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Transfeindliche AfD-Rede im BundestagSolidarität nach verbaler Attacke

Beatrix von Storch hat die Grünen-Politikerin Tessa Ganserer angegriffen und sich transfeindlich geäußert. Ganserer erhält im Netz viel Zuspruch.

Verbitterte AfDlerinnen zeigen ihre eigene Blödheit im Bezug auf sie: Grünen-Politikerin Tessa Ganserer Foto: Christophe Gateau/dpa

Berlin taz | Ein transfeindlicher Redebeitrag der AfD-Politikerin Beatrix von Storch zur Debatte um den anstehenden internationalen Frauentag am 8. März im Bundestag hat große Empörung und viel Solidarität mit der Abgeordneten Tessa Ganserer von den Grünen hervorgerufen. Von Storch hatte die trans Politikerin persönlich angegriffen, einen Mann genannt und mehrfach den von ihr abgelegten Namen verwendet.

Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion Britta Haßelmann verurteilte die „abscheulichen“ Sätze von Beatrix von Storch umgehend in einem Redebeitrag. „Das, was sich Frau von Storch in diesem Haus gerade erlaubt hat, ist niederträchtig. Tessa Ganserer ist eine von uns. Sie ist meine und unsere Kollegin. Sie ist eine des 59-Prozent-Anteils von Frauen in dieser Fraktion.“ Für ihren Redebeitrag bekam Britta Haßelmann von allen Parteien außer der AfD Applaus.

Viele Solidaritätsnachrichten mit Tessa Ganserer gab es parteiübergreifend von Po­li­ti­ke­r*in­nen auch auf Twitter.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD schrieb: „Alle Parteien außer der AfD stellen sich gegen die menschenverachtende Rede Beatrix von Storchs von der AfD zum Weltfrauentag im Bundestag. Sie stritt der Grünen-Abgeordneten Tessa Ganserer ihre sexuelle Selbstbestimmung in beleidigender sarkastischer Art öffentlich ab. Eine Schande.“

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Katrin Göring-Eckardt lobte nochmal das klare Gegenhalten von Britta Haßelmann: „Furchtbare Diffamierung von Tessa Ganserer heute im Bundestag durch Beatrix vom Storch. Sie spricht ihr Selbstbestimmung u. Identität ab. Danke an @BriHasselmann für die klaren Worte und an die De­mo­kra­t*in­nen aller anderen Fraktionen für die Solidarität.“

Sven Lehmann, der Beauftragte der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, positioniert sich ebenfalls auf Twitter: „Trans Frauen sind Frauen und @GansGruen ist eine Frau! Was Frau von Storch heute im #Bundestag von sich gegeben hat, ist menschenfeindliche Hetze. Aber das wird die #Ampelkoalition garantiert nicht daran hindern, das Transsexuellengesetz abzuschaffen.“

Tessa Ganserer engagiert sich gegen das Transsexuellengesetz

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Die bayerische Grünen-Politikerin Tessa Ganserer engagiert sich im Bundestag für die schnellstmögliche Abschaffung des Transsexuellengesetzes. Ganserer ist überzeugt davon, dass auch in der Bevölkerung eine breite Mehrheit hinter dem Vorhaben stehe. Die Gesellschaft sei längst weiter als die Gesetzgebung.

Das Transsexuellengesetz soll nach den Plänen der Ampel-Koalition abgeschafft und durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzt werden. Dem Koalitionsvertrag zufolge soll eine Änderung des Geschlechtseintrags beim Standesamt dann grundsätzlich per Selbstauskunft möglich werden.

Die Prozedur, die trans Personen derzeit durchlaufen müssen, wenn sie ihren Namen und Geschlechtseintrag ändern wollen, bewertet Ganserer als „entwürdigend“. Dazu zähle, dass die Menschen sich psychologisch begutachten lassen und intimste Fragen beantworten müssten, kritisierte Ganserer, „nur damit ein Gericht feststellt, dass dieser Staat uns als die Menschen akzeptiert, die wir nun einmal sind“. Die 44-Jährige lehnt es ab, diese Prozedur zu durchlaufen. (mit epd)

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65 Kommentare

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  • Ehm ... entspricht die "Argumentation" von Frau von Storch nicht exakt der von Frau Schwarzer?

    • @Kaboom:

      Da kann ja dann die rechte Storch ein Secktchen anstoßen mit jenen identitätspolitischen Linken, denen diverse Feministinnen schon immer ein Dorn im Auge waren.

    • @Kaboom:

      Arme Grand Old Schachtel. Da hat sie sich mal wieder ein Ei gelegt. Denn dem Frauenbild von Frau von Storch wollte sie ganz sicher KEINE Schützenhilfe leisten. Aber nur weil eine Meinung verbohrt ist und zum gleichen Ergebnis kommt wie eine andere Meinung, die hasserfüllt und Argumente sucht, sollte man nicht Beide in einen Topf werfen.

      • @Normalo:

        "Aber nur weil eine Meinung verbohrt ist..."



        ... könnte in der Causa Alice Schwarzer die Altersweisheit besitzen und irgendwann anerkannt haben, daß sich die Welt schneller weitergedreht hat.

        • @Hugo:

          Altersweisheit ist eine eher seltene Tugend - vor allem bei Menschen, die ihr ganzes Schaffen darüber definieren, dass sie sich und ihre Meinung NIE haben unterkriegen lassen. Die tendieren meist eher in die andere Richtung ("-starrsinn").

          Von daher sollte man sich wohl damit abfinden können, wenn Frau Schwarzer diese Tugend - ZUSÄTZLICH zu ihren ungewöhnlich zahlreichen sonstigen Qualitäten - nicht auch noch aufweisen kann. In dem Dorf rund um ihr Redaktiontürmchen herum sagt man "Läävve un läävve losse.", nimmt sie in den Arm und belässt es dabei.

    • @Kaboom:

      Sicher, sie nimmt ja auch ausdrücklich Bezug auf den Emmaartikel.

  • Der dritte Versuch, es ist mir ein Rätsel, was der taz an meinem Verweis zur EMMA nicht gefällt.



    Als die EMMA ähnliche Positionen wie Storch vertrat, gab es zwar auch Kritik.



    Aber es war nie die Rede von menschenfeindlicher Hetze, furchtbarer Diffamierung, einer menschenverachtenden Rede.



    Wird da mit zweierlei Maß gemessen?

    Und das nach dem jetzigen Gesetzesstand Ganserer rechtlich gesehen ein Mann ist, wird doch nicht ernstlich bestritten werden.

  • Kein Wort dazu, auf welcher Grundlage Storch Ganserer ihr Frausein abgesprochen hat?

    Verdächtig...

    #FairnessFuerFrauen

  • Ganserer war vor ein paar Jahren nach eigener Aussage eher ambig. Jetzt fühlt sie sich als Frau. Ist ja okay. Aber nach den Ideen zum Selbstbestimmungsgesetz soll so eine Neuverortung jährlich möglich sein, mit allenrechtlichen Folgen. Dass das dann die Gesellschaft mittragen soll mit allen rechtlichen Folgen ist inakzeptabel. Eine solche wäre dann z. B. der Straftatbestand des Deadnamings. Dass jmd. nur erwähnt, dass da eine Frau mal ein Mann war, wäre eben nicht nur unhöflich. Es könnte sehr viel Geld kosten.

    Es ist auch nicht zu verstehen, dass eine Frauenquote -die für strukturelle Benachteiligung von Frauen gemacht wurde - von einer Person genutzt wird, die als Mann Karriere gemacht hat, während seine Frau ihm den Rücken freigehalten hat und die Familienarbeit erledigt hat. Warum haben die Männer in der Partei nicht einen Platz freigemacht, um der Benachteiligung von Transpersonen entgegenzuwirken?

    Die Grünen haben eine innerparteiliche Debatte darüber abgewürgt, sie haben sich dafür entschieden, die rechtliche Situation zu ignorieren ( Wahlrecht und Personenstandsgesetz) und lieber einen Präzedenzfall zu schaffen. Damit haben sie den Ball für die Rechten und die Rechtsaußen auf den 11m-Punkt gelegt. Die Reaktionen bleiben argumentativ sehr dünn, außer Betroffenheit und der schwache Versuch, die Rechten in die Schämecke zu stellen und Solidaritätsadressen setzt sich leider niemand mit dem Problem in offener Debatte auseinander. Und das ist leider antidemokratisch, so zu tun, als gäbe es einen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass biologische primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale bei der Definition von Geschlecht überhaupt keine Rolle spielen sollten.

    Nach dieser Szene wird es nun noch leichter werden, alle Menschen, die auch nur die Frage stellen: "Was ist ein Mann?" "Was ist eine Frau?" als faschistisch, ausgrenzend, menschenverachtend und sonstwas hinzustellen und eine Debatte zu vermeiden.

  • Danke Frau Storch! Du hilfst dabei dieses abscheuliche Gesetz abzuschaffen, in dem du das Thema, wenn auch in abscheulicher Weise, einmal mehr ins Bewusstsein der Abgeordneten bringst.



    Liebe Ampel, schalt hier schnellstens auf Grün; Es wird in meinen Kreisen sehnlichst erwartet.

    • @zeroton :

      In meinen Kreisen nicht.



      Auch ich würde sehr gerne mein Bankkonto auf meinen weiblichen Namen führen oder meinen PKW auf meinen selbstgewählten weiblichen Namen (den ich auch schon zweimal änderte) zulassen.



      Machen die einfach nicht.



      Und im Bundestag verfahren die genau so.



      Mit dem gleichen Recht könnte auch ein Italiener MdB werden oder ein Russe. Auch das geschieht nicht.







      Eher sollte es anders laufen: Divers.



      Es muss eine Diversenquote geben, und dann sind solche Tiraden wie von Frau von Storch völlig inhaltsleer.

      • @Chris Teuber:

        Bank wechseln? Der neue Name kann bei etlichen Banken auf der Bankkarte wie auf dem Ergänzungsausweis lauten. Gleiches gilt für die Krankenkassen, die eine machts, die andere nicht.

  • Vielleicht sollte man auch mal Betroffene selber fragen, wie sie zur Causa Ganserer stehen.

    Ich bin eine Trans*Person, etwa so wie Frau Ganserer auch. Also einfacher Wechsel der Kleidung und Frisur und dem schönen Gefühl meine weibliche Seite auszuleben.

    Die Höflichkeit meiner Arbeitgeber und Kunden und Umgebung gebietet es zudem mich als "Frau" anzusprechen.



    Meine Bank besteht allerdings auf meinem männlichen und abgelegten Namen. Die Behörden auch. Warum? Das verstehe ich nicht. ;-)

    Und so ist es auch im Bundestag – den Respekt ggü. Frau Ganserer als Frau ist sicher richtig und geboten. Und schön, dass "wir" endlich auch in der hohen Politik sichtbarer werden.

    Es ging aber um die Frauenquote (also Geschlecht vor Qualifikation) - und da Frau Ganserer nun mal keine ist, kann sie genau so wenig als Frau in den Bundestag einziehen, wie ich einen (seltenen) Frauenparkplatz zu Lasten wirklich gefährdeter Frauen beanspruchen darf oder meinen PKW auf meinen weiblichen Namen zulassen kann. Klingt eigentlich logisch. Zumindest wäre dies gesetzlich so geregelt.

    Das sind nun mal Fakten und in meinen Kreisen (Transsexuellen-Foren) diskutiert man ebenfalls darüber und kommt mehrheitlich zu dem gleichen Schluss wie Frau von Storch (auch wenn das beileibe die einzige Ausnahme bleiben wird).

    Die Art jedoch, wie Frau Storch dieses bekannte und auch schon von Frau Schwarzer thematisierte "Problem" zur Sprache brachte ist natürlich zu kritisieren.

    Die unsachlichen Reaktionen darauf allerdings auch.

    • @Chris Teuber:

      B`90/Die Grünen können aber selber entscheiden, wie "Frau" definiert wird und somit ist zumindest die Unterstellung "rechtswidrig", welche die volljuristisch ausgebildete Angehörige alten Naziadels in den Ring warf, rechtswidrig ;).



      Zumal, wenn ich des richtig erinnere, Tessa Ganserer wie Du auch, mit dem bestehenden Gesetzen bezüglich der Manifestierung ihres "juristischen Geschlechts" ein Problem hat.



      Wenn eine*r Frau von Storch ob ihrer Giftspritzerei im BT irgendwie an den Karren pissen kann mit Mitteln des Rechtstaats möge mensch des tun!

  • Erstmal unabhängig von B. von Storch:

    Vielleicht müsste einfach noch viel deutlicher kommuniziert werden, dass die Wörter "Mann" und "Frau" inzwischen in anderer Bedeutung gebraucht werden als früher. Manche eher diskursferne Menschen wissen schlicht noch nicht, dass damit jetzt die jeweilige Eigenwahrnehmung einer Person gemeint ist und nicht etwa eine "biologische" Kategorie. Das Wissen um diese Bedeutungsänderung ist aber Voraussetzung dafür, um den Satz "trans Frauen sind Frauen" für einen wahren Satz halten zu können. Hier ist einfach mehr Aufklärungsarbeit angesagt. Hinter Zweifeln muss nicht immer Angst oder Hass stecken, manchmal ist es auch einfach die oben genannte Begriffsverwirrung.

    Unabhängig davon, ist es natürlich immer richtig, zu anderen Menschen höflich und freundlich zu sein und sie so anzusprechen, wie sie angesprochen werden möchten. Dass die AfD auf solche Tugenden pfeift, war klar.

    • @Marcel_L:

      Also erstmal ist ihre Aussage ziemlich von oben herab. Schön dass eine kleine Gruppe Akademiker entscheidet wie die Mehrheit Wörter zu verstehen hat. Aber im Diskurs (sowohl Akademisch als auch Nicht-Akademisch) konnte ich bisher nichts von der von ihnen beschriebenen Begriffsklarheit entdecken. Mann und Frau sind im Normalen Sprachgebrauch Kategorien die sich an der Biologie orientieren. Ansonsten macht 'Frauenarzt' ja auch keinen Sinn. Oder auch Frauenquote.

      Und ja, ich stimme ihnen zu dass da nicht immer Hass oder so zugrunde liegt. Bei den meisten ist es einfach die Tatsache, dass es ihrer gelebten und erlebten Realität nicht entspricht. Die meisten Frauen werden diskriminiert, weil sie weiblich sind. Nicht weil sie sich in einer bestimmten Art verhalten. Ich selbst würde abgelehnt weil ich mich als weiblicher Mensch eher maskulin verhalten habe.

      Ich habe noch niemanden getroffen, trans oder nicht, der mir das vernünftig erklären konnte.

    • @Marcel_L:

      Mann bzw. männlich und Frau bzw. weiblich sind keine biologische determinierten Kategorien mehr? Lassen Sie das mal nicht den lieben Gott oder Charles Darwin hören.

      Der von Ihnen postulierte Wandel der Bedeutungen ist vermutlich auf wenige Avantgardisten begrenzt.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Die Sache hat positive Aspekte:

    1. Man muss die AfD nicht zum Jagen tragen - in schöner Regelmäßigkeit demonstriert sie freiweillig, wie reaktionär und dumm ihre Vertreter sein. Wären sie klüger, würden sie sich auf solche billigen Schaukämpfe nicht einlassen.

    2. Der Nachholbedarf an Regelungen zur - ich bin in den Begrifflichkeiten noch nicht sattelfest - Identität von Menschen ist offensichtlich, solange es Menschen gibt, die solche Attacken überhaupt für notwendig oder wenigstens gerechtfertigt halten.

    Die CxU (und im Übrigen auch die FDP, auch wenn Buschmann jetzt den Erneuerer gibt) haben Jahrzehnte lang die Entwicklung entsprechender Lösungen und Regelungen blockiert. Da könnte mal die Ampel einen Punkt machen, der nichts kostet, aber mal einen Grund setzt, warum man eine der Ampelparteien gewählt haben könnte.

    Denn: Mieses Corona-Management, finanzmarktgläubige Wirtschaftspolitik, Krieg mit Russland, Dekarbonisierung im Scheckentempo und ein geradezu extremistisches Festhalten an Vater-Mutter-Kind hätte ich auch von Laschet oder Merz haben können.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Zu 1. So einseitig würde ich das nicht sehen. Diese Schaukämpfe sind angesichts der bestehenden Mehrheitsverhältnisse das Hauptmittel der AfD, ihre Anhängerschaft bei Laune zu halten. Die AfD wird von der ja zu erheblichen Teilen gerade gewählt, um solch plump-reaktionäres Gedankengut in den politischen Diskurs einzubringen.

  • Die wesentliche Frage scheint doch aber zu sein wie verhindert werden kann, dass Nicht-trans-Menschen sich als solche ausgeben, um daraus Vorteile zu schlagen. Leider sind eben nicht alle Menschen gut und ehrlich und das zieht sich durch alle Geschlechstformen. Ideen?

    • @Winston Smith:

      Die Idee war bisher eine eingehende Prüfung, die solche Motive als auch andere psychische Probleme ausschließen sollte. Aber das ist ja nun nicht mehr oportun.

  • Theater,Theater : Natürlich hat jede*r das Recht, sich so einzuordnen, wie sie/er sich verortet. Natürlich ist es perfide von Frau von Storch, die Widersprüche in Bezug auf die männliche Akkreditierung beim Bundestag aufzudecken, ausgerechnet in einer Debatte zum Weltfrauentag. Divers ist halt noch nicht ganz so normal, wie es sein sollte. Ich stelle mir angesichts des tränenreichen Schauspiels im Bundestags die Frage, ob diese Frage von oben durch eine Kandidatenaufstellung in einem Schaufenster zu lösen wäre. Eine bizarre, ja sektiererische , für viele -auch gutmeinende- Wähler*innen unverständliche Aktion, ein Stich ins Wespennest, ist er der AfD gelungen?

  • Soll mich das wundern?

    Das ist das Schema der AfD

    Schritt 1



    verbale Grenzüberschreitung

    Schritt 2



    Die gesamte Medienlandschaft springt über das Stöckchen.

    Schritt 3



    Die AfD hat die Aufmerksamkeit und erntet den Zuspruch und Mobilisierung von Rechts.

    Schritt 4



    Punktsieg für die AfD. Man hat die Truppen hinter sich gesammelt, denn der AfD ging es noch nie darum Grüne oder Woke auf ihre Seite zu bekommen.

    Wenn es nicht so bitter wäre, würde ich gratulieren.

  • Persönliche Angriffe und Respektlosigkeit sind das Markenzeichen der AfD. Frau Storch reiht sich in dieses traurige Bild nahtlos ein. Gerade das Thema Respekt würde der Debatte gut tun. Man kann ja eine abweichende Meinung zum Thema Wahrnehmung von Trans-Menschen haben. Das allein ist nicht das Problem. Ob und wie man sich auf offener Bühne dazu äußert, macht den Unterschied.

    Trans-Sein spielt sich in der persönlichen (Selbst-)Wahrnehmung ab. Das macht die Sache für Außenstehende schwer zugänglich. Ein Satz wie "Ich nehme mich als Frau wahr" ist natürlich ohne Wenn und Aber zu respektieren. Respekt muss aber auch gegenseitig sein. Auch eine subjektive (Fremd-)Wahrnehmung kann nicht einfach geleugnet werden. Auch ein "Ich nehme dich als Mann wahr" muss respektiert werden, wenn es sensibel und respektvoll vorgetragen wird.

    • @Winnetaz:

      Ich nehme dich als nicht die hellste Kerze auf dem Leuchter war.



      Sensibel und respektvoll genug?

      /trolling

      Es gibt keine sensible Art, einer anderen Person ihre Identität abzusprechen. Nichts anderes bedeutet es, eine Transperson absichtlich mit dem falschen Geschlecht zu anzusprechen - auch wenn das nicht in der absoluten Rücksichtslosigkeit passiert, wie die Storch das hier praktiziert hat. Man möge hier doch kurz die Mokassins wechseln (darum ja auch der trollige Einstieg): wie soll Mensch reagieren, wenn 'Gleichstellungsbeauftragter' einen mit dem falschen Geschlecht anspricht? Eine freundliche und offene Diskussion ansetzen, nach dem Motto 'we agree to disagree'? Humbug. Und selbst wenn man kein queeres (Selbst)Verständnis hat, ein Mindestmaß an Respekt kann man wahren.

      • @Sav:

        Dass die Identität eines Menschen etwas ausschließlich Selbstbestimmtes wäre, ist das unwissenschaftliche Dogma. Eine Art Vulgärkonstruktivismus, der queeres Denken in anthropologisch unhaltbarer Weise verkürzt. Menschen, auch queere Menschen sind soziale Wesen. Dass sie sich von fremden Herrschaftsvollzügen frei machen wollen, ist erstens nicht notwendigerweise erfolgreich (mitunter wird einfach die eine durch die andere Herrschaft ersetzt) und ändert vor allem auch nichts an der sozialen Verfasstheit ihrer Identität. Die Identität mag in großen Teilen konstruiert und nicht irgendwie "natürlich" vorgegeben sein, sie bildet sich aber nicht durch einen autonomen und von äußeren Faktoren unabhängigen, monadischen Willensentschluss, sondern im Zusammenspiel von Fremd- und Selbstwahrnehmung und den diese Wahrnehmungen beeinflussenden willentlichen und unbewussten Handlungen, Vorstellungen und Einstellungen der beteiligten Personen und ihrer Umwelt (darunter natürlich auch Herrschaftsvollzüge, die sind ja nicht plötzlich weg). Niemand kann frei darüber bestimmen, wie die anderen sie oder ihn sehen, ja nicht einmal wie er oder sie sich selbst sieht. Er oder sie kann das durch sein oder ihr Verhalten zu beeinflussen versuchen, das kann aber auch in die Hose gehen oder ein nicht angestrebtes, mitunter auch überraschendes oder lehrreiches Ergebnis hervorrufen. Im Idealfall gibt es da eine Reifung. Damit umzugehen und solche Identitätsbildungsprozesse zu verstehen und zu steuern zu versuchen, nennt sich Selbstreflexion. Wenn jemand mit einem anderen als dem gefühlten Geschlecht angesprochen wird, löst das im Besten Fall einen Reflexionsprozess aus, der zu größerer Selbsterkenntnis führt, die dann wiederum das Bild beeinflusst, das man sich von sich macht und dem Gegenüber bietet. Identität ist also ein Wechselspiel zwischen Fremd- und Selbstbild. Vieles von dem, was in Debatten wie diesen geäußert wird, ist eher eine Karikatur queerer Identitätsbildung.

  • Hoffe die Koalition nimmt diesen Vorfall zum Anlass, das Selbstbestimmungsgesetz so schnell wie möglich umzusetzen.



    Das TSG ist laut Bundesverfassungsgericht verfassungswidrig. Die Betroffenen warten schon viel zu lange auf eine Reform.



    Und alle anderen sollten mal aufhören, ihren Senf dazu abzugeben, für sie ändert sich dadurch nämlich:



    Nichts.

  • #SolidaritaetmitTessa



    bedingungslos!

  • Frau Ganserer ist rechtlich gesehen ein Mann. Dies ist auch unstrittig. In Ihrem Personalausweis steht sie als Herr Markus Ganserer. Sie ist auch unter diesem Namen in den Bundestag gewählt worden. Auch dies ist unstrittig, und kann jederzeit nachgeprüft werden. Frau Ganserer hat es bislang unterlassen, sich auch rechtlich als Frau eintragen zu lassen, da sie die Formalien, die dafür notwendig sind, als entwürdigend empfindet. Dies ist ihr unbenommen, aber es ist nach wie vor geltendes Recht. An dieses hat auch Frau Ganserer sich zu halten.

    • @Stefan Schaaf:

      Schau ma, in Frau Storchs Ausweis steht auch nicht "Nazi" drin, aber ich nenne sie trotzdem so.

    • @Stefan Schaaf:

      Sowas wie Anstand, Höflichkeit, Respekt steht halt nicht so schön im Gesetz, gell? Deshalb muss sich Frau von Storch auch nicht dran halten, sondern kann so richtig schön billig abledern und einen anderen Menschen verletzen. Sich auch an die kleinen ungeschriebenen Gesetze zu halten (nennen wir's die Goldene Regel in all ihren Ausformulierungen über die Jahrtausende hinweg), ist meistens genauso wichtig wie sich an geltendes Recht zu halten (manchmal wichtiger).

    • @Stefan Schaaf:

      Welches Recht hat sie denn gebrochen?

      • @Leichtmatrose:

        Frau Ganserer hat natürlich kein Recht gebrochen. Im Kern geht es aber, denke ich, um etwas anderes. Nämlich um die Neugestaltung des Transsexuellengesetzes. Und da sehe ich, und nicht nicht nur ich, doch noch weiteren Klärungsbedarf, was die Auswirkungen der geplanten Neugestaltung dieses Gesetzes betrifft.

  • Daß Trans-Frauen keine Frauen seien, ist keineswegs nur eine Position, die sich auf der Rechten findet - auch traditionelle Feministinnen erkennen Trans-Frauen nicht als Frauen an und sehen ihre erkämpften Rechte, wie z.B. geschlechtsgetrennte (Schutz-) Räume bedroht.

    Abgesehen davon, daß es in der Tat (sehr wenige) Fälle gibt,die aus dem binären (sexuellen) Mann-Frau-Schema (objektiv) herausfallen, ein Schema, das in einer sich sexuell reproduzierenden Spezies die zwangsläufige Norm ist, ist die sexuelle Identität nicht frei wählbar: sie ist biologisch gegeben; die Unterscheidung zwischen 'gebärfähig' (Frau) und 'nicht-gebärfähig' (Mann) ist eine elementare Unterscheidung, die alle Säugetiere, darunter der Mensch, treffen und (in den allermeisten Fällen) immer zu treffen wußten, sonst gäbe es uns nicht.

    Die Geschlechtsrolle ('Gender') ist in der Tat kulturell und sozial und individuell flexibel.

    Mancher Mann hast mehr oder minder große Anteile die traditionell eher Frauen zugeschrieben wurden, und manche Frau mehr oder minder große Anteile, die traditionell eher Männern zugeschrieben wurden.

    Aber das ist nicht losgelöst vom biologischen Geschlecht zu denken. Dieses ('Sex') bleibt die eherne Grundlage, so wie wir das Gesetz der Gravitation nicht umgehen können. Über das biologische Geschlecht kann nicht per Willensakt verfügt werden. Auch eine Frau mit einem hohen Anteil traditionell Männern zugeschriebener Eigenschaften bleibt eine Frau.

    Die 'Freiheit' hat ihre Grenzen in der Realität. Elementare Kategorien unseres Wirklichkeitsverständnisses abzuschreiben, ist ein leichtfertiges und nicht ungefährliches Spiel. Es kann Einfallstor des Irrationalismus sein.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Roger M.:

      Die Biologie ist viel weniger eindeutig, als sie sich das wünschen. Und es sind eben keine nutzlosen Abweichungen, weil sie der Reproduktion gerade nicht dienen, sondern integrale Bestandteile der Überlebensfähigkeit der Spezies.

      Biologie probiert mehr oder weniger zufällig immer wieder herum, ob's nicht noch eine bessere Lösung gibt. Das ist Evolution.

      Und in bäuerlichen Gesellschaften, die einen intensiven Kontakt zu Evolution über die Tierhaltung, Zucht, aber auch den Ackerbau hatten/haben, galten die Abweichungen stets als ein Teil des Ganzen. Wenn man sich in der Heimatforschung ein wenig warm liest, stellt man fest, dass die europäischen, bäuerlichen Gesellschaften viel inklusiver waren, als wir uns das landläufig vorstellen. Nur so am Rande sei erwähnt, dass die katholische Kirche da durchaus ihren Anteil daran hatte.

      Dadurch, dass wir uns mit der Industrialisierung so weit von der Natur entfernt haben - und selbst Naturliebhaber wären oft mit einer guten Fernsehsendung besser informiert -, sind eine Menge übler Missverständnisse aufgekommen - die letztendlich mehr als einmal zu einem tödlichem Nationalismus und Rassismus geführt haben.

      Deswegen wären wir gut beraten, wenn wir Dinge, die wir objektiv nicht Regeln müssen, auch nicht regeln, sondern den Rahmen setzen für verantwortungvolle Entscheidungen des Inividuums.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Ihren letzten Absatz kann ich voll unterschreiben und würde auch der rein "chromosomalistischen" Festlegung von Menschen auf Geschlechter deutlich widersprechen. Aber das ist eine Meinung. In einer Demokratie muss - zumindest grundsätzlich - auch Platz für andere Meinungen sein.

        Und da wird es dann komplexer: Hier geht es ja - auch - um Regelungen, die wieder nicht nur die Transsexuellen betreffen, sondern auch Dritte - nämlich wie ein Mensch von ANDEREN Menschen zu behandeln ist, wenn er für sich diese oder jene Entscheidung hinsichtlich des gender trifft. Wenn mich nicht Alles täuscht, wird die Anrede mit dem abgelegten Namen von vielen LGBTIQ-Aktivisten in die Nähe der - vielleicht sogar strafbaren? - Beleidigung gerückt (genau wie meine ungegenderte Verwendung es Wortes "Aktivisten" auch schon wieder für alle möglichen Urteile gut wäre).

        An der Stelle schlägt die Argumentation von der Gewährung von Freiheiten für Einige in die Repression von etwaigen antagonistischen Verhaltensweisen aller Anderen um. Die mag auch gerechtfertigt sein, aber Entscheidungsfreiheit wird da auf BEIDEN Seiten betroffen. Also kann man da die Abwägung auch nicht so pauschal vornehmen.

    • @Roger M.:

      Ich kann der inneren Logik ihres Kommentars durchaus folgen, aber Sie basiert auf einer falschen Prämisse, nämlich, dass es realistisch möglich wäre, dass künftig jede/r sich das Geschlecht/Gender nach Lust und Laune und völlig belieben aussuchen würde, gar noch aus rein opportunistischen Gründen.

      In der Realität wird sich garantiert niemand von einem Tag auf den anderen als Frau definierende nur, um per Frauenquote irgendeinen Posten zu gewinnen oder mal ungestraft in der Damenumkleide spannern zu können.

      Niemand entscheidet sich einfach mal so spontan, zu einer Minderheit zu gehören, die immer noch unter massiver Diskriminierung zu leiden hat.

      • @Suryo:

        Nach Lust und Laune sicher nicht, aber aus Identitätskonflikten erwachsen immer häufiger Bedürfnisse das Geschlecht zu wechseln. Allerdings ist das sehr viel häufiger bei Frau zu Mann Transition der Fall. Junge Frauen, oft sexuell traumatisiert, sind dafür offensichtlich anfällig. Deswegen sollte die Diskussion verantwortungsbewusst erfolgen. Ehemalige alte Männern, die als Frau ein zweites Leben leben, sind da keine gute Referenz.

    • @Roger M.:

      Roger M .

      Herrlich, wie Sie, nehme an, als Cis Mann, Menschen wie Tiere in gebär-und nicht gebärfähig einteilen und die Biologie des Menschen auf die Geschlechtsmerkmale beschränken, ganz so als hätten wir kein Gehirn.

      Ist Ihnen eigentlich klar, wieviele Frauen mit und ohne Gebärmutter, nicht gebärfähig sind?

      2022 Frauen auf ihre Gebärfähigkeit zu reduzieren und im gleichen Kommentar von erkämpften Rechten auf Schutzräume zu verweisen, in denen wir dann hoffentlich bleiben mögen, ist sowas von absurd.

    • @Roger M.:

      Aha. Da ist die Wissenschaft aber schon deutlich weiter als Sie. Ich schlage Ihnen vor, dass Sie sich mal ernsthaft mit neuen Forschungen zum Thema "biologischem" Geschlecht auseinandersetzen anstatt hier unterschwellige Ressentiments zu streuen.

    • @Roger M.:

      Gibt übrigens ein passendes Wort als "traditionelle" Feministin.

      TERF (/ˈtɜːrf/) is an acronym for trans-exclusionary radical feminist. First recorded in 2008,[1] the term originally applied to the minority[2] of feminists espousing sentiments that other feminists considered transphobic, such as the rejection of the assertion that trans women are women, the exclusion of trans women from women's spaces, and opposition to transgender rights legislation. The meaning has since expanded to refer more broadly to people with trans-exclusionary views who may have no involvement with radical feminism.[3][4]

    • @Roger M.:

      Wie gesagt, es geht um die soziale Rolle. Niemand stellt Biologie in Frage und Transmenschen sind sich ihrer Biologie durchaus bewusst, weshalb viele ja auch Hormone nehmen und sich geschlechtsangleichenden Operationen unterziehen. Sie machen korrekte Bemerkungen um dann ein Scheinargument aufzubauen. Da wird dann plötzlich so getan, als ob es gefährlich wäre, eine Person mit ihren gewünschten Pronomen anzusprechen, bzw. wird es impliziert. Für mich ist es eine Sache von Respekt und Menschlichkeit, Menschen mit ihren gewünschten Pronomen anzusprechen und die Gründe dieser Person hierzu sind durchaus rational für mich nachvollziehbar. Die elementaren Kategorien Ihres Wirklichkeitsverständnisses gilt es zu hinterfragen.

    • @Roger M.:

      Stimme Ihnen grundsätzlich zu. Dennoch gibt es Menschen, deren neurologische Geschlecht, im Englischen auch gerne 'brain Sex' genannt, nicht mit dem körperlichen Geschlecht übereinstimmen. Diese Menschen haben also ein körperlich-medizinisches Problem, welches durch Hormontherapie und Geschlechtsumwandlung behandelt werden kann.



      Dieses medizinische Phänomen der Transsexualität ist real und sollte definitiv berücksichtigt werden. Meiner Meinung nach sind hormonbehandelte, Post-operative trans Frauen genauso Frauen wie die, die weiblich auf die Welt kamen :)

      • @curiouscat:

        "Meiner Meinung nach sind hormonbehandelte, Post-operative trans Frauen genauso Frauen wie die, die weiblich auf die Welt kamen."



        Das sind sie natürlich nicht, und z. B. eine medizinische Behandlung, die die weiterhin bestehenden biologischen Unterschiede ignoriert, kann übel enden.



        Aber gesellschaftlich-sozial kann und sollte man sie als solche behandeln.

        My 2 cents.

        • @Encantado:

          Ja also wenn es um Arzttermine und medizinische Sachverhalte geht muss die Person natürlich schon angeben dass er/sie eben Trans-geschlechtlich ist. So wie ich auch angebe dass ich Medikamente nehmen damit man das weiß. Aber es geht ja darum dass die Person Phänotypisch dem neurologischen Geschlecht ähnelt.

    • @Roger M.:

      Ein intelligenter Text, dem ich voll und ganz zustimme.

      • @Leningrad:

        Intelligent, weil er ihre Weltsicht bestätigt.

        • @_LuX_7:

          Ach, welche Weltsicht haben ich denn bitte als Schwuler mit Migrationshintergrund, ostzonal sozialisiert?

          • @Leningrad:

            Einfach nochmal den Kommentar durchlesen, denn Sie für intelligent befunden haben, dann wissen sie es.

            Weil Sie es erwähnen: gerade als Minderheit, welche oft selber unter Diskriminierung gelitten hat und in dem Wissen darüber wie es sich anfühlt, wenn andere Menschen über die eigene Identität verfügen wollen und Einem vorschreiben wollen wie man zu sein hat, sollte ungeteilte Solidarität mit anderen Mitmenschen, die von Diskriminierung und Hass betroffen sind, gelebt werden.

            Das von ihnen als intelligent befundene Kommentar, kann von der Argumentation auch gegen ihre eigene Identität verwendet werden, weshalb ich es umso trauriger finde, dass sie nicht die Problematik dahinter erkennen.

  • Das Agieren der Abgeordneten von Storch ist im wiederwärtigsten Sinn faschistisch.



    Es entspricht zum einen exact den Rhetorik-Techniken der "Neuen Rechten", durch skrupellose Grenzüberschreitungen maximal zu provozieren.



    Es entspricht aber auch der feigen Art und Weise, (verletzliche) Einzelpersonen direkt anzugreifen.

    • @Wagenbär:

      Definieren Sie mal bitte faschistisch?

    • @Wagenbär:

      Das ist für Sie Faschismus im widerwärtigsten Sinne?

      Jemanden einen "Mann" nennen und den Namen erwähnen, unter dem diejenige bei der Bundestagswahl angetreten ist?

      Das ist persönlich verletzend, moralisch voll daneben, schäbig, weil frau sich zur Selbstprofilierung ein Opfer ausgesucht hat und vieles mehr.

      Aber Faschismus, erst recht im widerwärtigsten Sinne, tut mir leid, da kann ich nicht mitgehen.

    • @Wagenbär:

      Faschistisch sein macht das Wesen von Faschisten aus.

      • @Peter Lorenz:

        Ich würde Sie bitten, mal faschistisch zu definieren.

  • Sehe ich die AfD-Fraktion im Bundestag sitzen, die bulligen Männer in den billigen Anzügen und die paar Frauen, dann muss ich immer an böse Babys aus Horrorfilmen denken, die gerade überlegen, was sie heute kaputt machen könnten.

    Der letzte Funken zivilisierten Verhaltens ist in denen schon lange erloschen.

    Man kann sie nur bekämpfen.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      +1

    • @Jim Hawkins:

      Was Sie tun, nennt man Pfeifen im Walde.



      Die Geister gehen jedoch davon nicht weg.

      • @TazTiz:

        Schon klar, dass die nicht weg gehen.

        Es wird immer an die zwanzig Prozent Nazis, Reichsbürger, Antisemiten, oder aktuell eben Querdenker geben.

        Mal gären sie vor sich hin, mal brodelt der Sumpf hoch. Und seit ein paar Jahren sitzt er im Bundestag.

        Man darf nicht mit ihnen reden, man muss sie bekämpfen, wo und wann immer es geht.

        Die Geister kriegt man nie weg.

    • @Jim Hawkins:

      Ich konnte es nie genau verbalisieren, was ich beim Anblick dieser Horde empfunden habe, aber es ist exakt so, wie Sie es schreiben.

      • @K2BBQ:

        Freut mich, dass ich helfen konnte.

    • @Jim Hawkins:

      Die setzen halt auf Instinkte und das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Der Witz mit Instinkten ist, dass alle sie haben, auch wenn sie unterschiedlich stark von Kultur und Zivilisation überlagert sind. Aber aktivierbar ist das sehr leicht, wenn man es nur rücksichtslos genug immer wieder versucht.

      • @Mustardman:

        Also ich würde die nur auf die leichte Schulter nehmen, um sie dann auf die Matte zu knallen.

        • @Jim Hawkins:

          "Also ich würde die nur auf die leichte Schulter nehmen, um sie dann auf die Matte zu knallen."

          Soviel zum Thema Instinkte

          • @Amandas:

            Das ist mehr ein Reflex.