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Söders Aiwanger-TreueEs geht um Macht, nicht um Moral

Dominik Baur
Kommentar von Dominik Baur

Söder hält am Freie-Wähler-Chef fest, weil er ihn nach der Bayernwahl braucht. Um die Sache ging es bei der Flugblatt-Affäre längst nicht mehr.

Aiwanger, ein pflegeleichter Koalitionspartner Foto: Lukas Barth-Tuttas/epa pool/dpa

D er entscheidende Satz fiel in der vorletzten Minute: „Wir werden in Bayern die bürgerliche Koalition fortsetzen. Es wird definitiv kein Schwarz-Grün geben.“ Man tritt Markus Söder bestimmt nicht zu nahe, wenn man ihm unterstellt, dass genau das der eigentliche Beweggrund dafür ist, an Hubert Aiwanger festzuhalten, der längst nicht mehr nur das Enfant terrible seines Kabinetts ist.

Mit Moral, mit einer ausgewogenen Beurteilung des Verhaltens Aiwangers in der vergangenen Woche hat diese Entscheidung nichts zu tun. Das zeigt sich schon an den fadenscheinigen Begründungen. Er wolle keine Vorverurteilung vornehmen. Aber was heißt hier Vorverurteilung? Verurteilung vor was? Diesen Satz hätte man direkt nach der ersten Veröffentlichung der Süddeutschen Zeitung bringen können. Aber nun geht es um das seitherige Verhalten Aiwangers. Dieses allen Ernstes als unglückliches Krisenmanagement zu bezeichnen, bedarf schon einer Extraportion Chuzpe.

Man erinnere sich an das Silvestervideo von Christine Lambrecht, das Energiekrisenmanagement von Robert Habeck. Hier hätte man die Vokabel „unglücklich“ vielleicht gebrauchen können. Söder hingegen forderte die Entlassung der beiden. Aber Moral ist bei Söder immer nur die Moral der anderen.

Jetzt dürfe nichts mehr dazukommen, hat Söder vor ein paar Tagen noch großspurig gefordert, und er erwarte eine umfangreiche und glaubwürdige Beantwortung seines Fragenkatalogs. Nun lässt er Aiwanger aber etwa mit der Behauptung durchkommen, er wisse nicht, wie die Flugblätter in seine Schultasche gekommen seien. Auch die windelweiche Pseudoentschuldigung seines Vize lobt er als richtig und notwendig. Und dass er sich von dem Flugblatt distanziert habe, spreche für Aiwanger. Hallo? Allein dass Söder offenbar in Betracht zieht, es könne möglich sein, sich nicht von diesem Machwerk zu distanzieren, lässt einen sprachlos zurück.

Söder geht es um Wählerstimmen

Söders Entscheidung ist eine wohlkalkulierte, rein machtpolitische. Gut, bei Wählern der Ampelparteien in Bayern dürfte er ein weiteres Stück Glaubwürdigkeit verspielt haben, nur juckt ihn das so sehr, wie wenn irgendwo in Niederbayern eine Schultasche umfällt: Deren Stimmen hätte er sowieso nicht bekommen.

Viel schmerzhafter für ihn wären die Stimmen gewesen, die er bei einer Entlassung Aiwangers an die Freien Wähler, vielleicht auch die AfD verloren hätte. Und der Verlust eines sonst im Großen und Ganzen pflegeleichten Koalitionspartners. Für Söder und Aiwanger dürfte die Sache damit vielleicht noch mal glimpflich ausgehen – für Bayerns Demokratie nicht.

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Dominik Baur
Bayernkorrespondent
Jahrgang 1971. Seit 2015 Bayernkorrespondent der taz. Davor unter anderem zehn Jahre Redakteur und Ressortleiter bei "Spiegel Online", seit 2009 frei. Mitglied des Journalistennetzwerks beschreiber.de.
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62 Kommentare

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  • "Es geht um Macht, nicht um Moral"

    Natürlich geht es um Macht. Die AfD klopft an den Türen an. Die demokratischen Parteien verlieren ohne Ende Stimmen. In Thüringen liegt die Linkspartei 10% tiefer. Allenfalls die CDU hält noch gerade mal die Stimmen.

    Macht ist immer auch eine moralische Frage. Hauptgegner CSU war gestern. Aktuell wäre es zutiefst unmoralisch den Aufstieg der AfD aus den Augen zu verlieren.

  • Macht ohne Moral - Buch von Heleno Sana

  • Puhh, ich hab ja schon Mitleid mit dem Herrn Aiwanger.Wenn rechts von der CSU nur die Wand kommt , dann wird er wohl eingemauert:/

  • taz: Der entscheidende Satz fiel in der vorletzten Minute: „Wir werden in Bayern die bürgerliche Koalition fortsetzen. Es wird definitiv kein Schwarz-Grün geben.“

    Mit den Grünen koalieren geht für Markus Söder (CSU) natürlich überhaupt nicht, dann doch lieber mit 'Flugblatt-Hubert' weiterhin "Händchenhalten", denn der wird jetzt schön brav sein und alles machen was der "König von Bayern" von ihm verlangt.

    • @Ricky-13:

      Mit welchen Grünen soll Söder denn koalieren ? Mit den Grünen, die derzeit im Bund mitregieren ? Bitte lieber nicht.

  • Meine Lieblingsversion aller möglichen Erklärungen:



    "...Wir sind morgens getrennt zur Schule, der Helmut und ich. Ich musste in der ersten Stunde von der #Frühstücksmaß austreten und auf der #Schultoilette stand ein #Ausländer mit diesen Zetteln. Ich habe ihn gefragt, was er da verteilt, und er hat mir den Stapel in die Hand gedrückt und nur ein Blatt behalten, und gerade in diesem Moment kam ein Lehrer herein und hat mich am Ohr herausgezogen..."



    www.titanic-magazi...t-hubert-aiwanger/

    Wer so gelinkt würde, ist mit Fug und Recht ein Opfer. 😊

  • Es geht doch immer nur um Macht und nie um Moral.



    Deshalb ist der Blick nur und ausschliesslich auf die nächste Wahl gerichtet. Das erschwert es sehr, vernünftige Politik zu machen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Danke, Charlotte Knobloch:



    www.spiegel.de/pol...-8a1d-7f32ffc94a7b

  • "Religion als „das Opium des Volkes“ ist eine Aussage von Karl Marx" - dem kann man einfach nicht widersprechen! Da kommen wieder "dunkle Zeiten"...

    • @MahNaMahNa:

      Die dunklen Zeiten sind schon da.

  • Eine Steilvorlage für die Opposition, wäre ich Wahlkampfmanager der SPD oder der Grünen wüsste ich, wer ab sofort eines der Hauptthemen wäre, um das dunkle Imperium im Süden ins Wanken zu kriegen. So wie das jetzt abgelaufen ist, wird es eher Söder als Aiwanger (zumindest vom Wahlergebnis her) schaden. Sollte sich jeder CSU-Wähler fragen: gebe ich meine Stimme für eine Koalition mit einem Rechtspopulisten, der sich nicht glaubhaft von antisemitischen Widerlichkeiten in seiner Jugend distanziert hat, sondern immer noch das Opfer gibt?

    • @Bambus05:

      Dies wird mehr Stimmen bringen als zuvor.Wetten?

    • @Bambus05:

      Meinen Sie ernsthaft ein CSU Wähler würde Grüne oder SPD wählen ? Eher wohl FW.

    • @Bambus05:

      Sie kennen die Bayern schlecht. Die sagen einfach: "A Hund is er scho!" ... befürchte ich zumindest ...

    • @Bambus05:

      Sie waren noch nie in Bayern, nehme ich mal an. Den bayerischen CSU oder FW Wähler interessiert das alles nicht. Der nimmt höchtens Söder übel dass er seine Meinung öfter wechselt als sein Hemd und komplett unglaubwürdig ist, oder Aiwanger dass er die ganzen letzten Jahre sich an Söder angebiedert hat. Bis zur Rede in Erding, was aber bedeutet dass Aiwanger ebenfalls unglaubwürdig ist. Beide sind aber glaubwürdiger und akzeptabler als SPD oder Grüne. letztere sind mittlerweile buchstäblich verhasst. Schließlich ist da noch die AfD...

      • @Gerald Müller:

        Doch, ich war schon in Bayern, klar wird es nicht zur Massenflucht aus der CSU kommen, allerdings besteht diese jetzt auch nicht aus einem monolithischen rechtspopulistischen Block, dafür sind die in Bayern zu groß. Wer den Söder gut findet (warum auch immer), eher liberal unterwegs ist und nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen im Schützengraben liegt könnte schon ins Grübeln kommen angesichts der kürzlichen Sauereien.

    • @Bambus05:

      Der CSU-Wähler sollte sich eher fragen : Welche Alternativen habe ich denn ? Und da es keine Alternativen gibt, wird er weiterhin CSU wählen.

      • @SeppW:

        Klar gibt es Alternativen, mancher bürgerlicher Wähler kann auch ohne tot umzufallen FDP, SPD oder Grüne wählen, ist alles schon vorgekommen.

      • @SeppW:

        Schauen Sie sich die Bundestagswahlergebnisse an, und zwar Bayern i.e.S. und Franken getrennt.

        Und achten Sie besonders auf Erst- zu Zweitstimmen.

  • Schon praktisch für Söder so ein Aiwanger, der ihm die Arbeit mit der schmuddeligen Randgruppe abnimmt.



    Glaubt er wirklich, Bundeskanzler werden zu können, wenn er durchblicken lässt, dass im Zweifel das Prinzip gilt, Blut ist dicker ist als Wasser?



    Wie kommt es nur, dass Saftsackigkeit in Bayern noch mal um so Vieles stärker ausgeprägt ist als in anderen Bundesländern?

    • @Onkel Heinz:

      Söder kommt aus der Deckung, wenn Merz nicht zurückzieht. Gegen einen präsentablen CDU-Kandidaten hätte er keine Chance, der sauertöpfische Sauerländer mit Heuschrecken- und Loservergangenheit (Merkel, AKK, Laschet) setzt vermutlich auf eine eigene Kanzlerschaft, das wäre die Chance für den leutselig-moralfreien Hallodri Söder. Merz war dritte Wahl der CDU, also solche agiert er auch als Vorsitzender. Ist über die widerliche Causa Aiwanger bis nächstes Jahr Gras gewachsen tritt er an, der Söder-Markus. Kommt die CDU zur Besinnung und nimmt Günther oder Wüst wird Söder sagen, die Kanzlerschaft war noch ein Thema für ihn, er liebt ja sein Bayern so uswusf.

    • @Onkel Heinz:

      Wenn sehr vergessliche Politiker Kanzler werden können, dann können das auch "Gschaftler", oder ?

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Doch, es geht um Moral.



    Die Umwertung der Wette ist in vollem Gange. Der Täter gibt das Opfer. Der Patron versichert seine Absolution mit dem Verweis auf vorgebliche? Verständigung mit jüdischen Repräsentanten.

    Worauf setzen Populisten? Auf Moral. Sie sind die Apologeten IHRER Moral als der heilbringenden Leitlinie einer "reformatorischen" ("Demokratie zurückholen") Politik.

    Populismus ist Religionsersatz / Ersatzreligion. Die entbundene Religiosität versammelt sich neu zum Trunk aus dem transformierten Ekstasekelch der "populisierten" Politikmoral.

    • @31841 (Profil gelöscht):

      Aufschlussreich wäre es vermutlich, wenn die Repräsentanten der jüdischen Gemeinschaft, mit denen Söder im Vorfeld gesprochen hat, ihre Einschätzung der Gespräche kundgetan hätten bzw. sich zu der Entscheidung Söders äußern würden, Aiwanger im Amt zu belassen.



      Wahrscheinlich sind sie diskret genug, diese politische Entscheidung und den erbitterten Diskurs darüber - noch dazu in der heißen Phase eines Wahlkampfs - nicht zu kommentieren. Dafür habe ich Verständnis.



      Aber dafür kann ich meine Meinung dazu sagen: um des kurzfristigen Vorteils (Machterhalt) willen duldet Herr Söder einstiges antisemitisches Verhalten und Äußerungen seines Vize Aiwanger (und ich nehme dem Mann seine Entschuldigung und sein Herumlavieren, seine ganze schäbige, feige Täter-Opfer-Umkehr nicht ab).



      Der politische Schaden, der daraus für Deutschland entsteht, ist unermesslich. Ob das den Verantwortlichen in der Union bewusst ist?

      • 3G
        31841 (Profil gelöscht)
        @Abdurchdiemitte:

        DLF - Aiwanger-Affäre

        >>Charlotte Knobloch: „Söders Entscheidung ist zu akzeptieren“

        Nach der Entscheidung von Markus Söder, seinen Vize Hubert Aiwanger im Amt zu belassen, zeigt die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in München Verständnis. Charlotte Knobloch erklärt aber auch, warum sie eine Entschuldigung nicht annimmt.

        Charlotte Knobloch; Jasper Barenberg | 04. September 2023, 07:24 Uhr

        www.deutschlandfun...-54c356a4-100.html

    • @31841 (Profil gelöscht):

      Ja, es geht um Moral - allerdings auch um die Moral bzgl der Berichterstattung. Aber alles hängt von den tatsächlichen Fakten ab: Falls Aiwanger tatsächlich nicht der Autor war und auch selbst keine Flugblätter verbreitet hat (wie er behauptet), dann steht die SZ moralisch ziemlich schlecht dar. Falls Aiwanger mit seinen Aussagen lügt, dann ist er ganz klar Täter, und nicht das Opfer, das er jetzt vorgibt zu sein...

      • @Winnetaz:

        Er hat damals die Verantwortung dafür übernommen und steht nun nicht zu den Konsequenzen.



        Hieran ist aber auch die Schulleitung schuld. Für die Weitergabe menschenverachtenden Gedankengutes gibt's ein Referat als Strafe.



        Bei mir wurde 30 Jahre später und viele 100km weiter nördlich wegen der Weitergabe von Gras gleich die Polizei hinzugezogen und der Empfänger des Internats verwiesen.

        • @Stefan Wunder:

          Der Unterschied ist, dass Sie es waren und ja auch zugeben. Bei Aiwanger hat sen Bruder sich dazu bekannt.

  • Die Nibelungentreue erhebt sich aus dem Sumpf. Jetzt muss Söder nur noch in Richtung fAD (faschistische Alternative) schielen.

    • @Kappert Joachim:

      Tut er doch schon. Er hat ganz offiziell seinen Koalitionspartner als "Alternative für die Alternative" empfohlen.

  • In der Sache hat die SZ vorgelegt. Aiwanger hat widersprochen. Seine wichtigster Punkt ist dabei, dass er nicht der Autor des Flugblatt sei und es auch nicht weiterverbreitet habe. Die SZ hat jetzt die Gelegenheit nachzulegen und die Beweisführung zu vervollständigen bzw. zu belegen, dass Aiwanger mit diesen zentralen Aussagen lügt.

    Ich glaube also nicht, dass die Sache mit Söders Erklärung jetzt einfach zu ende ist. Solche Affären brauchen immer etwas Zeit, bis die ganze Wahrheit ans Licht kommt.

    • @Winnetaz:

      "[Aiwangers] wichtigster Punkt ist dabei, dass er nicht der Autor des Flugblatt sei und es auch nicht weiterverbreitet habe" - Das ist nicht ganz richtig. Seine Behauptung, er habe es nicht verfasst, ist quasi unwiderlegbar, dank seines Bruders. Die Aussage, er habe es nicht verteilt, ist dagegen sehr wohl widerlegbar, vermutlich hat er es daher NICHT behauptet. Seine Aussage war, er könne sich nicht erinnern. Sollten sich also doch Zeugen finden, die dem widersprechen, kann ihm keiner eine Lüge vorwerfen. Diese Nummer ist erprobt, siehe auch der Scholzomat.

  • Man stelle sich vor, Robert Habeck hätte mit 16 Kahren (also so um 1986) ein Flugblatt verfasst, das die RAF-Morde gepriesen hätte und dies wäre jetzt enthüllt worden. Er wäre nicht im Amt zu halten gewesen und der Mob im Bierzelt hätte getobt.

    • @Ignaz Wrobel:

      Sie haben recht, wenn ein Robert H. so ein Flugblatt wirklich verfasst hätte.

      Ich verstehe nicht, warum sich im Fall Aiwanger die Debatte so wenig um die Fakten dreht. Die wichtigste Frage ist nach wie vor nicht geklärt: Wer hat das Flugblatt eigentlich geschrieben?

      Für seine tatsächliche Autorenschaft hat sich noch keine Zeuge gemeldet, außer vielleicht solche, die sich in der Anonymität bewegen. Auf der anderen Seite behauptet sein Bruder, dass er es war. Was stimmt denn nun?

    • @Ignaz Wrobel:

      Trittin hat es auch nicht geschadet

      • @Hubertus Behr:

        Wo hat Trittin die RAF gepriesen? Bitte Belege dafür.



        Was den Göttinger "Mescalero-Aufruf" betrifft, war Trittins Begründung für seine Weigerung, sich davon zu distanzieren, er habe nichts damit zu tun und eine Distanzierung setze eine Mitverantwortung voraus, die ihm von politischen Gegnern willkürlich unterstellt werde. Sonst wäre Empörung und Distanzierung dasselbe. In der juristischen Aufarbeitung der Affäre taucht Trittin nicht auf.



        Setzen Sie Klaus Hülbrock mit Helmut Aiwanger gleich oder glauben Sie Letzterem, wieso kommt dann Trittin ins Spiel?



        Wurde der Aufruf bei Trittin gefunden und liegt es näher, dass er ihn verbreitet hat, als Aiwanger den seines Bruders.



        Ist die im Aufruf (der ansonsten zum Ende des Mordens aufffordert) durchscheinende "klammheimliche Freude" über den Tod Bubacks mit der "Reise durch den Schornstein von Auschwitz" gleichzusetzen?



        de.wikipedia.org/w...6ttinger_Mescalero

  • Heute war es pseudogrell,



    Als MP wollt sehr viel Licht



    In die Sache bringen, nicht



    Wurde es dann wirklich hell.



    //



    Minister zu Deutsch der Diener,



    Ich hab mich mal schlau gemacht,



    Warum hat's heut nicht gekracht,



    Ich glaub hier doch an Schlawiner:



    //



    "CSU-"Filz" oder schwarze Schafe? Was vom Masken-Ausschuss bleibt



    Die parlamentarische Aufarbeitung der Maskenaffäre ist vorbei. Der Streit über die Verantwortung für die über CSU-Kontakte gekauften Corona-Masken geht weiter. Überraschend hat sich mit Alfred Sauter noch eine der Schlüsselfiguren zu Wort gemeldet.



    Die parlamentarische Aufarbeitung der Schutzmaterial-Beschaffung zu Beginn der Corona-Pandemie ist vorbei: Was hat der Untersuchungsausschuss Maske gebracht, wo unterscheiden sich die Abschlussberichte? Welche Fragen bleiben offen? Am Dienstagabend hat der Bayerische Landtag über die unterschiedlichen Abschlussberichte debattiert – mit einer unerwarteten Wendung."



    br.de



    //



    kurier.at/meinung/...inertum/35.224.475

  • Der wahre Aiwanger zeigte sich bereits in Erding, nicht erst seit der Flugblatt-Historie. Seit Monaten hat Söder den Aiwanger und die Koalition nicht mehr im Griff. Nach der Wahl werfen die FW mit noch mehr Stimmen der CSU sagen wo es lang geht. Wie der Artikel zu recht am Ende schließt. Die Entscheidung ist eine schlechte für die Demokratie!

  • Kein Aufschrei der jüdischen Gemeinden trotz der Entscheidung und vor allem der Begründung von Söder? Sicherlich hat Söder den Vorsitzenden versprochen, wie dies auch schon Franz Josef Strauss tat, die Nazis besser in das System einzugehen als wie ZZ bekämpfen, was schon Franz Josef nicht gelang. Der Wählerzuspruch ist nur ein Nachweis dafür. Die Zeiten für die jüdischen und auch andere Gemeinden in Bayern werden schwieriger, und das nicht erst seit zwei Wochen. Selbst die zugesagten Seminarreihen des Herren Aiwanger in die jüdischen Gemeinden zur Diskussion und Läuterung werden dessen Weltbild nicht heilen. Wehrte den Anfängen.

    • @Sonnenhaus:

      Hat sie bei Roth letztes Jahr D15 auch nicht.

    • @Sonnenhaus:

      Wieso ist denn die Jüdische Gemeinde inder Pflicht "aufzuschreien"? Weil der Aufschrei aus der Gesellschaft fehlt? Weil der Aufschrei aus der Politik fehlt, soll der Zentralrat dies erfüllen? Das ist ein sehr eigenartiger Anspruch, der den jüdischen Gemeinden schadet und nicht nutzt. Juden als "moralisches Gewissen" Deutschlands? Na danke. Das muss die deutsche nichtjüdische Gesellschaft schon selbst tun.

  • Das Spannende an Aiwanger ist ja, dass er (genau wie sein Chef) eine hemmungslose Rampensau ist, aber sich (im Gegensatz zu seinem Chef) nicht ansatzweise genug im Griff hat, um den von ihm in die Welt gesetzten Verbaldurchfall wieder einzufangen.

    Das wird nicht die letzte nach brauner Scheiße stinkende Nummer von ihm sein. Eher dreht er jetzt, im Glauben einen Freibrief zu haben, noch weiter hoch.

    Nicht vergessen: Bayern, nicht Ostdeutschland, ist die "Reichsbürger"-Zentrale der Republik. Diese Bagage ist zwar normalerweise im Rahmen von FDGO und Parlamentarismus komplett apolitisch, aber wenn man ihnen nur genug Angst vor den umvolkenden Ökogenderislamrotsocken einjagt, dann tun sie's am Ende doch. Wir haben ja Wahlgeheimnis, und Gottesurteile in Form spontan abfaulender Hände gibt es auch nicht. Für plausible deniability ist also gesorgt.

    Dass Söder sich im Sommerinterview zu allem Überfluss eins in Richtung gekaufte Systemmedien zusammenschwurbelt, ist für den Hubsi eine Steilvorlage.

  • Wann ging es in der Politik jemals um Moral ?



    SPD und Grüne toben, den FW wird die Angelegenheit wohl nicht schaden und der CSU wohl auch nicht.



    Die Wähler in Bayern werden entscheiden wer an die Macht kommt, nicht einzelne Medien und das ist gut so.

    • @Filou:

      Nun ist es aber doch ganz gut, dass es Medien gibt (wie die SZ), die diese Affäre ans Tageslicht befördert haben. Finden Sie nicht?



      Nicht wenige unserer deutschen Mitbürger meinen freilich, es wäre besser, den (antisemitischen) Unrat in der Dunkelheit des Kellers zu belassen. Es ist schließlich 80 Jahre her bzw. 35 Jahre.

  • DER MP HAT EINS KAPIERT:



    WER STRAFT HUBSI WOHL VERLIERT



    /



    Heute wieder nicht erledigt,



    Sondern vertagt das Problem,



    Söder und die 'Sonntagspredigt',



    Angekündigt ehedem,



    Tat am Ende nur enttäuschen,



    Scheidung ist erst mal passé,



    Statt mit sehr klaren Geräuschen,



    War es so, wie ich das seh,



    Eine Söder'sche Finesse,



    Diplomatisch, taktisch klug,



    Im CSU-Interesse



    War das sicher kein Unfug.



    Der MP denkt: Mehr ist drin



    Mit den 'Freien WählerInnen'.



    Kommt er später nach Berlin?



    Des sollt man sich jetzt besinnen!



    //



    "Kanzlerkandidatur:



    Ein Angebot aus Bayern mit Bedingungen



    Markus Söder pokert hoch. Doch auch im Fall einer Abfuhr stehen seine Chancen nicht schlecht, beim nächsten Anlauf ins Kanzleramt zu ziehen."



    swp.de 2021



    Sternzeichen 🦊, wenn es das gibt

  • Die Grünen, die SPD, meinetwegen auch die FDP, sollten den Wählern sagen, dass sie keinen Schaden in Bayern anrichten werden. Ich unterstelle mal, dass auch diese drei ungewohnten Parteien für die Bayern gute Politik machen werden. Auch für den Bauern und den Handwerker in Bayern, für Tourismus und Bier.



    Und ob BMW die Welt retten wird, die bayerische und die gesamte, bezweifele ich.



    Aiwanger und Söder werden Bayern jedenfalls zu Grunde richten,

  • Natürlich geht es hier um 'Macht'. Das gilt für Söder und Aiwanger, aber halt auch für die anderen. Wenn etwa die Grünen die Entlassung Aiwangers fordern, worum geht es ihnen dabei? Um Moral? Oder vielleicht doch eher um bessere Chancen auf eine Regierungsbeteiligung in Bayern?

  • Die Formulierungen in der SZ waren falsch, da Verdächtigungen zu Tatsachen gemacht worden sind - selbst wenn sich die Verdächtigungen nachträglich als richtig herausstellen sollten. Insoweit haben sich die Journalisten vollkommen unnötig angreifbar gemacht. Schönem lässt grüßen.

    Auch der im Artikel gemachten Vergleich zwischen Lambrecht (hochaktuell) und Aiwanger (35 Jahre her) ist in der Sache falsch.

    Herr Söder und Herr Aiwanger konnten die Fehler der Berichterstattung für sich nutzen und kommen schadlos davon. Wir brauchen eine objektivere Berichterstattung.

  • "Es geht um Macht, nicht um Moral"

    Diese Kritik gilt allerdings auch für sozialdemokratische oder grüne Akteurinnen.

    Es geht um die Macht in Bayern - und da die Bayern mehrheitlich von den Argumenten, die die diversen Projekte des grün-roten Lagers verteidigen wollen, nicht zu überzeugen sind, liegt es nahe, sich auf die Destruktion der Reputation des politischen Gegners zu verlegen. Kein neues Spiel.

  • Es ist genau so gelaufen, wie es zu erwarten war. Um Demokratie geht es jemandem wie Söder doch gar nicht, sondern um Macht. Und leider wird er damit durchkommen.

  • Die letzte Wahlumfrage durfte Hinweise geben, weshalb an Aiwanger festgehalten wird. Absolute Mehrheit.

    Der "Skandal" hat im Endeffekt weder Aiwanger noch Söder geschadet. Ich tippe darauf das noch mehr Wähler ihr Kreuz bei Aiwanger setzen werden.

  • Gibt es irgend jemanden, der von Söders Verhalten überrascht sein kann?



    Wie langweilig!!!

  • Dieser Umgang mit Moral und Anstand dürfte wohl Bundesweit in Erinnerung bleiben..

    Worunter dann Söders Kanzlerambitionen ziemlich leiden dürften..

    ...zudem könnte es bei der Landtagswahl heißen

    -> and the winner is:

    GRÜN..

  • Ich schätze, daß unser "so isser halt Hubsi" nun so richtig aufdrehen wird.



    Freuen wir uns drauf.

    • @LeKikerikrit:

      Söder hat vor ein paar Tagen bei einer Bierzeltrede sinngemäß gesagt, dass so mancher "zu Hause" (gemeint war Niederbayern) auf "dicke Hose" macht, in München aber ganz, ganz zahm ist.



      So wie sich Aiwanger als Wirtschaftsminister gezeigt hat (also gar nicht, ausser wenn es um Bauern-Themen ging) wird das sicher stimmen.



      Und jetzt hat Söder ihn (und damit die FW) absolut in der Hand... Solche Aussagen wie "Antworten sind teilweise unbefriedigend" sprechen doch Bände... Hubsi darf in Niederbayern und den ländlichen Teilen von Oberbayern weiter den Helden spielen, merkt aber nicht, dass er nur noch eine Marionette ist.

      • @Achim Schäfer:

        "



        Und jetzt hat Söder ihn (und damit die FW) absolut in der Hand... ".



        Ich sehe das genau umgekehrt. Der Aiwanger weiß aus langjähriger Beobachtung, wie wichtig dem Markus sein Amt ist. Also, wie oben gesagt ...



        Herrn Aiwanger wird eine Schamfrist einhalten. Aber dann. Der "Vize-Präsident" kann nicht anders.

    • @LeKikerikrit:

      Ich befürchte ebenfalls, dass ihm die Angelegenheit im Wahlkampf nun eher nutzt als schadet. Es kommt jetzt ganz auf die SZ an und ob sie es schafft, ihn mithilfe von Zeitzeugen gänzlich zu überführen und zu beweisen, dass er eben doch der Autor des Flugblatts ist. Dazu müssten sich diverse Zeugen aber aus der Anonymität in die Öffentlichkeit bewegen. Man darf gespannt sein, ob das jetzt passiert. Die Geschichte ist bestimmt noch nicht zuende erzählt.

  • Wie war das mit den Krähen...???

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Das mit dem Rumhacken auf



      Krähen, immer "dufte drauf",



      Ist für all, die Vögel haben,



      Vielleicht Elstern oder Raben,



      Nicht sehr schön als Lehrbeispiel,



      Intelligenz wurde viel



      Erkundet in den Laboren,



      Dennoch nicht aber in Foren



      Wird der Vogel estimiert,



      In Indien reagiert



      Man auf Rabenvögel freundlich



      Und nicht wie bei uns erst feindlich.



      /



      "Hier in Indien haben Krähen ein gutes Image. Man glaubt auch, dass Krähen mit der Totenwelt in Verbindung stehen. Sie sind die Verbindung zwischen den verstorbenen Ahnen und uns. Werden die Götter in der Andacht (Pooja) geehrt und lobpreist, dann wird auch immer den verstorbenen Ahnen gedacht. So werden die Krähen oft gefüttert. An Festtagen kosten die schwarzen Vögel das Festmahl zuerst. „KAA, KAA, KAA, …“, hört man es oft in unserer Nachbarschaft rufen und es dauert nicht lange, dann machen sich die Krähen über das Essen her."



      /



      meinlebeninindiend...hen-leben-und-tod/

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Zu krähen fällt mir der Spruch mit dem Hahn ein. Passt ebenfalls gut...

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      ...obwohl - die Tierwelt soll ja eine ehrliche sein...

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Die sind schwarz, nicht braun.