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Die Synthese:
Schleppt sie ab! Alle!
- SUV-Fahrer und -Käufer, die falsch parken, sollen eine Strafe bezahlen, mit der der ÖPNV gefördert wird;
- Junkies, Arme und Alte werden entkriminalisiert und können nicht mehr wegen Schwarzfahren in den Knast kommen.
- Die absolute Zahl an Neuverkäufen von PKWs und SUV/ LKws wird bundesweit flächendeckend mit einer Autokauf-Bremse eingeschränkt;
- das Verkehrsnetz wird verdichtet z.B. durch Sammeltaxis nach Rufprinzip.
@nzuli sana Genau. Der Nanny- und Vorschriftenstaat soll mal wieder kräftig zuschlagen.
Seit ich "Elektro" fahre, bin ich auch als vorsichtiger Fahrer noch merklich entschleunigt (worden). Das tut m.E. dem gesamten Körper gut.
Zu viel Aggression im Straßenverkehr.
Das wird auch ausgedrückt durch die SUVs - keiner braucht Geländewagen und Pseudogeländewagen in der Stadt und im Stau.
und auf dem Radweg= Abstellplatz für gelbe Säcke und alles.
SUV demonstrieren nur Straßenmacht.
Die verbrauchen ein Mehrfaches an Ressourcen bei Herstellung und Verbrennung.
Vielleicht erledigt sich das Problem auch so:
"Viele Viertklässler schaffen die Fahrradprüfungen nicht, klagen Landesverkehrswachten in ganz Deutschland."
SPON
@fly Die ist aber zum Führen eines Fahrrades nicht Pflicht.
@fly Das wäre ja noch zu verkraften, gäbe es da nicht so viele Radfahrer die so fahren als hätten sie die 4. Klasse nicht geschafft.
Einfache Lösung:
Schwarzparken zur Straftat machen. Genau wie schwarzfahren.
@Bernd Berndner Genau!! Parkraumerschleichung ;)
Ich fände ja eine Fahrrad-Demo mal ganz schön. Aber nicht so, wie das in Freiburg mal war, dass da 80 oder 100 RadfahrerInnen im Pulk auf verkehrsarmen Straßen fahren, sondern im ganz normalen Verkehr, mitten auf der Straße unter Inanspruchnahme in etwa des Raums, den ein Auto benötigt. Ich denke mal, dass es nicht lange dauert, bis der komplette Verkehr lahmgelegt ist. Vielleicht wäre das ja mal ne Möglichkeit, um aufzuzeigen, wie verkehrsentlastend RadfahrerInnen sind...
Gerne können sich dann auch noch ÖPNV-NutzerInnen dazu gesellen...
P.S.: Übrigens war ich grade im Supermarkt einkaufen. Am dortigen Fahrradabstellplatz hatte jemand seinen Hund angeleint, der damit 2-3 Fahrradstellplätze benötigt hat. Auch prima...
Prima Idee...
;)
//http://www.ttbielefeld.de/critical-mass-bielefeld
@HopeDrone so was gibt's schon lange: https://de.wikipedia.org/wiki/Critical_Mass_(Aktionsform)
Sicherlich sind Falschparker ein Ärgernis. Aber zumindest lassen sich Autos relativ gut erkennen, auch nachts. Viel schlimmer finde ich bauliche Maßnahmen, wo an Radfahrer überhaupt nicht gedacht wird. In meiner Stadt z.B. gibt es 2 Radwege, die dazu einladen es rollen zu lassen und Geschwindigkeit zu geben, weil flach (in meiner Stadt untypisch) und gerade Strecke. 2 Streifen, einer für Fußgänger, einer für Radler. Auf einen Schlag kommen in der Mitte (zwischen Fußgänger und Fahrradstreifen) nach einer leichten Kurve, massive Stahlmasten, die die Straßenbahn entlang der Straße nebenan mit Strom versorgen. Diese Stahlmasten sind grau, nachts mit vernünftigem Licht einigermaßen zu erkennen, aber höchstgefährlich für Leute mit Funzellicht oder leicht angeseuselt unterwegs. Wie man nicht auf die Idee kommt, wenn schon mitten zwischen Fahrrad und Gehweg Stahlmasten gebaut werden, diese wenigstens mit Katzenaugen zu markieren, ist mir unverständlich.
Was mich viel mehr ärgert als Falschparker, sind Radwege, die an Wohngebieten vorbeiführen, wo das Wohngebiet mit Lärmschutzmauern umgeben ist und die Ausfahrt für den Autofahrer durch eine Passage durch die Mauern führt: als vorbeifahrender Radler lässt sich nicht erkennen, ob ein Auto kommt. Auch da sind in meiner Stadt Radwege, die zu schnellem Radeln einladen (z.B. bergab)...plötzlich schießt ein Auto aus der Ausfahrt - das Radler wegen der Mauer ja auch nicht sehen kann und viele Autofahrer passen da gar nicht auf, fahren einfach zügig raus. Wenn der Radler Glück haben, können sie noch ein Ausweichmanöver einleiten, wenn es dumm läuft, bleibt nur noch fliegen und hoffen, dass man sich nicht zu arg verletzt.
Endlich ein Problem für das es eine einfache Lösung gibt: das teilautonome Fahren. Teilautonomes Fahren: das Auto erkennt durch GPS selbst, wie schnell und ob überhaupt an der jeweiligen Stelle gefahren werden darf und begrenzt automatisch die Geschwindigkeit. Frau Violeta Bulc, EU-Kommissarin für Verkehr, bezeichnet diesen längst überfälligen und technisch vollkommen unproblematischen Mechanismus als "intelligenten Geschwindigkeitsassistenten". Vorteil für den Fahrer: er darf jederzeit mit Vollgas fahren. Vorteil für die anderen Verkehrsteilnehmer: er fährt trotzdem nicht schneller als die maximal zulässige Geschwindigkeit. Vorteil für die Polizei: sie muß sich nicht mehr hinter der Hecke zum Blitzmarathon aufstellen. Bezüglich des Problems der Falschparker bedeutet das: auf Gehsteigen, Radwegen, etc. gilt für nicht berechtigte Autos: vmax = 0 kmh. Das heißt, bei Befahren dieser Zone wird das Auto nach z. B. sechzig Sekunden auf 0 kmh heruntergeregelt. Dies kann man optional gleich mit dem E-Call an das örtliche Abschleppunternehmen kombinieren.
2 Probleme:
GPS-Ungenauigkeiten
fehlerhafte Zuweisungen von Zonen (Bsp.: Einfahrten, die Gehwege kreuzen, insbesondere bei Neubauten)
Beim Fußball verkompliziert sich alles durch die Anwesenheit des Gegners.
@Sebas.tian Exakt! Und wenn die dann auch noch genug verdienen würden, damit sich jeder seinen eigenen Ball leisten und mitbringen könnte wäre alles wunderbar.
ich finde auch, dass Raadfahrer rücksichtsvoller agieren müssen und nicht noch durchquetschen.
Die Tugend heißt: Geduld.
Ich fahre auch oft schnell und so sollten wir alle mehr Zeit für die Fahrstrecke einrechnen.
Allerdings ist schon absehbar:
Wenn so viele Leute ständig ein neues Auto kaufen, ist bald nur noch auf den 4spurigen Autobahnen Platz zum Parken. So kann es nicht weitergehen.
Wegen Überfüllung geschlossen.
Ich finde nicht, dass es um die dreisten Falschparker gehen sollte, die ich fast täglich erlebe: mitten auf dem Radweg direkt vor einem Baugerüst alles ignorierend.
Die wird sicher niemals jemand abschleppen, auch dann nur widerwillig, wenn ich auf eine sofortige Anzeige bei der Polizeiwache bestehe - und meine Zeit dafür verschwende.
Die Hauptaktion sollte sein:
Sammeltaxis für alle kreuz und quer durch alle Städte. Kein Auto kaufen, nicht selbst fahren, sondern mobil an alle kleinen Orte mit Siebensitzer mit viel Platz für Gepäck. Finanziell öffentlich gefördert.
Rufprinzip.
Den Absatzmarkt und die knatternden Dragster bekämpfen.
@nzuli sana Kurz: Sie wollen ein Auto, ständig zur Verfügung aber bezahlen sollen es andere.
Nö möchte ich nicht.
Ich hatte noch nie ein Auto.
Es geht darum vom viel zu teuren Individualverkehr wegzukommen.
Aber abscheinend schaffen Sie es in meine klaren Formulierungen auch noch Falsches reinzuinterpretieren.
Monatstickets von 60€ für ÖPNV sind für Prekärverdienende viel zu teuer.
@nzuli sana Also ich weiß nicht wo Sie wohnen, aber hier in Frankfurt bekommen Sie für 60,- Euro nicht mal als Auszubildender ein Monatsticket. Aus den Nachbarstädten sind es 136,30 Euro für Erwachsene nur in der Stadt 89,10 Euro.
Schluck!
Friede den Hütten
Krieg den Palästen.
...
@Sven Günther In Berlin gibts sog. Job-Tickets, die in etwa 60 Eur/Monat kosten.
Lese ich da ein Plädoyer in der taz für Rechtsstaat und Polizei? Sind das sonst nicht die Bösen, denen man als OmniaktivistIn am besten mit zivilem Ungehorsam begegnet?
Viele Radfahrer, die ich Kampffahrer nenne, gehen offensichtlich davon aus, überall und unter allen Umständen Vorfahrt zu haben. Neulich beobachtete ich einen Kampffahrer, der über einen Waldweg raste, der auch von einem Hund benutzt wurde. Der Kampffahrer handelte nach der Devise, dass der Klügere sich richtig verhält. Und tatsächlich. Der Hund lief am äußersten Rand des Weges. Gut, dass viele Hunde intelligenter sind als diese "Weg da, jetzt komme ich"-Radfahrer.
Naja, Sie würden mit ihrem Hund nicht auf der Straße spazieren gehen, oder ihn auf der Straße spazieren lassen, oder? Beim Radweg ist es aber so, dass viele Hundebesitzer es für völlig selbstverständlich ansehen, dass sie da Gassi gehen können. Etwa auch so, dass eh jeder Baum und Grünstreifen öffentliche Hundetoilette sei. Ich mag Hunde und sag da nie was, kann aber verstehen, wie sich manche darüber aufregen.
"Kampffahrer" oder auch "Krampffahrer"...das sind für mich mehr diese Leute, häufig Opis mit Bierbauch auf Superhyperdingsbumsmountainbikes, teils mit E-Antrieb (sowas wie Haibike) mit Trikots bekleidet, Handschuhe,, Brille und Hardcorehelm, die Wald- und Schotterwege, Spazierwege usw. scheinbar als Gelände (Trailparcour) betrachten (obwohl diese Wege auch mit jedem Standart-Citybike befahrbar sind...) und da zu Lasten der Fußgänger ihren Spieltrieb ausleben.
Bei den Radwegen, auch in Verbindung mit Fußwegen, gäbe es enorm viel zu tun. Vor allem, seit die E-Bikes verstärkt unterwegs sind. Die werden oft von Leuten gefahren, die seit Jahrzehnten nicht mehr Rad fuhren, weil es überhaupt nicht anstrengt. Entsprechend rasant und ungeübt sind die häufig unterwegs...Selbstüberschätzung...in der Garage der dicke BMW, daneben das E-Mountainbike für 3500€... und wenn man schon von Omas überholt wird, aber doch zügig fährt...
Das wär eigentlich ein Thema der Grünen. Aber was hört man schon davon?
@Rolf B. Verwechseln Sie vielleicht Radfahrer und Kampfhunde?
@Rudolf Fissner Im Zweifelsfall gibt's da nur unwesentliche Unterschiede.
Ja, ich bin einer dieser Fahrer von denen Sie sprechen. Ich kann Ihnen nur schreiben, dass das einer der Möglichkeiten ist Unfällen aus dem Weg zu gehen. Insbesondere mit Autos. Sie müssen schneller und flinker sein, denn: Auf Rücksicht der Auto brauchen Sie nicht zu hoffen. Es geht um die eigene Gesundheit. Offensives Fahren und eben nicht zu hoffen, dass jemand Rücksicht auf Sie nimmt ist die Strategie; und aus meiner Sicht erfolgreich.
Das gilt nicht bei Anwesenheit von Fußgängern, allerdings für Gehwege ohne Fußgänger schon.
Es mag ja Zebrastreifen ohne Zebras geben, aber Gehwege ohne Fußgänger gibts nicht (in ner Stadt). Und Ihr "offensiver Fahrstil" (netter Euphemismus für Rücksichtslosigkeit und Egozentrik) geht nur solange gut, solange sie mir und meinem Spazier-Kampfstock nicht auf nem Gehweg begegnen. Dann wirds verdammt eng.
Bis demnäxt also!
:-)
Mal schauen wer schneller ist, Ihr Stock oder meine Speichen....
@Tom Farmer Böse Opis und Omis werfen auch mal spitze Stöcke hinterher...
Ja, ich weiß. Das muß man öfter mal üben. Klappt nicht immer gleich auf Anhieb.
Das Ziel sollte nämlich zwischen den Speichen liegen. Wegen des Physik-Nachhilfe-Effekts. Sie wissen schon: Fliehkraft, Gravitation, Ballisitik und Aufklatschwirkung pipapo...
Nur: Dazu sollte man erst gar nicht bis ins Opi-Alter warten.
@Tom Farmer Na, dann bis bald!
@Rolf B. Ich habe daher meinem Hund daher "rechts gehen" beigebracht. Ist aber nicht politisch gemeint. ;-) Und er versteht das auch.
Mein Hund (leider verstorben) hat schon kapiert, dass Kampffahrer wenig Hirn haben. Da habe ich einfach auf die Intelligenz des Hundes gesetzt. ;-)
Da Radfahrer oft Wege mit Fußgänger teilen, fallen verrohte Hirmlose natürlich besonders auf.
Ich ärgere mich über Radfahrer, die mich als Fußgänger wie zu jagendes Freiwild betrachten, mich schneiden, wegklingeln und auch streifen. Wieviele Fußgänger sind schon von Fahrradfahrern auf Gehwegen umgenietet, verletzt und auch getötet worden?
Seien Sie doch froh, wenn einer klingelt...viele machen das überhaupt nicht, bzw. wissen nicht, was das (Klingel) überhaupt sein soll und Schrauben es -zur Gewichtsoptimierung...man will ja sportlich sein- an ihren häufig auch noch unbeleuchteten Rädern ab.
Klingeln sollte natürlich rechtzeitig erfolgen...20-30m vorher.
...und ich ärgere mich über Fußgänger, die auf dem Radweg laufen und trotz klingelns nicht zur Seite gehen.
Ansonsten gilt die StVO
Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)
§ 1 Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
„Ich ärgere mich über Radfahrer, die mich als Fußgänger wie zu jagendes Freiwild betrachten, mich schneiden, wegklingeln und auch streifen.“
Ich gehe schon mal 10 km und mehr kreuz und quer durch Städte. Ich kann mich an keinen solchen Fall erinnern. An Alzheimer leide ich auch nicht. Was mache ich falsch?
„Wieviele Fußgänger sind schon von Fahrradfahrern auf Gehwegen umgenietet, verletzt und auch getötet worden?“
Nehmen Sie ihnen die Lanzen weg! ;-)
Ich kann Nicky's Erlebniswelt nur bestätigen. Blindwütige Radfahrer sind auf Gehsteigen eine ernst zu nehmende Gefahr für Fußgänger.
Kann es sein, dass Sie in einer Stadt leben in der es ein gut ausgebautes Radwegenetz gibt?
Na sehen Sie: So erklärt sich so manches - auch ohne Alzheimer.
„Kann es sein, dass Sie in einer Stadt leben in der es ein gut ausgebautes Radwegenetz gibt?“
Dem ist leider nicht so, ganz im Gegenteil.
So witzig finde ich das nicht. Einfach mal googlen.
Vor kurzem starb ein Mann, der aus dem Bus stieg und von einem Radfahrer (Radweg an der Bushaltestelle!!!!) umgenietet wurde.
@Nicky Arnstein Davon liest man auch jeden Tag in der Zeitung, wie täglich: "Autofahrer nietet anderen Autofahrer um.".
Ich denke auch, das schwächste Glied ist der gemeine Fußgänger. Wenn man z.B. in Berlin-Neukölln-Friedrichshain-Kreuzberg öfter untwegs ist, begegnet einem zwangsläufig das Phänomen des Lässig-Arrogant-Selbstverständlichen-Radfahrers auf Bürgersteigen.
Selbst dort, wo es sowieso schon eng ist, weil einfach viele Leute unterwegs sind, wie in Berlin etwa auf der Warschauer Brücke, finden sich Autisten, die dort längs radeln.
Ich bekomme dann regelmäßig TheWalkingDead-Gewaltfantasien.
Meine gute Fantasie ist eine Stadt ohne PKW. Mit Straßenbahnen, Seilbahnen und Radwegen breit wie Straßen.
@88181 (Profil gelöscht) Wenn es mehr Kontrollen und saftige Geldbußen für Radfahrer gäbe, würde es weniger solcher Autisten geben. Auch die Kennzeichnung von Rädern mit Numernschild und ein Radführerschein sollte Pflicht werden. Punkte in Flensburg sowieso.
Sie sind offenkundig ein Troll und versuchen lediglich Antworten zu provozieren.
„Konsequenterweise“ bräuchte dann auch jeder Fußgänger Nummernschilder. Bei Ihnen könnte man diese gefahrlos an die Birne tackern, wie es scheint ...
[Anmerkung an die Moderatoren: Das nennt man Humor. Er/sie/es ist offensichtlich ein Troll.]
@xxxLCxxx Was Sie Humor nennen, nenne ich krude Agressivität. Offensichtlich sind Sie nicht in der Lage sich gesittet zu unterhalten. Es würde mich nicht wundern, wenn Sie zur Fraktion der anarchistischen Radler gehören.
"Kennzeichnung von Rädern mit Numernschild und ein Radführerschein sollte Pflicht werden. Punkte in Flensburg sowieso." (Zitat: Nicky Arnstein)
Exakt dies wären die richtigen Maßnahmen!
Ergänzen würde ich das aber noch mit der Tragepflicht von pinkfluoreszierenden arschförmigen Schandhauben für erwiesene KampfradlerInnen.
@LittleRedRooster :-)
Es ist verdammt schwer, jemanden mit einem Fahrrad totzufahren. Meist handelt es sich bei diesen (wenigen) Fällen um ältere Menschen, die beim Umfallen – unabgestützt – mit der Rübe aufs Pflaster aufschlagen. Das mag jetzt zynisch klingen, ist es aber nicht: Ich bin mir relativ sicher, dass mehr Menschen am Hupen (Herzkasper) versterben. Solche, die über schlecht gepflasterte Wege stolpern, gibt es vermutlich noch viel häufiger. Unter diesem Gesichtspunkt waren die alten Wege (Kies, Schotter) eben doch nicht die schlechtesten …
Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.
Die Moderation
@Nicky Arnstein Die Schuld ist aber laut Ihrer Quelle etwa gleich zwischen Fußgängern und Radlern verteilt. Zudem steht dort auch, Radfahrer auf Gehwegen verursachten nur 3% der Fußgängerunfälle.
@849 (Profil gelöscht) Unfall hin, Unfall her, mir gehen diese Leute einfach auf den Sack. Es ist fast nicht mehr möglich beim Gehen mit dem Kopfhörer Musik zu hören, weil jeden Augenblick einer dieser Ich-mache-mir-meine-eigenen-Regeln-Deppen daherkommt.
Blinder Aktionismus. Die Radfahrer und ihre Lobby kapieren eben nicht, dass nur über den Rückbau von Radwegen und Radspuren ein sicherer und schneller Einsatz des Rades als Alltagsverkehrmittel möglich ist.
Zurück zum Mischverkehr. Die Separierung ist in jeder Hinsischt gescheitert.
@Rosinsky Steffen Zumal 99% der Radfahrer entweder auf Straßen oder Gehwegen fahren und die Radwege nicht nutzen.
Ich bin froh, wenn ich nicht die Straße nutzen muss, da ich die Autofahrer kenne, die mit 60 laut Tachoanschlag durch die Innenstadt mit 20 cm Abstand an mir vorbei fegen. Bevor ich auf einem reinen Gehweg radel, fahr ich aber auf der Straße. Bei Kindern ist es mir aber lieber, wenn sie auf dem Gehweg bleiben - zu gefährlich auf der Straße.
Und, zumindest was ich sehe, macht es die breite Masse ähnlich. Vollkommener Gemischtverkehr ist bei dem heutigen Verkehrsaufgebot nicht mehr möglich und zu gefährlich.
Ich bin auch viele Jahre Auto gefahren. Im Außendienst einst mit Dienstwagen teils 60 000km im Jahr.
Ich weiß schon wie die Autofahrer ticken: "schnell, schnell, hetz, hetz, schnell zurückschalten, gib Gas" ,quieeetsch, brems bei Dunkelgelb rechts abbiegen...und nicht kucken, kommt ein Fußgänger, ein Kinderwagen, Radler...denn die sollen halt gefälligst gescheit gucken...
@Nicky Arnstein Das ist Unsinn. Radwege bzw. alles was danach aussieht werden natürlich genutzt. Dass viele auch unerlaubt auf Fußwegen uterwegs sind, hängt viel mit der Farbahnphobie zusammen, die den meisten anerzogen wird.
@Rosinsky Steffen An Ausreden mangelt es Radfahrern nie. Wenn ich eine Phobie habe, dann muss ich sie behandeln lassen. Eine Phobie ist kein Freibrief für Verkehrsrowdytum.
@Nicky Arnstein Ihre "Argumente" sind ähnlich krude und an den Haaren herbeigezogen wie jene, die Sie in Bezug auf Israel anbringen.
Als Autfahrer 7 Fußgänger / Öffinutzer muss ich auch immer wieder staunen, wie hirnlos einige Mitmenschen sind.
Der Falschparker, dem es sch...eigal ist, ob noch irgendwas an ihm vorbeikommt, damit er ja keinen Meter laufen muss; der verbissene Weg-Da-Jetzt-Komm-Ich-Radelhonk, der keine Regeln anerkennt und grundsätzlich immer Vorfahrt hat; der Handy-Zombie, der mechanisch vorwärts tappst, ohne irgendwas wahrzunehmen außer dem Bildschirm seines Smartfons; die dummerhaft-flapsigen "Obercoolen", die ihre Dreckstiefel in der Bahn auf dem gegenüberliegenden Sitz ablegen müssen und auf Schritt und Tritt Müll hinterlassen.
Alles Egomanen, die nur an sich selbst interessiert sind. Was will man denn von denen an Einsicht oder Mitarbeit erwarten? Da hilft leider nur Durchgreifen. Das sollte man dann auch tatsächlich tun. In allen Kategorien.
Freiheit endet da, wo sie die Freiheit anderer einengt.
@849 (Profil gelöscht) Es geht hier nicht um Israel, sondern um Kampfradler in Deutschland. Die sind eine wahre Pest. Zu tumbe, um über den Tellerrand ihrer kleinen Eigennutz-Welt hinauszublicken - Hauptsache, ICH bin schnell und MIR steht nix im Weg. Da muss ich "Nicky Arnstein" schon Recht geben.
@849 (Profil gelöscht) P.S.: Meine Argumente basieren auf meine täglichen persönlichen Erfahrungen als Fußgänger und Autofahrer mit anarchistischen Radfahrern, die der Ansicht sind, dass für sie die Straßenverkehrsordnung nicht gilt und tun und lassen können, was ihnen beliebt.
@849 (Profil gelöscht) Ich hätte darauf wetten können, dass Sie sogar bei einem Verkehrsthema Israel ins Spiel bringen. Ich fühle mich mal wieder bestätigt.
@Rosinsky Steffen Fahren Sie mal ein paar Mal die Sonnenallee in Berlin hoch und runter!
@849 (Profil gelöscht) Kann ich machen und dann?
@Rosinsky Steffen Dann entwickeln sie vielleicht auch eine Fahrbahnphobie...
@849 (Profil gelöscht) Eine Gehwegphobie sollten Radfahrer entwickeln.
In Tschechien (glaube ich) war es mal üblich, dass Falschparker mit einer Parkkralle versehen wurden. Wer wollte, dass diese entfernt wurde, musste bei seinem Fahrzeug warten, bis die nächste Streife vorbeikommt und dann auch die Strafe gleich begleichen. Und das konnte mitunter Stunden dauern. Wer nicht bei seinem Fahrzeug war, als die Streife vorbeikam, musste eine weitere Runde warten.
In einem Law-and-Order Staat, der alles verbietet und hart bestraft, möchte ich nicht leben wollen. Trotz des z.T. wirklich ekelhaften Verkehrsverhaltens einiger Auto-, Motorrad- und FahrradfahrerInnen. Die allgemeine Verrohung ist durch Strafen und Ordnungsmaßnahmen nicht in den Griff zu kriegen in einer Gesellschaft, wo Unverschämtheit und Machtdemonstration mit Klugheit verwechselt wird.
Hui, konsequentes Einhalten von Gesetzen ist jetzt was erstrebenswertes?
In der TAZ?
Als Autofahrer nerven mich vor allem Radfahrer, die ohne Rücksicht auf Verluste und Verkehrsregeln herumdüsen und Fußgänger die wie Zombies mit Blick auf das Handy auf die Straße stolpern. Als Radfahrer nerven mich rücksichtslose Autofahrer und Handyzombies. Als Fußgänger nerven mich rücksichtslose Radfahrer, Autofahrer und herumstopernde Handyzombies. Damit ist doch klar ein Trend zu erkennen: Verbietet Handys.
„Und das Tolle ist: Um diese radikale Forderung umzusetzen, braucht es keine einzige Gesetzesänderung – sondern nur den Willen bei Polizei und Ordnungsämtern, die bestehenden Gesetze endlich durchzusetzen.“
Das Problem in einem Satz benannt, bravo! ;-)
Nur solange unsere Gesetzeshüter für den Einkauf einer Leberkässemmel selbst den Radweg mit dem Einsatzfahrzeug blockieren, anstatt regelkonform auf der Strasse zu parken, wird sich da in Zukunft nichts ändern.
Schade, dass sich die Beamten Ihrer Vorbildfunktion nicht bewusst sind.
Dass ich in der taz mal so einen richtig zähnefletschend-kompromisslosen Law-and-Order-Kommentar lesen würde, hätte ich nicht gedacht. Aber wenn der Zweck stimmt, sind wohl wirklich die Mittel heilig, und die Verhältnismäßigkeit kann in den Wind schießen...
Herr Kreutzfeldt, es gibt fast kein Gesetz im öffentlichen Recht, das mit der vollen Härte umgesetzt wird, die es theoretisch zuließe. Würde man das mit den Polizeigesetzen machen, die dzum Abschleppen ermächtigen, wäre es ein rechtsstaatliches Gebot, das nicht nur auf die pösen Autofahrer und ihre verhassten Stinkegefährte zu beziehen, sondern auf ALLE, die die öffentliche Ordnung und/ oder Sicherheit im Rechtssinne "stören" und „negative Vorbildwirkung“ entfalten. Das aktuelle Bayern wäre dann im Vergleich eine riesengroße, anarchische Hippie-Kolonie, und eine erheblicher Teil der Bevölkerung müsste im Polizeidienst arbeiten.
Wollen Sie das wirklich??
@Normalo Es geht doch nicht darum, die Härte des Gesetzes überall anzuwenden, aber wenigstens dort, wo sie wirklich nötig wäre. Dass das in punkto Auto nicht einsichtig ist, liegt an der übergroßen Mehrheit von Autofahrern an den Hebeln der Administration.
"Nötig" klingt so schön objektiv, ist es aber nicht. Genau das zeigt ja dieser Kommentar: Wenn das Abschleppen schon nötig sein soll, sobald ein falschparkendes Fahrzeug völlig ohne Fremdgefährdung einfach nur ein schlechtes Beispiel („negative Vorbildwirkung“ - sind sie nicht niedlich, unsere Bürokraten?) abgibt, dann ist "nötig" so weit ausgedehnt, dass es praktisch keine Ausnahmen mehr zulässt.
Sich effektiv auf den Standpunkt zu stellen, brutalstmögliches Durchgreifen sei per se nötig, wenn es um Autos geht, wäre genau das bigotte Wutbürgertum, über das ich mich in meinem Ausgangposting beömmelt habe. Stelle sich mal Einer vor, irgendwer sonst würde sich mit ähnlicher Verve für ein entsprechend rigoroses Vorgehen gegen Schwarzarbeit ("Alle einsperren/deportieren!"), Drogenkonsum ("Alle solange wegsperren, bis sie komplett clean und ihre Hanfpfanzen verdorrt sind!") o. ä. aussprechen. Lachhaft, oder?
Der Besitz normaler geistiger Fähigkeiten und dem Willen zu einer möglichst objektiven Betrachtung bei der Einschätzung von "nötig" ist natürlich entscheidend. Dass die Einschätzungen bei einer Gesellschaft, deren größter Fetisch das Auto ist, nicht objektiv und der Wille zur Unterscheidung gelähmt ist, ist allerdings kein Wunder.
Ich würde bestimmt kein Auto abschleppen lassen, nur weil es im Halteverbot steht und sonst einen stört. Aber wenn Autos auf dem Radweg stehen und die Fahrer auf die Straße zwingen oder auf den Gehweg, dann ist das objektiv gefährlich und das Abschleppen deshalb nötig.
"Ich würde bestimmt kein Auto abschleppen lassen, nur weil es im Halteverbot steht und sonst einen stört."
Sie vielleicht nicht - Herr Kreutzfeldt schon. Darum ging es.
Davon abgesehen: Wir leben in einer Demokratie. Der Autofetisch ist Mehrheitswille, das geltende Maß Toleranz und Laissez-faire-Attitüde des Staatsapparates im Straßenverkehr (Radfahrer wie Fußgänger können sich AUCH eine Menge Rücksichtlosigkeiten leisten) im Zweifel auch von den meisten Menschen nicht ungewollt.
@Normalo Da haben wir einen unüberbrückbaren Dissenz. Demokratie ist für mich nicht dafür da, dass jeder seinen unvernünftigen Gelüsten nachgehen darf, sondern sie soll der Vernunft zum Durchbruch verheflen. Dass sie das in einer Gesellschaft niemals können wird, der ihre Gelüste mehr gelten als die Vernunft, scheint mir offenbar. Demokraten müssen gegen ihre (Klassen-/Standes-)Interessen votieren, wo diese zum Nachteil anderer gereichen. Freiheit ist kein Freibrief für unvernünftiges Verhalten.
Freiheit ist keine Freiheit, wenn sie nicht AUCH Freibrief für unvernünftiges Verhalten ist. Wenn man den Menschen nur nominell die Möglichkeit gibt, sich frei zu entscheiden, ihnen dann aber die jeweils "falsche" Entscheidung durch die Hintertür doch wieder abschneidet, ist das kein Stück besser als eine hochoffizielle Diktatur.
Wie weiter unten geschrieben, eröffnet die Demokratie nunmal die Möglichkeit, Unvernunft (i. e. was die ganz besonders gut durchblickende Minderheit dafür hält) zur Staatsräson zu erklären. Bedingung: Eine Mehrheit muss in dieser konkreten Unvernunft übereinstimmen. Es kann sich nicht Jeder nach Lust und Laune unvernünftig verhalten, aber wenn sich eine Mehrheit findet, dass er das können sollte, dann IST das der Freibrief, es auch zu tun.
Denken Sie mal drüber nach, wenn Sie ihren nächsten Kater auskurieren - insbesondere falls Sie diesen einem besonders leckeren Tröpfchen oder einer besonders fröhlichen Abendveranstaltung zu verdanken haben (und ja, auch diese Form der Unvernunft ist gemeinschädlich - da gibt's garnichts dran zu diskutieren.). Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Ihr Leben solche der Unvernunft geschuldeten Gelegenheiten enthält.
"Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Ihr Leben solche der Unvernunft geschuldeten Gelegenheiten enthält."
Das Aufstehen viel heute morgen etwas schwer. :-)
Ihre Argumentation kann ich dennoch nur sehr bedingt nachvollziehen. Die Freiheit nach dem Begriff, den Sie von ihr zeichnen, ist nach der Unvernunft hin komplett offen. Das schließt insofern die Tötung von Menschen ein, die nicht mensch selbst ist.
Beim Abschleppen von falschparkenden Autos soll genau das verhindert werden, also dass ein anderer wegen der Unvernunft des Parkers zuschaden kommt.
Demokratie hat nicht die Aufgabe, den Hedonismus in einem falschen Verständnis von Freiheit (nämlich als ausschließlich negative, als Abwesenheit von Zwang) anzubeten oder zu fördern, sondern sie ist eine auf Ausgleich von Interessen ausgerichtete Staatsform, in der Politiker vom Volk gewählt werden und diesem danach einiges zumuten können, z.B. dass sie die Interessen der Industrie über die Gesundheit des Bürgers stellen.
Allerdings könnten sie auch anders, tun sie aber nicht, weil sie selbst gerne unvernünftig sind und mehr an ihre Pfründe denken, als an die Aufgabe, für die sie gewählt wurden. Das ist aber dann kein Zeichen für eine demokratische Gesinnung.
Interessant, wie unterschiedlicher Meinung man sein kann, was den Sinn und Funktion von Demokratie betrifft. Ich sehe zwar auch den Zweck des Interessenausgleichs, vermag in dem Konzept aber keinen Primaten der "reinen Vernunft" zu erkennen. Für mich geht es darum, einen Handlungsmaßstab zu finden, der aus der Summe der individuellen Prioritäten aller Bürger ermittelt ist.
Aus meiner Sicht ist es logisch, dass eine Demokratie viele Exzesse (z. B. eben auch die willkürliche Tötung Anderer) sanktioniert und zu verhindern versucht. Den meisten Menschen ist halt mehr daran gelegen, sich ihnen nicht ausgesetzt zu sehen, als sie selbst begehen zu dürfen. Was ich nicht sehe, ist eine Pflicht von gewählten Politikern oder anderen - selbsterwählten - Vernunft-Elitaristen, die vermeintliche Unvernunft des Volkes zu korrigieren. Das hieße nichts anderes als dem Volk nur insoweit die Herrschaft zu geben, als es dabei keinen Blödsinn fabriziert. Müsste man dann nicht auch die Stimmen der AfD-Wähler für ungültig erklären? Oder besser gleich auch die Stimmen der Wähler aller anderen Parteien, die im Groben und Ganzen unvernünftige Politik machen, also aller bis auf die... Tja, welche denn nun?
Darauf läuft so eine Denke letztlich hinaus: Ultimative Entscheidungsinstanz ist am Ende doch nicht der dumme Pöbel und was er so für richtig hält, sondern der überlegene Geist, der den Pöbel zur Not zu seinem Glück zwingt. Das ist obrigkeitliche, diktatorische Denke.
Und nochmal: Wenn "Demokratie" so funktionieren würde, dann hätten Sie gestern Abend keinen draufmachen dürfen, weil legaler Alkoholkonsum nämlich ZUTIEFST unvernünftig ist, viel Leid anrichtet und nur aufgrund der unentschuldbaren, fortwährenden, kollektiven Sauflust des unvernünftigen Souveräns noch erlaubt ist. Genauso wie Autofahren in der Stadt.
Also wirklich: NEIN! Ich möchte nicht im Polizeidienst arbeiten um Jagd auf rücksichtlose Parksünder und egomanische Fahrradfahrer zu machen die im Zweifelsfalle beide den Fußgängern das Leben vermiesen in dem sie Gehwege zuparken oder als Rad-Rennstrecke mißbrauchen.
Viel lieber würde ich einfach bei falsch parkenden Autos über Motorhaube und Dach latschen und Radfahrer mittels Spazierstockattaken in die Speichen erlegen.
Leider ist dann aber bestimmt die Polizei hinter mir her. Dafür nehmen sie sich dann ja wohl bestimmt Zeit, gell. Ich sag's ja: Immer alle gegen mich - ist doch echt fies, oder ?
Der ADFC ist übrigens nicht ganz unschuldig an der Situation, weil er lieber den Tropfen auf dem heißen Stein als Erfolg bejubelt, anstatt aktiv sein politisches Mandat wahrzunehmen.
(gutes Beispiel zum Googeln: "Fahrradstraße in Mönchengladbach").
Seltsam, ausgerechnet dem ADFC hier einen Vorwurf machen zu wollen. Und ein politisches Mandat hat der Verein ja nun auch nicht.
Abgesehen davon: Der ADFC kann auch nicht überall sein. Dem Verein daraus eine Mitschuld an der Situation zu stricken ist doch hanebüchen.
Seltsam: Obwohl ich oft Auto fahre, rege ich mich nie über RadfahrerInnen auf, egal wie bekloppt die manchmal fahren…
Liegt wohl an der Empathie, die man eigentlich entwickelt haben sollte, wenn man selber regelmäßig mit dem Rad unterwegs ist.
Die Sache mit dem Falschparken ist vorzugsweise eine Sache der Machtausübung: Beim Supermarkt mit dem fetten SUV mit laufendem Motor direkt vorm Eingang parken, während die Frau gerade einkauft, obwohl keine 5 Meter daneben freie Parkplätze sind, das ist eine ganz klare Aussage. In abgeschwächter Form natürlich überall in der Innenstadt und sogar vor der Dorfkneipe zu finden. "Ich mache das, weil ich es kann, weil keiner es wagt, mich daran zu hindern!".
Das eigentliche Problem aber ist nach wie vor ungelöst, nämlich die viele Jahrzehnte lang ausschließlich zur autogerechten Stadt hin betriebene Planung, die jetzt gerade kollabiert.
Selbstgerechte privilegierte Bewohner der gentrifizierten Innenstadtbezirke, die mit dem Finger auf die bösen Autofahrer zeigen, bringen uns nicht weiter, denn nicht alle können dort wohnen, haben aber oft unfreiwillig dort zu tun und sowohl das Radweg-/Fahrradstraßenangebot als auch der ÖPNV sind meist mehr als dürftig. Es ist wohlfeil für denjenigen, der direkt neben Arbeitsplatz/Behörde/Post/Bank/Einkaufszentrum etc. wohnt, gegen Autos zu wettern, aber mit welchem Recht mag man anderen die oft schikanöse und extrem zeitaufwändige Anfahrt ohne Auto zumuten?
Auch heute noch werden in vielen Städten innerstädtische Autoschneisen hereingebrochen, Firmenzentralen und Shoppingmalls gebaut, aber gleichzeitig verkaufen die Kommunen öffentlichen Grund zur Bebauung oder Firmen streichen den Kundenparkplatz, während das ÖPNV- oder Radfahrerangebot nicht adäquat vorangetrieben wird.
Solange Deutschland in erster Linie Autoland und in zweiter Linie Baustellenland ist, mögen sich die Fahrradaktivisten in ihrer Mikro-Filterblase noch so sehr echauffieren, es wird sich nichts grundlegend ändern.
"mit welchem Recht mag man anderen die oft schikanöse und extrem zeitaufwändige Anfahrt ohne Auto zumuten?"
Es gibt so viele andere Bereiche, wo uns allen sehr viel zugemutet wird. Die Bannung des Autos aus den Städten ist keine Zumutung - wenn man gesamtgesellschaftlich rechnet.
Es gibt nötigen Verkehr und unnötigen. M.E. ist der meiste unnötig. Wer mit dem Auto in die Stadt fährt und dabei nicht von weit draußen kommt, ist m.E. nicht ganz bei Trost.
Beispiel: Nachbarn von uns trafen wir (mit dem Rad bewaffnet) neulich in der Innenstadt. Sie wollten dort nur eine bestimmte Kleinigkeit kaufen. Natürlich waren sie mit dem Auto gekommen, obwohl nur 2 km entfernt. Warum um alles in der Welt sollte man solche Nonsens-Fahrten nicht per Gesetz verbieten?
Autos raus aus den Städten!
Ein Arbeitskollege, wohnt Luftlinie nicht mal einen km von der Arbeit entfernt und kommt Sommer wie Winter mit dem Auto (schicker Mittelklasse BMW - im Winter kratzt er wohl so lange wie er laufen müsste.
Nicht umsonst wiegt er bei ca. 1,75m Körpergröße 180 kg. Figur wie eine Tonne...
"Es gibt so viele andere Bereiche, wo uns allen sehr viel zugemutet wird."
Ja, zum Beispiel in vollen S-Bahnen und Bussen fahren zu müssen, in denen es im Sommer unerträglich heiß ist und in denen es höllisch nach Schweiß stinkt.
@Nicky Arnstein Daran ist ja nun nicht der ÖPNV schuld, sondern jene, die ihn nutzen. In Berlin ist die Geruchsbelastung zudem wahrscheinlich doppelt so hoch wie in Großstädten, die weniger sexy, dafür aber reicher sind. :-)
@849 (Profil gelöscht) Wenn Berliner Busse und Bahnen wie in anderen Metropolen klimatisiert wären, wäre das Geruchsproblem auch geringer. Also tragen die Betriebe des ÖPNV eine Mitschuld.
Die Bannung des Autos aus den Städten ist keine Zumutung - wenn man gesamtgesellschaftlich rechnet.
Es liegt im Wesen einer Zumutung, dass sie nicht so ohne weiteres teilbar ist. Sie trifft immer nur den, dem sie zugemutet wird - in dem Fall also die Individuen, deren Probleme Khaled Chaabouté beschrieb.
"Gesamtgesellschaftliche Betrachtung" ist da ein schwacher Trost. Mehr noch: es ist ein argumentativer Taschenspielertrick derer, die von der Zumutung profitieren, um die Probleme Anderer vom Tisch zu wischen.
@Normalo Das "Kompliment" kann ich Ihnen post(ing)wendend zurückgeben. Sich auf die Probleme anderer zu berufen, die in Wahrheit nur ihre Privilegien verteidigen, kann jeder tun und es wird ihm umso mehr Gehör geschenkt, je mehr Menschen es gibt, die von diesen Privilegien nutznießen oder nach ihnen streben. Der Vorrang des Autoverkehrs in Städten ist nicht nur objektiv eine Zumutung für die Mehrheit der Einwohner, sondern er schädigt selbst jene, die zugleich Einwohner und Autofahrer sind. Aber natürlich hat Vernunft hier keine Chance. Das ist ähnlich wie mit dem Veggie-Day. Da ist ja das Aller- oder Zweitheiligste des teutschen Michels tangiert.
"Der Vorrang des Autoverkehrs in Städten ist nicht nur objektiv eine Zumutung für die Mehrheit der Einwohner, sondern er schädigt selbst jene, die zugleich Einwohner und Autofahrer sind."
Der Autoverkehr wird solange Vorrang haben wie es keine komfortablere Alternative gibt. Natürlich können wir uns Pferdekutschen zurückwünschen, aber die vielen Pferdeäppel auf den Straßen werden dann bestimmt auch als Zumutung betrachtet werden.
Gegen Pferdekutschen hätte ich nicht's
einzuwenden. Rikschas, warum nicht?
Lustig wär das allemal und die Leut hätten mehr Bewegung. Vor 150 Jahren gab's keine Autos. Funktioniert hat trotzdem alles. Verkehr in Innenstädten zumindest zu begrenzen, halte ich für richtig. Gezwungenermaßen lassen sich Leute und Industrie dann schon was einfallen. Produktionsindustrie ließe sich z.B. komplett aus Innenstädten verbannen und außerstädtisch, am Rand usw. bündeln. Dadurch würde viel LKW-Verkehr eingespart. Sicher, das wären riesige Infrastrukturmaßnahmen. Würde aber die Lebensqualität in unseren Städten verbessern - schon allein die Lärmproblematik.
Sie werden mich auch die "gesamtgesellschaftliche Betrachtung" nicht als Argument für individuell unzumutbare Einschnitte verwenden sehen. Insofern: Danke für das "Kompliment", aber nein danke.
Zur Zumutung des Autoverkehrs:
In der Tat gehört es wohl zum Menschsein dazu, die Vernunft auch von Zeit zu Zeit mal bewusst auszublenden - und schändlicherweise nicht einmal die Auswahl dieser Verweigerungen "vernünftig" zu treffen. Die Chancenlosigkeit der Vernunft in puncto Automobil ist insofern wohl wirklich noch am ehesten als "natürlich" zu bezeichnen.
Deshalb haben wir auch eine Demokratie und einen Bundestag in Berlin, keinen mit allen neuesten PC- und Vernunftsupdates gefütterten Politrechner. Dieses System erlaubt es einer hinreichenden Mehrheit, kollektiv der Unvernunft zu fröhnen, sofern sie sich auf eine bestimmte einigen kann. Das mag für die jeweilige vernünftige Minderheit zwar zum Haareraufen sein, gibt ihr aber keine Bonusstimmrechte für höher Vernunftbegabung (die ja auch nicht notwendigerweise vorhanden sein muss - wenn ich schon "Veggie-Day" höre... ;-)).
@Normalo Anführungszeichen vergessen - der erste Satz des Postings war natürlich ein Zitat.
Das schöne an dieser ewig währenden Diskussion ist doch, das Dank unzähliger Studien, Analysen und Kommentare schlüssig belegt ist, dass der jeweils andere Verkehrsteilnehmer, das eigentliche Problem ist. Mir geht es da am allerbesten, ich bin häufig Fußgänger, der oft mit dem Auto unterwegs ist und viel Fahrrad fährt, ich kann mich über euch alle ereifern. Egal was ich gerade tue, es ist immer einer da, dessen Verhalten ich zum kotzen finden darf. Dabei bin ich noch nicht mal in einer Filterblase gefangen, es sind ja deren Drei. Was meinte dereinst das Glasmännlein zu Peter Munk, was er sich anstatt Pferdchen und Wägelchen hätte wünschen sollen, "Klugheit" und "Verstand"? Aber lassen wir das, scheiß auf den Tellerrand.
@Weidle Stefan Der Unterschied den du nicht außer Acht lassen solltest, ist der, dass der Fußgänger und Radfahrer, dessen Verhalten du zum kotzen findest, dich höchstwahrscheinlich leben lässt, beim Autofahrer bin ich mir da nicht so sicher.
@Weidle Stefan Egal, womit ich unterwegs bin: ich ärgere mich stets über Autofahrer und Radfahrer, die zu schnell oder ohne Licht fahren.
@849 (Profil gelöscht) Autofahrer ohne Licht?
Wenn ich Auto fahre, nerven Radler. Wenn ich radfahre, rege ich mich über Autofahrer auf.
Wir haben im Lande zwar genügend Normen, aber halt ein Vollzugsdefizit, v.a. bei Vorgängen, die mit "absch..." anfangen.
@Trango Wie sind Sie denn drauf?!
Wie wäre es mit autofreier Stadt, Kostenloser ÖPNV ... ?
@Uranus Wie wäre es mit ÖPNV, der in einer Großstadt wie Berlin nicht alle 20 Minuten fährt, sondern höchstens alle 10 Minuten, auf Umsteigeverbindungen abgestimmt ist und vor allem in dem es im Sommer klimatisiert ist? So etwas gibt es z.B. in London.
@Nicky Arnstein Berlin kann sich sowas nicht leisten. Schon ein Wunder, dass es dort Busse gibt...
Ich hab vor einem Vierteljahr auch über die Leute gelacht, die Postkarten unter Scheibenwischer klemmen, und mache es jetzt selbst. Warum?
Halle ist nicht Berlin. Deutschland ist nicht Berlin. In sehr vielen Köpfen ist Falschparken noch ein Kavaliersdelikt.
Dagegen hilft eine einzelne Postkarte gar nichts. Auch 3000 Postkarten helfen dagegen wenig.
Aber eine gleichzeitige Aktion in vielen verschiedenen Städten, von denen jeder hört, die in verschiedensten deutschlandweiten Medien kommt, die Diskussionen auslöst und verärgerte Reaktionen, die kann eins schaffen: sie ist eine öffentliche, unüberhörbare Gelbe Karte.
Ich habe wenig Ahnung vom Fußball, aber die Bedeutung einer gelben Karte verstehe sogar ich: "noch so ein Ding, und du fliegst raus!".
Diese ganze Kampagne richtet sich an alle vier Ebenen:
* Persönlich: Die Autofahrer selbst informieren und aufklären.
* Regional: Öffentliche Diskussion anstoßen, das Blockieren von Wegen aus der Ecke des Kavaliersdelikts rausholen
* lokalpolitisch: Druck auf die Ordnungsämter und die Polizei erhöhen, durchzugreifen. Von der Verwaltung Parkraumkonzepte einfordern. Totalversagen der Stadtverwaltungen anprangern.
* bundespolitisch: Bußgelder auf europäischem Level, also 100 Euro.
*Wenn* diese Aktionswoche gelingt, wenn jetzt noch alle aufspringen, die sich über Falschparker ärgern, dann wird das eine gelbe Karte auf allen vier Ebenen.
Diese Woche heißt *erste*. Sie muss die öffentliche Meinung einfangen. Außerhalb der Freaks und Nerds. Die Massen. Aufbauend auf Wegeheld-Vorarbeit von vier Jahren das noch mal konzentriert pushen.
Sie muss die Grundlage bilden, in ein paar Monaten Bilanz zu ziehen.
Falls nicht geliefert wird, steigt in einer zweiten Aktionswoche der Druck (immer zivil + legal!).
Falls nicht geliefert wird, steigt in einer dritten Aktionswoche der Druck (immer zivil + legal!).
Und Gerüchte besagen, dass auch große Kampagnenprofis langsam Interesse haben.
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Die Moderation
In Frankfurt/M. standen bis eben monatelang wenige bis keine Abschleppwägen zur Verfügung. Formfehler bei der Ausschreibung dieser Dienstleistung. Tja. So viel zum "Willen". Hat übrigens der alte Verkehrsdezernent von den Grünen verbockt. Der neue ist oldskool-SPD, da tut sich dann auch nichts.
Wie soll das gehen, wenn schon Ordnungsamt, Polizei etc. ihre Karren grundsätzlich auf der Radspur abstellen, selbst wenn 10 Meter weiter ein Parkplatz frei ist? Wenn bei Baustellen Radwege schlicht stumpf abgesperrt werden, um Zeug abzustellen, ohne früh genug darauf hinzuweisen, so dass man den Bordstein runter- und raufmuss, während bei jeder gesperrter Straße großflächig eine Umleitung ausgeschildert wird? Und das oft über Monate? Wenn Radwege einfach irgendwo enden? Wenn Mülltonnen, Sperrmüll und Postautos grundsätzlich auf dem Radweg stehen? Wenn Läden und Gastronomie mit Tischen und aufgestellten Werbeschildern lässig den Gehweg blockieren, so dass die Fussgänger notwendigerweise und ohne jede Bewusstheit auf dem Radweg herumlaufen? Wenn Radwege überhaupt als Frei- und Ausweichraum für jegliche Art der Nebennutzung in Haus- und Fahrbahnnähe betrachtet werden und Radfahrer halt zusehen müssen, wo sie bleiben? Wenn man als Radfahrer sehr schnell den Ruf des Querulanten weg hat, wenn man konsequent die Polizei oder das Ordnungsamt kontaktiert (wenn man nicht eh schlicht ignoriert wird)?
Da kann man nur rasend werden oder resignieren.
Dieses "Ich muss mich mit viel Geschick und unter völliger Missachtung aller Verkehrsregeln irgendwie durchschlängeln wo gerade Platz ist" ist meiner Meinung nach ein ganz wesentlicher Faktor in der oft anzutreffenden Ignoranz von Radfahrern den Verkehrsregeln gegenüber: Man bekommt das geradezu beigebracht. Wenn man sein Fahrrad gerne als Fahrzeug nach allen Regeln der Straßenverkehrsordnung benutzen wollte, bräuchte man praktisch eine fahrtbegleitende Live-Schaltung zu Polizei, Ordnungsamt und Abschleppdiensten und würde bei jeder Fahrt eine Spur von Strafzetteln quer durch die Stadt hinterlassen.
Yup, exakt so sieht‘s auf nem Drittel meines täglichen Arbeitsweges aus. Kommen noch die Smartphone-Zombieherden dazu, die alle paar hundert Meter aus dem Linienbus direkt auf den Radweg getrieben werden.
Wäre nur halb so wild, wenn man als Radfahrer konsequent auf die Straße ausweichen dürfte. Darf man aber viel zu oft nicht, und selbst wenn man darf, oder es trotzdem tut, erregt das schnell massiven Unmut der Autofahrer. Und die sitzen am längeren Hebel, haben einfach die dickere Knautschzone.
Ich mag sie ja auch nicht, die militanten Radrambos, aber Verständnis hab ich bei diesen Zuständen schon.
@Ruhig Blut Manchmal wünsch ich mir ne fette Schiffshupe. Keine Ahnung, ob’s sowas in klein und mobil gibt. Dafür würde ich gerne ein paar Kilo Gewicht in Kauf nehmen. Und dann aus sicherer Entfernung alles mit 100 dB aus dem Weg dröhnen ;-)
Wie heißen denn diese Dosen-Tröten mit Druckluft für's Stadion? Die sind doch recht hübsch laut, mit Kabelbinder ans Rad gebaut, reicht ein Knopfdruck.
Ich habe im Hinterrad meines Trecking-Rades eine leichte Unwucht, einmal gebremst, quietscht das so laut, dass die schlurfenden Fußgänger blitzartig den Radweg verlassen.
Und für auf Radwegen parkende Autos tut's ein kleiner Spritzer aus einem Klein-Fläschchen Babyöl mit einhändig zu bedienendem Klappverschluss aus dem dm-Markt auf die Windschutzscheibe (– hinterlässt eine schöne Schmierspur – muss man putzen, schafft der Scheibenwischer nicht)
Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.
Ich habe viel Verständnis für Fußgänger und Autofahrer, die mich als Radfahrer behindern. Was ich nicht mag, ist was ganz anderes, nämlich dass beide oft darauf pochen, dass die STVO von den Radfahrern sklavisch einzuhalten sei. Dabei gehen doch auch autofahrende Fußgänger wenigstens gelegentlich über rote Ampeln.
Wer seine Rechte, trotz existierender Gesetze (STVO), ständig mit Füßen getreten sieht, hat keine Lust mehr auf deren Einhaltung. Radfahrer (wie Fußgänger) nehmen sich daher einiges heraus und ich finde, das sollte man - wenn man schon nicht durchgreifen will - im Gesetz verankern.
Grün für Autos in der Stadt darf dann nicht mehr heißen, dass man drauflosfahren kann, sondern dass man stets Wildwechsel von Rädern und Gängern gewärtigen muss.
Die einzigen Verkehrsteilnehmer, die eine grüne Ampel als Freifahrtschein sehen, sind die Autos. Kaum ein Radfahrer oder Fußgänger kann hingegen sicher sein, dass "grün" auch "grün" bedeutet!
Das hieße, Rot und Grün gelten nur noch für einen Teil aller Verkehrsteilnehmer und alle anderen können machen, was sie wollen? Und zwar immer die, die sich im Recht fühlen?
Dann kann man es auch gleich lassen. Keine Ampeln, keine Schilder, wer über die Straße will, muss halt zusehen, wie er das schafft.
Tolle Idee. Gottseidank nicht umsetzbar.
Ich will gar keine pauschale Anklage gegen Autofahrer (oder Fußgänger) erheben, und die Kamikazeradler sind mir, wie gesagt, auch ein Graus. Paketzusteller und andere Dauerfalschparker beneide ich kein bisschen, die haben großen Druck und benehmen sich nicht aus Spaß daneben.
Was ich anklage ist die veraltete Verkehrsinfrastruktur und die Halbherzigkeit bei der Umsetzung zeitgemäßer Verkehrskonzepte. Irgendwann kam‘s mal in Mode, den Radlern einen dürren, mit blässlichen Linien abgetrennten und oft kaum bestimmbaren Extrastreifen auf dem Trottoir einzurichten, und dabei ist’s vielerorts geblieben.
Zu Zeiten, als Radeln primär Freizeitbeschäftigung war, mag das noch angegangen sein. Heutzutage, oder zumindest dort, wo ich allmorgendlich unterwegs bin, machen Radfahrer aber einen beträchtlichen Teil des Berufsverkehrs aus. Und da kann diese überholte Verbannung zu den Fußgängern oder an den Straßenrand nicht mehr funktionieren.
Dabei profitieren ja alle vom Wandel der Verkehrsmittelwahl. Denn würden alle wieder allein in einem Auto sitzen, wären die Straßen dicht.
Deshalb denke ich, dass die einzig sinnvolle Lösung im konsequenten Bau richtiger Radwege besteht, wie in Holland bspw. Baulich getrennt, andersfarbig, schnurgerade und eindeutig beschildert. Und wo das aus Platzgründen nicht geht, eben alle auf eine Fahrbahn, aber bitte mit unübersehbaren Warnhinweisen.
@Ruhig Blut Dem kann ich nur beipflichten. Was die Niederlande betrifft, hat mich schon zu Beginn der 70er Jahre fasziniert, dass die da Straßen für Räder mit eigenen Ampeln hatten. Vielleicht fahren die Holländer ja schon viel viel länger Rad als die Deutschen (was ich allerdings nicht glaube, allenfalls ist die Tradition des Radfahrens dort nicht zwischenzeitlich abgebrochen), aber eines ist gewiss: die haben dort vernünftig gehandelt und dem Autofetisch ein Schnippchen geschlagen. Im Übrigen habe ich auch schon vor ca. 3 Jahrzehnten gesehen, dass es in Holland Dörfer gibt, in die fremde Autos nicht einfahren dürfen.
Ein einziges mal, als ich besonders angepisst war, habe ich mitgezählt: 17 mal hat mir jmd. in irgendeiner Weise die Vorfahrt genommen, auf gut drei Kilometern. Um das alles zu ahnden, würde eine Stunde früher losfahren nicht reichen. Und das mir als Morgenmuffel, danke nein.
Angesichts der Reaktion vieler Autofahrer, ist straßenfahren auch wenig ratsam. Manche hupen und/oder pöbeln ja nur, nicht wenige röhren dann aber mit 20 cm Abstand vorbei; am besten noch im SUV-Panzer. Gegenüber denen auf seinem Recht bestehen? Steht dann auf meinem Grabstein „Er hatte Vorfahrt“, super.
@Ruhig Blut Kenne ich von früher - mit Kindern hinten drauf. Und ich muss leider sagen, dass die motorisierten Verkehrsteilnehmer, die mir die Vorfahrt nahmen, fast alle Frauen waren. Männer "zeichneten" sich hingegen durch nahes Vorbeifahren auf der Straße aus oder durch Rumgepöbel.
@849 (Profil gelöscht) Kann ich bestätigen. Meiner Erfahrung nach sind autofahrende Frauen tendenziell verpeilter aber dafür rücksichtsvoller unterwegs, Männer dagegen umsichtiger aber aggressiver.
@Ruhig Blut Hüten Sie sich vor völlig unerwartet aufgerissenen Fahrertüren!
@61321 (Profil gelöscht) Allerdings!
@61321 (Profil gelöscht) Situation: Parkende Autos, eine Spur, kein Fahrradweg. Ich fahr dann immer so weit auf der Straße an parkenden Autos vorbei, dass die Fahrzeuge hinter mir mich nicht scharf überholen können und hinter mir her trotten müssen. Damit die motorisierten Bürger mal merken, dass da ein Fahrradweg auf kosten parkender Autos fehlt. Funktioniert super, das ordnungswidrige Hupen ist für mich die reinste Morgensymphonie ;)
@Sven Svarson As deutsch as possible.
"...eine fahrtbegleitende Live-Schaltung zu Polizei, Ordnungsamt und Abschleppdiensten und würde bei jeder Fahrt eine Spur von Strafzetteln quer durch die Stadt hinterlassen."
"Knöllchen pflastern seinen Weg"? Finde ich ein sehr schönes Bild.
Der Deutsche, Gesetzgeber gar, differenzierend, ausgewogen, angemessen, ja, sowillersein. Überdemokratisch, denn wirklich jeder muss da abgeholt werden wo er steht.
Warum sind wir nicht in der Lage auch mal durchzugreifen und unpopuläre Entscheidungen zu treffen.
1.000 € Strafe bei Behinderung oder Gefährdung anderer. 500 € falls kein korrekter Parkplatz. Keine Gnade, einfach mal durchziehen. Sonst gibt's hier nie Veränderungen im Parkplatzkonzept der Großstadt.
"Warum sind wir nicht in der Lage auch mal durchzugreifen und unpopuläre Entscheidungen zu treffen."
Weil Autofahren ein mindestens ebenso eingefleischtes Vorrecht zu sein scheint wie der Verzehr von Billigfleisch. Umwelt, Gesundheit, tödliche Unfälle: alles vurscht, solange sich in der aberwitzigen Vorstellung der Menschen der Slogan "freie Fahrt für freie Bürger" hält.
@Tom Farmer Also dass die Strafen erhöht werden sollten steht außer Frage. Allerdings würde ich mir da arge Sorgen machen wenn da der ein oder andere ganze Monatsgehälter blechen darf. Ich finde das finnische Modell der Einkommensabhängigen Bußgelder sehr interessant. Da kommen laut diversen Berichten wohl auch mal Geschwindigkeitsübertretungen für um die 100.000€ vor.
@Tom Farmer Es würde schon helfen, wenn einfach jeder mit Handy eine Meldung an das zuständige Ordnungsamt schickt, z.B. mit der App "Wegeheld". Jeden Tag 20 Euro zahlen nervt irgendwann auch. Von meinem Rekordhalter hab ich bisher 70 Anzeigen - langsam fängt es an zu wirken. Von Polizei und Ordnungsamt kann man nix erwarten...
Wie sind denn da Ihre Erfahrungen mit der App, funktioniert das auch?
Stelle es mir eher so vor, dass das Ordnungsamt eine Nachricht bekommt der Sie dann "eventuell nachgehen könnten". Aber vielleicht müsste man da eher mal einen Dauerfalschparker fragen ;)
Die FDP fordert in einem neuen Fraktionspapier nur noch „Bett, Seife, Brot“ für ausreisepflichtige Geflüchtete. Die SPD zeigt sich genervt.
Kommentar Aktion gegen Falschparker: Schleppt sie ab! Alle!
Mit Gelben Karten und Luftballons protestieren Fußgänger- und Fahrradaktivisten gegen Falschparker. Das ist gut gemeint – aber viel zu defensiv.
So viel Rücksicht nehmen Autofahrer*innen oft: gar keine Foto: dpa
In vielen Städten Deutschlands müssen AutofahrerInnen diese Woche mit Protesten rechnen: RadfahrerInnen und FußgängerInnen wollen Fahrzeuge mit Gelben Karten und Luftballons markieren, die Radwege oder Kreuzungen blockieren, oder Radspuren mit Hütchen gegen Zuparken schützen.
Das ist sicher gut gemeint. Aber wer selbst schon mal versucht hat, die motorisierten VerkehrsteilnehmerInnen auf eklatante Verkehrsverstöße anzusprechen, dürfte ernsthafte Zweifel an der Wirksamkeit solcher Aktionen haben. „Da kommt man doch noch durch“ oder „Dauert nicht lange“ sind noch die freundlichen Ausnahmen, „Halt’s Maul!“ und „Verpiss dich!“ hingegen eher die üblichen Antworten auf sachliche Hinweise, dass das abgestellte Fahrzeug andere VerkehrsteilnehmerInnen gefährdet.
Nein, auf Einsicht zu hoffen, ist aussichtslos, solange Falschparken in Deutschland oft gar nicht geahndet wird – und wenn doch, dann mit lächerlichen 20 Euro. Die im Rahmen der Aktionswoche vom Verkehrsclub Deutschland ebenfalls erhobene Forderung nach höheren Bußgeldern geht darum schon eher in die richtige Richtung. Doch auch das ist noch viel zu defensiv. Denn auch ein doppelt oder dreimal so teures Knöllchen wird nicht alle rücksichtslosen Mitmenschen davon abhalten, ihre Karre dort abzustellen, wo sie andere in Lebensgefahr bringt. Wie real diese Gefahr ist, zeigen die fast täglichen Meldungen von getöteten oder schwer verletzten RadfahrerInnen.
Dagegen helfen nur Abschleppwagen: Sie beseitigen unmittelbar die Gefahr, die von zugeparkten Fuß- und Radwegen ausgeht. Und durch die hohen Kosten und den großen Aufwand, der mit dem Abschleppen verbunden ist, wirken sie tatsächlich abschreckend und lassen den Weg ins nächste Parkhaus plötzlich als attraktivere Alternative erscheinen.
Effektiver als ein Luftballon
Die Forderung muss daher lauten: Schleppt gefährliche FalschparkerInnen ab! Konsequent! Überall! Jederzeit! Und das Tolle ist: Um diese radikale Forderung umzusetzen, braucht es keine einzige Gesetzesänderung – sondern nur den Willen bei Polizei und Ordnungsämtern, die bestehenden Gesetze endlich durchzusetzen. Bei Behinderung und erst recht bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ist das „Umsetzen“, wie Abschleppvorgänge im Behördendeutsch heißen, schon heute der „Regelfall“, dürfte also nur in Ausnahmefällen unterbleiben. Und auch wenn keine konkrete Gefahr vorliegt, ist das Abschleppen zumindest zulässig, um eine „negative Vorbildwirkung“ zu verhindern.
Im Alltag ist auf deutschen Straßen davon nichts zu spüren. Während für Sportereignisse und Baumaßnahmen ohne Probleme großflächig abgeschleppt wird, weigern sich Kommunen und Polizei unter Verweis auf Personalnot und angebliches Ermessen regelmäßig, FalschparkerInnen abschleppen zu lassen, wenn sie „nur“ eine Gefahr für andere darstellen.
Das Abschleppen ist auch zulässig, um eine „negative Vorbildwirkung“ zu verhindern
Das könnten die Verantwortlichen jederzeit ändern. Und sie werden es tun, wenn die Empörung über tote und verletzte FußgängerInnen und RadfahrerInnen endlich lauter wird als die der AutofahrerInnen, die das Durchsetzen von Regeln als Schikane sehen.
Wer auf dieses Umdenken nicht warten und schon heute freie Radwege haben will, muss übrigens nicht darauf hoffen, dass die Antifa beim Autoanzünden künftig andere Kriterien anlegt, sondern kann jederzeit die Polizei anrufen.
Sofern keine dringenderen Einsätze entgegenstehen, ist sie zur Beseitigung von Gefahren verpflichtet. Das klappt nicht in jedem Fall – aber effektiver als ein Luftballon dürfte es allemal sein.
Fehler auf taz.de entdeckt?
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Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Malte Kreutzfeldt
ehemaliger Redakteur
Jahrgang 1971, war bis September 2022 Korrespondent für Wirtschaft und Umwelt im Parlamentsbüro der taz. Er hat in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert und später bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert. Für seine Aufdeckung der Rechenfehler von Lungenarzt Dr. Dieter Köhler wurde er 2019 vom Medium Magazin als Journalist des Jahres in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2019 den Umwelt-Medienpreis der DUH in der Kategorie Print.
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