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Tod einer RadfahrerinFeuerwehr gibt Blockierern Schuld

Feuerwehr legt Abschlussbericht über den tödlichen Unfall einer Radlerin vor. Straßenblockaden seien ursächlich für Verspätung der Rettungskräfte.

Vom Rad blieben nach dem Unfall nur Trümmer Foto: dpa

Berlin taz | Die Berliner Feuerwehr hat einen Abschlussbericht zu dem Unfall einer 44-jährigen Radlerin vorgelegt. Darin heißt es, dass die Blockade durch Aktivisten der Letzten Generation die Anfahrt eines Rettungswagens verzögert hätten. „Der Stau, bedingt durch die Straßenblockaden“ sei ursächlich für das verspätete Eintreffen des sogenannten Rüstfahrzeugs am Unfallort, so das Schreiben vom Mittwoch, das der taz in Teilen vorliegt.

Die Frau war am Donnerstag vergangener Woche an den Folgen ihres schweren Unfalls mit einem Betonmischer am Montag gestorben. Die Frage, ob sie hätte gerettet werden können, wenn es keine Blockade von Aktivisten an einer Autobahn einige Kilometer entfernt gegeben hätte, wurde seitdem weithin diskutiert. Das Rüstfahrzeug stand auf der A 100 im Stau. Letztlich klären muss das wohl die Justiz.

Die Feuerwehr hatte bereits kurz nach dem Unfall in der Blockade den Grund gesehen für das verspätete Eintreffen des Wagens. Die Frage einer Mitschuld war damit aber nicht beantwortet: Denn am Donnerstag berichtete die Süddeutsche Zeitung, dass die behandelnde Notärztin unabhängig vom Stau wegen der schnellen Befreiung des Opfers auf das Spezialfahrzeug verzichtet hätte. Die Notärztin selbst hat aber wohl keinen schriftlichen Vermerk über den Vorfall angefertigt, sich aber dem ärztlichen Leiter der Feuerwehr erklärt.

In dem Abschlussbericht der Feuerwehr, über den zuerst der Tagesspiegel berichtet hatte, wird der Einsatzverlauf noch einmal minutiös dargelegt. Die Anfahrt des Rüstwagens, der den Betonmischer von der Verletzten heben sollte, verzögerte sich danach staubedingt auf der A 100 um acht Minuten. Die ursprüngliche Eintreffprognose sei 8.37 Uhr gewesen. Wäre diese Zeit eingehalten worden, wäre das Fahrzeug nur eine Minute später als die Notärztin eingetroffen.

„Durch das rechtzeitige Eintreffen hätten die Einsatzkräfte und die Notärztin vor Ort weitere Handlungsoptionen gehabt“, so die Schlussfolgerung des Berichts. So habe die Notärztin in Abstimmung mit dem Rettungsteam entschieden, dass der Betonmischer von der Verletzten heruntergefahren wird; diese war zwischen zwei Reifen eingeklemmt. Die Entscheidung sei unter Zugrundelegung taktischer und medizinischer Gesichtspunkte und mangels von Alternativen zu diesem Zeitpunkt gefallen. Das Verfahren sei grundsätzlich keine empfohlene Rettungstaktik, denn eine Gefährdung der verletzten Person ließe sich dabei nicht ausschließen, heißt es in dem Bericht.

Der Bericht der Feuerwehr ging am Mittwoch bei der Senatsverwaltung für Inneres ein. Deren Pressestelle wollte sich zum Inhalt am Mittwoch nicht äußern, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt. Man werde sich an Spekulationen über den Unfallhergang und die Rettungsmaßnahmen nicht beteiligen, sagte ein Sprecher. Der komplexe Sachverhalt müsse in Gänze durch die Staatsanwaltschaft im Rahmen der Ermittlungen aufgearbeitet werden. Sämtliche Beweismittel, Gutachten und Berichte würden Eingang in das Verfahren finden.

Die Aktivisten der Letzten Generation hatten trotz des Tods der Radfahrerin ihre Proteste und auch Straßenblockaden fortgesetzt. Am Mittwoch hissten sie auf dem Brandenburger Tor ein Plakat mit der Forderung nach mehr Klimaschutz.

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88 Kommentare

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  • Wenn die Polkappen schmelzen und der Meeresspiegel steigt, Städte überflutet werden und Wälder abbrennen, Bienen sterben und Vögel tot vom heißen Himmel fallen, Menschen verhungern und das Trinkwasser versiegt, können wir nicht länger tatenlos zusehen und in Museen Bilder betrachten, während draußen Autos die Luft vergiften. Der Protest der Letzten Generation muss unser Bewusstsein verändern und uns zum Handeln zwingen, bevor wir alle sterben.

  • Schon auffallend, wie bei Kommentaren die die "Aktivisten" kritisieren Erwiderungen erscheinen und andere Kommentare, die die "Aktivisten" quasi entschuldigen, keine Gegenrede veröffentlicht wird. Liebe taz, das ist sehr durchsichtig.

  • Spekulationen über die Ursache von Staus sind blanke Stimmungsmache.



    Hätte die Feuerwehr den Stau nicht erkennen und umfahren müssen? Oder eine Rettungsgasse nutzen, oder aus einer anderen Wache anfahren, oder oder oder.



    Ganz abgesehen von dritten, die irgendwie Einfluss auf den Unfall hatten.



    Rückblickend gibt es 100 Mitverantwortliche.



    Entscheidend ist aber der Blick nach vorne. Und vorausschauend hätte niemand der Protestierenden ahnen können, dass zufällig ein Einsatzfahrzeug entscheidend aufgehalten wird.



    Umgekehrt hätte die Feuerwehr in der Einsatzplanung den Stau kennen müssen.



    Will jemand von eigener Mitverantwortung ablenken???

    • 1G
      14231 (Profil gelöscht)
      @mensch meier:

      Wenn man auf einem von Berlins Hauptverkehrswegen steht, ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis irgendein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht vorbeikommt. Klar, wenn man dann einen von diesen blockiert, womöglich an einem neuralgischen Knotenpunkt, kann man natürlich absolut nicht ahnen, damit auch Rettungswagen zu behindern.

      Einsatzfahrzeuge wählen den schnellsten Weg. Im ohnehin schon dichten Stadtverkehr ist dies oft ohne solche Beeinträchtigungen schon schwierig genug. Einsatzleitzentralen dann unnötigerweise zusätzlich mit Blockaden zu konfrontieren, bindet Kräfte, fördert Stress und somit Fehlentscheidungen. Die Schuld dafür dann den Leuten unterschieben zu wollen, die selbst unter diesen nicht eben gesundheitsfördernden Bedingungen arbeiten müssen, ist schon etwas zynisch.

    • @mensch meier:

      Ach so, die Feuerwehr hat also Mitschuld? Wenn keine Rettungsgasse da ist kann man auch nicht durchfahren. Wenn die Feuerwac he irgendwo liegt, wo sie schnell auf den Dämmen oder der Stadtautobahn ist, wovon auszugehen ist, dann nimmt sie den schnellsten Weg. Und wissen Sie pb es den Stau im Monet als die Feuerwehr losgefahren ist schon gab?



      Wie es scheint, will hier jemand die Schuld anders verteilen...

  • Ornithologen berichten dass in Italien ein Kanarienvogel wegen eines dort installierten Freilichtkinos verwirrt war, darum zunächst wieder Richtung Süden flog und deswegen ebenfalls verspätet am Unfallort ankam. Hat zwar auch nichts mit der Rettung zu tun, aber es sollte trotzdem gemeldet werden.

  • Um 8:30 im Berufsverkehr ist so oder so Stau auf dem Stadtring. Es ist nicht transparent, ob die Zeitrechnung der Feuerwehr das einbezieht und warum es in Berlin nur ein extrabreites, im Stau nicht wirklich flexibles Feuerwehrfahrzeug gibt, das die Ausrüstung an Bord hat, um bei so einem Unfall einen schweren LKW anzuheben.

    Hier wird leider von allen Seiten auf Kosten des Opfers Politik gemacht.

    • @stadtlandmensch:

      Wie soll das Fahrzeug aussehen? Es sollte also nach Möglichkeit in jeder Feuerwache ein Rettungsfahrzeug geben, das so schmal ist, dss es durch alle Staus kommen kann und noch eine Ausrüstung besitzen, die so einen LKW hochhieven kann, ja? Klein, schmal, wendig aber mit enorm viel Kraft und Gegegengewicht für die Aufgabe einen LKW anzuheben. Merken Sie, wie unrealistisch Ihre Idee ist?

  • Hallo,



    da nun die Diskussion möglicher Schuldzuweisungen ihren Verlauf nimmt, empfehle ich auch einen Blick in zwei Artikel des 'Berliner Tagesspiegel'.



    Da gibt's eine Karte mit dem Straßenverlauf an der Unfallstelle [ 1 ] und ein Zitat der Schwester der verunglückten Radfahrerin ( „ ... ich weiß, daß auch meine Schwester dazu neigt: Bevor sie die Holperpiste mit dem Rennrad fährt, wechselt sie lieber auf die Straße ...“ ) [ 2 ].

    [ 1 ] www.tagesspiegel.d...ahren-8852302.html



    [ 2 ] www.tagesspiegel.d...etzen-8850076.html

    Kopfschüttelnder Gruß,



    Thomas Dräger, D-67098

    • @Thomas Dräger:

      Aha, das Opfer hat also Schuld. Damit ist die Sache wohl geklärt. Zurück zur Tagesordnung, ja?

  • Und es ist nicht das erste Mal: 23. Juni, Alarmzeit 9.28 Uhr, Einsatznummer 413, Alarmierungsstichwort „Notfall“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.



    24. Juni, Alarmzeit 13.44 Uhr, Einsatznummer 769, Alarmierungsstichwort „Notfall, Notarzt“, „Verzögerung der Anfahrt durch Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.



    4. Juli, Alarmzeit 8.01, Einsatznummer 279, Alarmierungsstichwort „Notfall“, „Rettungswagen konnte Einsatzstelle nicht zeitgerecht erreichen“ – Folge: „Alarmierung eines anderen Rettungswagens“.



    4. Juli, Alarmzeit 14.17 Uhr, Einsatznummer 835, Alarmierungsstichwort „Notfall mit Notarzt, Reanimation durch Ersthelfer“, „Verzögerung der Anfahrt durch Klimaaktivisten auf A100 Richtung Süd Höhe Anschlussstelle Spandauer Damm“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.



    4. Juli, Alarmzeit 14.20, Einsatznummer 842, Alarmierungsstichwort „Notfall“, „Rettungswagen konnte Einsatzstelle nicht zeitgerecht erreichen wegen Blockade durch angeklebte Demonstranten, BAB A100“ – Folge: „Alarmierung eines anderen Rettungswagens“.



    4. Juli, Alarmzeit 14.29 Uhr, Einsatznummer 853, Alarmierungsstichwort „Technische Hilfeleistung, Notfall“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.



    11. Juli, Alarmzeit 10.13 Uhr, Einsatznummer 406, Alarmierungsstichwort „Notfall mit Notarzt“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.



    10. Oktober, Alarmzeit ohne Angabe, Alarmierungsstichwort „Notfall mit Notarzt“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.



    14. Oktober, Alarmzeit 9.01 Uhr, Einsatznummer 296, Alarmierungsstichwort „Notfall mit Notarzt“, „Einsatzverzögerung aufgrund Klimaaktivisten“ – Folge: „verspätetes Eintreffen“.



    19. Oktobewww.berliner-zeitu...euerwehr-li.285333

    • @Berrybell:

      Die Darstellung in der Liste erscheint verkürzt:



      - die große Zahl der Autos produziert Stau.



      - offenbar halten nicht alle Autofahrer*innen eine Rettungsgasse frei.



      Laut eigener Aussage informieren Aktivistis die Polizei über das Blockadevorhaben vorab und sie sorgen für eine mögliche Durchfahrt von Rettungswagen.



      Einsatzverzögerung aufgrund von KFZ-Fahrer*innen nicht durchgehend gebildeter Rettungsgasse?!

  • Ein schrecklicher Tod: mit dem Fahrrad unterm Betonmischer. Verantwortlich dafür kann alles mögliche sein, ist aber in erster Linie der Irrsinn, wie Individualverkehr bei uns stattfindet.



    Mal ganz abgesehen davon, wie sinnvoll oder sinnbefreit solche Blockaden des Klimaaktivismus sind - im Stau kann genauso gut ein Mörder festgesessen haben, der auf dem Weg zu seinem Opfer nochmal zum Umdenken bewegt wurde. Dafür würde, käme das heraus, die "Letzte Generation" wohl kaum gelobt werden.

  • Ausschnitt aus indymedia, finde ich sehr passend:

    "Auto haben, Auto fahren, "unabhängig sein" - das ist doch Teil des Problems. Und ein Betonmischer? Welchen Neubau für Reiche wird mit dem Beton hochgezogen? Welcher Autobahnabschnitt in Berlin wird damit gebaut? Wenn eine Radfahrer:in überollt wird dann passiert das tausenden Menschen auf dem Rad fast täglich. Jetzt diejenigen dafür verantwortlich zu machen, die genau dagegen kämpfen, hat nur das Ziel die Öffentlichkeit zu spalten und gegen die "Letzte Generation" aufzuhetzen und diese zu schwächen."

    • @Troll Eulenspiegel:

      Das nennt man wohl "whataboutism", was Sie da versuchen...

    • @Troll Eulenspiegel:

      Vielleicht sollte mit dem Beton aber auch eine Schule oder Kita gebaut werden…oder Sozialwohnungen? Es ist müßig darüber zu spekulieren, es wird nunmal immer Transporte von Baumaterial geben (müssen).

    • @Troll Eulenspiegel:

      Welcher Neubau wird hochgezogen? Eventuell ein Stadtteilzentrum, Krankenhaus, U- Bahn, Bahnhof und natürlich Straßen, wie sollen sonst die Städter in Berlin an die lokalen Produkte kommen. Der Döner und die Currywurst sowie das Kraftbier fallen nicht vom Himmel, auch die Taz nicht.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Ich finde, dieser Abschnitt ist Quatsch.

      Ein Betonmischer mischt genauso für Soizalbauwohnungen, Schulen und Asylbewerberheimen.

      Wenn man eines in Berlin dringend braucht, sind das Wohnungen.

      Haben Sie schon aufgehört, in Supermärkten einzukaufen?

      Die werden von Lkws beliefert. Auch die Bioi-Ketten.

  • Was es braucht, ist eine Dashcam in jedem Feuerwehrauto zur Beweissicherung und drei Monate Fahrverbot für jeden Trottel, der keine Rettungsgasse bildet !

  • Die Feuerwehr kann wirklich viel und ihre Arbeit ist zu bewundern, aber ob das Kommentieren ihr primäres Metier ist, wage ich zu bezweifeln. Es war leider ein Stau und wahrscheinlich auch mitverursacht durch eine Demonstration. Das ist für die Demonstranten und auch für die Rettungskräfte gefühlsmäßig und wegen der Rettungsbehinderung schlimm.



    Doch wenn jetzt nicht jemand bewusst Rettungsfahrzeuge blockiert oder behindert, ist eine konkrete Schuldzuweisung immer konstruiert und damit eben fragwürdig, hier leider sogar politisiert, was moralisch wirklich verwerflich ist. Ich wünsche den Verwandten der Radfahrerin viel Kraft und ich hoffe, dass sie gute Unterstützung bekommen.

  • taz: "Tod einer Radfahrerin: Feuerwehr gibt Blockierern Schuld"

    Anscheinend möchte man jetzt etwas "konstruieren", damit man gegen Klimaschutzaktivisten vorgehen kann. Nun ja, besonders intelligent war der Homo sapiens ja noch nie, denn sonst hätten wir jetzt nicht durch diesen 'Wirtschaftswachstumswahn' eine CO2-Konzentration von mehr als 420 ppm. Der Klimawandel wird immer mächtiger und brutaler. Aber nicht die Verursacher des Klimawandels werden von Journalisten, Politikern und den Bürgern angeprangert, sondern die jungen Leute aus der Klimabewegung, die das wahre Problem beim Namen nennen. Der Bürger soll nicht denken, der soll nur funktionieren, damit das klimaschädliche Wirtschaftswachstum ungebremst weitergehen kann.

    In deutschen Städten werden seit Jahrzehnten Menschen totgefahren - ("Seit 1950 gab es laut einer Studie 780.000 Verkehrstote und 31 Millionen Verletzte durch Folgen von Verkehrsunfällen in Deutschland.") [SPIEGEL, 16.12.2017] - und der Klimawandel wächst durch die Autoabgase auch immer mehr; aber Politiker, Journalisten und auch viele Bürger echauffieren sich lieber darüber, dass besorgte Klimaschutzaktivisten Straßen blockieren oder alte Bilder mit Kartoffelbrei "verzieren". Nach einem Bericht des Club of Rome werden die Treibhausgas-Emissionen 2030 ihren Höhepunkt erreichen, und ab da wird ein sich selbst verstärkender Klimawandel ausgelöst. Unsere "Volksvertreter" unterhalten sich aber lieber mit der Autoindustrie oder mit dem Kohlekonzern RWE, der sogar Wälder abholzen lässt, damit man das Wirtschaftswachstum weiterhin mit Kohle "befeuern" kann. Apropos Feuer: Die Feuerwehr wird wohl in den nächsten Jahren mit Waldbränden genügend zu tun haben, da hat sie dann ohnehin keine Zeit mehr, sich über Klimaschützer "künstlich aufzuregen".

    "In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht." (Kurt Tucholsky, Gesellschaftskritiker, Journalist und Schriftsteller, 1890-1935)

    • @Ricky-13:

      Wer ist denn "man"?

      Die Feuerwehr als Teil einer großen Verschwörung?

      Das klingt jetzt ein kleines Bisschen nach Aluhut....

    • @Ricky-13:

      Treffend beschrieben. Schließe mich an.

  • und jetzt doch noch mal die frage:



    wie kann es sein, dass mitten in berlin ein mensch auf dem fahrrad, auf der strasse, wo er auch hingehoert, diesen ganzen quatsch mit dem verkehrschulartigem alibi-radwegequatsch beiseite, von einem betonmischer ueberrollt wird?



    wie kann so etwas passieren?



    ist das nicht die frage?

    • @the real günni:

      In unseren Städten hat seit Jahrzehnten die Autoindustrie das Sagen, die nicht nur lebensgefährliche Maschinen in die Städte bringen (wie das Statistische Bundesamt mitteilt, kamen im Jahr 2021 rund 22.300 Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen im Straßenverkehr in Deutschland zu Schaden), sondern auch rasende "CO2-Klimakiller", die dem Klimawandel noch mehr Kohlendioxid zum Wachsen liefern. Und wenn man weiterhin gestresste und übermüdete LKW-Fahrer mit 50 bis 60 Km/h durch die Städte schickt, nur damit die Unternehmer einen dicken Gewinn "einfahren" können, dann wird sich auch nichts an den Verkehrstoten durch LKWs im diesem Land ändern.

      Ist die Fahrradfahrerin nun eigentlich von einem 30 Tonnen-Betonmischfahrzeug überrollt worden oder von den jungen Leuten aus der „Letzten Generation“? Anstatt einmal darüber nachzudenken, dass seit Jahrzehnten in Städten Menschen von Autos und LKWs schwer verletzt oder sogar totgefahren werden, nur weil man keine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Km/h in Städten einführen will - weil ja in einen kapitalistischen System "Time is money" ist - werden jetzt die jungen Leuten aus der Klimaschutzbewegung an den Pranger gestellt.

      • @Ricky-13:

        Die Lkws überrollen die Menschen typischerweise beim Abbiegen.

        Das heißt, sie fahren sowieso unter 30 km/h.

      • @Ricky-13:

        Stimme zu. Verkehrspolitik, niedrige Löhne, Arbeitsverdichtung, Überstunden usw. nebst den eirtschdftlichen, systemischen Hintergründen würde ich auch als ursächlich sehen.

    • @the real günni:

      Weil Unfälle passieren und so etwas unvermeidlich ist, Beton ist die Grundlage unserer Zivilisation und der Großteil der Infrastruktur die wir die nächsten 100 Jahre brauchen muss noch gebaut werden.

      • @Machiavelli:

        "Beton ist die Grundlage unserer Zivilisation..."



        Wow, für die Grundlage unsere Zivilisation hielt ich bis jetzt eher so Immaterielles, wie Humanismus Solidarität, Empathie usw.



        Auf Beton wäre ich allerdings nicht gekommen, aber iwie passt´s ja doch.

    • @the real günni:

      Da gibts nicht nur eine Antwort.

      Es gibt generell zuviel Verkehr.

      Es gibt viel zu wenig gesicherte und vor allem vom motorisierten Verkehr abgetrennte Radwege/Fahrradstraßen. (das ist kein "Alibi-Gequatsche", das funktioniert in anderen Ländern hervorragend.

      Abbiegeassistenten für LKW werden (warum auch immer) nicht zur Pflicht gemacht.

      Und es gibt auch viele Radfahrer, die die Gefahren bei rechtsabbiegenden LKW/Bussen nicht richtig einschätzen.

      Selbst wenn es gar keinen individuellen PKW Verkehr mehr geben würde, wäre ein Unfall zwischen einem Betonmischer/Müllfahrzeug/Bus und einem Radfahrer nicht generell auszuschließen.

      • @Deep South:

        wenn man nicht den platz, die zeit, das geld, die lust, die rechtlichen grundlagen hat, eine komplett separierte radinfrastruktur zu bauen, (uebrigens alle gruende auf einmal), dann gilt eben die heuteige rechtslage: alle verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt. jeder hat sich so zu verhalten, dass keiner gefaehrdet wird.



        die relikte der vergangenen jahrzehnte einer fatal autozentrierten urbanistik sind die laecherlichen ´hau bloss ab von meiner strasse´-radwege. ueberall, wo grad noch ein paar zentimeter platz sind, um baeume herum geschlaengelt, elektrokaesten, mit verschiedensten belagen, seit 40 jahrne nicht instandgestzt, nie von schnee oder laub oder muell geraeumt, manchmal auch vorsaetzlich mit glas bestreut von ganz miesen mitmenschen, und da fast immer noch gefaehrlicher als

        • @the real günni:

          radfahrender die benutzung von radwegen als sich im verkehrsfluss mitzubewegen, in voller sicht, wurde auch die generelle benutzungspflicht vor 25 jahren aufgehoben.



          das nur dazu.

    • @the real günni:

      Weil die Frau nicht auf dem vorgeschriebenen Radweg war.

      • @resto:

        Inwieweit die Frau den Radweg überhaupt hätte benutzen müssen ist die eine Frage.

        Denn nach geltendem Recht gilt eine Benutzungspflicht nur für fahrbahngegleitende Radwege. Der Radweg befindet sich aber an der Rechtsabbiegespur während Frau (und Betonmischer) geradeaus wollten. Mehr als fünf Meter Abstand bedeutet: Nicht mehr fahrbahnbegleitend für den Geradeausverkehr.

        Die andere Frage ist, inwieweit die Frage überhaupt relevant ist.

        Denn wäre die Frau auf einem S-Pedelec geradelt, hätte sie sowiewo keinen Radweg nutzen dürfen, sondern die Fahrbahn nutzen müssen. Welchen Unterschied hätte das in Bezug auf die Kollision gehabt? Keinen!

  • To whom it may concern, hier meldet sich die Schwester der getöteten Radfahrerin zu Wort.

    Die beiden führten gemeinsam ein Modelabel, das vegane Bekleidung herstellt.

    „Ich glaube, ich würde ihnen einfach gern das, was ich erlebt habe, erzählen und ihnen dann gern die Chance geben, sich einmal in diese Hölle hineinzuversetzen. Um zu überdenken, ob es nicht vielleicht doch einen anderen Weg gibt, für das Überleben unseres Planeten zu kämpfen, ohne dass andere Menschen möglicherweise zu Schaden kommen.“

    www.rnd.de/panoram...AYQWLF62FHAYY.html

    • @Jim Hawkins:

      "... einen anderen Weg gibt, für das Überleben unseres Planeten zu kämpfen, ohne dass andere Menschen möglicherweise zu Schaden kommen.“

      Bis auf einen kollektiven Suizid der 125.000.000 Menschen mit dem höchsten CO2-Fußabdruck fällt mir dazu nicht viel ein.

      Andere Ideen?

      • @0 Substanz:

        Ich glaube, die Frau hätte sich einfach über etwas mehr Mitgefühl gefreut.

        • @Jim Hawkins:

          Bestimmt haben Sie recht.

          Ist halt schwierig in einer Zeit in der der Empörungslevel praktisch sprunghaft steigt bevor geklärt wurde was genau wann und warum passiert ist. Wenn man sich zu Unrecht beschuldigt fühlt geht das Mitgefühl, das ja auch bei der Letzten Generation sichtbar war, in den Verteidigungsreflexen unter.

    • @Jim Hawkins:

      weiss ich nicht. ich finde die debatten immer absurder. das machen sich alle viel zu einfach. der ganze fokus liegt jetzt nur noch auf verzweifelten menschen, die aus protest den verkehrsfluss verlangsamen. streik. und? wer stellt denn in frage, dass es viel zu viel individualverkehr in den staedten gibt? ist das nicht den leuten mal klar? kaum setzen sie sich in ihr fahrzeug, meinen sie, ihnen gehoere der oeffentliche raum. das geht einfach nicht! alles ist zugeparkt und zugefahren und die luft verpestet, das muss jetzt aufhoeren! menschen, die als alternative sich in staedten mit fahrraedern fortbewegen, wegen genoetigt, drangsaliert, an den rand gedraengt, weggehupt, beleidigt, ganz selbstverstaendlich gefaehrdet, bespuckt, umgefahren, totgefahren.

      • @the real günni:

        Natürlich ist der Verkehr furchtbar. Der ist aber nicht das Thema. Thema ist die Behinderung einer eventuellen Lebensrettung.

        • @resto:

          Nein.



          Der Stau war zuerst da.



          Die Feuerwehr hätte nicht reinfahren dürfen.



          Die Blockieren sind genauso wenig verantwortlich wie der Bäcker, der die Betroffene nicht 2 Minuten länger aufgehalten hat... Niemand kann hellsehen...

        • @resto:

          sie sagens ja selbst: eventuell. das ist alles nur konstruiert und gemutmasst. der protest fand auf einer schilderbruecke statt, da stand gar keiner auf der strasse, der stau war einfach da, weil viel zu viele kraftwagen da sind. jeden tag, und ohne klimakleber, stehen immer menschen im stau und kommen nicht weiter. DAS ist das problem. und weil das jeder weiss, aber die klimakleber so furchtbar nerven, haben alle schnell den schuldigen gefunden und keiner muss sich mehr selbst hinterfragen.

        • @resto:

          Die Behinderung durch Verkehrsmassen, die tagtäglich Staus verursachen oder regelmäßigr Versäumnisse von Autofahrer*innen, eine Rettungsgasse zu bilden, wären kein Thema?

      • @the real günni:

        Da haben Sie natürlich recht. Der motorisierte Individualverkehr ist die Pest.

        Leider ist es aber common sense unter allen Beteiligten, dass das eben so ist.

        Da sind sich Autofahrer, Industrie und Politik weitgehend einig.

        Die Frage muss doch sein, was bringt was? Das Argument, die LG ist doch im Recht wird nicht reichen.

        Das sieht man ja gerade, die Ablehnung dieser Protestform ist enorm. Und das ist den Aktivisten sogar egal:

        „Mich interessiert nicht, ob die Menschen glauben, dass es effektiv ist, sondern, ob es tatsächlich effektiv ist.“ Woran sich die Effektivität messen lasse? Zum Beispiel an Gesprächen mit Politikern, so Schulz. Der 27-tägige Hungerstreik eines Aktivisten im Januar habe ein Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz erzwungen."

        Ein Gespräch mit Scholz also, das möchte ich nicht einmal geschenkt.

        Und welchen Begriff der Effektivität diese Aussagen ansonsten haben, das vermag ich nicht zu sagen.

        • @Jim Hawkins:

          Da wiederum kann durchaus etwas dran sein.

  • Die vor Ort anwesende Notärztin hat mehrfach gesagt, dass sie das schwere Gerät der Feuerwehr nicht benutzt hätte, selbst wenn es rechtzeitig eingetroffen wäre, da das Anheben des Betonmischers zu lange gedauert hätte und damit eine vermeidbare Gefahr für das Leben des Unfallsopfers gewesen wäre.

    Die Frau wird wissen, was sie tut. Warum also sollte man in der Sache der Feuerwehr vertrauen?

    Den Bericht der Feuerwehr unkritisch hochjazzen tun doch nur alle, denen das nun willkommene Munition ist, um die letzte Generation und ihre Art des Protestes in den Schmutz zu ziehen.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      "Den Bericht der Feuerwehr unkritisch hochjazzen tun doch nur alle, denen das nun willkommene Munition ist, um die letzte Generation und ihre Art des Protestes in den Schmutz zu ziehen."

      Und Sie tun genau das selbe mit der vermeintlichen Aussage der Notärztin. Weder das eine noch das andere hilft irgendjemandem.

      Sicher ist nur eins. Die Blockade der Letzten Generation war für die Rettung auf keinen Fall hilfreich. Ob sie explizit schädlich war, wird sich wahrscheinlich nie eindeutig klären lassen.

      Allgemein halte ich es für fraglich, ob die Letzte Generation mit dieser Art von Protest jemals etwas positives erreichen wird. Bisher hat es nur für mediale Aufmerksamkeit gereicht, die sie - im Gegensatz zu Fridays for Future - noch nicht einmal dahin kanalisieren können, worum es bei den Protesten geht. So gesehen gibt es wenig, dass man als Erfolg werten könnte. Da stellt sich schon irgendwie die Sinnfrage.

      • @Fairchild670:

        Die Aussage der Feuerwehr hilft all denjenigen, die einen billigen Hebel gesucht haben, die Proteste in der Öffentlichkeit diskreditieren wollen. Von daher liegen Sie mit Ihrer Meinung falsch.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      anschließe mich

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Warum sollte man der Feuerwehr nicht vertrauen? Das ist eine substanzlose Unterstellung.



      Im übrigen: Die Aktivisten konnten sich im Vorfeld nicht sicher sein, ob das Bergungsgerät tatsächlich gebraucht wird. Wie auch. Dafür müssten sie in die Zukunft schauen können, was absurd ist.



      Soll heißen, die Aktivisten nehmen mit jeder Ihrer Blockade Verletzungen und den Tod von Menschen, die dringend medizinische Versorgung brauchen, billigend in Kauf.

      • @Rudolf123:

        Falsch.



        Da sich die Feuerwehr mit der Anklage selbst von Schuld freispricht, gibt es sehr wohl ein klares Interesse.



        Warum wurde der bestehende Stau denn nicht in der Wegewahl berücksichtigt???

      • @Rudolf123:

        Ja genau wie alle Menschen die in ihrer Blechkarre sitzen und keine Rettungsgassen bilden, diese nehmen für ihr ‚Recht auf Freiheit‘ den Tod von Hunderten Menschen täglich billigend in Kauf.

  • Voellig egal woran die Frau gestorben ist und wie es haette verhindert werden koennen. Die Kleber konnten nicht garantieren, dass das nicht passiert und haben es in Kauf genommen. Gerade, dass die Diskussion immer noch anhelt zeigt ja, dass sich die Folgen eines Eingriffs in den Strassenverkehr nicht abschaetzen lassen - unintended consequeces.



    Und ja - Falschparker darf man gerne genau nach denselben Massstaeben bestrafen.

    • @Charlie Foxtrot:

      das ist wirklich totaler quatsch.



      dann ist jede rote ampel, und jeder kraftfahrer, der auf der strasse steht und den verkehr blockiert, weil vor ihm ein kraftfahrer den verkehr blockiert, weil vor ihmn ein kraftfahrer den verkehr blockiert, mindestens genauso verantwortlich.

  • Ich finde es schwer erträglich dass im Angesicht dieses schrecklichen Unfalls über etwas anderes als die Einschränkung des Kraftverkehrs diskutiert wird.

    • @Papi:

      Es wird nicht über die "Einschränkung des Kraftverkehrs" diskutiert, sondern um die damit einhergehende Gefahr der verspäteten Rettung.

      Das schlimme daran ist, dass es erst zu diesem schrecklichen Unfall kommen musste, bevor diese Gefahr in der Breite wahrgenommen wird, da dieser Punkt ja seit Beginn der Blockaden aufgebracht worden - und bis dahin kaum Beachtung gefunden hat.

      • @DiMa:

        Die letzte Generation arbeitet stets mit der Polizei zusammen, warnt vor und ist im Kontakt und sorgt für die Möglichkeit einer Rettungsgasse. Wenn die Menschen im Stau keine bilden dann liegt es wohl nicht an denen die die Möglichkeit der Rettungsgasse ermöglicht haben.



        Unnötige Blockade des Verkehrs? Fragen wir doch mal alle die da im Stau standen ob es so nötig war mit der Karre dort herum zu fahren und den Verkehr mit ihrer Anwesenheit zu blockieren

        • @outsourced:

          Mal praktisch gefragt, wie wird innerstädtisch eine Rettungsgasse gebildet. Wo ist Platz nötig?

  • Marc Aber



    Den kommentar verstehe ich nicht. Soll Beton mit dem Lastenrad geliefert werden? Der Fahrer machte bestimmt keinen joyride. Beim Rad/Motorradfahren gilt für mich seit Jahrzehnten: Vorfahrt haben heisst im Zweifel= Tonne gilt vor Kilo. Tragisch für das Opfer...

    • @Fidel Ramos:

      Es gibt in deutschen Städten keinen Zweifel beim Vorfahrthaben, das ist alles klar geregelt, entweder du hast sie oder du hast sie nicht.

      • @Gast3456:

        Die Frage ist nicht, wer im Recht ist, sondern ob es in solchen Fällen schlau ist, darauf blind zu vertrauen. Recht Haben und Recht Bekommen sind eben nur in einer utopischen Idealwelt immer dasselbe, in der es eigentlich kein Recht - oder zumindest keine Mittel zu seiner Durchsetzung braucht. Und in potenziell tödlichen Situationen ist eben das Verlassen darauf, dass man ja Recht hat, zwar völlig legitim, aber nicht notwendigerweise überlebensförderlich. Von einem Grabstein, auf dem (wahrheitsgemäß) steht "Sie hatte aber Recht.", hat jedenfalls die darunter Begrabene reichlich wenig. Schauen Sie nicht nach links und rechts, bevor Sie einen Zebrastreifen benutzen?

      • @Gast3456:

        Leider hilft es Dir im Zweifelsfall kein Stück, wenn Du Vorfahrt gehabt hast.



        Entweder Du lernst Du das, oder Du wirst nicht alt.

        • 1G
          164 (Profil gelöscht)
          @sollndas:

          das sind alles legitime einwände solange jemand noch lebt. wenn jemandem die Vorfahrt genommen wurde und er ist in der folge tot, dann kann man sich den einwand auch klemmen. der ist dann tot weil ihm jemand die vorfahrt genommen hat.

  • Keine Rettungsgasse gebildet bedeutet



    Gefährdung von Menschenleben.



    Wieso taucht eine fehlende Rettungsgasse nicht im taz-Artikel auf? Im Abschlussbericht Feuerwehr etwa auch nicht?? Sehr irritierend.



    Und: Haben Lkw etwa keinen hydraulischen Wagenheber an Bord? Wie wechselt man denn unterwegs einen Reifen?? Oder war der Auflagepunkt nicht benutzbar?? Unbeantwortete Fragen …

    • 6G
      650228 (Profil gelöscht)
      @Uwe Lütge:

      Typischer Whataboutism. Ohne rechtswidrige Blockade wäre keine Rettungsgasse notwendig gewesen.

      • @650228 (Profil gelöscht):

        Die Blockade ist durch die Versammlungsfreiheit gedeckt.



        Die fehlende Rettungsgasse nicht!

      • @650228 (Profil gelöscht):

        Die Polizei hat die Straße gesperrt um die Aktivisten von der Schilderbrücke über der Straße zu holen. Hätte man auch lassen können, die wären schon irgendwann von selbst runter gegangen.

      • @650228 (Profil gelöscht):

        Ohne rechtswidrige, menschenverachtende Klimapolitik wäre keine - wie Sie sagen rechtswidrige - Blockade nötig gewesen.

        Für den Whataboutismus bitte ich schon vorab um Vergebung.

  • 1G
    14397 (Profil gelöscht)

    taz | Die Berliner Feuerwehr hat einen Abschlussbericht zu dem Unfall einer 44-jährigen Radlerin vorgelegt.

    Leider kein Wort von Frau Plarre zur Einordnung dieser Äußerung der Berliner Feuerwehr. Ein Blick in die taz zum Kollegen Küppersbusch und eine Recherche, ob Dr. Erbe auch hier am Werk war, wäre journalistischer Mindestjob gewesen.

    taz | Der Tod einer Berliner Radfahrerin wurde zu Unrecht Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen angelastet. Also: „Sorry, letzte Generation“?

    Küppersbusch | Die Zündelei geht auf einen Pressesprecher der Berliner Feuerwehr zurück: Dr. Rolf Erbe. Auf seinem privaten Account feuert er schon länger gegen „Klima-Kleber“ und Gendersprache: „Das ist kein Deutsch.“ Diesmal nutzte er den offiziellen Twitterkanal der Feuerwehr und gab einen O-Ton in der RBB-„Abendschau“. Einmal in der Welt, standen allerhand beflissene Brandbeschleuniger von Bild bis Buschmann bereit. Und lederten und loderten los. Am Ende erwies sich die Spekulation als haltlos und die Feuerwehr als Brandstifter. Die „Letzte Generation“ entschuldigte sich schneller als die Feuerwehr bzw. als die Polizei erlaubt bzw. für gar nichts. Und roch Lunte: Ordentlich Medienschelte anbei. Leider – zu Recht. Rein rechnerisch hätten die AktivistInnen jetzt eine böse Blockade frei.

    • @14397 (Profil gelöscht):

      Ich finde es befremdlich, eine Äußerung so maßgeblich daran zu messen, von wem sie stammt. Man kann über Kausalität und Zurechnung dieses tragischen Verlaufs der Dinge trefflich streiten, aber Herr Dr. Erbe und seine Tweets sind kein Sachargument.

      • @Normalo:

        Interessen zu erkennen hilft, Manipulationsversuche zu bemerken.

      • @Normalo:

        Richtig. Sofern es da nicht mehr Substanz gibt, ist es eine Verschwörungstheorie. Bislang gibt es zwei widersprüchliche Stellungnahmen, die der Notärztin und die der Feuerwehr. Beide sind ernstzunehmen und abzuwägen.

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Was kann man von einem Bericht halten, der nicht einmal die Fakten korrekt referiert?:



    " „Der Stau, bedingt durch die Straßenblockaden“ sei ursächlich für das verspätete Eintreffen des sogenannten Rüstfahrzeugs am Unfallort,"



    Der Stau wurde durch keine Straßenblockade, schon garnicht durch Blockaden (wie viele denn?) "bedingt".



    Der Stau wurde - lt. Polizeibericht - durch die Straßensperre der Polizei verursacht.



    Wer it Fakten nicht umgehen kann, der sollte sich schon garnicht Spekulationen hingeben; z.B. „Durch das rechtzeitige Eintreffen hätten die Einsatzkräfte und die Notärztin vor Ort weitere Handlungsoptionen gehabt“. Mag sein. Weitere. aber bessere?



    Und der kommunikative Schnellschuss der Feuerwehr nach dem Unfall, die Aktivisten seien quasi schul, hat die ganze verhuschte Medienreaktion erst in's Rollen gebracht.



    Aber das ist ein anderes, nicht minder blamables Kapitel.



    Jetzt wär's wirklich an der Zeit, mal nicht Schnellschüsse zu rechtfertigen, sonern die Ermittler ihre Arbeit tun zu lassen.

  • Ja ja, die Wahrheit stirbt zuerst.

    „Durch das rechtzeitige Eintreffen hätten die Einsatzkräfte und die Notärztin vor Ort weitere Handlungsoptionen gehabt“

    Was ist das für eine Formulierung ?

    Nichtssagend. Eine Binsenweisheit. Propaganda. Polemik. Stimmungsmache.

    Niemand, niemand kann mit Fug und Recht behaupten durch den Stau sei die Radfahrerin gestorben.



    Aber man kann das ja mal so zwischen den Zeilen durchschimmern lassen, gelle ?

    Das ist genauso seriös wie "Schwule verbreiten Krankheiten", "Jxxxx stinken" und "Muslime sind Terroristen"



    Merken sie was ?

    Und wenn wir gerade auf dieser Spur sind: Wie ist das denn mit den tagtäglichen Staus an den maroden Brücken? Da sieht man ja auch oft Rettungsfahrzeuge steckenbleiben. Und mit den Unfällen an schlafenden Baustellen ... na, wer ist da Schuld?

    Mit wird übel wenn ich lese mit welchen längst als überholt und durchschaut geglaubten Mitteln hier versucht wird Stimmung zu machen.

    Schuld ist der LKW Fahrer. Punkt um.

  • Dass unsere, ich spreche als tätiger Feuerwehrmann und Notfallsanitäter in Berlin, Realität seit Jahren aus verstopften und zugeparkten Straßen, Staus und zahlreichen Baustellen besteht, bleibt im Rahmen dieses tragischen Unfalls leider unerwähnt. Da schaue man sich einfach mal die Einhaltung der vorgeschriebenen Hilfsfristen an.

    Die Klimakatastrophe rollt scheinbar unaufhaltsam auf uns zu. Aber viel lieber sucht man sich ein anderen Schuldigen und verfehlt den Blick für Gigantische.

  • "... tödlichen Unfall einer Radlerin..."



    Sorry, aber das klingt, als ob die arme vom Rad gestürzt sei.



    Tatsache ist: eine Fahrradfahrarin ist - mal wieder - von einem LKW überrollt worden.

    Ich habe das Gefühl in durchweg allen Medien ist die Sprache der Berichtserstattung eine Folge langer, langer Gewöhnung an das Autoland. Sogar in der Taz. Mist.

    • @Marc Aber:

      ???

      Dass die Radfahrerin einen tödlichen Unfall hatte, weil sie von dem Lkw überrolt worden ist, ist doch aber die Tatsache.

      Hätte der LKW-Fahrer einen tödlichen Unfall gehabt, wäre er tot.

      Die meisten Unfälle in diesem Land finden zwischen zwei Unfallgegnern statt. Alleinunfälle sind deutlich in der Minderzahl.

      Das ist keine Frage von Autofahrerland oder Fußgängerinnenland.

    • @Marc Aber:

      Darum geht es aber nicht. Es geht um die behinderte Bergung eines schwerverletzten Opfer durch selbsternannte Gutmenschen, die offensichtlich ihre Schuld nicht sehen wollen.

      Es wäre an Zeit, nicht nur Verantwortung für das abstrakte Thema Klima übernehmen zu wollen, sondern ganz konkret auch für die eigenen Verfehlungen.

      Hier liegt eine vor: Ihr könnt so nicht weitermachen!

      • @Sandringham Dégardin:

        Das ist Unfug.

      • @Sandringham Dégardin:

        Nein es geht darum, dass die Feuerwehr beleidigt ist, dass ein Fahrzeug acht Minuten im Stau stand - was meines Wissens nicht sehr viel ist.

        Dass man das Fahrzeug wirklich zwingend gebraucht hätte, behauptet nicht einmal die Feuerwehr und die Notärztin hat die Notwendigkeit als Verantwortliche bereits verneint,

        Es geht hier also in erster Linie um das Beleidigtsein einer Institution über widrige Verhältnisse und/oder politische Propaganda (gegen die Klimaproteste).

      • @Sandringham Dégardin:

        Die Bergung fand genau so statt wie die Ärztin entschieden hat, kein Rüstfahrzeug hätte daran was geändert. Die letzte Generation hat die Straße nicht blockiert, sondern die Polizei hat sie gesperrt um die Aktivisten über der Straße runterzuholen. Die Aussagen der Notärztin und der Polizei widersprechen der des als Anti Klimaschutz Aktivisten bekannten Feuerwehr Sprechers...

      • @Sandringham Dégardin:

        Machen das denn die Autofahrer*innen? Wird das, was Sie von den Aktivistis fordern, auch den Autofahrer*innen abverlangt? Steigen weniger ins Auto, weil sie wissen, dass sie damit tagtäglich Stau mitverursachen? Und wenn sie sich doch für das Einsteigen entschieden haben, achten alle Autofahrer*innen auf das Bilden einer Rettungsgasse?



        Apropos "Gutmenschen" - haben Sie zu viel rechte Medien konsumiert, mh?

    • @Marc Aber:

      Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind 2.562 Menschen im Jahr 2021 im Straßenverkehr tödlich verunglückt.



      Im Vergleich dazu: im Haushalt verstarben nach Unfällen mehr als 8.000

  • In der mit viel Aufwand fahrradfreundlich umgebauten Hamburger Osterstraße, (einer der belebtesten Straßen Hamburgs, befindet sich ein flacher Mittelstreifen, der Fußgängern zur besseren Überquerung dienen soll, aber de facto jeden Tag mit Lieferwagen regelwidrig im absoluten Halteverbot zugeparkt wird, weil beim Umbau Parkplätze verloren gingen.



    Polizei und Ordnungsamt dulden den Rechtsbruch jeden Tag, der sehr gefährlich ist, weil PKW und LKW diesen flachen Mittelstreifen zum Überholen nutzen, wenn ein Bus auf der einspurigen Straße hält. PKW und Fußgänger kommen sich dabei in die Quere.



    Das Beispiel zeigt, wie flexibel Polizei sein kann, wenn es um ökonomische Interessen (Einkaufsstraße!) geht und dass sich Verkehr trotz eines teuren, nachhaltigen Umbaus die Tatsachen schafft, die zu ihm passen. Der nachhaltige Umbau - in einer Hochburgen der Hamburger Grünen - ist nach allen Regeln der Kunst (dazu gehörte eine aufwendige Anwohnerbeteiligung) in Bezug auf den Lieferverkehr gescheitert.

    Lange Rede kurzer Sinn: Staus sind in Berlin und Hamburg Normalzustand, die Städte belegen bundesweit Platz zwei und drei.

    www.dvr.de/fileadm...trasse_Hamburg.pdf

    Jetzt könnten mit der Letzten Generation jene angeklagt werden, die es wagen, wegen des Klimawandels gegen diesen automobilen Wahnsinn aufzubegehren, indem sie sich auf die Straße kleben und dort für Stillstand sorgen.

    Die aus einer Minderheitsposition, gegen Millionen von Autofahrern und Hunderttausende von LKW-Fahrern aufbegehren und ihn Bezug auf diese fragen, wer nötigt hier eigentlich wen?

    Die letzte Generation sollte an Dutschke denken, der im Gespräch zu Gunter Gaus sagte: "Wir können es ändern, wir sind nicht hoffnungslose Idioten der Geschichte!"

    Hoffnung macht auch, dass die Evangelische Kirche jetzt Tempo 100 für ihre Angestellten einführte und die Letzte Generation im Gegensatz zu den Grünen auf ihrer Synode anhörte und nicht diffamiert.

    • @Lindenberg:

      "Lange Rede kurzer Sinn: Staus sind in Berlin und Hamburg Normalzustand, die Städte belegen bundesweit Platz zwei und drei."



      So gesehen könnten Autofahrer*innen in der staubildenden Masse für sich als Protest gedeutet werden. ;-s

    • @Lindenberg:

      hamburg ist zum radfahren eine reine katastrophe. das gilt einfach ueberall in der gesamten stadt. es regiert nur das auto.

      • @the real günni:

        Das überrascht mich jetzt schon. Ich war mal Pendler und muss jetzt dank Homeoffice kaum noch in die Stadt, aber die Situation für Autofahrer hat sich seit COVID doch spürbar verschlechtert.

        Wie unfähig kann so eine Verkehrspolitik eigentlich sein, wenn das Resultat eine Verschlechterungen für die einen und keine Änderung für die anderen bedeutet? Mir soll's egal sein, mit ein bisschen Glück kommt bald 100% Homeoffice und dann kann mir die Stadt gestohlen bleiben :-)