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Zukunft von Franziska GiffeyAber für Berlin reicht's. Oder?

Wegen ihrer Plagiatsaffäre tritt Franziska Giffey als Ministerin zurück. Spitzenkandidatin für die Wahl in der Hauptstadt will sie bleiben. Geht das? Ein Pro und Contra.

Will ins Rote Rathaus: Spitzenkandidatin Franziska Giffey beim Wahlkampfauftakt der Berliner SPD Foto: Jörg Carstensen/dpa

Ja,

D oktortitel entscheiden mit über berufliche Karrieren, der Entzug erst recht. Die Uni­ons­po­li­ti­ke­r:in­nen Karl Theodor zu Guttenberg und Annette Schavan sind prominente (Fall-)Beispiele. Ist Franziska Giffey politisch noch tragbar? Ja! Giffeys Verzicht auf das Amt der Familienministerin ist folgerichtig, der Verzicht auf die Spitzenkandidatur als Berliner Bürgermeisterin wäre überzogen. Die Wäh­le­r:in­nen und keine Uni sollten im September über die Karriere der #Gutelaunepolitikerin entscheiden.

Denn Plagiat ist nicht gleich Plagiat. Guttenberg hatte praktisch seine ganze Arbeit raubkopiert und zu Beginn der Affäre noch behauptet, die Plagiatsvorwürfe seien abstrus. Auch bei Schavan fiel das Urteil der Prüfungskommission eindeutig aus, sie habe „systematisch und vorsätzlich über die gesamte Dissertation verteilt gedankliche Leistungen vorgegeben“. Für eine Wissenschaftsministerin fatal.

Der Fall Giffey ist komplexer. Die FU befand nach monatelanger Prüfung, dass die Arbeit zwar Mängel aufweise, diese aber nicht den Entzug des Titels rechtfertigten. Sie erteilte Giffey im Oktober 2019 eine Rüge, ein Sanktionsinstrument, das so nicht vorgesehen ist. Weshalb der Fall erneut aufgerollt wurde. Und voraussichtlich mit dem Entzug des Titels endet, auf den Giffey schon verzichtet hatte. Ein taktisches Manöver, aber zumindest kann niemand ihr vorwerfen, sie habe versucht, die Vorwürfe unter den Tisch zu kehren. Ihr Rücktritt als Ministerin zeigt: Sie hat einen Fehler gemacht und für diesen bezahlt sie.

Damit beweist sie mehr Rückgrat als mancher Verkehrspolitiker, der das Parlament belügt, der Schadenersatzforderungen von einer halben Milliarde Euro verantwortet. Und der dennoch einfach weitermacht. Po­li­ti­ke­r:in­nen misst man am besten an ihrer Politik. Als SPD-Spitzenkandidatin steht Franziska Giffey für eine Law-and-Order-Politik, sie ist gegen höhere Hartz-IV-Sätze und einen Mietendeckel. Genug Gründe, um der SPD und ihrer Spitzenfrau das Vertrauen zu entziehen. Giffeys wissenschaftliche Verfehlungen sind dabei nicht der entscheidende.

Anna Lehmann

Nein,

Franziska Giffey hat bei ihrer Doktorarbeit kein dreistes Plagiat abgeliefert wie Guttenberg. Aber ihr Text verletzt den wissenschaftlichen Kanon. Und Giffey hat getan, was PolitikerInnen in Krisen immer tun: Sie hat das Problem kleingeredet, taktiert – und dann scheinbar großherzig auf den Doktortitel verzichtet, wohl wissend, dass dies PR in eigener Sache war. Ihr Rücktritt als Ministerin soll nun konsequent wirken. Dabei sind die Kosten für sie gleich null. Giffeys Chance, nach der Wahl SPD-Ministerin zu bleiben, ist ja übersichtlich.

In ihrer Rücktrittserklärung behauptet Giffey steif und fest, ihre Doktorarbeit „nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben“ zu haben und bekundet, die anstehende Aberkennung ihres Titels „zu akzeptieren“. Wie generös. Keine Demut, keine Entschuldigung bei ihrer Partei, noch nicht mal etwas unverbindliche Zerknirschung. Wer so redet, glaubt, im Recht zu sein. Bei der Doktorarbeit zu schummeln, erscheint als lässliche Sünde, wie falsch parken. Kann doch jeder mal passieren.

Ausgerüstet mit diesem granitharten Unschuldsbewusstsein, will Giffey bald Berlin regieren. Die SPD hat eine Spitzenkandidatin, die nicht nur gegen den Mietendeckel und für eine Pro-Auto-Politik ist, sondern der auch der Doktortitel aberkannt wurde. Damit definiere Giffey, so die Berliner SPD, „höchste Ansprüche an politische Integrität“. Ist das noch ver­zweifelt? Schon bemitleidenswert? Oder nur dreist?

Giffey ist eine sympathische, vitale Politikerin. Aber wenn sie mit dieser Tour durchkommt, ist das ein fatales Zeichen. Wer oben ist, bleibt oben. Egal, wie die Regeln lauten. Es stimmt: Politiker haben schon Schlimmeres angerichtet als eine regelwidrige Dissertation. CSU-Mann Scheuer hat in Sachen Maut nicht die Wahrheit gesagt. Aber wenn wir Scheuer zum Maßstab für politische Moral machen, sind wir sowieso auf dem Weg in die Hölle.

Jetzt also Berlin. Für die Ministerin reicht es nicht – aber für die Regierende Bürgermeisterin? Man kann nur hoffen, dass die BerlinerInnen verstehen, wie unverfroren dieses Manöver ist.

Stefan Reinecke

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.
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68 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Es ist wirklich schade, das hier so leichtfertig mit Lug und Betrug umgegangen wird. Das erschleichen eines Doktortitels ist eine Straftat. Wenn ich in der freien Wirtschaft meinen Doktortitel aberkannt bekomme wegen Betrugs dann kann ich meinen Job einpacken und bekomme noch im Schlimmsten Falle eine Anzeige wegen Betrugs. Das wars dann. Hier tritt man (oder Frau) zurück und kann noch Bürgermeisterin werden. Pfui ich finde solche Politik Verwerflich und ein flasches Vorbild für die Bürger. Aber was will man vom Deutschen Politiker*in schon noch erwarten. Wenn man sich während der Pandemie bereichert?!



    LG ein Mitdenker

    • @Grohmme HD:

      Zum Kanon der rechtsstaatlichen Prinzipien auf die sie abheben gehört aber auch, dass der Strafe ein Urteil vorausgehen muss. So ganz eindeutig wie manche meinen scheint die Sache hier aber nicht zu liegen, immerhin sind die wahrscheinlich plagiierten Stellen weder der ursprünglichen Prüfungskommission aufgefallen, noch wurden sie im Rahmen der ersten Prüfung als schwerwiegend genug eingeschätzt um zu einer Aberkennung des Titels zu führen, auch wenn der 'kleine Mann von der Straße' das naturgemäß mal wieder anders sieht und längst die Höchststrafe verhängt hätte.



      Und die Idee, dass Politiker*innen "Vorbild für die Bürger"*innen sein sollen kollidiert ja irgendwo auch mit dem demokratischen Prinzip, dass sie eben aus der Mitte eben jener Bürger*innen gewählt werden.

  • Doktortitel, was für'n Spittel. Ne Professur brauchst du nur. 🤑

  • "Ja nun, was soll es, die eine oder andere kleine Verfehlung oder Übertretung soll man den Politikern nicht für übel nehmen." In diesem Beispiel wird von einem SPD-Funktionär der Rücktritt von Frau G. gepriesen, als wäre das eine besondere Ehre gewesen, weil sie es ja angeblich versprochen hätte. Es wird ein Fehlverhalten nicht negiert. Aber der Rücktritt ist nicht so schlimm, weil ja damit die Karriere nicht beendet ist,denn als regierende Bürgermeisterin von Berlin gilt dann auch das, was oben in Anführungszeichen steht. Alle Ehre den ehrlichen Politikern.

  • Manche lernen es nie...



    Wenn man aus Prestigegründen einen Doktortitel haben will, ist die einzig vernünftige Möglichkeit, einen Ghostwriter zu engagieren. Der liefert dann eine grundsolide, langweilige Arbeit ab, die wirklich niemanden interessiert, die aber handwerklich so gut gemacht ist, daß niemand etwas dagegen sagen kann. Das Ganze kann man sicher für einige zehntausend Euro kriegen.

    • @EF:

      Sorry. Bin ausreichend nah dran:



      Das hat KTG auch gedacht! Aber Hallo.



      &



      Wie er so schon klargestellt hat:



      ”Am Wochenende hab ich erstmals meine Dissertation in die Hand genommen!“



      & Zwischenruf - “Genau Genau!“



      Jürgen Trittin - als er lachend überm Sitz zusammenbrach!

      So kann’s auch gehn

      • @Lowandorder:

        Wenn KTG einen guten Ghostwriter gehabt hätte, wäre ihm das gerade nicht passiert. Aber er wollte es eben selber machen



        Das Zitat ist wirklich ein Schenkelklopfer, aber sagt nicht aus, dass er die Arbeit nicht selbst geschrieben hätte.

        • @EF:

          Gewiß. Das könnse so sehn.

          Gebe aber folgendes zu bedenken:



          Schon die Einleitung ist ein ungekürzter Beitrag aus der NZZ & das zieht sich gut verteilt durch die ganze Arbeit. Gelle!



          &



          Ich halte KTG für klassisch von&zu-blöd.



          Aber so blöd denn doch nicht. Denn!



          Häberles Leib&Magen-Blatt ist bekanntlich die NZZ & er hat ein phantastisches Gedächtnis.



          Das dürfte auch KTG aus den Seminaren bekannt gewesen sein. Er wäre also doch derbe mit dem Klammerbeutel gepudert - wenn er selbst! - so vorgegangen wäre! Newahr.



          Nein. Nein. Da hat ihn jemand für sicher gutes Geld - eiskalt ins Messer laufen lassen. Normal.



          Alles andere …öh “macht keinen Sinn!“

  • Die SPD ist eine Schande für die arbeitende Klasse

  • Für ein politisches Amt war und ist ein Doktortitel doch überhaupt nicht erforderlich. Als Frau Giffey Ministerin wurde, führte Sie noch den Doktortitel. Offensichtlich war das aber unberechtigt, weshalb ihr Rücktritt als Ministerin nur folgerichtig und unausweichlich ist. Jetzt bewirbt Sie sich für ein politisches Amt in Berlin - ohne Doktortitel. Die Wähler wissen inzwischen Bescheid und es bleibt ihnen überlassen, wie sie diese Geschichte bewerten wollen. Einen hinreichenden Grund dafür, dass Frau Giffey nicht antreten sollte, sehe ich nirgends.

    • @Rainer B.:

      Ok, hier ist der Grund: Betrug, Vertuschung, fehlende Einsicht. Dokumentierte Unehrlichkeit, selbst bei eidesstattlicher Versicherung (Versicherung der eigenständigen Leistung bei der Abgabe der Promotion).

      Damit ist man in jedem Job fristlos kündbar, mit dem Lebenslauf ist jede Karriere beendet.

      Als Politiker redet man dagegen von „Schummeln“ als Verharmlosungsform, und dass „ein Doktortitel nicht nötig ist“.



      Dass er nicht nötig ist ist nicht der Punkt. Der Punkt ist die kriminelle Energie vorsätzlich zu Lügen und zu verdecken, die von einem öffentlichen Amt, das Vertrauen und Integrität erfordert ausschließen sollte - auch in Zukunft.

      Das sollte nicht schwer zu verstehen sein.

      • @hup:

        Der Job als Ministerin ist für sie doch jetzt weg. Diese Karriere ist bereits beendet worden. Was wollen Sie noch? Wenn es „kriminelle“ Handlungen gegeben haben sollte, ist das Sache von Strafverfolgungsbehörden. Bis zum Beweis des Gegenteils gilt hierzulande immer noch die Unschuldsvermutung. Selbst rechtskräftig verurteilte Straftäter bekommen i.d.R. eine zweite Chance. Dass Frau Giffey, die doch - zumindest nach meiner Kenntnis - vor keinem ordentlichen Gericht wegen krimineller Handlungen angeklagt, geschweige denn rechtskräftig verurteilt wurde, nun keine zweite Karriere mehr starten sollte, ist in der Tat völlig unverständlich.

  • taz: "Aber für Berlin reicht's. Oder? [...] Als SPD-Spitzenkandidatin steht Franziska Giffey für eine Law-and-Order-Politik, sie ist gegen höhere Hartz-IV-Sätze und einen Mietendeckel. Genug Gründe, um der SPD und ihrer Spitzenfrau das Vertrauen zu entziehen." - Das ist halt das Problem der SPD, dass die "Sozialpolitiker" schon lange vergessen haben, was das Wort 'Sozial' bedeutet, aber bei sich sofort eine "soziale Absicherung" fordern, wenn der lukrative Posten weg ist.

    Dieter Hildebrandt (1927 - 2013, Altmeister des Kabaretts): "Dieser Beruf [Politiker] hat sich von der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs weit entfernt. Das Wort kommt ja von „polis“, dem Gemeinwesen, und bezeichnet den oder die Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufen, die aus der Gemeinde heraus dazu bestimmt wurden, für eine bestimmte Zeit für alle zu sprechen. Das ist längst vorbei, heute ist Politiker selbst ein Beruf, so wie Bäcker oder Rechtsanwalt. Wer von Beruf Politiker ist, kann nach einer Legislaturperiode nicht zurückgehen in seinen alten Job, weil er ja gar keinen hat."

    taz: "Für die Ministerin reicht es nicht – aber für die Regierende Bürgermeisterin? Man kann nur hoffen, dass die BerlinerInnen verstehen, wie unverfroren dieses Manöver ist." - Ja, das kann man wirklich nur hoffen, dass der Bürger mal seinen Verstand einschaltet und solche "Volksvertreter" nicht noch mit dem nächsten gut bezahlten Posten (der aus Steuergeldern gezahlt wird) belohnt. Frau Giffey hat sich monatelang an ihren Ministerposten festgeklammert und jetzt wo der nicht mehr zu halten ist, da möchte sie aber wenigstens ins Rote Rathaus. Dieter Hildebrandt hatte schon recht. Wir haben keine Volksvertreter, wir haben nur noch Berufspolitiker, die von unseren Steuergeldern gut leben, aber armen Menschen (Frau Giffey ist gegen höhere Hartz-IV-Sätze ) anscheinend nicht einmal das Butter auf dem Brot gönnen.

    • @Ricky-13:

      da fällt mir spontan der Text eines alten songs ein:



      Du bist verrückt mein Kind, Du must nach Berlin, wo die Verrückten sind, da gehörst Du hin..



      Ob Müller oder Giffey, was macht das schon für'n Unterschied!



      Heinz Buschkowsky ist ausdrücklich ausgenommen!

    • @Ricky-13:

      Korrektur: "... nicht einmal die Butter auf dem Brot gönnen."

      Soziale Ungerechtigkeit in Deutschland - Wer hat‘s erfunden? Nein, diesmal war es nicht der Schweizer Kräuterbonbonhersteller Ricola, sondern die neue "neoliberale SPD" eines Gerhard Schröder. Es ist nur gut, dass Willy Brandt das nicht mehr miterleben muss, wie seine einst soziale Partei zum Erfüllungsgehilfen des Kapitals geworden ist.

      • @Ricky-13:

        Das war über 100 Jahre vor Schröder.

        "Der Sozialismus stimmt mit der Bibel darin überein, wenn diese sagt: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen." August Bebel, 1883.

  • In Kenntnis der Sachlage werden die Wähler in Berlin entscheiden, ob Giffey für sie tragbar ist. Da kann ich kein Problem drin sehen.

    • @Kaboom:

      Ja, genau so haben die Bayern auch über ihre Amigos gedacht - bis die Korruption nicht mehr haltbar war.

      Wer korrupte Politiker:innen wie Giffey wieder (!) wählt und wieder in ein Amt verhilft, die oder der disqualifiziert sich von jedem Recht sich über „diedaoben“ zu beschweren. Wer Giffey erneut wählt, der wählt Populismus und Korruption - und bestraft die ehrlichen Politiker, die wegen ihr nicht zum Zug kommen.

      • @hup:

        Offenkundig haben Sie Ihre Zeit nicht damit vergeudet, sich mit Fakten oder gar mit den Details zu beschäftigen. Es gibt in diesem Kontext keinerlei Korruption, Sie verbreiten hier ganz schlicht Märchen.

        • @Kaboom:

          Definition Korruption: „Verhältnisse, in denen korrupte Machenschaften das gesellschaftliche Leben bestimmen und damit den moralischen Verfall bewirken“.

          Korruption bezieht sich nicht nur auf Bestechlichkeit oder monetären Vorteil, sondern generell auf verlogenes und unehrliches Handeln zum eigenen Vorteil.

          Natürlich ist Giffey korrupt - nach jeder Definition von Korrupt.

  • Das Pro ist Whataboutism in Reinform! Man möchte wirklich rufen: "So nicht!" Hier geht es zuvorderst um Frau Giffey und sonst niemanden!

    Nichts war an ihrem Vorgehen wirklich freiwillig. Es war ein Rückzug auf Raten und ist es mit dem festhalten an der Bgm.-Kandidatur immer noch. Es ist exakt das fortgesetzt gleiche Muster. Der Vergleich mit der Vergangenheit lohnt insofern, als das Frau Giffey sehr gut begriffen zu haben scheint, wie man es besser nicht macht, wenn solche Vorwürfe erst einmal im Raum stehen. Das eigens die Kategorie Rüge für Frau Giffey geschaffen wurde, ist in meinen Augen einfach nur Korruption und würde glatt nochmal eine eigene Untersuchung rechtfertigen.

    Zitat: "höchste Ansprüche an politische Integrität"

    Wie moralisch abgewirtschaftet muss eine Partei sein, um solche Sätze angesichts eines solchen Skandals herauszugeben. Und bitte stelle man das mal in den Vergleich zu den Maximalforderungen der SPD bei diesen Fällen in anderen Parteien.

    Dass Gutenberg und Schavan gehen mussten war richtig und richtig ist auch, dass Frau Giffey gehen muss. Ich schließe mich dem Contra vollumfänglich an und hoffe, dass der Wähler dieses durchschaubare Manöver von Frau Giffey entsprechend würdigt! Der Maßstab dürfen nun wirklich nicht die größten Nieten der Politik sein.

    Wäre Frau Giffey auch ohne den Dr. in diese Position gelangt? Und hätte Sie sich zum Beispiel gegen die innerparteiliche Konkurrenz durchsetzen können oder hat sie am Ende andere, integerere, damit um Ihre Chancen betrogen?

    Nein so jemand ist nicht wählbar! Ich finde es im übrigen absolut vertretbar, dass an Politiker höhere Ansprüche gestellt werden. Niemand, außer vielleicht die Kirche, geht mit Moral mehr hausieren.

    • @insLot:

      '...Und bitte stelle man das mal in den Vergleich zu den Maximalforderungen der SPD bei diesen Fällen in anderen Parteien....'



      Nicht Ihr Ernst! Die arme Petra Kelly hatte noch Überzeugungen! Deshalb dreht sie sich seit Jahren im Grab um - angesichts der Beliebigkeit der aktuellen amöboiden Grünen-Politik. Da ist nichts besser!



      Von der Scheuer-Altmeier-Klöckner-Laschet-Truppe will ich gar nicht reden, die schießt sich bereits jetzt schon selbst ab - im September erinnert sich hoffentlich niemand mehr an diesen 'Verein'.

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @wo.h1:

        Ich versteh das Alles nicht. Wenn die Wähler eben CDU- CSU, SPD und Grüne wählen und der Rest mehrheitlich AfD, dann scheinen die Splitterparteien Linke und AfD scheinbar keine akzeptable Konzepte zu haben. Warum kommt die Linke denn nur mit Ach und Krach über die 5% Hürde? Weil die Wähler zu doof sind?

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @insLot:

      Schlimm ist doch, dass es kein funktionierendes Korrektiv gibt und wir Bürger auf Rücktritte warten müssen. Warum gibt es denn nicht schärfere Gesetze ? Wer das Vertrauen der Wähler mißbraucht muß zurücktreten. Auch ein Herr Spahn oder Herr Scheuer. Von alleine passiert nix.

      • @80198 (Profil gelöscht):

        "Warum gibt es denn nicht schärfere Gesetze ?"



        Wie genau würden sie denn eine gesetzliche Regelung formulieren mit der sich ein Missbrauch des Wählervertrauens eindeutig und gerichtsfest feststellen lässt? Und wie würden sie sicherstellen, dass nicht jeder Person die in ein politisches Amt gewählt wurde noch am Tag des Amtsantritts mit Anzeigen aus dem jeweils anderen politischen Lager überzogen wird, von denen die eine oder andere auch bei - sagen wir mal - 'wohlwollenden' Richtern landen?



        Die Anforderungen an das passive Wahlrecht sind aus gutem Grunde sehr niedrig, es braucht Staatsbürgerschsaft und Volljährigkeit, Bildungsabschlüsse oder akademische Titel aber nicht. Die Gewählten sollen die Wählenden schließlich repräsentieren, entsprechend mutet es schon etwas merkwürdig an auf moralische Unfehlbarkeit zu pochen. Aus Fragen der Moral sollte sich ein säkularer Staat mit einer pluralistischen Gesellschafts tunlichst heraushalten, Strafnormen die darüber befinden wo die Grenzen des Sittlichen verlaufen haben sich noch immer als Fehler herausgestellt.

  • Warum sollte eine Politikerin, die als Bürgermeisterin von Neukölln zweifelsohne ihre Qualitäten bewiesen hat, denn NICHT für Berlin reichen?

    Gegenfrage: warum sollte es reichen, religionspolitische Referentin der Grünen gewesen zu sein, um diese Stadt zu regieren? Weil Jarasch nicht abgeschrieben hat?

    • @Suryo:

      Weil ein Plagiat in der Wissenschaft eine Todsünde ist und das aus gutem Grund. Ich wüsste nicht, weshalb ich annehmen sollte, dass sie nicht auch als Politikerin korrupt ist, wenn sie zum Erreichen des Doktortitels das akademische Äquivalent von Korruption nicht scheute.



      Ich kann ihr auch das Image von Bodenständigkeit nicht abnehmen, wenn sie scheinbar so heiß auf das mit dem Titel verbundene Prestige war, dass sie betrogen oder zumindest grob schlampig gearbeitet hat.



      Das ist kein Argument für Jarasch. Aber was Giffey gemacht hat, ist schon etwas gravierender als in der Schule mal vom Nachbarn abzuschreiben

    • @Suryo:

      "die als Bürgermeisterin von Neukölln zweifelsohne ihre Qualitäten bewiesen hat"



      Welche denn? Sie hat in den Medien viel darüber geredet, dass sie hart gegen Clans vorgehen will. Das war gut für ihre politische Karriere. Neukölln hatte aber nichts von ihr.

  • Auf eines können wir uns inzwischen (leider) verlassen: Egal was Politiker bei uns anstellen - sie fallen immer weich.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Jetzt hat sich die CDU festgebissen, wie ein Bullterrier.



    Dabei haben die doch selbst in ihre Koalition mit der CSU mehr als eine Leiche im Keller.



    Andreas Scheuer, seit Monaten steht sein Rücktritt wegen völliger Unfähigkeit an. Dagegen ist ein verlorener Doktortitel gar nichts - eigentlich sogar Privatsache.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Es geht dochh aber um die betrügerische Handlung, die hinter dem verlorenen Doktortitel steckt.

      Der Doktortitel ging ja nun nicht verloren, wie man einen Schlüssel verliert.

  • Franziska Giffey hat in Neukölln viele Probleme schon sehr konkret angegangen. Sie war keine Funktionärin wie manche heutigen SPD-Vertreter.



    Noch ganz jung, war sie Europabeauftragte in Neukölln, ab 2002, wo sie dafür sorgen musste, dass EU-Gelder zur Lösung von Bezirksproblemen fließen konnten.



    Jeder, der den Stress von Antragsstellungen bei der EU kennt, wird wissen, was das bedeutet - aber gleichzeitig schrieb sie ihre Doktorarbeit. Das klingt für mich nach Überforderung, ist so typisch für diese Gesellschaft, dass die Leute sich etwas zumuten, was sie gar nicht alles schaffen können.



    Als Buschkowskys Nachfolgerin war sie ab 2015 zuständig für „330.000 Menschen aus 150 Nationen“ (wie sie es ausdrückt).



    Ich würde dazu raten, sie nicht zu verurteilen, auch wenn ich mich an ihrer Stelle nicht als Spitzenkandidatin aufstellen lassen würde. Sehe bei den Anderen aber auch keine Leute mit Biss vom Typ Renate Künast, oder sozialdemokratisch, vom Typus Koschnick oder Rudolf Dreßler.

    • @Ataraxia:

      Sie hatte einen Job und meinte, sie müsse promovieren, weil so ein "Dr." vor dem Namen mehr hermacht. Das Prestige des Titels liegt aber auch ein bisschen darin begründet, dass er harte, ordentliche Arbeit erfordert. Wenn man dazu in der Situation nicht in der Lage ist, sollte man es lassen.



      Selbst wenn es keine bewusste Täuschung wäre (was ich Giffey auch zutrauen würde), zeigt es dass sie lieber schlecht arbeitet, um ein Statussymbol zu bekommen als sich ihrer Grenzen bewusst zu sein.



      Das ist nicht unbedingt das, was ich von einer Bürgermeisterin erwarte.



      Mein Verständnis für jemanden, der offensichtlich nur des Titels wegen promoviert und das nicht mit der erforderlichen Sorgfalt macht, hält sich in Grenzen. Wäre sie nicht aufgeflogen, hätte sie sich ja auch dafür feiern lassen, was für eine Powerfrau sie ist.

      • @Iguana:

        Powerfrau, ja, das sehe ich genauso kritisch. Ob sie nur des Titels wegen promoviert hat, weiß ich nicht, vielleicht wollte sie sich mit Mitte 20 ja Jobs an der Uni offenhalten.



        Ich bin einfach gegen den hochmoralischen Ton von Leuten, die den Druck der Politik keine Sekunde aushalten würden, aber gerne aus dem Hinterhalt stänkern, z.B. gerade gegen Baerbock (die korrupte CSU z.B.).



        Giffey steht für Inhalte, die ich nicht unterstützen kann, von Raed Saleh und seiner Oma Krawuttke ganz zu schweigen.

  • 8G
    80198 (Profil gelöscht)

    Merkwürdig. Entweder man ist ehrlich oder nicht. Wieso ist Scheuer noch im Amt ?

    • @80198 (Profil gelöscht):

      "Wieso ist Scheuer noch im Amt ?"

      Simpel: weil er keinerlei Schamgefühl hat.

      Hat aber mit Giffey nix zu tun.

  • 0G
    08630 (Profil gelöscht)

    Würden Politiker ehrlich mit sich umgehen, dann würde in diesem Fall Frau G. offen ihre Motivation ein Plagiat als etwas eigenes zu verkaufen darlegen. So wirkt alles unglaubwürdig. Und im Falle des Herrn G. Hat dessen weiteres Verhalten klar seine Motivation zum Plagiat zu erkennen gegeben. Es ist nicht immer der Wille zum Betrug da, wo geschummelt wird. Verstehen würde ich nur zu gerne Frau G.

  • So geht es, wenn es nur noch um Äußerlichkeiten und nicht mehr um Inhalte geht. Ohne die Inszenierung als Kümmerfrau und den Doktortitel geht es wohl nicht.

  • 0G
    04369 (Profil gelöscht)

    Dieser Politikertypus ist der wahre Totengräber der Demokratie und es ist so bitter mit anzusehen, dass das in der Führungsebene der SPD niemand begreifen will.

    • @04369 (Profil gelöscht):

      Na, Sie haben ja einen Standard. Wahre Totengräber der Demokratie sind (jedenfalls für mich) 'Neoliberale'. Und es gibt genug Politik ohne Doktorarbeit, die der neoliberalen Menschenfeindlichkeit in den Darmausgang kriecht. MfG

    • @04369 (Profil gelöscht):

      Die SPD-Statements pro Giffey waren schon Realsatire, von wegen "Rückgrat".



      Ich muss das Wort nochmal nachschauen, was das eigentlich bedeutet. Danach gehe ich zur Osteopathin.

  • Jo, für Berlin reichts. Für Stuttgart würde es auch reichen, wahrscheinlich sogar für Pforzheim. Was ist bloß los? Vergesst den Mietendeckel. Landowski, Lummer, Momper, Diepgen und Wowereit habt ihr ja auch überstanden. Oder auch nicht.

  • Schavan durfte deutschland beim heiligen stuhl vertreten trotz plagiat und nicht mal schlecht. Der computergestützte textvergleich, der nicht ausgewiesene textstellen ausweist, ist billig. Der "eigenständige beitrag zum wissenschaftlichen didkurs" steht zu oft nur auf dem papier. BerlinerInnen! Hört auf angela merkel! Die hat zu ihrer ex-ministerin alles gesagt

  • Wenn die Umfragen der letzten 3 Jahre für Berlin hinkommen, wird Giffey wohl nicht in die Verlegenheit geraten den Amtseid als OB von Berlin ablegen zu müssen. Aber für einen Senatsposten wird es wohl langen und das ist das Ziel.

    • @Duckunwech:

      RegOB, Commander. 🙂

  • Natürlich reicht es für Berlin. Derzeit reicht eine Horde betrunkener Affen um Berlin auf dem gleichen Niveau zu regieren wie die letzten 15 Jahre...

    • @Samvim:

      Ein in puncto Unterhaltungswert für Herrn Müller extrem schmeichelhafter Vergleich.

    • @Samvim:

      Kein Grund, Affen zu beleidigen.

      • @Chutriella:

        Da entschuldige ich mich aufrichtig

  • RS
    Ria Sauter

    Das ist eine gekonnte Show und das doofe Wahlvolk soll darauf reinfallen.



    Dass dies funktioniert, zeigt der "Ja"beitrag sehr deutlich.



    Das fördert die Politikverdrossenheit in großem Stil.

  • 6G
    6120 (Profil gelöscht)

    Zu dem Plagiatsvorwurf mag man stehen wie man will. Auch die generellen politischen und menschlichen Qualitäten von Frau Giffey will ich gar nicht in Abrede stellen.

    Eines aber möchte ich festhalten. Nun weiss ich endlich, dass "ein bisschen schwanger sein" doch möglich ist: Als Bundesministerin wegen des Plagiatsvorwurfs zurücktreten - und gleichzeitig als Berliner Kandidatin politisch weitermachen!

    Ich glaube, für den Job als Wahlkampfhelfer bzw. Wahlkampfhelferin für die SPD in Berlin würde ich jetzt Schmerzensgeldzuschlag von der SPD verlangen wollen.

    • @6120 (Profil gelöscht):

      Bei der politischen Beurteilung ist sowieso klar, dass Giffey ziemlich konservative Positionen bezieht, wenn nicht mal der Mietendeckel gehen soll (Lehmann oben). Bei Law und Order in Neukölln müsste ich Genaueres wissen.



      Die Grünen sollten ihr gegenüber deshalb bei den Inhalten ansetzen.



      Aber wenn ich mir manche Berliner so angucke, die sich gerne fortschrittlich geben, aber es in der Praxis gar nicht sind (siehe 30 Jahre verhinderte Verkehrswende), hat sie gute Chancen.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @6120 (Profil gelöscht):

      " Nun weiss ich endlich, dass "ein bisschen schwanger sein" doch möglich ist: "



      Natürlich geht das. "Ein Bisschen" kann eine Menge oder einen Zeitabschnitt beschreiben.

  • Man stelle sich mal vor, Guttenberg oder Schavan wären gleich zum nächsten Amt angetreten.

    Die SPD hätte getobt vor Wut...

  • ....Wortgelterei bis zum Überdruss

    »Der Schritt zeigt: Sie steht zu ihrem Wort«, sagt der SPD-Fraktionsvize Achim Post, ebenso der Fraktionschef Rolf Mützenich (»Sie steht zu ihrem Wort«) und der Ex-Regierende Klaus Wowereit (»…hält damit Wort und bleibt ihrer Linie treu«). Der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil variiert leicht: »Die Menschen können sich auf Franziska Giffey und ihr Wort verlassen.«

    Mit jeder Wiederholung wird dabei deutlicher, von welcher Qualität diese Inszenierung der eigenen Integrität ist:



    Sie ist hohl...

    www.spiegel.de/pol...-95f5-8f5a2c30e880

    • @Ringelnatz1:

      Jaja - olle Kuzmany - früher taz -

      “ Ein politischer Zaubertrick

      Wir sind gerade Zeugen eines bemerkenswerten politischen Zaubertricks. Franziska Giffey hat beim Verfassen ihrer Doktorarbeit zumindest unsauber gearbeitet, wahrscheinlich unredlich geschlampt, womöglich wissentlich betrogen. Und doch hat sie die Chuzpe, sich im Abgang als absolut vertrauenswürdige, integre Politikerin zu inszenieren.



      Der Amtsverzicht soll offenbar wirken wie eine Buße, in Wahrheit jedoch hat sie ihn nur billig vorverlegt, wie jemand, der ein gemietetes Auto mit großer Geste zwei Stunden vor Ablauf der Frist zurückbringt: »Der Autovermieter hat schon jetzt Anspruch auf Klarheit und Verbindlichkeit.« Zumal Giffeys nächste Fahrgelegenheit bereits mit laufendem Motor auf sie wartet: Jetzt kann sie sich ganz auf den Berliner Wahlkampf konzentrieren.



      Nicht unwahrscheinlich, dass Franziska Giffey mit diesem Trick tatsächlich durchkommt, dass die Berlinerinnen und Berliner ihr verzeihen. Man hat in der Hauptstadt durchaus ein gewisses Faible für professionelle Schlawiner.



      Sollte Giffey ein passables Ergebnis einfahren und womöglich sogar Regierende von Berlin werden, dann hätte sie geschafft, was vor ihr niemandem gelungen ist: Sie hätte das Doktorplagiat nicht nur überstanden, sondern würde befreit davon in die erste Reihe ihrer Partei rücken, irgendwann vielleicht sogar mit Aussichten auf die Kanzlerkandidatur. Das muss man Franziska Giffey lassen: Die nötige Abgebrühtheit bringt sie mit, für jedes denkbare Amt.“

      kurz - So geht das - Frau Lehmann •



      “Wer in Berlin in der SPD - wär in Bayern in der CSU!“



      (ewig alte Urfassung dieses Spruchs - NRW war später! Wollnich.)

      unterm——- Vorschlag zur Güte —



      Unsere Perle soll sich schon mal um den roten Momper-Schal bewerben - wa!



      “ Putzfrau-Affäre - Herber Dämpfer für die SPD“ Ach was! - 🙀 - Momper -



      taz.de/!1286371/



      “… . Vier Monate vor der Wahl den Spitzenkandidaten auszuwechseln grenzt an politischen Selbstmord.…“

      • @Lowandorder:

        "Man hat in der Hauptstadt durchaus ein gewisses Faible für professionelle Schlawiner."



        Etwas untertrieben, dieses früher mal sympathische Provinznest (im globalen Maßstab) ist längst zur Amazon-City und zum Versuchslabor für Verdrängungen aller Art mutiert. Haie und Heuschrecken haben sich hier ihren eigenen Sektor gekauft, der immer größer wird.



        Was die Politik dem entgegensetzt, ist verdammt wenig. Kreuzberg-F'hains' Abgeordnete Canan Bayram hat jedoch ein Gesetz zum Schutz des Kleingewerbes ausgearbeitet.

  • Ach, hätte sie doch nur eine wissenschaftliche Karriere verfolgt, statt in die Politik zu gehen, dann hätte wohl kaum je jemand wieder in diese Diss geschaut und sie könnte vielleicht schon Prof sein.

  • Eine regelwidrig erstellte Dissertation lässt vor allem auf den Charakter der Verfasserin schließen. Hier sollte wohl mit möglichst geringem Aufwand die politische Karriere geebnet werden. Wer allerdings so handelt ist für ein Amt als Volksvertreter weder geeignet noch tragbar.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Alebrijes:

      Warum denn ? Wenn ich bei Rot über die Straße gehe oder auf dem Tempelhofer Feld einen Holzkohlegrill(CO2) anschmeiße, schließen Sie auch auf meinen Charakter und richten mich öffentlich hin?

    • @Alebrijes:

      Lachhaft. Was glauben Sie, was passieren würde, wenn man mal alle deutschen Doktorarbeiten der letzten 30 Jahre so intensiv durchforstete wie diese? Exakt - von den Doktoren würden in Deutschland nicht mehr viele übrig bleiben. Und das weiß auch jede/r. Wie viele Dissertationen werden denn tatsächlich aus dem Drang, neues Wissen zu generieren, geschrieben?

      • @Suryo:

        Kann man so sehen. Ich hoffe dann allerdings, dass diese Haltung konsequent durchgezogen wird und nicht nur punktuell bei Frau Giffey. Guttenberg und Schavan wären bei Ihnen also auch ohne Rücktritt davongekommen?

        • @Sophokles:

          Den Rücktritt finde ich okay. Aber warum sollte danach die gesamte politische Karriere beendet sein? Ist jetzt alles, was Giffey tut und noch tun wird, komplett wertlos?

  • "Sie hat einen Fehler gemacht und für diesen bezahlt sie."

    Wie viel mehr Geld hat sie die letzten Jahre dank Dr-Titel "verdient"?



    Wie viel hat dieser "Fehler" den Steuerzahler gekostet? Plus hohe Rentenansprüche!

    DAS ist keine Lapalie. Wer die wählt...

    • @danny schneider:

      Mir scheint, dass viele Menschen genau das nicht bedenken.



      Wenn jemand bereits einen Nutzen aus einer unlauteren Handlung gezogen hat, sollte dieser dann nicht zurückgezahlt werden?

      • @Terraformer:

        "...Wenn jemand bereits einen Nutzen aus einer unlauteren Handlung gezogen hat, sollte dieser dann nicht zurückgezahlt werden?

        Und wie rechnet man diese Summe aus?

        • @Stefan L.:

          Gehalt eines Parlamentariers minus Gehalt einer durchschnittlichen Diplom-Verwaltungswirtin = rück zu zahlender Betrag.

  • Erinnern wir uns, wie's Pro und Contra seinerzeit bei Karl Theodor zu Guttenbergs ausfiel Zitat:



    "SPD-Fraktionsvorsitzende Steinmeier sagte, es sei „dreist“ und „keine Kleinigkeit“, dass Guttenberg die Öffentlichkeit über seine Qualifikation getäuscht habe."



    www.faz.net/aktuel...ssung-1597679.html



    Im präsidialen Amte geziemet es sich nicht, sich in's politische Tagesgeschäft einzumischen gelle Herr Präsident.....oder liegts doch an der Parteizugehörigkeit?