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Zapfenstreich in BerlinEine Frage der Symbolik

Tobias Schulze
Kommentar von Tobias Schulze

Als militärisches Ritual lässt der Zapfenstreich kaum Raum für Ambivalenz. Die Kritik von Linken und Kirchen ist nicht falsch. Doch was ist die Alternative?

Würdigung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr am 13.10.2021 Foto: Sebastian Wilke/BMVG/reuters

J etzt ist Deutschlands Afghanistan-Krieg richtig vorbei. Am Mittwoch haben ihn Bundeswehr und Politik in Berlin symbolisch noch einmal beendet. Fackeln, Märsche, Strammstehen: Mit militärischen Ritualen hat der Staat die beteiligten Sol­da­t*in­nen geehrt. Fast schon rituell ist auch die dazugehörige Kritik von links, in der der Zapfenstreich als Relikt aus vordemokratischen Zeiten abgelehnt wird. Diese Kritik ist nicht falsch, wirft aber eine neue Frage auf: Was ist die Alternative?

Eine symbolische Würdigung eines solchen Einsatzes muss sein, egal, wie man ihn politisch bewertet. Die klare Mehrheit der Bundestagsparteien hat ihn beschlossen, die Bundeswehr war im Auftrag der deutschen Gesellschaft in Afghanistan. Sie hatte dort die größte Aufgabe ihrer Geschichte zu bewältigen. Die Sol­da­t*in­nen haben Risiken auf sich genommen und Leid erfahren, auch wenn sie damit bei Weitem nicht die Einzigen waren.

Der Durst deutscher Sol­da­t*in­nen nach Ehrerbietung wirkt oft befremdlich. Im konkreten Fall ist der Wunsch nach einer grundsätzlichen Anerkennung aber verständlich. Wichtig ist diese Anerkennung gerade auch wegen des Scheiterns des Einsatzes: Viele Sol­da­t*in­nen fragen sich, wofür sie in Afghanistan eigentlich Opfer gebracht haben. Diese Sinnsuche birgt die Gefahr einer Abwendung von den demokratischen Parteien, die den Auftrag zum Krieg erteilt haben. Das Rechtsextremismusproblem der Armee könnte langfristig noch wachsen.

Das Problem am Zapfenstreich ist aber: Als militärisches Ritual lässt er kaum Raum für Diskurs und Ambivalenz. Er soll zusammenschweißen – neben Dank und Anerkennung bleibt in so einem Rahmen kaum Platz für Kritik und Selbstkritik.

Ein ziviler Festakt könnte das eher leisten. Und er würde den Sol­da­t*in­nen vielleicht auch mehr von dem öffentlichen Interesse bescheren, das sie sich wünschen. Für die postmilitärische Gesellschaft wäre der Zugang zumindest leichter als zu einem Fackelmarsch, den sie am Ende doch eher als Kuriosum wahrnimmt – selbst wenn er vor dem Bundestag stattfindet und live in der ARD läuft.

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Tobias Schulze
Parlamentskorrespondent
Geboren 1988, arbeitet seit 2013 für die taz. Schreibt als Parlamentskorrespondent unter anderem über die Grünen, deutsche Außenpolitik und militärische Themen. Leitete zuvor das Inlandsressort.
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70 Kommentare

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  • Die Kommentarfunktion wurde geschlossen.

    Die Moderation

  • Naja, die Jungs und Mädels haben doch unsere Freiheit "am Hindukusch verteidigt".



    Dass sie verloren haben, ist ja in der jüngeren deutschen Geschichte kein neues Phänomen.



    Ich würde da keinen Festakt abhalten, aber mich hat ja wieder mal niemand gefragt.

    Zum Festakt selbst: Stramme junge Männer vom Wachbattaillon wedeln unter polierten Stahlhelmen mit Wehrmachtskarabinern! Fackelzüge!! -demnächst bitte durchs Brandenburger Tor- den Liebermann hatten wir ja weiter unten schon mal.

    Wem da nicht warm ums Herz wird ist kein echter Nazi.

    Und: Das waren alles Freiwillige, in Afghanistan, da ist niemand hin gezwungen worden, außerdem gilt auch für die Bundeswehr: Augen auf bei der Berufswahl.

  • ehemals pzgrenbrig 7 / hamburg-neugraben ... panzerfahrer

    es ist richtig, ich habe auf der uni konvertiert:

    zum überzeugten pazifismus nach benjamin ferencz.

    doch, ein unbeschriebenes militärisches abschiedsritual zu beschimpfen und zu verunglimpfen und dann auch noch aus der ecke derer, die den einsatz unter ihrem joschka fischer befördert haben -ohne exitstrategie!-, ist wahrlich kein ruhmesblatt, eher widersprüchlich diffus.

  • Ich kann das Befremden über solche militärischen Rituale voll und ganz nachvollziehen und finde es schwer, hier keine dunklen historischen Parallelen zu sehen. Allerdings frage ich mich, ob die Diskussion über den Zapfenstreich nicht von dem eigentlichen Problem ablenkt: nämlich die fehlende Aufarbeitung des Afghanistan-Einsatzes und den Unwillen, die eigene Außenpolitik einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Es ist doch grotesk: Deutschland steht (gemeinsam mit dem Rest der anachronistischen NATO) vor einem Scherbenhaufen - und Politik, Medien und Öffentlichkeit tun so, als wäre nichts geschehen (oder, schlimmer noch, üben sich in markigen Sprüchen). Diese Mischung aus Realitätsverweigerung und Großmannssucht finde ich einigermaßen erschreckend.

    • @O.F.:

      Steinmeier hat doch eindeutig gesagt, dass man nicht bereit ist, zu lernen.

  • Mit dem Zapfenstreich soll offensichtlich dank transatlantischer Unterwürfigkeit die Tatsache aus dem Blickfeld genommen werden, dass wieder einmal die transatlantischen Scharfmacher falsch lagen und der Versuch, Regimechange militärisch zu erzwingen, sich mal wieder als blanker Unsinn entpuppt hat. Und diese transatlantischen Scharfmacher lassen nicht locker. Hat Frau Baerbock nicht schon deutlich ihre Vorstellungen zur Außenpolitik formuliert. Klare Kante gegen Russland. Keine Abweichung von der US amerikanischen Devise, dass es in Europa nicht zu einer Einbindung des größten europäischen Landes in die EU Gemeinschaft kommen darf.



    Dieser Zapfenstreich ist preußische Folklore. Wir sollen uns einfach wieder daran gewöhnen, dass Berlin das Zentrum des preußischen Militarismus ist. Und der Traum der deutschen Bellizisten ist eine europäische Reichswehr.

  • 7G
    75787 (Profil gelöscht)

    Rund 240.000 Kriegsopfer und 5,5 Millionen Vertriebene in Afghanistan und dieses Land ertränkt seine Ohnmacht in einem aus der Zeit gefallenen Ritual, welches Assoziationen an die dunkelste Zeit dieses Landes weckt:

    twitter.com/marcel...448343870031474694

    Derweil sprechen sich Politiker*innen für einen deutlich schärferen Kurs gegenüber Russland und China aus und warnen vor einem außenpolitischen Ausfall Deutschlands. Max Liebermann's "Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte." ist aktueller denn je.

    Wladimir Putin scheint zumindest in der Theorie weiter zu denken: "Es ist notwendig, der unverantwortlichen Politik des Eingreifens von außen und des Aufbaus der Demokratie in anderen Ländern unter Ignorierung der Traditionen der Völker ein Ende zu setzen." (konkret 8/21)

    • @75787 (Profil gelöscht):

      "Wladimir Putin scheint zumindest in der Theorie weiter zu denken..."



      Konnte und kann man z. B. auf der Krim ja wunderbar sehen.

  • Meinen Geschmack trifft es nicht. An Symbolik gibt's hier auch kein Mangel.

  • Für die Soldaten ist die Veranstaltung wichtig. Das ist das einzige was zählt. Niemand wurde gezwungen sich den Zapfenstreich anzuschauen.

    • @Frank Stippel:

      Warum? Um ihnen zu suggerieren, dass etwas Falsches doch richtig war?

  • Anyway. Als Gedienter - Sach ich mal.

    Much all weesen. Hauptsache - “Es wird nicht über den Zappen gehauen! Woll!“

    “Zapfenstreich ist eine traditionelle militärische Bezeichnung für den Zeitpunkt, ab dem ein Soldat im Quartier zu verbleiben hat.“ Korrekt!



    Sonst => Dissi! Jawollja 🪖🪖🪖🪖🪖

    unterm——— servíce => - 🥳 -



    de.wikipedia.org/wiki/Zapfenstreich



    Finger lang & Ergeiz - Y - last of Germany - 👹 -

  • RS
    Ria Sauter

    Sehr befremdlich diese Veranstaltung! Nach den unsagbaren Verbrechen der deutschen Wehrmacht sollten wir zu Hause bleiben, neutral sein! Stattdessen lassen wir uns von unseren "Freunden" über dem Atlantik in einen Krieg hineinziehen.



    Zum Abschluss gibt es noch diese kriegerische Machtdemo mit brabbel brabbel vom Grüßonkel.

    • @Ria Sauter:

      Es gibt zwei Alternativen: Entweder die BW abschaffen; das wäre eine wünschenswerte Entscheidung des Parlaments. Oder die BW ständig sichtbar halten; wir müssen daran erinnert werden, dass es sie gibt und v.a. wissen, was sie tut bzw. in welchem Land sie wieder einmal involviert aus was für Gründen auch immer. Dabei hilft eben auch ein Zapfenstreich (wie man an dieser Diskussion sieht).

      • @resto:

        Es gibt auch noch eine dritte Alternative:



        Die Bundeswehr als Armee strikt ohne Kampfeinsätze im Ausland konzipieren.



        Meinetwegen auch wieder mit Wehrpflicht inkl. Zivildienstoption.

        • @Nansen:

          Diese Alternative ist nicht sinnvoll. Im modernen, hochtechnischen Kriegsumfeld würde man so nur Kanonenfutter produzieren, und die Bedrohungslage ist eben - auch technisch bedingt - heute eine andere. Wer nur gegen einen Feind gerüstet ist, der plump mit Panzerkolonnen an der Grenze aufmarschiert, ist für diese Lage NICHT gerüstet.

          • @Normalo:

            Von welcher/wessen Grenze ist die Rede und wer ist der Feind?

  • Es ist sogar ganz einfach, der Zapfenstreich ist nicht der richtige Ort für Kritik!

    Ansprechpartner für Kritik ist die Politik, welche diesen Einsatz und alles was folgte zu verantworten hat! Die Politik hat das Schwert, wenn man so möchte, aus der Scheide gezogen. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Bundeswehr nach dem Afghanistaneinsatz hier gerufen hätte.

    Dass eine Gesellschaft einen wie auch immer gestalteten Rahmen findet, um der Opfer ihrer Mitbürger zu gedenken ist, in meinen Augen noch das mindeste, was jemand erwarten kann, der bereit ist, sein Leben für dieses Land einzusetzen.

  • Nichtangehörige der Bundeswehr können einen Großen Zapfenstreich ungefähr so kritisieren wie Nichtkatholiken die Heilige Messe. Theoretisch zwar schon, aber letztlich können sie es weder nachempfinden noch tangiert es sie im eigenen Leben. Niemand ist gezwungen, dem Zapfenstreich beizuwohnen oder ihn zu beklatschen. Soldatinnen und Soldaten sind letzten Endes die Einzigen, die entscheiden können und müssen, ob sie dieses Ritual sinnvoll und wünschenswert finden.

    • @Suryo:

      Die "Heilige Messe" ist nicht komplett steuerfinanziert.

      Außerdem ist es mehr als fragwürdig, eine krachende Niederlage zu feiern.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Alleine schon, dass Sie den Zapfenstreich für eine Feier halten, zeigt doch, dass Sie gar nicht wissen, worum es dabei geht.

        • @Suryo:

          Mir ist klar, was ein Zapfenstreich ist. Und ja. Es ist ein feierliches Zeremoniell. Also schon eine Art Feier.

          Wortklaubereien ändern aber nichts daran, dass der Zapfenstreich völlig fehl am Platz war. Es bleibt nämlich eine krachende Niederlage.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Der Satz hätte von uns aller Lieblings-Expräsident DJT stammen können... ;-)

        • @Normalo:

          Nein. Der war nicht gerade für seine Wahrheitsliebe bekannt. Von ihm hätten die Sätze zur Beschönigung sein können, die gestern gefallen sind.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Da haben Sie nicht ganz Unrecht, aber "Honors for a bunch of losers? Nah!" könnte ihm auch über die Lippen kommen, oder?

            • @Normalo:

              Das Problem ist besonders, dass die "loser", also die Politiker, die Soldaten ehren, weil sie den Mist der Politiker mitgemacht haben.

    • @Suryo:

      Diese Veranstaltung ist aber keine Blackbox inner circle, so ne Art betriebliche Weihnachtsfeier, sondern ein politisches und medial inszeniertes Happening. Also nix mit: Geht euch nichts an!

      • @zeroton :

        Ja und? So wie die Heilige Messe, die sonntags in der ARD übertragen wird. Sie müssen sie nicht anschauen.

        Mal so gefragt: wie genau tangiert Sie das Ganze? Einfach nur, weil es stattfindet? Oder so rum: mit welchem Recht wollen Sie Soldatinnen und Soldaten davon abhalten, den Zapfenstreich für sich gut und sinnvoll zu finden, und sei es nur in dem Sinn, in dem Hinterbliebene eine Trauerfeier als gut und sinnvoll empfinden?

        • @Suryo:

          Wie es mich tangiert? Persönlich? Ich habe bspw keinen Fernseher. Ich könnte es ausblenden. Es findet trotzdem statt, Vogelstrauß klappt bei mir nicht. Ich bin in der DDR aufgewachsen, wo Fackelaufmärsche regelmäßig stattfanden, wo Verherrlichung des Militär auf der Tagesordnung stand. Es hatte Ähnlichkeiten mit den Bildern der 12 Jahre vor 1945. Es findet statt, das reicht zur mir zur Tangenz.

  • Ich kenne persönlich zwei Soldaten, die in Afghanistan im Einsatz waren. Ich habe nach den Motiven gefragt. Einer fand es mal cool im Sinne eines Abenteuers. Der andere sah es finanziell als lukrativ an. Letzterer kam nach 6 Monaten wieder, weil er das "Nichtstun" im Camp nicht mehr ertrug und sich selbst dort in einer Mausefalle sah.



    Vll gibt es Soldaten, die aus rein idealistischem Antrieb für die Demokratie ausrückten. Ich bin da, die große Mehrheit betreffend, sehr skeptisch. Trotz allem: Idealisten könnte man in diesem Fall ehren, selbst wenn es nur gut gemeint war, aber nicht gut.

    • @zeroton :

      Sie vergessen bei Ihrer Einschätzung die Perspektive von Soldaten. Zunächst mal bedarf es der GRUNDSÄTZLICHEN Bereitschaft, im Dienst für das eigene Land, bestenfalls für das Leben seiner Mitbürger, mindestens aber als verlängerteer Arm ihrer demokratischen Vertreter, gegebenfalls zu töten oder selbst zu sterben. Wer diese Entscheidung pro Dienst gefällt hat, sollte nicht ausschließlich an der Motivation zur Teilnahme an einem konkreten Einsatz gemessen werden.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        „[..]…gegeben[en]falls zu töten oder selbst zu sterben. Wer diese Entscheidung pro Dienst gefällt hat, sollte nicht ausschließlich an der Motivation zur Teilnahme an einem konkreten Einsatz gemessen werden.“ Habe ich das richtig verstanden? Einmal Killer*in, immer Killer*in?

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Solche gibt es sicher auch. Aber die allermeisten Soldaten, die einigermaßen bei Trost sind, wollen überhaupt niemanden töten (und schon gar nicht getötet werden - das geht ein wenig zusammen). Sie erklären sich nur bereit, es TROTZDEM zu tun und ihr Leben aufs Spiel zu setzen, sollte ihr Staat das für unumgänglich halten.

      • @Normalo:

        Es geht aber um einen konkreten Einsatz.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Nein, es geht um die Motivation der Leute, die ihn durchgeführt haben. Und da wird man eben auch über diese Episode hinausschauen müssen, um sich ein Gesamtbild zu machen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Doch was ist die Alternative?" Kein Zapfenstreich. Trauerfeier im Bundestag. Als Gastredner General Klein (aka „Oberst Klein“).



    Aber da AKK Kostüme und Karneval liebt, wünsche ich ihr einen baldigen „Großen Zapfenstreich“ zur Verabschiedung- irgendwo im Saarland. Da kann sie die Kostümierten noch mal parodieren lassen. Ich höre schon: "Ich bete an die Macht der Lühühübe."



    btw.: „..postmilitärische Gesellschaft“? Im Ernst?

  • Nö, "Würdigung" von solch staatlich verordnetem Schachsinn muss nu wirklich nicht sein!

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Das sehen die zunehmend staatstragenden tazler - bar historischer Kenne aber sowas von vorauseilend anders - daß sich die Zehennägel aufrollen •



      Demokratischer Zerfall - wohinde schaust! - 🤪 -

  • "Doch was ist die Alternative?"

    Vielleicht was nicht-martialisches, etwas das nicht nach 30.Januar 33 aussieht. Vielleicht gar nicht erst deutsche Soldaten auch nur 3 Meter außerhalb von Schland einsetzen, Nie wieder?



    Das war jetzt einfach.

    • @Bouncereset:

      Dass das nun etwas zu einfach und billig ist, ewar ja nun Ende August am Beispiel Afghanistan zu sehen.

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @rero:

        Was mich hier bei der Diskussion stört, ist die Tatsache , dass die NGO’s gerade darum bettelten aus Afghanistan herausgeholt zu werden, von der Bundeswehr, auch deren lokale Helfer, die man in anderen Ländern , und in vergangenen Zeiten, als Kollaborateure bezeichnete. Die Bundeswehrsoldaten erfüllen die Wünsche des frei gewählten Parlaments. Mir ist keine Linke Regierung , weltweit, bekannt die auf eine Armee verzichtet und auch nicht auf machtvolle Paraden inklusive Zapfenstreich.

  • 1G
    14390 (Profil gelöscht)

    Wer auch immer einmal selbst Uniform getragen hat, wer auch immer Angehörige oder Freunde hat, die Uniform tragen, für den ist der Große Zapfenstreich kein Kuriosum. Der versteht, daß dieses Ritual, das unzählige Systemwechsel überdauert hat, die höchste militärische Ehrbezeugung ist, die unsere Streitkräfte kennen.



    Wer das nicht versteht, der hat wohl schlicht keine Verbindung zu unserer Bundeswehr, ihren Soldaten und ihrer Geschichte. Der sollte dann aber auch lieber schweigen und lernen.

    • @14390 (Profil gelöscht):

      Absatz eins kann ich unterschreiben. Absatz 2 wirft zwei Punkte auf:

      1. Soldaten sind Teil der Staatsgewalt und damit letzlich dem Souverän - also uns allen - zu dienen verpflichtet. Wir zahlen den Sold der Soldaten, wir wählen die Politiker, der Anweisdungen sie sich verschrieben haben. Natürlich konnen wir auch definieren, was uns an militärischen Ritualen mit den zivilgesellschaftlichen Rahmen passt und was nicht. Die Bundeswehr ist kein Staat im Staate.

      2. Die mangelnde Verbindung zur Bundeswehr kann man hier wohl Etlichen unterstellen. Es gibt aber auch kein begründbares Verbot, Pazifist und Antimilitarist zu sein und ergo ein intendiert gestörtes Verhältnis zum Militär und seinen Bedürfnissen zu haben.



      Umgekehrt sollte ein Soldat, der ein ungestörtes Verhältnis zur Zivilgesellschaft hat, ausdrücklich AUCH für die Freiheit dieser Leute ohne zu kämpfen bereit sein, ihre Meinung ungestört zu sagen und dem Soldatentum generell das Existenzrecht absprechen zu dürfen. Auf diese Vielfältigkeit unserer Gesellschaft dürfen wir stolz sein, und SIE ist es, die jene Verfassung schützt, auf die die Soldaten ihren Eid leisten.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @14390 (Profil gelöscht):

      „Wer das nicht versteht, [….] Der [Die] sollte dann aber auch lieber schweigen und lernen.“



      Die/Der hat vermutlich schon gelernt – und soll nicht schweigen, sondern den Militarist*innen „den Marsch mal geigen“.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Als Z-2-Schwein 66 - 68 anschließe mich.



        Als Y schon das Ende von Germany war.



        Aber seine Soldaten noch Bürger in Uniform zu sein anstrebten & noch nicht rausgeputzt wie die Pfingstochsen rumparadierten! Gellewelle&Wollnich!



        &



        Mir war&ist - anders @Justberlin - ein Fackelzug - nicht lediglich ein Kuriosum.



        Sondern post - 33 bis 45 - ein politisches antidemokratisches Unding • have alook



        www.tagesspiegel.d...742/2-format43.jpg Get it? Fein.

        & In der Tat =>



        “ Wer das nicht versteht, der hat wohl schlicht keine Verbindung zu unserer Bundeswehr, ihren Soldaten und ihrer Geschichte. Der sollte dann aber auch lieber schweigen und lernen.“ Just do it!



        Dank für ehra klaren Worte - in jeder Hinsicht! 🪖 🪖 🪖 🪖🪖🪖🪖🪖🪖 •

        • @Lowandorder:

          Als ehemaliger Zivildienstleistender sage ich mal, Sie haben recht.

          Nur, oder Soldatin und Soldat als "Bürger in Uniform" oder in vollem Wichs den Zapfen gestrichen bekommt, das ist eigentlich egal.

          Der Bürger in Uniform konnte Bürger in Uniform sein, weil er noch nicht in die Lage geriet, Bürger anderer Länder erschießen zu müssen.

          Bekanntlich ist das heute anders. Also ist das Ritual auch anders.

          Helm ab zum Gebet!

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Jim Hawkins:

            "Bekanntlich ist das heute anders..."



            Postmilitärisch?

            • @95820 (Profil gelöscht):

              Steuer beiden dess mal bei!

              Liggers. “Out of area“ war noch ein unbekanntes Wesen!



              Doch “Am Deutschen Wesen -



              Soll die Welt genesen!“



              War im OffzCasino - Munster scho:



              Hinrissiges Gerede: “Mal nach Vietnam!



              Dem Ami zeigen was ne Harke is! Ja dann!



              Als ich Mulus unbeleckt zu bedenke gab:



              Ob das mit Grundgesetz vereinbar war!



              Befand der Batailldeur - Remedur!



              Kein Fähnrich - Sag ich! Grinste breit:



              Wegen politischer Unzuverlässigkeit!



              Aber shure! 🪖🪖🪖🪖🪖🪖🪖🪖🪖



              &



              Drum 🏴‍☠️ - ratz & fatz => servíce—



              www.tagesspiegel.d...736/2-format43.jpg



              Ist für sojet Fackelzug - unterm Grundgesetz - auch hück kein Platz!

            • @95820 (Profil gelöscht):

              Au contraire.

              Die Rede von dem Bürger in Uniform entstammt einer Zeit, in der die bundesdeutsche Gesellschaft zumindest teilweise zivilisiert und demokratisiert wurde.

              Und nicht ein Soldat hat das getan, was Soldaten gemeinhin tun, in Formation in einem anderen Land kämpfen.

              Was ja seit 30 Jahren öfter mal vorkommt.

              Also nicht post- sonder eher pro militärisch.

              • 9G
                95820 (Profil gelöscht)
                @Jim Hawkins:

                Den [für mich zweifelhaften] Begriff „..postmilitärische Gesellschaft“ hatte Tobias Schulze in seinem Text benutzt. Ich sehe die aktuelle Weltsituation keineswegs als „postmilitärisch“.



                Wir verteidigen und retten alle. Ob sie es wollen oder nicht…



                „Fabian beugte sich über das breite Geländer. Er sah den Kopf des Kindes und die Hände, die das Wasser schlugen. [….] Da zog er die Jacke aus und sprang, das Kind zu retten, hinterher. [….] Am Ufer rannten aufgeregte Leute hin und wider. Der kleine Junge schwamm heulend ans Ufer. Fabian ertrank. Er konnte leider nicht schwimmen.“ (Erich Kästner)

              • @Jim Hawkins:

                "Bürger in Uniform" entstammt aus einer Zeit, als es die allgemeine Wehrpflicht für Männer gab. Heute ist für einige die BW eine Möglichkeit, bei sonstigen schlechten Chancen einen Beruf zu erlernen. Durch die Berufsarmee kam die Entfremdung - wie wir sie ja schon lange in den USA sehen. Dort interessiert es die Durchschnittsbevölkerung schlichtweg nicht, wo die USA in - als Mission genannte - Kriege involviert sind. Die Anti-Vietnamkrieg-Proteste waren damals nur möglich, weil die Einberufung jeden jungen Mann treffen konnte (natürlich nicht die ganz arg Privilegierten, wie z.B. der Kriegskriminelle Bush). Aus den Erfahrungen in den USA heraus bin ich absolut für die Sichtbarmachung der BW - auch zum Beispiel durch einen Zapfenstreich.

  • 1.) Militär hat keine Ehre



    2.) man sollte wissen was man unterschreibt bevor man es unterschreibt



    3.) wer meint Deutschland am Hindukush verteidigen zu müssen sollte sich mal auf geistige Gesundheit testen lassen



    4.) Mich lobt und ehrt auch keiner wenn ich einfach meinen Job mache

    • @danny schneider:

      Nur ist Bundeswehr nicht einfach "Seinen-Job-machen".

      Auch das weiß man, bevor man unterschreibt.

      Man führt den Auftrag aus, den einem der Bundestag als demokratische Institution andreht.

      Wenn man Pech hat, kommt man dafür in einem Sarg wieder.

      Passiert mir bei meinem Job nicht. Und Ihrer?

  • Billiger Nationalismus. Wer "Ehrerbietung" braucht, soll halt was vernünftiges machen. Niemand muss Soldat*in werden und Angriffskriege der USA unterstützen.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @naja123:

      Afghanistan war aber ein Verteidigungskrieg sogar mit UN Mandat. Und man hat den Krieg für jene Afghanen geführt die dann im Sommer verzweifelt versuchten den Taliban zu entkommen und dies weiterhin versuchen wenn sie nicht schon von denen ermordet worden sind.

  • Das versteht nur und sollte auch nur von jemanden beurteilt werden der selbst gedient hat.

    • @Karlchen:

      Ich habe gedient. Als Zivildienstleistender.



      Ich musste begründen, warum ich lieber von der Gesellschaft Abgehängten helfen wollte, statt zu schiessen. Eine öffentliche Anerkennung dafür gab es nie.



      Aber das versteht nur jemand, der Zivildienst geleitet hat, gelle?

      • @Grummelpummel:

        Tja, das so ging es auch vielen Soldaten die bei Hochwasserkatastrophen geholfen haben. Da gab es mal einen Händedruck oder maximal ne Spange.

      • 1G
        14390 (Profil gelöscht)
        @Grummelpummel:

        Nein, damit haben Sie nicht gedient, sie haben nur einen Ersatzdienst geleistet.

        • @14390 (Profil gelöscht):

          ZivilDIENST, ErsatzDIENST, steckt schon in den Begriffen.



          Es spricht aber Bände, wenn jemand Hilfe in der Zivilgesellschaft abwertet.

    • @Karlchen:

      Aha, wer nicht gedient hat soll den Mund halten. Sehr demokratisch.

      • @Andreas J:

        In puncto Zapfenstreich, ja.

        • @Karlchen:

          Von wegen! Militaristen sind die letzten von dehnen ich mir den Mund verbieten lasse. Ich war schon am 8 Mai 1980 in Bremen dabei!

    • @Karlchen:

      Uns Zivilisten ist Wehrmachtkritik also per se nicht erlaubt?



      Dieses offensichtliche Totalversagen der "Inneren Führung" die dein Post darstellt darf ich dann sicher auch nicht kommentieren…

      • @Bouncereset:

        Wenn Sie deutschen Militarismus und unkritische Verehrung des Militärs kritisieren wollen, müssen Sie gar nicht bis ins Dritte Reich zurückgehen. Es reicht ein Blick ins Jahr 1988, in die DDR.

      • @Bouncereset:

        Fakt ist: wer selbst nie Soldat/in war, kann nicht beurteilen, wie Soldat/innen den Zapfenstreich empfinden. Und Fakt ist auch: der Zapfenstreich ist primär für die Soldat/innen da und eben nicht für z.B. Sie.

        • @Suryo:

          Hmm. Hätte ich als Soldat zur Bundeswehr gemusst, statt Zivildienst leisten zu dürfen, hätte ich einen Furz auf den Zapfenstreich gegeben. Da können sie sich sicher sein.

      • @Bouncereset:

        Sie können ja die Wehrmacht so viel kritisieren wie sie wollen. Hier ging es um den Zapfenstreich der Bundeswehr.

      • 1G
        14390 (Profil gelöscht)
        @Bouncereset:

        Die Wehrmacht dürfen Sie gerne kritisieren - allerdings gibt es die seit 1945 nicht mehr. Allerdings ist ihnen dieses historische Detail womöglich entgangen.

  • Dem Artikel kann man nur 100% zustimmen!