piwik no script img

Unionsstreit um Rückkehr nach SyrienWadephul konterkariert den Migrationskurs der CDU

Sabine am Orde

Kommentar von

Sabine am Orde

Die heftige Kritik an Außenminister Wadephul zeigt, wie nervös die Union ist. Nichts läuft rund und man findet kein Mittel dagegen.

Steht in der Kritik seiner eigenen Partei: Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) Foto: Marcus Brandt/dpa

E ine Woche lang hat die Union jetzt über eine Äußerung ihres Außenministers diskutiert. Klug war diese Äußerung nicht. Nicht, weil sie nicht stimmt. Natürlich ist mehr als fraglich, ob ein großer Teil der Menschen, die vor dem Bürgerkrieg in Syrien nach Deutschland geflohen sind, zeitnah zurückkehren kann und will.

Große Teile von Syrien sind zerstört, die Sicherheitslage ist ungewiss, politisch ist das Land instabil. Johann Wadephul hat in einer verwüsteten Vorstadt von Damaskus nur das Offensichtliche ausgesprochen.

Auch ist im Konkreten innerhalb der Union der Dissens eher klein. Dass die Bundesregierung versuchen will, zunächst Straftäter und Gefährder nach Syrien abzuschieben, ist im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Wadephul steht dahinter, er hat auch eine Einladung an den neuen syrischen Machthaber überbracht. Das Ziel: diese Abschiebungen möglich zu machen.

Die heftige Kritik zeigt vor allem, wie nervös die Union ist. Einfach nichts läuft rund

Der Konflikt ist viel gravierender. Wadephul hat mit der Benennung des Offensichtlichen die Strategie von Friedrich Merz, der CSU und großen Teilen der CDU konterkariert: der AfD mit größtmöglicher Härte in der Migrationspolitik das Wasser abzugraben. Und wenn das bislang nicht funktioniert, so die Überlegung, dann muss man eben noch mehr Härte zeigen. In diese Strategie passt Wadephuls Äußerung nicht. Und nicht nur das: Der ganze Mann fügt sich da nicht so recht ein. Wadephul ist ein eher liberaler Christdemokrat, einer der leisen Töne, kein Rumholzer wie Merz, Alexander Dobrindt oder Jens Spahn.

Wo ist die Außenpolititik aus einem Guss?

Die Heftigkeit der Kritik an Wadephul zeigt, dass sich einiges aufgestaut hat. Dass Wadephul von einer „Zwangssolidarität“ mit Israel gesprochen hatte und die Kritik an der Netanjahu-Regierung schrittweise verschärfte, kam besonders bei der CSU und der Jungen Union nicht gut an.

Auch die Äußerung, eine Entsendung deutscher Soldaten in die Ukraine würde die Bundeswehr überfordern, als Merz gerade mit Trump über die Ukraine sprach, hielten viele für fehlplatziert. Und dann hatte er noch ohne Absprache rausgehauen, dass Deutschland hinter Trumps Fünf-Prozent-Plan für die Nato stehe.

Wadephul drückt sich zudem immer wieder unpräzise aus, manchmal auch falsch. Das wirkt dann nicht wie die „Außenpolitik aus einem Guss“ mit dem Kanzleramt, die versprochen war.

Die heftige Kritik zeigt aber vor allem, wie nervös die Union ist. Die Regierung läuft nicht rund, die Wirtschaft springt nicht an, die Umfrageergebnisse sind mies – und man findet kein Mittel dagegen. Da will man nicht zulassen, dass auch noch bei der Migrationspolitik Zweifel aufkommen, wo hier doch vermeintlich geliefert wird.

Weil dieser Eindruck entstehen konnte, war Wadephuls Äußerung in der Logik der Union unklug. Die scharfen Reaktionen, die die Debatte erst groß machten, waren es allerdings auch. Und das viel zu späte Eingreifen des Kanzlers sowieso. Kommunikativ also ein Desaster. Und viel verschwendete Zeit. Die hätte man besser zur überfälligen Überprüfung der eigenen Strategie eingesetzt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Sabine am Orde
Innenpolitik
Jahrgang 1966, Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Seit 1998 bei der taz - in der Berlin-Redaktion, im Inland, in der Chefredaktion, jetzt als innenpolitische Korrespondentin. Inhaltliche Schwerpunkte: Union und Kanzleramt, Rechtspopulismus und die AfD, Islamismus, Terrorismus und Innere Sicherheit, Migration und Flüchtlingspolitik.
Mehr zum Thema

35 Kommentare

 / 
  • Von den Nazis wurde selten eine widerwärtigere und erbärmlichere "Diskussion" angestoßen als diese um die Abschiebung der Syrer. Jeder, der bei dieser angeblichen "Diskussion" mitmacht, zeigt wessen Geistes Kind er ist. Nazis gibt es eben nicht nur bei der AfD, sondern überall.

  • "Große Teile von Syrien sind zerstört"

    Ja. Aber große Teile von Syrien sind auch nicht zerstört. Je nach Sichtweise ist das Glas halb voll oder halb leer. Im Schnitt sollen nach meiner eher oberflächlichen Recherche 50% der Städte betroffen sein von Zerstörungen. Manche Regionen weniger und manche wie die von Wadephul besuchten Vororte Damaskus mehr.

    Was das für die Rückführung von Flüchtlingen bedeutet läßt sich nicht im Rahmen der immer einwöchigen Aufmerksamskerispanne beantworten mit der Themen durchs Dorf gejagt werden.

    Wichtig ist nun, dass seitens der EU und Europa massig Gelder in den Wiederaufbau Syriens fließen. Ich bin mir sicher dass SPD + CDU das im Blick haben. Ebenso wie die Notwendigkeit gut eingearbeitete syrische Fachkräfte auch zu halten.

  • "Wadephul konterkariert den Migrationskurs der CDU"

    Ersetze "konterkariert" mit "exekutiert". Dann passt es.

  • taz: *Wadephul hat mit der Benennung des Offensichtlichen die Strategie von Friedrich Merz, der CSU und großen Teilen der CDU konterkariert: der AfD mit größtmöglicher Härte in der Migrationspolitik das Wasser abzugraben.*

    Die CDU/CSU ist seit Merz strikt auf AfD-Kurs, deshalb möchte die Union die Wahrheit auch gar nicht wissen.

    taz: *Wadephul ist ein eher liberaler Christdemokrat, einer der leisen Töne, kein Rumholzer wie Merz, Alexander Dobrindt oder Jens Spahn.*

    Bei einem BlackRock-Lobbyisten, der nur Aktien im Kopf hat, und einen CSU-"Grenzschützer", der Asylsuchende an der Grenze zurückweist, obwohl Gerichte das als rechtswidrig einstuften, ist ein Johann Wadephul wohl tatsächlich 'fehl am Platz'. Fast hätte ich doch tatsächlich den "Zorro mit Maske" vergessen, der zwar nicht für Gerechtigkeit kämpft, der aber ein großes Herz für Logistikunternehmen hat.

  • Ein Diplomat, der sagt, was stimmt,



    erlebt, dass Mensch das übel nimmt.

  • Der Eine ist vor Ort und weiß wovon er spricht



    Der Andere sitzt in seinem Sessel und tönt rum.

    Merken sie was ?

    Ich glaube da wollen uns Welche ein C für ein A vormachen ...

  • Wadephul scheint mir kein guter Rhetoriker zu sein.



    Erst dieser historisch völlig unhaltbare Patzer in der Türkei hinsichtlich des Wirtschaftswunders und dann dieser völlig unnötig und abwegige Vergleich.



    Vielleicht sollten künftige Außenminister zunächst einmal grundsätzliche Geschichtskenntnisse nachweisen, bevor sie in dieses Amt berufen werden.

    • @Katharina Reichenhall:

      Vielleicht sollten aber auch Sie sich erst mal Geschichtskenntnisse aneignen, bevor Sie hier falsche und Behauptungen aufstellen, statt die Akzeptanz der Realität. Was glauben Sie, weswegen Gastarbeiter ausgerechnet aus Anatolien angeworben worden? Jedenfalls nicht um Deutschen Bauchtanz beizubringen oder wegen der großen Sympathie zu muslimischen Arbeitskräften!

      Konkret sagte Wadephul Folgendes:



      „ Es waren ganz entscheidend auch Frauen und Männer aus der Türkei, die mit harter Arbeit unter teils sehr schwierigen Umständen das sogenannte „Wirtschaftswunder“ möglich gemacht haben – sie haben das moderne Industrieland Deutschland mit aufgebaut. Das ist viel zu lange nicht ausreichend gewürdigt worden“

      Was genau ist daran falsch?

      Ich als Gastarbeiter-Generation, weiß wie undankbar und abwertend, vor allem aber unmenschlich Deutschland mit türkischen Gastarbeitern umging und es immer noch tut und nirgends ihre Arbeitsleistung und ihren Beitrag zur deutschen Wirtschaft je gewürdigt hat. Es gibt nicht mal ein einziges Gastarbeitermuseum. Deutsche wissen praktisch nichts über unsere Lebensumstände von damals. Sie wissen nichts über die Arbeitsbedingungen, den unerträglichen Rassismus!

    • @Katharina Reichenhall:

      ... und die sollten natürlich auch auf streng rechte Ideologien eingeschworen sein, gell??

  • Die CDU tut doch eh nur noch was für Besserverdienende, Die Familienunternehmer, Millionäre und Milliardäre. Die Partei hat doch gar kein Gefühl mehr für Armut und soziale Probleme. Und die Arschlöcher in dieser Partei werden immer jünger. Die Junge Union gönnt den Rentner noch nicht mal mehr die mickrigen Renten von 48 % Rentenniveau. Die hohen Ruhegelder in eigener Sache als Politiker und für Pensionen bleiben vollkommen unangetastet, Pfründe und Privilegien werden selbstverständlich gefordert, Wie sollen solche Leute in der CDU sich überhaupt über die Lage in Syrien reinversetzen ?

    • @KLaus Hartmann:

      So ist das halt. 90% der Staatsbürger sind im weltweiten Vergleich Besserverdienende. Und nicht nur die CDU will, dass das Traumschiff Deutschland so weiterfährt. Die weltweite Armut ist bei keiner Partei ein Thema. Alles andere ist nur noch die Schlacht am kalten Büfett und ein pharisäerhaftes Fingerpointing.

    • @KLaus Hartmann:

      Das größte Problem ist aber der antimuslimische Rassismus und die Islamfeindlichkeit in der CDU, bzgl dieser Punkte sehe ich nicht den geringsten Unterschied zur AfD. M. E. nach ist das das größte Hindernis zur Empathiebildung bezüglich Geflüchtete und Abschiebungen, Sonst müssten Sie sich ja mit gleicher populistischer Polemik ebenso auch für die Abschiebung von Ukrainerinnen oder Jesiden einsetzen, denn in der Ukraine besteht ungleich zu Syrien eine lebensfähige Infrastruktur. In großen Teilen des Landes geht das Leben ganz normal weiter. Die Kampfhandlungen und Angriffe beziehen sich auf bestimmte punktuell ausgemachte Ziele und Orte. Es gibt einen funktionierenden Staat, der im Inneren einigermaßen Recht und Ordnung als Regierung gewährleistet, natürlich, wenn auch unter russischen Angriffen. In Syrien herrscht Zerstörung, chaotische Anarchie, Selbstjustiz und Massaker bestimmter Bevölkerungsgruppen an anderen, tägliche Kampfhandlungen sind willkürlich und man kann praktisch an jeder Straßenecke von irgendeinem Warlord, der dich für sonst was hält, erschossen werden.



      Der IS ist seit Jahren tot. Ich habe noch nie öffentliche Diskussionen über Abschiebungen von Jesiden gehört

  • Much all weesen. But

    Wiederhol Lovando aaO gern nochmal



    “ “ Wadepul hatte in der vergangenen Woche bei einem Besuch in Harasta, einer verwüsteten Vorstadt von Damaskus, angezweifelt, dass angesichts der massiven Zerstörung kurzfristig eine große Zahl syrischer Flüchtlinge freiwillig dorthin zurückkehren werde.

    „Hier können wirklich kaum Menschen richtig würdig leben“, hatte er gesagt.“



    Mit Verlaub - das ist O- Ton Karlsruhe.

    Der gerade ausgeschiedene Richter dort -

    Ulrich Maidowski federführend dafür bis dato -

    Würde nicht anders formulieren •

    RÜCKFÜHREN DERZEIT VERFASSUNGSWIDRIG - NO GO • “

    Das - sollte die taz - sollten die tazis klar benennen! Wollnich

    unterm——



    Nicht - daß frauman drauf kommt - 🙀🥳🧐 -



    Right-Wing-Drifting di taz accelerrando! Woll

    ps Bin auf den noch in der Mache -



    AA-Bericht Syrien gespannt -



    Btw waren als VerwRi/sind mir derartige Elaborate - IM too - pro domo Märchenstunden

    • @Lowandorder:

      Na wenigstens das Zitat kann man lesen :)

      • @M_Kli:

        🙀 always at your servíce 🥳



        (dabei formuliert nach taz der werte Herr doch gern ungenau & falsch 😑)



        &



        weilmer grad am Blödeln am dran:



        Aus dem Skat; Bonmot - was her -



        Die angezogene Rspr KA => zB nach Bulgerien dürfe derzeit dieserhalb nicht abgeschoben werden &! btw



        Nach Italien gleich auch nicht! 🙀



        & Däh a Tagung -



        Den drob Herrn 😡 Präsi VGH -



        Beschied Ulrich Maidowski kühl:



        “Weil wir das können!“



        Heiterkeit auf den Rängen!;)

        So geht das ©️ Kurt Vonnegut



        „Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, stets den Unterschied zu erkennen“ Get it? Fein.

  • "Wadephul konterkariert den Migrationskurs der CDU"

    Ist doch gut, wenn einer dem kleinen Karo Kontra gibt!

  • Die Frage ist doch, warum Wadephul sowas sagt ?

    • @Max Sterckxc:

      Na, entweder hat er ein gewissen, was bei dieser Spezies selten genug vorkommt, oder aber er will vorzeitig in Pension gehen.

    • @Max Sterckxc:

      Vielleicht weil Realitätssinn & Mythos in d. Union sonst nicht einig (uniert) werden können.



      "Da sind doch wir in Deutschland das beste Beispiel", sagte der Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl im März. "Als in der dunkelsten Stunde unseres Landes Trümmerfrauen, Zehntausende von Helfern unser Land wiederaufgebaut haben. Da sind wir Deutsche doch ein Vorbild."



      Aussagen von Außenminister Johann Wadephul (CDU), der auf die Zerstörungen in Syrien hingewiesen hatte, lösten eine Kontroverse in der Union aus. Dass der Anblick der zerbombten Häuser Wadephul als christlichen Politiker nicht unberührt lasse, ist aus Hagels Sicht nachvollziehbar. Dennoch sei jetzt Zeit für diese Debatte,..."



      Die Sache m. d. Trümmerfrauen:



      "Wer Deutschland wirklich vom Schutt befreite



      Selbstlos und tatkräftig räumten die Trümmerfrauen nach dem Zweiten Weltkrieg den Schutt weg und bauten die deutschen Städte wieder auf – so will es die Legende. In einer umfassenden Studie entlarvt die Historikerin Leonie Treber den Mythos Trümmerfrau als Inszenierung und zeigt, wer die Ruinen wirklich beseitigt hat."



      www.deutschlandfun...om-schutt-100.html

      • @Martin Rees:

        Danke. Btw

        “ Trebers These lautet: Frauen räumten nur einen Bruchteil der Trümmer, den Großteil erledigten Männer und Maschinen.“



        &



        Dont forget - Kinder & Jugendliche!



        Unlängst im Gespräch mit einem aus der Dynastie in Kölle - dessen Vater Uhlenbroch Chefarzt Hohenlind einst Adenauer mit Frings nach Maria Laach vor den Nazis in Sicherheit gebracht hatte.



        “Kennen Sie den Hügel am Aachener Weiher? Das weiß ja heute niemand mehr.



        Das war mal das 1.Mai-Feld für den Aufmarsch der Nazis.



        Ua - Wir meine Mitschüler und viele andere Kinder/Jugendliche - auch Kraatenkinder su - haben dahin post WK II mittels Lohren den Schutt bis zu den heutigen Ausmaßen gekarrt. Abenteuerliche Schienen 🛤️ - nicht wenige sind zu Tode gekommen!



        Wer erinnert das schon heute noch?



        🤖 Die „Uralte Form“ steht nahe dem Aachener Weiher auf einem sanften Hügel, welcher aus Kriegstrümmern aufgeschüttet wurde. Der Künstler Lajos Barta hatte seine Skulptur „Uralte Form” allerdings bereits 1966 geschaffen. Hat also ganz schön lange gedauert, bis die Skulptur „ihren“ Platz gefunden hat.

        unterm——nicht nur Kuriosum



        Dadurch entstand kurzfristig eine (bürgerliche) Generation - die auch kölschte bis hin zu kraatenkölsch

        • @Lowandorder:

          ff in memoriam - ein Guter -

          Ein jüngerer Bruder wurde ein renommierter RA.



          & Däh



          Mein Kollege Vors.“Mensch. Wenn der sich aufregt - dann kölscht der vor Gericht! Das geht doch nicht!“



          “Na mir Jacke!“ 🤣 But! …zum 💇‍♂️&



          Links & FraktionsVors. wollte OB werden - knirschende Zustimmung bei den Rechten! Aber!



          „Do bes noch nit lans et Schmitz-Backes“



          Montags zum Kollegen “Hat‘s geklappt?“ “Nö!“ ??? “Hat in seiner Rede gekölscht!“ 🙀🥳🧐



          Das war’s •



          (Honoratiorenschwäbisch geht!



          Die könn ja auch nichts anderes - außer Hochdeutsch • ;))

    • @Max Sterckxc:

      Weil‘s stimmt?

    • @Max Sterckxc:

      Weil er offenbar der einzige cdUler ist, der seine christliche Anschuung nicht völlig über Bord geworfen hat. Die Unmenschlichkeit der cdU-Politik ist unübersehbar, den Ärmsten wird das Leben noch weiter erschwert, den Reichsten wird es immer mehr erleichtert. Und das Nachäffen der AgD Formeln -auch und gerade gegen Ausländer- macht er auch nicht ohne weiteres mit - hoffentlich....

      • @Perkele:

        Ganz anders. Aus der christlichen CDU kamen überhaupt erstmalig diese Hinweise über die Zustände in Syrien. Wahrscheinlich hat sich die Linke in DE immer peinlich geduckt, weil Assads Baath-Partei ihre Wurzeln auch im Sozialismus hat und enge Freundschaft mit Russland pflegte.

  • Das Problem bei Wadephul ist genauso wie bei seiner Vorgängerin, dass er vorrangig emotionale Politik macht anstatt faktenbasierete Politik. Natürlich ist Syrien teilweise sehr stark zerstört z.B. Aleppo oder ein paar Vororte von Damaskus. Und ja das mag sich dann auf emotionaler Ebene lokal evt wie deutschland 1945 anfühlen. Trotzdem sind Vergleiche mit Deutschland 1945 absurd.



    Ich würde mir einen Außenminister wünschen der vorrangig Diplomat ist. Mit diesem Ansatz sind wir Jahrzehnte gut gefahren. Große Krisen gab es immer, aber was besorgniserregend ist, ist wie wir damit umgehen. Ich bezweifle, dass jemand wie Wadepfuhl, der Aussagen tätigt wie z.B., dass Russland auf ewig unser Feind sein wird, ein guter Brückenbauer oder Diplomat werden kann.



    Laschet wäre sicherlich eine gute Neubesetzung. Das Problem bei Laschet dürfte aber sein, dass Politiker, die auf Dialog und Fakten setzen heute aus der Mode geraten sind. Hoffentlich ändert sich das nochmal. Und auch innenpolitischen Aspekten machen Politiker wie wadephul wenig Sinn. Wir werden Populismus nicht mit Populismus erfolgreich bekämpfen können. Das ist ein Wiederspruch in sich.

    • @Alexander Schulz:

      Ob der Vergleich absurd ist bezweifle ich. Die optischen Parallelen sind offensichtlich und öffneten die Augen für die Probleme dafür, die Syrien heute hat. Vorbereitend kann man eine Außenpolitik, die das berücksichtigt nicht machen. Außenpolitik ist ebend nicht nur Diplomatie mit externen Staaten sondern immer auch Innenpolitik.

      Laschet ist sicher fähig. Aber Wadephul hat nichts falsch gemacht. Im Gegenteil. Er hat gekonnt den Kurs der Migrationstitanic zum besseren verändert. Nd der Bevölkerung, den anderen Parteien und auch der eigenen.

    • @Alexander Schulz:

      "Trotzdem sind Vergleiche mit Deutschland 1945 absurd."



      Die deutsche Situation war ja nicht überall wie in den abgebildeten Trümmerwüsten, die Wirtschaftsleistung im Westen auch nicht total am Boden.



      Trotzdem ist die Anzahl zerstörter Wohnungen in Syrien sehr groß und es sind schließlich bevorzugt auch die Wohnorte der ehemaligen Oppositionellen.



      Die vertrauen wahrscheinlich auch nicht der aktuellen Regierung, die bislang nicht klar erkennbar aus der eigenen Bevölkerung legitimiert ist.



      mdr.de



      "Halle drohen die US-Amerikaner das gleiche Schicksal an. Einer Gruppe von Bürgern um den Seekriegshelden des Ersten Weltkrieges, Felix Graf von Luckner, gelingt es, den Kampfkommandanten der Wehrmacht mit seinen Truppen zum Abzug zu bewegen. Der Saale-Stadt bleibt ein Bombardement erspart. Am 17. April ziehen US-Truppen kampflos ein. Anders sieht es im benachbarten Leipzig aus. Dort werden bei Kämpfen bis zum 20. April 200 deutsche Soldaten, Volkssturmmänner und Hitlerjungen sowie 20 US-Soldaten getötet. Zur gleichen Zeit wird das 20 Kilometer entfernte Eilenburg an der Mulde, das kurz zuvor zur "Festung" erklärt worden war, durch dreitägigen US-Artilleriebeschuss zu zwei Dritteln zerstört."

    • @Alexander Schulz:

      "Trotzdem sind Vergleiche mit Deutschland 1945 absurd."

      So absurd nun auch wieder nicht. Auch Deutschland war nicht flächendeckend so zerstört wie in Hamburg, Dresden oder Berlin. 2017 gab es eine Studie der Weltbank, die von 32% beschädigten oder zerstörten Häusern in Syrien sprach (hinzu kamen zerstörte Straßen und weitere Infrastruktur etc.). Für Deutschland wird bei Kriegsende 1945 von etwa einem Viertel bis einem Drittel stark beschädigter oder zerstörter Wohnbebauung ausgegangen.

      www.sueddeutsche.d...s-ruinen-1.3590279

      archiv.nationalatl...5_88-91_archiv.pdf

      Das war jetzt eine sehr schnelle Recherche, das Ergebnis kann man sicher hinterfragen. Was sich seit 2017 an den syrischen Zahlen noch geändert hat, weiß ich nicht. Die Zertörung in Deutschland war möglicherweise größer als in Syrien. Müsste man halt untersuchen.

      • @sàmi2:

        Warum sollte man das tun? Welcher Nutzen würde sich daraus ergeben? Was würde daraus folgen, wenn man zu dem Ergebnis käme, Syrien sei zerstörter als Deutschland 1945 oder nicht?



        Es war völlig unnötig und überflüssig von Wadephul, dieses Fass aufzumachen.

    • @Alexander Schulz:

      Danke, das sehe ich ähnlich.



      Ich hatte mir mit dem Einzug von Hr. Wadephul ins AA die Rückkehr zur alten Arbeitsteilung (Kanzleramt=außenpolitische Richtlinienkompetenz, AA=Umsetzung und stille Diplomatie) erhofft. Dass jetzt der AM auch auf eigenes Ticket unterwegs ist, ist, naja, schade.



      Und wenn man schon den Vergleich mit 1945 und den zerstörten deutschen Städten bemüht, dann bitte die ganze Wahrheit: In Ditschl mussten sich nicht nur die (abzüglich der 6 Mio. eigener Kriegstoter) Bevölkerung im verbliebenen Territorium eine Bleibe suchen, sondern auch noch c. 9 Mio Vertriebene aus den damaligen Ostgebieten verteilen. Das bedeutete: zusammenrücken, improvisieren. Und: Wiederaufbau.



      Übrigens waren auch die deut. Städte nicht zur Gänze zerstört (bis auf wenige Ausnahmen), sondern in mehr oder weniger großen Teilen bewohnbar.



      Vielleicht hätte sich der AA neben den zerstörten Stadtteilen von Damaskus auch die unzerstörten (also den größeren Teil der Stadt) ansehen und dann erst sprechen sollen.

    • @Alexander Schulz:

      Au Backe

      “…Das Problem bei Wadephul ist genauso wie bei seiner Vorgängerin, dass er vorrangig emotionale Politik macht anstatt faktenbasierete Politik…“

      Mit Verlaub. Der Mann ist Friese!



      Sojet mit dem Trallafitti🐭chen Annalena in einen Topf zu werfen - ist ahnungslos •



      “Secht is secht! Ma ni mee! Leever duai as Slav!“ sind ihm Grundparameter - wie auch immer genau.

      Sein Name weist es gut aus; “… der Name Wadephul seinen Ursprung im Niederdeutschen. Der erste Teil "Wade" sei von "waden" abgeleitet, was heute "waten" bedeutet. Die alte Endung "-puhl" beziehe sich auf das niederdeutsche Wort "pool" oder "pohl". Das heißt "Tümpel" oder "Teich".



      Laut dieser Erklärung watete einer der Vorfahren Wadephuls gerne durch Tümpel. Sein Nachkomme hingegen fliegt heute als Außenminister über den großen Teich. Den zweiten Teil der Erklärung erfüllt er damit schon mal.“ 🙀🤣🥳🧐



      www.stern.de/polit...-aus-35835268.html



      Cum Grano salis - kann frauman nehmen!

      Btw dürfte es sich um einen der im Hohen Norden so beliebten “Ökelnamen“ handeln.



      Brothering - nix ðə - Brathering



      Björn Ikea Klappstuhl Engholm 🤣

  • "Da will man nicht zulassen, dass auch noch bei der Migrationspolitik Zweifel aufkommen, wo hier doch vermeintlich geliefert wird. Weil dieser Eindruck entstehen konnte, war Wadephuls Äußerung in der Logik der Union unklug. "

    Sorry, aber das ist falsch! Erstens wird migrationsmäßig nichts "geliefert", die Zahlen sind seit Jahren deutlich rückläufig, auch unter der Ampel, eine besonders unchristliche und medial gehypte Abschiebe-Hysterie hilft da ebenso wenig wie ein rhethorisches Nachahmen der AfD. Zweitens verliert die Union nicht nur ihr christliches Gesicht, sie verliert auch auch die Unterstützung von Wirtschaft, Gewerkschaften, Gesundheitssystem und Sozialverbänden, indem sie die die wiss. erwiesene, notwendie Migration negiert und ein Jahrzehnt erfolgreiche Integration syrischer Flüchtlinge (auch durch Merkel) durch "Remigrationsdebatten" zunichte macht. Und drittens macht sie sich für Hundertausende eingebürgerte Syrer und deren Nachkommen unwählbar. Was werden z.B. die 7000 syrischen Ärztinnen und Ärzte denken, die durch Merz, Spahn, Söder und Co. täglich herabgesetzt und beleidigt werden? Dieses peinliche Nachahmen der AfD ist armselig UND strategisch dumm.

  • Merkwürdiger Ansatz von Spahn und Merz. Auf der einen Seite soll es patriotisch sein, das eigene Land wieder aufzubauen. Auf der anderen Seite, sollen die bleiben können, die hier bereits gut im Arbeitsmarkt integriert sind, also möglicherweise gerade wegen ihres Know hows besonders hilfreich beim Wiederaufbau wären.

  • Soso, die Bundesregierung will also versuchen, "zunächst Straftäter und Gefährder nach Syrien abzuschieben, ..." Darf ich mal lachen? Da werden viel zu oft diejenigen abgeschoben, derer man am leichtesten habhaft wird, z. B. Familien mit schulpflichtigen Kindern oder Menschen, die gerade eine Ausbildung beginnen wollten und den Ausbildungsvertrag schon in der Tasche haben.

    • @Aurego:

      "Da werden viel zu oft diejenigen abgeschoben, derer man am leichtesten habhaft wird, z. B. Familien mit schulpflichtigen Kindern oder Menschen, die gerade eine Ausbildung beginnen wollten"



      ...wobei die beiden genannten Punkte dann wegfallen werden, Schule und Ausbildung, was auch für den Aufbau Syriens kontraproduktiv ist.



      Manche sprechen auch die Landessprache nicht oder unzureichend, weil sie hier assimiliert und auch integriert sind.



      Diejenigen, die sich allem verweigern, werden auch Syrien nicht voran bringen wollen oder können. Irgendwie auch ein Dilemma.



      Bei dw.com



      "Syrien im Umbruch: Bildung zwischen Ideologie und Neubeginn



      Jennifer Holleis



      (...) Februar 2025



      Änderungen an Syriens Lehrplänen schüren Ängste vor einer Islamisierung durch die Übergangsregierung. Das Bildungssystem steht vor enormen Problemen: Millionen Kinder gehen nicht zur Schule, viele Gebäude sind zerstört."



      Die Aussichten sind vorerst ziemlich trüb und die Verantwortung der deutschen Behörden ist riesig, hier Besonnenheit zu wahren u. nicht wegen d. exaltierten Union zu eskalieren.



      "Ich kenne die Situation"



      Steinmeier wirbt in Syrien-Frage für Besonnenheit"



      Der Bundespräsident b. n-tv.de v. wenigen Tagen.