piwik no script img

Wohin steuert der Corona-Protest?Eine toxische Mischung

Nach den bundesweiten Corona-Protesten kritisiert die Politik die DemonstrantInnen teils scharf. Ein FDP-Mann reiht sich indes ein.

Mit rechter Beteiligung: GegnerInnen der Corona-Verordnungen bei ihrem Protest in Berlin Foto: Christophe Gateau/dpa

BERLIN taz | Es waren Tausende, die am Samstag auf die Straße gingen – um gegen die Corona-Einschränkungen zu protestieren. Wohl mehr als 10.000 Menschen in Stuttgart, 3.000 in München, 2.000 in Nürnberg, 1.000 in Berlin und viele weitere in anderen Städten. Besorgte Bürger, Verschwörungstheoretiker, Impfgegner, linke Esoteriker, auch Rechtsextreme standen da gemeinsam auf der Straße. Nun diskutiert die Politik: Wie damit umgehen? Und: Wächst da eine neue Bewegung heran?

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) warnte am Sonntag vor einer „toxischen“ Mischung, wenn sich Bürger mit Existenzsorgen mit AfD- und Pegida-Anhängern verbündeten. Hier müsse man „auf der Hut sein“. Auf den Protest zu reagieren aber sei schwierig, so Ramelow zur taz: „Wie soll ich denn auf diese haltlosen Verschwörungen reagieren? Ich kann nur akzeptieren, dass diese Menschen unterwegs sind.“

Auch FDP-Chef Christian Lindner sprach am Sonntag von „obskuren Kreisen“, die derzeit gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gingen – und kritisierte damit auch seinen Parteifreund Thomas Kemmerich, der sich im thüringischen Gera den Protesten angeschlossen hatte. „Wer sich für Bürgerrechte und eine intelligente Öffnungsstrategie einsetzt, der demonstriert nicht mit obskuren Kreisen und der verzichtet nicht auf den Abstand und Schutz.“

Innensenator warnt vor „Systemverächtern“

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) sprach wiederum von „Systemverächtern“, die sich zumindest in der Hauptstadt am Samstag versammelt hätten. Diese würden den Demokraten vorwerfen, Grundrechte zu missbrauchen. „Das ist verkehrte Welt“, so Geisel zum Tagesspiegel.

Tatsächlich ist es eine wilde Mischung aus besorgten Bürgern und Verschwörungsideologen fast aller politischen Schattierungen, die am Wochenende erneut auf die Straße ging. In Stuttgart wehten Pace-Fahnen neben Deutschlandflaggen, „Gib Gates keine Chance“ lauteten Slogans oder „Wir sind nicht die Sklaven der Diktatur Angela“. Impfgegner und Tierfreunde trafen auf Leute, die sagten, es sei ihre erste Demonstration. Daneben verteilten Rechtsextreme Jürgen Elsässers Compact-Magazin und auf der Bühne sprach der Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen.

Auch in Berlin, Nürnberg, Dortmund oder anderswo mischten sich Rechtsextreme unter die Demonstranten – und versuchten diesen ihren Stempel aufzudrücken. „Wir sind das Volk“ oder „Volksverräter“ wurde da skandiert. Und zum „Widerstand“ aufgerufen, über die „Lügenpresse“ geschimpft. Ein Foto zeigt in Berlin einen Mann, der sich einen Judenstern um den Arm gebunden hatte. Als sich dort einer der Organisatoren gegen Nazis aussprach, wurde er von Umstehenden wütend als „Spalter“ beschimpft.

Bereits hatten mehrere Innenminister der Länder vor einer rechtsextremen Vereinnahmung der Proteste gewarnt – und vor einer möglichen Radikalisierung. In einem internen Lagebild des Bundesinnenministeriums heißt es: „Extremistische Gruppen nutzen die Krise zur weiteren Verbreitung und Verstärkung ihrer jeweiligen ideologischen Narrative.“ Georg Maier (SPD), Thüringens Innenminister und Vorsitzender der Innenministerkonferenz, warnte im Spiegel: „Wenn Menschen Kritik üben, ist das selbstverständlich in Ordnung. Was uns alarmiert, ist der Versuch von Extremisten, die Proteste zu kapern.“

Wieder Gewalttaten auf den Kundgebungen

Tatsächlich kam es am Wochenende nun auch zu Gewalt. In Nürnberg bedrängten Rechte Polizisten, nachdem diese eine Spontan-Demonstration untersagt hatten. In Dortmund versuchte ein Rechtsextremist zwei WDR-Journalisten anzugreifen. Laut WDR versuchte er einem von ihnen die Kamera aus der Hand zu schlagen und verletzte ihn dabei leicht am Kopf. In Berlin nahm die Polizei gleich 86 Personen vorläufig fest, nachdem es zu Flaschenwürfen und Angriffe auf Beamte gekommen war. Thüringens Ministerpräsident Ramelow nannte die Gewalttaten der Corona-Demonstranten „alarmierend“.

Ungeachtet dessen hatte sich in Thüringen FPD-Landeschef Thomas Kemmerich in die Proteste eingereiht, mit rund 1.000 Demonstranten in Gera – ohne Mundschutz oder erkennbares Abstandhalten. Kemmerich, der sich Anfang Februar mit Stimmen der AfD kurzzeitig ins Amt des Ministerpräsidenten hatte wählen lassen, verwies in Gera auf den dortigen Organisator, der ein CDU-Mann und Unternehmer sei.

Die Kritik aus der Landespolitik und auch aus der eigenen Partei folgte prompt. „Ich habe dafür kein Verständnis“, erklärte Parteichef Lindner. Seine FDP-Parteikollegin Marie-Agnes Strack-Zimmermann forderte gar einen Parteiaustritt: Kemmerich „teilt nun offensichtlich den demokratiezersetzenden Kurs von AfD und Verschwörungstheoretikern“. „Er täte gut daran, die FDP zu verlassen.“

Kemmerich bedauerte am Sonntagnachmittag seine Teilnahme: Er habe Verschwörungstheoretikern keine Bühne bieten wollen. Auch das Nichteinhalten der Schutzvorschriften sei ein Fehler gewesen.

Ohne Scheu beteiligte sich am Wochenende indes eine Partei an den Protesten: die AfD. Politiker der Partei mischten sich in mehreren Städten unter die Demonstranten. Die Partei fährt inzwischen eine Kampagne mit dem Slogan „Lockdown beenden“.

Protestforscher sieht begrenztes Mobilisierungspotenzial

Der Protestforscher Simon Teune fühlt sich bei den Corona-Protesten an die Friedens-Montagsmahnwachen von 2014 erinnert. „Auch damals sammelte sich eine ungewöhnliche Mischung, in der Verschwörungsgläubige und Neonazis dabei sein konnten.“ Einer der jetzigen Wortführer, Ken Jebsen, hatte dort seine ersten großen Auftritte. „KenFM und andere Alternativmedien bis in die extreme Rechte haben in den letzten fünf Jahren eine enorme Reichweite aufgebaut“, sagte Teune der taz. In Baden-Württemberg gebe es zudem mit der „Demo für alle“ von Kritikern sexueller Vielfalt einen Protestvorläufer, der bereits ebenfalls viele Milieus verband.

Die jetzigen Corona-Kundgebungen bedienten dabei mit der Einschränkung der Grundrechte ein starkes Narrativ, das wieder viele Gruppen zusammenführe, so Teune. Auffällig aber sei, wie unkonkret die Klagen und Forderungen seien – denn tatsächlich würden ja längst Lockerungen wirksam. „Ich sehe deshalb ein begrenztes Mobilisierungspotenzial für eine neue Bewegung“, so Teune. „Auch tun sich ja heute schon erste Brüche auf. Und je mehr die Demonstrationen von Verschwörungsglauben und Rechtsextremen geprägt werden, desto abschreckender werden sie für Menschen, die die Corona-Maßnahmen kritisieren.“

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

79 Kommentare

 / 
  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Kommen wir zur Zweit-Auswertung des Textes.

    Im ersten Teil steckt einiges, was ich überlesen habe. Etwa die Nöte eines linken MPs in Regerungsverantwortung. Erkennt da jemand gravierende Unterschiede zu MPs anderer Parteien?

    Ich ging bislang davon aus, dass Linke, die den so genannten Radikalenerlass erlebt haben, eine gewisse Sensibilität für Formen der Ausgrenzung hätten. Pustekuchen.

    Der Begriff 'Systemverächter' wiederum ist in meinen Augen eine besondere Wortschöpfung. Hier würde sich eine Analyse lohnen, ob diese Menschen zuvor Verachtung von seiten des Systems erfahren haben - und die Verachtung wieder zurückgeben. Frei nach dem Motto: Annahme verweigert.

    Sprache ist verräterisch - jedenfalls wenn es auf der Gegenseite Menschen gibt, die des Lesens und Verstehens kundig sind.

    Zu den aktuellen Ver-LAUT-barungen des Appendix der deutschen Polititik (so called FDP) sage ich nichts. Es lohnt sich nicht.

  • Naja, Zeitungen, Radio und Internet. Und wer von uns kennt sich schon aus mit Viren? Woher sollen wir wissen, wer von denen rechthat? Wer ist Spezialist, wer Kenner oder Könner, wem kann man glauben und wem nicht? Und wer ganz laut schreit "Verschwörung" scheint mir oft genug genauso unbedarft, wer lauthals "Verschwörungstheoretiker" ruft.

    • @Thomas Schöffel:

      Liest sich wie ein Beitrag eines der notorischen "Klimaskeptiker". Dabei ist der Sachverhalt ähnlich eindeutig. Fehlt eigentlich nur noch der Satz "Viren hat es immer gegeben".

      • @Kaboom:

        Na eines scheint ganz sicher zu sein: Sie wissen, was richtig und falsch ist. Beruhigend.

    • @Thomas Schöffel:

      Wie wahr! Man hat das Gefühl, die Zahl der Chef-Virologen und -Epidemiologen hat mittlerweile sogar noch die der Fußballtrainer übertroffen. Dabei sind sich ja nicht einmal die Wissenschaftler einig. Bereits bei der Schweinegrippe gab es konträre Ansichten:

      www.sueddeutsche.d...-begonnen-1.140006



      www.bild.de/news/2...-9295112.bild.html



      www.spiegel.de/ges...iert-a-1229144.htm

      • @Christina de Havilland :

        Wenn sich Wissenschaftler "nicht einig" sind, haben sie vielleicht noch nicht die Forschungsarbeit abgeschlossen. Das ist völlig in Ordnung und normal.

        Im Übrigen: glauben Sie ernsthaft, auf der taz-Seite irgendjemanden mit einem Bild.de Artikel über Wodarg zu beeindrucken? Der Artikel zeigt nur, dass der Mann vor elf Jahren auch schon ein Wichtigtuer war.

        • @Konrad Ohneland:

          Ich pflege Informationen unabhängig von der Person und der Veröffentlichungsplattform, sondern rein nach dem Inhalt zu bewerten.

          Aus den Quellen geht hervor, dass Prof. Wodarg im Hinblick auf die Schweinegrippe sowohl bezüglich der Gefährlichkeit als auch die Impfrisiken richtig lag, da sich im Rückblick zeigte, dass die Erkrankungen durch die pandemische H1N1-Variante eher mild verliefen. Die Aussagen Drostens hingegen erwiesen sich als unzutreffend.

          • @Christina de Havilland :

            DER Impfrisiken.

  • Wie damit umgehen?

    Indem man sich der Fragen und Kritikpunkte der Menschen annimmt und sachlich mit den Menschen redet.



    Kein billiger Pathos, der die durch Menschen moralischen Druck gefügig macht, keine Drohungen und kein Abstempeln der kritischen Fragen, sondern offener und vielfältiger Diskurs. Öffentliche Stellungnahme von Seiten führender Politiker.

    Solange die abgewürgt werden, ohne mit Argumenten und Antworten zu kommen, werden sie immer weiter machen müssen.

    Warum gibt es z. B. Keine Stellungnahme seitens der Politik zum Thema Impfpflicht? Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten: Sie soll nicht kommen, dann kann man es sagen. Oder sie soll kommen, Dann ist das keine Verschwörungstheorie und die Kritik berechtigt.

    Wer möchte, dass die Leute vertrauen und sich nicht Alternativen Bewegungen anschließen, muss sich mit ihnen auseinandersetzen und ihnen begegnen, ihre Kritik hören und darauf reagieren

    • @Sabrina K.:

      "Warum gibt es z. B. Keine Stellungnahme seitens der Politik zum Thema Impfpflicht?"

      Warum sollte "die Politik" über ein Thema reden, das ausschließlich von ein paar rechten Esoterikern zum Thema gemacht wird?

      Sollte es irgendwann einmal einen Impfstoff geben wird das Gegenteil von Impfpflicht passieren: Es wird ein Verteilungskampf beginnen, wer den Impfstoff bekommt. Das wird auf Länderebene sein, und da werden die ärmeren Länder das Nachsehen haben, und es wird einen Verteilungskampf innerhalb der Länder geben.



      Und je nachdem wie lange die Impfung dann anhält oder wie schnell das Virus mutiert, geht derselbe Verteilungskampf ein paar Monate später von Neuem los.



      Aus dem Grund: Eine "Impfpflicht" ist nicht zu befürchten - ein Verteilungskampf um den Impfstoff wird es geben - sofern es gelingen sollte einen Impfstoff für COVID-19 zu entwickeln. Das ist alles andere als sicher.

      • @Martin74:

        Sagt wer?

        Das ist eine Hypothese von ihnen, für die es keine Fakten gibt.

        Das Thema Impfpflicht beschäftigt sicher nicht nur Rechte Esoteriker. Auch das ist eine haltlose Hypothese ohne Beweise

  • Ich finde man sollte endlich aufhören, dieser Art "Proteste" eine Bedeutung zu geben, die sie nicht haben. Ein paar Leute sind mit irgend etwas nicht einverstanden. So what? Wenns hochkommt, sind das 10-20k Demonstranten verteilt auf diverse Städte. Der Rest ist ein Blubbern in den sozialen Medien.



    Dagegen ist der sprichwörtliche Sack Reis geradezu ein Weltereignis.

  • Ach wär das schön, wenn doch genauso viele "Wutbürger" gegen Dumpinglöhne, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Haifischkapitalismus oder einfach gegen Rechts auf die Straße gehen würden. Da wäre die Energie doch mal sinnvoll eingesetzt. Das mit der Auswahl der richtigen Feindbilder hat das Volk wohl nie so ganz drauf.

    • @Trigger:

      Irrtum!



      - es gehen viel mehr gegen Rechts auf die Strasse, sind viel mehr gegen Hunger- und Dumpinglöhne organisiert, Fridays for Future bringt sofort das hundertfache auf die Plätze und für die Evakuierung des EU-Schandlagers für Geflüchtete treten auch viel mehr ein.

      Wir bräuchten halt nun auch einen Aufschrei in der veröffentlichten Öffentlichkeit, jeden Tag und jeden Tag und jeden Tag und jeden Tag ein neuer Bericht, eine neue Anklage, eine neue Zurückweisung einer EU und ihrer Regierungen die behaupten das sei unvermeidlich, legitim und auch nur irgendwie akzeptabel.

      Ich will jeden Tag ein Portrait eines Geflüchteten, seiner Familie und Geschichte in der TAZ lesen. Jeden Tag ein neuer wirklich konkreter Mensch der dort in der EU lebt. Denn das ist unsere EU. Nicht sonstewo. Das EU-Lager Moria.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Die toxische Mischung, von der in der Überschrift auf Demonstranten-Seite behauptet wird, ist freilich kein Alleinstellungsmerkmal, das Aussagekraft besäße.

    Auch diejenigen, die es offenbar nicht gelernt haben, mit Kritik umzugehen, zeigen genausoviel Toxisches.

    Fazit: Nichts Genaues weiß man nicht. Also wird munter drauflos fabuliert. 24 Stunden lang am Tag - und noch viel breiter ...

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Eigentlich gibt es doch nur zwei Möglichkeiten. Dieser Reproduktionsfaktor fällt oder die zweite, dritte Welle haut rein.



      Dann ist es leider so, das die Toxiker den gemeinen Corona Bürger in Richtung Notfallklinik Tempelhofer Feld bringen.



      Das Wort ungerecht passt hier nicht aber ich empfinde es so.



      Ich zucke schon zusammen wen ich Bilder v. Menschen sehe mit Plakaten, ich will Corona haben. Mein freier Wille...!



      Dieser freie Wille bringt einen dann näher an d.Tempelhofer Feld.(Beispiel)



      PS:



      Außerdem bin ich wütend, wenn ich toxische Idioten auf dem Brunnen der Völkerfreundschaft aufe'm Alex rumturnen sehe.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @05158 (Profil gelöscht):

        Von Tempelhof hörte ich schon mal. In umfassender Unkenntnis der spezifischen Berliner Örtlichkeiten und Eigenheiten bemühe ich hier also mehr meine Ahnungen - und weniger die Gewissheiten.

        Gerne widerspreche ich Ihnen in Sachen Ungerechtigkeit, meinem Hauptthema. Auch die Frage, wen Corona trifft und wen nicht, ist NICHT von Gerechtigkeit geprägt. Ich sage sehr häufig, das Schicksal sei meist ein A****loch.

        Manch einer, der sich derzeit vollmundig äußert, fehlt offenbar jede kognitive Grundlage dafür. Gefühlsintensität soll dann das rationale Defizit ersetzen.

        Mein Geistesverwandter Friedrich Nietzsche hatte dazu schon die passenden Worte: "Manche Menschen sind Pausen in der Symfonie des Lebens". Einige davon auch blaue Pausen.

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Ausgezeichnet.



          Ihre letzten beiden Sätze kommen in den guten alten Karteikasten.

          Wobei ich Synfonie durch Sin(n)fonie ersetzen würde. Das ist aber jetzt nur Spielerei!

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @05158 (Profil gelöscht):

            Die semantischen Spielereien gehören - einstweilen - noch zu unseren großen Freiheiten. Nutzen wir sie.

            Alias homo ludens (und das als Nicht-Lateiner!).

            • 0G
              05158 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Ich komme zu nichts.



              Sowas wie'n älterer Schwamm mit nachlassender Saugkraft.



              Jetzt beschäftige ich mich gerade mit



              Homo ludens und Homo faber .



              Friedrich Schiller kommt auch noch ins Spiel.



              Bleibe ich nun hier oder wechsel ich zu Zwiebelzahl?

  • Ich vermisse Informationen darüber wie die Linkspartei da involviert ist.

    DER SPIEGEL schrieb in der letzten Ausgabe (Heft 20, S.31): "Gellermann [gehört zum Kern des »Demokratischen Widerstands«] hat aber noch andere »Partner«. So jedenfalls bezeichnet er auf seiner Homepage das Verschwörungsportal KenFM sowie Weltnetz.tv, für das er seit Jahren immer wieder Beiträge veröffentlicht. Weltnetz.tv wiederum hat systematische Verbindungen zur Linkspartei. Deren Bundestagsabgeordneter Diether Dehm gehört zu den Mitgründern des Senders und ist heute noch Schatz- meister des Fördervereins. Zudem ist er Gesellschafter des Unternehmens, das die Seite betreibt – genau wie die Linkenabgeordnete Heike Hänsel, Mitglied im Vorstand der Bundestagsfraktion, und Wolfgang Gehrcke, ein ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Partei. "



    Und der Begriff "Weltnetz" wird in der Wikipedia als Begriff beschrieben den "viele rechtsextreme Organisationen wie die NPD, verwenden anstelle des Worts Internet" de.wikipedia.org/w...ternet#Bezeichnung

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Ein Mann, eine Mission. Schön, schön.

      Wer bitte ist - Der Spiegel?

  • Jene, die sich dort strafbar gemacht haben (Aufruf zu nicht genehmigten Demos, Missachtung des Abstandsgebots), sollten - anstelle von Geldstrafen - Sozialstunden in Corona-Intensivstationen ableisten.

  • Hätte man sich im Vorfeld mal damit beschäftigt, was sich da im Netz (spätestens seit Februar) alles zusammenbraut und dass es auf der Hand liegt, dass diese Proteste von Rechten gekapert werden, würde man sich jetzt nicht einen abwundern.

    Eine Mischung aus jahrelanger Ignoranz des Einflusses von Verschwörungstheorien, einem Kommunikations- und Organisationdesaster der Pandemie-Maßnahmen und einem kaum überschaubaren Mediengeballer, in dem allerlei Themen völig verquer unter dem Banner Corona verwurstet werden.

    Eigentlich traurig, wenn man bedenkt, dass sowohl die meisten Maßnahme, als auch der Einsatz vieler Menschen dafür sorgen, dass die Krankenstatistik bei uns besser als in den meisten anderen Ländern aussehen.

  • Was mich interessieren würde, drehen die Leute in anderen europäischen Ländern, die ja teilweise in jeder Hinsicht deutlich stärker betroffen sind, auch so am Rad?

    • @Jim Hawkins:

      Nö. Geht nur bei uns. Erstens weil bei uns, zum Glück, wirklich sehr wenige persönlich viel betroffen sind und zweitens geht´s bei denen nicht, weil die einen richtigen Lockdown mit Ausgangssperre haben.



      Bei uns haben die Proteste auch erst angefangen als angefangen wurde über die Lockerung der Maßnahmen zu diskutieren, wobei da Journalisten, denen der Stoff ausgegangen ist, genauso mitschuldig sind wie Politiker, die endlich mal wieder in die Nachrichten wollten.

  • Ich habe mir die Bilder der Nürnberger Nachrichten von der Demo angesehen und ich bin ein wenig irritiert. Mein Eindruck ist, dass dort nicht nur die überwiegend männlichen national gesinnten Demonstranten waren (ich versuche es mal neutral auszudrücken), sondern überraschend viele Frauen.



    Liegt das an der Auswahl der Bilder oder hat sich hier etwas verschoben? Wie sah das in anderen Städten aus?



    Wenn es interessiert: www.nordbayern.de/...e=article#ancTitle

    • @STEPHAN AUS NÜRNBERG:

      Ich glaube, das liegt daran, dass die Demo auf den Bildern aus Nürnberg sich v.a. gegen das Impfen und eine Impfpflicht richtet. Impfgegner*innen sind häufig Frauen, oft jüngere Frauen mit kleinen Kindern. (Meine ganz persönliche und etwas biologistische Theorie dazu, ganz ohne Beleg: Dank eines hohen Oxitocinspiegels nach der Geburt verteidigen junger Mütter (egal welcher Spezies) ihren Nachwuchs gegen alles und jenes. Da aber viele Gefahren abstrakt oder für die einzelne nicht zu bekämpfen sind (Gift in der Umwelt, Autoverkehr, Klimawandel), stürzen sich manche mit aller Kraft auf etwas, was sie konkret verhindern können, wie etwa Impfungen, was nicht immer rational ist.)

      • @Kolyma:

        Na bravo, jetzt wird Frauen unter Corona auch wieder das Denken abgesprochen:

        "(Meine ganz persönliche und etwas biologistische Theorie dazu, ganz ohne Beleg: Dank eines hohen Oxitocinspiegels nach der Geburt verteidigen junger Mütter (egal welcher Spezies) ihren Nachwuchs gegen alles und jenes. Da aber viele Gefahren abstrakt oder für die einzelne nicht zu bekämpfen sind (Gift in der Umwelt, Autoverkehr, Klimawandel), stürzen sich manche mit aller Kraft auf etwas, was sie konkret verhindern können, wie etwa Impfungen, was nicht immer rational ist.)"

        Vielleicht sollte man uns das Wahlrecht auch wieder entziehen, sicher ist sicher, oder?!

        P.S.: Ich kenne vielen Frauen jenseits der 45 ohne Kinder oder mit bereits erwachsenen Kindern, die ebenso kritisch das Gesundheitssystem, u.a. auch das Impfen betrachten.



        Meist geht es nicht gegen Impfen im allgemeinen, sondern um das Wann, Was und Womit und eben auch die pharmazeutischen Verquickungen mit Behörden und "Empfehlungsgebern".

        • @Hanne:

          So hundert Prozent ernst gemeint war das nicht, und nein, man sollte Impfgegner*innen nicht das Wahlrecht entziehen. Allerdings erstaunt mich das Maß an Irrationalität in der Argumentation vieler Impfgegner*innen schon. Und ein bisschen unaufrichtig kommt mir dieses Impfgegnerei auch vor, weil es leicht ist, mit großer Geste Impfungen zu verweigern, wenn man genau weiß, dass man gleichzeitig vom Herdenschutz derer profitiert, die sich impfen lassen.

          • @Kolyma:

            "Und ein bisschen unaufrichtig kommt mir dieses Impfgegnerei auch vor, weil es leicht ist, mit großer Geste Impfungen zu verweigern, wenn man genau weiß, dass man gleichzeitig vom Herdenschutz derer profitiert, die sich impfen lassen."

            Genau daran unterscheiden sich Impf"gegner/innen" von Impfkritiker/innen. Leider wird das aber von Impfunkritischen derzeit nicht unterschieden.

            Die Kritiker/innen kritisieren wie gesagt das WANN, WAS und WOMIT und haben sogar konstruktive Vorschläge wie das (Wieder-)Anbieten von Einzelimpfstoffen und Impfstoffen, die etwas teurer sind, dafür aber mit ungefährlicheren Adjuvantien auskommen etc. pp.



            Außerdem haben oder sollten Impfkritiker/innen keine Angst vor den Erkrankungen haben, aber das betrifft wohl ausgeprägte Impfgegner/innen ebenso.

            Scheinheilig sind dagegen tatsächlich diejenigen, die sich nur auf dem Herdenschutz der anderen ausruhen und womöglich wirklich zur Gruppe gehören "Ich will mein Kind nicht pieksen".

            Allerdings ist eben gerade die gesunde Herdenimmunität in der Bevölkerung z.B. seit Einführung der Masernimpfung Anfang der 1970er für Masern verloren gegangen und seit ca. 20 Jahren treten dadurch vermehrt Komplikationen auf, da die Risikogruppen, die es früher so nicht gab, infiziert werden (Säuglinge und alte Menschen - beide Gruppen hatten bis mind. 1990 einen echten Schutz, die einen durch den Nestschutz der Mütter, die die Masern als Kind selbst hatten, und die anderen ebenso durch die durchgemachte eigene Infektion und wiederkehrendem Kontakt mit dem Virus. Bis 2001 gab es für Masern noch nicht mal eine Meldepflicht und Quarantäne, dafür lustige Kinderbücher und -lieder zu Masern. Auch gibt es noch massig Babyboomer, die bald alle in Rente gehen.).

          • @Kolyma:

            Ich würde mir eine differenziertere Betrachtung wünschen. Eine Impfung gegen Tollwut etwa mag sicherlich sinnvoll sein. Zur Wahrheit gehört aber auch: „Bereits in Bezug auf die Schweinegrippe „musste“ ein Impfstoff her, "innerhalb kürzester Zeit, für Millionen Menschen. Nur so, das war der Gedanke dahinter, könnte der Mensch die Macht über die Verbreitung des Virus zurückgewinnen. Schon damals kritisierten viele, dass aufgrund der Eile die Standards zu stark heruntergesetzt wurden. Ein aktueller Bericht in der Fachzeitschrift „British Medical Journal“ bestätigt nun, dass der Impfstoff-Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) schon früh brisante Informationen zu Nebenwirkungen des in Europa eingesetzten Impfstoff Pandemrix hatte, die Warnzeichen aber ignorierte.“

            www.spiegel.de/ges...idvVCpmApfS0WZbnFg

            Ähnliches steht auch jetzt zu befürchten. Auch aus diesem Grund lehne ich eine Corona-Impfung ab.

    • @STEPHAN AUS NÜRNBERG:

      Die AfD oder Pegida oder irgendwelche Reichsbürger mögen villeicht überdurchschnittlich männliche Anhänger haben, aber gerade die Esoterik-, Impfgegner-, Verschwörungstheoretikerszene hat mit Sicherheit eine ebenso großen weiblichen Anteil.

      Der Eindruck, der momentan gern vermittelt wird, alle Spinner dieser Gesellschaft wären alte, weiße Männer ist eben einfach falsch.

  • "Kemmerich bedauerte am Sonntagnachmittag seine Teilnahme: Er habe Verschwörungstheoretikern keine Bühne bieten wollen. Auch das Nichteinhalten der Schutzvorschriften sei ein Fehler gewesen."

    Und wer soll ihm das abnehmen...?

  • Sehr gut, wir machen, höchst empört und aufs Äusserste entsetzt, wieder die gleichen Fehler wie zu Pegida Zeiten.

  • Die seltsame Mischung auf den Demonstrationen spiegelt doch nur die Orientierungslosigkeit, die sich in der Bevölkerung breit macht.



    Leider haben die regierenden Politiker die Chance verpasst in der relativen Ruhe der letzten zwei Monate gut durchdachte, sozial verträgliche, verhältnismäßige nachhaltige, in sich konsistente, verständliche Konzepte zu entwickeln und an die Bevölkerung zu kommunizieren.



    Durch das ständige hin-und-her der letzten Wochen wird die Unsicherheit und das Misstrauen nur noch zunehmen. Unsere Regierungen haben den Nährboden für die stark zunehmenden Proteste leider selbst vorbereitet.



    Die gesellschaftliche Spaltung hätte verlangsamt werden können. Jetzt wird sie nur noch beschleunigt.



    Und in Kombination mit Corona und dessen Begleiterscheinungen finde ich das wirklich beängstigend.

  • Das könnte ein zweites '68 werden. Die Maxime: "Macht kaputt, was euch kaputt macht!" hat nichts von ihrer Aktualität verloren.

  • 0G
    02525 (Profil gelöscht)

    Rechtsextreme Gewalt ist nicht zu akzeptieren und die Sicherheitskräfte müssen künftig resolut einschreiten, wie sonst bei verbotenen Demonstrationen.

    Sobald sich Linke und Grüne fernhalten und normale BürgerInnen erkennen, um was für "Irre" (zit. nach Robin Alexander, Presseclub ard, 10.5.20) es sich handelt, wird diese „Pegida“ ins Leere laufen.

    Es geht doch gar nicht um den Schutz des GG, sondern darum Gesellschaft und Staat zu zerstören in dieser Krise.

    Dies ist nichts Neues, es gab schon früher obskure Strömungen, die Pestepidemien ausnutzten, schon zu Zeiten von Michelangelo war es ein Savanorola, der allerdings auf dem Scheiterhaufen landete.

    Für demokratische Parteien und Regierungen in Bund und Ländern, für alle DemokratInnen, bedeutet es, nicht noch einmal die selben Fehler zu machen, die Rechtspopulisten pamperten. Es ist gut, wenn die taz die Hintergründe dokumentiert, das sollten alle Medien tun, um die Bevölkerung aufzuklären und vor solchen Rattenfängern zu warnen, die ebenso gefährlich sein können, wie das Virus.

    Wir haben jetzt schon genug Probleme, die Corona-Pandemie ist erst am Anfang, auch wenn viele jetzt mit den Lockerungen leichtsinnig werden, ebenso die wirtschaftlichen und sozialen Folgen. Soziales Zusammenstehen ist heute nötiger denn je, damit nicht eine gefährliche Mischung von Pandemie, Armut, Massenarbeitslosigkeit,



    wirtschaftlichem Niedergang und Extremismus entsteht, die in Zustände münden können, wo die Bundeswehr



    im Inneren eingesetzt werden muß, was sicher keiner wünscht.

    • @02525 (Profil gelöscht):

      Zitat: "Rechtsextreme Gewalt ist nicht zu akzeptieren"



      Dann ist also LINKSsextreme Gewalt zu akzeptieren ??



      Gewalt, egal ob gegen Menschen oder Dinge, darf NOE akzeptiert werden.



      Egal ob es von "Rechten", der "Antifa" oder sonstwem kommt.



      Ansonsten ist Ihnen zuzustimmen.

      • 0G
        02525 (Profil gelöscht)
        @Dirk Weller:

        In dem Artikel ging es um rechtsextremistische Gewalt. Von den G20-Ausschreitungen z.B. ist nicht bekannt, das sich normale BürgerInnen daran beteiligten. Eine Liste von Gewaltformen, von häuslicher Gewalt, Polizeigewalt bis hin zu der Annexion der Krim findet sich vielleicht bei wikipedia. Man kann die Gewaltfrage allerdings auch noch unter anderen Aspekten sehen. Der 20.Juli ist ein Feier- oder Gedenktag, die frz. Resistance war auch kein Ponyhof. Da hat Recht, wer gewinnt und es wäre fürchterlich, wenn es 1945 anders gekommen wäre. Im GG ist dies aufgenommen als Art.20, Abs.4, aber es ist paradox, wenn Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker, die das GG zerstören wollen, sich darauf berufen, abgesehen davon, wer soll das legitimieren, die Geschichte hoffentlich nicht. Es ist gut, das Berlin und die demokratischen Parteien, diese Gefahr erkannt haben und hoffentlich mit allen Mitteln des Rechtsstaats reagieren, wenn hier Staat und Gesellschaft zerstört werden sollen.

        • @02525 (Profil gelöscht):

          Die "Gesellschaft" ist aus Sicht und Erfahrung vieler schon nachhaltig zerstört. Das ist Teil des Problems.

          Nach außen hui, nach innen pfui.

          Dafür reichen allein schon 15 Jahre Hartz-Reformen und ständig weitere Verschärfungen, die Grundrentendebatte und z.B. auch das nicht Anerkennen von Schulen in freier Trägerschaft, die sich beispielsweise demokratisch und mit Umwelt und Natur auseinandersetzen.

          Das Grummeln gibt es schon lange und dazu muss man nicht rechts und/oder dumm sein, wie das hier seit Tagen pauschalierend scheinbar genüsslich kommunziert wird.

      • 0G
        01349 (Profil gelöscht)
        @Dirk Weller:

        Dann ist die Staatsgewalt also nicht zu akzeptieren?

  • Mir fällt spontan kein Land auf der Welt ein, in dem sich so eine Pandemie komfortabler überstehen lässt als in D. Ich wünsche mir mehr... Solidarität und Besonnenheit.

    • @kommentomat:

      Zugleich gab es in Italien und Spanien solche Proteste überhaupt nicht- und das, obwohl die Menschen dort einen echten, harten lockdown durchleben. Aber viele deutsche sind eben zu doof, um von Deutschland auch nur bis Bergamo zu schauen.

      • @Suryo:

        Können Sie sich vorstellen, dass manche (der in Ihren Augen "Doofen") es schaffen, die Gegebenheiten der verschiedenen Regionen und Umstände zu vergleichen?

        Im Umkehrschluss kann man dann nämlich auch dazu kommen: Ja, wir haben es hier in D gut hinbekommen aufgrund der vorhandenen Kapazitäten und Vorlaufzeit und wir haben daher gerade nicht solche Bilder wie in Italien, also können wir hier auch schneller wieder anders das gesellschaftliche Leben starten, anstatt leere Krankenhäuser und Bahnen zu finanzieren? (damit wir uns auch weiter gute Krankenhauskapazitäten, nachhaltigen Verkehr und Bildung leisten können)

        Und selbst in Italien ist es für die Menschen grausam, dass sie sich nicht gegenseitig besuchen können - vor allem für die alten Menschen. Und wenn die meist alten Menschen dann sogar tatsächlich sterben, darf man (als Katholik) noch nicht mal zur Beerdigung.

        • @Hanne:

          "also können wir hier auch schneller wieder anders das gesellschaftliche Leben starten"

          Genau das passiert derzeit! Nur Österreich ist mit dem zurück ins normale Leben schneller als wir in Deutschland.



          Die Österreicher hatten allerdings den Vorteil, dass sie sich um den allergrößten Teil der in Tirol Infizierten nicht kümmern mussten.

        • @Hanne:

          Medizinische, professionelle Ergänzung:

          www.aerzteblatt.de...e-Beatmungstechnik

          "Hintergrund des Beitrags von Marini und Gattinoni sind Berichte über eine ungewöhnlich hohe Sterblichkeit von mechanisch beatmeten COVID-19-Patienten. Diese lag an einigen Zentren über 50 % und damit höher als normalerweise beim ARDS."

          Hier auch ein sehr gutes, erklärendes Video einer deutschen Pulmologie:

          www.youtube.com/watch?v=QPlEUAVjxV8

          Wir hatten in Deutschland (Vorlauf-)Zeit und Kapazitäten und das müssten dann demnächst eigentlich alle haben.

          Wenn Länder sich am Gesundheitssystem kaputt sparen oder gar keines haben, was den Namen verdient, gehen auch die Menschen "kaputt".

          • @Hanne:

            "Wenn Länder sich am Gesundheitssystem kaputt sparen oder gar keines haben, was den Namen verdient, gehen auch die Menschen "kaputt"."

            Das ist nicht ganz richtig. Griechenland hat mit Sicherheit ein Gsundheitssystem, das weit schlechter dasteht als das Gesundheitssystem in Schweder, UK oder Deutschland - und trotzdem deutlich weniger Tote pro 1 Mio Einwohner als diese 3 Länder. Am Geld lag es nicht, dass die besser dastehen, sondern daran, dass sie a) kaum Ischgl-Urlauber hatten und b) schneller und konsequenter beim sogenannten "Lockdown" waren.

        • @Hanne:

          Unbenommen ist die Pandemie nirgendwo schön, teils grausam, und auch die hiesigen Folgen und Maßnahmen geben für manche genug Anlass zum drunter leiden.



          Aber können sich die Horden Unzufriedener keine andere Form des Protestes vorstellen, als fröhlich Corona-Party zu feiern?



          Alles easy, weil hier sterben ja doch bloß solche, die in einem halben Jahr sowieso tot wären?



          DAS will mir einfach nicht ins Hirn.

  • Das sind die Folgen mancher Politiker, incl. Ministerpräsidenten und sog. Experten, die gegen alle Beschränkungen sind, schnellere unbegrenzte Lockerungen fordern. Die Saat geht auf. Da findet einpolitisch provozierter Aufstand einer Minderheit auf Kosten der Gesundheit aller Menschen statt. Man muss nur lange genug und oft genug gegen die Beschränkungen fluchen, dramatisieren, dann klappt das auch.

    • @Vordenker112:

      Mitschuldig ist auch die BILD, die vor ziemlich genau zehn Tagen offensiv von Vorsicht auf Verharmlosung umgeschwenkt ist.

  • Naja, wenn die WHO von der Staatengemeinschaft chronisch unterfinanziert wird und deshalb u.a. die Gates Stiftung direkt Mittel zuschießt und Mitspracherechte genießt, dann muss man sich nicht wundern, wenn man Verschwörungstheoretikern Tür und Tor öffnet: www.vice.com/de/ar...schwoerungstheorie

    • @hey87654676:

      Die Gates-Stiftung unterstützt hunderte Projekte im Kontext Gesundheit rund um die Welt. Vom Kampf gegen Aids über Programme zur Bekämpfung von Malaria bis hin zur Bekämpfung von Kinderlähmung.



      In Wahrheit verstehen Leute, die Gates im Kontext von wirren VTs zum Thema machen ganz schlicht nicht, warum der Mann Geld spendet, ohne etwas davon zu haben. Und weil sie das nicht kapieren, muss halt ne schöne VT her, um eine Erklärung zu finden.

    • @hey87654676:

      Das stimmt

    • @hey87654676:

      Und wenn dann noch Verbindungen zur GAVI und zu diversen Pharmafirmen hinzukommen, ist das schon sehr verdächtig.



      Des Weiteren bekommt dieser Herr Gates 9 Minuten Redezeit in den Tagesthemen um über seine Impfpläne zu reden..

      • @Dieter Ewald:

        ROTFL, ja, eine Organisation die Millionen Leben durch Impfungen retten will, ist in der Tat sehr "verdächtig". Zumindest in den Augen von Wirrköpfen.

        • @Kaboom:

          Ich denke mal, da wollen ausnahmsweise Sie einige kritische Zusammenhänge nicht verstehen.

          Hier nur zwei sehr interessante Beiträge zum Thema aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich (SWR und NDR, Verdi):

          www.swr.de/swr2/wi...ill-gates-100.html

          mmm.verdi.de/beruf/spiegel-gates-63537

          Eine gute Absicht haben, bedeutet nicht, dass die Mittel dazu gut sind.

          (Wir hatten da auch schon mal einen Mann, der "gutes" wollte...und nachweislich viel kaputt gemacht hat. Er war sogar tier- und kinderlieb.)

          • @Hanne:

            Vergleichen Sie gerade unterschwellig Bill Gates mit Adolf Hitler?



            Ernsthaft jetzt?

            • @pippilotta_viktualia:

              Es geht doch nicht um die sich allmächtig findenden Typen, sondern immer um die Massen, die Bedarf haben anderen/solchen hinterher zu rennen. Und wenn sie dann gefragt werden, weshalb, da gäbe es ja vielleicht auch dies oder jenes zu kritisch zu betrachten, kommt dann "Na, der hat aber auch eine Katze/Kinder/gespendet, so schlimm kann er nicht sein."

  • Die Dunkelziffer jener, die dem aktuellen Krisenmanagement skeptisch gegenüberstehen, ist vermutlich größer als der Ken Jebsen-Fanclub. Das Argument, der Shutdown werde gelockert, verfängt nicht, denn es gibt keine Rechtssicherheit, er kann jederzeit intensiviert werden. Wer plant unter diesen Umständen? Lindners Position kann man sympatisch finden, aber ich habe keine größere Initiative von ihm wahrgenommen.

    • @ben99:

      Es gab weder Shut- noch Lockdown in Deutschland. Es gab ein paar recht milde Einschränkungen. Zehn Wochen lang nicht spazieren gehen zu dürfen, das ist Lockdown. Und dennoch gab es in Italien und Spanien keine Jammer-Demos. In Bezug auf Deutschland drängt sich leider der reaktionäre Begriff “verweichlicht” auf.

      • 0G
        01209 (Profil gelöscht)
        @Suryo:

        Wenn ich meine Freunde nicht besuchen kann, sind das keine "milden" Einschränkungen, sondern eine heftige Einschränkungen meiner Grundrechte. Und gerade die Maßnahme ist doch prima geeignet, um Organisation und Protest zu unterdrücken. Wenn dann sogar noch die Mitmenschen Polizei spielen, klappt es wie am Schnürchen.

      • @Suryo:

        Fragen Sie ml 450 Euro Jobber, kelnerinnen, Friseurin en.... Von heute auf morgen Berufsverbot und null Einkommen... Hart4 antrählge die irgendwann bearbeitet werden, Gastronomen die keinerlei Einkünfte mehr haben unddeten sidorthilfe, wenn sie mal bewilligt wird nicht mal zur Deckung der laufenden u kosten reichen, geschweige Gehälter, kleinkünstler, markttreibende... Die stehen vor 0

        • @andreas mirko:

          Es gab kein “Berufsverbot”. Und ich bleibe dabei: die Maßnahmen waren mild. Sind Sie wirklich nicht in der Lage, bis nach Bergamo oder Madrid zu schauen? Glauben Sie allen Ernstes, eine zweite Welle sei in Deutschland unmöglich?

  • Der Protest gegen die Maßnahmen ist sehr berechtigt... Ich wünsche mir eine neutraler Berichterstattung.

    • @Dieter Ewald:

      Sie wünschen, dass die Berichterstatterinnen die kruden Verschwörungs-Phanstasien, z.b. über Bill Gates nicht kritisieren.

      • 0G
        01209 (Profil gelöscht)
        @Wagenbär:

        Ich möchte, dass das Agieren von Bill Gates kritisch geprüft wird. Wie kann es sein, dass eine Privatperson, die keinerlei demokratische Legitimation hat, soviel Einfluss auf internationale Institutionen zugestanden wird.

    • @Dieter Ewald:

      Ich stelle mir vor, wie es wäre, wenn eine Bande wildgewordener Heckenschützen aus gutem Versteck heraus wahllos Menschen umlegten. Man tut, was man kann, wird aber der Attentäter - noch - nicht Herr und empfiehlt den Bürgern, im Haus zu bleiben. Würden die dann aufstehen, Besorgnis raushängen lassen, auf den Strassen demonstrieren und sich selbst zur Zielscheibe machen? Wäre deren Protest sehr berechtigt? Möglicherweise, aber in erster Linie vollkommen dämlich.

    • @Dieter Ewald:

      Warum gibt es von diesen Protestierenden eigentlich keine Solidaritätsadresse mit den Spaniern und Italienern, die seit zwei Monaten einen echten, harten Lockdown durchmachen, und zwar, ohne zu jammern und zu demonstrieren?

      • @Suryo:

        Aus genau dem gleichen Grund, aus dem heraus sie gegen die Schutzmaßnahmen demonstrieren: Die Menschen interessieren sich nicht die Bohne für ihre Mitmenschen. Es geht ihnen einzig und allein um ihre persönlichen Interessen und das Schicksal anderer Menschen hat dahinter zurückzustehen...

    • @Dieter Ewald:

      Protest ja, aber nicht so!

  • In einem Artikel über den Coronaprotest zieht n-tv Parallelen zur Berichterstattung über die damals beginnende Pegidabewegung "Die Mühe, diese Gruppe von Menschen differenziert und mit Respekt zu betrachten, machte sich damals kaum jemand".



    So empfinde ich zum Grossteil die Berichterstattung über den Protest gegen die Coronamassnahmen. Klar sind da sowohl Verschwörungstheoretiker, Impfkritiker und Nazis dabei. Aber auch Menschen, die alleine die getroffen Massnahmen kritisieren und einen anderen Weg zum gemeinsamen Ziel der Pandemie Eindämmung gehen möchten.

    • @Aymen:

      Wer sich mit den Wölfen schlafen legt, darf sich nicht beschweren, wenn man ihm sagt, dass er nach Wolf stinkt.

      Wer sich für seine Kritik mit Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern ein, verspielt seine Glaubwürdigkeit und wer nicht in der Lage ist, das selbst zu erkennen, ist schlicht und ergreifend nicht zurechnungsfähig.

  • Ohne Worte.

  • In Singapur wurde erst vorbildlich die Zahl der Neuinfektionen massiv gesenkt. Dann kamen offensichtlich vorschnell Lockerungen. Nun rollt die zweite Welle und die Straßen sind voller Militär...