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Experte über Wohnungspolitik„Wohnungen sind kein Spargel“

Hilft Bauen gegen den Wohnungsmangel? Matthias Bernt forscht zu Gentrifizierung und Wohnungspolitik und hat bessere Vorschläge.

Preiswerte Wohnungen fehlen, gebaut wird Luxus wie hier in Frankfurt Foto: Hannes P. Albert/picture alliance
Jasmin Kalarickal
Interview von Jasmin Kalarickal

taz am wochenende: Herr Bernt, 400.000 Wohnungen möchte die Bundesregierung pro Jahr neu bauen, davon 100.000 Sozialwohnungen. Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie sehr hilft „Bauen, bauen, bauen“ gegen die Wohnungsnot?

Matthias Bernt: Vielleicht 5?

Warum nur so wenig?

Es ist zu wenig gebaut worden. Verschiedene Institute schätzen, dass wir bis 2025 etwa 300.000 bis 500.000 neue Wohnungen jährlich brauchen. Wir haben aber nicht nur ein Mengen-, sondern vor allem auch ein Preisproblem. Es fehlen bezahlbare Wohnungen für die unteren Einkommensschichten, und die neu gebauten Wohnungen sind häufig viel zu teuer. Mit steigenden Zinsen wird das Bauen nun teurer. Ob die Neubauziele der Bundesregierung erreichbar sind, steht damit infrage.

Das marktwirtschaftliche Argument lautet: Wenn das Angebot steigt, dann sinken auch wieder die Mieten.

Das stimmt leider nur begrenzt. International hat es nirgendwo geklappt, dass man sich sozusagen aus der Krise herausbauen kann. Ökonomen sagen: Die Preiselastizität des Wohnungsmarkts ist leider vergleichsweise gering.

Was ist damit gemeint?

Ein Beispiel: Wenn ich ein Jahr mit guter Spargelernte habe, verkaufen die Bauern den billiger, weil sie ihn sonst wegschmeißen müssten. Denn Spargel verfällt schnell. Wohnungen sind sehr lange auf dem Markt, 100 bis 150 Jahre. Deswegen findet die Wohnungspreisbildung im Wesentlichen im Bestand statt. Sie wird durch Neubau nur marginal beeinflusst.

Weil jährlich nur ein ganz geringer Prozentsatz Neubau zum Gesamtbestand dazukommt?

Genau. Man müsste ein wahnsinniges Überangebot auf den Markt bringen, um effektiv die Preisbildung im Bestand zu beeinflussen. Aber ein solches Überangebot ist ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll. Auch infrastrukturell nicht. So eine Situation hatte man in den späten Neunzigern in Ostdeutschland. Das hat im Endeffekt dazu geführt, dass der Bund ein sehr teures Programm auflegen musste, um das Überangebot von 350.000 Wohnungen wieder abzureißen.

Sie sagen, der Wohnungsmarkt funktioniert anders, weil Wohnungen haltbarer sind als Spargel?

Es gibt noch mehr Punkte. Der Wohnungsmarkt ist ein untypischer Markt. Ich kann Wohnen zum Beispiel nicht durch andere Produkte ersetzen.

Können Sie das an einem Beispiel erklären?

Wenn ich wenig Geld habe, kann ich entscheiden: Ich esse weniger Spargel. Oder ich esse Kohl, weil der billiger ist. Aber ich muss wohnen. Spargel kann ich transportieren, Wohnungen nicht. Deswegen spielt die Lage eine enorme Rolle. Wenn es eine Wohnungsknappheit in Hamburg gibt, nutzt es mir nichts, dass ich einen Überhang in Ostsachsen habe. Menschen richten sich auf der Wohnungssuche nicht nur nach Preis-Qualität-Kriterien. Man guckt auf Arbeitswege, möchte das Kind in der Schule halten, seine Freunde auf ein Bier treffen. Das heißt: Man ist unter Umständen bereit, völlig überteuerte Mieten zu akzeptieren.

Dass es so wenig bezahlbaren Wohnraum gibt, liegt auch daran, dass es immer weniger Sozialwohnungen gibt?

IRS
Im Interview: Matthias Bernt

Zur Person

Kommissarischer Leiter des Forschungsschwerpunkts „Politik und Planung“ am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung und zugleich Privatdozent am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Er beschäftigt sich schon lange mit Wohnungspolitik und Gentrifizierungsprozessen.

Davor hat er Angst

Das Desinteresse in der Politik an wohnungspolitischen Fragen.

Das gibt ihm Hoffnung

Die Bewegung der Mieter*innen.

Der Staat hat sich in den letzten Jahrzehnten sukzessive aus der Wohnungsversorgung zurückgezogen. Im Gegenzug hat er zugelassen, dass renditeorientierte Anbieter den Markt immer mehr bestimmen. Das hat sehr viel verändert. Denn Finanzinvestoren zielen auf eine Renditemaximierung durch hohe Wohnungspreise. Und das beeinflusst auch wieder die Bodenpreisbildung, weil diese Renditeerwartungen natürlich in die Kaufpreise für den Boden reingehen. Diese Entwicklung macht es enorm schwierig für gemeinwohlorientierte Träger, heute überhaupt zu bauen.

Heißt das, wir müssten die Bodenpreise deckeln?

Man braucht viele Dinge gleichzeitig. Das Wichtigste ist: Wir brauchen wieder mehr gemeinwohlorientierte Träger und eine Bodenpolitik, die dafür sorgt, dass die Preise sinken. Durch die geplante Einführung einer neuen Gemeinnützigkeit könnten diese Träger besser gefördert werden. Gleichzeitig muss man toxischen Investitionsmodellen das Leben schwer machen.

Wie denn?

Den internationalen Finanzinvestoren ist unter Rot-Grün Tür und Tor geöffnet worden. Das muss man ein Stück weit zurückdrehen. Dafür brauchen wir mehr Transparenz. Zurzeit weiß niemand genau, wem die Wohnungen in den Großstädten gehören.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Welchen Handlungsspielraum sehen Sie noch?

Man könnte auf Bundesebene zum Beispiel den Marktzugang einschränken und alle Anbieter verpflichten, zu Bedingungen zu vermieten, die einer Wohnungsgemeinnützigkeit adäquat sind. Das wäre sogar relativ einfach. Dann gibt es noch Diskussionen über eine Vergesellschaftung von Beständen, die jetzt noch von Finanzinvestoren verwaltet werden. Es gibt heute viele Ideen. Das reicht bis zur Initiative Deutsche Wohnen & Co enteignen, die mit der Brechstange versucht, toxische Investoren vom Berliner Wohnungsmarkt zu vertreiben.

Die Initiative möchte private Immobilienkonzerne, die mehr als 3.000 Wohnungen in Berlin besitzen, enteignen. Bei einem Volksentscheid haben 59 Prozent der Ber­li­ne­r*in­nen dafürgestimmt. Wenn Sie „mit der Brechstange“ sagen – halten Sie das für einen Irrweg?

Nein. Diese Initiative hat erstmals wieder Kreativität in die bundespolitische Diskussion gebracht. Das allein ist schon ein wahnsinniger Erfolg.

Aber halten Sie Enteignungen für einen richtigen Schritt?

Es ist in Berlin offensichtlich, dass es eine Versorgungslücke für einkommensschwache Haushalte gibt, die nicht alleine von den landeseigenen Wohnungsunternehmen geschlossen werden kann. Wir müssen also für einen größeren gemeinwohlorientierten Bestand sorgen.

Sollte ein weiterer Mietenanstieg begrenzt werden?

Das würde dafür sorgen, dass ein bisschen mehr Spielraum für einkommensschwache Haushalte in den Markt kommt. Wenn wir die Renditeerwartungen beschränken, wirkt sich das auch auf die Bodenpreise aus. Kopenhagen hat zum Beispiel ein Gesetz eingeführt, das Käufer von Wohnungen verpflichtet, für die nächsten fünf Jahre die Miete nicht zu erhöhen – die Dänen nennen das „Anti-Blackstone-Gesetz“. Das hat dazu geführt, dass sich Finanzinvestoren vermehrt aus dem Markt zurückgezogen haben. Gleichzeitig sind die Miet- und die Immobilienpreise gefallen.

Ein ähnliches Projekt, der Berliner Mietendeckel, ist hierzulande gescheitert. Die Geg­ne­r*in­nen des Mietendeckels argumentieren so: Mit dem Deckel sei das Angebot nicht gestiegen, sondern gesunken. Mehr Regulierung bewirke, dass kleinere Vermieter ihre Wohnungen verkauften – was wiederum zu einer stärkeren Monopolisierung unter Finanzinvestoren führe.

Das halte ich nicht für stichhaltig. Dass kleine Vermieter anfangen, einzelne Wohnungen an große Player wie Vonovia zu verkaufen, passt nicht zu dem, wie dieser Markt funktioniert. Finanzinvestoren sind oft an großen Wohnungspaketen interessiert. Und dass das Wohnungsangebot in der Zeit gesunken ist, lag an der spezifischen Situation. Der Mietendeckel war von Anfang an sehr umstritten, und deshalb sind viele Vermieter in eine Art Vermietungsstreik getreten, um das Urteil aus Karlsruhe abzuwarten.

Erst Mietendeckel, jetzt die Forderung nach Enteignung: Ist die Hauptstadt besonders radikal?

In der Vergangenheit war Berlin deutlich bezahlbarer als Hamburg, München oder Frankfurt. Dann sind die Preise besonders schnell gestiegen. Wenn es bundesweit einen „Mietenwahnsinn“ gibt, wie das die sozialen Bewegungen nennen, dann ist Berlin die Intensivstation.

Die Regierung will keinen weiteren Mieterschutz. Welche Folgen wird diese Politik haben?

Wir beobachten eine Zunahme prekärer Wohnraumversorgung, die es vor zehn, zwanzig Jahren noch nicht gab. Die Überbelegung nimmt zu, immer mehr Leute leben in prekären Wohnverhältnissen. Zudem erleben wir eine deutlich zugespitzte Segregation. Wohnungen, die bezahlbar sind, findet man fast nur noch in den Großsiedlungen an den Stadträndern. Das befördert ein Auseinanderdriften der Städte, nicht nur sozial, sondern auch räumlich.

Liberale und CDU sagen: Es gibt kein Recht auf ein Wohnen in der Innenstadt.

In der Vergangenheit waren Innenstadtquartiere oft die Viertel, in denen ärmere Haushalte gelebt haben, weil diese Gebiete unsaniert und wenig attraktiv waren. Wenn man jetzt sagt, es gibt kein Recht, in der Innenstadt zu wohnen, dann sagt man eigentlich, es gibt ein Recht auf Gentrifizierung. Also dass ein Haushalt, der mehr Geld hat, mehr Rechte hat, am Berliner Kollwitzplatz zu wohnen, als ein Haushalt, der wenig Geld hat.

Ich glaube, genau das ist die Überzeugung.

Aber dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man gespaltene Städte hat. In Großbritannien wurde in den letzten 40 Jahren dereguliert, was das Zeug hält. Heute ist es so: Wenn dort sozialer Wohnungsbau stattfindet, dann ist ein großer Teil der Wohnungen für sogenannte Keyworker reserviert. Das sind Leute, die London braucht, um zu funktionieren: U-Bahn-Fahrer, Krankenschwestern, Lehrer. Selbst die neoliberalsten Banker verstehen das. Verdrängungsprozesse sind nicht nur eine Gerechtigkeitsfrage, sondern extrem dysfunktional.

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85 Kommentare

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  • Ich fürchte man wird mittelfristig nicht um massive Eingriffe ins Eigentumsrecht/ Wirtschaftsordnung herumkommen.



    Das Thema Wohnen birgt enormes Sprengstoffpotential.



    Leider sorgt der Kapitalismus in dem wir leben dafür dass erstens Konzerne/Investoren ausschließlich gewinnorientiert handeln und dass es zweitens immer einfacher wird noch mehr Wohnungen/ Grund aufzukaufen je größer/mächtiger/reicher ein Konzern oder Investor ist.



    Die Politik kann hier versuchen mit Unterstützung der Unter/ Mittelschicht gegenzusteuern aber letztendlich verzögert das die Entwicklung nur und hält sie nicht auf.



    Einziger Weg wird also sein, dass Wohnen als Grundrecht eingestuft wird und entsprechende "harte" Maßnahmen kommen wie zB eine Begrenzung der Immobilien die 1 Person oder Firma besitzen darf.

  • Berlin soll sich mal nicht so anstellen, die mieten dort passen sich an das niveau der anderen metropolen regionen an.



    Wenn, dann sollte die Regierung eine Lösung für ganz deeutschland finden, um dem Mietprofit in städten einhalt zu gebieten.

  • Wenn die Gaspreise auf die Warmmieten umgelegt sind, wird sich die Wohnungsnachfrage automatisch etwas reduzieren. Deshalb sollten jetzt Eingriffe in die Marktpreise für Wohnungen zurückgefahren werden, um Umzüge in kleinere Wohnungen zu unterstützen.

  • Wenn die Gaspreise auf die Warmmieten umgelegt sind, wird sich die Wohnungsnachfrage automatisch etwas reduzieren. Deshalb sollten jetzt Eingriffe in die Marktpreise zurückgefahren werden, um Umzüge in kleinere Wohnungen zu unterstützen.

  • Es fehlt nicht an Wohnraum, der ist in Deutschland genug vorhanden, er ist nur nicht da wo die meisten Menschen hinwollen. Ganze Landstriche veröden weil alles in die Metropolen will, hier muss ein umdenken statt finden.

    • @Garum:

      Diese Landstriche veröden, weil es dort keine Arbeit, keine Infrastruktur und keine Kultur gibt. Hunderttausende dorthin umzusiedeln, nur um das maximale Profitstreben einiger weniger zu befriedigt, ist keine Lösung. Das Umdenken muss im Umgang mit Raubtierkapital erfolgen.

      • @Konrad Ohneland:

        Rauptiekapitalismusgedöns

        Das Unternehmen nach Berlin ziehen können liegt in des Verantwortung der rot-rot-grünen Senats. Der stellt die Gewerbegebiete zur Verfügung.

        Berlin zieht Gewerbe und Arbeitnehmer an, ist aber null fähig dazu, gleichzeitig auch Flächen für den Wohnungsbau anzubieten. Die machen einfach eine miese Stadtplanung dort.

        Deshalb ein STOP für die Ausweisung neuer Gewerbegebiete in Berlin, Hamburg und co.



        Ab mit den Unternehmen in die verödeten Landstriche, damit die Binnenmigration in DE in die Metropolen gestoppt wird!

      • @Konrad Ohneland:

        Die Infrastruktur ist da, die Arbeit nicht dem kann man entgegenwirken und es ist günstiger und schneller. Man muss es aber wollen. Bei uns ist Luftlinie 700m die A7 mit Autobahnabfahrt und eine Bundesstraße führt durch den Ort selbst die Bahn könnte man wieder reaktivieren. Und die Kultur kommt dann schon von alleine.

  • Der Kommunismus schaffte Wohnraum für alle. Der Kapitalismus schafft Mangel für die Meisten.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Welchen Kommunismus meinst du? In der DDR war Wohnraum auch nicht gerade üppig vorhanden. Und Mangel gab es für die Meisten auch bei fast allem.

  • Die Wohnungen werden halt auch immer größer, heute hat jeder fast 50 qm zur Verfügung, vor 20 Jahren etwa 34 qm.

    • @Frank Stippel:

      Statistiken sollte man aber auch richtig interpretieren können, wenn man sie zitiert.



      Das der Wohnraum durchschnittlich größer wird, liegt an einem massiven Anstieg an Einpersonenhaushalten.

      1.Das hat zum einen mit der alternden Gesellschaft zu tun und Rentnern die alleine im Haus leben, wenn der Partner verstorben ist. Früher gab es Mehrgenerationenhäuser.

      2. Wenn sich ein Paar mit drei Kindern eine 120 Qm Wohnung leistet, dann wohnt jeder durchschnittlich auf "nur" ca 24 QM, hat aber abseits der privaten Zimmer mit Wohnzimmer, großer Küche, großem Bad trotzdem mindestens nochmal 40 QM zusätzlich zur gemeinsamen Verfügung( außer die Kinderzimmer sind gigantisch).Die Nutzungsfläche beträgt also insgesamt 64.50 QM pro Person in einem gemeinschaftlichen familiären Haushalt-mindestens.



      Das ist nicht zu vergleichen mit einer 24 QM Wohnung, wo das Waschbecken im Wohnzimmer angebracht ist. Sollte einleuchten.

      Da es mittlerweile immer mehr Singles und alte Menschen gibt und die traditionelle Familie seltener wird, steigt auch der durchnittliche Flächenverbrauch, nicht aber die tatsächlich zur Verfügung stehende Fläche.

      4. Bezieht sich die Statistik meines Wissens nach nicht auf Mietwohnungen. Was hat das also mit Mieten zu tun, die sich für einkommensschwache Personen in Berlin verdoppelt haben, wenn der reiche Rentner alleine in seiner Eigentumsvilla sitzt?

      • @Alfonso Albertus:

        "Wenn .."

        Durchschnittswerte werden nicht von zusammengeschusterten Wenn-Fällen gebildet.

        Sie negieren in einem fort den Einfluss des immens gesteigerten Wohnflächenbedarfs auf die Wohnungsnot.

      • @Alfonso Albertus:

        Die durchschnittliche Wohnfläche ist Gesamtfläche/Bewohner.

        Aber ich lasse mich gerne belehren - haben sie eine Quelle für ihre Annahmen?

        Und warum sollte die Statistik für Mietwohnungen nicht gelten?

        Sie haben doch gut ausgeführt, warum die Fläche pro Person steigt. Die Witwe zieht nicht aus; die Eltern ziehen nicht um, nachdem die Kinder ausgezogen sind. Und natürlich steigt damit der durchschnittliche Flächenverbrauch. Natürlich wird davon eine einzelne konkret betrachtete Wohnung nicht größer ... Aber das hat auch niemand behauptet.

        • @Herr Lich:

          Die durchnittliche Wohnfläche wird durch die Anzahl der Bewohner geteilt. Soweit meine Information, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Eine von 5 Personen bewohnte Qm Wohnung gilt nicht auf einmal statistisch als 65 Qm Wohnung mal fünf.

          Desweiteren habe ich nie behauptet, daß die Statistik nicht AUCH Mietwohnungen mit einbezieht. Ob nun aber ein Rentner alleine in seiner 100 QM Eigentumswohnung lebt, ist im Bezug auf den angespannten Wohnungsmarkt für Geringverdiener und die untere Mittelschicht und der zur Verfügung stehenden Wohnfläche absolut irrelevant.

          Nicht die Wohnung wird für die Witwe größer, aber der durchnittliche Flächenverbrauch einer Person.

  • wenn jedes Jahr 30.000-50.000 Leute nach Berlin ziehen und eine Wohnung suchen, wie will ich das Ohne Neubau lösen?

    • @Herr Lich:

      Wie kann man ohne Wohnung nach Berlin ziehen? Wenn ich irgendwo hinziehe, hab ich da schon 'ne Wohnung. Gesucht hat man vorher schon.

    • @Herr Lich:

      Stockbetten?

  • Bei mir in Hellersdorf wurden und werden die letzten freien Flächen zugebaut, statt zu begrünen. Und da wundert man sich, wenn es im Sommer unerträglich heiß in der Betonwüste wird.



    Wenigstens soll nun das langersehnte Kombibad an den "Gärten der Welt" kommen. Aber ob ich das noch erleben werde?

  • "Hefte raus, Matheaufgabe!"

    "Allein in Berlin fehlen 310.000 bezahlbare Wohnungen"

    Annahme: 310.000 x 100 qm pro Wohnung = 31 Millionen qm



    31 Millionen qm / 1000 / 1000 = 31 Quadratkilometer.

    Ich glaube, eher es fehlen in Berlin 31 Quadratkilometern Baugebiete um 310.000 Wohnungen zu bauen.

    • @Rudolf Fissner:

      Ihre Wohnungen sollen also einstöckig in Berlin gebaut werden?

      • @Alfonso Albertus:

        Herr Fissner möchte anscheinend in Berlin Bungalows bauen, die auch noch 100 Quadratmeter groß sein sollen.

        • @Ricky-13:

          Sicher doch. Oder wollen Sie in Kreuzberg (10 qkm groß) um 6 Stockwerke höher machen? 🤓

    • @Rudolf Fissner:

      Kleiner Fehler in ihrer Kalkulation: es braucht ja auch Infrastruktur:

      Supermärkte, Schulen, Straßen, Grünflächen etc. das braucht auch alles Platz.

      Gut nicht jeder wohnt auf 100 qm, aber trotzdem.

      • @Machiavelli:

        Sehnse. Gut dass ich nicht Stadtplaner bin. :-) Dann hätte ich doch glatt die weiteren 30 qkm vergessen.

        Ich vermute mal, der Berliner Senat hat seine Matheaufgaben gemacht und west deswegen viel zu wenig Baugebiete aus.

        Er traut sch nur nicht zu sagen, dass nicht jeder eine Wohnung bekommen wird.

        Keine Platz mehr da. Last orders please! Die Party ist vorbei. Ab nun schlägt die Abrissbirne. Dem Hochhaus gehört in Berlin die Zukunft.

      • @Machiavelli:

        Also auch bei ihnen entstehenden dann einstöckige, schlauchartige 100qm Wohnungen on Berlin?

  • Man muss nicht so viel mehr Wohnungen bauen, sondern vor allem das Miet- und Eigentumsrecht ändern und der Finanzialisierung der Immobilienfirmen ein rechtliches Ende setzen.

    • @nzuli sana:

      Kleines Planspiel. Wir enteignen alle Wohungen in Berlin. Die Stadt verwaltet und vermietet diese. Die Miete wird so niedrig angesetzt, dass sich die Wohnung gerade selber trägt. Für WBS Mieter zahlt sie drauf.



      Wir spulen ein Jahr vor. Berlin hat (wie vor Corona) ca. 35.000 neue Einwohner. Wo wohnen die jetzt?

    • @nzuli sana:

      @ nzuli sana

      Das stimmt voll und ganz - ergänzt sei der Punkt aus dem Interview: Regulierung der Globalisierung vor allem durch Kapitalverkehrskontrollen. Ohne das wird es nicht gehen.



      Die arbeitenden Schichten finanzieren die arbeitsfreien Profite der Reichen dieser Welt und diese Beträge steigen seit 40 Jahren stärker als die Einkommen. Die Investoren kaufen um den Globus die Immobilien auf und drehen an der Preisschraube, der die Arbeitenden nicht ausweichen können.



      Das macht langfristig die Gesellschaften kaputt.

  • Ich glaube allerdings nicht, dass Wohnungen mit Baujahr ab Nachkriegszeit 100-150 Jahre auf dem Markt sind. Es werden doch selbst 80er-Jahre-Bauten jetzt schon wieder abgerissen mit dem Argument, Sanierung lohne sich nicht.



    Langlebigkeit scheint nicht mehr Ziel zu sein.



    In den Gründerzeithäusern lebt es sich dagegen oft noch sehr gut und Sanierung wird oft als lohnend, weil gut erhalten/gebaut (und natürlich wertsteigernd..) angesehen. Tja.

  • taz: "400.000 Wohnungen möchte die Bundesregierung pro Jahr neu bauen, davon 100.000 Sozialwohnungen."

    Es fehlen zwei Millionen Sozialwohnungen in Deutschlands Städten. Allein in Berlin fehlen 310.000 bezahlbare Wohnungen und in Hamburg 150.000 Sozialwohnungen. Zu diesem Ergebnis kam 2019 eine Studie von Stadtsoziologen der Humboldt-Universität Berlin und der Goethe-Universität Frankfurt im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Und diese Zahl von 2 Millionen fehlenden Sozialwohnungen hat sich sicherlich in den letzten zwei Jahren nicht groß verändert. Und dann fallen ja auch noch jedes Jahr viele Sozialwohnungen aus der Preisbindung heraus, können also teurer vermietet werden.

    Hefte raus, Matheaufgabe! Wenn 2 Millionen Sozialwohnungen fehlen, im Jahr aber 100.000 gebaut werden sollen, wieviel Jahre dauert das dann?

    Wie viele Sozialwohnungen werden tatsächlich pro Jahr gebaut? 20.000, 40.000 oder vielleicht sogar nur 10.000? Wie viele Jahre dauert es dann, bis man die fehlenden 2 Millionen Sozialwohnungen (2.000.000) in Deutschland errichtet hat? Und wie viele Sozialwohnungen sind in diesen Jahren dann wieder aus der Preisbindung herausgefallen?

    • @Ricky-13:

      "Hefte raus, Matheaufgabe! Wenn 2 Millionen Sozialwohnungen fehlen, im Jahr aber 100.000 gebaut werden sollen, wieviel Jahre dauert das dann?"

      Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Sozialwohnungen nach 25 Jahren in Privatwohnungen umgewandelt werden dürfen (und natürlich auch werden). Weshalb es auch ein Ding der Unmöglichkeit ist, zu irgendeinem Zeitpunkt genug Sozialwohnungen zur Verfügung zu stellen.....

    • @Ricky-13:

      Wenn 2Mio Sozialwohnungen "fehlen", müsste es mindestens 3-4Mio Obdachlose. Das ist Unsinn. Es gibt laut kurzer Googelei wohl ca. 50k Obdachlose und nochmal 200k ohne eigene Wohnung mit Mietvertrag (was auch immer das genau heißen soll). Deutschlandweit dürften also maximal 100k Sozialwohnungen fehlen.

    • @Ricky-13:

      Der Kern des Problems ist: " möchte die Bundesregierung pro Jahr neu bauen" ist falsch. Die Bundesregierung baut gar nichts, sondern will das soviele Wohnungen von privaten Investoren gebaut werden. Nun die wollen aber auch Gewinn machen und recht schnell ihr investiertes Geld zurück haben. Da kann der Staat zwei Dinge machen er kauft die Wohnungen und vermietet sie günstig oder er baut selbst. Beides wird nicht passieren, weil der Staat damit überfordert wäre uns es sich nach kurzer Zeit in eine einzige große Geldverbrennungsmaschine verwandeln würde.

      • @Machiavelli:

        "Da kann der Staat zwei Dinge machen, er kauft die Wohnungen und vermietet sie günstig oder er baut selbst."

        Es gab mal eine Zeit, da hat der Staat tatsächlich Sozialwohnungen gebaut, aber dann hat der Neoliberalismus die Tür zur Politik gefunden und ist hereinspaziert.

        Nehmen wir nur einmal Hamburg . "Der Gesamtbestand der Sozialwohnungen in Hamburg lag Mitte der 1970er Jahre bei rund 400.000 – heute sind es hingegen nur noch 79.000". [Quelle: Statistisches Landesamt Hamburg]

        2019 wurdenin Hamburg gerade einmal 3717 neue Sozialwohnungen fertiggestellt. In den Corona-Jahren 2020/2021 werden es wohl noch weniger gewesen sein.Man muss auch keine höhere Mathematik beherrschen, um zu erkennen, dass das nicht einmal annähernd die 150.000 Sozialwohnungen sind, die laut der Studie der Hans-Böckler-Stiftung in Hamburg fehlen. Sozialwohnungen sind auch nicht auf ewig günstig.Jedes Jahr fallen viele Sozialwohnungen aus derPreisbindung,können also teurer vermietet werden.Während2019 zwar 3717 neue Sozialwohnungen geschaffen wurden, liefen im gleichen Zeitraum die Preisbindungen bei ca. 2900 Wohnungen in Hamburg aus.

        ***2020 fielen mehr als 26.000 Wohnungen in Deutschland aus der Sozialbindung - das entspricht einem Rückgang von 2,3 Prozent.*** [tagesschau.de] www.tagesschau.de/...rueckgang-101.html

  • Mehr ÖPNV, mehr Bauland, weniger Nachverdichtung, weniger Bauvorschriften zu Klima und Denkmal, mehr Arbeitsplätze außerhalb der City und da hinkt der öffentliche Dienst der freien Wirtschaft nach.

    • @WernerS:

      Weniger Bauvorschriften zu Klima und Denkmal? Halte ich nicht für zukunftsweisend.



      Heraus kommt dabei: abreißen statt sanieren, nichtssagenden, kurzlebigen Bau hinstellen. Oder, je nach Gegend, womöglich sogar: Eigenheim-Fertighaus mit Schottergarten.

      • @blutorange:

        Weniger Nachverdichtung ist ebensowenig zukunftsweisend

        • @Alfonso Albertus:

          Oh doch. Wir brauchen mehr Bäume und sonstiges Grün in den Städten. Erstens hilft das gegen Hitzestaus, zweiten haben die Kinder - und Erwachsenen - auch noch etwas, wo sie sich wohlfühlen können.

          • @resto:

            Typischer Denkfehler, wenn die Menschen das Wort Nachverdichtung hören. Nachverdichtung kann Bauen im Blockrand bedeuten, höher bauen, Aufstockung am Bestand. Grünflächen in der Stadt verschwinden vorallem durch massive Platzverschwendung in Neubaugebieten. Von der Hundekotwiese vor der zweistöckigen Mietskaserne hat niemand etwas.

            Um das Grün, Parks und Naturflächen in wachsenden Städten zu erhalten, ist Nachverdichtung zwingend notwendig.

            Ein gutes Negativbeispiel für städtischen Wildwuchs in Niedrigbauweise sind amerikanische Städte, insbesondere Los Angeles, was sicherlich nicht als umweltfreundliche Stadt durchgeht. Dichte Bebauung dient dem Erhalt von Grünflächen, nicht andersrum

    • @WernerS:

      Klappt nicht.



      Ihr Programm heißt, weniger Klimaschutz im Bauen.



      Nur heißt billiger bauen, höhere Rendite statt mehr Wohnungen.



      Das reduziert das soziale Problem nicht, packt aber noch ein ökologisches drauf.



      Ne, danke!

  • "Wohnungen sind sehr lange auf dem Markt, 100 bis 150 Jahre. Deswegen findet die Wohnungspreisbildung im Wesentlichen im Bestand statt. Sie wird durch Neubau nur marginal beeinflusst."

    Das stimmt so nicht ganz. Es gibt sehr wohl einen sehr gewichtigen baubezogenen Faktor mit immensen Einfluss auf die Verfügbarkeit und Preisbildung von Wohnungen.

    Die Wohnfläche pro Person!

    Diese hat sich in den letzten 50 Jahren bei fast konstanter Bevölkerung nahezu verdoppelt.

    Der Bedarf an Wohnungen hat sich dadurch ebenfalls verdoppelt in den letzten 50 Jahren. In bestehenden gesättigten Siedlungsstrukturen ist die Verdoppelung der Wohnfläche nur durch Verdrängung möglich. Und hat immensen Einfluss auf die Preise.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich habe da große Zweifel bezüglich der angeblichen Verdoppelung der Wohnfläche, denn wir reden hier von einem Durchschnittswert. Das durchnittliche pro Kopf Einkommen in den USA ist ja auch bedeutend Höhe als in Deutschland und gleichzeitig gibt es deutlich mehr Armut und Obdachlosigkeit in den USA.

      Die Frage wäre also zu klären, bei welchen Bevölkerungsgruppen sich der Wohnraum verdoppelt hat?

      In Berlin konnte man vor 20 Jahren eine 40 Quadratmeter Wohnung in Friedrichshain für 300 Euro anmieten. Heute sind es 800 Euro un gleicher Lage.



      Das 15 QM WG-Zimmer gab es für 150 Euro, heute sind es mal locker 450 Euro.



      Da kann sich wohl kaum der Wohnraum für die Krankenpflegerin vergrößert haben.

      Die unteren Einkommensschichten haben heute deutlich weniger Wohnraum zur Verfügung.



      Natürlich hat sich durch Single-Haushalte anstelle der Familienwohnung der Durschnittswert geändert.

      Ein einzelnes Familienmitglied einer 4 köpfigen Familie in einer 100 Quadratmeter-Wohnung bewohnt durchnittlich auch nur 25 Quadratmeter und hat durch die Größe der Wohnung und gemeinschaftliche Nutzung trotzdem deutlich mehr Wohnraum zur Verfügung.



      Wenn 100 Quadratmeter-Wohnung von Singles bewohnt werden, dann besagt das etwas anderes.



      Das bedeutet nämlich nicht das die Masse der Menschen mehr Wohnraum in Anspruch nimmt, sondern das es Gutverdiener gibt die sich das leisten können und wollen.

      • @Alfonso Albertus:

        Ihre 25 qm sind das unterste Ende der Fahnenstange der Wohnfläche pro Person in DE. www.iwkoeln.de/fil...flaechenkonsum.pdf

        Das es einkommensbedingte Unterschiede gibt, das weiss ja nun jeder, stellt aber nicht die Tatsache in den Schatten, dass es gewaltige Anstiege bei der Wohnflächenentwicklung insgesamt gab und gibt.

        • @Rudolf Fissner:

          @rudolf fissner

          Hallo Herr Fissner, wir reden aber von Durchschnittswerten. Es ist wie beim Einkommen und Vermögen- der Mittelwert ist weit über dem Median, dieses statistische Wachstum findet also bei genauerem Hinsehen in weiten Bevölkerungsgruppen nicht statt. Das hat Alfonso Alberto geschrieben und da hat er Recht.



          Es sagt dann auch: Bei denen, die nicht wuchsen, ist und sollte nicht viel zur Problembeseitigung zu holen sein.



          Es ist genau wie bei den Konsumdebatten, da werden alle verachtet, aber die Fußabdrücke der Reichen sind obszön, nicht die der kleinen Normalso sprich etwa unteren 60%!

          • @JK83:

            Mr. Alberto hat nur eine Behauptung in den Raum gestellt, die nicht zu den vorgelegten Fakten passt.

            Z.B der Satz "Die unteren Einkommensschichten haben heute deutlich weniger Wohnraum zur Verfügung.".

            Woher kommen dafür die Fakten? Woher kommen all die vielen kleineren Wohnungen für die heute viel kleineren Familien? Wann wurden diese gebaut?

            Und wie kommt man dazu zu behaupten, dass die durch sehr viel größere durchschnittliche Wohnflächen pro Person mit verursachte Wohnungsnot keine Auswirkung auch auf einkommensschwache Bevölkerung hat?

          • @JK83:

            Danke, wollte ich auch noch erwähnen. Die Krankenpflegerin in Berlin verdient als Reallohn nicht mehr als vor 30 Jahren, die Mietpreise haben sich aber verdoppelt. Insofern zahlt die Krankenpflegerin mitterweile nurnoch Miete oder lebt am Stadtrand in der Platte.



            Da kann sich für Geringverdiener und die untere Mittelschicht nichts vergrößert haben. Das geht nicht

  • "Wenn es eine Wohnungsknappheit in Hamburg gibt, nutzt es mir nichts, dass ich einen Überhang in Ostsachsen habe."

    Natürlich nutzt das was. Man muss dort nur Arbeitsplätze fördern. Es nutzt im Gegenteil nichts wenn die wirtschaftlichen Fördergelder nach Hamburg fließen, obwohl dort die Mieten und Immobilienpreise astronomisch sind und kaum noch Platz in der Stadt zu finden ist für neue Wohnflächen.

    Es ist ein Versagen der Politik vorhandene Infrastruktur nicht zu nutzen und vergammeln zu lassen.

    • @Rudolf Fissner:

      Alles in Allem sind rund 1,6 Billionen € an Netto-Transferleistung in den Aufbau Ost geflossen und sie beklagen dennoch einen Mangel an Wirtschaftsförderung?

      • @Ingo Bernable:

        Ich glaube Sie haben meinen Beitrag nicht verstanden. Es geht nicht um "Sachsen"

        Es geht im Regionen aus denen in DE über Binnenmigrationen die Menschen in die Metropolen wandern oder pendeln.

        Zu diesen soll die Arbeit kommen. Diese Regionen brauchen Wirtschaftsförderung. Sehen Sie das als normal an, wenn Regionen ausbluten?

        • @Rudolf Fissner:

          In Bezug auf Effizienz, aber auch Ökologie, macht es durchaus Sinn, Menschen und Arbeit lokal zu akkumulieren, statt sie möglichst gleichmäßig in der Fläche zu verteilen. Warum also sollte man sich mit Steuergeldern dieser Entwicklung entgegenstemmen, zumal eher fraglich sein dürfte wie das gelingen soll. Welche Summen müsste man wohl bewegen um eine Stadt wie - sagen wir mal - Plauen im Wettbewerb mit Hamburg oder Berlin bestehen zu lassen?

          • @Ingo Bernable:

            Natürlich kann das Sinn machen. Es propagiert ja auch niemand nostalgische Arbeit auf dem Lande.

            Aber wenn man es dabei nicht gleichzeitig gebacken bekommt für günstige und gute Wohnungen zu sorgen, Grünanlagen zu erhalten, stundenlanges Pendeln zu vermeiden, dann kann man sich den ökologischen Anspruch dabei auch schenken.

            Und seit wann ist Plauen im Wettbewerb mit Hamburg?



            Unternehmen sind im Wettbewerb, nicht Städte! Städte haben nicht die Arbeit der Unternehmen zu erledigen auf Kosten der Umwelt und der Menschen.

            • @Rudolf Fissner:

              "Und seit wann ist Plauen im Wettbewerb mit Hamburg? "



              Sie forderten doch mehr Wirtschaftsförderung abseits der Metropolen, damit sich dort mehr Unternehmen ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen. Der Wettbewerb besteht also doch offenbar darin, für Unternehmen mindestens ebenso attraktiv zu werden wie die Metropolen, gelingt das nicht ist all die Wirtschaftsförderung verbranntes Geld.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Natürlich müsste man auch zuviel genutzer Wohnraum besteuern. Warum soll ein Paar mit einem Kind in einer 100qm Wohnung leben?

    • @49732 (Profil gelöscht):

      33 m2 sind deutlich unterdurchnittlich...

    • @49732 (Profil gelöscht):

      "Warum soll ein Paar mit einem Kind in einer 100qm Wohnung leben?"



      Warum nicht?



      Ich wohne zu zweit in 138 qm, bezahltem Eigentum. Würden Sie mich da gerne rausschmeissen oder mit Strafsteuern belegen? Geht's noch?

      • @Stefan L.:

        Ja, eigentlich sollte es eine Strafsteuer geben und sei es nur eine höhere Grundsteuer. So wie nach dem Krieg, es gibt einen Mangel an Wohnraum, also wurde dem verfügbaren Wohnraum ein Bewohner zugewiesen. Warum sollte für eine H4-Bezieher gemäß allgemeiner Rechtsprechung 45 qm angemessen sein und nur weil sie Geld haben, ihnen mehr zustehen. Warum sollte eine 5 köpfige Familie in einer 75qm-3-Zimmer Wohnung hausen und sie als DINK-Pärchen auf 140 qm? Wo bleibt da die Gerechtigkeit, wer zahlt die volkswirtschaftliche Nutzen-Fehlallokation? Sie werden doch zugeben, dass es jedem Menschenverstand erschliesst, dass es andersherum besser und sinnvoller wäre, oder?

      • @Stefan L.:

        Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

        • @Ingo Bernable:

          "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."



          Fein. Und was wollen Sie mir damit sagen? Dass ich, wenn ich zu zweit in 138qm wohne, das Wohl der Allgemeinheit mit Füssen trete?

  • Leider bleibt diese Diskussion meistens bei Schlagwörtern wie Gentrifizerung und anderen nichtssagenden Floskeln stehen.

    Was im Subkontext eigentlich gesagt wird, wenn der Krankenpflegerin oder dem Bauarbeiter das Recht abgesprochen wird in der "Innenstadt" zu wohnen, ist viel zynischer. "Wenn ihr zu doof seit um reich zu werden, dann müsst ihr halt damit klarkommen in einer Scheissgegend zu wohnen".



    Denn darum geht es eigentlich und nicht um die Innenstadt.

    Berlin Neukölln, Friedrichshain, Kreuzberg, Prenzelberg oder Hamburg -Altona, die Sternschanze, St Pauli oder Köln Ehrenfeld: das waren vor 20 bis 30 Jahren noch Arbeiterbezirke.



    Das ist nicht die Innenstadt, in keine der genannten Städte. Bitte nicht deren Argumentation unhinterfragt übernehmen!



    In Kreuzberg wollte vor 30 Jahren außer Punks, Autonomen und Türken niemand wohnen.

    Eigentlich wird gesagt das urbanes Leben mit Bars, Kinos, Schwimmbad, kleinen Läden, kulturellen Einrichtungen und kulinarischem Angeboten den Besserverdienenden vorbehalten ist.

    Der Rest kann in seelenlosen Trabantenstädten wohnen und genauso wird auch abseits der angesagten Viertel neu gebaut. Da gibt es in den Renditeklötzen keine Nachbarschaftskneipe und keine Café mehr für die Anwohner. Keine Sportangebote und mit Glück noch ein Einkaufszentrum.

    Ideen wie die 15 Minuten Stadt gibt es schon länger, nur die Umsetzung ist mal wieder halbgar und nicht ernstzunehmen.

    Abseits der angestammten Nachbarschaft die ihr Viertel verständlicherweise nicht verlassen möchte, wäre es vielen wohl egal ob der Stadtteil nun Berlin Friedrichhain oder Moabit heißt, oder ob es die Hamburger Sternschanze oder Wandsbek ist-Wenn es dort wenigstens im Ansatz wenigstens den Versuch gäbe, ähnliche urbane Bedingungen für die Anwohner zu schaffen. So Stadtteile sind aber aus dem Fokus und touristisch und deshalb egal. Es könnte durchaus auch durch das Bauen einiges bewirkt werden, aber dazu bräuchte es ein wenig Fantasie.

    • @Alfonso Albertus:

      Das wesentliche Problem ist doch nicht die Innenstadt, sondern die Verfügbarkeit von umfassenden und attraktiven Angeboten wie Wochenmarkt, Handwerker, Gastro,etc.



      Plus eine gute und günstige öffentliche Anbindung an das Zentrum.

      Der Sinn der 15min Stadt wäre da der sinnvolle Weg.

      • @J_CGN:

        Ja, absolut. Darauf wollte ich im Prinzip hinaus

    • @Alfonso Albertus:

      Zu den Zeiten in denen diese Bezirke noch Arbeiterviertel waren, waren sie es aber vor Allem deshalb weil damals dort noch innerstädtisch Industrie angesiedelt war. Der damit einhergehende Lärm und Gestank führte dann dazu, dass diese Quartiere für wohlhabendere Schichten unattraktiv waren. Hippe Cafes und Subkultur gab es auch nicht, sondern eben Arbeiterkneipen. Die Punks und Autonomen kamen nachdem die Industrie und Arbeiter abzogen und gingen als man begann die ehemaligen und zwischenzeitlich besetzten Industriegebäude in schicke Lofts umzubauen.



      "Das ist nicht die Innenstadt"



      Der Blick auf die Kate sagt mir etwas anderes, nur sahen die Innenstädte damals eben anders aus. In Hamburg waren etwa in der Sternschanze die Schlachthöfe und dort wo heute an der Binnenalster Luxusmode verkauft wird wär über Jahrzehte ein schnöder Großparkplatz.

      • @Ingo Bernable:

        Industrie gab es früher in vielen städtischen Gebieten. Das ist in der Regel, aber schon länger als 30 Jahre her. Es war auch nicht nur die Industrie. Allgemein war das urbane Leben und der damit verbundene Trubel lange Zeit nicht sehr angesagt bei den wohlhabenden Schichten. Wer es sich leisten konnte, der wohnte vorstädtisch ruhig und Fabriklofts sind auch erst seit Ende der Neunizger angesagt.

        Es ändert im Prinzip aber auch nichts an meiner Aussage. Worauf wollen Sie hinaus? Die Stadtteile die man jetzt als Innenstadt reklamiert waren Arbeiterviertel.

        Ich weiß nicht was ihre Karte Ihnen sagt? Die Hamburger Innenstadt befindet sich rund um das Rathaus. Altona ist nicht gerade direkt um die Ecke. Neukölln ist auch ein paar Kilometer weit vom Brandenburger Tor entfernt.



        Als Innenstadt bezeichnet man allgemeinhin das Zentrum und den historischen Stadtkern. Stadtteile zählen nicht dazu, auch wenn sie zum Teil mitterweile lebhafter sein mögen, als die Innenstadt selbst.

        • @Alfonso Albertus:

          "Als Innenstadt bezeichnet man allgemeinhin das Zentrum und den historischen Stadtkern."



          Für die Beurteilung der heute aktuellen Situation ist es mE relativ egal ob diese Stadtteile im ausgehenden Mittelalter innerhalb oder außerhalb der Stadtmauer lagen. Heute liegen diese Quartiere nun einmal mitten in der Stadt und entsprechen ziemlich genau dem was gemeinhin als urban gilt. Wer heute in die Schanze oder nach Ottensen zieht wird wohl kaum davon sprechen im Vorort oder in der Peripherie zu wohnen.



          "Es ändert im Prinzip aber auch nichts an meiner Aussage."



          Nun, so wie ich ihre Beschreibungen lese (vielleicht lese ich sie auch falsch), scheint es so als habe sich an der Situation in den beschriebenen Quartieren im Wesentlichen nichts geändert, nur, dass jetzt eben Wohlhabende auf den Geschmack gekommen sind und damit die Verdrängung einsetzt. Tatsächlich gab es aber eben schon auch konkrete Gründe dafür, dass sie zunächst Arbeiter*innenviertel und später primär für Punks und Hausbesetzer*innen attraktiv waren.

    • @Alfonso Albertus:

      "Nicht touristisch" sollte das selbstverständlich heißen

  • Salongeschwätz: Was nicht zusammengeht, ist steigender Mieterschutz, neue energetsche Sanierungspflichten und Mietpreisdeckel.

    Ergo: Ich lasse 2 Wohnungen leerstehen und investiere lieber in Aktien.

    • @GregTheCrack:

      "Salongeschwätz"

      Der Leerstand bei Wohnungen ist auf einem historischen Tiefststand.



      Es ist Verschwörungsgedöns, dass die Wohnungsnot auf Wohnungsleerstand beruht.

  • Der letzte Satz ist wesentlich und wichtig. Es kommt auch für die ganze Gesellschaft darauf an wer in den Innenstädten wohnen soll und wie Innenstädte überhaupt bewohnt werden sollen.



    Mögliche Kriterien:



    - von Menschen, die dort arbeiten



    - von Menschen, die dort einkaufen



    - von Menschen mit geringem Wohnraumbedarf



    - von Menschen, die dort möglichst wenig zusätzlichen Platz zum Beispiel für Parkplätze verbrauchen



    - von Menschen mit eingeschränkter Mobilität und speziellen Versorgungsbedürfnissen



    - von Menschen mit hoher Orts- beziehungsweise Milieubindung



    Erstes Fazit: das sind nicht die Reichen und übrigens auch nicht unbedingt die Kinderreichen.



    Ein Grundgedanke muss einfach sein, staatlicherseits möglichst kleine Wohneinheiten zu fördern. Das gilt auch für den ländlichen, vor- und kleinstädtischen Raum. Es braucht dort die Möglichkeit eines ortsnahen Umzugs von großen in kleinere Wohneinheiten, es braucht Minihäuser und kleine Wohnungen auch in klassischen Einfamilienhaussiedlungen. In Großstädten könnte man ergänzend den Bau von Tiefgaragen unterbinden und das Anwohnerparken unattraktiver machen. Ziel muss es sein, mehr Wohnraum zu generieren, indem die Flächennutzung durch Autos weniger wird. Zudem braucht es eine echte Verdichtung, also die Förderung von Wohnbebauung dort, wo die Privaten keine Lust haben, weil das Bauvolumen zu gering ist oder die Zugänglichkeit schwierig. Das ist alles so offensichtlich und auch gar nicht so schwierig, dass man eigentlich nur an mangelnden Willen glauben kann, wenn es nicht geschieht.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Das steuert der Markt.



      Wie soll den Privateigentum sonst zugeordnet werden?



      Eine Wohnungszuweisung für jedermann?



      Da wäre der Frust über die Bürokratie aber gewaltig. Und die müsste erst mal neu aufgebaut werden...

    • @Benedikt Bräutigam:

      Ich bin zwar kein Freund der autogerechten Großstadt, aber warum man nun Tiefgaragen unterbinden sollte, verstehe ich nicht.



      Die Autos sind dort besser aufgehoben als am Straßenrand und es gibt eben auch Menschen die auf das Auto angewiesen sind. Körperliche eingeschränkte Personen zum Beispiel.

      Desweiteren entsteht der neue Wohnraum ja oftmals eben nicht dort, wo die Infrastruktur stimmt und die Anbindung an den ÖPNV gut funktioniert.



      Sie haben natürlich recht damit, das dies auch am mangelnden Willen und fehlerhafter Planung liegt.

      Wenn bei neuen Bauflächen auch umgebungsnahe Angebote bezüglich Infrastruktur/Arbeit/Kultur/Einkaufen/Freizeit eingeplant würden, dann wäre das Auto in vielen Gebieten für die Mehrheit nurnoch ein Luxusgut.



      Das ist es aber leider nichtmal in den bezahlbaren Stadtteilen eine Großstadt

      • @Alfonso Albertus:

        Den Teil mit den Tiefgaragen verstehe ich auch nicht. Wer will denn schon im Keller wohnen?

        • @Tetra Mint:

          Ich glaube er möchte darauf hinaus, daß das in Großstädten Autofahren generell unattraktiv gemacht werden sollte. Ich kann den Gedankengang sogar verstehen, wenn man vom jungen urbanen Großstadtbewohner in Friedrichshain ausgeht.

          Für ältere Menschen und körperlich beeinträchtigte Menschen ist der ÖPNV dagegen oftmals eine Zumutung und der ein Kilometer entfernte Supermarkt in der sozial schwachen Trabantenstadt zu weit entfernt für den täglichen Bedarf.

          Ich will auch weniger Autos in der Stadt( und generell) aber bevor man repressiv agiert, sollte erstmal eine alternative Grundlage zum Auto geschaffen werden. Sonst wählen die Alten womöglich noch zu Recht die CDU, oder andere Autofahrer-Lobbyparteien.

          Das ließe sich auch regeln, wenn die 15 Minuten Stadt als planerische Idee wirklich erst genommen würde.

          • @Alfonso Albertus:

            Mich freut, dass ihr meine Ideen diskutiert. Bezüglich der Tiefgaragen: ich will generell weniger individuellen Autobesitz. Die müssen immer irgendwo stehen. Grundsätzlich sind Autos, vor allem zukünfig selbstfahrende mobile Einheiten auf Leihbasis, aber vernünfig. Gar nichts hätte ich dagegen, die Keller als Terminals zu nutzen, sowohl für Fahrdienste als auch Warenlieferungen (Lastenaufzug) durch Autos. Ein paar Ladestationen sind natürlich auch sinnvoll und die Fahrräder brauchen auch Platz. Grundsätzlich bin ich übrigens schon für ",Repression" weil sich sonst zu wenig ändert.

            • @Benedikt Bräutigam:

              Anreize andere Verkehrsmittel zu benutzen finde ich sinnvoller als Repression

  • 0G
    03998 (Profil gelöscht)

    Wohnen wird unbezahlbar - 400 Euro Nebenkosten für eine 80m2 Wohnung auf dem Land - nur ein Beispiel. Wir bezahlen jetzt für all die politischen Fehler der letzten 30 Jahre und das dicke Ende kommt erst noch. Ich gönne es aber schon all den Schröder und Merkel Fans - den unkritsichen, die immer schnell mit einleuchtenden Erklärungen(oder Diffamierungen) bei der Hand waren. Besonders den heute 50ig bis 60ig jährigen: euer Alter wird schlimm, es gibt nicht genug Ärzte, die Rente wird von der Inflation aufgefressen, euer Wohneigentum wird mit Zwangshypotheken belastet werden und Mobilität wird für euch zu teuer sein.

    • @03998 (Profil gelöscht):

      Vor 30 Jahren gab es einen Arzt auf 335 Einwohner, 2021 kommen auf 1 Arzt 200 Einwohner, die Psychotherapeuten nicht mitgerechnet. 400 Euro Nebenkosten für eine 4 Zimmerwohnung inclusive Strom und Heizung ist ok, wenn man zu 4 darin wohnt und die Rente ist 2022 um 5% gestiegen. Zwangshypotheken gabs früher auch schon, das nannte man Lastenausgleich. Wenn es in Deutschland so schlimm wäre wie kolportiert, hätten wir keine Flüchtlingsdebatte. Sie würden in Belarus, Polen , Tschechien, Ungarn, Italien und Griechenland bleiben wollen. Unsere Armut in Deutschland ist relativ, die Mobilität braucht keiner bis auf Handelsvertreter und Reisende. Es gibt kein Recht auf 3x Urlaub im Jahr in ferne Länder( Bildungsreisen mit der Taz) , Sprachurlaub, Abenteuerurlaub und Radreisende auf Mallorca. Es geht uns einfach gut. Natürlich gibt es 5- 10 % die nicht mitkommen ,um die müssen wir uns kümmern, aber nicht um die, die glauben ein Wohnrecht auf ewig im Kietz, Prenzelberg , Neukölln

      • @Pepi:

        Das war die Antwort auf ANTHALA20. Natürlich, wenn man sich nur um seine Befindlichkeitsstörungen sorgt, dann können einem die 5-10% Abgehängten egal sein. Da sitz ich dann lieber mit Gleichgesinnten im Bierzelt und überlege mir wie man die Abgehängten dazu holen kann.

      • @Pepi:

        Ein Kommentar aus dem Bierzelt. Prost!

    • @03998 (Profil gelöscht):

      Ich befürchte aber das es nicht zuerst die Schröder/Merkel Fans trifft und auch nicht die sozial aufgestiegenen Grünen-Wähler*innen.

      Bis es die dann wirklich hart genug trifft, so das sie etwas merken, werden andere schon 100 Kilometer in die Stadt pendeln müssen oder unter der Brücke schlafen

  • "... es gibt kein Recht, in der Innenstadt zu wohnen..."

    Dem würde ich entgegensetzen, dass es auch kein Recht auf Rendite gibt. Rechtsfreie Räume, yay!

    In Paris gab es zur Anfangszeit der Pandemie extreme Knappheit beim Gesundheitspersonal, weil sie sich das Wohnen in der Hauptstadt schlicht nicht leisten können.

    Gelegentlich träume ich davon, dass manche Menschen an ihrem Geld ersticken.

    • @tomás zerolo:

      In London wohnt mitterweile selbst der Mittelstand in Trabantenstädten, in San Francisco und LA gibt es wieder ein enormes Problem mit Obdachlosigkeit und abseits der ganzen sozialen Probleme werden die sogenannten Weltstädte seit Jahren immer langweiliger. Wann kam denn der letzte innovative musikalische Trend aus New York oder London?



      Paris ist doch lange schon lange nurnoch schöne Kulisse auf der einen- und Vorstadt-Ghetto auf der anderen Seite.

      Vielleicht wird dadurch aber mal wieder Essen und Bristol interessant. Könnte ich glatt positiv sehen, aber sogar dort steigen die Mieten...



      Das ist sowieso das interessante Phänomen. Sogar in den deutschen Städten die an Einwohnerzahl verloren haben, stiegen die Mieten in den letzten Jahren. Da kann es zumindest nicht am mangelnden Wohnraum liegen...

    • @tomás zerolo:

      Dem möchte ich hinzufügen, als Spitze der Perversion sozusagen, dass es insbesondere im deutschen Mietrecht sehr wohl ein Recht auf Rendite gibt, da Vermieter einfach einseitig Mieten anheben können und dafür absurdeste Rechtsgrundlagen bekommen haben.

      • @nanymouso:

        Ach ja?



        Mieterhöhungen sind recht klar reguliert.



        Und wie bei jeder Vertragsänderung müssen beide Seiten einverstanden sein...



        Leider ist die schwierige Wechselsituation nachteilig für die Mieter.

        • @mensch meier:

          Was soll das für ein Einverständnis sein, dass durch drohende Wohnungslosigkeit erpressbar ist?

          Der Vermieter kann einseitig die Miete bis auf den Mietspiegel anheben. Der Mietspiegel steigt realistischerweise immer weiter, weil die Einschränkung für Neuvermietung nicht gilt. Damit können die Mieten einseitig immer hochgeschraubt werden. Das ist ein Recht auf Rendite.