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WDR und Klamroths BeziehungHart unfair

Der WDR-Rundfunkrat soll über Talkmaster Klamroth und Aktivistin Neubauer sprechen. Doch warum an der Bettwäsche des Paars schnüffeln?

Seit Anfang Januar moderiert Louis Klamroth „Hart aber fair“ Foto: Carsten Koall/dpa

Der neue Moderator der ARD-Talkshow „Hart aber fair“, Louis Klamroth (33), ist mit der Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer (26) liiert. So weit, so gut, und schon an dieser Stelle eigentlich zu viel der Worte. Das ist privat und geht niemanden was an. Wir sind hier nicht beim Friseur.

Doch auf einmal droht ein Politikum daraus zu werden. Denn der Nachfolger von Frank Plasberg hatte vor der Vertragsunterzeichnung die Beziehung nicht offengelegt. Vertreter von CDU und SPD wollen diesen Umstand nun im WDR-Rundfunkrat thematisiert wissen. Für Teile des Rats sei der Umgang der beiden mit der Causa „zu lasch“, wie die WamS schreibt. Man wolle „mit der Senderspitze hart ins Gericht gehen“ (auspeitschen?) und den Vertrag des Moderators womöglich nicht verlängern.

Für Vernunftbegabte mit Kirche im Dorf ist der Wirbel schwer zu verstehen. Zum einen ist das hier analoges Fernsehen, um das sich sowieso kaum ein Mensch unter 80 schert. Zum anderen hat Klamroth die Karten mit Beginn seines Mitarbeiterstatus auf den Tisch gelegt. Vorher musste er das nicht. Entsprechend sieht auch die Intendanz des WDR keinen Interessenkonflikt.

Aber worin könnte dieser auch nur theoretisch liegen? Versuchen wir uns doch mal in die Gedankenwelt der Beschwerdeführer hineinzuversetzen. Fündig würde man wohl allenfalls auf dem einzigen Gebiet, auf dem sich die Berufsfelder der beiden Turteltäubchen überschneiden könnten: der Klimathematik.

Es geht doch um die Sache

Wenn Klamroth das Thema interessiert – und nichts anderes sollte es uns alle, und zwar vordringlich –, wäre es doch absurd, es auszusparen, egal ob er mit Lothar Matthäus, Alice Schwarzer oder dem exhumierten Eisbären Knut in die Kiste steigt. Wie kann man sich da als CDU, SPD oder Rundfunkrat ein derart windschiefes Argumentationshäuschen zusammenzimmern, bei dessen Anblick sich noch das dümmste der drei kleinen Schweinchen schier zu Tode cringen würde: Der Moderator einer von zahllosen Talkshows, die sich täglich Gäste einladen, um mit ihnen über alle wichtigen Themen dieser Welt zu sprechen, setzt das wichtigste Thema überhaupt auf den Sendeplan, nur weil, klaro, seine Liebste ihn darum gebeten / es ihm eingeflüstert / ihm dafür ein Frühstücksbrötchen mit Grünkohl-Stachelbeeraufstrich zubereitet hat.

Luisa Neubauer ist Klimaaktivistin, das Gesicht von Fridays for Future Foto: Christoph Reichwein/dpa

Und nicht deshalb, weil es um eine Sache geht, die eigentlich nonstop in sämtlichen Programmen laufen müsste. Von morgens bis abends, rund um die Uhr, bis sie auch noch der letzte Schwachmat kapiert hat.

Wo hier also Berufliches und Privates nicht so strikt getrennt sein sollen, wie es die Compliance-Regeln des WDR verlangen, weiß noch nicht einmal der Geier. Allzumal Luisa Neubauer, solange ihr Freund Moderator von „Hart aber fair“ ist, selbst niemals Gast in der Sendung sein wird. Das hat Klamroth unmissverständlich verkündet, und damit sollte es eigentlich getan sein. Im Allgemeinen sind Compliance-Regeln auch relativ klar gehalten. Nicht wegen, sondern trotz seines Intendanten Tom Buhrow wird der WDR schon wissen, warum er eine Skandalisierung hier weit von sich weist.

Wozu also das Ganze? An dieser Stelle legt sich nun leider doch ein leichter Schmierfilm über diesen Text. Denn die ganze Angelegenheit riecht nach der noch warmen Bettwäsche eines beneideten Promipaars, an der die hohen Herren aus Politik, Medien und Rundfunkrat doch ganz gerne schnüffeln. Und dafür brauchen sie, soweit es sich nicht um Springer und Co handelt, zumindest einen Scheinanlass. Aber da wäre es fast schlüssiger, dass der kleine blaue Elefant aus Compliance-Gründen bei der „Sendung mit der Maus“ aufhören muss.

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83 Kommentare

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  • Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.
  • Die Tatsache, dass der WDR zuerst behauptet hat, man hätte erst nachher von der Beziehung erfahren und als dann die Entlassung von Klamroth wegen des Verschweigens gefordert wurde, auf einmal umgeschwenkt ist, lässt schon den Eindruck zurück, dass der WDR sich die Wahrheiten ziemlich schamlos zurechtbiegt.

    Ob Klamroth bleibt oder nicht ist mir relativ egal, aber ein staatlicher Sender, der so offensichtlich Wahrheiten zurechtbiegt, halte ich für ein Problem in einem demokratischen Staat.

  • Moin,

    „Analoges“ Fernsehen gibt es in Deutschland nicht mehr, da alle drei klassischen Übertragungswege terrestrisch, kabelgebundenen wie auch per Satellit nur noch digitale Signale verwenden. Das Schauen über das Internet genauso.

    Vielleicht ist mit der altmodischen Sehweise das lineare Fernsehen gemeint, wo das klassische Fernsehlagerfeuer (Samstags 20:15h schauten gefühlt alle früher „Einer wird gewinnen“ mit Kulenkampff und später „Wetten dass“ erst mit Frank Elstner und später Thomas Gottschalk) an vielen Stellen viele wärmte, so dass sich montags im Büro oder in der Werkstatt darüber ausgetauscht werden konnte.

    Schönen Tag allerseits!

  • Lösung, wie das Nachbohren von Bettgeschichten garnicht erst geschehen können: Luisa sucht sich einfach nen Freund aus, der absolut medienunpräsent ist und nichtmal Social Media benutzt. Wie mich zum Beispiel.

    Dann kann Privatsache Privatsache bleiben, WDR hätte nix zu berichten und alle wären aus dem Schneider.

  • "...Zum einen ist das hier analoges Fernsehen, um das sich sowieso kaum ein Mensch unter 80 schert...."

    Volltreffer.

    Anloges Fernsehen ist wie analoge Zeitung. Digitales Fernsehen wie digitale Zeitung.

    Beim analogen Fernsehen liegen die Inhalte nicht digital vor? Können nicht digital verbreitet werden?

    Schön, dass es noch viele Menschinnen gibt, die sich um analoge und digitale Zeitungen scheren. Auch unter 80.

    Es verursacht mir etwas Unbehagen, hier nach Alter zu differenzieren. Es sei denn, sie hätten für genau diese Sendung eine aktuelle Statistik, bei diesem Moderator. Und selbst dann...

  • Alles Privatsache: Auch, mit wem sich Frau Merkel trifft, welche Politikerinnen Vorständinnen zum Essen einladen, mit wem Herr Spahn sich zum Essen trifft und natürlich auch, von wem Kredite für den Hausbau stammen.



    Auch, mit wem Frau Baerbock zusammenlebt und welchem Beruf diese Person nachgeht: Privatsache.



    Bei Herrn Spahn auch. Usw.

  • Muss man sich eigentlich im Lobbyregister des Bundestages eintragen, wenn man verheiratet oder verwandt ist?

    • @Rudolf Fissner:

      Hier fällt mir wiedermal eins der Forist:Innen-lieblingswörter ein:

      Whataboutism.

      Oder ist mir entgangen, daß Klamroth oder Neubauer über irgendeinen Nachrückplatz ins Parlament eingezogen ist?

  • Zitat "(...) Allzumal Luisa Neubauer, solange ihr Freund Moderator von „Hart aber fair“ ist, selbst niemals Gast in der Sendung sein wird. Das hat Klamroth unmissverständlich verkündet, und damit sollte es eigentlich getan sein. (...)"



    ____

    Genau so ist es. Und Beziehungen sind nun wirklich absolute Privatsache und gehören nicht in die Öffentlichkeit.

    • @Rojas:

      Genau wie die Frage, mit wem der Bundesfinanzminister eigentlich verheiratet ist.

  • Wenn ich mir die Gästeliste vom 30.1.23 anschaue, ist eher zu vermuten, dass Herr Klamroth sich beim nächsten Treffen etwas von Frau Neubauer anhören konnte….



    Die Stigmatisierung von Andersdenkenden hat in der CduCsu ja bekanntlich eine lange Tradition. Einfach nur peinlich der Verein.

    • @Senza Parole:

      ...ich finde es z. B. bei Markus Söder mega Interessant, welches weltweit agierenfe Firmenimperium seine Ehefrau Karin Baumüller-Söder mit ihrem Bruder als " Familienunternehmen " in 28 Ländern mit fast 3.000 Mitarbeitern hält - und was sie für Technologien sie herstellen....

    • @Senza Parole:

      Ach nee, und Sie stigmatisieren jetzt nicht mal eben pauschal CDU/CSU - Mitglieder? Merken Sie nicht den Widerspruch in ihren Kommentar?

      • @Müller Christian:

        Glauben Sie der CDU /CSU stehe hier in diesem Fall zu, dass man ihr beispringt?



        Warum?

        In Wirklichkeit geht es doch um etwas ganz anderes: Luisa Neubauer ist die Realität in diesem Land, in dieser Gesellschaft. Sie hat kein Mandat, aber vertritt bedeutende gesellschaftliche Auffassungen und politische Strömungen in diesem Land.



        Die Behauptung, man könne mit Luisa Neubauer nicht privat liiert sein, soll offenbar den CDU /CSU Masstab für den quasi und den öffentlichen Dienst festlegen.



        Vielleicht ist das Problem dieser Damen (?) und Herren von der CDU, CSU, SPD, dass sie gar nicht damit rechnen müssen, jemand stelle mal die Frage nach ihren Partnern.



        Denn das machen anständige Leute nicht.

        • @Martin Kniffke:

          Mir ging es gar nicht um die CDU/CSU. Er oder Sie hätte auch die FDP, Grüne, Die Linke oder sonst wem nennen können. Ich finde es nur merkwürdig wenn jemand pauschal einer kompletten Gruppe den Vorwurf mach pauschal zu urteilen. Auf diesen Widerspruch wollte ich hinweisen.

          Zu iherem "Warum"

          Die AFD ist leider auch bittere Realität in Deutschland.



          Und auch da müssen wir ehrlich sein, er hätte den Job nie bekommen wenn er mit einer AFD-Frau zusammen wäre. Es kommt also schon darauf an mit wem man sein Leben teilt.

          Und bitte nicht falsch verstehen: Klimaschutz = extrem wichtig, AFD kann definitiv weg.

          Und wir müssen uns in einer Debattenkultur auch mal ehrlich machen: Wenn er eine Beziehung mit einer Dame von der FDP oder der Kohle-Lobby hätte würden hier bei der TAZ definitiv Artikel erscheinen die das kritisieren und hinterfragen würden. Und auch im Forum würden die wenigsten schreiben dass es niemand was angeht mit wem er sein Leben teilt. Oder denken Sie das ich mich hier irre?

    • @Senza Parole:

      Da sind sie ja nun nicht die Einzigen. :-)

  • "Zum einen ist das hier analoges Fernsehen, um das sich sowieso kaum ein Mensch unter 80 schert." Dergleichen pauschale, fast sogar diskriminierende Aussagen haben in einem seriösen Medium nichts zu suchen. Warum soll man noch weiterlesen, wenn der Autor sein Handwerk nicht beherrscht? Auch ein Fall von Fachkräftemangel.

    • @Sarg Kuss Möder:

      Genau: ALTERSDIKRIMINIERUNG! Jetzt auch in der TAZ. Bald kommt die Forderung nach einem Höchtswahlalter für das aktive Wahlrecht. Wie wäre es mit 75? Oder nur, wer dem Kapitalismus noch als Arbeitskraft zur Verfügung steht, soll auch wählen dürfen. Rentner könnten schon noch in die Parlamente, aber nicht mehr von Ihresgleichen gewählt werden.

    • @Sarg Kuss Möder:

      Zumal es analoges Fernsehen seit 2009 gar nicht mehr gibt in Deutschland.

      • @sonicprisma:

        Satellit seit 2012. Ja, ich weis, ich bin pedantisch😎...

        • @Ruhrpott-ler:

          Guter Punkt! Kabel ging sogar bis 2019 ;)

  • Machen wir es kurz: es geht normal den Arbeitgeber nichts an, ob man verheiratet ist oder nicht, und wenn ja,, mit wem (Ausnahme: Kirche).

    Rechtlich gesehen alles einwandfrei hier.

    Wenn man aber eine Sendung hat, und die momentane Freundin eine bekannte Person in der Öffentlichkeit zu gewissen politischen Themen ist, dann wäre es im Vorfeld sicher nett gewesen das auch klar zu benennen. Aber notwendig ist das nicht.

    Klamroth wird ganz genau gewusst haben, warum er es ausgerechnet bei diesem Rundfunkrat voller ewiggestriger Betonköpfe erst nachher tat, denn diese Tatsache dauerhaft zu verschweigen hätte zu Interessenskonflikten geführt, und wäre ihm dann in der Tat anzukreiden gewesen.

    Von daher hat Klamroth rechtlich gesehen alles richtig gemacht. Und jetzt soll er mal lieber moderieren, und es hoffentlich gut machen.

  • Denn der Nachfolger von Frank Plasberg hatte vor der Vertragsunterzeichnung die Beziehung nicht offengelegt.



    Was soll das denn? Was geht menen Arbeit- Auftraggeber denn meine BEZIEHUNG an? Sind wir bei Kirchens oder was!



    Mit wem d/W/m das Bett & mehr teilt, ist doch wirklich "privatestes Privatleben"!



    Kommt demnächst:



    "Belegen sie ALLE Mitglieder ihrer Familie bis zu den Urgoßeltern! Wer ist Ihr Nachbar usw.? Wieviel Kontakte jeder Art haten sie mit...passendes bitte einsetzen...!



    Langsam gehen den Politikern alle Drähte aus dem Hut, wenn es um Einfluss & Macht geht!



    Brumm Sikasuu

    • @Sikasuu:

      ...Wissen ist Macht...

    • @Sikasuu:

      Ganz so ungewöhnlich ist das jetzt aber auch nicht.

      In einigen Brachen (insb. Finanzindustrie) ist der Arbeitnehmer durchaus dazu verpflichtet den Ehepartner dem Arbeitgeber mitzuteilen, insofern die PEP-Kriterien erfüllt sind. Auch der Arbeitgeber ist in diesen Branchen verpflichtet seine Mitarbeiter diesbezüglich permanent zu überwachen und einer Risikoanalyse zu unterziehen.

      • @stefschu:

        Ganz so ungewöhnlich ist das jetzt aber auch nicht?



        Komm aus der Innung ÖRR!



        Da gibt es eine "Gundregel!" Gleich welche Einstellung, Meinung usw. "ICH" habe, im Job wird die soweit wie möglich "ausgeklammert"!



        Natürlich ist DAS nich "total" möglich, jeder ist nur Mensch, aber weder der Partner d/W/m noch s.o. hat direkten Einfluss auf "die Arbeit!



        NIEMAND berichtet "ausgewogen", diese Forderung ist ein "Totschlagargument" von Leuten die IHRE Meinung durchbringen durchsetzen wollen, "Ausgewogenheit" gibt es nur " im Himmel", bzw. aus der Masse der Mitarbeiter die fast alle verschieden sind & deren "unabwendbareTendenz" sich damit niveliert!



        Im Gegensatz zu "kommerziellen" Medien" hat der ÖRR aber keine "vorgegebene Tendenz!" :-) Auch wenn das viele behaupten!

  • Nicht alles, was hinkt ist, ein Vergleich, aber ich versuch's mal:

    Wie wäre dieser Artikel ausgefallen, wenn es nicht um eine verschwiegene Beziehung zu Luisa Neubauer sondern z. B. zu Beatrix von Storch ginge?

    • @Normalo:

      Und mit zwei Holzbeinen hinkts sich besser...



      Luisa Neugebauer is im Übrigen Master-Studentin in Geographie hauptberuflich.



      Hat die reaktionäre Welt (ned nur die Zeitung) Angst, daß der Moderator seiner Freundin auch mal zuhört?



      Isser jetzt der totale Insider in einer Verschwörerbande?

      • @Hugo:

        Wahrscheinlich nicht. Aber den gleichen "benefit of doubt" müsste man auch dem Partner einer von Storch bemessen, womit sich möglicherweise der Autor schwertäte. Darum geht es.

        Dass Neubauee nominell "nur" eine Studentin ist, sagt nichts über ihre politische Bedeutung aus. Sie ist eine sehr aktive und hoch publizierte Vertreterin einer politischen Bewegung. Lindners Frau wurde anlässlich ihrer Hochzeit auch vielfach unterstellt, in ihrer Funktion als RTL-Journalistin ihre journalistische Reichweite in den Dienst seiner Agenda und Karriere zu stellen - und sie hat noch nichtmal etwas verschwiegen.

      • @Hugo:

        Oha! "Insider in einer Verschwörerbande" sagen Sie? Und was wäre, wenn Luisa Neubauer sich mal an etwas festkleben sollte und er weiß davon? Dann wäre er ja auch ein Mitglied einer kriminellen Vereinigung - uiuiui! ;-)

    • @Normalo:

      Eine Talkshow moderieren soll jede*r, die*der der Aufgabe gewachsen ist. Bei einem Rechtsextremen hätte ich da erstmal meine Zweifel. Die Taz sicher auch. Und das ist in Ordnung, denn es hat weniger mit Doppelstandards zu tun als mit der Funktionsweise rechter Ideologie/Politik. So viel zu meinem (Vor)Urteil. Ich inde meine Skepsis nicht verwerflich, im Gegenteil. Letztlich zählt aber der (konkrete!) Einzelfall. Der Kandidat in ihrem 'Beispiel' müssete sich also beweisen, klassischer Weise durch entsprecheende Qualifikationen und Referenzen, an dem sich seine Eignung prüfen ließe. Das vom konkreten Fall abstrahierte Szenario, das Sie entwerfen, hilft deshalb nicht besonsders weit. Indem Sie das Szenario vom konkreten Fall lösen und eine inhaltsleere Gleichsetzung von 'links' und 'rechts' vornehmen, füttern Sie die Vorstellung, 'das Rechte' werde gegenüber 'dem Linken' prinzipiell bevorzugt behandelt. Und das, ohne irgendeine Grundlage (Beispiel/Fall) heranzuziehen, an dem sich ihre These konkret prüfen ließe. Das finde ich doof.

      • @Kaiga:

        Sie schmeißen ganz schön viel zusammen. Ich mach das mal Stück für Stück:

        1. Dass der Partner einer Rechtsextremen automatisch selbst einer ist, halte ich für eine steile These. Es behauptet meines Wissens auch niemand, dass Herr Klamroth radikaler Klimaschützer sei.

        2. Man ist aufgrund seiner Beziehung natürlich nicht per se ungeeignet, eine Sendung zu moderieren, aber sie zu verschweigen, ist möglicherweise ein Fehler.

        3. Die genannte Rechtsauslegerin ist gewähltes Mitglied des deutschen Bundestages. So weh es auch tut, kann zumindest im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht so getan werden, als seien ihre politischen Positionen ein legitimes Diskriminierungskriterium.

        4. Ich unterstelle, dass viele Menschen allgemein moralische Fragen gern politisch überlagern, also z. B. Zeitgenossen mit einer ihnen genehmen politischen Agenda schonmal das eine oder andere durchgehen lassen, es sogar verteidigen, was sie bei politisch weniger sympathischen Menschen als Normverstoß ankreiden würden.



        Solche Doppelstandards gibt es rechts wie links. Bei extrem rechts denkenden Menschen, kann man das sogar als konsequent bezeichnen, weil die Idee, Menschen in unterschiedliche "Qualitätsstufen" einzuordnen und denen dann auch unterschiedliche Rechte einzuräumen ("quod licet iovi, non licet bovi"), in der rechten Ideologie geradezu beheimatet ist. Das macht es nur nicht legitimer, so zu denken. Und wenn dann eben jemand solche Doppelstandarts vetritt, der eigentlich egalitäre Ideale für sich reklamiert, dann sehe ich das als echte Bigoterie.

    • @Normalo:

      Der Artikel in der taz wäre anders ausgefallen, keine Frage. Die eigentliche Frage ist daher: Geht die Beziehung eines Moderators niemanden etwas an, selbst wenn diese mit BvS besteht? Oder ist eine Beziehung immer offen zu legen, auch wenn es LN ist? Ich tendiere zu letzterem.

      • @Strolch:

        Ich auch. Mal abgesehen von einer etwaigen Voreingenommenheit (machen wir uns nichts vor: Man muss nicht mit irgendwem liiert sein um zu den Inhalten von "Hart aber Fair" eine Meinung zu haben und sie einfließen zu lassen - Plasberg war auch selten wirklich neutral): Allein dass er LN jetzt nie einladen kann/wird, ist eine für den Sender erhebliche journalistische Einschränkung. Über die hätte er vorher aufklären sollen.

    • @Normalo:

      Die Prämisse dieses Vergleichs ist, dass Rechtsextremismus irgendwie so ähnlich ist wie Einsatz für Klimaschutz. Das ist nicht der Fall.

      • @Flo:

        Die Prämisse ist, dass nicht zweierlei Maß gelten sollten: Dass der Respekt vor Privatsphäre nicht nach politischem Wohlgefallen gezollt werden sollte und umgekehrt jemand nicht vor Interessenkonflikten gefeit ist, weil seine Partnerin Lobbyisten für eine "gute" Sache ist.

      • @Flo:

        Die Prämisse ihrer Aussage ist, dass es gute und schlechte Interessenkonflikte gibt. Wer bestimmt, denn dann, was die guten Interessenkonflikte sind? Sie?

      • @Flo:

        Gelten für alle diesselben Regeln, oder sind manche "gleicher als die anderen", um mit Orwell aus "Animal Farm" zu fragen.



        Sobald sich eine Gruppe meint, Sonderrechte herausnehmen zu koennen, wird es brandgefährlich.

    • @Normalo:

      Beziehung zu Beatrix von Storch??



      Das übersteigt doch jedes Vorstellungsvermögen.

      • @dites-mois:

        Ich glaube trotzdem nicht, dass der Autor sich mit einem zahmen "Herzliches Beileid, aber macht was Ihr wollt, es geht mich nichts an." bescheiden würde.

        Und was ihre Vorstellungskraft betrifft: JEDES Töpfchen kann ein Deckelchen finden. So bunt ist die Welt, und wer meint, es könne nicht sein, was er nicht nachfühlen kann, sollte mal schauen, ob er nicht doch über diese unüberwindliche steile Mauer vor seinen Augen namens "Tellerrand" hinweg-schauen kann... ;-)

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Na, jetzt lassen wir mal dieses Bett-Gechreibsel weg.



    In einer Beziehung geht es doch bitteschön um ein bisschen mehr.



    Ein handfester Skandal ist das, was die Politiker im Rundfunkrat da anzetteln, allerdings.



    Es geht den Rundfunkrat schlicht einen feuchten Kehricht an, mit wem ein Moderator oder sonst ein Rundfunkt-/Fernsehangestellter zusammenlebt, befreundet ist, eine "Beziehung" hat.



    Und wenn er/sie gleichzeitig eine persönliche Affinität zu dem Thema hat, das sein Partner auch vertritt - völlig wurscht.



    Wie klein müssen eigentlich die Karos bei den politischen Initiatoren dieses Skandals (nicht des "Skandals" um Klamroth/Neubauer sonder des Skandals, dass sich die Polit-Kleingeister da Handlungsbedarf sehen) eigentlich sein?

  • Ich würde mir einen Moderator oder Moderatorin wünschen, die den Gästen weit hartnäckiger auf den Zahn fühlt.



    Nach 10 Min habe ich umgeschaltet.

  • Klamroth's Sendung zum Klimaschutz gesehen, die eine einzige Enttäuschung war.



    Zwei Politiker (CDU, FDP) waren eingeladen, die für nachhaltige Technik und das weiter so und damit den Status Quo stehen, plus die Spitzenlobbyistin der Automobilindustrie.



    Dazu als Grüßaugust den Wetterexperten der ARD, der herumlavierte und plapperte, statt auf Zahlen basierende harte kritische Ansagen zum Klimaschutz zu machen. Folge: eine Vertreterin der Letzten Generation musste es in einem argumentativen Ungleichgewicht mit CDU, FDP und der Automobillobby aufnehmen, was sie gut machte, aber sie in eine reine Verteidigungsposition zwang , womit das Thema Klimaschutz politisch vollkommen verwässert wurde.

    Alles in allem schlecht recherchierter unkritischer Konsensjournalismus, der keiner Fliege etwas tun möchte, damit alle beruhigt ins Bett gehen können!



    Dass Klamroth praktisch zum journalistischen Neutrum und zum angeblichen Nichtversteher beim Thema Klimaschutz wurde, obwohl er privat jede Menge über das Thema erfährt, grenzte an politische Selbstverleugnung, was der Sendung nicht guttat, aber WDR-Sendergewaltigen vermutlich umso besser gefiel.

    • @Lindenberg:

      "Dass Klamroth praktisch zum journalistischen Neutrum und zum angeblichen Nichtversteher beim Thema Klimaschutz wurde, obwohl er privat jede Menge über das Thema erfährt, grenzte an politische Selbstverleugnung,"

      Genau so wird ein Schuh draus. Dass ein Moderator, nur um zu beweisen, dass er "fair" und absolut neutral ist und kein Interessenkonflikt besteht, es nicht wagt, kritisch nachzufragen, zieht ihm sämtliche Zähne. Eine derartige Diskussion kann man sich getrost sparen und es lässt nichts Gutes erwarten für die Zukunft des Formats.

  • Im Fokus wütet CDU-Politiker und WDR-Rundfunkrat Gregor Golland wie ein Westentaschen-Trump gegen das Privatleben von Klamroth. Gendern inbegriffen.

    WDR-Reportern wirft er vor, bei der Räumung von Lützerath "unsäglich" berichtet zu haben: "Fast eine Stunde lang durften teils gewalttätige Klima-Chaoten vor der Kamera unter anderem gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung agitieren.--"

    Man fragt sich, ob Reporter in Zukunft die Kamera auf Schwarz stellen sollen, wenn es in irgendeiner Form in dieser Gesellschaft zu unberechtigter Gewalt kommt. Selbstverständlich vergisst er zu erwähnen, dass die meisten Demonstranten in Lützerath friedlichen zivilen Widerstand leisteten.



    Ein harmloses CDU-Bashing Video von Jean-Philipp Kindler auf seinem privaten Instagram-Kanal bläst er zum Skandal auf, weil der Satiriker es sich im Stil von Böhmermann erlaubt, darauf hinzuweisen, dass er in Bezug auf die CDU keine Satire produziere.

    Für Golland Grund, für diesen freien Mitarbeiter (warum ist der eigentlich frei?) vom WDR berufliche Konsequenzen zu fordern.



    Nachdem das Video online gegangen war, kritisierten mehrere CDU-Politiker:innen den WDR. Mario Czaja, CDU-Generalsekretär: „Keine GEZ-Gebühren für solche Hetze! Ich werde mich an den Intendanten des WDR wenden. Das muss Konsequenzen haben!“







    Golland will Abgeordnetenwatch nicht Auskunft darüber geben, ob er als ehemals gut verdienender Mitarbeiter von RWE noch in irgendeiner Form für RWE oder eine RWE-Tochterfirma tätig ist.



    Golland war bei RWE Leiter der Einkaufsabteilung Rohstoffe. Im Bundestag sitzt er im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Naturschutz. Ob das wohl seinem Beratungsunternehmen politisch unzulässig zugute kommt?

    www.focus.de/kultu..._id_184450211.html

    www.instagram.com/reel/CnE9MYLBeFi/

    www.northdata.de/?id=6208111143

    www.wikiwand.com/de/Gregor_Golland

  • Man stelle sich vor, eine Maybrit Illner wäre mit dem Chef eines Braunkohlegiganten zusammen. Dies wäre ein glasklarer Interessenskonflikt. Hier sieht es genauso aus, nur umgekehrt. Niemand muss deswegen an irgendwems Bettwäsche schnüffeln.

    • @Werner2:

      Der Vergleich stilisiert den Einfluss von Neubauer dann doch etwas grotesk groß. Was hat diese denn für einen vergleichbaren Einfluss/Gewicht im Vergleich zu einem Braunkohlegiganten? Richtig! Keinen! Neubauer ist lediglich ein bekanntes Gesicht von FFF mit keinem funktionalen oder finanziellen politischen Gewicht. Dies gilt aber für einen "Braunkohlegiganten" durchaus (institutionell, finanziell und auch infrastrukturell).

      Dass die beiden zusammen sind und man hier eine potenzielle Einflussnahme unterstellt wird, entspringt nur der Sorge irgendwelcher konsvervativer Politiker*innen von CDU und SPD.

    • @Werner2:

      Nuja, Maybritt Illner IST mit einem ehemaligen Telekom-Chef und heutigem Private-Equity-Manager verheiratet, und kein Mensch stört sich daran. Insofern ist der Vergleich vielleicht nicht so doll gewählt.

    • @Werner2:

      Auch Maybrit kann als Partner haben wen sie will !

    • @Werner2:

      "Man stelle sich vor, eine Maybrit Illner wäre mit dem Chef eines Braunkohlegiganten zusammen. Dies wäre ein glasklarer Interessenskonflikt."

      Warum? Solange sie keine Werbung für Braunkohle in der Sendung macht.

      Verlangt wird, dass ein Moderator privat und Sendung trennt. Und so lange man ihm nicht nachweißt, dass er das nicht tut, geht es nur um Unterstellungen. Außerdem wird noch unterstellt, dass Zuschauer per Definition dämlich sind. Dabei können sie doch selbst entscheiden, ob sie die Sendung sehen wollen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Verlangt wird, dass ein Moderator privat und Sendung trennt. Und so lange man ihm nicht nachweißt, dass er das nicht tut, ..."

        Politische Einseitigkeit der Moderation muss nicht in plumper Werbung für eine Position bestehen. Es kann auch fehlendes Nachfragen, stumpfe Argumentation, nicht angewandte Schlagfertigkeit und mangelnde Recherche sein, alles Dinge, die man nicht so leicht nachweisen kann. Wenn ein Moderator eine fragwürdige Argumentation nicht hinterfragt, weil sie aus der genehmen politischen Ecke kommt, wie will man hier Parteilichkeit nachweisen?

    • @Werner2:

      Absolut schräger Vergleich. Damit stellen Sie persönliche wirtschaftliche Interessen auf eine Stufe mit politischer Position.

      • @Soda:

        Gerade bei Journalisten der öffentlich-rechtlichen darf es eben keine politische Positionierung geben.

      • @Soda:

        Und welches von Beiden ist schlimmer?

    • @Werner2:

      Worin soll denn dieser Interessenskonflikt bestehen? Es wäre absurd, zu glauben, Louis Klamroth oder Maybrit Illner hätten keine eigenen politischen Haltungen - und bloß wegen ihrer privaten Beziehung würden sie plötzlich anders journalistisch arbeiten? Schwierig würde es in der Tat nur werden, wenn Neubauer in seiner Talkshow spricht - was aber ja ausgeschlossen wurde. Meinetwegen könnte Anne Will den Papst heiraten, wenn sie denn Talkshows ordentlich moderiert. Das hätte dann zumindest tatsächlich ein wenig Skandalfaktor.

    • @Werner2:

      Gut, dass Sie Frau Illner ansprechen, schauen Sie doch mal, welchen Geschäften deren Gatte so nachgeht...

    • @Werner2:

      Ja genau das ist absolut das gleiche - eine Moderatorin die, nach Ihrer heteronormativen Darstellung mit einem Kohle-Boss kuschelt, welcher hauptsächlich Profitorientiert ist, ist das gleiche wie ein Moderator der mit einer Person kuschelt, die einen für Menschen bewohnbaren Planeten erhalten möchte. Hut ab, guter Vergleich!

      • @outsourced:

        Es geht hier nicht um den Partner, sondern um die Objektivität des Journalisten.

        Die ist völlig unabhängig von der Ehrenwertigkeit des Partners bzw. seiner Motive. Wer entscheidet nämlich über die? Sie? Mit welchem Recht?

      • @outsourced:

        Der Vergleich ist vielleicht polemisch, aber er passt. Es geht um mögliche Interessenkonflikte von Journalisten, nicht um Ihre Sicht von Gut und Böse.

        Wenn man sich schon im Besitz der unumstößlichen Wahrheit wähnt und daher nicht (mehr) an einem fairen Austausch von Argumenten interessiert ist, mag man das natürlich nicht so sehen.

        "heteronormativ" - das ergibt hier gar keinen Sinn.

  • Genau! Privatsache! Vergessen ist der Slogan der 68er, daß alles Private auch politisch ist.

    Lindner's Hochzeit-Bashing, aber hier Privatsache? Für wie vergesslich haltem Sie die Leser?

    • @GregTheCrack:

      Da muss ich unken. "Das Private ist politisch" meint, dass private Erfahrungen (z.B. Benachteiligung, Formen von Gewalt etc.) sowie die gesellschaftlichen Strukturen, die diese Erfahrungen bedingen, Gegenstand der politischen Debatte sowie gesellschaftlich verhandelbar sein müssen. Es meint nicht, dass automatisch alle Lebensumstände, Handlungen oder Einstellungen von Privatpersonen öffentlich und/oder Gegenstand der politischer Debatte sind.



      Das Thema, um das es hier geht, steht auf einem ganz anderen Blatt ... über dem prangt wohl eher der Titel "Berufsethik und Korruptionsprävention".

    • @GregTheCrack:

      Na sie hinken auch ordentlich oder? Nur um einen Vergleich zu machen.

      Die Hochzeit von Lindner war doch nicht in der Richtung kritisiert worden wen er da heiratete...informieren hilft.

    • 6G
      655170 (Profil gelöscht)
      @GregTheCrack:

      Hä?



      Ein Whataboutism zwischen angeblichem Lindner-Bashing (das es nicht gab und das auch völlig unnötig ist, weil Lindner seine politische Haltung permanent selbst bloß stellt) mit dieser politischen Kleingeisterei aufbauen?



      Ich weiß ja nicht, wieviele Beine ein Vergleich hat.



      Aber egal ob acht (wie eine Spinne) oder tausend (wie angeblich der so genannte -füßler) ihr Vergleich hinkt massivst auf jedem seiner Beine.

    • @GregTheCrack:

      Äpfel und Birnen? Bei Lindner ging es nicht um konstruierte, unterstellte Interessenskonflikte aufgrund Partner*innenwahl.

      • @Uranus:

        ...sondern um die Frage, wie fröhlich und nöblig ein gutverdienender Mann und eine gutverdiendene Frau ihre Hochzeit feiern "dürfen" und wer alles dabei war und wie die Gäste anreisten.

        Privatsache? Nach den Argumenten dieses Artikels schon, würde ich sagen.

      • @Uranus:

        "Bei Lindner ging es nicht um konstruierte, unterstellte Interessenskonflikte aufgrund Partner*innenwahl." --> Doch genau darum ging es auch. Es ging darum, dass sich Lindner mit der Bild-Journalistin gerade seine "Hofberichterstattung" gesichert hat.

        Noch dazu wäre das Lindner-Bashing in dem Fall sogar noch unverschämter, wenn es wirklich nur um die Hochzeit auf Sylt ging. Lindner hat Geld, welche Überraschung, er ist bei der FDP.

        Im Fall von Klamroth und Neubauer hingegen ist es zumindest legitim auf denkbare Interessenskonflikte hinzuweisen. Ob sie eintreffen werden? Wer weiß das schon. Mindestens die Frage ist aber durchaus berechtigt.

      • @Uranus:

        Interessenkonflikte wurden breit besprochen und sind zu enzyklopädischen Wissen geronnenen.

        Wikigedöns: "2018 wurde ihre Beziehung mit dem FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner öffentlich bekannt.Michael Borgers vom Deutschlandfunk sah Anfang September 2021 aufgrund derer „journalistische Interessenkonflikte“." ( de.wikipedia.org/wiki/Franca_Lehfeldt )

      • @Uranus:

        Sind nur Hochzeiten politisch?

  • Im Rundfunkrat sitzen Damen und Herren, die mehrheitlich nach Proporz und nicht wegen ihrer Medienkompetenz besetzt worden sind. Überdimensionierte Verträge für Führungspersonen aus GEZ-Gebühren durchwinken, den ewig gleichen Müll von "Roten Rosen", Permanentquizsendungen und "Bares für Rares" abnicken, aber dann, aufgescheucht vom Boulevard, den zuforderst gelobten Plasberg-Nachfolger nun aufgrund seiner Beziehung zu Deutschlands prominentester Klimaaktivistin in Frage zu stellen - muss man erst drauf kommen.

  • Die Haltung des Autors ist doch etwas, vorsichtig gesagt, großzügig.

    In aller Regel ist das gegenseitige Verpflichtungsgefühl (glücklicherweise) in einer Beziehung größer als zwischen Bestechungspartnern. Aus diesem Grundverständnis schöpfen auch Gesetze und Compliance-Regeln.

    Und daraus kann und muss man auch keinen Vorwurf an Klamroth ableiten.



    Doch es passt einfach total schlecht ausgerechnet zu einer Sendung,



    die ja gerade unabhängig und kritisch sein will.

    • @Frauke Z:

      Inwiefern passte das schlecht zur Sendung? Weil ausschließlich bspw. Polizeigewalt oder die Umweltzerstörung von RWE zum Thema gemacht wurde? Irgendwer ist da stark bemüht aus einer Mücke einen E ... Bzw. mögen BILD und Co gerne Skandälchen, die sie auch gerne mal herbeischreiben ...

      • @Uranus:

        Es geht wohl weniger um E. die da herumschwirren, sondern um den Gorilla der journalistischen Neutralität, der da bei Hart aber fair durchs Bild läuft.

        Eine Liaison mit Frau Neufeld gehört da zumindest erwähnt und entsprechende Themen der Sendung kritischer als normal beobachtet.

  • Ja, es kann ganz unproblematisch sein.



    Wenn man soviele Worte der Verteidigung darauf verschwendet, wäre es dann auch unproblematisch, wenn Herr Plasberg mit Frau Quandt liiert gewesen wäre, oder Frau Will mit Frau Weidel? Oder würde man - aber andere - dann auch in der Bettwäsche nach möglichen Schmutzflecken suchen?



    Die beiden sind privat liiert, aber eben auch Personen in der Öffentlichkeit. Klar, ist die Behandlung des Klimawandels ein gute Sache, aber selbst das Thema kann man so oder so angehen.



    Nun, da aber nur die Ü80 einschalten, die um die Zeit noch nicht schlafen können, kann das Glas noch etwas parkinsonesk geschüttet werden, vielleicht kommt noch eine Stürmchen raus.

    • @fly:

      Danke. Genau mein Gedanke. Der Artikel riecht stark nach messen mit zweierlei Maß.



      Auch wenn man zugeben muss, dass Luisa Neubauer nicht auf demselben Machtlevel wie Frau Quandt spielt.

      Es geht auch nicht um Bettgeschichten - eine Beziehung ist doch zumeist etwas mehr..! Wobei ich jetzt auch nicht finde, dass das Herrn Klammroths Glaubwürdigkeit einschränkt. Es geht nur darum, dass so etwas bekannt sein sollte, was es ja auch ist.

  • Warum hebt die taz die Angelegenheit auf ein Bett Problem? Ich möchte z.B. auch nicht dass die Partnerin von Alice Weidel so eine Sendung moderiert.

    • @Klempner Karl:

      Das will ich auch nicht. Die Beziehung von Herrn Klammroth zu Luisa Neubauer stört mich aber nicht.

      Der Unterschied liegt imho daran, dass sich für Klimaschutz einzusetzen gemeinnützig ist, eine rechtsextreme Partei anzuführen, Hetze und Spaltung voranzutreiben aber nicht.

    • @Klempner Karl:

      Warum? So lange sie es nicht als Geheimagentin tut.

  • Wenn man sich in an deren Foren die meisten Kommentare dazu durchließt fällt einem eh nicht mehr dazu ein. Ich frage mich mittlerweile was die Leute so Antreibt ihren Hass und Unzufriedenheit an einer solchen Banalität raus zulassen. Es geht auch beim WDR niemand etwas über das Privatleben an. Die Beziehung könnte auch schon morgen vorbei sein.



    Aber eigentlich regt sich nur die rechte Ecke darüber auf, warum auch immer.

    • @Garum:

      Wenn man Interessenkonflikte thematisiert ist man rechts ? Der WDR Rundfunkrat ist da wohl anderer Meinung. Ihre Debattenkultur ist etwas seltsam.

    • @Garum:

      Leider poltern hier einige tau-Leser:innen mit kuriosem Vergleichsmaterial um sich. Die sind bestimmt nicht unbedingt rechts, haben sich Instant anstecken lassen von der aufregeritis der rechten Ecke.

      • @outsourced:

        Da haben Sie wohl recht. Es hagelt immer schnell Vergleiche. Meist dann, wenn Offensichtliches nicht verstanden werden will und Vergleicher dann schwerere Geschützte auffahren und so dann in die Vergleichsfalle tappen.

        Eine Banalität ist solch ein politisches Netzwerk (auch wenn es zu den "guten" gehört) natürlich nicht. Und eine Beziehung ist eines der stärksten Netzwerke! Und natürlich ergeben sich daraus auch Interessenkonflikte.

        Das ist die eigentliche Banalität an der Geschichte.

        Deswegen muss Klamroth nicht auf die Abschussliste. Aber dass seine journalistische Neutralität in der Richtung nun besonders beobachtet wird, erscheint mir völlig normal.

      • @outsourced:

        Womöglich haben jene zuviel BILD gelesen ...

        • @Uranus:

          Steht doch alles in der taz, 🤪