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Wie viele Leute waren bei der Schwarzer-Wagenknecht-Kundgebung?

Dass verschiedene Medien unter Berufung auf Polizeiangaben die Zahl der Teil­neh­me­r:in­nen an der von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht organisierten Kundgebung „Aufstand für Frieden“ am 25. Februar in Berlin mit 13.000 angegeben haben, sei „schlicht lächerlich“, empörte sich die von Schwarzer herausgegebene „Emma“ in ihrer Onlineausgabe. „Schon auf den Fotos sowie nach ersten Schätzungen und mathematischen Berechnungen waren es mindestens 50.000 TeilnehmerInnen.“

Richtig ist:

Wie bei Demonstrationen üblich, entsprechen weder die Veranstalterinnen- noch die Polizeiangaben der Realität. Es gibt aber das hilfreiche Online-Tool „Map Checking“, mit dem sich berechnen lässt, wie viele Menschen an einer Kundgebung teilgenommen haben. Dazu muss man die Größe der Fläche definieren, auf der sie sich aufgehalten haben, und wie dicht sie beieinander standen. Die Schwarzer-Wagenknecht-Kundgebung fand vor dem Brandenburger Tor auf der Straße des 17. Juni statt. Emma behauptet, sie hätte „bis fast zur Siegessäule“ (2 Kilometer vom Brandenburger Tor entfernt) gereicht. Vor-Ort-Beobachtungen der taz ergeben: Vor der Bühne war es sehr eng, dann lockerte es sich peu à peu auf. Gut gefüllt war es bis zu Gerhard Marcks’ „Der Rufer“-Statue (280 Meter), insgesamt reichte die Kundgebung bis zum Sowjetischen Ehrenmal (400 Meter). Je nachdem welche Dichte an welcher Stelle man genau veranschlagt, ergibt das eine Teil­neh­me­r:in­nen­zahl zwischen etwa 22.000 und 29.000.Pascal Beucker