies doch wohl grundsätzlich auch Boten möglich sein. Blanko-Stimmzettel müssen im Gegensatz zu ausgefüllten Stimmzetteln auch nicht gesichert in Urnen transportiert werden, die hätte man meiner Meinung nach auch per Fahrradkurier schicken können.
Es bleibt auf jeden Fall spannend, mal schauen, wie's jetzt weitergeht.
zum Beitrag02.10.2022 , 14:23 Uhr
Dafür sollte man sich und evtl. anderen dann vielleicht mal klarmachen, dass es hier im Vergleich zu Unregelmäßigkeiten in anderen mehr oder weniger demokratischen Ländern um ziemliche Kleinigkeiten handelt. Die Demokratie ist nicht gleich gefährdet weil die Leute mal länger auf ihre Stimmabgabe warten müssen als fünf Minuten oder weil ein Wahlhelfer seine heimstrebende Co-Wahlhelferin verbal angeht.
zum Beitrag02.10.2022 , 14:16 Uhr
Es sollte überhaupt kein Problem sein dass beides gleichzeitig stattfindet. Hier muss nichts untersagt werden, hier muss besser geplant werden und eine geeignete Nachjustierung erfolgen wenn was schiefläuft.
zum Beitrag02.10.2022 , 14:08 Uhr
Sorry, aber die haben das da bisher auch durchaus hinbekommen. Woher Sie Ihre grundsätzliche Skepsis hier nehmen ist mir schleierhaft.
zum Beitrag27.07.2022 , 13:44 Uhr
Ich würde Feminismus als eine Facette des Humanismus sehen, die Erkenntnisse über gesellschaftliche Verhältnisse entlang von sex und gender gewinnt und daraus Forderungen ableitet die zu größerer Freiheit aller führen sollen. Mit der Anerkennung, dass es jenseits vom herkömmlichen binären Geschlechterbild viele Ausprägungen von Geschlecht gibt ist Feminismus mittlerweile ins begriffliche Hintertreffen geraten, da er stark an dem binären Bild orientiert war und ist und dies auch nicht einfach ablegen kann. Im übrigen ging es beim Feminismus eigentlich nie sonderlich viel um die eigenen Privilegien der Frauen (Schwäche zeigen dürfen, weinen dürfen, unsicher sein dürfen, gebären können etc.), sondern eher um die Privilegien der Männer. Dass Sie bei "Feminismus" von den "eigenen Privilegien" schreiben ist daher vermutlich ein Freudscher Versprecher, da Sie ja vermutlich ein Mann sind und hier wohl kaum "weinen dürfen, wenn einem danach ist" gemeint haben.
zum Beitrag13.06.2022 , 14:54 Uhr
P.S Wenn man Männern und Frauen "Millionen andere Handlungen und Positionen zugestehen" kann, ist darunter auch subsumiert, dass Frauen zum eigenen Vorteil lügen und betrügen können, um zum Beispiel nicht aus ihrer Wohnung ausziehen zu müssen, und Männer auch unter fortgesetztem körperlichen Angriffen der Partnerin versuchen können, eine Beziehung zu retten, indem sie die Angriffe kleinreden.
zum Beitrag13.06.2022 , 14:47 Uhr
Amber Heard hat im Zeugenstand gelogen, dass sich die Balken biegen:
- Sie hat z.B. ein und dasselbe Foto einer angeblich von Johnny Depp auf den Boden ihrer Wohnung geworfenen Weinflasche für gleich zwei verschiedene Ereignisse, Monate auseinander, als "Beweis" eingereicht. - Sie hat über Jahre, zum Teil unter Eid, behauptet ihre Abfindung komplett gespendet zu haben und musste jetzt im Verfahren zugeben, nur einen kleinen Teil der Summe tatsächlich gezahlt zu haben. Im Zeugenstand hat sie noch versucht, der Jury weiszumachen, sie würde schon die Zusage einer Spende als Spende selbst sehen, das wäre so üblich. - Keines ihrer eingereichten Fotos konnte von einem Experten des Depp-Teams verifiziert werden, weil sämtliche Fotos nicht als Originaldateien, sondern als Kopien von Kopien von Kopien eingereicht wurden. Zwei Versionen ein und desselben Fotos (mehr Blau- bzw. Rottöne) wurden von Heard, wiederum unter Eid, als zwei verschiedene Fotos mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen klassifiziert, felsenfest. - Heard konnte im Verfahren nachgewiesen werden, dass sie Paparazzi zum Behördentermin geleitet hat, als sie im Mai 2016 eine einstweilige Verfügung gegen Depp beantragte. Im Zeugenstand hatte sie zuvor beteuert, sie habe sich nach Kräften bemüht, kein Aufsehen zu erregen. - Ein ähnliches Vorgehen dann bei einem Video, dass sie auf ihrem eigenen iPad von Depp gemacht hatte und das im Anschluss bei einer Medienseite auftauchte, die jetzt das Copyright für dieses Video hält: Sie könne sich nicht erklären, wie das dahin gekommen ist, sie jedenfalls wisse gar nicht, wie man ein Video verschickt. etc pp.
Und nicht eine einzige Zeugenaussage, die ihre mäandernden Erzählungen von Gewalt objektiv und glaubhaft untermauert, keine Arztbesuche, nichts.
JedeR der/die jetzt noch Amber Heard glaubt, hat das Verfahren, insbesondere ihre eigene Aussage, nicht verfolgt. Es wäre Aufgabe z.B. der Taz, das Verfahren darzustellen, aber die Medien versagen hier nahezu komplett.
zum Beitrag07.06.2022 , 01:05 Uhr
Es waren in diesem Fall (Zivilverfahren Virginia) sieben, nicht zwölf Geschworene, die auch frei über die Kompensationszahlungen bestimmen konnten. Die jeweils von der Jury verfügten "echten" Kompensationszahlungen von 10 bzw. 2 Millionen blieben genau so bestehen. Die nur gegen Heard verfügten "punitive damages" wurden vom Gericht von 5 Millionen USD auf 350.000 USD reduziert, aber nicht weil die Richterin das so entschieden hat, sondern weil ein Gesetz in Virginia dies als Maximum für diesen Posten vorsieht.
zum Beitrag07.06.2022 , 00:54 Uhr
Ein paar Richtigstellungen: 1. Niemand wurde "schuldig" gesprochen, das war ein Zivilverfahren, kein Strafverfahren. 2. Nein, es haben nicht beide gewonnen. Depp hat auch nicht einfach nur mehr Schadenersatz zugesprochen bekommen, sondern er hat im Gegensatz zu Heard sogenannte "punitive damages" auf den eigentlichen Schadensersatz obendrauf bekommen, d.h. hier wollte die Jury ganz bewusst Frau Heard bestrafen für ihr Verhalten. Depp hat gewonnen. 3. Heard schuldet Depp nicht 15 Millionen, sondern 10,35 Millionen, da die punitive damages in Virginia automatisch von 5 Millionen auf 350.000 USD "gekürzt" wurden. 4. "With actual malice" bedeutet nicht "mit bösartiger Absicht". Das ist ein juristischer Begriff und er bedeutet lediglich, dass Amber Heard wusste, dass ihre Anschuldigungen im Artikel falsch sind. "Actual malice" ist keine Aussage darüber, warum und in welcher Absicht sie die Äußerungen getätigt hat. 5. Der Schadenersatz an Heard für das eine Waldman-Statement ist explizit nicht gesetzt worden, weil von einem "Trick" oder "Hoax" die Rede war, sondern wegen einem sehr spezifischen Szenario, das dort entworfen wurde. Waldman und jedeR andere kann weiterhin unbeschadet von einem "Hoax" oder gezielten Verleumdung durch Amber Heard reden. 6. Der Absatz mit den Aussagen der beiden ist tatsächlich mal korrekt zusammengefasst. 7. Nicht nur argumentieren Depps Anwälte, dass sich der Text auf ihn bezogen hat, dies wurde auch von der Jury so gesehen und, tatsächlich, von Amber Heard auch im Zeugenstand bekräftigt. 8. Warum es vielleicht nicht so geil ist, die Beziehung als "turbulent" zu verniedlichen/verregenbogenpressen habe ich schon unten angedeutet. Nehmt doch bitte, auch mal jenseits der Männerrechtler, zur Kenntnis, dass solche Szenarien wie hier (Mann macht nichts, Frau beschuldigt ihn) durchaus existieren, offensichtlich.
Zusammenfassend: Der Artikel strotzt vor sachlichen Fehlern. Warum kriegt Ihr zu diesem Verfahren keinen einzigen geraden Artikel hin???
zum Beitrag07.06.2022 , 00:25 Uhr
Zustimmung. Es ist mir ein Rätsel, warum sich gerade viele Publikationen dermaßen verbiegen müssen: Depp hat auf ganzer Linie gewonnen, Heard hat einen Trostpreis bekommen.
zum Beitrag07.06.2022 , 00:22 Uhr
In einem Rechtsstaat, und man kann die USA durchaus als solchen bezeichnen, ist man unschuldig bis zum Beweis des Gegenteils. Sexueller Missbrauch und häusliche Gewalt sind Straftaten. Wenn ich jemanden bezichtige, Straftaten begangen zu haben, bin ich in der Bringschuld, nicht der oder die Beschuldigte. Amber Heard hat es dabei nicht geschafft, auch nur eine EINZIGE Begegenheit glaubhaft zu machen, sondern ist selbst in Verdacht geraten, in der Beziehung Gewalt angewendet zu haben. Die Jury hat hier im Übrigen ganz richtig Depps Worte in seinen (privaten!) Texten als genau dies gewichtet: Worte, nicht Taten.
Dass Sie wie viele andere meinen, nur weil Depps Name nicht genannt werde, sei der Artikel ja kein Problem ist irrig, aber zugleich auch vollkommen irrelevant: Nicht nur wurde im Verfahren ausgeführt, dass insbesondere die Studios in Hollywood (= Depps potenzielle Arbeitgeber) sehr genau wussten, auf wen sich der Artikel bezieht, und auf die kommt es bei Schadenersatz wegen Nichtbeschäftigung hier nun mal an. Sondern hat auch Frau Heard selbst im Zeugenstand zugegeben, dass der Artikel auf Johnny Depp abgezielt hat. Da brauche ich dann keine Umfrage mehr machen, ob das auch noch der letzte Leser so wahrgenommen hat.
Und der Artikel selbst wird sicher auch noch verschwinden. Wenn der Unfug der Medien, das Urteil aus Gründen des "es kann nicht sein was nicht sein darf" zu ignorieren, werden Depps Anwälte sicher noch einiges zu tun bekommen.
zum Beitrag07.06.2022 , 00:03 Uhr
Nein, das Urteil ist nicht zweifelhaft, sondern zwangsläufig. Es gilt immer noch, dass man unschuldig ist bis zum Beweis des Gegenteils, da kann auch eine Miss Heard nicht einfach hingehen und über ihren Ex-Mann behaupten was sie lustig ist, ohne ausreichende Beweise vorzulegen.
zum Beitrag06.06.2022 , 23:59 Uhr
Liebe Taz, gespannt warte ich jetzt auf den Tag, an dem Ihr eine Beziehung als "turbulent" verniedlicht, aus der eine Audioaufnahme auftaucht, in der ein Mann seiner Frau sagt, sie solle sich nicht so anstellen, er habe sie ja schließlich nicht geschlagen, sondern nur gehauen. PS: Im Verfahren wurden mehrere Aufnahmen abgespielt, darunter eine in der Amber Heard zu hören ist, wie sie genau dies zu Johnny Depp sagt als er sich bei ihr beschwert, dass sie ihn geschlagen ("punched") habe. Sie besteht vehement darauf, ihn nur gehauen ("hit") zu haben. Eine ganz normale "turbulente" Beziehung eben.
zum Beitrag06.06.2022 , 23:46 Uhr
Liebe Taz, wieso schafft Ihr es nicht, einen einzigen geraden Artikel zu diesem Verfahren herauszubringen? Das hier ist doch wieder der reinste Unsinn: Amber Heard als tragische Almodóvar-Heldin, die im Patriarchat leiden muss, weil sie ihre Meinung sagt? Die ja sicher von Depp physische Gewalt erfahren haben MUSS, wegen der "Gewaltspirale" und weil eben nicht sein kann, was nicht sein darf, dass nämlich eine Frau einfach mal zum eigenen Vorteil und aus Rache über ihren Ex lügt?
Hört doch bitte endlich mal auf, Euch ein Wolkenkuckucksheim zurecht zu zimmern, in dem Frauen immer irgendwie doch die Guten sind und Männer irgendwie immer schuld. Für diejenigen, die das Verfahren tatsächlich verfolgt haben, ist Eure Verteidigung und Verdrehung des Verhaltens von Heard einfach nur noch absurd.
zum Beitrag14.05.2022 , 00:19 Uhr
Nichts von dem was Sie schreiben stimmt. Schon wie sie darauf kommen Ruf und Geld sei synonym in Hollywood ist rätselhaft. Und es geht bei Depp auch nicht um irgendein Laster oder ein wie auch immer geartetes charakterliches Defizit, sondern darum, dass seine Ex-Frau ihm öffentlichkeitswirksam und persistierend nicht nur massive Gewaltakte. sondern gleich noch sexuellen Missbrauch anhängt.
Viele Menschen, die das Verfahren beobachten, stößt das Verhalten Heards ab, weil für viele "Wahrheit" tatsächlich eine erwünschte Kategorie darstellt, und Menschen wie Heard oder auch Trump und Konsorten mit ihren fortgesetzten und stets wiederholten Lügen die Existenz dieser Kategorie sehr grundsätzlich negieren. In der Welt von Heard, Trump und Co. setzen sich diejenigen durch, die am hartnäckigsten an Unwahrheiten festhalten. Das wachsende Interesse an dem Verfahren bildet von daher auch eine gesellschaftliche Verhandlung von Moralvorstellungen ab, ob Ihnen das jetzt passt oder nicht.
Geld ist nur der Hebel, um diesem Mist endlich ein Ende zu bereiten. Dass Depp damit jetzt die Menschheit retten will behauptet niemand, wer aber meint, ihm ginge es hier nur um die Kohle, hat etwas Grundlegendes an dem ganzen Vorgang nicht verstanden.
zum Beitrag10.05.2022 , 20:38 Uhr
Es geht Depp nicht ums Geld, es geht ihm um seinen Ruf. Das war schon beim Verfahren in Großbritannien so, und das ist auch in den USA sein Antrieb. Allein für Geld hätte Depp sich dieser Tortur sicher nicht ausgesetzt.
Davon abgesehen geht es natürlich auch um eine Annäherung an die Wahrheit und um Moral bzw. die Frage, wann man rechtfertigen kann, dass jemandes Ruf zerstört wird - und wann nicht.
Aber in zwei Punkten geben ich Ihnen gerne Recht: Es geht nicht um Misogynie, und sowohl Heard als auch Depp sind unglücklich und reich.
zum Beitrag10.05.2022 , 20:32 Uhr
Was für eine schlechte Berichterstattung ist das denn hier?
Das Verfahren ist für jeden im Internet nachvollziehbar, jede kann sich selbst ein Bild machen von der Theatralik, mit der Heard ihr einmal angestimmtes Schauspiel vor Gericht fortführen zu müssen meint. Es ist zum Fremdschämen. Jeder kann sich die Zeugenaussagen ansehen und die Mitschnitte anhören, in denen Heard unter anderem so zu hören ist: "I did not punch you, I was hitting you!". Jaa, das ist natürlich ein großer Unterschied, sie hat ihn doch nur geschlagen, nicht gehauen.
Und weil sie schon weiß dass sie kein Unschuldslamm ist, müssen ihre Vorwürfe ihm gegenüber natürlich entsprechend größer ausfallen, da geht es nicht unterhalb einer gewaltvollen Zwangspenetration mit einer Flasche. Wer ihr das abnimmt, würde wohl restlos alles glauben was sie sagt.
Lohnende Themen in diesem Zusammenhang wären genug da: - Die Nicht-Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, wenn die betroffene Person keine Einsicht in die Krankheit hat und was das für das Umfeld und den Betroffenen bedeutet (Amber Heard) - Die Unterschätzung der Prävalenz häuslicher Gewalt gegen Männer und das "Runterspielen" derselben durch die Opfer (Johnny Depp) - Der Einfluss früher Missbrauchserfahrungen auf die Fähigkeit, im Erwachsenenalter Grenzen zu ziehen und die Grenzen anderer zu respektieren (beide).
Aber die Taz so: "Misogynie!". Weil die Männerrechtler drüber reden. Und dann kann Amber Heard ja kein schlechter Mensch sein, der um seine eigene Glaubwürdigkeit und Zukunftsaussichten zu verbessern ihren Ex den Medien zum Fraß vorgeworfen hat.
Ja, nee, is klar.
zum Beitrag10.05.2022 , 18:44 Uhr
"Ich bin ganz bei Ihnen häusliche Gewalt aufs schärfste zu ächten (...)."
Das wäre schön, wenn das alle täten. Auf der Grundlage von Fakten und belastbaren Anhaltspunkten.
"I didn't punch you, I hit you!" Amber Heard, zu Johnny Depp.
"I can't promise you I won't get physical again. God, I fucking sometimes get so mad I lose it." Amber Heard, zu Johnny Depp.
www.insider.com/jo...ip-timeline-2020-7
zum Beitrag10.05.2022 , 18:05 Uhr
Ich denke da täuscht Ihr Gefühl. Von "Männerrechtlern" wird das Ganze vielleicht instrumentalisiert, Depp selbst äußert sich aber überhaupt nicht in diese Richtung und versucht auch eher, sich nicht als reines Opfer darzustellen. Ihm geht es vor allem darum, seinen Ruf wieder herzustellen, nicht darum, Amber Heard ihrerseits an den Pranger zu stellen. Aus allem was er sagt geht eher hervor, dass er ihr mehrmals die Möglichkeit geboten hat, anders aus der Sache wieder herauszukommen als durch ihre aktuelle Selbstdemontage. Die starke Beschäftigung mit dem Verfahren geht meiner Meinung nach eher darauf zurück, dass Johnny Depp halt sehr vielen Menschen bekannt ist und bei vielen auch beliebt, und das über einen langen Zeitraum von mehreren Dekaden (Ich schließe hier von mir auf andere, denke aber: Zurecht.). Und wenn man sich dann auch nur ein bißchen mit dem Ganzen beschäftigt, bekommt man im Gegensatz zu anderen von ähnlichen Vorwürfen betroffenen Stars sehr schnell den Eindruck, dass es hier den Falschen getroffen hat. Und nein, das hat er nicht verdient.
zum Beitrag18.04.2022 , 01:35 Uhr
Putin hat seit Jahrzehnten immer wieder gewonnen, weil man ihn mit seinen exterritorialen gezielten Tötungen (Tiergarten, London), seinen Kriegen (Tschetschenien, Georgien, Syrien, Ukraine) und seinen Desinformationskampagnen (Brexit, Trump) hat gewähren lassen.
So jemandem auch noch zu signalisieren, dass er ungeschoren auch gerne ganze Länder in Europa angreifen und annektieren könne, wäre weder links noch rechts sondern einfach staatsbedrohend fahrlässig.
zum Beitrag18.04.2022 , 01:29 Uhr
Die Hybris vieler, die jetzt für Zurückhaltung werben, liegt darin, zu glauben, dass die Ukraine das schon alleine schafft und überhaupt nach einem eventuellen Ende des Feldzugs gegen die Ukraine mit dem Großmachtstreben Russlands bestimmt Schluss sei. Wünschen kann man sich vieles.
zum Beitrag18.04.2022 , 01:18 Uhr
Ja, erschreckend. Gerne würde man die UrheberInnen, voll geschützt natürlich, für ein paar Minuten direkt ins Kriegsgebiet beamen, damit sie sich ein Bild machen. Ob sie dann immer noch von "Kompromissbereitschaft" auf irgendeiner Seite reden würden?
zum Beitrag18.04.2022 , 01:14 Uhr
Im Großen und Ganzen ist "Frieden schaffen ohne Waffen" ja schon richtig. Nur halt nicht in diesem Fall. Das macht den Ansatz ja nicht komplett falsch. In aller Regel sind Staaten ja auch nicht mehr so blöd und greifen ihren Nachbarn an. Und das muss ja auch nicht sein und ist in diesem Fall auch wirklich besonders dämlich von Putin und Co.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.
zum Beitrag18.04.2022 , 01:05 Uhr
"angeblicher" russischer Revisionismus? Wieso "angeblich"? Die Russische Föderation wollte sich den Nachbarstaat im Schnellverfahren mal eben einverleiben, um zu alter Größe zurückzufinden. Das ist doch alles ausreichend belegt, aber Sie reden hier von "angeblichem" Revisionismus?
zum Beitrag18.04.2022 , 00:50 Uhr
Diese Zuschreibung von Unfried stimmt vorne und hinten nicht, da finde ich die Antwort von Fischer weitaus passender: Die Deutschen haben sich unter den Fittichen der Amerikaner vom geostrategischen/geopolitischen Denken verabschiedet und müssen jetzt diese international-politischen Dimensionen schleunigst einblenden und die eigene Rolle anpassen.
Ob jemand im sozial-politischen Bereich engagiert ist etc. hat damit nix zu tun, nicht einmal die Beschäftigung mit Klimakrise oder Digitalisierung ist hier relevant, es geht hier vor allem um einen anderen Handlungsrahmen Deutschlands. Hier liegt Unfried ziemlich daneben, das ist kein Problem der Mittelschicht oder dessen, dass wir uns mit den "falschen" Themen beschäftigt hätten.
zum Beitrag17.04.2022 , 22:31 Uhr
Es geht um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine durch die Russische Föderation. Was genau haben jetzt Schwesig und Steinmeier getan, um diesen zu provozieren oder sonstwie zu unterstützen? Welches Delikt wollen Sie hier festgestellt haben? Steht das noch im StGB oder existiert das nur in Ihrer Fantasie? Sie überschätzen den Einfluss deutscher Politik auf Putin und Co. gehörig. Und ob Nord Stream 2 gebaut ist oder nicht ist für den Angriff Russlands auf die Ukraine vollkommen irrelevant.
zum Beitrag17.04.2022 , 22:18 Uhr
Das sehe ich ähnlich. Hier wird beständig eine fehlgeschlagene Strategie im Umgang mit der Russischen Föderation verwechselt mit einem schuldhaftem Versagen. Was wäre denn anders gelaufen, wenn sich Deutschland weniger russophil gegeben hätte, Nord Stream 2 nicht abgesegnet hätte, Putin bereits früher die kalte Schulter gezeigt hätte? Ich sehe nicht recht, inwieweit hier ein anderes Ergebnis rausgekommen wäre, insbesondere sehe ich nicht, dass Russland wegen irgendwelcher deutschen PolitikerInnen auf den Versuch der Einverleibung der Ukraine verzichtet hätte. Den einzigen Vorwurf, den ich gelten lassen würde, ist, dass zu sehr auf KohleÖlGas gesetzt wurde, und hierzu noch zu sehr auf jenes russischer Provenienz. Die mangelnde Energiewende und die jetzt fehlenden Alternativen fallen uns jetzt empfindlich auf die Füße. Damit sind deutsche EntscheidungsträgerInnen aber nicht gleich verantwortlich für einen bescheuerten Krieg des Kremls, der offenbar angefangen hat, seine eigenen grandiosen Lügen zu glauben.
zum Beitrag14.04.2022 , 01:36 Uhr
Hehe! Ja, hinterher wissen es alle immer besser. Da purzelt dann lustig alles durcheinander, und aus einer gescheiterten politischen Strategie werden unverzeihliche Fehler, als ob man vorher hätte wissen können, dass Putin im Grunde ein selbstmörderischer Idiot ist. Von denen die jetzt groß darin sind, Merkel und Co. zu kritisieren, würde ich gerne zwei Dinge wissen: Was hätten wir stattdessen tun sollen, welche Folgen hätte das dann gehabt? Und: Wie hast du das 2014 und danach tatsächlich gesehen, warst du da auch schon der Meinung oder weißt du es erst heute früher besser?
tl, dr: Volle Zustimmung.
zum Beitrag14.04.2022 , 01:26 Uhr
Niemand kann hellsehen. Dass Putin so bekloppt sein würde tatsächlich beim Nachbarn einzufallen hätte doch vor zwei Monaten kaum jemand geglaubt.
Ja, die Strategie, Russland durch wirtschaftliche Zusammenarbeit stärker zu binden und zum Frieden zu verpflichten hat nicht funktioniert. Dass heißt aber nicht, dass sie falsch war, denn es ist überhaupt nicht klar, dass irgendein anderer Ansatz automatisch bessere Ergenisse gezeitigt hätte!
Für Fehler sollen auch PolitikerInnen gerade stehen, aber diese Menschen für eine gescheiterte Strategie in Haftung nehmen zu wollen geht zu weit.
Insofern halte ich diese ganzen Beschuldigungen gegenüber Steinmeier, Merkel und Co. für sehr einfach gedacht. Hinterher ist man immer schlauer. Jeder der jetzt meint, hier urteilen zu können, sollte erst einmal nachweisen, was er denn 2014 pp. zu diesem Thema gesagt hat. Da würde es vermutlich sehr schnell sehr still werden.
zum Beitrag14.04.2022 , 00:48 Uhr
2014 hätte man nicht so reagieren können wie jetzt, die Sachlage war doch eine komplett andere.
Sie glauben doch nicht im Ernst, dass es z.B. so klare Mehrheite in der UN gegeben hätte wie jetzt gegen Russland, wegen einer annektierten Halbinsel und der verdeckten Unterstützung und Befeuerung einer separatistischen Bewegung?
Klar sollte man Aggressoren stoppen. Aber hellsehen kann niemand. Oder was haben Sie 2014 so zu diesem Thema geschrieben? Haben Sie es damals auch schon besser gewusst? Ich bezweifle es.
zum Beitrag14.04.2022 , 00:38 Uhr
Danke für den Hinweis!
zum Beitrag10.04.2022 , 01:10 Uhr
Genau das habe ich mir auch gedacht, bis hin zur russischen verbalen Maßregelung durch Merkel. Vielleicht hat er den Zeitpunkt aber auch gewählt in der Hoffnung, dass die neue deutsche Regierung sich bis dahin noch nicht sortiert hätte. Das hat ja nun nicht so gut geklappt.
Lasst doch bitte die Frau in Ruhe...
zum Beitrag10.04.2022 , 01:06 Uhr
Volle Zustimmung zu Ihrem Kommentar. Ahnen hätte man es erst können, als Russland seine Truppen immer mehr zusammenzog, da war Merkel schon nicht mehr im Amt. Und selbst da, Ende 2021/Anfang 2022 hätte man es kaum für möglich gehalten, dass Putin bzw. die Russische Föderation so bekloppt wären, tatsächlich die Ukraine als Ganzes anzugreifen. Ich verstehe bis heute nicht, wie man so naiv sein kann zu glauben, das ginge so einfach und das hätte dann auch keine ernsten internationalen Konsequenzen. Den einzigen Ansatz von Erklärung sehe ich darin, dass Putin in Selenskyj nur einen Komiker und ein politisches Leichtgewicht gesehen hat und dachte, der kippt einfach um wenn man ihn anpustet. Was für eine enorme Selbstüberschätzung.
zum Beitrag17.01.2022 , 22:40 Uhr
Das Lied wurde in meiner Jugendgruppe in den 1990ern mit voller Inbrunst und viel Spaß gesungen bzw. gebrüllt. Die Affen im Lied, das waren wir: Der Refrain wird von der Affenbande selbst intoniert ("Wo ist die Kokosnuss?" "HURRAH, die Kokosnuss ist wieder da!"). Für uns ging es in dem Lied um Affen, und um uns, und um nichts weiter. Manches was wir damals gesungen haben fände ich heute problematisch. Dieses Lied gehört nicht dazu.
zum Beitrag17.01.2022 , 22:11 Uhr
Das weitaus exotischere Element in dem Lied ist meiner Meinung nach der Kontrabass, insbesondere aus Kindersicht.
zum Beitrag17.01.2022 , 22:09 Uhr
Im Koalitionsvertrag findet sich dies hier: "Reproduktive Selbstbestimmung: Wir stärken das Selbstbestimmungsrecht von Frauen. Wir stellen Versorgungssicherheit her. Schwangerschaftsabbrüche sollen Teil der ärztlichen Aus- und Weiterbildung sein. Die Möglichkeit zu kostenfreien Schwangerschaftsabbrüchen gehören zu einer verlässlichen Gesundheitsversorgung. Sogenannten Gehsteigbelästigungen von Abtreibungsgegnerinnen und Abtreibungsgegnern setzen wir wirksame gesetzliche Maßnahmen entgegen. Wir stellen die flächendeckende Versorgung mit Beratungseinrichtungen sicher. Schwangerschaftskonfliktberatung wird auch künftig online möglich sein. Ärztinnen und Ärzte sollen öffentliche Informationen über Schwangerschaftsabbrüche bereitstellen können, ohne eine Strafverfolgung befürchten zu müssen. Daher streichen wir § 219a StGB." Bis auf den letzten Punkt ist alles noch recht unkonkret, aber auch so schon meilenweit besser als was zuletzt Stand der Dinge war. Insbesondere die Betonung der Fortbildung und die klare Verankerung von Abtreibung als Teil der Gesundheitsversorgung finde ich positiv. Aktuell läuft eine Studie, noch unter Spahn gestartet, bis Ende Oktober 2023 (taz.de/Studie-zu-S...abbruch/!5744623/). Das ist noch lange hin, aber man kann jetzt schon Ergebnisse vermuten: Die Versorgung hat sich verschlechtert und ist zum Teil mittlerweile lückenhaft, der medikamentöse Abruch wird viel zu selten gewählt etc. Wenn die Koalition dann noch Luft hat, wäre dann die Grundlage gegeben, weitere Maßnahmen anzugehen. Das, denke ich, macht die Ampel dafür. Falls die Ampel das zwischendurch vergisst, muss man sie wohl mal an den Koalitionsvertrag erinnern.
zum Beitrag17.01.2022 , 21:42 Uhr
Endlich.
zum Beitrag17.01.2022 , 21:41 Uhr
Die Begründung der Ablehnung ist rätselhaft: Es sei nicht von einem bewussten Handeln des Polizisten auszugehen, heißt es. Verstehe ich das also richtig: Hier hatte sich ein Polizist so wenig unter Kontrolle, dass er einer jungen Frau _unbewusst_ mit solcher Wucht ins Gesicht geschlagen hat, dass ihre Zähne brechen? Und das soll eine _Verteidigung_ des Vorgangs sein? Man glaubt es nicht.
zum Beitrag17.01.2022 , 21:31 Uhr
Vielleicht wenn es zwei getrennte Schäden sind? Also z.B. Kamera kaputt + Arm gebrochen? Bei einem einzelnen Schlag ins Gesicht könnte es aber dann schwierig werden. Ich hab aber meine Zweifel, dass diese Taktik bei Taten der Polizei aufgeht. Und wenn man doch weiter durch die Instanzen muss, ist ein (öffentlichkeitswirksames) Gesamtschadensbild vermutlich hilfreicher als so eine Salamitaktik.
zum Beitrag17.01.2022 , 21:23 Uhr
Das werden nicht nur die Zähne sein. Ehrlich gesagt empfinde ich die Summe noch als viel zu gering für das Delikt. Zähne sollen idealerweise ein Leben lang halten, nicht nur bis ins junge Erwachsenenalter. Ganz zu schweigen von den psychischen Problemen, die folgen, wenn jemand einem unvermittelt mit Wucht und voller Absicht ins Gesicht schlägt. 10.000 EUR empfinde ich da als eher wenig.
zum Beitrag03.01.2022 , 21:50 Uhr
Danke für die Antwort. Mir ist dabei aber so einiges nicht klar: Wer gehört jetzt nicht dazu, diejenigen die mehr an ihr Motoröl denken als an ihr Salatöl? Welcher Hartz-IV-Empfänger kann sich denn dauerhaft ein Auto leisten? Und warum ist es "Öl ins Feuer gießen", wenn Özdemir in der Sache doch Recht hat Ihrer Meinung nach? Wann wäre denn bitte ein opportuner Moment für den Minister, um ein Interview zu geben? Soll er erst die Sterne befragen? Oder soll er sich gar nicht äußern zu dem, was er vorhat? Das wäre doch auch wieder nicht recht.
Mein Eindruck ist, dass Viele schon ahnen, dass das was wir derzeit betreiben (in punkto Energieverbrauch, uneingeschränkte Mobiliät, Umweltvernutzung etc.) nicht mehr lange so weitergehen kann. Aber anstelle dass man diesen überaus unangenehmen Realitäten ins Auge schaut, wird lieber der Bote für die Überbringung der schlechten Nachricht bestraft.
zum Beitrag03.01.2022 , 21:16 Uhr
Nein, diese Entwicklung ist mir tatsächlich in dieser Form nicht bekannt.
Was mir bekannt ist, ist dass sich bei Vielen (offenbar auch bei Ihnen) zunehmend eine Haltung breit macht, die Politiker*innen und Amtsträger*innen pauschal angreift, verächtlich macht und delegitimiert. Beispielhaft hierfür ist der letzte Satz in Ihrem Kommentar, der eine einzige Unterstellung ist ("ignorant" "herab schauen"). Diese Art der pauschalen und unsachlichen Verurteilung ist mir mittlerweile zutiefst zuwider.
Vielleicht halten Sie sich ja für links und sind einfach nur desillusioniert. Zweifel und Kritik an den Grünen sind ja auch vollkommen berechtigt. Aber bitte mit mehr Sachlichkeit!
zum Beitrag30.12.2021 , 00:39 Uhr
LOL!
Die wären kaum so nett gewesen, wenn das Interview nicht im eigenen Schwesterblatt gestanden hätte.
Ist die Taz etwa beleidigt???
zum Beitrag30.12.2021 , 00:16 Uhr
Ich zitier hier mal kurz den Satz, wie er ihn im Zusammenhang gesagt hat: "Ich will, dass wir in Deutschland unsere tollen Lebensmittel genauso wertschätzen wie unsere tollen Autos. Manchmal habe ich das Gefühl, ein gutes Motoröl ist uns wichtiger als ein gutes Salatöl."
Wo man da jetzt reinlesen will dass Özdemir den Progressiven gibt der den Armen ihre falsche Ernährungsweise vorwirft ist mir schleierhaft. Wenn überhaupt würde ich hier zuviel Anbiederung an eine angenommene (autofahrende und -liebende) Mitte sehen und einen eher unangenehm auffallenden Enthusiasmus für die hiesige Autoproduktion.
Aber weder sehe ich in der Aussage Aufmerksamkeitsheischerei noch dass er anderen irgendetwas vorhält.
Ich weiß also nicht, warum Sie sauer sind und sich als Vollpfosten hingestellt sehen, aber ich wage mal zu behaupten, dass es eher nicht an den (tatsächlichen, nicht angenommenen) Äußerungen von Cem Özdemir liegt.
zum Beitrag29.12.2021 , 23:57 Uhr
Volle Zustimmung. Ich frag mich, welche Quellen der Verfasser hier genutzt hat.
Die Situation in den USA ist zum Teil einfach nur paradox: Einige republikanische Gouverneure (vor allem jene von Florida und Texas) schaffen es ernsthaft, einerseits Biden den aktuellen Verlauf der Pandemie anzulasten und andererseits Maßnahmen und Empfehlungen der Bundesebene zu torpedieren. Zum Teil untersagen (republikanisch regierte) Staaten ihren (demokratisch regierten) Städten z.B. eine Maskenpflicht im Einzelhandel zu erlassen. Schulräten in Florida, die in Schulen eine Maskenpflicht einführen wollten, hat Gouverneur Ron deSantis Streichung von Geldmitteln angedroht.
Aber warum bekommt denn jetzt Biden die Pandemie nicht in den Griff?
zum Beitrag29.12.2021 , 23:38 Uhr
@Required: Aber ich will auch noch inhaltlich etwas zu deinen Äußerungen sagen:
Ja, Trump war Befürworter der Impfung. Ohne dass ich jetzt Genaueres über Geldflüsse weiß: Die pharmazeutische Industrie ist ein großer Geldgeber in den USA. Wer in der Politik reüssieren möchte, sollte sich angesichts der z.T. sehr, sehr teuren Wahlkämpfe zweimal überlegen, ob er sich mit diesem Zweig gutstellen möchte oder nicht.
Trump hat nicht nur einmal, sondern mehrfach Aussagen zu den zu erwartenden Todesfällen gemacht, und seine Zahlen haben sich ständig geändert. Am Anfang der Pandemie waren es nicht 300.000 die er nannte, sondern eigentlich Null: "You have 15 people, and the 15 within a couple of days is going to be down to close to zero". Das war am 28. Februar '20. Tolle Prognose. Kurz darauf plädierte er noch dafür, mehr als 3500 Amis inkl. Crew auf einem Cruise Ship im Hafen von San Francisco festzuhalten, weil 20 Passagiere positiv getestet wurden: "I like the numbers being where they are. I don't need to have the numbers double because of one ship that wasn't our fault". Eine echte Glanzleistung, auch an Empathie. Dann nannte er Zahlen: Erst 50.000, 70.000, dann 100.000, such dir was aus. Die Aussage, auf die du dich beziehst, hat er Ende März gemacht: "So we have between 100- and 200,000, we all together have done a very good job". Damals hatte er zwischenzeitlich eine Zahl an zu erwartenden Todesfällen genannt bekommen, wenn man gar nichts unternimmt (also nicht einmal Masken etc.): 2,2 Millionen. Ab dem Zeitpunkt waren ihm die realen Zahlen bald vollkommen egal, weil: War ja alles weit unterhalb von 2,2 Millionen, also alles gut gemacht.
Trump war Real Estate Entwickler in New York. Zahlen sind für ihn Schall und Rauch, Hauptsache ein anderer berechnet es und er ist nicht derjenige, der am Ende zahlt. Er muss es nur verkaufen. Trump wusste nichts und hat auch nichts vorausgesagt. Es ist ihm schlicht und einfach egal, das sind nur Zahlen für ihn, nichts als Zahlen.
zum Beitrag29.12.2021 , 22:59 Uhr
Du verkennst, dass die Positionierung gegen Trump sich mittlerweile nicht mehr vorrangig wegen seiner wie auch immer gearteten politischen Ansichtung, Vorhaben und Entscheidungen während seiner Amtszeit ergibt, sondern aus seiner ganz grundsätzlich antidemokratischen Haltung. Diese ist mittlerweile für viele äußerst offensichtlich, wenn auch offenbar immer noch nicht für alle.
Schon in seiner Amtszeit hat er keinen Hehl daraus gemacht, dass es die Diktatoren der Welt sind, die er bewundert, nicht die fähigen demokratischen Machthaber. Dann hat er sich geweigert, die Wahl Bidens anzuerkennen. Er hat die Wahlergebnisse ohne jede Grundlage massiv in Misskredit gebracht (mit vorheriger Ansage, schon ab 2015). Die Ernennung Bidens dann hat Trump mit allerlei unlauteren und illegalen Mitteln zu verhindern gesucht, zum Glück erfolglos. Zu nennen sind hier insbesondere die Aufforderung an seinen Vizepräsidenten, statt Biden sich als Sieger der Wahl zu verkünden sowie natürlich der von ihm maßgeblich vorangetriebene Sturm auf das Kapitol am 6.1.21, nachdem ihm offenbar klar geworden war, dass Mike Pence ihm diesen "Gefallen" wohl nicht tun würde.
Wer Demokratie als Regierungsform erhalten möchte, muss Trump als Politiker ablehnen. Sollte dieser Mensch noch einmal die Macht erringen, als republikanischer Kandidat oder anders, kann ich dir Brief und Siegel geben darauf, dass er weitaus mehr tun würde als dieses Mal, um sie auf unbestimmte Zeit zu behalten. Er persönlich hätte nicht das geringste Problem damit, wenn "die Leute" ihn zum König der USA machen würden. Nicht. Das. Geringste. Problem.
Und jetzt sag bitte noch einmal, dass es "schlechter Stil" sei, sich mit allen Mitteln gegen ihn zu positionieren.
zum Beitrag29.12.2021 , 21:54 Uhr
Entschuldigung, bin ich hier noch bei der Taz? Oder hab ich irgendwo die falsche Abbiegung genommen und bin bei der Welt oder gar bei Tichys Einblick gelandet?
Konsumenten sollen also "die Zeche zahlen" für der Grünen "ihre" "Ökoprojekte", letzten Endes hätten die Grünen hier wohl "wie so oft" "die Armen" vergessen, auf der "ihrem Rücken" die Wende vorangebracht werden soll. Die "versnobte Oberschichtspartei" schaut so auf die "'Menschen im Land" (!gah! Geht's noch pathetischer? Ist das eine Empfehlung als Bundespräsidentenredenschreiber?) herab. Und warum? Weil Özdemir "der Bevölkerung (...) vorwirft", ihr sei Motoröl wichtiger als Salatöl. Ach so. Darum. Ist ja klar.
Es ist ja eine Sache, den Minister zu mahnen, die soziale Komponente bei der Ernährung im Blick zu behalten, das haben die Sozialverbände ja auch gemacht. Dass ausgerechnet die CDU da meint, auf den Zug aufspringen zu müssen: Geschenkt.
Aber dass der Leitartikel der Taz dann ins neurechte Horn stößt und die Grünen als "versnobte Oberschichtpartei" disst, und zwar gerade dann, wenn sie nicht nur berechtigte, sondern notwendige Änderungen in der Landwirtschaft voranbringen möchte, das ist einfach nur unterirdisch.
Merkt Ihr das eigentlich gar nicht, dass hier neurechte Argumentationsmuster bedient werden? Die Trope vom geknechteten Volk, das unter der snobistischen grünen Herrschaft leidet? Das ist nur noch Grade vom rechten Mist entfernt, die Richtung stimmt schon.
Die da oben essen "gutes Salatöl", aber für die Armen war das Weihnachtsfest "auch in diesem Jahr entbehrungsreich"? Und weil das Weihnachtsfest so "entbehrungsreich" war, wird jetzt gegen den Minister geballert, wenn er sinnvolle Änderungen fordert? Wird das nächste Weihnachtsfest damit dann weniger schlimm, weil Özdemir mit seinen "Ökoprojekten" nicht weitergekommen ist und es damit, zum Glück, weiterhin Billigfraß für alle gibt?
Wie kurz muss man eigentlich gedanklich derzeit so hüpfen können, um für die Taz zu schreiben?
zum Beitrag29.12.2021 , 21:21 Uhr
Nur mal kurz zur Erinnerung: Özdemir ist LANDWIRTSCHAFTSminister und hat sich als solcher um genau das zu kümmern, was er gerade macht: Die Güte von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und die Zukunftsfähigkeit der Herstellung dieser Erzeugnisse.
Es wird Zeit, dass nach dem ewigen Kuschelkurs von CDU/CSU mit Nestlé und Co. hier endlich mal zukunftsfähige Entscheidungen umgesetzt werden!
zum Beitrag29.12.2021 , 20:51 Uhr
Nur mal so zur Erinnerung: Der Mann ist LANDWIRTSCHAFTSminister. Daher erwarte ich auch nicht von ihm, dass er die dringend notwendige Erhöhung von Hartz IV vorantreibt. Sondern dass er den Saustall aufräumt, den Klöckner und Konsorten hinterlassen haben.
zum Beitrag29.12.2021 , 19:33 Uhr
Ich zitier Özdemir hier gerne mal, sonst denkt sich offenbar jedeR irgendetwas hin: "Es gibt drei wichtige Ziele: Ein sicheres und gutes Einkommen für unsere Bauern, gesundes Essen für uns alle sowie mehr Tierwohl, Klima- und Umweltschutz."
Wo genau, an welcher Stelle jetzt, hat er gefordert es solle einfach alles mal teurer werden?
Und wie genau hilft es allen Beteiligten, alles so weiterlaufen zu lassen wie unter der Nestle-Kuschelministerin Klöckner? Weiteres Höfesterben? Weitere Zentralisierung und Discounterisierung? Noch größere Schlachtfabriken? Weitere Umweltvernutzung? Bodenverdichtung, Nitrat, Nitrit, Glyphosat, Bienen- und Insektensterben, alles in Ordnung, Hauptsache billig? Nur damit einem niemand vorwerfen kann, man würde die Armen der Gesellschaft nicht ausreichend bedenken?
Langsam komme ich zu dem Schluss, Özdemir muss noch weitaus mehr auf die Kacke hauen. Wir hatten jetzt wirklich genug Leisetreter und Industriekuschler auf dem Posten.
zum Beitrag29.12.2021 , 19:18 Uhr
Wie recht Sie doch haben. Und bitte wieder alkoholhaltige Getränke mit einbeziehen, ernsthaft. Es ist eine Schande, dass wir ALG-II-Empfänger*innen nicht einmal ein Bier zum Essen, den Sekt zum Geburtstag, den Wein als Mitbringsel zur Party gönnen.
zum Beitrag29.12.2021 , 19:15 Uhr
Das kommt hier jetzt aber unvermittelt. Lange nicht gehört.
zum Beitrag29.12.2021 , 19:08 Uhr
Özdemir sagte im Wortlaut: "Manchmal habe ich das Gefühl, ein gutes Motoröl ist uns wichtiger als ein gutes Salatöl."
Und, sorry, mir fallen allein aus meinem Umfeld gleich mehrere Leute ein (vor allem, ja nun, Männer) bei denen das tatsächlich so ist.
zum Beitrag29.12.2021 , 18:51 Uhr
Wenn z.B. die Menschen in Frankreich es schaffen, mehr Geld für ihr Essen auszugeben, dann schaffen wir das auch. Das ist eine Frage des Preisniveaus, nicht der Preisdynamik.
zum Beitrag29.12.2021 , 18:40 Uhr
Der Herr Özdemir hat auch gefordert, dass es "gesundes Essen für uns alle" geben soll. Geht hier beim Artikel leider etwas unter.
Wenn ich im Moment Hartz-IV beziehen würde, würde ich ob dieser Debatte hier ehrlich gesagt im Strahl kotzen: Anstelle dass ich mir gesundes Essen leisten kann, soll es also weiterhin Billigfraß für mich geben? Und die Hartz-IV-Sätze für Essen bleiben schön niedrig, weil die deutschen Billigheimer und Billigheimerinnen selbst dann kein Geld ausgeben für Essen wenn sie ein wenig mehr Kröten dafür über hätten? Und deshalb, qua Warenkorb-Rechnung, bleibt mein Satz halt niedrig? Ach, schau an, hängt irgendwie auch alles zusammen, nicht wahr?
Na, herzlichen Dank.
PS: Wenn Sie im Norden wohnen, empfehle ich Kohl und Pinkel. Sehr schmackhaft, auch mit Kartoffeln. Den teuren Aquavit können ja die Schwiegereltern beisteuern...
zum Beitrag29.12.2021 , 17:54 Uhr
Özdemir im Wortlaut: "Es gibt drei wichtige Ziele: ein sicheres und gutes Einkommen für unsere Bauern, gesundes Essen für uns alle sowie mehr Tierwohl, Klima- und Umweltschutz." Also ja: Da hat er doch tatsächlich einfach mal vollkommen pauschal "gesundes Essen für alle" als Ziel angegeben.
Schade nur, dass das in dem Artikel hier dermaßen verfälscht wird.
zum Beitrag29.12.2021 , 17:40 Uhr
Auto Bild: ca. 240.000 Auflage auto motor und sport: ca. 330.000 Auflage fotomagazin: ca. 15.000 Auflage Chip Foto Video: ca. 31.000 Auflage
Nur um mal ins Verhältnis zu setzen, was "Blase" ist und was vielleicht eher stark unsere Gesellschaft prägt. Ich weiß ja nicht, wohnen Sie in der Stadt? Schauen Sie doch mal nach draußen und zählen, wieviele Spiegelreflexkameras Sie von Ihrem Fenster aus sehen können.
zum Beitrag29.12.2021 , 17:27 Uhr
Autofahren war schon immer Luxus. Das ist Ihnen offenbar nur noch nie aufgefallen. Eine Tonne Stahl und Plaste mit Hilfe von verrotteten, stinkenden Pflanzenresten durch die Gegend zu bewegen um eine 80-Kilo-Person von A nach B zu bringen, die in aller Regel zwei Beine hat um sich fortzubewegen ist im Grunde einfach nur Irrsinn. Man muss schon sehr in der Jetztzeit verhaftet sein um das nicht zu sehen.
zum Beitrag29.12.2021 , 17:20 Uhr
Jeden Tag leben arme Menschen in Deutschland in Armut, jeden verdammten Tag. Während Fußballprofis Maserati fahren, "Normalverdiener" zweimal im Jahr in Urlaub fliegen und wir mangels Vermögenssteuer keinen blassen SCHIMMER mehr davon haben, wie stinkreich manche mittlerweile geworden sind. Aber wehe der neue grüne Landwirtschaftsminister maßt sich an, einen Vergleich zwischen Motor- und Salatöl zu ziehen. Raus mit der sozialen Keule! Wo kommen wir denn hin, wenn die Armen nicht mehr mit Billig-Fraß abgespeist werden können! Am Ende gehen die noch auf die Straße und wollen ihre Würde zurück!
zum Beitrag29.12.2021 , 17:10 Uhr
Volle Zustimmung.
zum Beitrag29.12.2021 , 17:07 Uhr
Sie tun dem Kommentar Unrecht. Hier war die Rede von industriell hergestelltem Fertigessen und, ich zitier mal, "verratzten" Fleischkäsesemmeln. Ich würde mal davon ausgehen, dass der/die Kommentatorin eine gute Fleischkäsesemmel gar nicht ablehnen würde.
zum Beitrag29.12.2021 , 16:59 Uhr
Das Ganze funktioniert meiner Meinung nach auch nur deswegen und solange Ressourcen des Planeten gnadenlos geplündert und vernutzt werden, insbesondere die fossilen Brennstoffe. Nur dies bringt letzten Endes diesen enormen kapitalistischen Hebel hervor, mit dem sich z.B. regionale Lohnunterschiede zu Geld machen lassen. Nichts kann diese nach wie vor sehr billigen Stoffe in diesem Ausmaß ersetzen. Aber ich habe den Eindruck, viele sitzen zu sehr dem Märchen vom Fleiß und Glück des Einzelnen auf, als dass dieser direkte Zusammenhang klar gesehen würde. Ist ja auch deprimierend.
zum Beitrag29.12.2021 , 16:51 Uhr
Ich bin nicht oft Ihrer Meinung, aber hier möchte ich uneingeschränkt zustimmen: Auf diesen "Debattenbeitrag" hätte ich ausgerechnet von Seiten der Taz gerne verzichtet.
zum Beitrag28.10.2021 , 02:08 Uhr
Sorry, aber wenn ich mir den Ausschnitt des Videos ansehe, wo der lange Typ die kleine Frau von der Seite anlabert während sie versucht, weiterhin gerade Sätze in die Kamera zu sprechen, drängt sich mir diese Frage geradezu auf: Hätte er sich das bei einem Mann, so in seiner Größe, auch rausgenommen? Aber stimmt natürlich, eine Störung der Pressefreiheit sollte man nicht kleiner reden, nicht dass am Ende alle denken: "Ach so, alles gut, war ja nur der übliche Sexismus." Oder wie jetzt?
zum Beitrag28.10.2021 , 01:54 Uhr
Ich wage mal zu behaupten, Herr Hornung hätte nicht das geringste Problem mit Ort und Zeit der Live-Schalte gehabt, wenn er selbst derjenige gewesen wäre, der dort interviewt wird, und nicht einer der Kritiker des Vorstands.
Ich halte es nicht für zu hoch gehängt, hier eine Verletzung der Pressefreiheit zu sehen: Hornung hat DIREKT eine erkennbare Berichterstattung gestört, und er ist ja nicht irgendwer, sondern ein Politiker, der (zumindest im Kontext der Mannheimer CDU) über eine gewisse Macht verfügt. Diese Macht hat er genutzt, um eine Berichterstattung zu stören, die er (inhaltlich!) nicht für angemessen hielt. Wenn das keine Störung der Pressefreiheit ist, was denn dann?
zum Beitrag28.10.2021 , 01:45 Uhr
Sexismus als solchen zu benennen ist jetzt also Sexismus? Interessanter Zirkelschluss den Sie da machen.
zum Beitrag21.09.2021 , 21:20 Uhr
Die konservativen Habewasse dürfen gerne mal zu Hause bleiben, wenn gewählt wird und sich auch sonst mal zurück- und nicht so wichtig nehmen.
Im Gegenzug dürfen gerne mal alle Habenichtse und Habewenigesse bei den Wahlen bitte endlich mal nicht gegen, sondern für ihre Interessen stimmen.
Das Land wäre ein besseres.
zum Beitrag01.08.2021 , 02:40 Uhr
Nein, der Wikipedia-Beitrag ist noch da. Hier im diesem Thread hingegen wird das Wort systematisch gelöscht, mit dem Hinweis, "dass wir das Wort in unserem Forum nicht ausgeschrieben lesen wollen".
Ich kann das Anliegen nachvollziehen. Aber diese Art der Durchsetzung von oben herab verurteile ich.
zum Beitrag01.08.2021 , 02:09 Uhr
Ach, und noch was: Wie kommen Sie darauf, dass sich Trump in einem gleichgeschalteten System nicht behaupten könnte? Nichts spaltet stärker als ein gleichgeschaltetes System, da gibt es immer Feinde, innen, außen, irgendwo, zur Not werden sie erfunden. Das kann Trump ganz hervorragend, sich Leiden einbilden und sich als Opfer von xyz gerieren. Das sieht bei ihm zwar etwas anders aus als bei Hitler, funktioniert aber, was die Massen angeht, erschreckenderweise ganz genau so ("Er kämpft für uns!").
Und sie scheinen zu vergessen, dass er jetzt vier Jahre lang Symbolpolitik betrieben hat. Und hat es ihm unter seinen Anhängern geschadet? Hat es das? Solange die mächtigen Unternehmen und die reichen Leute noch einen nutzbringenden Typ in ihm gesehen hab, mochte das hinhauen. Wir müssen wohl hoffen, dass die oberen 10.000 in den USA mittlerweile mehr Schaden durch ihn befürchten als Nutzen und der republikanischen Partei den Geldhahn zudrehen.
Außerdem und nicht zuletzt: Gerade das, was Sie hier als Trumps Vorgehen benennen, nämlich "vollkommen entleerte Symbolpolitik" und "Machtpolitik mit der Brechstange", sind doch zentrale Bestandteile faschistischer Politik!
zum Beitrag01.08.2021 , 01:52 Uhr
Meiner Meinung nach kann man Trump mittlerweile mit Fug und Recht einen Faschisten nennen, und zwar durchaus spezifisch. (siehe z.B. hier: www.theatlantic.co...-becoming/619418/)
Niemand, wirklich niemand hat hier behauptet, die USA seien unter Trump ein faschistischer Staat gewesen. Aber meiner Meinung nach wären sie auf einen ziemlich direkten Weg dahin geraten, wenn er ein weiteres Mal gewählt worden wäre.
Sie unterschätzen meiner Meinung nach komplett, welch großen Einfluss er und seine kultischen und/oder auf den eigenen Vorteil ausgerichteten Anhänger*innen auf wirklich weite Teile der Bevölkerung haben. Er kann sagen, schwarz sei weiß, gelb sei blau, und die Leute beten es nach, gefolgt von "USA, USA!!!"-Rufen.
Sie unterschätzen meiner Meinung nach auch, welchen zerstörerischen Einfluss seine Regierungszeit auf weite Teile der Institutionen hatte, von der Umweltbehörde über die Post bis hoch in den Supreme Court.
Klar, die USA sind nicht mit dem nationalsozialistischen Deutschland vergleichbar, die liberaleren Küstenstaaten werden vermutich niemals dauerhaft faschistisch regiert werden können. Eine faschistische USA würde anders aussehen als wir uns das vorstellen. Aber der Kongress ist jetzt schon aufgrund der kultischen Tendenzen der Republikaner weitgehend disfunktional. Und ich möchte darauf hinweisen, dass die Nazi-Herrschaft in Deutschland auch nicht direkt mit der Reichspogromnacht angefangen hat.
zum Beitrag01.08.2021 , 01:24 Uhr
Lieber Herr Pickert, Sie schreiben doch sonst recht treffend über die USA. Hier aber hauen Sie meiner Meinung nach gleich an zwei Stellen ziemlich daneben.
1. Selbstverständlich werden mit einem Untersuchungsausschuss eines Parlaments politische Ziele verfolgt, immer, von allen Beteiligten. Sie selbst schreiben ja davon, dass wünschenswert gewesen sei, die Untersuchung brächte "politische Konsequenzen". Was denn jetzt? Und: Wieso klingt es bei Ihnen teilweise so, als sei "politisch" irgendwie schlecht, verdorben, von niederer Gesinnung? "Politisch" ist es nämlich auch, die Demokratie und ihre Institutionen zu verteidigen. Gerade Adam Kinzinger, (Republikaner!) hat dies am ersten Tag der Anhörungen mehr als deutlich gemacht.
2. Ihr Vorwurf an Nancy Pelosi, sie habe den Ausschuss "parteiisch " besetzt, geht nun wirklich komplett an der Realität vorbei. Richtig ist, dass sie zwei der fünf von McCarthy vorgeschlagenen Republikaner aus guten Gründen abgelehnt hat: Jim Banks und insbesondere Jim Jordan hätten im Ausschuss alles daran gesetzt, den gesamten Vorgang zu torpedieren, ins Lächerliche zu ziehen und für ihre kultischen Zwecke zu instrumentalisieren. Daraufhin hat McCarthy direkt seinen gesamten Vorschlag zurückgezogen. Das war großes, politisches Schmierentheater, von Anfang bis Ende, da McCarthy selbstverständlich wusste, dass die beiden in keinster Weise für die anstehende Arbeit im Ausschuss geeignet sind. Und Sie fallen auf diese Komödie 'rein?
Es wird im übrigen in den USA kein einziger Graben kleiner werden, wenn die Demokraten und die wenigen Republikaner*innen, die es wagen, dem Unsinn von McCarthy und Co. öffentlich zu widersprechen, dem Kult um Trump auch nur einen Meter weiter nachgeben. Ich werde die Arbeit des Ausschusses weiter verfolgen und bin da bei weitem nicht so pessimistisch wie sie. Wer nicht um die Wahrheit kämpft und sich von den Lügen des Kults einspinnen lässt, hat nämlich schon verloren.
zum Beitrag28.07.2021 , 21:26 Uhr
Danke für deine Beiträge hier im Thread. Ich sehe sie als mit die klarsten Argumente in der gesamten Diskussion hier.
zum Beitrag27.07.2021 , 21:47 Uhr
Die Selbstmordrate unter jungen LGBT*Menschen ist bis zu fünfmal höher als allgemein in der Altersgruppe. Wenn diese Menschen mit dem Gap oder dem Sternchen immer auch Teil der Adressierten sind, sich gesehen fühlen, einen Platz haben in der Gesellschaft, sollte diese Rate doch wohl sinken, oder? Wenn vor allem ihren Eltern, ihrem Umfeld damit gesagt wird "keine Angst, dein Kind ist normal, dein Kind gehört dazu", wird es auch einfacher, die Menschen als diejenigen anzunehmen, die sie sind. Jetzt mal abgesehen, davon, dass es schlicht die Realität abbildet. Warum sollten wir in der Sprache Frauen unter Männern subsumieren? Warum sollten wir insbesondere intersexuelle Menschen gleich ganz unsichtbar machen?
Klar ist das symbolisch. Wenn Sie glauben dass das gleichbedeutend mit "nutzlos" ist, unterschätzen Sie die Macht von Symbolen aber gewaltig.
Und wenn Ihnen das noch nicht reicht, schauen Sie mal hier: www.sueddeutsche.d...h-gesetz-1.5287608 Dass diese menschenrechtswidrigen Verstümmelungen endlich aufhören, hat sehr viel mit der Sichtbarkeit von hier insbesondere Intersexualität in unserer Gesellschaft zu tun. Endlich! Gut so! (Und: Wie konnten wir das so lange zulassen!)
zum Beitrag27.07.2021 , 20:02 Uhr
Ich persönlich fände es beleidigend, wenn ich als "Weibsstück" oder "Weibsbild" bezeichnet würde. Ich würde es auch als abwertend ansehen, wenn diese Bezeichnung auf eine beliebige Gruppe von Frauen angewendet würde. Der Begriff war wohl mal verbreiteter, er hat für mich einen klaren Anklang von "die darf man doch nicht wählen lassen", "die werden verdorben, wenn man sie an die Universität ließe". Als Fremdbezeichnung fände ich das Wort also beleidigend, wenn es wieder häufiger genutzt würde wäre ich irritiert bis besorgt.
Aber wenn jemand, wie ich hier gerade, das Wort als Beispiel für eine diskriminierende, veraltete und unpassende Bezeichnung einer Gruppe anführt, finde ich die Nutzung vollkommen vertretbar.
Vor dem Hintergrund dieses "Selbsttests" können Sie sich dann wohl denken, was ich von dem hier im Artikel geforderten absoluten Sprachverbot halte.
zum Beitrag17.07.2021 , 23:33 Uhr
Erst einmal danke dafür, diese persönlichen Erfahrungen hier so zu teilen. Wäre es aber nicht eine Entlastung für Alleinerziehende, wenn sie bei Bedürftigkeit nicht auch noch als Hartz-IV-ler abgestempelt und als BittstellerInnen behandelt würden? Und stattdessen als Menschen behandelt werden würden, die etwas wert sind und mindestens mal _eine_ wichtige Aufgabe haben? Geldsorgen machen den Geist eng, noch zusätzlich zu den anderen Problemen, die man hat. Wer arm ist und deswegen Sorgen hat, trifft schlechtere Lebensentscheidungen.
zum Beitrag05.07.2021 , 23:50 Uhr
Mir ist nicht ganz klar, wie diese massenhaften Verständnisschwierigkeiten, von der die Autorin spricht, denn aussehen sollen. Sie schreibt dort, denke ich, auch sehr bewusst von "potenziellen" Schwierigkeiten, eben weil es (noch?) keine Erkenntnisse dazu gibt. Diejenigen jedenfalls, die sich am lautesten gegen Sternchen und Co. aussprechen, sind kognitiv sehr wohl in der Lage, das zu verstehen und anzuwenden. Hier wird von der Autorin ein Gegensatz von "einfacher Sprache" gegenüber "geschlechtergerechter Sprache" gezielt aufgebaut, als ob das eine das andere ausschließen muss. Ich denke nicht, dass das stimmt. Letzten Endes finde ich an dem Abschnitt schlimm, dass sie die eine Gruppe der "einigen Millionen" gegenüber der anderen Gruppe "im Nachkommabereich" in Stellung bringt, als ob das Recht, als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft anerkannt und benannt zu werden, an der Anzahl der Betroffenen hängt. Das ist schon fast perfide, wie beiläufig sie diese Abwertung dort einbringt, indem sie ohne Not die Teilhabe der einen mit der Teilhabe der Anderen abwägt.
zum Beitrag05.07.2021 , 23:05 Uhr
Ich bin mir nicht sicher, ob eine Diskussion mit Ihnen hier wirklich weiterführt, da auch Ihre Beiträge nicht gerade sonderlich stimmig sind.
Zum Beispiel wenn Sie Leitfäden zur gendergerechten oder -sensiblen Sprache, die an Universitäten erarbeitet worden sind, nicht als Teil des dortigen sprachlichen Austauschs verstehen, was sie zweifelsohne sind. Oder wenn Sie konstatieren, dass die Gleichsetzung des biologischen mit dem grammatischen Geschlecht sprachwissenschaftlich nicht zutreffe, als ob das irgendwie für die Diskussion von Belang wäre und als Leitlinie im sprachlichen Miteinander taugte. Oder wenn Sie von "gender-befürwortenden" Sprachwissenschaftlerinnen reden: Wer soll das sein? WAS soll das sein? "Gender-befürwortend"? Das ist so, als schrieben Sie von "Genetik-befürwortenden Ornithologinnen", oder "Adoleszenz-befürwortende Ärzte". "Gender" ist als soziologische Kategorie schon Jahrzehnte alt, das kann man nicht "befürworten", das hat man festgestellt, das das einfach mal existiert. In Punkto Ungereimtheiten stehen Sie meiner Meinung nach der Autorin oben jedenfalls kaum nach.
zum Beitrag05.07.2021 , 21:34 Uhr
und @Clara Kreuzer: Das Gendern in der Form mit Gender-Gap oder Gendersternchen zielt nicht vorrangig auf eine Gleichstellung von Männern und Frauen, sondern soll vor allem sichtbar machen, dass es Menschen gibt, die nicht eindeutig einem der zwei "normalen" Geschlechtern zuordbar sind oder sich diesen nicht zuordnen möchten. Das können Sie befürworten oder nicht, das ist den Betroffenen herzlich egal, die sind einfach mal da. Abgesehen davon unterstütze ich von Herzen Ihrer beider Kritik am Gender-Pay-Gap und der mangelhaften Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das darf AUCH gerne besser werden.
zum Beitrag05.07.2021 , 21:22 Uhr
Konstruktiver Vorschlag meinerseits: Das drängenste Problem unserer Zeit ist ohne Zweifel der rasant fortschreitende Klimawandel, mit all seinen Auswirkungen, und zwar weltweit. Dieser muss zuvorderst angegangen werden. Bis wir dieses sich anbahnende Desaster in den Griff bekommen haben, muss alles andere als vollkommene Marginalie zurückstehen! >Ende der Diskussion
zum Beitrag05.07.2021 , 21:13 Uhr
Das habe ich auch gedacht, bei den Vorleseprogrammen: "Oh, der Computer kann das nicht, dann geht das nicht!" Als ob man das nicht programmieren könnte!
Leseswert (nicht nur zu dieser Frage) fand ich einen Blogeintrag des Geschäftsführers des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg e.V. in seinem privaten Blog: heikos.blog/2020/1...n-blinde-menschen/
Ein Beispiel das er anführt ist das Zwinkersmiley, das eben auch nicht mehr "Semikolon Bindestrich Klammer Zu" gelesen werde.
zum Beitrag05.07.2021 , 20:58 Uhr
Es hilft hier vielleicht wirklich mal, sich klarzumachen, woher die ganze Geschichte mit dem Gender-Gap oder dem Gendersternchen eigentlich kommt: Es gibt Menschen in unserer Gesellschaft, die nicht eindeutig als Männlein oder Weiblein geboren werden. Bis vor kurzem, wenn nicht sogar immer noch, wurden bei nicht-eindeutigen Säuglingen geschlechtsangleichende Operationen durchgeführt, um auf Biegen und Brechen Eindeutigkeit herzustellen. Und auch im späteren Leben haben sich diese Menschen kaum in der Gesellschaft wiedergefunden, entsprachen halt nicht der Norm. Das hat eine Menge Leid produziert. Das Sternchen, der Gap macht diese Menschen sichtbarer und "normaler". Diese Entwicklung geht einher damit, dass man jetzt nicht mehr in den ersten zwei Wochen (!) das Geschlecht eines Kindes auf männlich oder weiblich festlegen (und ggf. operativ anpassen) muss. Letzten Endes geht es bei der so hart angegangenen "Gendersprache" eben nicht um Gängelung der Mehrheit, sondern um Menschenrechte für diejenigen, die bis vor kurzem einfach durchs Gender-Raster durchgefallen sind. Gegenüber den Schwierigkeiten, die man als nicht-binärer Mensch in dieser Gesellschaft bis vor kurzem noch massiv hatte, ist das Gejammer der "Normalos" meiner Meinung nach wirklich ein Witz.
zum Beitrag05.07.2021 , 20:36 Uhr
Ahja, Putin, Trump, Biden, Johnson, Bolsonaro, Ardern, Kurz und die Queen samt ihrem Hofstaat gendern.
Oder vielleicht die versammelten deutschen CEOs der DAX-Unternehmen?
Hab ich was verpasst und Luise F. Pusch ist seit 16 Jahren Kanzlerin?
Wovon reden Sie?
zum Beitrag05.07.2021 , 20:30 Uhr
Unsinn.
zum Beitrag05.07.2021 , 20:25 Uhr
Und sie tun es doch: Welche dieser Frauen würde denn bitte sagen, sie sei bei ihrem "Arzt" gewesen, wenn dieser Arzt weiblich ist?
Was derzeit unter "Gendern" von vielen so aufgeregt diskutiert wird, verweist eher auf die tiefgehende Verunsicherung, die sich ausbreitet: Da setzen sich auf einmal, innerhalb weniger Jahre, Ansichten durch, dass es jenseits der zwei Norm-Geschlechter noch andere Formen gibt.
Wenn die Verunsicherung zu groß wird, hilft es vielleicht, sich mal zu vergegenwärtigen, dass bei uneindeutigem Geschlecht den Neugeborenen ohne viel Federlesens gerne mal die etwas zu lang geratene Klitoris, schnipp-schnapp, "angepasst" wurde. Geschlechtsangleichende Operationen, bei zehn Tage alten Säuglingen. Damit dann pünktlich vor Ende der behördlichen Frist das zugewiesene Geschlecht auch schön im amtlichen Register eingetragen werden konnte.
Dann fällt uns das mit den Sternchen, Doppelpunkten etc. doch gleich wieder viel leichter, finde ich.
zum Beitrag05.07.2021 , 19:37 Uhr
Was Sie da anführen, sind einzelne Fälle eines grammatikalisch weiblichen Geschlechts, kein "generisches Femininum". Es gibt keine männliche Form von Geisel, Person, Fachkraft oder Waise, da kann das Femininum dann nicht generisch verwendet werden, da es keine männliche Form "mitmeinen" kann.
zum Beitrag05.07.2021 , 19:23 Uhr
Wer wurde in Deutschland denn dafür geächtet, "Yoga (!!)" zu machen, und wann war Yoga jemals "cool"?
Darf ich jetzt noch Gin Tonic trinken, oder muss ich den jetzt den BritInnen überlassen? Und Ayran, ist das okay? Sollte ich also, bevor ich irgendetwas zu mir nehme oder tue, erst einmal eine weltpolitische und geschichtliche Analyse vornehmen, ob die Kultur, aus der das stammt, denn von völkisch oder christlich-fundamentalistisch Orientierten als über oder unter meiner stehend bewertet wurde oder wird, damit ich weiß, ob ich das als Weiße anziehen/tun/essen/trinken darf?
Oder reicht es, dass ich mit Zeugen nachweisen kann, als Kind zwar keine Spiegeleier gemocht zu haben, aber niemals, niemals "Bäh" zum Essen eines anderen Kindes gesagt habe?
Darf ich heute Spiegeleier essen, wo ich sie früher nicht mochte, oder ist das zu inkonsistent?
Fragen über Fragen.
Ich trink jetzt mal einen Gin Tonic. Ich denke, das kann ich gerade noch vertreten.
zum Beitrag04.07.2021 , 17:33 Uhr
Ihre Kritik geht ein wenig an der Sache vorbei: Gendern und Geschlechtergerechtigkeit ist kein genuin "linkes" Thema. Wenn es überhaupt im politischen Spektrum verortet werden muss, ist es eher ein zutiefst liberales/libertäres Thema und damit ein Querschnittthema für alle bis auf diejenigen rechts, die aus politischen Gründen an einer strikten zweigeschlechtlichen Aufteilung der Menschen festhalten möchten.
Ein "die Linke muss wieder..." ist also Unsinn, weil sich viele, die sich hier engagieren oder Stellung positionieren, gar nicht unbedingt zugleich auch links einordnen.
Im Übrigen kann man ja auch noch das Eine tun ohne das Andere zu lassen, wir sind doch schließlich des Multitasking fähig.
zum Beitrag04.07.2021 , 16:31 Uhr
Sind ja auch alles (Hetero-?)Männer, die sie da erwähnen, da ist es ja verständlich, dass sie die Notwendigkeit vielleicht weniger sehen.
zum Beitrag04.07.2021 , 16:24 Uhr
Es ist mit auch rätselhaft, warum die Leute dermaßen darauf anspringen. Vielleicht lesen sie das Gendern als Vorwurf an sich? Dass sie irgendetwas nicht richtig machen bzw. schon immer falsch gemacht haben? Anders kann ich es mir nicht erklären.
Auf jeden Fall habe ich den Eindruck, dass die Male, wo sich Leute aufregen, sie "müssten jetzt ja dies und jenes, sonst...!" jene Fälle, wo tatsächlich jemand auf seine/ihren Sprachgebrauch angesprochen wird, um einen ganz erheblichen Faktor häufiger sind.
zum Beitrag04.07.2021 , 16:09 Uhr
Schon Grundannahmen im Text sind widersprüchlich oder schlicht falsch.
Zum Beispiel diese Feststellung: "Solange es nur daum ging, als Geste der Gleichbehandlung anstelle des generischen Maskulinums (...) stets die weibliche und männliche Form zu nenen, erfuhr das Gendern zumindest im professionellen Kontext eine hohe Akzeptanz." Das Gegenteil ist der Fall: Bei Behörden, bei Universitäten, in den Medien (auch in der Taz) ist die Bereitschaft, Texte diskriminierungsfrei bzgl. Gender zu schreiben, in den letzten Jahren enorm gestiegen, nicht gesunken. Diese Aussage ist schlicht falsch.
Oder dies: Einerseits, so der Text, wird GegnerInnen des Genderns eine "natürlich gewachsene Sprache" zugestanden, was ja schon an sich nicht hinhaut, da Sprache gesellschaftlich und damit menschlich bedingt ist und eben nicht "natürlich gewachsen" sein kann. Dann aber im Text: "Erstaunlicherweise erfreut sich diese wenig wissenschaftliche Sichtweise (Anm.: es geht um die (angebliche) Gleichsetzung des biologischen mit dem grammatischen Geschlechts) ausgerechnet in akademischen Kreisen größter Popularität." Den AkademikerInnen also gesteht die Autorin offensichtlich eben keine "natürlich gewachsene Sprache" zu, die haben sich in ihrem Sprachgebrauch gefälligst an die (von der Autorin postulierten) wissenschaftlichen Erkenntnisse zu halten.
Und so weiter und so fort. Der Text strotzt nur so vor Ungereimtheiten und Fehlschlüssen.
Satire wäre besser gewesen.
zum Beitrag04.07.2021 , 15:50 Uhr
Liebe Taz,
ist das Satire oder ist diese seltsame Aneinanderreihung rückwärtsgewandter Rhetorik etwa ernst gemeint? Der Text stimmt doch vorne und hinten nicht.
zum Beitrag29.05.2021 , 00:28 Uhr
Dann wählen Sie doch die Grünen im September! Wir hatten jetzt nämlich sieben Männer als Kanzlerin und erst eine Frau, da gilt es also noch dringend eine Menge aufzuholen. Packen Sie's an!
zum Beitrag29.05.2021 , 00:24 Uhr
Schreiben Sie das doch bitte mal unter jeden Artikel in der FAZ, da passt das doch viel besser hin.
zum Beitrag29.05.2021 , 00:21 Uhr
Liebe Frau Schwarz, danke für das Update in Sachen Lohnlücke. An einer Stelle möchte ich widersprechen: Die Förderung von Frauen in Führungspositionen kommt nicht nur der Gruppe zugute, die es tatsächlich in diese Positionen schafft. Denn um "oben" überhaupt eine Auswahl an Fachkräften zu haben, müssen Unternehmen nämlich zunächst "unten" ausreichend Menschen für die Sparte gewinnen und in der Mitte Talente ausreichend fördern. Damit setzt eine ernsthafte Förderung von Frauen in der Spitze strukturell eine Förderung von Frauen in allen Ebenen darunter voraus. Damit geht es dann hier auch nicht um ein "paar weibliche Erfolgsgeschichten" für die "schlechteren Verdienstklassen". Bitte spielen Sie nicht einen Teil der abhängig Beschäftigten gegen den anderen aus. Das ist hier kein Entweder-Oder, das ist die Forderung nach der Hälfte des Himmels, immer noch.
zum Beitrag29.05.2021 , 00:09 Uhr
Als ob man sich den Beruf und die entsprechende Stelle so aussuchen könnte wie einen Schokoriegel im Supermarkt! Kann man aber nicht! Und wenn jemand nicht schon als heranwachsender Mensch in Kontakt kommt mit Berufen, mit Möglichkeiten, wie soll ens dann darauf kommen, dass es diese Möglichkeiten gibt? Und wenn Männern nach wie vor an vielen Stellen von vornherein mehr zugetraut wird als Frauen, soll ich es diesen dann verdenken, dass sie für solche Kämpfe keine Ressourcen haben und sich lieber etwas anderes suchen?
Übrigens geht ein Teil der Lohnlücke im Gegensatz zu Ihrer luftleeren Behauptung durchaus auf ungleichen Lohn für gleiche Arbeit zurück. Das liegt allerdings tatsächlich "nur" im einstelligen Prozentbereich. Schlimm genug.
zum Beitrag28.05.2021 , 23:55 Uhr
Ehegattensplitting ist in seiner Wirkung eben nicht geschlechtergerecht, das ist doch offensichtlich. "Das lohnt sich kaum, dass meine Frau wieder arbeiten geht, das Geld geht sofort für den Kindergarten wieder drauf!", beschwerte sich einmal ein Verwandter (Ü40) bei mir. Eigentlich wollte er über die hohen KiTa-Gebühren schimpfen. Seine Frau saß daneben und wirkte peinlich berührt ob der Abwertung ihres "solidarischen Beitrags" zur Ehe. Tja, warum wollte sie auch unbedingt wieder arbeiten gehen, wenn es doch so wenig bringt, weil er doch das große Geld schon macht?
zum Beitrag26.04.2021 , 23:45 Uhr
Den Vorwurf ausgerechnet an die GFF, ein mangelndes Demokratieverständnis zu haben, finde ich vollkommen unanbracht. Es gibt gute Gründe, gegen Teile des Gesetzes zu klagen. Die nächtliche Ausgangssperre ist willkürlich gewählt. Diese ist in meinen Augen keine zielgerichtete Maßnahme gegen die Pandemie, sondern ein Ausfluss einer ordnungspolitischen Vorstellung, nach der Bürgerinnen und Bürger nachts gefälligst zu Hause zu sein haben. Sinnvoll wäre es z.B., Öffnungszeiten von Supermärkten zu VERLÄNGERN und auszuweiten, statt zu verkürzen, das würde dieselbe Anzahl an Kunden auf einen größeren Zeitraum verteilen und das Risiko von Infektionen mindern. Das Virus ist beim nächtlichen gemeinsamen Spaziergang auch nicht auf einmal gefährlicher als beim morgendlichen Treffen auf dem Wochenmarkt. Mir jedenfalls fehlt hier das Augenmaß. Es ist richtig, die Regelungen auf den Prüfstand zu stellen.
zum Beitrag26.04.2021 , 22:34 Uhr
Es ist doch eher umgekehrt: Grundrechte sollten doch nur dann eingeschränkt werden, wenn andere Grundrechte stärker wiegen. Je geringer ein Effekt einer Grundrechtseinschränkung ist, desto überflüssiger ist diese.
zum Beitrag18.03.2021 , 21:11 Uhr
Entweder es ist Pandemie. Dann macht ein "Impfausweis" keinen Sinn, weil eh nichts geht. Oder es ist nicht mehr Pandemie. Dann geht es schlicht niemanden (bzw.: nur in Ausnahmefällen jemanden) etwas an, ob ich gegen irgendetwas geimpft bin oder nicht.
Grundrechte dürfen nur dann eingeschränkt werden, wenn ein anderes Grundrecht verletzt wird. Die aktuellen Einschränkungen dienen dem Erhalt unseres Gesundheitssystems und damit unserer Gesellschaft. Das ist etwas grundsätzlich anderes als die Frage, ob potenziell noch Ansteckungen durch eine Krankheit in Einzelfällen passieren können. Mit der hier vorgestellten Diskussion könnte man auch den Nachweis von Grippe-Schutzimpfungen oder einer HIV-Erkrankung fordern, auch diese Krankheiten werden durch Ansteckung übertragen. Wo soll das wieder aufhören? Wer Grundrechte ernst nimmt, kann nur Nein zu einem "Immunitätsausweis" sagen.
zum Beitrag11.03.2021 , 20:49 Uhr
"Dass es in Einzelfällen wichtig sein mag, welche politische Haltung oder religiöse Überzeugung eine Person hat, die eine Demo anmeldet, leuchtet ein." Mir leuchtet das nicht ein. Je länger ich drüber nachdenke, finde ich es nicht einmal selbstverständlich, dass überhaupt jemand als Versammlungsleiter*in fungieren muss. Wenn ich noch länger darüber nachdenke, frage ich mich langsam, warum man es überhaupt vorher beim Staat anzeigen soll, wenn man von einem Grundrecht Gebrauch machen möchte. "In der Anmeldung ist anzugeben, welche Person für die Leitung der Versammlung oder des Aufzuges verantwortlich sein soll." § 14 Absatz 2 VersammlG, "Person" heißt in diesem Zusammenhang, dass man identifizierbar sein soll, dafür reichen Name, Anschrift, Geburtsdatum. Von Religion, Ethnie oder politischen Ansichten steht da nichts. "Für die Leitung (...) verantwortlich", steht da, das bezieht sich allein auf die Durchführung der Versammlung und zeitlich evtl. noch auf wenige Tage oder Wochen danach, in der auch im Nachhinein kein Schaden irgendeiner Art festgestellt wird. Danach ist die Information darüber, wer die Versammlung geleitet hat, nicht mehr durch dieses Gesetz geschützt und müsste dementsprechend auch umgehend gelöscht werden. Schon "nur" ein Jahr zu speichern sind ca. 11 Monate zuviel. Recht haben sie, die Linken: Schluss mit dieser Praxis! Und wenn der Verfassungsschutz wissen will, was auf der Straße passiert, soll er sich doch bitte selbst dahin bequemen und nachschauen.
zum Beitrag11.03.2021 , 19:58 Uhr
Der Artikel geht meiner Meinung nach zum Teil an der Realität vorbei. Zum Beispiel ist die Priorisierung ja gut und richtig, aber es wird viele Fälle geben, wo Menschen durchaus geimpft werden sollten selbst wenn sie nicht in eine der Gruppen fallen. Beispiele: Jene die am meisten Angst haben vor dem Virus. Oder jene die Kontakt mit Risikopatient*innen haben, die selbst nicht geimpft werden können, auch deren Freund*nnen. Vielleicht sollte man es an dieser Stelle den Menschen auch mal selbst zutrauen, das einzuschätzen? Dann lässt der Artikel außer Acht, dass "Impfen" eben kein Kuchen ist, der verteilt wird, sondern letzten Endes nur gesamtgesellschaftlich funktioniert. Und da gäbe es auch andere Maßstäbe, die man anlegen könnte, z.B wieviele Kontakte jemand täglich hat. Wenn wir nach den Gefährdetesten diejenigen impfen würden, die die meisten Kontakte haben, und am Ende jene, die kaum jemanden sehen, wäre die Gesellschaft insgesamt besser und schneller geschützt als wenn wir nur nach Gefährdung der Einzelnen gehen. Und darum geht es, dass die Gesellschaft als Ganze geschützt ist, nicht jedeR Einzelne. Und zuletzt: Ein weitaus größeres Problem als die punktuelle Nichteinhaltung von Priorisierung ist, dass viele auch mit Priorisierung durchs Raster fallen, weil sie sich nicht im ihre Impfung kümmern können oder wollen, weil sie schlecht informiert sind, weil sie sich einfach keinen Termin holen etc. Statt sich die Köpfe heißzureden über die Priorisierung, statt Mondsummen (25.000 EUR???) als Bußgeld festzulegen, sollte man dann lieber schauen, wie man diese Menschen erreicht. Hausärzt*innen zum Beispiel dürften da vermutlich an der besten Position sein, die Bescheidenen, Unwissenden und die Impfskeptiker*innen zu erreichen. Also bitte her mit den Hausärzt*innen, dann macht sich hoffentlich auch endlich wieder unser eigentlich doch recht gutes Gesundheitssystem beim Impftempo bemerkbar.
zum Beitrag12.01.2021 , 03:04 Uhr
Eine meiner Meinung nach gute Bewertung der Frage "Putschversuch oder nicht" steht bei Politico. Sie ist von Fiona Hill verfasst, der Sicherheitsexpertin, die im Impeachment-Verfahren ausgesagt hat: www.politico.com/n...-fiona-hill-457549
zum Beitrag12.01.2021 , 02:33 Uhr
Vielleicht ziehen sie noch insofern die Fäden, als dass sie weiterhin stabil im Kongress sitzen werden und progressive Politik verhindern können, wenn auch nicht in dem fatalen Ausmaß des letzten Jahrzehnts. Sie ziehen ihre Macht aus ihrer Dominanz des ländlichen Raums, wo die städtischen Gebiete wie demokratische Inseln in einem See des Unwissens und der Rückwärtsgewandheit wirken. Da die progressiven Kräfte sich in den Städten sammeln, bleibt der ländliche Raum Beute der Republikaner. Ebenso zieht es Progressive wohl eher nach Kalifornien als ausgerechnet nach Kentucky. Die Repräsentanten im Kongress sind dann eben auch nicht die städtischen, halbwegs vernünftigen Counterparts, sondern eben Figuren wie Mitch McConnell und Lindsey Graham oder die 100+ Witzbolde im Repräsentantenhaus, für die das Leugnen des Wahlgewinns Bidens sich noch für Jahre auszahlen könnte.
zum Beitrag12.01.2021 , 02:02 Uhr
Machen Sie sich doch nicht lächerlich. Die USA sind ein Zweiparteien-System, wie es im Buche steht.
Und das Wahlergebnis von Trump bei der letzten Wahl hat eben nicht gezeigt, dass die republikanischen Anhänger*innen zuhause geblieben sind oder in Massen den Demokraten Biden gewählt haben. Biden hat vor allem deshalb gewonnen, weil die Wahlbeteiligung weitaus höher war (66,7%) als 2016 (55,7 %): Viele haben endlich mal ihren Hintern hochbekommen und nicht ungedingt für Biden, aber mit Sicherheit gegen Trump gestimmt. Seine eigene Wählerschaft hingegen konnte Trump, so erschreckend das nach allem, was wir von ihm in den letzten fünf Jahren gesehen haben, in absoluten Zahlen nicht nur mobilisieren, sondern sogar noch ausbauen.
Es ist allerdings zweifelhaft ob er dieses Ergebnis auch jetzt noch erreichen würde. Die meisten Leute in den USA wissen, dass auch ihre eigenen Vorteile schnell verschwinden, wenn der Staat, in dem sie leben, sich komplett zerlegt.
zum Beitrag10.01.2021 , 05:48 Uhr
Mittlerweile sind Informationen aufgetaucht, dass einige der Eindringlinge offenbar Mike Pence gesucht haben und ihn zwingen wollten, Trump zum Präsidenten auszurufen.
Ich weiß nicht, wieviel Putsch soll es denn noch sein? Wie unbedarft und uninformiert darf man als Mitläufer*in sein, um hinterher noch ernsthaft behaupten zu können, man habe ja nichts davon gewusst oder gewollt?
zum Beitrag10.01.2021 , 05:39 Uhr
PS: Ja, es wird vermutlich heftiger werden. Dass Polizei demnächst auch "robust" gegen Trumpisten vorgehen wird (statt "nur" gegen BLM) ist nicht unwahrscheinlich. Aber zwei Dinge sollten wir dabei auch im Blick haben: Erstens heißt der US-amerikanische Präsident ab dem 20.1. nun mal Biden. Die Machtfülle und hohe Bedeutung des Amts wird eine massive Verschiebung des Ganzen mit sich bringen. Die Republikaner werden sich endlich entscheiden müssen, ob sie loyal zu Trump bleiben wollen oder doch lieber zum Land. Und zweitens sollten wir auch einmal zur Kenntnis nehmen, wie absolut unangefochten die so unglaublich wichtigen Wahlen von Warnock und Ossoff sind: Nichts, gar nichts, keine einzige Anfechtung. Beide republikanischen Counterparts haben ihre Niederlage klaglos eingestanden. Was sagt uns das? Was, wenn die Zeit der republikanischen Partei in den USA damit schlicht zuende geht und ihre Radikalisierung das letzte Aufbäumen vor dem Bedeutungsverlust?
zum Beitrag10.01.2021 , 01:45 Uhr
Derzeit werden die Schwachen bestraft. Ist Ihnen das lieber?
zum Beitrag10.01.2021 , 01:42 Uhr
Wann denn sonst? Etwa nach der Wahl?
zum Beitrag10.01.2021 , 01:40 Uhr
Aus dem DDR-Artikel der Wikipedia: "Berufsgruppen mit bekannt geringem Zulauf von Auszubildenden wurden besonders gefördert, die Lehrstellen- und Studienplatzvergabe wurde anhand des errechneten Bedarfs zentral geplant und seitens der Schulleitungen und Lehrer gelenkt. Die Freiheit der Berufswahl war dadurch oft eingeschränkt.
Weiterführend (ab S. 5) ein Papier der Rosa-Luxemburg-Stiftung: www.rosalux.de/fil...n_Ost_und_West.pdf
Die DDR war eine Diktatur. Wenn staatliche Stellen nicht wollten, dass Sie z.B. einen bestimmten Studiengang belegen, dann durften Sie das auch nicht, vollkommen unabhängig davon, ob Sie Stasikontakte hatten oder nicht.
Bitte inforieren Sie sich doch in Zukunft erst einmal, bevor Sie jemandem vorwerfen, Unfug zu erzählen.
zum Beitrag10.01.2021 , 01:05 Uhr
Ach so, Äpfel und Birnen? Was ist denn dann bitte Ihr Vergleich der grünen Vorschläge des Artikels mit irgendwelchen Dingen, die sie "den Sozialdemokraten" zurechnen? Bitte, erläutern Sie doch mal, wie Sie darauf kommen, aktuelle und konkrete Vorschläge der Grünen zur Sozialgesetzgebung mit irgendeinem angeblichen Ruf der Sozialdemokraten zusammenzubringen. Tschuldigung, aber das ist noch nicht einmal beides Obst.
zum Beitrag10.01.2021 , 00:49 Uhr
Wer keine Angst haben muss, seinen Job zu verlieren, ist weitaus eher bereit, sich für Verbesserungen wie z.B. mehr Gehalt einzusetzen.
zum Beitrag10.01.2021 , 00:44 Uhr
Ich halte die hier geäußerte Einschätzung für vollkommen unzutreffend. Frau Gaus behauptet, Biden hätte keinen großen Handlungsspielraum, sein Ansatz der nationalen Versöhnung sei jetzt schon gescheitert und die Ereignisse hätten diesen Kurs (oder gleich den ganzen Mann?) "plattgemacht".
Ich denke, Biden ist sich bewusst, wer die treibenden Kräfte hinter diesem Luxus-Aufstand sind. Ich sehe ihn überhaupt nicht in Gefahr, diesen Leuten, ob sie jetzt Trump-Anhänger*innen sind oder Rechtsextremisten, die Hand hinzuhalten. Im Gegenteil: Biden hat es nach der sensationellen Wahl von gleich zwei demokratischen Senatoren in Georgia nicht einmal nötig, sich jetzt mit den Republikaner*innen im Kongress abzustimmen, z.B. in Bezug auf die Besetzung seines Kabinetts. Joe Biden hat dank Georgia diese Woche erheblich mehr Spielraum für die Führung der Regierung dazugewonnen.
Diesen Spielraum wird Biden aller Voraussicht nach dafür nutzen, sich vorrangig dem Kampf gegen die Pandemie zu widmen. Es kann (und sollte) ihm in den ersten Monaten vollkommen egal sein, was der dann Ex-Präsident Trump und seine Gefolgsleute treiben, wollen, wünschen. Auch die gerichtliche Aufklärung und Ahndung des Putschversuchs wird Biden getrost anderen Kräften, insbesondere dem Attorney General, überlassen können. Eine nationale Versöhnung hängt maßgeblich daran, die Betreffenden zur Verantwortung zu ziehen.
Und die Inauguration? Der scheidende Präsident weigert sich seit zwei ganzen Monaten, seine Niederlage einzugestehen. Die republikanische Partei hat nur in Teilen ein Problem mit einem gewaltsamen Sturm auf das Kapitol. Daher geht die jetzt notwendige Sicherung der Vereidigung Bidens auf das Konto der Republikaner. Hoffen wir, dass die Sicherheitskräfte jetzt aufgewacht sind und es zu keinen gewaltvollen Vorkommnissen kommt. Falls doch, wird so ein "schauerliches Symbol" ebenso wie der Sturm des Kapitols voll und ganz der chaotischen Präsidentschaft Trumps zuzurechnen sein.
zum Beitrag09.01.2021 , 23:58 Uhr
Das Zweiparteiensystem in den USA ist zutiefst verknöchert, die Parteienfinanzierung wird zu einem großen Teil von Lobbys gesteuert, die Wahlregeln begünstigen durch Electoral College und Senatsbesetzung einseitig die republikanische Partei, die zusätzlich lokal weitere Regeln eigenmächtig einsetzt, um Menschen ihr Wahlrecht vorzuenthalten. Der Kongress funktioniert nur dann, wenn zufälligerweise mal eine Partei beide Kammern bestimmt und den Präsidenten stell, sonst droht sofort der legislative Stillstand. Der Oberste Gerichtshof wurde von den Republikanern mit Hardlinern besetzt. Das Vertrauen in und die Achtung vor Politiker*innen und politischen Institutionen ist zudem noch weitaus geringer als z.B. in Deutschland, wo auch nicht gerade Höchstwerte vorliegen.
Dass die USA derzeit offenbar knapp an einem Bürgerkrieg vorbeischrammen liegt vor allem daran, dass die Leute dort zum Glück ihren Ar**h hochbekommen haben und im November gewählt haben, und daran, dass durch die massenhafte Mobilisierung zuvor marginalisierter Wählergruppen in Georgia eine Sensation gelang: Ohne die denkbar schmale Mehrheit im Senat wäre ein Regieren für Biden kaum möglich.
Das muss man sich alles nicht wünschen. Aber hier aus nostalgischen Gründen pauschal zu behaupten, die demokratischen Strukturender USA funktionierten, ist sachlich einfach falsch.
zum Beitrag09.01.2021 , 01:57 Uhr
???
Sie konnten in der DDR ihren Beruf und Arbeitsplatz nicht frei wählen, wissen Sie das nicht? Die einzige Parallele, die ich hier sehe, wäre zu der Praktik der Jobcenter, Menschen noch das Existenzminimum zu kürzen, weil sie nicht in eine für sie von der staatlichen Stelle vorgesehenen Beschäftigung fügen.
Eine Abschaffung von Hartz IV wäre von daher ein Schritt in die richtige Richtung der Abschaffung staatlicher Führung und Gängelung. Ich jedenfalls möchte nicht zurück in die DDR, wo ein Staatsangestellter mir sagt, wo ich ab jetzt zu arbeiten habe. Und Sie ja offenbar auch nicht.
zum Beitrag09.01.2021 , 01:41 Uhr
Ja, Bismarck, der alte Sozialdemokrat mit seinen sozialen Wohltaten der Sozialgesetzgebung! Was haben die Deutschen damals draufgezahlt! Und schaut, wo hat es uns hingebracht! Also, mit Geld umgehen konnte der nicht.
zum Beitrag09.01.2021 , 01:35 Uhr
Ja, genau! Oder Sie geben die Hälfte Ihres Job ab, jemand anderes hat auch endlich Arbeit und Sie sind beide glücklicher. Wollten Sie nicht immer mal in einer Band spielen oder in ihrer Freizeit Telefonseelsorge machen? Ein Buch über die Geschichte Ihres Wohnorts schreiben, Kochkurse geben, Dalmatiner züchten? Ginge dann.
zum Beitrag09.01.2021 , 01:29 Uhr
Sie haben noch nie in Ihrem Leben Hartz IV bezogen, nicht wahr? Sonst würden Sie hier vermutlich nicht so einen neidischen Mist schreiben.
Und das Märchen von der Abwanderung von Branchen bei Anpassung des Mindestlohns an die Lebenshaltunskosten ist langsam auch mal durch. Haben Sie nicht im Blick in welchen Branchen besonders niedrige Löhne gezahlt werden? Einzelhandel, Gastronomie, Friseurhandwerk und so weiter? Sterben Supermärkte und Restaurants dann ab oder wandern sie ins europäische Ausland ab, hm?
Ich für meinen Teil bin es schon lange leid, dass unsere Gesellschaft von Tag zu Tag ungleicher wird. Ja, "mehr für alle" bitte, statt immer mehr "alles für wenige"! Es reicht.
zum Beitrag09.01.2021 , 00:58 Uhr
Wen hätte ein Aufmarsch der Linken denn auch beeindrucken sollen? Die Chaostreiber*innen auf ihren Kanälen und Portalen hätten sich einen großen Gegenprotest wie alles andere eh zurechtgelogen. Und wie hier schon mehrere meinten: Auf diese Konfrontationen kann man hier wirklich verzichten. Und wenn man für die grundsätzliche Gültigkeit von Wahlen auf die Straße gehen müsste, wäre es richtig finster in den USA. Ganz so weit scheint es noch nicht zu sein. Besser ist es jetzt, dass das Beispiel Georgias Schule macht: Ja, Wahlen können etwas verändern! Das ist es ja auch, wovor die Republikaner solche Angst haben: Dass endlich mal alle wählen gehen, die sonst meinen, sie ginge das Ganze nichts an, ihre Stimme zähle ja eh nichts und das lohne sich auch nicht. Dafür muss auch die Demokratische Partei sich ändern, aber in der Mobilisierung und dem Kampf um das gleiche Wahlrecht für alle liegt derzeit ihre Zukunft.
zum Beitrag09.01.2021 , 00:38 Uhr
"Die Leute" im Einzelnen nicht. Was aber ist mit ihrem Einpeitscher Trump? Befehlshaber über die National Guard in Washington, D.C.? Unterstützung der Polizeikräfte des Kapitols durch diese Bundeskräfte kam nur mit erheblicher Verzögerung. Auch das Zurückhalten oder Nicht-Mobilisieren von Kräften gegen einen Mob durch eine (noch) amtierende Regierung ist ein Faktor in einem solchen Fall. In der Gesamtschau war es ein Putschversuch durch Trump, wenn auch ein dilettantischer. Und "die Leute" waren ein Teil davon. Das kommt davon, wenn Schafe meinen, sie wären Teil des Rudels, weil sie einem Wolf hintertraben.
zum Beitrag19.11.2020 , 01:57 Uhr
Mir geht nicht aus dem Kopf, dass letztes Jahr, unter seiner Ägide, fast das Fusion-Festival in die Knie bzw. vor Gericht gehen musste. Damals hat es mich gewundert, wie lange Caffier dem vollkommen überzogenen Treiben des Polizeipräsidiums Neubrandenburg augenscheinlich untätig zugesehen hat. Seine Blindheit gegenüber rechten oder rechtslastigen Umtrieben in seinem direktem Umfeld wundert mich vor dem Hintergrund überhaupt nicht.
zum Beitrag19.11.2020 , 00:28 Uhr
Können Sie die "politischen Gründe", die Sie erwähnen, bitte einmal benennen? Halten Sie es eventuell einfach für "politisch", von Ermittlungsbehörden zu fordern, dass sie bei Straftaten gegen tatsächliche oder vermeintliche Ausländer auf die Motive "Rassismus" und "Rechtsextremismus" prüfen? Vergessen Sie bitte nicht, dass es hier um die AUFKLÄRUNG von Straftaten geht. Da hilft es nicht, irgendwelchen imaginären "anderen Fährten" folgen zu wollen (Spielschulden? Organisierte Kriminalität? Rivalisierende Restaurantleiter? Was hätten's denn gerne?), wenn es am Ende doch wieder mal der Nazi war.
zum Beitrag18.11.2020 , 23:51 Uhr
Aus der seltsamen Aussage des Justizsprechers könnte man eine treffende Karikatur machen: Typ so: "Ein rechtsextremes Motiv schließen wir eher aus. Die Hakenkreuze am Haus sind ja kaum zu sehen." Hinter ihm die meilenweit sichtbare brennende Gaststätte.
zum Beitrag18.11.2020 , 23:44 Uhr
Artikel nicht gelesen? Da steht's doch drin: Die Brandanschläge werden von den Ermittlungsbehörden nicht als potenzielle Serie behandelt. Hinweise auf rechtsextremen Hintergrund werden nicht ernst genug genommen. Wie viel konkreter darf's denn noch sein?
zum Beitrag16.11.2020 , 21:24 Uhr
Die Aufregung um Eckhart ist bis dato ziemlich an mir vorbei gegangen. Das Interview in der Taz war das erste, was ich wirklich darüber mitbekommen habe.
Und da möchte ich Ihnen widersprechen: Der Begriff des Antisemitismus, oder genauer: des antisemitischen Klischees passt eben genau auf das, was sie im Interview sagt. Denn ohne die von Eckhart beim Publikum vorausgesetzte Verbindung zwischen dem einen Gegenstand und der bestimmten Gruppe von Menschen verliert ihre Bühnenaussage über Weinstein nicht nur jegliche Reibung (ergo: jeglichen "Humor"), sondern auch jeglichen Sinn. Ohne Antisemitismus bliebe da nur "Häh?".
Und sie sagt eine Menge über Künstlichkeit der Darstellung, Manieriertheit etc., aber dass sie Dadaistin sei, das behauptet sie eben gerade nicht.
zum Beitrag18.06.2020 , 20:35 Uhr
I. "Nach den weltweiten Black-Lives-Matter-Protesten, die durch den Mord an George Floyd ausgelöst wurden, brauchte Fridays for Future Deutschland mehr als eine Woche, um sich in den sozialen Medien solidarisch zu erklären."
FFF ist eine globale Umweltbewegung. Und deren AktivistInnen in Deutschland haben sich nicht schnell genug solidarisch mit einer US-amerikanischen Protestbewegung gegen Rassismus erklärt?
Ich möchte hier einmal zu bedenken geben, dass politische Arbeit in Bündnissen und anderen eher losen Zusammenhängen eben nicht einfach "von oben" bestimmt wird, so wie in hierarchisierteren Gebilden wie z.B. Parteien oder Unternehmen. Die Abstimmung des gemeinsamen Vorgehens braucht Zeit. Eine Woche ist nicht viel, wenn man als Gruppe einen Standpunkt erarbeiten und entscheiden möchte, wie man auf eine Situation reagiert.
Wenn man das Anliegen auch noch so dringend und wichtig findet: FFF den Vorwurf zu machen, sie hätten zu langsam reagiert, finde ich verfehlt.
zum Beitrag18.06.2020 , 20:28 Uhr
II. "Und nicht nur das. Fridays for Future likte auch einen Instagram-Kommentar, der die Darmstädter Ortsgruppe allen Ernstes dafür kritisierte, sich gegen Polizeigewalt und strukturellen Rassismus ausgesprochen zu haben."
Leider kann ich den Vorgang so nicht nachvollziehen, da ich weder den Instagram-Post noch die Stellungnahme der Darmstädter Ortsgruppe kenne. Aus meinen politischen Zusammenhängen kenne ich jedoch vollkommen berechtigte Diskussionen, was Aufgabe eines Vereins/eines Bündnisses/einer Gruppe ist bzw. sein soll - und was eben nicht.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, bei politischen Zusammenschlüssen einen Kreis um die gemeinsamen Inhalte zu ziehen und jene Anliegen, die außerhalb dieses Kreises liegen eben nicht aktiv (!) als Gruppe zu verfolgen. Das dient einerseits dem Ziel, sich nicht innerlich zu verfransen und sich auf das eigentliche Anliegen konzentrieren zu können, denn die Kräfte sind begrenzt. Andererseits stärkt es die eigene Anschlussfähigkeit für weitere MitstreiterInnen. Sich im Selbstverständnis antirassistisch zu definieren ist dabei eine Sache, nach außen hin mit Stellungnahmen, Aktionen etc. zu agieren eine andere.
Ohne jetzt diesen Fall konkret beurteilen zu können, möchte ich hier klar sagen, dass es gute, vertretbare und nachvollziehbare Gründe gibt, Positionierungen und Aktionen außerhalb des Kreises der jeweiligen Gruppe kritisch gegenüber zu stehen, so wertvoll und grundlegend das betreffende Anliegen auch ist.
zum Beitrag18.06.2020 , 19:29 Uhr
Die Protestgruppe FFF ist bis dato nicht sonderlich mit Rassismus aufgefallen, auch nicht in Teilen. Im Großen und Ganzen dürfte die Einstellung der dort organisierten Menschen weit antirassistischer sein als im Durchschnitt der Bevölkerung Deutschlands, einzelne klar erkennbare Rassismen dürften dort dementsprechend schon jetzt sanktioniert werden. Wer hier also von einem "rassistischen Teil der Bewegung" redet, hat meiner Meinung nach noch nicht ganz verstanden, wie tief Rassismus in der Gesellschaft verankert ist: Rassismus ist nicht in Teilen dieser Gesellschaft, sondern überall. Den sogenannten Alltagsrassismus bekämpft man nicht durch Ausschluss von Einzelnen, sondern durch Selbsterkenntnis Aller.
zum Beitrag18.06.2020 , 19:21 Uhr
Der Paritätische z.B. klagt ja auch nicht gegen die Nichteinhaltung von Grenzwerten im Umweltbereich, das überlässt er gerne der Umwelthilfe. Mit welchem Recht also verlangen Sie von vorrangig privat Engagierten hier mehr?
zum Beitrag10.05.2020 , 05:06 Uhr
Die heute-show jedenfalls ist bei "ganz Linken" meines Wissens nach eher nicht verhasst, sondern denen vermutlich eher egal. Sie würden wohl vergeblich nach Postings in linken Foren suchen, in denen sich hämisch über den Angriff gefreut wird.
zum Beitrag10.05.2020 , 04:55 Uhr
Legen Sie noch ein Kleeblatt dazu, dann landen Sie bei Symbolen für Neujahr.
Warum Sie hier an ein Hufeisen denken müssen, weiß ich auch nicht. Sind wohl an der Querfront gewesen?
zum Beitrag05.05.2020 , 01:50 Uhr
Ah, Wikipedia. Dann lesen Sie doch mal hier en.wikipedia.org/wiki/No_true_Scotsman auch mal den zweiten Absatz. Und dann sage ich noch einmal, dass es in meinen Augen weder mit linken Idealen vereinbar ist, im Mob auf Menschen loszugehen, noch ist es meiner Meinung nach mit linken Positionen vereinbar, die Presse anzugreifen.
zum Beitrag05.05.2020 , 01:38 Uhr
Rechtsextreme gestehen qua Ideologie bestimmten Menschen das vollumfängliche Menschsein nicht zu, jedenfalls mindestens dort nicht, wo sie, die Rechtsextremen, sind. Ein Rechtsextremist, dessen "Ehre" (um jetzt mal Ihr Wort aufzunehmen) darin bestünde, Anschläge und Übergriffe z.B. auf Flüchtlinge zu verurteilen, benötigte dafür eine Werte-Grundlage wie z.B. die allgemeinen Menschenrechte. Und da können Sie dann genauso gut nach einem schwarzen Schimmel suchen: Beides gleichzeitig geht nicht.
Ansonsten: Haben Sie das "meiner Meinung nach" in meinem Kommentar überlesen?
zum Beitrag05.05.2020 , 01:21 Uhr
Bei rechten Ideologien ist die Gewalt gegen das "Andere" quasi schon von vornherein eingepreist. Und wieso jetzt keiner der Täter und Täterinnen dieses Überfalls mehr Verantwortung übernehmen müsste, nur weil sie in meinen Augen (!) nicht als links gelten können, dürfen Sie mir gerne mal erklären.
zum Beitrag03.05.2020 , 22:51 Uhr
Eine Wiederholungsgefahr wurde offenbar auch nicht festgestellt. Auch diese wäre ein Haftgrund, ebenso wie Flucht- und Verdunkelungsgefahr.
Sie müssen schon gewichtige Gründe wie die genannten anbringen, um Menschen ohne vorhergehendes Urteil in Haft zu nehmen oder zu belassen.
Nennt man Rechtsstaat. Ganz neues Konzept. Sollte man sich mal genauer ansehen, denke ich.
zum Beitrag03.05.2020 , 22:44 Uhr
Tatsächlich: Genau so ist es. Wer gezielt und im Mob Gewalt gegen Menschen ausübt kann meiner Meinung nach für sich nicht beanspruchen, linke Ideale oder Positionen zu vertreten.
zum Beitrag03.05.2020 , 22:29 Uhr
Gegen Körperverletzung? Ja, natürlich. Selbst wenn Sie jetzt ohne Kamera und ganz alleine in der Öffentlichkeit unterwegs sind, darf niemand Ihnen Gewalt antun. Seltsame Frage.
zum Beitrag29.02.2020 , 11:31 Uhr
Ich bin tatsächlich sauer, aber vor allem darüber, dass diese Themen von der Autorin immer und immer wieder so unzutreffend, unsachlich und überflüssig polarisierend nach dem Schema "Wir hier, die da" behandelt werden.
Fragen Sie sich doch z.B. mal, wo in dem obigen Text die Ängste von z.B. linken (WEISSEN) AktivistInnen in Chemnitz vor rechtem Terror vorkommen, oder die Ängste von (WEISSEN) MitarbeiterInnen der Parteien in Bremen vor Briefen mit weißem Pulver drin.
Eben: Gar nicht. Wer weiß ist, aber weder muslimisch noch jüdisch noch migrantisch, der/die ist ja nicht betroffen und hat sich gefälligst, siehe Eidinger, auch nicht so zu verhalten, bei Androhung der verbalen, moralisierenden Abstrafung.
Aber so funktioniert rechter Terror nicht. Der geht nicht genau entlang irgendwelcher rassischer oder konfessioneller Grenzen, sondern greift auch alle jene an, die zu moderieren suchen (wie Walter Lübcke), progressive Politik machen wollen (wie Rudi Dutschke) oder einfach nur versuchen, mit ihren Mitteln spontan zu intervenieren (wie die erschossene Frau in Halle).
Yaghoobifareh ignoriert diese Zusammenhänge komplett und zieht, hier zum Beispiel, willkürliche Grenzen der gerechtfertigten und "richtigen" Betroffenheit. Das kann sie ja gerne machen. Aber bitte nicht in einer Zeitung, die ansonsten in diesem Bereich sehr gute Recherche anbietet und regelmäßig Texte von z.B. Andrea Röpke, Andreas Speit sowie Robert Misik druckt.
zum Beitrag25.02.2020 , 22:43 Uhr
Gefühlig, Krokodilstränen, egozentrisch, gern alles das und mehr, wenn man Eidingers Verhalten denn kritisieren möchte.
Aber dann den rechten Terror als etwas darzustellen, dass Weiße ja gar nicht direkt betrifft, das ist einfach nur dämlich und realitätsblind.
zum Beitrag25.02.2020 , 22:31 Uhr
Queerness, Feminismus, Antirassismus und Popkultur haben in der Taz etwas besseres verdient als diese unsachlichen, belehrenden und demonstrativ provokanten Texte.
zum Beitrag22.02.2020 , 12:41 Uhr
Liebe taz, lieber Konrad Litschko! "Die Opfer sichtbar machen", heißt es, alle beim Vornamen nennen. Alle? Nein, nicht ganz: Die Mutter des mutmaßlichen Mörders wird nicht benannt.
Gibt es dafür einen nachvollziehbaren Grund? Auch diese Frau hatte einen Namen, sie hatte ein Leben. Auch sie wird es sich nicht ausgesucht haben, an diesem Tag und so zu sterben.
Warum wird dieser Mensch in den Medien durchgängig auf seine Rolle dem Täter gegenüber reduziert?
Wer psychische Erkrankungen im Umfeld erlebt hat, kennt auch die Hilflosigkeit, die bei Angehörigen vorherrscht. Die Scham, das Gefühl, versagt zu haben, weil einem das eigene Kind entgleitet und fremd ist.
Wahrscheinlich ist, dass diese Frau genau das erlebt hat. Und dann im rechtsradikalen Wahn von ihrem eigenen Sohn umgebracht wurde.
Auch sie hatte einen Namen.
zum Beitrag22.02.2020 , 12:17 Uhr
"Die" Politik ist also schuld? Ich sehe nicht, wo so eine vollkommen pauschale Aussage hinführen soll.
zum Beitrag22.02.2020 , 11:50 Uhr
Man kann schon zwangsweise in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen werden, wenn man sich selbst gefährdet (insb. Suizidgefahr) oder wenn man aufgrund der Erkrankung eine erhebliche Gefahr für andere ist.
Die Hürden dafür sind aber, zu Recht, eher hoch. Deswegen: Nein, wir können nicht allzu viel gegen Täter wie Rathjen tun.
Wir können allerdings insgesamt besser mit psychischen Erkrankungen umgehen. D.h.: Besser verstehen, was das ist, psychische Erkrankungen nicht automatisch als Makel sehen und vor allem die betroffenen Familien besser unterstützen. Denn wer sich schämt, dass das Kind "es nicht packt", wird auch Schwierigkeiten haben, zur Polizei zu gehen, wenn sich eine Gefährdung anderer abzeichnet.
zum Beitrag28.01.2020 , 22:11 Uhr
Was ist das hier für ein seltsamer Thread? Können oder wollen hier einige nicht verstehen, dass eine Demonstration kein Fußballstadion ist? Dass man sich das Recht, zu demonstrieren nicht erst durch Wohlverhalten verdienen muss? Dass es niemanden etwas angeht, was ich in meinen Taschen habe, auch nicht die Polizei, sofern sie keinen konkreten (!) Verdacht gegen mich hat? Informieren Sie sich doch bitte mal zum Thema allgemeines Persönlichkeitsrecht. Im GG steht auch, man habe das Recht, sich zu versammeln. Da steht nichts davon, dass man vorher gefälligst alles zuhause zu lassen hat, was von der Polizei beanstandet werden könnte.
Am Anfang des Threads wurde festgestellt, dass Vorkontrollen keine deeskalierende Maßnahme seien. Was gibt es da zu diskutieren? Natürlich sind sie das nicht.
zum Beitrag13.01.2020 , 02:22 Uhr
Es würde aber schon bedeutend helfen, wenn der Herr Innenminister seine Prioritäten mal entsprechend der realen Bedrohungslage der Gesellschaft setzen würde anstelle mit Gesichtserkennung und Vorratsdatenspeicherung den Ausbau der Überwachungsgesellschaft zu verfolgen. Da kommt zuwenig, und je weniger da kommt, desto mehr fühlen sich die Rechten und ihre Trittbrett-Trolle bestärkt.
zum Beitrag13.01.2020 , 01:42 Uhr
Wie denn sonst? Wenn es Muster gibt im polizeilichen Handeln und in der tatsächlichen oder nur unterstellten Gegenwehr, sollte man die schon mal untersuchen, finden Sie nicht?
zum Beitrag13.01.2020 , 01:27 Uhr
Erschütternd finde ich eher, dass Sie meinen, der Staat wäre es, der Grundrechte hat. Sie irren: Wir sind es, die Grundrechte haben. Ich zitiere mal: "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit."
Das gilt auch, bzw. gerade Polizisten und Polizistinnen gegenüber. Das ist eines der sogenannten Abwehrrechte und setzt dem Handeln des Staats Grenzen, z.B. bezüglich der körperlichen Gewalt, die er im Rahmen von Gesetzen gegen BürgerInnen ausüben darf.
Es ist offensichtlich, dass dieses Grundrecht bei dem missratenen Einsatz in Leipzig durch die Polizei verletzt wurde. Und eben leider nicht nur da.
zum Beitrag13.01.2020 , 00:58 Uhr
Im ganzen Artikel kein Bezug zu Rassismus sichtbar.
Bezug des Kommentars zum Artikel: 0 Falscher Artikel? Oder ist der Kommentator in der falschen Echokammer gelandet?
zum Beitrag02.11.2019 , 20:45 Uhr
Ja, ist er, und damit das hier nicht zu kurz kommt, schreib ich es lieber nochmal ganz klar: Der Scheuer Andreas, von der CSU, hat diesen Vorstoß gemacht!!1!
Mal wieder eine Nebelkerze vom unfähigsten Minister unserer Bundesregierung, damit bei dem aktuellen Maut-Desaster nicht mehr so genau nachgefragt wird. Der Scheuer Andreas!!11!
Sorry, das musste mal raus.
Und nein, das ist kein "guter Plan", Frau Krüger. Extrakosten dieser Art, ich sag's mal ganz pauschal (sic!), sind unsozial.
zum Beitrag02.11.2019 , 20:21 Uhr
Dreißig Jahre später, im Rückblick, ist es bequem und einfach, damaligen Protagonisten "Realitätsblindheit" vorzuwerfen. Die Linke damals: Nicht nur politisch, sondern auch analytisch und, gleich ganz pauschal, moralisch versagt.
Ist das so?
Sicherlich: Der Sturz der DDR war gerade für die linken Parteien nicht so einfach zu verarbeiten. Vieles im Essay von Reinecke ist nicht falsch.
Wie aber passen in diesen Deutungsrahmen z.B. die Bemühungen der westdeutschen Zivilgesellschaft um eine gemeinsame Verfassung statt des von vornherein zweitklassigen Beitritts? Wie der Umgang von Bundesregierung und Bundestag mit den Hunderttausenden Petitionen, die 1994 (gerade aus den "neuen" Bundesländern!) eingereicht wurden, als es an die (am Ende magere) Anpassung und Erweiterung des Grundgesetzes ging? Wie passt hier das Engagement gerade aus linken Kreisen für zukunftsweisende Reformen des Grundgesetzes im Nachgang der Einigung?
Stefan Reinecke macht es sich hier verdammt einfach. Aber so einfach war es damals nicht. Und wir wissen nicht, wie der Lauf der Geschichte gegangen wäre, hätte die Volkskammer nicht den von der CDU klar präferierten Weg über Artikel 23 GG beschritten. So konnte sich der Westen der Republik noch lange als das Non plus ultra sehen, den Osten als "die neuen Bundesländer". Wie wäre unser Land heute, wenn es stattdessen eine gemeinsame verfassungsgebende Versammlung gegeben hätte, wie es im Grundgesetz bis 1990 in Artikel 146 angelegt war? So wie viele Linke es damals nachdrücklich gefordert haben? Wir wissen es nicht.
Der westdeutschen Linken hier dermaßen pauschal den Vorwurf moralischen Versagens zu machen, das haut vor diesem Hintergrund jedenfalls nicht hin.
Ich für meinen Teil war 1989 gerade mal 15 Jahre alt, Westdeutsche, hatte Berlin (West) gesehen, den Transit, 1988 drei Tage in Sachsen. Klar erinnern kann ich mich nur an einen Gedanken, abends vor dem Fernseher die Nachrichten verfolgend: Das geht alles viel zu schnell.
zum Beitrag04.07.2019 , 00:57 Uhr
Hm, das würde aber bedeuten, sie hätte bis jetzt alles gut gemacht...?
zum Beitrag04.07.2019 , 00:55 Uhr
Aber, aber, wer wird denn gleich zu solch drastischen Mitteln greifen wollen? Eine schnelle Suche im Internet wird Ihnen schon noch die eine oder andere namhafte Firma liefern, deren Vorstandsetage komplett männlich ist.
Und wenn Sie eher so ein spiritueller, feinfühliger Kerl sind, wäre ja auch die katholische Kirche eine Alternative. Die sollen bis heute auf Männlichkeit als notwendiges Attribut für höhere Posten Wert legen.
Also: Ran an den Speck!
zum Beitrag02.07.2019 , 05:25 Uhr
Vielleicht hab ich ja irgendwas übersehen oder missverstanden, aber mir erschließt sich diese Entscheidung des Wahlamts bzw. Wahlbereichsausschusses immer weniger je länger ich über sie nachdenke. Sie fiel laut Piraten auch nicht einstimmig, sondern mit fünf zu zwei Stimmen. Dafür dass hier unter Umständen die Wahlen in gleich sechs Beiratsbereichen nachgeholt werden müssten ist das reichlich knapp und wackelig.
Noch eine Anmerkung: Wenn ich das richtig verstanden habe, haben die Piraten ihre Wahlvorschläge schon am 15. Februar eingereicht, nicht erst Mitte März wie hier im Artikel steht.
Weiterführende Informationen bei den Piraten findet man vor allem hier: piratenpartei-brem...nlegen/2019/04/06/
To whom it may concern.
zum Beitrag02.07.2019 , 05:10 Uhr
3. Interessant auch das Verhältnis zu EinzelbewerberInnen, die ja bei den Beiratswahlen zugelassen sind. Die Piraten merken ganz zu Recht an, dass sie als Partei gegenüber Einzelnen nicht schlechter gestellt werden dürfen. Nach Lesart des Wahlamts jedoch braucht es im Beirat min. drei Mitglieder einer Partei, um eineN KandidatIn aufzustellen, also zwei mehr als bei einer Einzelperson. Das ergibt keinen Sinn.
4. Nicht zuletzt widerspricht diese Entscheidung auch dem Grundsatz der Normenklarheit. Wenn schon der Landeswahlleiter das Gesetz in der Vergangenheit anders gelesen hat, wieso soll eine Partei es besser auslegen können? Laut Piraten hat der Wahlbereichsausschuss in der Niederschrift der Sitzung sogar selbst die Bürgerschaft dazu aufgerufen, die Passagen klarer zu formulieren. Aber so geht‘s ja nun auch nicht: Erst restriktiv auslegen, dann um Klärung bitten? Besser wäre wohl gewesen, die bisher angewandte Regel beizubehalten und erst dann eine restriktivere anzuwenden, wenn diese klar im Gesetz steht.
5. Übrigens: Aus der Bremischen Landesverfassung: „Artikel 78 (1) Das Recht auf Bildung und Ausübung parlamentarischer Opposition wird gewährleistet. (2) Oppositionsfraktionen haben das Recht auf politische Chancengleichheit sowie Anspruch auf eine zur Erfüllung ihrer besonderen Aufgaben erforderliche Ausstattung.“ Das bezieht sich zwar rechtssystematisch eher auf die Arbeit in der Bürgerschaft, impliziert aber schon auch, dass kleinere Parteien nicht benachteiligt werden dürfen, indem es ihnen z.B. erschwert wird, BeiratskandidatInnen aufzustellen.
zum Beitrag02.07.2019 , 04:52 Uhr
Soweit ich das sehe sollte spätestens der Bremische Staatsgerichtshof den Piraten recht geben.
1. In §19 Abs. 2 BremWahlG steht (für die Bürgerschaftswahl): "Die Bewerber können auch in einer gemeinsamen Mitglieder- oder Vertreterversammlung im Gebiet der Freien Hansestadt Bremen gewählt werden." Also: Der Landesverband kann die Bürgerschaftslisten für Bremen und Bremerhaven aufstellen. Bei den Beiratswahlen legt dann §48 Abs. 2 fest: "Es treten an die Stelle (...) des Gebietes der Freien Hansestadt Bremen --> das Gebiet aller Beiratsbereiche, in § 19 Abs. 2 der für mehrere Beiratsbereiche satzungsmäßig zuständige unterste Gebietsverband (...)". Das übersetzt sich dann für die Beiratswahlen in: "Die Bewerber können auch in einer gemeinsamen Mitglieder- oder Vertreterversammlung des für mehrere Beiratsbereiche satzungsmäßig zuständigen untersten Gebietsverbands gewählt werden." Ist schon recht kompliziert. Wenn aber die Piraten sagen, unterhalb des Landesverbands gibt es keine weitere Aufteilung, dann ist der Landesverband ihr unterster Gebietsverband. Und er wäre zweifellos für mehrere Beiratsbereiche, nämlich für alle zuständig. 2. Wenn die BewerberInnen für die Bürgerschaftswahl, wie in § 19 Abs. 2 angegeben, vom Landesverband aufgestellt werden können, heißt das, dass die Mitglieder in der Stadt Bremen auch BewerberInnen für den Wahlbereich Bremerhaven aufstellen können und umgekehrt, also für Wahlbereiche, in denen sie selbst letzten Endes gar nicht wählen dürfen. Das müsste dann analog auch für die Beiräte gelten, zumindest fällt mir kein stichhaltiger Grund ein, warum ein Bremerhavener zwar BewerberInnen für den Wahlbereich Stadt Bremen aufstellen dürfte, nicht aber für die Beiräte der Stadt Bremen, die ja viel weniger Macht haben.
zum Beitrag31.05.2019 , 05:29 Uhr
Aufklärung, aber gern: www.duden.de/rechtschreibung/wider Dementsprechend dann auch "wider jegliche Vernunft". Auch Google bestätigt: 70.000 Ergebnisse für "wider die Vernunft", nur 15.000 für das falsche wider der Vernunft". Isso.
zum Beitrag17.05.2019 , 16:52 Uhr
"Klartext" übersieht, dass das explosive Bevölkerungswachstum Europas schon vor längerer Zeit passiert ist und sich die Bevölkerungsdichte seitdem auf im Weltvergleich hohem Niveau hält.
Die Europäer wären schon lange die richtigen AnsprechpartnerInnen.
zum Beitrag17.05.2019 , 16:33 Uhr
"Den Wert eines Menschen (...) rein nach Funktionalitätskriterien zu bemessen ist einfach nur menschenverachtend."
Es gibt sicherlich Diskussionen, z.B. zum Nationalsozialismus oder einigen politischen Positionen der AfD, wo diese Feststellung angebracht ist. Hier geht sie am Thema vorbei. Vielleicht sparen Sie sich ihr "Mitleid" doch lieber für andere, die es in dieser Hinsicht verdient haben.
zum Beitrag10.04.2019 , 20:15 Uhr
Als ich ca. 14 Jahre alt war, haben wir im Kunstunterricht "Ästhetik der Werbung" als Thema gehabt und dafür Printwerbung aus Zeitschriften gesammelt, unter anderem damals noch zulässige Printwerbung für Zigaretten. Die hatte dann sicherlich auch nichts an Schulen verloren, nicht wahr?
Das wäre ein Spaß gewesen, wäre die Schulaufsicht damals angerückt mit dem Vorwurf, der Lehrer wolle uns wohl zum Rauchen verführen.
Was in der Gesellschaft passiert, muss in der Schule altersgerecht thematisiert werden können, alles andere ist Bullshit, Herr Bitz.
zum Beitrag05.04.2019 , 18:03 Uhr
?
zum Beitrag03.04.2019 , 23:49 Uhr
re 6: Wieso nicht Twitter in mehrere Ebenen teilen, 1-20 Follower, 20-200, 200-500, so dass hübsch alle in ihren Schichten bleiben, hm? Und der Plebs gar nicht erst mit dem Hochadel und seinen Schergen in Konflikt gerät? Warum die Kritik überhaupt online stellen, erzähl's doch dem Friseur?
Dein Einwurf ist doch Unsinn. Es ist doch gerade eine Qualität von Twitter, dass die Verbindungen zwischen Tweets, Themen und Twitternden so variabel sind. Und da haben Leute mit höherer Reichweite eine höhere Verantwortung und sollten sich dementsprechend verhalten. Und da hat Gronkh offenbar erst zu schnell ("Furie"), und dann gar nicht mehr reagiert (Schweigen, gerade auch gegenüber der taz, was ich für richtig dämlich halte, denn das wirkt wahlweise hilflos oder arrogant).
Ansonsten läufst du da mit deinem Vorschlag jetzt auch massiv Gefahr, ein "blaming the victim" zu betreiben. Lass das. Letzten Endes ist jeder sexistische Dreckskommentierer für seinen sexistischen Dreckskommentar verantwortlich, und Gronkh kann schauen, ob er das befeuert oder nicht. Und in Anbetracht dass Schweigen gerne mal als Zustimmung gedeutet wird, wäre ein klärendes, beruhigendes Statement von ihm hier offenbar sinnvoll. Teabagging hin, Teabagging her.
zum Beitrag03.04.2019 , 22:31 Uhr
Oh, ah, du kennst ein-zwei Events in Berlin, die sich explizit an Frauen wenden. Na dann ist ja alles gut.
zum Beitrag14.12.2018 , 04:03 Uhr
Entschuldigung, aber haben Sie jetzt Zahnpasta mit Schwangerschaftsabbruch gleichgesetzt? Und dabei gleich gar nicht mitbekommen, dass diese Werbung nicht wirklich von den Zahnarztfrauen kam sondern von einer Kosmetikfirma, die diese Zahnpasta vertreibt?
Hätte, wäre, könnte. Nur eine Abschaffung von §219a stellt sicher, dass ÄrztInnen in Zukunft unbehelligt über Schwangerschaftsabbruch informieren können, so wie sie es für andere Leistungen auch tun. Mir erschließt sich einfach nicht, warum sie das nicht tun sollten. Und je greifbarer Informationen für ungewollt Schwangere sind, desto besser.
zum Beitrag14.12.2018 , 03:47 Uhr
Man kann nicht die Würde des einen Lebens gegen die Würde des anderen aufrechnen. In einer Gesellschaft, die die Menschenwürde der Frau ernstnimmt, wird keine Frau gezwungen, weder sozial, finanziell, per Gesetz, unter Gewaltandrohung oder sonstwie, eine Zygote in sich zu einem Kind heranreifen zu lassen, wenn sie dies nicht möchte.
So einfach ist das.
zum Beitrag14.12.2018 , 03:33 Uhr
Hallo, bitte mal aufwachen: Diese von Ihnen so geschätzte "Balance" ist aktuell davon bedroht, dass ÄrztInnen, die Abbrüche durchführen, an den Pranger gestellt und mit Anzeigen überzogen werden. In der Ausbildung der MedizinerInnen kommt das Thema zu kurz. Die Zahl derer, die in Deutschland Abbrüche durchführen, sinkt. In manchen Ecken der Republik gibt es schon jetzt niemanden mehr, der Abbrüche durchführt.
Indikations- und Fristenlösung, Beratungspflicht, ja gut, kann man mit leben, aber: Mit §219a ist in der Informationsgesellschaft Tür und Tor geöffnet für die Drangsalierung und Kriminalisierung jener, die Abbrüche durchführen. Welche ÄrztInnen sollen sich diesem Klima in Zukunft denn bitte noch aussetzen? Hier geht es nicht um "Wertigkeit", hier geht es um die Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung. Und das können sie mögen oder nicht: Die sichere Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen gehört dazu.
Tatsächlich scheint mir die "Balance" enorm gestört. Nur nicht in die Richtung die Sie vermuten.
zum Beitrag14.12.2018 , 03:17 Uhr
Genau, und das ginge natürlich nicht. Da darf es nicht schick sein, am Ende fühlen die Frauen sich da noch wohl! Glauben am Ende noch, sie seien in guten Händen mit Erfahrung! Wo kommen wir da hin!
Mal ernsthaft: Diese recht unrealistische "Gefahr" nehme ich gerne in Kauf, wenn dafür der Drangsalierung und Kriminalisierung von ÄrztInnen, die Abbrüche durchführen, ein Riegel vorgeschoben wird.
zum Beitrag14.12.2018 , 02:48 Uhr
Wie kommen Sie denn darauf? Dass das Kapital der Reichen Unternehmen seien? Nicht Häuser, Aktien, Wertgegenstände etc.? Und wie kommen Sie darauf, eine Besteuerung von Unternehmen "untergrabe das Fundament"? Es sind nicht die Steuern, es sind die enormen Lohnunterschiede und die niedrigen Transportkosten, die zur Abwanderung von Industrie führen (Textil z.B.). Es sind Auflagen und rechtliche Regelungen, die kleineren Unternehmen die größte Mühe machen. Und dann: Steuern als "parasitäres Verhalten"? Geht's noch? Dieser Staat schafft sich ab, der ohne Not seine Einnahmequellen brach liegen lässt und stattdessen eine immer weiter zunehmende Spaltung der Bevölkerung in Habewasse und Habenichtse in Kauf nimmt. Solchen Staaten fehlt dann tatsächlich irgendwann das gemeinsame Fundament, und dann braucht's den (imaginierten) gemeinsamen Feind, um den Laden zusammenzuhalten. Ist es nicht seltsam, dass die AfD gerade jetzt Zulauf bekommt, wo die Spreizung der Einkommen und Vermögen in Deutschland groß ist wie nie?
Ihr Posting ist Unsinn.
zum Beitrag14.12.2018 , 02:27 Uhr
Ich sehe das anders. Nach der Formulierung der großen Koalition wäre auch eine Ausgestaltung möglich, bei der ÄrztInnen etc. lediglich schreiben dürften "Wir führen Schwangerschaftsabbrüche nach der Methode xy durch. Weitere Informationen bekommen Sie bei uns erst im Arztgespräch. Informieren Sie sich ansonsten bei den staatlichen und staatlich beauftragten Stellen" und keinen Satz mehr. Möglich auch, dass lediglich eine reine Beschreibung der Methode als Information zugelassen wird, aber kein Text, der sich z.B. auf soziale oder gesellschaftliche Hintergründe bezieht. Wer weiß.
So aber geht das nicht. So hören die Anfeindungen und Anzeigen von ÄrztInnen nicht auf. Dann wird ihnen halt nicht mehr vorgeworfen, dass sie überhaupt informieren, sondern dass sie zuviel oder falsch informieren.
Dieser anachronistische Mistparagraph muss weg, sonst hören die Anzeigen und die Kriminalisierung der Betroffenen nicht auf.
zum Beitrag30.05.2018 , 17:30 Uhr
Ach so, "verfehlte Politik" ist der Grund. Deswegen ist die AfD auch gerade in Sachsen und anderen östlichen Bundesländern so stark, weil die Politik dort in den letzten Jahren ganz besonders "verfehlt" war, insbesondere was die dort nur im einstelligen Prozentbereich vorhandenen AusländerInnen betrifft ... oder wie jetzt?
zum Beitrag29.05.2018 , 17:20 Uhr
Seltsam, ausgerechnet dem ADFC hier einen Vorwurf machen zu wollen. Und ein politisches Mandat hat der Verein ja nun auch nicht.
Abgesehen davon: Der ADFC kann auch nicht überall sein. Dem Verein daraus eine Mitschuld an der Situation zu stricken ist doch hanebüchen.
zum Beitrag29.05.2018 , 02:21 Uhr
Was soll er denn in Norwegen, wo er laut Artikel doch hier schon als Trainer gearbeitet hat? Wie ineffizient ist das denn bitte?
zum Beitrag29.05.2018 , 02:17 Uhr
Lieber rechter Troll, wenn Du Ahnung vom Recht auf Asyl hättest, würdest du nicht behaupten, dass ausgerechnet Flüchtlinge dieses derzeit mit Füßen treten.
zum Beitrag29.05.2018 , 02:08 Uhr
Und genau da liegt der Hase dann im Pfeffer: Wieviele waren jetzt da? Wir wissen es nicht, und werden es wohl auch nicht erfahren. Damit bleibt dann bei jeder Aktion aus einer Demo heraus der Zweifel, ob das jetzt tatsächlich von Demonstrierenden ausgegangen ist. Und das soll sinnvoll sein?
zum Beitrag29.05.2018 , 02:04 Uhr
War zwar in Niedersachsen, aber trotzdem: http://www.goettinger-tageblatt.de/Die-Region/Goettingen/Zivilpolizei-darf-bei-Versammlungen-nicht-mehr-unerkannt-bleiben
Reicht auf jeden Fall, um zu illustrieren, dass auch Ihr "Unterscheidungssinn" offenbar nicht unfehlbar ist.
zum Beitrag29.05.2018 , 01:52 Uhr
Selbstverständlich sollte man den Abbrauch dann auch leicht machen. Jeder medizinische Eingriff sollte nach aktuellem Stand und mit gesicherten Methoden erfolgen. Alles andere wäre überflüssiges Risiko.
zum Beitrag29.05.2018 , 01:47 Uhr
Andere hingegen tun sich mit dem Begriff des Rechtsstaats schwer.
zum Beitrag29.05.2018 , 01:41 Uhr
Schön für Sie, Sven, dass Sie nie in die Lage einer Betroffenen geraten werden. Da fällt es wohl leicht, jetzt traurig zu sein.
zum Beitrag29.05.2018 , 01:26 Uhr
Schön fand ich auch "A fucking Disgrace".
zum Beitrag29.05.2018 , 01:23 Uhr
Selbst optimistischste Schätzungen gehen bei Pegida von einmal maximal 25.000 TeilnehmerInnen aus. Wie kommen Sie auf 40.000? Dabeigewesen, doppelt gesehen?
zum Beitrag17.05.2018 , 14:38 Uhr
Unklar: Heuchlerische Verlogenheit? Ich sehe eher dass Sie sich in Ihrer Argumentation verheddert haben, mit Ihrer "Selbstverständlichkeit", die eben keine ist.
zum Beitrag12.05.2018 , 17:09 Uhr
Ist ein Kommentar zum Kommentar von A. Müllermilch vom 11.6.
zum Beitrag12.05.2018 , 17:00 Uhr
Nein, tut es nicht.
zum Beitrag12.05.2018 , 16:55 Uhr
"Völkerwanderer wieder mal zum Konflikt"? So wie damals, als das "Volk ohne Raum" nach dem Osten griff? Oder worauf beziehen Sie sich?
zum Beitrag12.05.2018 , 16:49 Uhr
Und da war sie wieder: Die typische Doppelmoral. Einerseits sollen sich Flüchtlinge integrieren, die schwierige Sprache lernen selbst wenn das ihre Chancen, hier bleiben zu können, kaum verbessert. Wenn sie diese aber beherrschen ist es auch nicht recht.
Und hören Sie bitte auf, Leute über einen Kamm zu scheren, nur weil sie aus fernen Ländern kommen!
zum Beitrag12.05.2018 , 16:41 Uhr
Auf jeden Fall wird vielfach eine seltsame Perspektive eingenommen. Stellen Sie sich mal vor, die Polizei wollte in einem Mehrparteienhaus jemanden festnehmen und würde von einigen Bewohnern daran gehindert, in welcher Form auch immer. Drei Tage später kommt eine Hundertschaft und tritt bei allen Wohnungen die Türen ein, macht überall Hausdurchsuchungen und setzt sämtliche Bewohner des Hauses fest. Und das alles vollkommen unabhängig davon, wer sich konkret zuvor an der Aktion beteiligt hat.
Es wäre überaus befremdlich, wenn dies so in einem Mietshaus passieren würde. Wieso finden wir es normal, dass so etwas mit Flüchtlingen gemacht wird?
zum Beitrag12.05.2018 , 16:33 Uhr
"Ansonsten ist Zuwanderung selbstverständlich erstmal eine Belastung für die aufnehmende Gesellschaft."
Soso. Seltsam dann, dass so viele Gesellschaften Zuwanderung dann doch gerne zugelassen und befördert haben, siehe z.B. "Gastarbeiter" in Deutschland. Oder schwarzafrikanische Sklaven in Amerika.
Scheint so "selbstverständlich" also wohl doch nicht zu sein, eher im Gegenteil: Willkommene Arbeitskräfte. Zur "Belastung" wird die Zuwanderung erst, wenn sie (vermeintlich) wirtschaftlich nichts bringt. Der Mensch also, auch der farbige, als Verschiebemasse, als willkommen oder unwillkommen je nach ökonomischer Lage.
Sollte das unser Menschenbild sein?
zum Beitrag26.03.2018 , 01:18 Uhr
Aber nein, Sie dürfen gerne einen überführten Mörder auch Mörder nennen, selbst wenn er denn Migrant ist. Da hat auch das von Ihnen gefühlte faschistische linke Lager nichts gegen.
zum Beitrag16.03.2018 , 09:57 Uhr
Im falschen Forum gelandet? Oder doch eher gleich ganz im falschen Film?
zum Beitrag01.03.2018 , 12:14 Uhr
Kann es sein, dass Ihr Kommentar irgendwie unter den falschen Artikel gekommen ist? Oder wie lässt sich soviel Zusammenhanglosigkeit mit dem Thema Insektizide/Bienensterben/europäische Regelung sonst erklären?
zum Beitrag01.03.2018 , 12:07 Uhr
Das mag Ihnen persönlich Wurst sein. Strukturell ist es ein bedeutender Unterschied.
zum Beitrag01.03.2018 , 11:30 Uhr
Leisten Sie ihm doch gleich Gesellschaft wenn Sie einen längeren Gefängnisaufenthalt für so angenehm halten.
zum Beitrag05.01.2018 , 07:14 Uhr
Im Gegensatz zu Ihnen wünsche ich mir, dass Medien über Kriminalität von Flüchtlingen nach denselben Maßstäben berichten wie über Kriminalität von Nicht-Flüchtlingen auch, nicht mehr, nicht weniger. Ich wünsche mir, dass nicht die Nationalität, Herkunft oder Kultur der TäterInnen und Opfer ausschlaggebend für Berichterstattung ist, sondern die Tat selbst.
Sie können Rassismus nicht mit Rassismus bekämpfen.
zum Beitrag05.01.2018 , 06:53 Uhr
Eine seltsame Behauptung: Welche Freiheit wird geopfert? Von wem? Und wodurch?
Muss ich dazu die Sozialpsychologie befragen, weiß die vielleicht, was Sie meinen?
zum Beitrag05.01.2018 , 06:44 Uhr
???
Ich halte Ihre Argumentation mal fest: Die Entscheidung der Tagesschau, über eine bestimmte einzelne Gewalttat nicht zu berichten, weil sie generell nicht über diese Art einzelne Gewalttat berichtet, spielt also den Rechtsradikalen in die Hände.
Die Entscheidung hingegen, über eine Gewalttat zu berichten, über die normalerweise nicht berichtet wird, hier aber doch, weil der mutmaßliche Täter eine afghanischer Flüchtling ist, spielt den Rechtsradikalen nicht in die Hände.
Man kann Feuer zuweilen durchaus mit Feuer bekämpfen, aber RassistInnen wird man sicher nicht mit Rassismus beikommen.
zum Beitrag05.01.2018 , 05:58 Uhr
Reden Sie da jetzt über den US-amerikanischen Präsidenten, mutmaßlich mächtigster Mann der Welt mit dem größtem roten Knopf der Welt? Klar, was der so treibt (getrieben hat?) ist ja vollkommen irrelevant.
zum Beitrag05.01.2018 , 05:54 Uhr
Informieren Sie sich bitte. Hier zum Beispiel: https://www.washingtonpost.com/news/worldviews/wp/2015/09/18/8-reasons-why-europes-refugee-crisis-is-happening-now/
Dort wird, auf Englisch, einmal schön knackig dargestellt, welche Hauptgründe zur Flüchtlingskrise 2015 geführt haben. An erster Stelle: der fortdauernde Krieg in Syrien (ach ja, da war doch was?). An zweiter: die Entscheidung Mazedoniens, die Durchreise von Flüchtlingen zu vereinfachen (Zigtausende gestrandet in Osteuropa, drohende humanitäre Krise ebendort: da war doch was?). Die Willkommenspolitik Deutschlands steht dort an fünfter Stelle, verbunden mit der Einschränkung, dass bei deren Umsetzung ein Großteil der Flüchtlinge schon unterwegs war.
Die Unterfinanzierung vor Ort, die Sie selbst ansprechen, taucht dort ebenfalls auf, und zwar an achter Stelle.
So oder so: Keine seriöse Stimme lastet Merkel die alleinige Verantwortung für die Flüchtlingskrise an. Und sie überschätzen die Rolle Deutschlands für die inneren Verhältnisse anderer Länder ganz gewaltig, wenn Sie glauben, dass auch Brexit und Trump noch auf ihre Kosten gehen.
Aber halt: Wo genau ist jetzt eigentlich noch der Zusammenhang zur Tat in Kandel?
Interessant übrigens, dass Sie Merkel offenbar wenigstens die moralische Krise der deutschen Automobilbauer nicht anlasten. Dabei kann sie da meiner Meinung nach noch mit am meisten für.
zum Beitrag05.01.2018 , 05:05 Uhr
Sie mischen da lustig eine Menge Dinge wild durcheinander. Was wollten Sie hier zur Diskussion stellen, Einzelfälle die eigentlich keine sind da sie tatsächlich gehäuft auftreten, oder tatsächliche Einzelfälle, die exemplarisch systematische Probleme aufdecken? Das scheint Ihnen selbst nicht klar zu sein.
Mir ist auch schleierhaft, wieso Sie z.B. "rechten Wutbürgern" unterstellen, sie würden den Fall Nils H. ganz generell nicht zum Anlass nehmen wollen, über die Führung und Organisation von Krankenhäusern zu nehmen. Woher haben Sie das?
Und das Mädchen in Kandel wurde geopfert? Von wem? Welchem Wohl? Wer profitiert? Oder stellt es neuerdings ein Opfer dar, wenn es keine überregionale Berichterstattung über ein bestimmtes Ereignis gibt? Wie schräg!
Ihr Beitrag ergibt einfach keinen Sinn. Verwechseln Sie Relevanz mit Mitgefühl?
zum Beitrag04.01.2018 , 11:29 Uhr
Sie verwechseln da (bewusst??) etwas: Es geht um Relevanz von Ereignissen, darauf bezieht sich doch schon die Überschrift. Ist etwas wichtig genug, um darüber zu berichten? Und die Tagesschau befindet Morde generell erst einmal nicht für relevant genug für die Nachrichten.
Das geschieht vollkommen zu Recht, würde sie doch sonst zum einen täglich über die eine oder andere Tat berichten müssen und damit zum anderen viel zu weit in das Leben der Betroffenen eingreifen.
Bei der schon reflexhaften Skandalisierung bestimmter Tötungsdelikte, die Manche mittlerweile betreiben, wünschte ich mir fast, dass es ein solches tägliches Segment gäbe, würde doch dann die ganze Palette von Mord und Totschlag bundesweit offenbar.
Alles andere ist doch Zensur, nicht wahr? Und statt Tatort gibt's sonntags die Zusammenfassung und ein Special mit den NachbarInnen, die immer alles ganz genau beobachtet haben. Das wär doch was!
zum Beitrag04.01.2018 , 11:07 Uhr
Ein junger Deutschtürke, der mir erzählt, dass er sich Sorgen um seine Mutter macht, wenn sie alleine draußen unterwegs ist. Sie trägt Kopftuch.
Eine iranischstämmige Kollegin, die aufgrund ihres arabischen Aussehens an der Supermarktkasse unwirscher behandelt wird als die Kundinnen vor ihr.
Eine indische Kollegin, der eine wildfremde Frau im Fahrstuhl vollkommen unvermittelt sagt, sie stinke.
Ein Kollege mit russisch-jüdischen Wurzeln, der berichtet, dass er wegen des ansteigenden Rassismus über Auswanderung nachdenkt.
DAS sind die Einzelfälle, die sich in meinem Leben so langsam zu einem größeren Ganzen summieren. DAS ist es, was der Alltagsrassismus mit Menschen macht: Er degradiert sie. Ganz konkret. Macht ihnen Angst. Ganz konkret. Aber der Sachse in Annaberg-Buchholz hat Angst vor Islamisierung durch die 0,48 Prozent muslimische Bevölkerung in seinem Bundesland? Deutsche die in ihrem Leben noch keinen Afghanen gesehen, geschweige denn gesprochen haben, interessieren sich brennend für einen Mord in der Pfalz? Weil das genau was mit ihrem Leben zu tun hat?
zum Beitrag04.01.2018 , 10:41 Uhr
"Lage der Nation"? Die Zukunft Europas steht zur Debatte angesichts Brexit und rechtslastiger Entwicklungen in einigen Mitgliedsländern sowie der Uneinigkeit der (noch) 28 Staaten, die USA unter Trump sind international vollkommen unberechenbar geworden, die deutschen Parteien konnten sich auch drei Monate nach der Bundestagswahl nicht auf eine Regierung einigen, die deutsche Autoindustrie hat Dreck am Stecken und keine Ahnung, wie sie den Energiewandel hinbekommt. Und Sie reden hier von der "Lage der Nation", weil in einer pfälzischen Kleinstadt ein minderjähriger Flüchtling seine Exfreundin getötet hat?
Ich für meinen Teil erwarte von der Presse journalistische Sorgfalt, die Achtung von Persönlichkeitsrechten (auch, ja bitte, von MigrantInnen und Mordopfern!) und generell die Fähigkeit, Ereignisse und Entwicklungen ins größere Ganze einordnen zu können und Orientierung zu bieten.
Das bekomme ich bei den Rechten nicht, im Gegenteil. Nichts als Panikmache, Opfergehabe, das Aufbauschen von absolut überschaubaren Ereignissen und der ewige Appell ans Ressentiment, "wir" gegen "die". Nein, danke!
zum Beitrag04.01.2018 , 10:12 Uhr
In der PKS werden auch nicht vollendete Taten unter dem jeweiligen Delikt geführt. Man kann also Opfer eines "Mordes" werden ohne dabei zu sterben, TäterInnen können wegen Mordes verurteilt werden, obwohl sie bei der Durchführung gescheitert sind.
Ca. 150 vollendete Delikte pro Jahr ist schon richtig, siehe z.B. //http://www.fr.de/politik/gender/feminismus/gewalt-gegen-frauen-die-rache-des-gekraenkten-machos-a-1394744
zum Beitrag04.01.2018 , 09:45 Uhr
Ein beispielhaftes Zitat: "Einige Bevölkerungsgruppen sind besonders häufig von Gewalt betroffen. Die vorhandenen Daten in Deutschland zeigen dies insbesondere für Frauen. So sind Frauen mit Migrationshintergrund öfter von schwerer Gewalt durch ihre Partner betroffen (BMFSFJ 2008a). Auffällig oft von Gewalt betroffen sind geflüchtete Frauen und obdachlose Frauen (BMFSFJ 2004b)." (Gleichstellungsbericht 2017, S. 221/222).
Vielleicht haben Sie die Güte, zu erklären, wo hier jetzt bitte das Tabu liegt, wenn solche Sätze in offiziellen und vollkommen frei zugänglichen Dokumenten des Bundestags stehen.
Und noch was: Gewalt gegen Frauen mag hierzulande leider immer noch alltäglich sein, Fälle wie in Kandel sind es Gottseidank nicht.
zum Beitrag04.01.2018 , 09:20 Uhr
Ja, richtig, viele Leute machen sich Sorgen. Das macht aber "solche Vorfälle" nur bedingt relevant. In Anbetracht der Hysterie, die bei diesem Thema bei einigen herrscht, wäre es sinnvoller, das in Perspektive zu bringen und z.B. aufzuzeigen, wie wenig "solche Vorfälle" mit der Lebenswirklichkeit des allergrößten Teils derer, die sich diese Sorgen machen (sic!), tatsächlich zu tun hat.
Man kann das natürlich auch "melken". Sind ja nicht Sie, die unter dem sich ausbreitenden Rassismus zu leiden haben.
Aber kommen Sie bitte nicht noch einmal damit, dass Sie Rassismus auf die Diskussion genetischer Unterschiede begrenzen, das zieht hier nicht.
zum Beitrag04.01.2018 , 09:11 Uhr
Tabuzone - um was genau? Um den Täter von Kandel herum, damit er nicht vor Gericht kommt? Oder wo soll hier ein Tabu sein?
zum Beitrag04.01.2018 , 08:35 Uhr
"Gut gemeinte Relativierung" von Verbrechen ist also das Gegenteil von gut? Unbestritten? Ah ja.
Aber nein, ich z.B. bestreite das. Im Gegenteil halte ich es für notwendig, den wabernden Unwahrheiten, falschen Verkürzungen und unzulässigen Verallgemeinerungen, die rechtsbraun angegammelte Schlechtmenschen so verbreiten, etwas entgegenzusetzen.
Mir jedenfalls geht dieses "Da hat schon wieder ein Ausländer was gemacht!!!1!" langsam gehörig auf den Geist.
Das "ins Verhältnis setzen" ist aktuell zwingend notwendig. Alles andere reicht dem Rassismus die Hand.
zum Beitrag10.10.2017 , 04:46 Uhr
@ Rolf B. und Franku. (sorry, der Name war einfach zu lang!):
Aufwachen! Die 1970er sind vorbei.
zum Beitrag29.09.2017 , 05:39 Uhr
"Auf immer" ist mir auch etwas zu lang. Aber gehen Sie z.B. mal nach Warschau, in die "Alt"stadt, und schauen Sie mal, was das mit Ihrer Identität so macht. Ich bezweifle, dass Sie die Aussage von Notz dann immer noch für "antideutsch" halten.
zum Beitrag29.09.2017 , 05:31 Uhr
Was bitte wird das hier? Hitler als Verhandler, dem es ja nur um das Wohlergehen der "Volksdeutschen" im Ausland ging? "Viel Hass entlud sich auf allen Seiten"? Andere Länder haben aber auch Krieg geführt? Kernursache des zweiten Weltkriegs war die miese Behandlung Deutschlands und deutscher Bevölkerung im Ausland?
Bitte nehmen Sie mal zur Kenntnis: Deutschland hat mit seinem Überfall auf Polen den zweiten Weltkrieg begonnen. Und nichts, wirklich gar nichts hat die Deutschen irgendwie dazu gezwungen. Kein anderer Krieg, keine Bedrohung Deutscher, weder außen noch innen.
Dafür dass Ihnen das Thema angeblich so über ist, beschäftigen Sie sich übrigens erstaunlich viel damit. Wozu nur diese Geschichtsklitterung?
zum Beitrag29.09.2017 , 04:45 Uhr
Das Stichwort hier ist "Warschauer Aufstand", das Jahr 1944. Nicht "Polenfeldzug" in 1939.
Ich sag's ja, noch eine Runde Erinnerungsschleife bitte.
zum Beitrag20.09.2017 , 02:57 Uhr
Erstens hat in der Schulzeit so gut wie jedes Thema genervt: Nordirlandkonflikt, Sturm und Drang, Binomische Formeln, mit allem musste man sich auseinandersetzen. Furchtbar!
Zweitens kann man sämtliche Medien auch einfach mal (Peter Lustig, anyone?) ABSCHALTEN. Wer zwingt Sie denn bitte, sich mit dem Thema Nationalsozialismus zu beschäftigen? Claudia Roth? Frau Özuguz? Herr Müller von nebenan?
Und noch was: Sich einerseits beklagen, dass man das Thema in "Dauerschleife" habe, andererseits dann hier auf der Taz-Seite zu dem Thema (freiwillig und in seiner Freizeit!) zu kommentieren: Wie passt das denn bitte zusammen?
Sie sind ja vermutlich ein erwachsener Mensch (Mann, vermutlich), da können Sie sich ja jetzt gerne da raushalten und das Ganze den HistorikerInnen überlassen und anderen Menschen, die sich tatsächlich, soll es geben, für Geschichte und ihre Folgen interessieren.
Orchideen züchten zum Beispiel soll ja ein ganz interessantes Hobby sein.
zum Beitrag20.09.2017 , 02:42 Uhr
Seltsam: Die einzige "Dauerschleife", die ich hier sehe, ist jene Regelmäßigkeit, mit der AfDler die jüngere deutsche Geschichte thematisieren. Ohne Scheiß: Der Nationalsozialismus kommt in meinem Alltag als Thema nur vor, wenn wieder eine Figur wie Gauland meint, man müsse endlich aufhören, über diesen zu reden.
Wenn das Thema für Sie dermaßen bestimmend ist, liegt das vermutlich an Ihnen selbst.
zum Beitrag20.09.2017 , 02:33 Uhr
Warschau wurde durch die deutsche Wehrmacht 1944 buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht. Wer auf polnischer Seite nicht zu den ca. 200.000 Toten gehörte, die ihr Leben im Warschauer Aufstand verloren, wurde deportiert. Im Anschluss war die Stadt nicht nur nahezu vollkommen zerstört, sondern menschenleer. Militärische Ziele my ass. Was bitte hatten die Deutschen denn überhaupt dort verloren?
Mir scheint, die von Ihnen imaginierte "Dauerschleife" hat bei Ihnen noch nicht wirklich Wissen hinterlassen. Vielleicht sollten Sie lieber noch eine Runde drehen?
zum Beitrag31.08.2017 , 04:02 Uhr
Bewundernswert, mit welcher Geduld Sie Pioppo hier antworten. Von mir würde es für die vollendete Verdrehung der Aussagen von Özoguz ("Entgleisung") und Gauland ("deftig - aber nicht verwerflich") eher verbal "eine auf die Mütze" geben.
zum Beitrag31.08.2017 , 03:36 Uhr
Gerade ging es noch um Leitkultur, jetzt wird schon eine "nationale Identität" bemüht. Meinen Sie das ernst?
zum Beitrag31.08.2017 , 01:42 Uhr
Der Artikel stellt Bauauflagen etc. explizit in Bezug auf das Hochwasser in Houston als einen "anderen Faktor" neben dem Hauptfaktor Klimawandel vor. Da sehe ich weder eine Fokussierung auf diesen Bereich noch ein Ablenkungsmanöver. Welchen Artikel also haben Sie hier kommentiert?
zum Beitrag15.07.2017 , 04:13 Uhr
Prosit! :)
zum Beitrag15.07.2017 , 04:10 Uhr
Und in den Medien wird es offenbar auch langsam korrigiert, da die Länderpolizeien die Zahl "500" tatsächlich einfangen.
zum Beitrag14.07.2017 , 19:45 Uhr
Hm.
https://g20-doku.org/
Okay, 20.000 PolizistInnen, über 80.000 GipfelgegnerInnen in der Stadt, zig Demonstrationen, dazu noch ChaotInnen, Partyvolk, AnwohnerInnen nicht zu vergessen. Hier aber sind aktuell nach Angaben der Website über 60 Fälle dokumentiert, die vermutlich eben nicht vom Auftrag an die Polizei gedeckt sind.
Jeder davon ist einer zuviel.
zum Beitrag14.07.2017 , 19:11 Uhr
Da verstehe ich Sie wirklich nicht: Wenn Sie das Modell kennen, können Sie sich doch vorstellen, was in so einem Moment im Kopf der Moderatorin vorgeht: Ui, Ungleichgewicht, sofort gegensteuern! Schnell Ballast abwerfen!
Ich will das nicht verteidigen, und Maischberger hat ja selbst eingesehen, dass das Unsinn war. Aber nach der kruden Talkshow-Logik war es eigentlich ein "richtiges" Vorgehen. Deswegen sehen Sie sich den Unsinn ja auch nicht an ;)
zum Beitrag14.07.2017 , 18:53 Uhr
Tatsächlich: ein Wendt-Verein! Wie gesagt, ich kann die nicht mehr ernst nehmen.
zum Beitrag14.07.2017 , 18:50 Uhr
Vielleicht bin ich da der Polizei-Propaganda aufgesessen. Leider habe ich keinen Link zu dem Foto, das ich in dem Zusammenhang gesehen habe. Ich hielt die Darstellung jedenfalls für glaubhaft.
zum Beitrag13.07.2017 , 17:02 Uhr
Ditfurth erwähnt ziemlich am Anfang der Sendung eine Stellungnahme einiger Gewerbetreibender des Schanzenviertels. Diese findet man hier: https://www.klassegegenklasse.org/lag-die-schanze-in-schutt-und-asche-gewerbetreibende-sagen-etwas-anderes/
zum Beitrag13.07.2017 , 16:57 Uhr
Ich sehe das ähnlich. Bestätigt ist meiner Meinung nach allerdings eine tiefe Fleischwunde durch einen Zwillenschuss bei einem Polizisten, ein weiterer wurde durch einen explodierenden Feuerwerkskörper verletzt, wobei hier die Berichte auseinandergehen darüber, ob er eine ernsthafte Augenverletzung davongetragen hat oder ein Knalltrauma.
Das ist unbestritten beides klar Körperverletzung.
Gelesen habe ich allerdings auch, dass über 100 PolizistInnen Verletzungen durch Tränengas erlitten hätten, mutmaßlich aus den eigenen Reihen. Ich weiß nicht, inwieweit das stimmt.
Auf jeden Fall ist es problematisch, dass diese Zahlen der Polizei unhinterfragt von den Medien übernommen werden. Da kommt dann schnell, wie hier, fehlerhafte Information bei raus.
zum Beitrag13.07.2017 , 16:47 Uhr
Mir geht's da wie Thomas Brunst: Ich kann die DPolG seit der Diskreditierung ihres Vorsitzenden nicht mehr ernst nehmen. Haben die etwa keine anderen Mitglieder, die den Vorsitz übernehmen könnten? Oder ist das ein reiner Wendt-Verein?
zum Beitrag13.07.2017 , 16:41 Uhr
Lol! Die "Bergisch schräg-rechte Hanglage" hat auch Maischberger nicht so goutiert und wollte gleich noch eine edle Fränkin zum Ausgleich hinterherkippen.
zum Beitrag13.07.2017 , 16:31 Uhr
Das Talkshow-Modell der öffentlich-rechtlichen Sender. Noch nie aufgefallen? Die Gäste werden doch austariert wie auf einer großen Wippe, in der Meinung, dass dies dann "ausgewogene Berichterstattung" sei.
Maischberger hat sich in einem Statement übrigens mittlerweile dafür entschuldigt.
zum Beitrag13.07.2017 , 16:24 Uhr
Einen Überblick über die aktuellen Forderungen nach Untersuchung der Ereignisse findet man hier: https://perspektive-online.net/2017/07/unabhaengige-untersuchungskommission-zu-g20-gefordert/
zum Beitrag13.07.2017 , 16:18 Uhr
Seltsam. Sie müssen eine andere Sendung gesehen haben, denn ich fand Frau Ditfurth gerade anfangs erfrischend differenziert und sachlich, insbesondere gegenüber zum Teil schablonenhafter, verharmlosender und zum Teil schlicht falscher Äußerungen anderer TeilnehmerInnen der Runde.
zum Beitrag05.07.2017 , 18:51 Uhr
Die Klage darüber, dass man zuviel Steuern zahlen müsse, kann ich nicht nachvollziehen. Was hindert jemanden daran, weniger zu verdienen?
Ich kann auch nicht nachvollziehen, wo Sie in dem Übersichtsartikel Bashing von Besserverdienenden gesehen haben wollen. Ist es schon "Bashing", wenn man über die Vermögenssteuerpläne der Linken schreibt?
zum Beitrag05.07.2017 , 18:26 Uhr
Ach ja, Link: http://justiz.hamburg.de/oberverwaltungsgericht/aktuelles/9100650/pressemitteilung/
zum Beitrag05.07.2017 , 18:22 Uhr
Das BVerfG muss wohl aktuell nicht mehr ran, da das OVG jetzt schon zum selben Schluss gekommen ist und Schlafzelte zugelassen hat: http://justiz.hamburg.de/oberverwaltungsgericht/aktuelles/9100650/pressemitteilung/
Die Sicherheitsbedenken, die von der Polizei vorgebracht worden sind, hat das OVG als nicht stichhaltig angesehen, Zitat: "Eine auf tatsächliche Anhaltspunkte gestützte Gefahrenprognose sei von der Versammlungsbehörde nicht hinreichend dargelegt worden. (...) Auch seien keine konkreten Belege dazu vorgelegt worden, dass bei früheren Versammlungen aus Protestcamps heraus Straftaten begangen worden seien."
Versammlungsrecht ist Grundrecht! Zum Glück haben zumindest die Gerichte das noch nicht komplett vergessen.
zum Beitrag05.07.2017 , 18:13 Uhr
Nun ja: Sie irren. Die Meinung des Verwaltungsgerichts wurde heute nachmittag vom Oberverwaltungsgericht revidiert: Es hat Schlafzelte erlaubt, da sie Teil des Protestcamps und damit vom Versammlungsrecht geschützt seien. Das OVG hat die Anzahl zwar beschränkt, aber auch klargestellt, dass es der Behauptung der Polizei, die Sicherheit sei durch eine Übernachtungsmöglichkeit für die CampteilnehmerInnen gefährdet, nicht folgen konnte.
Dieses Urteil des OVG war nach dem Beschluss des BVerfG vom 28. Juni erwartbar. Es ging hier also mitnichten um einen "Genehmigungsvorbehalt", sondern darum, Auflagen für Versammlungen so zu gestalten, dass das Versammlungsrecht gewahrt bleibt. Und das hat die Polizei in Hamburg ganz offensichtlich nicht hinbekommen.
zum Beitrag04.07.2017 , 20:55 Uhr
Sie haben ja recht, es gibt sie/Sie. Nur frage ich mich, ob hier wirklich so dringend eine Entlastung nötig ist. Der eigentliche Skandal ist, dass Millionen BundesbürgerInnen für weit unter den entsprechenden Stundenlöhnen arbeiten gehen (müssen). Die sehen den Spitzensteuersatz nicht einmal von weitem.
Weitaus stärker als der gut bezahlte Facharbeiter sollten die Alleinerziehenden endlich in den Fokus rücken: Nicht Vollzeit arbeiten können, daher dort schon Abstriche beim Gehalt. Nicht so flexibel wie andere, also schlechtere Jobchancen. Und dann muss das Einkommen noch für zwei oder mehr reichen. Wo ist da die ausreichende steuerliche Entlastung?
zum Beitrag04.07.2017 , 20:33 Uhr
Da muss ich die "Leute" etwas in Schutz nehmen: Bedenken Sie hierbei bitte, dass ein "Spitzensteuersatz" von 42 % kaum seinen Namen verdient. Auch ich finde, der Spitzensteuersatz sollte erst ab 100.000 Euro greifen. Er kann (und sollte) aber gerne wieder bei 52 % liegen. Wie zu Kohls Zeiten.
zum Beitrag04.07.2017 , 17:51 Uhr
Es wurde ein Protestcamp als Versammlung angemeldet. Das kann man jetzt gut finden oder nicht. Fakt ist, dass dieses Camp zunächst nicht als Versammlung behandelt wurde. Dem hat das BVerfG einen Riegel vorgeschoben. Fakt ist, das Camp wird trotzdem mit einem Großaufgebot der Polizei verhindert, obwohl nicht gesagt ist, dass dies nicht eine Protestform ist, die beinhaltet, dass Menschen auch für eine bestimmte Zeit vor Ort übernachten etc. Nur weil es rechtlich nicht vollends geklärt ist, heißt das nicht, dass die Einsatzleitung der Polizei oder andere Behörden das nach Gusto festlegen dürfen, weil sie z.B. insgesamt weniger DemonstrantInnen in der Stadt haben möchten. Wenn jemand sich auf sein Grundrecht beruft, dann ist das erstmal ernst zu nehmen, das besagt im Prinzip der Beschluss des BVerfG.
Und wenn Sie glauben, dass Demokratie nicht an Kleinigkeiten scheitert, dann irren Sie. Es sind gerade die vielen Kleinigkeiten, die der Demokratie letzten Endes den Garaus machen.
zum Beitrag04.07.2017 , 17:37 Uhr
Der Beschluss des BVerfG ruft die Behörden ausdrücklich auf, die angemeldete Versammlung zu ermöglichen. Ich zitiere auch mal: Es sei "(...) ein Ausgleich geboten, der dem Antragsteller die Durchführung eines Protestcamps anlässlich des G20-Gipfels möglichst weitgehend ermöglicht (...)". Ich sehe nicht, wie das Vorgehen der Polizei diesem Beschluss aktuell entspricht. Nach wie vor wurde auch nicht der Umfang des Camps eingeschränkt, wie es der Beschluss des BVerfG nahelegte, sondern bestimmte Nutzungen des Parks ausgeschlossen, was dem Beschluss so nicht zu entnehmen ist.
zum Beitrag04.07.2017 , 17:29 Uhr
, @Dima So würde ich das auch sehen. Vielleicht nicht ganz so rigoros und ohne Großbuchstaben.
Was machen eigentlich die Grünen so? Arbeiten die in Hamburg auf Projekt 10 hin?
zum Beitrag04.07.2017 , 17:24 Uhr
Da scheint sich ja schon der Hamburger Polizeichef dran zu orientieren, vielleicht sollte man den mal dazu befragen.
zum Beitrag04.07.2017 , 17:11 Uhr
Dhimitry meinte nicht Ihren Namen, sondern den der Demonstranten.
zum Beitrag03.07.2017 , 16:35 Uhr
Ah ja, die Obdachlosen: Steckte man den Aufwand, der von Staats wegen in die Verhinderung eines Protestcamps gesteckt wird, stattdessen in ein Programm, das Obdachlose wieder in die eigenen vier Wände brächte, ach, wäre das sinnvoll.
So aber bleibt es paradox: An einer Stelle nimmt man zunehmende Wohnungslosigkeit hin, an anderer hindert man Leute daran, zu zelten. Obwohl: Am Ende läuft wohl beides auf dasselbe hinaus, die Menschen müssen dann halt auf der Straße schlafen.
Vielleicht verteidigt man die Demokratie nicht unbedingt mit einem Zeltlager. Vielleicht muss aber zuweilen ein Zeltlager in Schutz genommen werden, damit Demokratie auch Demokratie bleibt.
zum Beitrag03.07.2017 , 16:14 Uhr
Da interpretieren Sie das Urteil meiner Meinung nach falsch. Das Bundesverfassungsgericht hat zwar ein "Nur-"Camp als Camp für andere Veranstaltungen ausgeschlossen, Schlafen und Kochen aber im Rahmen von Protestcamps nicht per se ausgeschlossen.
Untragbar ist, dass die Interpretation, im Protestcamp zu schlafen sei untersagt, mit Polizeigewalt durchgesetzt wird, obwohl ein höchstrichterlicher Beschluss vorliegt, der anderes nahelegt.
zum Beitrag03.07.2017 , 16:05 Uhr
Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 28. Juni legt die Interpretation nahe, dass Übernachtungen im Rahmen des Camps sehr wohl zulässig sind, nicht jedoch Übernachtung dort, um woanders in der Stadt zu demonstrieren (entsprechender Passus im Beschluss unter unter II 2 cc).
Wer demnach auf Entenwerder mehrere Tage an einem Protestcamp teilnehmen möchte, wird dort, so lese ich den Beschluss, auch essen und schlafen dürfen.
Link: https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2017/06/rk20170628_1bvr138717.html
zum Beitrag03.07.2017 , 15:57 Uhr
Das Protestcamp ist als Versammlung anerkannt worden, auch und explizit durch das Bundesverfassungsgericht. Das fällt damit, zumindest in Deutschland, unter das Versammlungsrecht. Das ist ein Grundrecht, das im Grundgesetz steht. Schauen Sie gerne nach.
Ich wäre an Ihrer Stelle also etwas vorsichtiger damit, hier allen, die an dieser Versammlung teilnehmen möchten, illegale Aktivitäten zu unterstellen. Wir sind hier nicht in der Türkei.
Wir sind hier auch nicht im Land der "Fake News", wo man jede Zahl, die von Inneminister oder Polizei mal eben in die Welt gesetzt wird, einfach für bare Münze nimmt.
Protestcamp ist nicht gleich autonome Szene.
zum Beitrag23.06.2017 , 05:08 Uhr
Mein Eindruck ist eher, dass manche hier mit dem Phänomen des islamistischen Terrorismus überfordert sind und sich in einfache Erklärungen flüchten.
zum Beitrag21.06.2017 , 02:31 Uhr
Das hat zwar nur mittelbar etwas mit dem Artikel zu tun, aber so einen Blödsinn kann ich hier nicht unkommentiert stehen lassen:
"Unter den Teppich gekehrt"? Deswegen wissen auch alle hier, wovon Sie gerade reden, weil diesen Anschlag so gut wie niemand mitbekommen hat, gell? Was erwarten Sie, zwölf Kanonenschüsse jeden Tag um 20:01?
Und "die Opfer (bleiben) weiter anonym": Was denn sonst? Wer möchte denn, wenn einem selbst oder jemand Nahestehendem so etwas zustößt, dass das eigene Leben und Leiden in die Massenmedien kommt? Diese Klage darüber, dass die Opfer anonym bleiben, der Täter jedoch nicht, ist absolut widersinnig: Wäre es andersrum denn etwa besser? Ein unbekannter Täter, das Leben der Opfer lang und schlapp im Boulevard breitgetreten? Geht's noch?
zum Beitrag21.06.2017 , 02:03 Uhr
Ich bin noch nie gegen rechten Terror auf die Straße gegangen. Rechter Terror ist für mich eine Aufgabe für Prävention, Polizei, Justiz. Ich wäre entsetzt, wenn mir jetzt jemand daraufhin vorwerfen würde, ich distanzierte mich nicht ausreichend. Was würde mir da unterstellt? Dass ich das insgeheim befürworte? Das fände ich absurd.
Ich würde auch dann nicht auf die Straße gegen rechten Terror gehen. Die Angst derjenigen, die mir insgeheim oder offen Nähe zum rechten Terror unterstellen, ist ihr Problem, nicht meines. Ich werde sie ihnen nicht nehmen können, nur weil ich ein Zeichen setze. Und den rechten Terror, den gäbe es trotzdem noch. Und die Angst, die wäre immer noch da.
Man kann von mir verlangen, dass ich keinen rechten Terror ausübe, denn das ist Gesetz. Aber ob ich gegen ihn demonstriere ist allein meine Sache.
Im Grundgesetz ist das übrigens als "Allgemeine Handlungsfreiheit" in Art. 2 Abs. 1 festgehalten, das ist der mit der Entfaltung der Persönlichkeit. Der gilt auch für MuslimInnen.
Noch was: Wenn Sie meine Teilnahme an einer Demo gegen rechten Terror dazu verwenden wollten, die MuslimInnen ihrerseits zu Demonstrationen anzuhalten, würde ich noch weniger hingehen, -1 sozusagen.
zum Beitrag21.06.2017 , 01:16 Uhr
Man sollte mal darüber nachdenken, wo und wie man andere Menschen erst mit einer Zuschreibung belegt, um dann aufgrund dieser Zuschreibung bestimmte Forderungen an sie zu stellen.
Ich wüsste auch ganz ehrlich nicht, wie ich Muslime nach ihren "Gruppeneigenschaften" beurteilen sollte. Was soll das sein? Das Einzige, was sie zweifelsohne gemein haben, ist dass sie in irgendeiner Form an eine Entität glauben, die sie "Allah" nennen.
Ich sehe auch keinen Anlass, MuslimInnen überhaupt zu beurteilen. Warum sollte ich?
zum Beitrag21.06.2017 , 00:55 Uhr
Den Vergleich verstehe ich jetzt nicht: Es gab doch auch in Köln mehr DemonstrantInnen gegen islamistischen Terrorismus als TerroristInnen?
Auch wenn ich dieses Zahlenverhältnis nicht für ausschlaggebend für die Diskussion halte, finde ich Lesti hat da nicht ganz Unrecht.
zum Beitrag21.06.2017 , 00:45 Uhr
Kritik an DITIB lässt sich problemlos ohne unsinnige Vergleiche üben. Versuchen Sie es mal. Mit ein bißchen Übung geht das auch ohne Rückgriff auf "die machen das da aber so-und-so" ganz gut.
zum Beitrag20.06.2017 , 01:30 Uhr
Auch Nichtmuslime sind zumeist erwachsen. Und Erwachsene sollten anders als Kleinkinder in der Lage sein, sich selbst zu beruhigen und dafür nicht Andere einzuspannen.
Und was würde selbst eine Demonstration mit mehreren hunderttausend muslimischen TeilnehmerInnen an den zum Teil schon irrationalen Ängsten und Zuschreibungen einiger BundesbürgerInnen ändern? Es wäre nie genug. Und falls wieder ein Anschlag kommt, geht die Diskussion wieder von vorne los.
Das Grundgesetz sieht ein Demonstrationsrecht vor. Von einer Demonstrationspflicht ist da nirgends die Rede.
zum Beitrag19.06.2017 , 21:56 Uhr
MuslimInnen sind in Deutschland weder eine sonderlich homogene Gruppe noch sind sie, wie der größte Teil der ChristInnen, flächendeckend in Gemeinden organisiert. Dazu kommt, dass der Großteil der Muslime hierzulande vor Jahrzehnten noch "Gastarbeiter" hieß und bis vor Kurzem noch als "Deutschtürken" bezeichnet wurde. Jetzt also sind sie "Muslime" und haben sich als solche vom Terror zu distanzieren, den z.B. pakistanische Einwanderer in London verbreiten.
Klar kann man verstehen, dass "Deutsche" sich ein Zeichen von "Muslimen" wünschen (ist vielleicht für einige ein bißchen schizophren, wenn sie beides sind). Das muss man aber weder richtig, noch sinnvoll, noch zielführend finden.
zum Beitrag19.06.2017 , 21:40 Uhr
Bei dem "wir als deutsche Aufnahmegesellschaft", beziehen Sie Kaddor da mit ein? So als Deutsche? Oder was für ein "wir" ist das?
Link zu einem Interview mit Kaddor zu den fünf Jugendlichen: http://www.zeit.de/politik/2013-05/extremismus-dschihad-syrien-schueler-lamya-kaddor/
Ein Zitat aus dem Interview, das Kaddors Position bezüglich der Gründe, Auslöser und Gegenmittel von Radikalisierung wiedergibt:"Ich erkenne auch ein gesellschaftliches Problem: Wir lassen es zu, dass Jugendliche wie diese sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen – weil sie den falschen Namen haben, eine falsche Herkunft, weil sie sich vermutlich tagtäglich frustriert, ausgeschlossen und diskriminiert gefühlt haben. Ich kann mir vorstellen, dass solche Erfahrungen anfällig machen für Propaganda, bei der ihnen jemand sagt: "Die behandeln Euch doch nur schlecht, ihr kriegt keine Ausbildungsplätze und keine Jobs, weil ihr Muslime seid." [...] In der Regel werden die Jungs nicht von einem Tag auf den anderen radikal und militant. Erst einmal werden sie sehr gläubig und fromm – und warum sollten die Familien da gleich Alarm schlagen? Es wäre zum Beispiel wichtig, dass sich die etablierten Islamverbände viel deutlicher und öffentlichkeitswirksamer gegen Salafisten und deren Forderungen wie etwa den Gottesstaat positionieren. Bis jetzt ist es häufig so, dass ein Imam den anderen ungern kritisiert."
Also ich erkenne da eine ziemlich differenzierte Position.
zum Beitrag19.06.2017 , 20:58 Uhr
"Die".
So fing noch jeder Mist in der Geschichte der Menschheit an, mit "die" da und "wir" hier.
zum Beitrag19.06.2017 , 20:30 Uhr
Hier aber "Nö" in Abgrenzung zu vorigen Nös: Die Behörde in der Türkei heißt Diyanet İşleri Başkanlığı, der Dachverband Ditib heißt in der Langfassung Diyanet İşleri Türk İslam Birliği. Die türkische Behörde wird in der Regel nur Diyanet (= Religion) genannt, nicht Ditib.
zum Beitrag13.06.2017 , 15:42 Uhr
Da ich in umgekehrter Reihenfolge geantwortet habe, ist das hier die letzte Antwort auf Ihre letzten fünf Kommentare. Ich möchte das Thema, so interessant und bildend es für mich in der vergangenen Woche auch war, jetzt erst einmal wieder abschließen. Wenn Sie noch einmal antworten, werde ich es vermutlich lesen, ich habe aber, denke ich, alles gesagt was ich sagen wollte.
Einen letzten Link zu Mazyeks Reaktion auf Charlie Hebdo 2015 kann ich mir nicht verkneifen: http://www.taz.de/!5023783/
Außerdem möchte ich auch darauf hinweisen, dass bei allen bisher kritisierten Karikaturen nicht die Kritik am Islam oder an MuslimInnen per se als verletztend empfunden wurde, sondern spezifisch die bildliche Darstellung von Gott und/oder den islamischen Propheten. Es geht mithin also nicht um "Islamsatire" im Ganzen.
zum Beitrag13.06.2017 , 15:16 Uhr
Gepaart mit der Behauptung es handele sich um Islamkritik stellen Sie hier allerhand Behauptungen auf, z.B. jene, dass Misogynie und Homophobie systematisch (!) ignoriert würden oder muslimischer Antisemitismus "wegrelativiert" werde. Ich halte das mitnichten für den Fall. Ältere erinnern sich vielleicht: Die Misogynie in Afghanistan z.B. musste 2001 neben anderen Begründungen dafür herhalten, dass Deutschland sich am Krieg in Afghanistan beteiligen solle.
Was ich stattdessen beobachte, ist dass einige KommentatorInnen hier (und unzählige an anderen Orten im Netz) undifferenziert alles, was den Islam und Muslime betrifft, in einen Topf werfen. Und dann wird kräftig umgerührt, bis man am Ende z.B. Mazyek unterstellt, er fördere mit der von Ihnen erinnerten Forderung, deutsche Gesetze anzuwenden, den islamistischen Terrorismus.
Man muss nicht mit allem einverstanden sein, was Mazyek, der ZDM oder andere Verbände veröffentlichen. Mit Islamkritik im Sinne einer sachlichen Religionskritik aber hat das, was Sie hier behaupten, herzlich wenig zu tun.
Zu der Reaktionen auf Mohammed-Karikaturen noch ein Link, der auf unterschiedliche Reaktionen der islamischen Welt 2006 und 2015 hinweist: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/mohammed-karikaturen-wie-islamische-theologen-auf-die-anschlaege-in-paris-reagieren-13381638.html
zum Beitrag13.06.2017 , 13:40 Uhr
BKA und die LKAs scheinen solche Unterscheidungen nicht für "Unfug" zu halten. Immerhin bekommen diese es hin, die Bedrohung durch Salafisten und islamistische Gefährder in Zahlen zu fassen. Ganz so fließend können die Übergänge also nicht sein.
Und die "Relativiererei"? Eine "Indifferenz" gegenüber dem Islam? Wenn Sie da wieder von Doppelstandards reden, frage ich mich erneut, was Sie eigentlich meinen. Den Doppelstandard der sich in einer weitgehend von der Realität losgelösten Diskussion um das sogenannte Burkaverbot zeigt? Da wird der Schutz der muslimischen Frauen vor Nötigung als Grund dafür angegeben, dass ihnen in einem freiheitlichen Staat Bekleidungsvorschriften gemacht werden dürfen. Ja, Sie haben recht: Hier und bei anderen Beispielen die Sie nennen zeigt sich Rassismus beziehungsweise Islamfeindlichkeit. Schleierhaft ist mir nur, wie Sie da immer wieder die Volte machen und meinen, die "Relativiererei" sei dabei das Problem. Ich sehe hier eher das Problem, dass es für viele inzwischen als akzeptabel gilt, für (tatsächliche so wie vermeintliche) Muslime Extra-Regeln aufzustellen.
Es gibt für nahezu alles, was Sie anführen heute schon Gesetze, die selbstverständlich auch für Muslime gelten. Wo es unterhalb dessen sinnvoll ist, den religiösen und/oder kulturellen Hintergrund der Betroffenen mitzubedenken (z.B. Gewalt in der Erziehung, Homosexualität) wird das heute schon gemacht (z.B. in den betreffenden Beratungsstellen). Das ist sicherlich noch ausbaufähig, sollte sich aber sinnvollerweise an den jeweiligen Problemlagen orientieren und nicht an einer wie auch immer gearteten Islamkritik.
zum Beitrag13.06.2017 , 00:25 Uhr
Ich würde mir von vielen Menschen mehr Gelassenheit wünschen im Umgang mit dem Islam. Stattdessen muss ich in Ihren Kommentaren von "Appeasement" lesen, ein Begriff, der zutiefst mit der Politik Großbritanniens unter Chamberlain gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland verbunden ist. Wir wissen wie das geendet hat. "Appeasement" ist seitdem negativ besetzt und bezeichnet ein Entgegenkommen angesichts einer totalitären und zu allem entschlossenen Bedrohung. Betreffs des Umgangs mit mehreren Millionen Mitmenschen, die mehr oder weniger nach ihrer jeweiligen Interpretation des Islam leben, halte ich diesen Begriff für vollkommen fehl am Platz.
Sie stellen damit den hiesigen Islam so dar, als sei er auf einem direkten Weg in den Fundamentalismus. Das ist er nicht. Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass die meisten MuslimInnen in dieser Gesellschaft so wie alle Anderen einfach ihr Ding machen und keine Anstände machen, sich sonderlich zu radikalisieren oder Gesetze zu brechen. Auch diese Menschen haben nämlich Jobs, Familie, Hobbys, Freunde, ein Leben eben. Und ich finde es eher noch bewundernswert, wie viele versuchen, sich vom feindlicher gewordenen Klima ihnen gegenüber nicht beeindrucken zu lassen.
Was denken Sie eigentlich, was da an unbegründetem Hass und Misstrauen unterwegs ist? Gerade heute erzählte mir ein junger Deutschtürke, er habe jetzt mehr Angst um seine Eltern, wenn sie in der Stadt unterwegs sind. Ich finde das erschreckend. So verändert die Angst vor Terrorismus und vor dem Islam unsere Gesellschaft stärker als Terrorismus und Islam es tun.
zum Beitrag12.06.2017 , 23:50 Uhr
Ich lese noch mit, tatsächlich, und fange mal hinten an:
Nein, diese Empörung verstehe ich nicht. Wenn es nicht richtig ist, von "den Muslimen" zu fordern, dass sie sich distanzieren, kann es nicht falsch sein, dass auch muslimische Verbände das zurückweisen. Warum diese das als "Hetze" bezeichnen, wird Ihnen ja vielleicht klarer, wenn Sie dies hier lesen: "Wir behalten uns vor, weitere Daten über Vorstände und Namen rauszunehmen und bedauern, dass wir nicht unseren Weg der Transparenz fortführen können, aber die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Beauftragten geht vor." (Notiz vom Oktober 2016 auf der Seite des ZDM, http://zentralrat.de/28128.php)
Was denken Sie eigentlich, was da alles so an Drohungen und dergleichen an die entsprechenden Adressen verschickt wird? Bei jüdischen Funktionären würden Sie da sicher von Antisemitismus reden, den Muslimen aber gönnen Sie die Islamfeindlichkeit nicht.
zum Beitrag11.06.2017 , 22:42 Uhr
Genau, der DFB-Präsident würde Todesdrohungen von Handballspielern bekommen, es würden Forderungen nach Stadionbauverboten laut und wer unter diesen Umständen noch öffentlich Fußball spielte, der würde mißtrauisch beäugt und angefeindet. Und wer so aussieht, als ob er Fußball mag, wird öfter von der Polizei kontrolliert.
So etwa?
zum Beitrag11.06.2017 , 14:41 Uhr
Sie haben ja recht. Aber Sie übersehen zwei Dinge:
1. Man mag es nicht als Rassismus definieren, aber es gibt offenbar in weiten Teilen der Bevölkerung eine nachweisbare Islamfeindlichkeit. Islamfeindlichkeit ist keine "statthafte Kritik".
2. Wer MuslimA ist, bestimmen zumeist die anderen. In den USA z.B. werden seit 9/11 immer wieder auch Sikhs angegriffen. In Deutschland hat zudem eine enorme Umwälzung der Zuschreibungen stattgefunden. Der kurdische Einwanderer von nebenan war erst Gastarbeiter, dann Türke oder Deutschtürke, später Kurde oder Deutscher mit Migrationshintergrund. Jetzt ist er Muslim und wird in einen Topf geworfen mit Salafisten und Attentätern. Und kommt dann, siehe Punkt 2 erster Satz, aus dieser Zuschreibung auch nicht raus, selbst wenn er nicht praktiziert oder gar nicht gläubig ist.
Sie haben ja Recht mit ihrer Definition bezüglich Rasse und Religion. Aber Sie laufen Gefahr, es sich in punkto Islam zu einfach zu machen.
zum Beitrag10.06.2017 , 04:22 Uhr
Habe ich. Zweimal. Und er bleibt mir rätselhaft. Merken Sie nicht, dass Sie den HetzerInnen a la Le Pen das Wort reden? Wenn Sie z.B. behaupten, islamischem Fundamentalismus würde mit "Appeasement" begegnet?
Und meine Frage bezüglich Mazyek können Sie durchaus ernst nehmen: Was glauben Sie denn bitte, wie die "Lehren" von IS und Konsorten ihren Weg in die Köpfe der mehrheitlich jungen Leute finden? Über den Zentralrat der Muslime etwa?
(Dass Sie hier Mazyek unterstellen, seine Aussagen würden Anschläge auf JournalistInnen befeuern ist ein starkes Stück. Übrigens kann ich beim besten Willen im Netz keinen Artikel zu Ihrer Behauptung finden. Aber das nur am Rande.)
zum Beitrag10.06.2017 , 02:23 Uhr
Zitat aus dem Artikel: "Chris Allen zieht einen Vergleich zwischen Islamfeindlichkeit und Rassismus gegenüber Schwarzen: Die Religion der Muslime, der Islam, habe einen ähnlichen Stellenwert wie die Hautfarbe für schwarze Männer. Beide würden primär durch die Brille dieses äußeren Zeichens verstanden, und zwar als homogene Gruppe. Damit würden negative Bedeutungen, die mit diesem Zeichen verbunden sind, auf alle seine Träger übertragen. Als eine Folge würden die betroffenen Gruppen diskriminiert: Während man etwa schwarze Männer unter den Generalverdacht der Kriminalität stelle und deshalb die Unschuldsvermutung missachte, würden Muslime durchweg als potentielle Terroristen gesehen und damit strengeren Sicherheitsvorkehrungen unterworfen als andere Menschen."
Strengere Sicherheitsvorkehrungen, oder, wie hier, die Forderung, sich sichtbar als Gruppe vom islamistischen Terrorismus abzusetzen. Also ich finde, das passt ganz gut zu einigen Beiträgen hier.
zum Beitrag09.06.2017 , 20:47 Uhr
Ich suche sie bei Ihnen. Und finde sie nicht.
zum Beitrag09.06.2017 , 20:43 Uhr
Ich finde Ihre Beobachtung nicht falsch, da gibt es je nach Religion unterschiedliche Reaktionen, die zum Teil u.a. auch die Meinungs-, Religions- und Pressefreiheit bedrohen. Aber ich finde es weder richtig noch zutreffend, den Islam als Ganzes in die Nähe von Terrorismus zu rücken. Genau das passiert aber, wenn gefordert wird, Muslime müssten jetzt auf die Straße gehen und demonstrieren.
Bei dieser Forderung (!) geht es ja nicht darum, aufgeklärten MuslimInnen gegen ein reaktionäres Milieu den Rücken zu stärken, sondern darum, dass sich MuslimInnen gefälligst öffentlich vom islamistischen Terrorismus distanzieren sollen. Das mag dann Manchen zur Beruhigung dienen (oder auch nicht, weil: Wann wäre es denn jemals genug?). Aber es unterstellt Millionen Menschen in Deutschland eine Nähe zu Terrorismus, die diese überhaupt nicht haben, und befeuert schon allein mit dieser impliziten Unterstellung Islam- und Fremdenfeindlichkeit.
Das wiederum gefährdet vor allem die MuslimInnen, die den öffentlichen Dialog suchen oder sich öffentlich als MuslimIn zu erkennen geben. Was glauben Sie, was Aiman Mazyek wohl derzeit so für Post bekommt?
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