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Wahlprogramm von CDU/CSUAlbtraum für die Umwelt

Jost Maurin
Kommentar von Jost Maurin

Die Union will Fortschritte in der Agrarpolitik zurückdrehen. Die Natur würde leiden und langfristig auch die Bauern. Es gibt aber auch gute Ansätze.

Von weniger Schweinen ist im Wahlprogramm der CDU/CSU nicht die Rede Foto: Boris Roessler/dpa

D as Kapitel zur Landwirtschaft im Wahlprogramm der Union liest sich wie eine Wunschliste von Bauernverband und Industrie. Und es ist ein Albtraum für Umweltschützer. Langfristig wird das Programm von CDU und CSU für die Bundestagswahl auch den Bauern eher schaden als nützen. In diesem Kapitel steht viel auf dem Spiel: Die deutsche Landwirtschaft erzeugt die meisten Lebensmittel für den hiesigen Verbrauch.

Die Branche ist aber auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass immer mehr Pflanzen- und Tierarten aussterben. Sie verursachte 2022 inklusive der Emissionen aus Böden und Maschinen laut Umweltbundesamt 13 Prozent der Treib­hausgase in Deutschland. Viele Tiere werden unter Bedingungen gehalten, die die meisten Deutschen kritisieren. Und doch wollen CDU und CSU die Landwirtschaft möglichst so weitermachen lassen wie in ihrer letzten Regierungszeit.

Dafür würden sie auch den ein oder anderen ohnehin kleinen Fortschritt der Ampel-Jahre wieder zurückdrehen. „Wir führen die Agrardieselrückvergütung wieder vollständig ein“, heißt es im Programm. Das war die prominenteste Forderung der Bauernproteste im letzten Winter. Die Landwirte wollen auch weiterhin rund 450 Millionen Euro jährlich an Energiesteuer auf den Diesel für Traktoren und andere Landmaschinen erstattet bekommen.

Dabei erhält die Branche mit nur rund 1 Prozent der Erwerbstätigen ohnehin schon überproportional großzügige Subventionen. Einen fossilen Kraftstoff zu subventionieren, ist mit Blick auf den Klimaschutz völlig falsch. Der Anreiz, treibhausgasintensiven Sprit einzusparen, fiele weg. Für Klima und Natur wären aber zum Beispiel mehr Traktoren mit Anlagen sinnvoll, die den Reifendruck so regeln, dass der Verbrauch sinkt. Auch Elektromotoren für kleinere Maschinen würden ohne Dieselsubventionen deutlich wettbewerbsfähiger.

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Viele Tiere erhitzen die Erde

Schlecht fürs Klima ist zudem, dass die Union „gegen eine Reduktion“ der Tierzahlen ist und sich nicht zum Ziel bekennt, den Fleischverzehr zu senken. Sie ignoriert, dass die Viehhaltung der größte Verursacher von Treibhausgasen und anderen Umweltbelastungen innerhalb der Landwirtschaft ist. Zu dieser Re­a­li­täts­ver­wei­ge­rung passt, dass CDU und CSU die Stoffstrombilanz im Düngerecht abschaffen wollen, mit der die Menge von Pflanzennährstoffen wie Stickstoff berechnet wird, die die Höfe in die Umwelt abgeben.

Zu hohe Mengen könnten nach entsprechenden Gesetzesänderungen sanktioniert werden. Es ist klar, dass zu viel Pflanzennährstoff schädlich für Klima, Grundwasser und Artenvielfalt ist. Der für Nitrat festgelegte Grenzwert im Grundwasser wurde in den vergangenen Jahren vielerorts überschritten. Der Bauernverband argumentiert, dass eine solche Bilanz zu aufwendig wäre. In Wirklichkeit kostet die Rechnung die Betriebe dem Nationalen Normenkontrollrat zufolge nur 4,8 bis 5,3 Stunden pro Jahr.

Die jährlich mehr als 6,3 Milliarden Euro Agrarsubventionen der EU für Deutschland sollen die Landwirte nach dem Willen der Union für noch weniger Gegenleistung als bisher einstreichen können. Sie gibt als Ziel vor, „die Gemeinsame Agrarpolitik für die Bäuerinnen und Bauern im Sinne von Bürokratieabbau, Transparenz und Effizienz massiv zu vereinfachen“. Unter „Bürokratie“ verstehen viele Bauernverbände zum Beispiel Vorschriften für größere Fruchtfolgen, also für mehr Artenvielfalt auf dem Acker.

Fatal ist, dass CDU und CSU kaum darüber nachdenken, wie sich die Landwirtschaft auf das neue Klima einstellen kann

Die Union will sich auch „neuen EU-Pflichten“ entgegenstellen. Das könnten beispielsweise Vorschriften für mehr Tier- und Umweltschutz sein. Stattdessen möchten die Christdemokraten die Zulassung von Pestiziden erleichtern, obwohl schon die jetzigen Zulassungsregeln so lax sind, dass immer wieder auch gesundheitsschädliche Mittel jahrelang erlaubt werden, bis sie unter der Last neuer Studien viel später dann doch verboten werden.

Mehr Vielfalt wäre zielführend

Die Landwirte werden unter diesen Prämissen zwar kurzfristig Produktionskosten einsparen. Langfristig wird die Erderwärmung aber gerade den Landwirten schaden, denn sie sind besonders abhängig vom Wetter. Fatal ist, dass die Union sich auch kaum Gedanken darüber macht, wie sich die Landwirtschaft auf das neue Klima einstellen kann. Dazu wäre zum Beispiel mehr Vielfalt auf dem Acker hilfreich, um das Risiko von Ernteausfällen weiter zu streuen.

Ohne die Stoffstrombilanz wird es schwer, die EU-Kommission davon zu überzeugen, dass Deutschland die sehr pauschalen Regeln gegen Überdüngung in besonders betroffenen Gebieten zugunsten von Höfen ändern darf, die nicht überdüngen. Allerdings enthält das Wahlprogramm auch positive Ansätze: Es spricht sich nicht gegen die von der Ampel beschlossene verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsbedingungen für Schweinefleisch aus. Mit ihr sollen Verbraucher Produkte aus artgerechteren Ställen besser erkennen können.

Die Union unterstützt den Plan, die obligatorische Kennzeichnung der Herkunft von Lebensmitteln auszuweiten. „Wir sorgen für eine verlässliche Finanzierung tierwohlgerechter Ställe und schaffen genehmigungsrechtliche Hürden ab“, heißt es. CDU und CSU wollen „Moore schützen und wiedervernässen“, was große Mengen Treib­haus­gase einsparen könnte. Die Union fordert nicht klar, die Kennzeichnungspflicht und Sicherheitstests von gentechnisch veränderten Pflanzen zu kippen.

Diese Technik wird vor allem dazu genutzt, eine umweltschädliche Landwirtschaft mit wenig Vielfalt zu erleichtern. All das sind sinnvolle Punkte, bei denen sogar der mögliche Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen mitgehen könnte. Die Forderung der Union, Ernährungssicherung als Ziel ins Grundgesetz aufzunehmen, könnten die Grünen als Symbolpolitik tolerieren.

Insgesamt gilt aber: Wer CDU oder CSU wählt, entscheidet sich in Sachen Landwirtschaft vor allem für ein „Weiter so wie unter Bundeskanzlerin Angela Merkel“. Das ist angesichts von Klimakrise und Artensterben unverantwortlich.

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Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik und die Lebensmittelindustrie. 2018, 2017 und 2014 gewann er den Journalistenpreis "Grüne Reportage" des Verband Deutscher Agrarjournalisten. 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis, 2013 für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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45 Kommentare

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  • "Dabei erhält die Branche mit nur rund 1 Prozent der Erwerbstätigen ohnehin schon überproportional großzügige Subventionen"

    Nur wenige Branchen können von sich behaupten für die Ernährung der anderen 99% der Erwerbstätigen zu sorgen. Die taz-Kantine mit inbegriffen 😋

  • Um eine gerechte Beurteilung des CO2 Anteil in der Landwirtschaft zu haben darf es nur bezogen auf eine Einheit, z.B. je kg Fleisch, Liter Milch gerechnet werden.



    Bei der Milch fallen in Deutschland je kg Milch 1,1 kg CO2-Äquivalent an, der Weltweite durschnitt ist 2,4 kg CO2/kg Milch, in teilen Afrikas bei über 5 kg CO2 je Liter Milch. Bei Fleisch ist das Verhältnis ähnlich. Die Deutsche Landwirtschaft ist (mit) Weltweit eine der Umweltfreundlichsten, wer die Deutsche Landwirtschaft abschaffen möchte schädigt dadurch unseren ganzen Planeten.



    Seit 1990 hat die Deutsche Landwirtschaft ihren CO2 Ausstoß, ganz im Gegensatz zu Wohnen, Verkehr und Industrie, um 25 % gesenkt und liegt 2024 schon unter den Planziel für 2030. Es ist traurig das sich Landwirte für ihre gute, nachhaltige Arbeit auch noch rechtfertigen müssen.

    • @Günter Witte:

      Sie meinen also, wenn in Afrika jemand 4x so viele Treibhausgase erzeugt, dürften wir das auch? Haben Sie vergessen, dass Deutschland wesentlich dichter besiedelt ist als Afrika? Unser Problem ist weniger das Co2 als die Biodiversität: Z. B. hat die Anzahl von Insekten und Vögeln in den letzten Jahrzehnten massiv abgenommen. Glauben Sie tatsächlich, solche "Kollateralschäden" der Landwirtschaft müsse man hinnehmen?



      Ich sage es mal folgendermaßen: Von mir aus kann man die komplette Nahrungsmittelerzeugung in 300m hohe Vertical-Farming-Treibhäuser verlegen, die Pflanzen mit UV-Lampen bestrahlen und mit Robotern vollautomatisch säen und ernten. Die Biodiversität da draußen sollten wir aber auf keinen Fall der Landwirtschaft opfern.

      • @Aurego:

        Die Weltbevölkerung wächst jedes Jahr rund um die Einwohnerzahl Deutschlands, die Weltbevölkerung braucht also immer mehr Nahrung. Da ist es doch logisch darauf zu achten das die Lebensmittel möglichst Ressourcen schonend, wie hier in Deutschland, hergestellt werden. Natürlich kann man jetzt die Landwirtschaft in Deutschland abwürgen und sich mit stolzer Brust hinstellen und Angeben um wie viel man die Immissionen gesenkt hat, nur verschlechtert es den allgemeinzustand unseres Planeten.

    • @Günter Witte:

      Also im persönlichen Verkehrsbereich habe ich den CO2-Ausstoß pro Kilometer Autofahrt halbiert.

    • @Günter Witte:

      Wenn aber dann statt 1 kg Fleisch/ Monat 10 kg Fleisch in den Menschen getrieben werden ... Auch diese Kennzahl, bitte.

      Wir könnten ein leckereres, gesünderes, CO2-sparendes Essen haben, wenn wir mehr Fläche direkt für Gemüse nähmen. Da ist die deutsche Landwirtschaft gar nicht gut aufgestellt. Auch die Nachhaltigkeit des Bodens und des Grundwassers muss stärker in den Blick geraten. Dass Böden lange halten und CO2 binden. Dass, wo es noch geht, wiedervernässt wird, etc etc.

      • @Janix:

        Dann kommt das Fleisch eben nicht aus Deutschland und wird CO2-schädlicher produziert.



        Der eigenen Wirtschaft/Landwirtschaft das Leben schwer zu machen ist keine Lösung, dann springen Ausländische Player ein. Der CO2-Effekt bleibt dadurch aus und ist eher noch schlechter.

        Du kannst die Menschen nicht erziehen indem man die Wirtschaft kaputt macht.

    • @Günter Witte:

      Die CO2-Thematik ist aber nur ein winziger Teil der Umweltprobleme, die durch die derzeitige Landwirtschaft verursacht wird. Ich nenne mal ein paar Stichpunkte: Artensterben, Überdüngung der Landschaft und Nitratüberschuss, langlebige Umweltgifte, Resistenzen gegen Pilzerkrankungen auf Grund der massenhaften Verwendung von Fungiziden auftreten, Antibiotikaresistenzen, die mit der üppigen Gabe von Antibiotika in Schweine- und Hühnermast zusammenhängen etc. Können Sie gerne alles Kleinreden oder behaupten, die Landwirtschaft hätte damit nichts zu tun. Überzeugen Sie mich!

  • Nachdem selbst der Nabu befürchtete, dass die Agrarpolitik Özdemir droht schlechter zu werden als die der CDU, kann es nur besser werden. taz.de/Nabu-Chef-u...rpolitik/!5999780/

    Hoffen wir also auf Grün-Schwarz.

    • @Rudolf Fissner:

      Krüger meint die Agrarpolitik der Merkel-CDU. Die Agrarpolitik der Merz-Linnemann-CDU wird hingegen - wie bei fast allen anderen Themen auch - eine Rückkehr in die 80er Jahre. Als ein gewisser Herr Töpfer meinte, im Neopren durch den Rhein schwimmen zu müssen. Als Umweltschutz für die Schwatten also nicht mehr war, als ein formelles (aber keineswegs inhaltliches) Zugeständnis an den Zeitgeist

    • @Rudolf Fissner:

      Schlimmer geht immer - der NABU verglich ja eher die Agrarpolitik mit derjenigen der letzen Groko - zu einer Zeit, als man noch nicht ganz so viel Eifer in Deregulierung und "Entbürokratisierung" steckte.

      • @Axel Donning:

        es wird entweder eine schwarz rote oder eine schwarz grüne GroKo geben. Es kann also nur besser werden..

  • „Weiter so wie unter Bundeskanzlerin Angela Merkel“. Das ist angesichts von Klimakrise und Artensterben unverantwortlich.

    Ok und wie sieht die "richtige" Lösung aus? Selbst die Grünen haben es damals unter Rot-Grün nicht geändert und auch nicht in der Ampel. Ich finde es erschreckend, wenn gerade in der Landwirtschaft, einfach ökologische Forderungen gestellt werden,



    die zwar bioliebenden Städter gefallen, aber mit der Realität nichts zu tun haben.

    • @weather2018:

      Ich würde nicht sagen, dass die Forderungen "mit der Landwirtschaft nichts zu tun haben": Der Biodiversitätsverlust wird auch die Agrarökosysteme in Schwierigkeiten bringen. Wenn man keine "ökologischen Forderungen" mehr an diejenigen, die 50% der Landesfläche bewirtschaften stellen darf, kann man gleich einpacken und alle Regeln zum Umweltschutz abschaffen.

  • Ein Hofreiter auf Landwirtschaft hätte mit mehr Elan und Fachkenntnis agieren können als der Neo-Berliner Özdemir.



    Für die Zukunft bitte merken.



    Deutlich weniger Verschwendung, Gesundheits- und Wassergefährdung durch Futtermittel-Einöden und Tierindustrie wäre ein erster Schritt. Das Tecklenburger Land ist auch so ein Ort liebenswerter, fleißiger Menschen. Dann heißt Nachhaltigkeit das Thema Boden, Qualität und Lockerheit unter die Lupe zu nehmen.

    • @Janix:

      *Ein Hofreiter auf Landwirtschaft hätte ...*

      Aber Özdemir musste natürlich einen guten Posten in der Ampel bekommen, deshalb hat man Hofreiter auch 'nach hinten' aufs Abstellgleis geschickt. Darin sind die Grünen auch nicht anders als die anderen Parteien. Um 'die beste Volksvertretung' geht es bei unseren Berufspolitikern schon lange nicht mehr.

      • @Ricky-13:

        Naja, Özdemir ist ja auch ein fleißiger Schaffer und ein guter Redner. Er hätte einfach vielleicht besser gleich in BaWü begonnen, dann wäre er auch gleich in den Landes-Themen gewesen, um dort Kretschmann evtl. zu beerben.



        Im Bund bei Landwirtschaft: Hofreiter wäre die klare Besetzung gewesen: Power, Ideen wie Fachwissen.



        (Ich vermute da einen gewissen Sven Lehmann von den Grünen als Strippenzieher, der scheint so etwas gerne zu machen und will der Ober-Linke der Grünen sein, obwohl er nicht mal links ist.)

        Die Volksvertretung ist das Parlament. Wir entscheiden, wen wir hineinwählen. Schauen wir uns die - ich ergänze: demokratisch gesinnten - also immer gut an.

  • Das "Mehr Schlachttiere" verhindert grade erfolgreich die Maul- und Klauenseuche...

  • Da wurden die positiven Punkte aber mit der Pinzette herausgelesen... Sinnvolle Dinge nicht wieder rückgängig machen zu wollen und klimatechnisch rein triviale Wiedervernässungen von Mooren zu "wollen"... ist schon ganz schön wenig...



    Gestern bei Miosga sass der Haseloff. Der hat tatsächlich argumentiert, dass man den Verbrenner nicht einfach verbieten kann, weil da zu viel Arbeitsplätze dranhängen. Der Typ und seine Partei verstehen offenbar trotz der VW-Krise, die mit Sicherheit nicht nur mit höheren Energepreisen zu tun hat, immernoch nicht, dass sich der Verbrenner überlebt hat. Die Karren (die deutschen vollig überteuert und viel zu groß) will in absehbarer Zeit keiner mehr haben. Typen, die den Schuss nicht gehört haben bzw. diese einfache Marktlogik nicht begriffen haben, sollten keine Verantwortung haben dürfen...

    • @Köppen Robert:

      Da stimme ich Ihnen sogar zu. Aber die Politik ist ja gegen alle Autos, auch gegen Elektroautos. Da heißt es dann ganz schnell: Auch die verbrauchen Platz, sind nicht energieeffizient und verbreiten Reifenabrieb.

      Wenn E-Autofahrer so begrüßt werden, dann steigen sie eher nicht um.

    • @Köppen Robert:

      VW. Hat genau jetzt was mit der Landwirtschaft zu tun?

    • @Köppen Robert:

      Der Haseloff sitzt halt nicht im Aufsichtsrat von VW, da sitzen andere (die das anscheinend auch nicht begriffen haben).

      Ansonsten wird Agrarpolitik doch ohnehin vom Discounter gemacht. Wer da noch träumt, von den Preissteigerungen werde etwas bis zum Bauern durchsickern ...

    • @Köppen Robert:

      Wahrscheinlich leben Sie in einer Großstadt mit ausgezeichnetem ÖPNV. Ansonsten würden Sie anders argumentieren.



      Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass ein schönes, großes Auto auch ein Stück Freiheit bedeutet, zu tun und zu lassen, was man will?

      • @Dirk Osygus:

        Ich sehe da nichts von Abneigung gegen "schöne, große Autos". Es geht um Verbrennungsmotoren.



        Haben Sie schon mal ein "schönes, großes Elektroauto" probiert? Falls nicht, sollten sie sich lieber bedeckt halten.

  • Leider hat Özdemir beim Tierwohl in seiner Amtszeit nur sehr wenig erreicht. Dabei soll das Tierwohl noch viel besser werden, auch wenn dies auf Kosten des Preises geht. Auf Produkte wie Käse, Eier, Milch wollen wir nicht verzichten, und kaufen diese nur lokal vor Ort.



    Unser Fleischkonsum beträgt nur noch ca. 1/4 von früher, aber darauf verzichten, so weit sind wir noch nicht. Und wenn man den Konsum deutlich senkt, ist ein höherer Preis doch auch egal. Doch erwarte ich, dass diese Tiere unter würdigen Bedingungen leben.



    Özdemir hat es leider nicht geschafft, und unter Merz geht es leider sicher rückwärts.

    • @Hans Dampf:

      Özdemir hat als Landwirtschaftsminister genau das erreicht, was man von ihm erwarten konnte.

  • Albtraum nicht nur für die Umwelt.

    Aber die Ampel war auch ein Albtraum

    Also was tun ?

  • Der Wettbewerb um möglichst billige Produkte der Landwirtschaft zu bekommen, damit die Löhne in der Industrie nicht zu hoch ausfallen müssen -schliesslich geht es um die Profite der Anleger-, zeigt doch die Falle bei der Technisierung und Umweltvergiftung auch im Agrarbereich. In allen Bereichen geht es darum, die -zu teure- menschliche durch Technik -Automatisierung, Roboterisierung- zu ersetzen, dabei ist Nachhaltigkeit, Tierwohl und Umweltschutz nur zweitrangig. Der Anteil des Einkommens, den wir für unsere Ernährung ausgeben, ist dabei immer weiter gesunken, weil uns ein vom Profit getriebener Markt immer neue -oft ungesunde- Produkte einer sich immer konzentrierenden Lebensmittel-INDUSTRIE im Zusammenspiel mit Supermarkt-Oligarchen unterjubelt. Es ist KEIN Fortschritt, wenn ausgebeutete Wanderarbeiter und CO² verbrauchende Maschinen naturzerstörend eine ökologische Landwirtschaft (z)ersetzen. Die Landflucht als Schutz vor Verarmung



    aufgrund schlechter Löhne und die Aufgabe von Höfen ist zwar kaum rückgängig zu machen, aber Arbeit im ländlichen Raum sollte wieder einen größeren Stellwert erhalten, insbesondere, wenn die Kapitalisten niemandem mehr Arbeit und Auskommen bieten..

    • @Dietmar Rauter:

      "Der Wettbewerb um möglichst billige Produkte der Landwirtschaft zu bekommen, damit die Löhne in der Industrie nicht zu hoch ausfallen müssen -schliesslich geht es um die Profite der Anleger-"

      Zu kurz gedacht. Wenn die Löhne steigen, steigen die Preise. Für alle. Anleger kriegen immer eine recht kleine Rendite von 5%, aber die Pflege kostet jetzt das Doppelte. Nicht den Anleger - den Pflegebedürftigen.

    • @Dietmar Rauter:

      Ozdemir trommelte zu Beginn seiner Amtsteit groß gegen Ramschpreise. Was ist daraus geworden? Gar nichts.

  • "Viele Tiere werden unter Bedingungen gehalten, die die meisten Deutschen kritisieren."



    Kleiner Fehler - die sie in der ÖFFENTLICHKEIT kritisieren oder wenn sie danach gefragt werden.



    Ansonsten will man damit einfach nicht konfrontiert werden - das Steak soll ja schmecken😋



    Bei Umfragen erklärt sich auch eine Mehrheit regelmäßig bereit höhere Preise zum Wohl der Tiere akzeptieren zu wollen - öffentlich will halt ein jeder glänzen...🤷‍♂️



    Aber Fleisch ist wie Bananen immer noch DAS Lockmittel der Discounter, da genügt ein Blick in die Prospekte.



    Und die Menschen nehmen es gerne an - da genügt ein Blick in die Einkäufswägen an der Kasse...



    Sobald eben das Licht der Öffentlichkeit weg ist ist Stallhaltung wieder voll okay - bio ist nicht zuletzt auch durch Inflation und Reallohnverlust schlicht zu teuer.



    Das Kilo Hack kostet 3,69€, so steht es schon in der Bibel geschrieben.



    Wie die Bevölkerung wirklich zu dem Thema steht war sehr offensichtlich rund um die Diskussionen zu VeggieDay und dem Schnitzel in Kantinen zu sehen - selbst Özdemir hat sich letztes Jahr auf dem INSTAGRAM Account des BMEL mit Schnitzel in der öffentlich zur Schau gestellt...😂🤷‍♂️



    Mahlzeit🥩

    • @Farang:

      Wer hat den Schweinsbraten-Populismus eigentlich erfunden? War es Söder? Oder Seehofer? Oder war es schon damals FJS?

      • @Jörg Schubert:

        Ich würde sachlich eher das Wirtschaftswachstum und den damit verbundenen vermehrten Wohlstand benennen. Man konnte es sich schlicht leisten mehr und 'besser' zu essen - und Fleisch galt nun mal als etwas besonderes.



        Das können sie heute noch in einigen sehr armen Regionen Afrikas und Asiens erleben, wo Übergewichtige nicht gehänselt sondern bewundert werden, weil Übergewicht ein Zeichen davon ist, dass man sich Nahrung leisten kann...

  • Der erste Satz "Die Union will Fortschritte in der Agrarpolitik zurückdrehen" ist eigentlich schon falsch. Welche Fortschritte? Die von unserem aktuellen Minister? Ich such noch das Mikroskop mit dem ich die Fortschritte entdecken kann.



    Insofern bleibt alles beim alten. Die Wunschliste wird von einem CDU/CSU Minister genauso willfährig abgearbeitet wie von einem "Grünen"

  • Der CDU - Führung bleibt gar nichts anderes übrig, als sich für die Rücknahme der Subventionskürzungen zu positionieren. Zumindest wenn sie Wert auf die Stimmen ihrer treusten Stammwählerschaft setzt. Da rumort es nämlich so gewaltig, dass Fritze Merz dringend ein klares Angebot braucht. Was davon dann wirklich hinterher umgesetzt wird, hängt sicher ganz wesentlich von den Koalitionsoptionen nach der Wahl ab.

    • @vieldenker:

      Agrardiesel war keine Subvention, sondern eine Anerkennung des Faktums, dass Agrardiesel zu 90% nicht im öffentlichen Verkehrsraum, sondern auf den Feldern verbraucht wird.

    • @vieldenker:

      Die Koalitionsoptionen nach der Wahl wären eher das kleinere Übel, wie man bei den Niederländern oder in Wien gesehen hat. In der Not ist stets ein Koalitionspartner da, im Zweifel eben ohne Merz.

      Der Punkt ist eher, daß die ganzen Ausgabenwünsche von den Bürgergeldempfängern finanziert werden sollen. Man wird die also nicht nur alle, auch die hilfsbedürftigen Altersrentner, vollsanktionieren, sondern auch mit einer Unvermögenssteuer in mehrfacher Höhe des jetzigen Bezuges belegen müssen. Denn die paar Milliarden, die die derzeit kriegen, sind doch auch ohne den Agrardiesel längst verplant ...

  • „Weiter so wie unter Bundeskanzlerin Angela Merkel“.

    Das ist unter den Grünen in der Ampel gemauso. Die haben in den letzten 20 Jahren für Tier- und Naturschutz fast nichts erreicht. Özdemir war enttäuschend.

    Früher habe ich die Grünen gewählt. Längst vorbei. Und längst bin ich bei der ÖDP. Nachteil: eine kleine Partei. Vorteil: effizienter als die Grünen. Man achte auf deren Artenschutzvolksbegehren "Rettet die Bienen!" in Bayern vor zwei Jahren. Doppelt so viel Stimmen bekommen wie nötig. Mehr erreicht als die Grünen bundesweit seit Jahrzehnten.

    Herr Maurin, wie immer danke ich Ihnen für die gutrecherchierten und engagierten Artikel!

    • @shantivanille:

      Und wenn die ÖDP, was wohl nie passieren wird, mit regiert, ist es auch ganz schnell vorbei mit Bullerbü.

    • @shantivanille:

      Auch unter der Maßgabe, dass man in einer Koalition Kompromisse eingehen muss? Wenn man nicht allein regiert, ist es normal, dass man nicht alles umsetzen kann, was man möchte.

  • Mit Merz geht es zurück nach 1950, mit der AfD nach 1930.

    • @Minelle:

      Oh nein, nach 1950 gab es so eine Idee von "sozialer Marktwirtschaft". Da passt ein Merz so gar nicht rein. Sortieren wir ihn doch mal in die Regierungszeit von Cowboy Ronald Reagan.

  • Neben der wenig sozialen Einstellung der Union ein weiteres Beispiel, dass sie ihren Namen als "christliche" Parteien nicht verdient haben. Eigentlich müsste christliche Politik den besten Umweltschutz bieten - Gottes Schöpfung schützen!

    • @Ciro:

      Wo bitte war das Christentum jemals beschützend? Also außer die eigenen Pfründe natürlich.

      • @Minelle:

        Stimmt, die Union hat die Doppelmoral "wir bezeichnen uns als Christen, handeln aber so, dass Jesus verzweifeln würde" nicht für sich gepachtet.