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Ist Tesla schlecht fürs Klima?Auch unter den Neuen ist ein SUV

Tesla macht vor allem mit seinem Werk in Grünheide Schlagzeilen. Dort setzt der E-Autobauer seine Fahrzeuge zusammen. Wie klimafreundlich sind sie?

In Grünheide kommen E-SUVs von Tesla wie das Model Y vom Band Foto: Patrick Pleul/reuters

Berlin taz | E-Autos von Tesla hätten zwar einen grünen Anstrich. Die Klimakrise könnten sie aber nicht lösen, sagt Lou Winters. Mit dem Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ protestiert die Aktivistin gegen die Pläne des E-Autobauers aus den USA, seine Gigafactory im brandenburgischen Grünheide auszubauen. Statt Elektro-SUVs könne Tesla E-Busse für den Nahverkehr produzieren, schlägt Winters vor.

Im Verkehr in Deutschland wurden vergangenes Jahr weniger Kohlenstoffdioxid und andere Treibhausgase ausgestoßen als noch 2022. Trotzdem entstanden dort weit mehr Emissionen, als das Klimaschutzgesetz vorgibt. „Der Verkehrssektor bleibt weiter ein großes Sorgenkind“, sagt Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), das die Emissionszahlen herausgegeben hat. „Hier muss dringend mehr passieren – etwa durch den Ausbau der Elektromobilität“, fordert Messner.

Auch Greenpeace-Vorstand Martin Kaiser sagt: Unter anderem der „lahmende Umstieg aufs E-Auto“ müsse angetrieben werden. Wenn der Verkehr klimafreundlicher werden soll, braucht es mehr E-Autos, scheinen sich Ex­per­t:in­nen einig zu sein. Also auch mehr Teslas?

Dass E-Autos insgesamt klimafreundlicher sind als Verbrenner, haben mehrere Studien ergeben. In die Herstellung einer Batterie für ein rein elektrisches Fahrzeuges fließen jedoch viel Strom und Ressourcen, es entstehen Emissionen von CO₂-Äquivalenten.

CO₂-Amortisation ab 45.000 bis 60.000 Kilometer

Der ADAC hat am Beispiel eines Elektroautos und eines Verbrenners der Golfklasse errechnet, dass das „Elektroauto seine Vorteile nach circa 45.000 bis 60.000 Kilometern ausspielen“ kann. So steht es in einer Treibhausgasbilanz, die der Automobilclub 2022 für verschiedene Antriebsarten herausgegeben hat. „Die aufwendigere Produktion der Batterien, die einen größeren ‚Treibhausgas-Rucksack‘ mit sich bringt, kann über die Zeit der Fahrzeugnutzung somit relativ schnell amortisiert werden“, heißt es beim ADAC weiter.

Bis zu 60.000 Kilometer seien es jedoch nur, wenn E-Autos bis 2037 mit dem aktuellen deutschen Strommix aufgeladen werden. Je höher der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix hierzulande in Zukunft ist, desto besser ist die Klimabilanz elektrischer Fahrzeuge: „Bei Nutzung von regenerativem Strom erfolgt die Amortisation bereits nach circa 25.000 bis 30.000 Kilometern gegenüber Benziner bzw. Diesel“, so die Bilanz des ADAC.

Das meistverkaufte Tesla-Modell, das Mittelklasse-SUV Model Y, wiegt rund 300 Kilogramm mehr als der E-Golf, von dem der Automobilclub ausgeht. Grundsätzlich gilt: „Je schwerer das Auto ist, umso größer ist der Stromverbrauch“, sagte Sven Bauer, Chef des Batterieherstellers BMZ, der ARD. Die Faustformel scheint in Bezug auf Tesla aber nur begrenzt zu stimmen: Das standardisierte Prüfverfahren WLTP etwa ergab für das Model Y einen Stromverbrauch von 15,7 Kilowattstunden, während der leichtere E-Golf bei 15,8 liegt.

Große Batterien verbrauchen mehr CO₂

Dazu, wie viel Treibhausgas bei der Herstellung einer Tesla-Batterie ausgestoßen wird, macht der Konzern keine offiziellen Angaben. Eine Studie der Technischen Universität Eindhoven aus dem Jahr 2020 ergab für E-Autos im Allgemeinen, dass durchschnittlich 75 Kilogramm CO₂ pro Kilowattstunde Batterieleistung bei der Herstellung entstehen – zum Beispiel beim Abbau seltener Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt, die für die Batterieproduktion gebraucht werden. Demnach gilt: Je leistungsstärker die Batterie eines E-Autos ist, desto mehr Emissionen entstehen bei ihrer Produktion.

Die Akkus in Tesla-Autos haben eine Kapazität von rund 75 Kilowattstunden im Durchschnitt, während etwa der E-Golf bei 55 Kilowattstunden liegt. Nach der Logik der TU Eindhoven würde das bedeuten, dass sein Treibhausgas-Rucksack aus der Batterieherstellung deutlich kleiner als der eines Teslas ist.

Allerdings wird laut dem Energieversorger EnBW fast jeder zweite Tesla mit sogenannten LFP-Akkus (Lithium-Eisenphosphat-Akkus) ausgeliefert. Die Batterien kommen ohne die Schwermetalle Nickel, Mangan und Kobalt aus, sie gelten laut EnBW als umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus.

„Wenn Konzerne innovativ sind und umweltfreundlichere Lösungen für ihre Batterien suchen, ist das begrüßenswert“, sagt Clara Thompson, Mobilitätsexpertin bei Greenpeace. Tesla habe die E-Mobilität vorangebracht, schwemme nun aber den Markt vor allem mit E-SUVs. „Wenn wir den aktuellen SUV-Trend mit E-Autos fortsetzen, stehen wir vor immer mehr Problemen“, erklärt Thompson.

Immer mehr und immer größere Fahrzeuge brauchen immer mehr Platz beim Parken und Fahren auf Straßen, auf denen ohnehin zu viele Autos unterwegs seien, wie auch das UBA betont. „Deshalb müssen wir die Mobilitätsbranche insgesamt betrachten und fragen, wie viele Autos wir noch brauchen“, sagt Thompson.

Kleinere E-Autos

„Elektro-SUV sind zwar im Betrieb CO₂-neutral“, teilte Greenpeace im November 2023 mit, „verbrauchen aber mehr erneuerbare Energien und benötigen zur Herstellung mehr Rohstoffe und Energie als kleinere Elek­troautos mit aerodynamischer Form.“

Auch Friederike Piper, Referentin für E-Mobilität bei Transport & Environment Deutschland (T&E), fordert: „Wir sollten die Autohersteller dazu verpflichten, endlich ressourcenschonende vollelektrische Fahrzeuge anzubieten.“ Diese müssten gleichzeitig „erschwinglicher als die überdimensionierten SUVs heute“ sein.

„So groß sind die Teslas gar nicht“, hält E-Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotive Research (CAR) in Bochum, dagegen. Der Konzern produziere zwar SUVs wie das Model X. Im Vergleich zu den SUVs anderer deutscher oder internationaler Autobauer sei aber selbst dieses Fahrzeug „eher unterdimensioniert“, sagt Dudenhöffer.

Ob SUVs generell nötig sind, vor allem in Städten, stellt aber auch der Experte infrage. Weil große Autos viel Platz wegnehmen, „halte ich höhere Parkgebühren für SUVs durchaus für sinnvoll“, sagt Dudenhöffer.

Baby-Tesla ist in Planung

Tesla plant, ein kleineres, weniger teures Modell für rund 23.000 Euro auf den Markt zu bringen. Inoffiziell wird es auch „Baby-Tesla“ genannt, als offizieller Name kursiert Model 2. Tesla-Chef Elon Musk kündigte im November des vergangenen Jahres an, dass die Produktion Mitte 2025 starten soll – erst in der Gigafactory in Mexiko, die sich noch im Bau befindet, dann in den USA, später in Grünheide.

Wie genau der sogenannte Baby-Tesla aussieht, ist noch nicht bekannt. Es wird jedoch ein Kompaktwagen erwartet, der zum Beispiel dem VW ID.3 Konkurrenz machen könnte. Außerdem im Gespräch: ein neuer SUV, der vermutlich „Model Q“ heißen wird. Laut Tesla soll aber auch dieser SUV „kompakt“ sein.

Dieser Text wurde am 18. März 2024 um 18 Uhr aktualisiert.

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78 Kommentare

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  • Der einzige SUV von Tesla ist der Cybertruck.

  • "Das standardisierte Prüfverfahren WLTP etwa ergab für das Model Y einen Stromverbrauch von 15,7 Kilowattstunden, während der leichtere E-Golf bei 15,8 liegt."

    Da wird der Stromverbrauch bei einer "Aussentemperatur" von 23 Grad bei maximal 131 KmH Gschwindigkeit unter Laborbedingungen gemessen. Bei Hitze wird im reelen Verbrauch die Klimaanlage und im Winter die Heizung eingeschaltet.

    www.electrive.net/...os-ermittelt-wird/

  • Es ist eigenartig, sich auf Tesla zu stürzen. Zur Erinnerung: Es gibt noch ein paar andere Autobauer in Deutschland.

    Und die bauen E-Busse, E-SUVs, Verbrenner-PkWs usw. genau dann, wenn sie sie auch absetzen können - spricht, wenn sie jemand kauft.

    Private kaufen weniger E-Autos, weil die sich ohne massive Subventionen nicht rechnen - und auf wie viele 10.000 km sie es überhaupt im Schnitt schaffen, also ob sie sich fürs Klima rechnen, steht auch noch in den Sternen.

    Städte werden E-Busse allerdings auch allenfalls dann kaufen, wenn sie neue Busse brauchen. Sie die Passagierzahlen in Stadtbussen in den letzten Zahlen gestiegen? Wohl kaum.

    Man muss kein Auto-Fan sein, um zu erkennen, dass wir in Deutschland große Unternehmen wie Tesla brauchen, um unseren Wohlstand auch nur annähernd zu halten.



    Wenn das nicht gelingt, dann sind auch die Subventionen ganz schnell weg, und die Verkehrswende ist auch schon wieder beendet.

    Fazit: Jede einfache Lösung ist schon mal falsch.

    • @Frauke Z:

      Autofirmen greifen leider für ihre Klattenaktionäre so viele direkte und indirekte Zuschüsse und Privilegien ab, dass es wohl besser wäre, dass die Menschen etwas Sinnvolleres und Wertschöpfenderes mit ihrer Arbeitszeit als Blechkarren machten.



      Auch aus Gründen der Selbstachtung.

    • @Frauke Z:

      Dieser wunderbare Wohlstand führt doch erst dazu, dass sich jeder Heinz so ein dickes Auto leistet. Unser "Wohlstand" ist nicht klimaverträglich und sollte so nicht erhalten bleiben. Ganz abgesehen von den Auswirkungen in anderen Ländern, deren "Wirtschaftsflüchtlinge" wir dann aber nicht haben wollen.



      Was Sie da über den Bedarf an solchen Unternehmen sagen, ist ungefähr sowas wie: "Ich brauche mein Auto, um damit zu meinem Zweitjob zu fahren, den ich brauche, um mein Auto zu finanzieren."

      • @blutorange:

        Na dann bleiben wir doch mal bei Ihrem Beispiel mit dem Zweitjob / Auto. Genau durch solche Jobs und Konsumausgaben finanziert sich unser Staat. Schaffen wir Wohlstand, Konsum und Jobs ab werden wir bestenfalls selbst zu Wirtschaftsflüchtlingen.

        Wir leben in einer Demokratie. Es steht Ihnen frei, die Mehrheit der Wähler von Ihrem Wirtschaftsmodell zu überzeugen.

        Bis dahin brauchen wir wohl noch Tesla & Co.

  • Ich kann Alterverwalter nur zustimmen. Leider ein schlecht recherchierter Artikel. Zunächst lautete die Überschrift „Selbst das kleinste Modell ist ein SUV“ und wurde dann schwammig geändert in „Auch unter den Neuen ist ein SUV“. Das aktuell kleinste Tesla Model ist das Model 3, das man als Limousine bezeichnen kann. Sollte man wissen, wenn man solche Überschriften lanciert.



    Batterien „verbrauchen“ kein CO2. Schön wär‘s. Sie verursachen CO2-Emissionen in der Herstellung.



    Das Model 3 gehört zur kleinen Spitzengruppe der E-Autos, die am sparsamsten sind. Liebe Leute: geht etwas sorgfältiger mit den Fakten um.

  • Warum schaffen es die westlichen Zivilgesellschaften nicht, ehrlich zu sein! Kann es real eine Klimaneutralität geben? E-Autos, da lügen wir uns auch wieder in die eigene Tasche! Wie wird zum der Aufbau der Infrastruktur dabei berücksichtigt? Gibt es genug Rohstoffressourcen, damit die ganze Welt so eine Mobilität wie bei uns aufbauen kann? Was sagt die True Cost Betrachtung? Welche Eunflussgrössen werden überhaupt bei der jetzigen Betrachtung berücksichtigt? Fragen über Fragen - Zweifel über Zweifel!

    Weniger Verkehr auf der Straße kann nur das Ziel sein!

  • Das war doch klar. EM geht es nicht ums Klima. Da sch..Der drauf. Profit will er, so viel wie möglich. Und da mit großen Elektro-Panzern der größte Profit zu machen ist, lässt er die an einem für ihn attraktiven Standort zusammenschrauben, verkauft das als Arbeitplatzschaffung im Strukturschwachen Gebiet durch moderne Technologie, von der Mensch und Umwelt etwas haben.Die Politik jubelt. Auch die Grünen. Cringe!

    • @Matt Gekachelt:

      Es ist doch super, wenn man mit Klimafreundlichkeit Geld verdienen kann. Win-win. In der Marktwirtschaft sollte die Politik nicht nur mit Peitsche, sondern auch mit Zuckerbrot arbeiten.

      Bedenken Sie: Wenn Klimaschutz E-Auto bedeutet, machen die Leute mit. Wenn Klimaschutz Abschied vom Auto bedeutet, verlieren Sie Wähler.

  • Dann ist es doch, wie Greenpeace sagt, simpel: eAutos sind deutlich besser als die aktuellen Verbrenner und der Kunde muss nur das „richtige Modell“ auswählen, ob eGolf oder Tesla oder xyz.

  • Nur ein nicht produziertes Auto ist ein gutes Auto.

    Ok, Gebrechliche, Notärzte, Zementsackausfahrer, ... ein paar Ausnahmen gibt es aktuell noch.



    Doch generell müssen wir Mobilität für alle schaffen und nicht mehr teuer und schädlich die Autoindustriellen mästen.

    • @Janix:

      Wie soll denn (individuelle) Mobilität für alle aussehen? Insbesondere global betrachtet?

      • @Tom Tailor:

        Wenn es jetzt Ihnen hoffentlich nicht um Ablenken gehen soll (Iiiiich doch nicht, sondern diiiie da; oder Reeeecht auf "Mobilität" (Meeein Auto)), dann antworte ich gerne:



        Die künstliche und teure Bezuschussung von Fossil- und Energieverbrauch stoppen ist Schritt 1.



        Volkswirtschaftlich günstiger ist die Renaissance von Bus, Bahn, Rad und Fuß. Das schafft auch eine Infrastruktur, wo weniger und weniger überhaupt ein Auto nötig scheint. Und ja, ich meine auch das so genannte platte Land. _Das ist Grundversorgung.



        Sie hatten noch global angesprochen: Wir bezuschussen mit den teuren Ausgaben für unsere Autoexporteure die Fehlsteuerung auch in anderen Ländern. Bosch kann aber genauso E-Bikes oder Geräte wie Fossil-Zündkerzen.



        Reicht das als Andeutung?

        • @Janix:

          Nicht wirklich, da es mir nicht um die volkswirtschaftliche Frage geht.

          Ich spreche vom Aspekt der individuellen Mobilität, der unsere Zivilisation in die Moderne katapultiert hat. Die Möglichkeit jederzeit, bei Tag oder Nacht, bei Wind und Wetter, ob allein, mit Freunden oder der Familie, an jeden erreichbaren Stück der Erde fahren zu können, sei es Stand, Land oder in die "Einöde".

          Welche Vorschlage haben Sie dazu, wenn Sie von "Mobilität für alle" sprechen?

      • @Tom Tailor:

        Wieso denn das Attribut "global"?

        Warum nicht lokal fördern? Auch mit Rad zurücklegbar? Tausende Kilometer pendeln oder Einkaufen kann nicht Standard sein.

        • @Troll Eulenspiegel:

          Nicht jedem ist es vergönnt, direkt neben seinen Arbeitsplatz zu ziehen. Und vor allem nicht bei einem Wechsel auch noch umzuziehen

        • @Troll Eulenspiegel:

          Individuelle Mobilität ist naturgemäß ein globales Thema, da auch Autohersteller nicht anders produzieren und es dem Klima egal ist, an welchem Flecken der Welt Autos unterwegs sind.

          Wenn man also das Thema Mobilität neu denken will, muss man dies länderübergreifend tun. Es bringt ja nichts wenn wir hier in D ein paar Millionen Autos weniger fahren, wenn dafür in Russland die Neuzulassungen in die Höhe schnellen.

          • @Tom Tailor:

            Die Argumentation ist schon eher billig. Hauptsache, nichts machen müssen.



            Wobei es eine große Chance und Verbesserung wäre, dass fast alle in Deutschland Zugang zu Rad, Bus und Bahn hätten und kein Auto brauchen, außer sie wollen unbedingt. Klingt doch toll und ist bezahlbar, wenn wir nicht mehr die BMW-Großaktionäre mästen.

            • @Janix:

              Das ist doch eine total verkürzte Ansicht der Dinge. Zum einen haben bereits viele Menschen Zugang zu Rad, Bus und Bahn (so wie ich), aber das ersetzt trotzdem kein Auto, da diverse Situationen, in denen individuelle Mobilität gebraucht wird, mit den von Ihnen aufgezählten Alternativen nicht abgebildet werden können.

              Zum anderen ist es auch egal welche Art von Aktionären "gemästet" werden. Unternehmen wie BMW, Mercedes & Co. verdienen Geld, weil ihre Produkte nachgefragt werden. Wenn der Wunsch nach Fahrzeugen dieser Hersteller zurück geht, werden andere Unternehmen profitieren, die die entstandene Marktlücke füllen können.

            • @Janix:

              Das funktioniert aber nicht. Das Auto bietet nun mal Lösungen für individuelle Mobilität - und nicht abhängig von Mitfahrern, Wetter und transportierten Waren. Für all diese Bedürfnisse benötigt das Auto nur eine Infrastruktur - und nicht drei wie der Mix aus Fahrrad, Bus und Bahn.

              Die große Verkehrswende hat zwischen 1955 und 1985 stattgefunden und zwar hin zum Auto. Weil das Auto am effizientesten ist: Es braucht nur eine leicht zu erstellende Infrastruktur, für maximale Flexibilität. Das einzige Problem sind die Abgase, vor allem das CO2. Aber das verschwindet auch gerade.

              Da helfen auch alle grünen Narrative von "Flächenverbrauch" nichts. Ersetzen Sie Autos durch Fahrrad und Busse, brauchen Sie mehr Infrastruktur, nicht weniger.

              • @Gorres:

                Sachlich falsch, oder?



                Die Zahlen sind öffentlich verfügbar, wieviel Raum Autos und wieviel nur Rad, Bahn und Bus einnehmen pro Person. Bus und Rad laufen auf derselben Infrastruktur, um noch den offensichtlichen Fehler zu benennen, brauchen dabei viel weniger Spuren als der Morgenstau von Umlandmännern.

                Das Auto wurde durch massive Gelder und Bevorteilung von uns allen in den Markt gebracht.



                Sorry, ich kann Ihnen Ihre Privatrealität leider nicht zugestehen, mit Verlaub.

  • Mei, die Physik kann man halt nicht beschummeln. Am Ende muss eine bestimmte Masse bewegt werden und das kostet Energie. Je besser das Verhältnis Passagier/Fahrzeugmasse ist, desto weniger Energie ist notwendig. Und wenn Tesla ein kleineres Fahrzeug zu deutlich günstigeren Konditionen auf den Markt bringt, ist das nur zu begrüßen. Die anderen Hersteller werden nachtziehen (müssen). 23k sind schon mal eine Ansage, wenn man schaut, was ein ID3 kostet. Da kann man über die angeblich schlechtere amerikanische Technik beim Fahrwerk etc. schimpfen, wie man will. Bisher gibt es meines Wissens keinen Hersteller, der Tesla beim Vebrauch was vormacht.

    Auch muss man ein bissl aufpassen mit dem Begriff SUV. Das sind für mich große Fahrzeuge wie der X5 oder der Audi Q7 aufwärts. Nicht jedes etwas höhere kompaktere Fahrzeug ist in der selben Kategorie Klimakiller.

    Am besten wäre es natürlich, wenn viele Menschen das 49 EUR-Ticket nutzen würden (bin als absoluter Vielfahrer auch umgestiegen und fahre jetzt 70% mit der Bahn, was ich früher mit dem Auto gefahren bin). Jeder gehfahrene km mit Bahn statt dem Auto hilft. Jedes Elektrofahrzeug statt einem Verbrenner (bei Laufleistungen 15k/Jahr aufwärts) hilft.... aber man muss es mit der Konsequenz nicht übertreiben. Lieber machen viele Leute einiges besser, wenn auch weg vom Goldstandard, als nur ein paar sehr wenige Puristen alles, was wünschenswert für´s Klima ist.

  • 6G
    691349 (Profil gelöscht)

    Einige Thesen:



    1.Wird das neue E-Auto als Ersatz des alten angeschafft, so bleibt der Halter in der Regel in seiner Klasse. Es gilt also: Der alte 2-Tonner wird ersetzt durch einen neuen 2,5-Tonner. Würde der 2-Tonner-Diesel durch eine Kleinwagen-Benziner oder -Diesel ersetzt werden, wäre der Umwelteffekt größer. Hinzu kommt, dass ca. 44% der E-Autos gewerblich sind, entsprechend sind auch die Ansprüche als Lohnersatzleistung.

    2.Ein Klein-E-Wagen wird oft als Zweit- oder Drittwagen angeschafft. Zitat einer Tageszeitung zu dem kleinen China-Flitzer (28 TEuro): Der Dayun hat seine Daseinsberechtigung als Zweit- oder Drittwagen und Pendlerfahrzeug. Dieselbe Zeitung zu einem anderen E-Pkw: Ideal zum Transport der Kinder zum Sport oder zum Musikunterricht.

    3.Der weltweite Gesamtbestand liegt bei ca. 1,2 Mrd., wobei derzeit von einer Steigerung um 100 Mio. pro Jahr ausgegangen werden kann. Fahrbereite Verbrenner-Pkw werden im In-und Ausland bis zur Verschrottung weiter betrieben. Die wirkliche Öko-Bilanz verbessert sich also nicht. Im Gegenteil durch den Export werden weitere Anreize geschaffen.

    4.E-Kleinwagen werden kostengünstig in Zukunft nur in wenigen Ländern herstellbar sein, insbesondere in China. Europäischen und insbesondere den deutschen Autoherstellern wird aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nichts anderes übrig bleiben als ihre Werke zu verlagern.

    5.Und zum wiederholten Mal: Die sogenannte Umweltbilanz der ganzen Rechnungen berücksichtigt nicht die zerstörten Existenzen durch den Abbau der notwendigen Rohstoffe. Das galt und gilt natürlich auch für die Brennstoffe, wobei hier noch hinzukommt, dass durch kriegerische Konflikte um die Öl- und Gasvorkommen unzählige Menschenleben vernichtet wurden und werden.

    6.Usw.

    • @691349 (Profil gelöscht):

      Sie haben komplett recht. Aber man muss die Menschen da abholen, wo sie sind. Die Bewegung mag langsam sein, aber sie ist da. Als ich Jugendlicher und junger Erwachsener war, sind meine Eltern und deren Freunde und Bekannte allesamt große Autos gefahren (5er-BMW und Äquivalente anderer Hersteller aufwärts) .... mittlerweile wollen da alle nicht mehr mit so großen Kisten rumfahren ... auf den Verbrauch wird geschaut. Das selbe passiert nun mit den Elektrofahrzeugen. Die Menschen, die jetzt welche Fahren gewöhnen sich an das veränderte Nutzungsprofil bezüglich Laden etc. Irgedndwann wird auch hier Größe und Gewicht zum Kriterium. Aber wird werden die deutsche PKW-Kultur nicht von heute auf morgen von großen, hoch motorisierte Mittelklasse- bis Oberklasse-Kultur auf kleine Stromer umstellen können, die nur benutzt werden, wenn der Zug nicht fährt. Das mag man sich wünschen. Mit den neuen Fahrzeugen wächst das Bewusstsein, dass Änderungen nicht gleich Einschränkung bedeuten muss. Dieses Bewusstsein schlägt dann auch auf andere Bereiche durch. Ich sehe gerade bei den Älteren (jene Freunde und Bekannte meiner Eltern) mittlerweile viele, die z.B. nicht mehr fliegen, "weil sich das nicht gehört".

  • "„Elektro-SUV sind zwar im Betrieb CO₂-neutral“, teilte Greenpeace im November 2023 mit..."



    Wie wird der Strom für den Betrieb erzeugt?



    Fällt den Greenpeace-Leuten nicht auf, dass sie mit solchen Aussagen ihre Glaubwürdigkeit verspielen?

    • @sollndas:

      Die Aussage von Greenpeace ist 100% richtig, sieht man von der CO2-Emission der Fahrenden ab.

      • @0 Substanz:

        Ja, "CO2-frei auf der Straße" (Einstmals Citroen-Werbesprech für den C-Zero), aber nicht an der Steckdose...

        • @sollndas:

          Die Aussage von Citroen ist ebenfalls 100% richtig.

          • @0 Substanz:

            21 ist nur die halbe Wahrheit.



            (Vergl. Douglas Adams, Das Restaurant am Ende des Universums).

      • @0 Substanz:

        Also das Bewegen jener Fahrzeuge ist CO2 Neutral. Die Herrstellung und die Ladung leider nicht.



        Auf 100km 20kw. Sind ja nur 9.6kg CO2. Ist ja neutral.

        Nachdem sie einige der überprüften Studien verwarfen, kamen sie zu dem Schluss, dass die Produktion der Batterien für jede Kilowattstunde Speicherkapazität 350 bis 650 Megajoule (umgerechnet 97 bis 180 kWh) an Energie verschlang und zwischen 150 und 200 Kilogramm CO2 verursachte.

        Das nenn ich mal Klimaneutral ^^

  • "SUV" ist längst keine Typenbezeichnung oder Verkaufsargument, sondern auch ein Kampfbegriff.



    Da gibt es "Aktivisten" ,die speziell solchen Autos die Luft ablassen. Weil andere Autos nicht ganz so umweltschädlich sind? Im Prinzip sind alle Autos SUV's -egal mit welchem Antrieb!Es gibt keine klima-/umwelt"freundlichen" Autos ,sondern nur etwas weniger schädlichere.



    Das eigentliche Problem ist der massenhafte Individualverkehr!

  • Tesla möchte zukünftig die Karosserie in einem Stück pressen, in Aluminiumdruckguss.



    Das spart viele Arbeitskräfte ein.



    Umstritten ist das Material. Umweltfreundlich? Auch bei einem Unfall zerknautscht es nicht sondern bricht in Stücken und ist nicht mehr zu reparieren.



    Suchmaschine hilft weiter

  • "Selbst das kleinste Tesla-Modell ist ein SUV. Es wiegt rund 200 Kilogramm mehr als der E-Golf, von dem der Automobilclub ausgeht. „Je schwerer das Auto ist, umso größer ist der Stromverbrauch“, sagte Sven Bauer, Chef des Batterieherstellers BMZ, der ARD. Und: Je leistungsstärker die Batterie eines E-Autos ist, desto mehr Emissionen entstehen bei ihrer Produktion."



    blöd nur das die technischen daten etwas anderes aussagen:



    www.adac.de/rund-u.../#technische-daten



    www.adac.de/rund-u.../#technische-daten



    www.adac.de/rund-u.../#technische-daten



    zusammengefasst: tesla model 3 ist kein suv, im vergleich mit e-golf und id3 den günstigsten verbrauch und höchster leistung. verwendete akkutechnik, tesla: Lithium-Eisenphosphat



    , ID3: Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt



    , eGolf: Lithium.

    • @alterverwalter:

      Sehr richtig. M.E. ist Tesla noch einer der besseren E-Auto Hersteller. Ohne den umstrittenen Herrn Musk wären wir noch nicht so weit mit der Elektromobilität. Es ist vor allem die Aufgabe des Staates, die Mobilität in die richtige Richtung zu lenken: Citymaut, Hohe Steuern auf CO2, keine Subventionen für Autos, billiger grüner Strom usw.

  • SUV sind generell zu ächten. Aus Umweltgründen ist ein Porsche 911 Turbo zu bevorzugen, weil es kein SUV ist. Die mickrigen 12 l Verbrauch sind ja auch absolut glaubhaft, der Abrieb der Gummiwalzen dient als Dünger.

  • Auch ein schönes Beispiel davon, wie die Automobilindustrie es geschafft hat, dass wir auf die falschen Informationen gucken, weil sie erfolgreich falsche Kennzahlen platziert hat.

    Es geht nicht darum, wie viel besser ein E-Auto im Betrieb ist. Es geht nicht darum, wann in der Zukunft sich ein E-Auto "amortisiert". Es geht nicht um Gramm (süß, so eine kleine Maßeinheit) pro Kilometer.

    Die Atmosphäre kratzt all das nicht, es sind nur unterschiedliche Emissionsquellen. Es geht ausschließlich darum, wie viel emittiert wird.

    Die Information, wie viel CO2 eigentlich nur die Produktion von neuen Autos erzeugt, ist sehr schwer zu finden. Meist findet man eben keine Angaben in Tonnen CO2-Äquivalente, sondern die gerade erwähnten irrelevanten Informationen. Die Antworten lassen sich aber leicht aus den üblichen Studien ziehen, die meist die g/km zerlegen in ihre Anteile für Produktion etc. Dabei gehen sie von einer Mindestnutzung von z.B. 200.000km aus. Also einfach die Angaben mit 200.000 multiplizieren und ✨ surprise ✨ man hat die Produktionsemission und kommt da plötzlich für einen Elektro-SUV auf z.B. 30 Tonnen. Die werden also im Hier und Jetzt, bevor auch nur das winzigste Mobilitätsbedürfnis erfüllt ist, emittiert. Sie sind in der Atmosphäre und heizen den Planeten auf. Wenn Sie dann noch diese 30 Tonnen mit einer groben Schätzung multiplizieren, wie viele SUV es denn noch geben müsste, um die gesamte Bestandsflotte zu "elektrifizieren", dann stellen Sie fest: oh Wunder, das sprengt ja jedes CO2-Budget.

    • @None:

      "Die Atmosphäre kratzt all das nicht, es sind nur unterschiedliche Emissionsquellen. Es geht ausschließlich darum, wie viel emittiert wird."



      Dem kann ich nur zustimmen.Leider gibt es noch weitere solcher falschen Kennzahlen,wie die Pro-Kopf-Emission eines Landes. Da schneidet dann natürlich China besser ab Deutschland,obwohl knapp ein Drittel der globalen CO2-Emission vom "Reich der Mitte" direkt ausgeht und nur etwa 2% aus "diesem unserem Land" (H.Kohl).

      • @Mustardmaster:

        Natürlich muss man pro Kopf rechnen und nicht die Gesamtzahlen eines Staates, sonst dürfte jeder Liechtensteiner mit seiner privaten Boeing 747 zum Supermarkt fliegen.

        Und was das "Reich der Mitte angeht": Die sind pro Kopf sogar ziemlich nah an uns dran. Wenn man aber berücksichtigt, wer die Produkte konsumiert, die die hohe CO2-Emission verursachen, dann müssen wir das meiste den westlichen Industrienationen zurechnen. Am Ende geht es darum, wer das CO2 verkonsummiert.

  • Beim Thema Akkus und Ressourcenverbrauch wird wie immer nur statisch gedacht. In 10-15 Jahren werden diese Akkus wahrscheinlich zu über 90% recycelt (VW beispielsweise ist heute schon bei über 50% Quote und will diese bis 2029 auf über 75% erhöhen). Wenn die Akkus aber zu großen Teilen wieder verwendet werden, dann hat das Auswirkungen auf den ökologischen Rucksack. Bei 80 % Recyclingquote würde sich dieser ökologische Rucksack um den Faktor fünf verringern. Leider wird das nie berücksichtigt. Warum weiß ich nicht.

    Darüber hinaus wird Tesla in diesem Artikel nicht korrekt dargestellt: die Modellpalette umfasst aktuell zwei Limousinen und auch das kleinste Tesla Model, das Modell 3 ist eine Limousine.



    Model X und Y werden als SUVs bezeichnet, ich empfinde sie aber eher als Vans.

  • Tesla liegt laut ADAC mit dem in Grünheide produzierten Model gut im Mittelfeld der bewerteten E-Autos ( www.adac.de/rund-u...g-sauberste-autos/ )

    Die Aussage "„Bei Nutzung von regenerativem Strom erfolgt die Amortisation bereits nach circa 25.000 bis 30.000 Kilometern gegenüber Benziner bzw. Diesel“" gilt daher auch für Teslas Modelle, auch wenn es dann 30.000-35.000 km seien.

    Aber schauen mer mal. Vielleicht gibt es nicht nur schlecht gemachten Heizungsgesetze, die zu einem Anstieg von Öl- und Gasheizungen führen, sondern auch schlecht gemachten Öko-Aktivismus, der zu einem Anstieg des Verkaufs von Benziner- und Diesel-Fahrzeugen führt.

    • @Rudolf Fissner:

      Nicht zu vergessen:



      "...sondern auch schlecht gemachten Öko-Aktivismus", der für teuer Geld lediglich zu einer Verschiebung der CO2-Emissionen aus dem Verkehrs- in den Stromsektor führt.

  • Welches Auto ist denn nicht schlecht fürs Klima und volkswirtschaftlich teuer für uns alle?



    Die Herstellung; die Infrastruktur und Bezuschussung hierfür statt für Menschen zu Fuß, Rad, Bus & Bahn; ...



    Einfach Bezuschussung und Bevorteilung des Autofahrens endlich stoppen, nach fast 100 Jahren in der falschen Richtung hierzulande.



    Mehr Dänemark und Niederlande.

  • Der Tesla 3 ist kein SUV sondern eine Limousine. An sich richtige Argumente gegen Fahrzeuge mit überschießenden Leistungsdaten büßen an Glaubhaftigkeit ein, wenn sie auf der Grundlage offensichtlich falscher Zuschreibungen erfolgen.

  • Das Ypsilon wäre früher als Golf Killer bezeichnet worden. Autos mit höherem Einstieg bedienen eine unsportliche, älter werdende Wohlstandsgeneration. Das ist sicher nicht das Problem. Vielmehr verweigern wir uns als Gesellschaft insgesamt dem Transfer in eine CO2 reduzierte Zukunft.

  • "Im Verkehr in Deutschland wurden vergangenes Jahr weniger Kohlenstoffdioxid und andere Treibhausgase ausgestoßen als noch 2022."

    Eieiei, immer dasselbe. Solange man nur den Ausstoß zählt, der durch die Verbrennung von Benzin entsteht, kann man sich so die Welt natürlich schön rechnen. Das CO2, das bei der Herstellung der Millionen Tonnen Stahl und Aluminuim frei werden, die für die vielen neuen teuren und vor allem großen und schweren Autos notwendig sind, scheint niemanden zu interessieren. Insbesondere nicht die Grünen und sowieso nicht die anderen Parteien.

    Das ist ja eine Zahlenlügerei, wie bei Caren Miosga gestern Abend.

  • "Rein rechnerisch fährt ein Elektroauto vom 1. Kilometer an klimaneutral."

    Es gibt kein Klimaneutral im Verkehr. Nicht heute und nicht morgen. Lass dich nicht blenden.

  • Man müsste dann doch mal darüber reden, was ein SUV ist. Tesla Model 3 ein SUV?

  • Der "ökologische Wertstoff-Kreislauf" ist noch nicht stabil und dauerhaft geschlossen.



    Das industrielle und dann rentable Recycling von E-Auto-Batterien bleibt weiterhin ökonomisch nicht unproblematisch:



    www.zeit.de/news/2...nt-von-serienreife

  • Äpfel & Birnen



    Eines der Hauptmodelle, welches in Grünheide vom Band läuft ist der Tesla3.



    Das ist mitnichten ein SUV, das Leergewicht ist 145kg höher als das des E-Golf.



    Dafür beträgt die Reichweite mehr als das doppelte.



    Ich empfinde den Artikel als sehr oberflächlich.

    • @Fräulein Lalü:

      Ihr Hinweis auf das Modell 3 ist richtig, zudem soll ja in Zukunft noch das Modell 2 dazukommen, der ja eine eher "klassische" Kleinwagenbauart haben soll.

      Zu SUV oder nicht als Ergänzung noch einmal folgendes:

      Der asketische Dacia Spring hat eine SUV- Bauart. Der Spring ist für seine Zwecke mit seinem 26,8 27,4 kWh brutto) Akku für MinimalistInnen praxistauglich und gehört laut Spritmonitor zu den 5 sparsamsten E-Autos.



      Durch niedriges Gewicht, geringe Stirnfläche und Verzicht auf große Beschleunigungswerte und hohe Endgeschwindigkeit gleicht er die Nachteile seiner SUV Bauart aus und und hat zudem den niedrigsten Einstandspreis am Markt.

      Problematisch wird die SUV-Bauart also vor allem bei sehr großen und schweren Modellen.

  • Ich finde die Argumente hier etwas seltsam abgewogen.

    Wie wird SUV hier definiert? Der derzeit kleinste Tesla ist das Model 3. Der ist nicht höher als ein VW Polo und nicht länger als ein VW Passat, welche meines Wissens definitiv keine SUVs sind.



    de.wikipedia.org/wiki/Tesla_Model_3



    de.wikipedia.org/wiki/VW_Polo_VI



    de.wikipedia.org/wiki/VW_Passat_B9

    Lediglich das Gewicht ist beim Tesla Model 3 höher als beim Passat. Die Kurzfassung dazu ist, dass das Gewicht bei E-Autos viel weniger relevant ist als bei Verbrennern. Denn die zusätzliche Energie welche für höheres Gewicht aufgewendet wird, wird beim E-Auto beim Bremsen zurückgewonnen (Rekuperation).

    Zudem ist Tesla in Sachen Energieeffizienz wirklich gut. Und das Tesla Model 3 ist besonders niedrig und verzichtet auf aerodynamisch nachteilige Spielerreien wie eine Kühlergrill-Optik. Quasi das Gegenteil dessen, was ich als SUV begreifen würde.

    Ich würde mir selber keinen Tesla kaufen, weil ich das Bedienkonzept nicht mag (zu viel Touch-Bedienung, schlechter Datenschutz) und weil ich den CEO von Tesla (Musk) nicht besonders sympathisch finde. Aber grundsätzlich finde ich, dass Tesla der Auto-Industrie den Elektro-Tritt in den Hintern gegeben hat, der seit langem notwendig war. Das was Tesla seit 2010 macht, das hätten Volkswagen, Mercedes, Ford und Co. seit 1990 machen müssen! Und das rechne ich Tesla positiv an.

    Ich versuche das also differenziert zu sehen und nicht nur positiv oder negativ. Ich fahre selbst einen VW ID.3 (E-Auto). Und wenn ich mit der Bahn oder mit meinem Rad fahre ist das natürlich am ökologischsten.

    Fazit:



    Man gebe mir gerne Bescheid wenn es Proteste vor einem Autowerk gibt, wo weiter fröhlich Verbrenner-SUV mit über 1,65 m Höhe hergestellt werden. Das fände ich sehr viel angebrachter und da wäre ich gerne dabei.

  • Schaut man sich die SUV-Zulassungszahlen (nach Modellen!) der letzten Jahre an, dann kann man erkennen, dass sich die meisten dieser Fahrzeuge bezüglich Länge (< 4,5m) und Breite (ca. 1,8m) kaum von sogenannten Kompaktwagen (Golf, Astra, Focus) unterscheiden und bezüglich der Höhe (ca. 1,6m - 1,7m) auch kompakte Vans (Touran) oder sogenannte "Hochdachkombis" (Kangoo) nicht übertreffen.

    Wenn man Autos dieser Größenordnung (ganz egal, wie sie aussehen) elektrifiziert und ihnen zudem eine (auch nur annähernd) "übliche" Reichweite ermöglichen will, dann benötigt man Batterien mit 80 und mehr kWh, was auch bei Wegfall von Verbrennungsmotor und Getriebe Mehrgewichte ab rund 400kg zur Folge hat. Autos mit deutlich geringeren Reichweiten sind allerdings nur für wenige Menschen (nicht selten dann als Zweit- oder Drittwagen) funktional.

    Eine (Übergangs-)Lösung für dieses Problem gibt es grundsätzlich schon lange: Lineare Hybride. Ihre Räder werden ausschließlich von E-Motoren angetrieben. Ausgestattet mit Batterkapazitäten von 20 - 25kWh könnten sie elektrische Reichweiten zwischen rund 80km (in dunklen und kalten Winternächten) und gut 100km ermöglichen. Die Batterien lassen sich selbst an "besseren" Haushaltssteckdosen (230V, 16A, 3,6kW) in max. rund 5 Stunden laden. Für längere Strecken wird ein Benzinmotor mitgeführt (nebst Tank mit 40 - 50l), der immer im sparsamsten Drehzahlbereich laufen kann und die Batterie bei Bedarf mit Strom versorgt. Trotzdem wären diese Fahrzeuge (mit gewohnter Reichweite und "Unabhängigkeit") in der Regel 200 - 300kg leichter als reine E-Autos. Ich gehe davon aus, dass mindestens die Hälfte der autofahrenden Menschen im Land 80 - 90% ihrer (all-)täglichen Wege mit derartigen Fahrzeugen rein elektrisch zurücklegen könnte.

    Ich halte die Vorstellung, dass sich der motorisierte Individualverkehr in absehbarer Zeit zurückdrängen oder gar abschaffen lässt, für völlig realitätsverweigernd. Wir müssen die besten Lösungen mit ihm finden.

  • Der kleinste Tesla ist das Model 3, und das ist eine Limousine mit 4 Türen und einem abgetrennten Kofferraum mit kleiner Kofferraumklappe.

    Das in Grünheide gebaute Model Y ist etwas größer und wird von Tesla als SUV vermarktet. Früher hätte man es als Schräghecklimousine mit großer Kofferraumklappe verkauft, aber "SUV" ist wohl verkaufsfördernd.

  • Die Berechnungen des Vergleichs Verbrenner und E-Auto sind leider alle Quatsch. Rein rechnerisch fährt ein Elektroauto vom 1. Kilometer an klimaneutral. Der Strommix spielt überhaupt keine Rolle, da der europaweite CO2-Deckel dafür sorgt. Die Emissionen aus dem Strommix für das Elektroauto müssen an anderer Stelle in Europa eingespart werden! Es gibt einen europäischen Zielkorridor für die CO2 Emissionen aus Industrie und Stromerzeugung. Dieser Reduktionspfad ist völlig unabhängig von der Anzahl der E-Autos.

    • @mwinkl02:

      Wenn ich mir ein Eis kaufe für 3,- die ich übrig habe, weil ich auf den zweiten Kaffee verzichte, kostet das Eis trotzdem 3,-

    • @mwinkl02:

      Ein E-Auto fährt vom ersten Kilometer an erstmal mit einer CO2 Belastung los, die durch die Herstellung des Stahl und des Aluminiums entstanden sind. Und die ist umso größer je schwerer das Auto ist. Und wenn man dann auch noch alle drei Jahre ein Neues kauft, dann ist daran nichts auch nur im Mindesten klimaneutral.

  • „ An solchen Autos lässt sich nunmal mehr verdienen …“



    Das ist richtig. Aber die nachfrage nach dem e-up, dem Mini, dem e-208 scheint auch einfach zu niedrig zu sein, vielleicht nur als Zweitauto. Aber es gibt noch mehr, zB Zoe oder Twingo. Aber die deutschen haben vielleicht mehr den chinesischen Markt im Auge, zb mit dem ID6.

    • @fly:

      Das stimmt so nicht. Die Nachfrage überstieg seit der Einführung des Modells mit dem praxistauglichen 32,3 kWh (36,8 kWh brutto) Akku bei E-up und den fast baugleichen Entsprechungen von Skoda und Seat weitem die Nachfrage.

      Dazu Wiki:

      "(...) Nach Erhöhung der staatlichen Kaufprämie auf Elektromobile im Juni 2020 auf 6000 € war die Nachfrage auf den VW e-up! so hoch, dass die Lieferzeit auf über 15 Monate anstieg und VW daher ab Anfang September 2020 einen Bestellstop verfügte. Im Jahr 2021 stieg die Produktion auf Rekordhöhen, sodass der e-up! in Deutschland mit Stand Ende November auf Platz 2 der neu zugelassenen Elektro-Autos aufstieg (knapp vor VW ID.3 und hinter Tesla Model 3). Zwischen Februar und April 2022 war der e-up! wieder bestellbar. Im Dezember 2022 kam er erneut in den Handel. Ab Spätsommer 2023 war er aufgrund der Einstellung erneut nicht mehr konfigurierbar. (...)"

      Im Originalartikel können auch die Quellenverweise nachvollzogen werden.

    • @fly:

      Ein weiterer Grund, warum Elektroautos sich durchsetzen werden, ist, weil sie schneller beschleunigen. Auch günstige Elektroautos. Selbst die größten Verbrennerfans werden sich irgendwann nicht mehr mit ihrem 100.000 Euro SUV von einem Elektroauto der Polo-Klasse abhängen lassen wollen.

    • @fly:

      Elektroautos werden im den nächsten fünf Jahren Verbrenner verdrängen. Ganz einfach weil sie billiger in der Anschaffung und im Unterhalt sein werden.

      • @Test6:

        Das denke ich nicht:

        Benzin wird stark besteuert, je weniger Verbrenner, desto weniger Steuereinnahmen für den Staat.

        Ich gehe davon aus dass das der Staat dies durch den entsprechende Besteuerung des Stroms kompensieren wird.

    • @fly:

      Der Mini ist schon lange kein Mini mehr und bietet für den Preis eine viel zu kleine Batterie. Unattraktiv.

      Die E-Up Nachfrage war bis zum Schluss hoch. Die Produktion wurde sogar neu augenommen nach erster Einstellung. Er basiert aber auf einer veralteten Platform und wird deswegen durch ID.1 und ID.2 ersetzt.

  • Die Autoindustrie hierzulande hat einfach gesehen, dass die Konkurrenz in anderen Ländern ertragstark mit simplen Pickups und erfolgreich mit unsinnigen SUVs agierten. Das haben sie kopiert, strukturiert ausgebaut und beworben. Der Erfolg stellte sich unübersehbar ein. Kein Wunder, dass von den Verantwortlichen kaum jemand beim Umstieg auf die E-Mobilität dieses Pfund trotz der Zusatz Kilowatt und -gramm riskieren möchte.

    • @vieldenker:

      Das haben sie nicht "gesehen" oder "kopiert". Sie haben mit ihrem Marketing gezielt darauf hingearbeitet weil es erwiesen ist, dass sie mit fetten teuren Karren mehr Gewinn machen. Und zwar nicht nur absolut, sondern auch prozentual.

      • @Jalella:

        Nein, das ist zu simpel argumentiert. Es ist zwar richtig, dass die Hersteller alle lieber teurere Fahrzeuge verkaufen, da es dabei wesentlich leichter ist, auch noch zusätzliche kostenpflichtige und ertragstarke Extras dem Kunden schmackhaft zu machen. Aber ob das nun ein schwerer SUV, ein praktischerer Kombi, oder ein leichter Sportwagen ist, spielt dabei keine Rolle. Die wollen einfach nur so viel und so ertragreich wie möglich verkaufen. Muss man nicht mögen, ist aber bisher die Basis unseres wirtschaftlichen Wohlstands. Wenn man das aus guten Gründen ändern möchte, braucht es sicher mehr, als nach „den schnellen Schuldigen“ zu suchen.

    • @vieldenker:

      Porsche hat gerade den Macan auf Elektro umgestellt und den Benziner gestrichen. Es geht also.

      Nächstes Jahr soll der VW ID 2 kommen. Ungefähr in Polo-Größe, was früher übrigens Golf-Grlße war.

      • @Test6:

        Die Zukunft liegt im modularen Denken. Entweder direkt beim Fahrzeug, wo die schwere Batterie nur an Bord sein muss, wenn lange oder energiehungrige Touren geplant sind, oder im modularen Nutzen von Mobilität zum Flatpreis, wo das Fortbewegungsmittel passend zum Anlass bereit steht und man idealerweise im Alltag nur eine möglichst energiesparende Version nutzt. Beides bedeutet aber, dass Fahrzeughersteller und Mobilitätsanbieter viel mehr in Schnittstellen denken und Kunden viel stärker auf konkrete Zielerfüllung fokussiert sein müssen.

      • @Test6:

        Natürlich geht es, bei Porsche sowieso, weil die in jeder Klasse und bei jedem Konzept einen hauseigenen Zuschlag einpressen können. Der Volumenhersteller VW wird das mit seiner Premiummarke auch irgendwie hinbekommen. Spannend bleibt die Frage, ob die früheren „Einfachkampagnen“ von Skoda, Seat Fiat oder Dacia eine zeitgemäße Fortschreibung in Elektro bekommen, oder ob das „gut und günstig“ - Segment in Zukunft in dem Bereich im Wesentlichen durch neue Anbieter abgedeckt werden wird.

  • Ich kenne kein sparsameres Elektroauto als Tesla Model 3

    • @Andreas Geiger:

      Hyundai Ioniq 6

  • Verkehrswende? ... "Verkehrswende"? ... welche Verkehrswende? ... wenn schon gibt es nur eine Antriebswende... früher Verbrenner, jetzt halt elektrisch... macht Nichts wirklich besser, marginal ... egal ... weiter im Stau und weiter gegen die Wand ... was solls ... es ist so gewollt ...

  • @MICHA.KHN

    Genau dieses Umdenken versucht die Autoindustrie mit allen Mitteln zu sabotieren. Und ihre Verbündete darin sitzen im Verkehrsministerium, das... auch noch Dienstherr der Bahn ist.

    Kann das gutgehen?

  • Die Automobilindustrie hat über Jahre darauf hingearbeitet, grosse und teure Autos zu vermarkten, chic zu machen. An solchen Autos lässt sich nunmal mehr verdienen als an kleinen Karren. Das selbe gilt für Hybrid- und auch für Elektroautos. Und der Deutsche Kunde kauft natürlich sehr gerne diese grossen Autos, macht doch die Werbung vor, wie toll die sind...



    Problematisch ist nicht nur der höhere CO2 Ausstoss bei der Produktion, sondern natürlich auch der höhere Verbrauch. Nein, Greenpeace - „Elektro-SUV sind zwar im Betrieb CO2-neutral“ - ganz bestimmt nicht. Keine Ahnung, wie so eine Aussage hier 1:1 übernommen werden kann.



    Es ist auch nicht nur der höhere Energieaufwand das Problem. Durch das hohe Gewicht dieser Automobilie ist auch der Abrieb der Reifen um einiges höher. Das Cadmium, das so in die Umwelt gelangt, reichert sich an und geht nicht mehr weg. Nur zum Beispiel.



    Es ist Zeit, dass da ein Umdenken in der Bevölkerung stattfindet. Um zur Arbeit oder ins Fitness zu fahren oder die Kinder in die Schule zu bringen, reicht ein ganz kleines, leichtes Auto. Da brauchts auch keine Batterien für 500 km Reichweite.

    • @Micha.Khn:

      ....Oder ein e-(lasten)Rad

    • @Micha.Khn:

      Ich bin mir sicher, das auch niemand in der Bevölkerung sich ein großes, schweres und entsprechend teures Auto leistet, um damit nur zur Arbeit, Fitness oder Schule zu fahren.

    • @Micha.Khn:

      "Umdenken" ist gut. Das würde aber ein "Denken" voraussetzen. Da sehe ich schwarz, wenn nicht gar schwarz-grün.

    • @Micha.Khn:

      Das mit der Größe der Batterie ist zwar für die genannten Anwendungsfälle grundsätzlich richtig, aber eventuell nicht nachhaltig.

      Batterien sollen nur zwischen 20 und 80 Prozent geladen sein, damit sie lange halten. Man sollte also nur 60 % nutzen. Im Winter reduziert sich die Reichweite sicherlich um 30 %. Dazu verlieren Batterien über Jahre unabhängig von der Kilometeranzahl Reichweite. Nachhaltigkeit setzt voraus, dass ein Auto möglichst lange genutzt wird, also mindestens zwanzig Jahre.

      Die Batteriegröße sollte also so ausgelegt sein, dass ein Auto zwanzig Jahre sinnvoll genutzt werden kann. Die 500 Kilometer Reichweite beziehen sich auf die Reichweite bei Auslieferung des Autos unter optimalen Bedingungen und 100 % Aufladung.

      Berücksichtigt man das vorstehende, so sind 500 km aus Unweltgesichtspunkten wahrscheinlich sogar besser als kleinere Batterien.