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Teures WohnenLinke will Mieten erst stoppen, dann senken

Die Linkspartei stellt ihr Konzept eines bundesweiten Mietendeckels zur Diskussion. Von den Zu­hö­re­r*in­nen gibt es Lob, dennoch fehlt ihnen etwas.

Mietendeckel-Ultras auf der Wahlparty der Linken nach der Bundestagswahl im Februar 2025 Foto: Florian Boillot

Berlin taz | Mieten und Wohnen war eines der Themen, das den Höhenflug der Linken bei der letzten Bundestagswahl ermöglicht hat. Am Freitag stellte die Linksfraktion nun ihr Konzept eines Mietendeckels vor und diskutierte ihn unter anderem mit Ver­tre­te­r*in­nen von Mietervereinen, Studierenden, Wohnungslosen und den „Architects for Future“. Man wolle die Partei der Mieterinnen und Mieter sein, bekräftigte Fraktionschefin Heidi Reichinnek zum Auftakt.

Der Mietendeckel, den die Linke in Zusammenarbeit mit Forschern und Mietvereinen erarbeitet hat, sieht zwei Stufen vor. Im ersten Schritt fordert die Linke einen sofortigen Mietenstopp, der verhindern soll, dass während der Erarbeitung des bundesweiten Mietendeckels präventiv Mieterhöhungen durchgeführt werden. Im zweiten Schritt werden die Mieten dann gedeckelt.

Der sofortige Mietenstopp trennt zwischen Bestandsmieten und Wiedervermietungen und differenziert zudem zwischen „angespannten Wohnungsmärkten“ und „nicht angespannten Wohnungsmärkten“. Mieterhöhungen sollen in den angespannten Märkten entweder vollständig ausgeschlossen werden (Bestand) oder maximal auf die ortsüblichen Vergleichsmieten beschränkt werden (Wiedervermietung).

In nicht angespannten Lagen sollen Mieterhöhungen in drei Jahren auf maximal sechs Prozent beschränkt werden (Bestand). Bei Wiedervermietungen soll die Miete in drei Jahren ebenfalls um maximal sechs Prozent der ortsüblichen Vergleichsmieten oder der gegebenenfalls niedrigeren Vormiete steigen können. Fast alle Ausnahmereglungen sollen abgeschafft und Verstöße sanktioniert werden.

Sanktionen für überhöhte Mieten

Der Mietendeckel, der im zweiten Schritt eingeführt wird, enthält eine Reform der ortsüblichen Vergleichsmieten hin zu einer „echten Durchschnittsmiete“. Außerdem soll das bisherige System der Ausweisung von Gebietstypen reformiert werden. Der größte Eingriff des vorgestellten Mietendeckels wäre die bundesweite Festsetzung kommunaler Mietobergrenzen. Im selben Schritt sollen dann überhöhte Mieten abgesenkt werden.

Besonders wichtig ist im Konzept der Linkspartei, dass der Mietendeckel eng kontrolliert wird. Die zuständigen Behörden müssen nach Vorstellung der Linken in die Lage versetzt werden, den Deckel durchzusetzen und Verstöße zu ahnden. Für zuviel gezahlte Miete sollen die Be­woh­ne­r:in­nen den Anspruch auf Rückerstattung erhalten.

Diese Vorschläge stoßen bei den Zu­hö­re­r*in­nen auf große Sympathie, und dennoch fehlt ihnen etwas. Zum einen fordern fast alle Red­ne­r*in­nen aus der Zivilgesellschaft und den Organisationen einen größeren Fokus auf das Thema Enteignung oder, wie es eine Rednerin beschreibt: „nicht Enteignen, sondern Rückübereignung. Wir holen uns nur unser Eigentum zurück.“

Die rot-rot-grüne Regierung führte 2020 einen lokalen Mietendeckel in Berlin ein. Dieser wurde jedoch ein Jahr später vom Bundesverfassungsgericht aus formalen Gründen wieder einkassiert. Begründung: Berlin habe mit diesem Gesetz die im Grundgesetz geregelte Gesetzgebungskompetenz überschritten. Der Bund müsste solche Mietvorhaben regeln. Und genau das soll das neue Konzept anstoßen.

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106 Kommentare

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  • Libuda , Moderator

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  • Macht was ihr wollt. Mir ist es egal. Ich wohne im eigenen Haus.

  • Ich hab’s bei meiner Tante gesehen

    Erzieherin, hat sich eine kleine Wohnung gekauft und abgestottert. Dann einen Mann kennengelernt, zusammengezogen und die Wohnung vermietet.

    Ging erst gut. Dann hat der Mieter seinen job verloren, Miete nicht gezahlt, Wohnung im desolaten Zustand hinterlassen. Sie ist am Ende auf den Kosten sitzen geblieben… eine Vermieterin weniger in D. Starkes Mietrecht wirkt leider nicht nur positiv

    Es lohnt auch ein Blick nach Argentinien. Mieterschutz wurde dort massiv eingeschränkt. Und auf einmal waren doppelt so viele Wohnungen verfügbar und der Neupreis der Miete ist gesunken ( altverträge sind gestiegen ). Klar, ist bei weitem immer noch nicht alles gut, aber es wird besser.

    Eine gut gemeinte Regulierung an der falschen Stelle kann ziemlich unangenehme Folgen haben.

    Und man erinnere nur was die Taz über landeseigene Wohnungen geschrieben hat: die waren sehr bescheiden…. Also ist mir der Idee kein Blumentopf zu gewinnen

  • Vielleicht ist das auch ein Einkommensproblem oder ein Problem der Abgaben auf das Einkommen?



    Was wäre, wenn Menschen mit "normalen" Berufen wie z.B. Busfahrer soviel verdienen würden, dass sie sich einen Neubau auf dem Land oder eine ETW in der Stadt leisten könnten? Früher ging das und wer es nicht gar so gut getroffen hatte profitierte dann von einer Werkswohnung.



    Wenn ich im Gedanken so mal die ganze Verwandschaft und Bekanntschaft von vor ca. 50 Jahren durchgehe da hat kaum jemand zur Miete gewohnt, manchmal haben Kinder bis nach der Ausbildung bzw. dem Studium zur Miete gewohnt, oder vorübergehend, bis man ein Haus gebaut hatte. Einige haben das Haus oder die Wohnung der Eltern übernommen. Bei der damaligen Elterngeneration waren auch keine mit besonders bezahlten Berufen dabei oftmals waren die Frauen nur Hausfrauen und damals noch keine Akademiker, die kamen erst in der nächsten Generation.



    Wohnen war irgendwie kein so großes Problem wie heute.



    Es kann ja nicht alles auf die geänderte Demografie zurückzuführen sein.

  • Wer Bitteschön soll denn das alles kontrollieren?



    Bei uns im Ort (700 Einwohner und Glasfaser an jeder Ecke) stehen mind. 8-10 Wohnungen leer weil die Besitzer nicht mehr vermieten wollen. Da man ein gewisses Alter erreicht hat will sich eben nicht mit irgendwelchen Mietern rumärgern. Das ist nur zu verständlich.



    Am Ende werden noch den „Nichtvermieter“ mit Bußgeld gedroht. Könnte ich mir bei der Linken nur all zugut vorstellen.

  • Super intelligent, liebe LINKE, genau die Vermieter zu bestrafen, die sich aus Anstand bisher mit Mieterhöhungen zurückgehalten haben, obwohl die Mieten kaum mehr die Kosten decken.

  • Freunde, die noch einigermaßen günstig in Berlin zur Miete wohnen, würden sich über derartige Regelungen mit Sicherheit freuen.

    Nur hier, aus der Distanz einer kleinen, eher wohlhabenden Gemeinde im Südwesten, da kann man (sich) schon fragen, wieviele der doch händeringend gefragten neuen und vor Allem preiswerte Wohnungen durch eben diese Regelungen entstehen.

    Und außerdem wo?

    • @sutrebe:

      Viele würden sich in Berlin darüber freuen. In Berlin werden mit die höchsten Löhne gezahlt. Wenn man dann noch Mieten zahlt wie in Meck-Pom oder bei einem Wohngeldberechtigten ist das natürlich traumhaft.

      Mir zeigt die sozial völlig undifferenzierte Betrachtung des Mieten- und Wohnungsbauproblems, dass die Linkspartei ihr Klientel, Arme und Arbeitslose, aus den Augen verliert. Sie will ihre Felle bei den hippen, jungen bald gut verdienenden Bürgern einholen und ihnen gleichzeitig die höchsten Löhne gönnen

  • Ich denke, dass es vielerlei Probleme bei diesem Thema gibt.



    Ein Kernproblem sehe ich darin, dass ein Grundrecht (angemessenes Dach über dem Kopf) nicht zum Spekulationsobjekt werden darf.

    Entsprechend wäre es zielführend mehr Wohnraum in genossenschaftliche Hände zu geben (denn realistisch wird nicht jeder Bürger ein Eigenheim haben können oder wollen).

    Gleichzeitig braucht es für Privatbesitzer (einzelne Wohnungen / ggf. ein Mehrfamilienhaus) Regelungen, die die Aufwände und Risiken minimieren (denn die sind faktisch in den Mieten mit eingepreist, was ich verständlich finde).

    Als beliebiges Beispiel: wenn hohe Kosten für Reparaturen an einem alten Haus anfallen (was sehr wahrscheinlich eintritt), ist ein Ausbleiben von Mietzahlungen ein massives Problem.



    Wenn es dafür Unterstützung geben würde, müsste ein Vermieter weniger "Risikoaufschlag" ansetzen.



    Um das nochmal ganz klar zu stellen - hier sind Kleinstvermieter gemeint, die z. B. nach Umzug die vorher selbst genutzte Immobilie vermieten.

    Hier wäre als Alternative auch denkbar den Verkaufsprozess an echte Wohngenossenschaften zu erleichtern.

    Eine Veränderung braucht es in jedem Fall.

    • @Hildeguard42:

      Danke für Ihren Beitrag.



      Angemessenes Wohnen muss schon sein. Die Frage ist, was angemessen ist. Die billige grosse Wohnung in Berlin mit gutem ÖV-Anschluss und Fahrrad Mitnahme ins Umland ist sicherlich wünschenswert, aber wir werden nicht jeden damit versorgen können.

      Ganz konkret: ich habe ein Sechsfamilienhaus im Schwarzwald geerbt, 50 Jahre alt



      Ich habe eine Offerte für eine Wärmepumpenheizung und für eine Dachsanierung (mit neuen Badezimmern), zusammen 350 000 €. Ich bin 58 Jahre alt. Ich werde diese Investition in meinem Leben nicht wieder hinein bekommen durch erhöhte Mieten.



      Damit ist das Haus immer noch nicht auf dem Stand der Technik.



      Ich werde wohl etwas unternehmen. Das letzte Hemd hat keine Taschen, und ich habe niemanden, dem ich etwas hinterlassen müsste. Einfach aus einem gewissen Gefühl für Anstand. Ich danke Ihnen, dass Sie das irgendwie nachvollziehen können.



      Mich kotzt aber an, dass für viele hier im Forum jeder, der etwas auf der Seite hat, ein Ausbeuter ist und enteignet werden muss.



      Dabei sind die Versorgungsbezügeveines gewöhnlichen Studienrats mit 0.715 * 50 000€ über 20 Jahre gerechnet mit einem Kapital von 700 000 bei Eintritt in die Pension äquivalent

  • "Die Linkspartei stellt ihr Konzept eines bundesweiten Mietendeckels zur Diskussion. Von den Zu­hö­re­r*in­nen gibt es Lob, dennoch fehlt ihnen etwas."

    Ja es fehlt der Linken die Beteiligung an der Bundesregierung. Und die nachste Wahl ist in ungefähr 3 1/2 Jahren.

    • @Martin Sauer:

      "es fehlt der Linken die Beteiligung an der Bundesregierung. Und die nachste Wahl ist in ungefähr 3 1/2 Jahren."



      Und die nächste Beteiligung der Linken an einer Bundesregierung ist vermutlich noch weitaus länger hin...

  • Enteignen.



    Büros umwidmen, Kreuzfahrtschiffe umwidmen, Schlösser umwidmen, Aufstocken, Leerstand sanieren. Alles, nur nicht mehr Fläche versiegeln. Solar oder Grün auf die Dächer und die Balkone.



    Wenn die Regierung gegen Bürokratie wettert, heißt das, dass Häuser gebaut werden, die dünnere Wände haben, dünnere Decken, schimmelanfälliger sind und sch... zum drin Wohnen. Die Leute, die sagen: "lieber Etagenklos als obdachlos" rechnen nicht damit, dass es sie je in so ein Loch verschlägt. Kann aber passieren. Eine anständige Wohnung ist genauso lebensnotwendig wie gesundes Essen und grün vor der Hütte. Grundbedürfnisse müssen dem Markt entzogen werden, sonst bleiben wir alle erpressbar.



    Enteignen.

    • @Patricia Winter:

      "Enteignen."



      Ihnen ist aber schon klar, das eine Enteignung nicht einfach ein Wegnehmen bedeutet, sondern auch eine angemessene Entschädigung hierfür?

    • @Patricia Winter:

      Sie dürfen sich auch einen Kleingarten mieten/pachten, vielleicht mit Freunden zusammen und darin Ihre Lebensmittel selber anbauen. Dafür brauchen Sie keine Enteignung fordern - können Sie natürlich, wir leben in einem freiem Land.

    • @Patricia Winter:

      Da gibt es noch genügend Schlösser, Burgen und ehemalige Herrenhäuser in ruinösem Zustand, die kann man teilweise für den symbolischen Euro erwerben, was hält sie auf, schaffen sie Wohnraum!

    • @Patricia Winter:

      Wieso bitte schimmelanfälliger? Lüftung ist das Maß der Dinge. Wird von vielen leider vergessen.

  • Wird das nicht hat schon in der DDR probiert, die Marktdynamik durch zentrale Komitees zu ersetzen? Ist (nicht nur) der Bausubstanz schlecht bekommen.

  • Mietendeckel + massiver öffentlicher Wohnungsbau haben bisher jede Wohnungskrise gelöst.

    Aber es muss eben beides gemacht werden.

  • Hohe Mieten sind das Symptom, man muss an die Ursachen ran: zu viel Nachfrage trifft auf zuviel Angebot.



    Um das Angebot zu verbessern muss Bauen billiger und schneller werden.



    Mit politischen Mitteln kann man am einfachsten bei der lähmenden Bürokratie das Bauen vereinfachen.



    Zwei kleine Beispiele: ein Abriss muss in meiner Kommune durch das Wohnungsamt genehmigt werden. Bearbeitungsdauer: bis zu 12 Monate, die erst laufen wenn die Baugenehmigung da ist. Der Typ einer Wärmepumpe im Neubau muss per Formular durch die Stadt genehmigt werden (wegen Lärm).



    Alles gut gemeint, aber insgesamt verlangsamt und verteuert es das Bauen und damit auch die Mieten.



    Aber wenn die Bauministerin an die Bürokratie ran will, schreit die Linke sofort. Vielleicht sollte man mal nach Stockholm fahren und dort lernen wie wegen (!) gedeckelter Mieten, die Mietpreise exzessiv teuer wurden.

    • @MK:

      "zu viel Nachfrage trifft auf zuviel Angebot."



      Zuwenig Angebot, meinen Sie sicher, oder?

    • @MK:

      "... man muss an die Ursachen ran: zu viel Nachfrage trifft auf zuviel Angebot"

      ZUVIEL ?

  • Es gibt einen Missstand, nämlich zu wenige Wohnungen auf dem Markt. Das heißt: einerseits muss das Angebote vergrößert werden, das senkt die Preise. Zum anderen, weil Wohnungen kein beliebiges Gut sind, sondern ein Dach über dem Kopf eines der Grundbedürfnisse abdeckt, muss es staatliche Obergrenzen für die Mieten geben. Und das sozial wirksam, ohne absurde Ausnahmen wie Möblierung usw. Wer Gewinnmaximierung seines Kapitals möchte darf dann eben nicht in Wohnungen investieren. Der Markt hilft den Starken, für die anderen muss der Staat Hilfe leisten.

    • @FtznFrtz:

      "Es gibt einen Missstand, nämlich zu wenige Wohnungen auf dem Markt. (...) Wer Gewinnmaximierung seines Kapitals möchte darf dann eben nicht in Wohnungen investieren."



      Dass letzteres nicht zur Linderung von ersterem beiträgt, ist klar, oder?

    • @FtznFrtz:

      "Wer Gewinnmaximierung seines Kapitals möchte darf dann eben nicht in Wohnungen investieren."

      Und woher sollen die Wohnungen dann kommen? Der Staat baut ja nicht in sinnvoller Menge.

      • @Herr Lich:

        Der Staat baut keine einzige Wohnung.

    • @FtznFrtz:

      Die Quadratmeter sind eigentlich reichlich da, statistisch. Die Verteilung ist es.



      Der Staat stellt für die Altmark, Unterfranken, ... keine gleichwertigen Lebensverhältnisse mehr her, dort wird weggezogen, aber es gäbe Quadratmeter. Etwas für Telearbeiter?



      Einige aasen zu zweit auf hunderten Quadratmetern plus Umland und/oder haben das leerstehende Münchner Appartement für den jährlichen Opernbesuch dort, während andere zu viert auf 60 m² zurechtkommen. Eine Verteilung, die änderbar wäre.

      Ich würde dabei eher bei der grundsätzlichen Verteilung ansetzen. Wenn wenige Reiche endlich wieder angemessen herangezogen werden, bleibt mehr für die Vielen. Die können sich dann eher die Grundbedürfnisse leisten.



      Miete künstlich verbilligen nein, die Verzerrung ist dann kaum mehr glattzubügeln, und wir bekommen noch gespaltenere Mietmärkte, wo niemand mehr jemals wechselt, was wir aber bräuchten.



      Den Haien aber auch ihre diversen Tricks sofort aus der Flosse schlagen.

      • @Janix:

        Die Haie, die die Fischchen in ihr Gebiet locken sind die Kommunen, die dem Gewerbe die Flächen zur Verfügung stellen, wofür die Menschen zuziehen, aber dann keine günstige Wohnung finden.

        Die Kommune sind dann auch jene, die unter die Räder kommen aber genau jene wählen, die das Hamsterrad weiter füttern mit neuem Gewebegebieten aber viel zu wenigen Neubaugebieten.

        Gewerbegebiete sollten also nur noch mit dem entsprechenden Nachweis an Wohngebieten ausgewiesen werden, der dem Zuwachs an Arbeitskräften entspricht.

    • @FtznFrtz:

      Laut der 2022 durchgeführten Zensus Erhebung gibt es in Deutschland 1,9 Millionen freie Wohnungen. Sicherlich ist davon ein teil nicht bewohnbar, ein teil am Ar.... der Welt, aber sicherlich auch ein Großteil zu nutzen. Hier muss man nur umsetzen das keiner dem der Staat alles bezahlt in den besten Lagen leben darf.

  • Die Linke sollte lieber einmal ein Konzept zur Finanzierung für Mitmenschen ohne großes Eigenkapital, zu Erwerb von Wohneigentum konzipieren, damit der Wohnraum auch an die Bewohner kommen, die die Wohnungen dringend brauchen. Eigentumswohnungen werden reichlich zu Kauf angeboten.



    Z. B. zinsfreie Darlehen vom Staat, zumindest für 50 % vom Kaufpreis, niedrigere Grunderwerbssteuer für Selbstnutzer der Immobilie, niedrigere Grundsteuer in den ersten 10 Jahren. Vielleicht auch eine Prämie bei Erwerb der Eigengenutzten Wohnung dazu geben. 8 % vom Kaufprris, als Anreiz sich an eine Immobilie zu binden. Also unsere Regierung sollte langsam mal in die Hufe kommen, Geld ist ja genug vorhanden und was ist sinnvoller als in seine Bürger / Wähler zu investieren.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Die Solventen können das ruhig frei unter sich regeln.



      Der Staat hat sich nur um die sozial schwachen zu kümmern.

  • Die Preise eines Gutes zu regulieren, aber die Verteilung dem Markt zu überlassen, ist absurd. Das Ergebnis ist, dass die solventen Mieter für das gleiche Geld mehr Wohnraum belegen, während für die sozial schwachen Mieter dadurch das Angebot schrumpft und sie in unseriöse und noch teurere Mietverhältnisse verdrängt werden. Ein Mietpreisdeckel ohne staatliche Wohnungszuteilung kann nur ein kurzfristiges Instrument sein, wenn gleichzeitig das Angebot verbessert wird, sonst ist er kontraproduktiv. Wie das Beispiel Berlin eindrücklich belegt.

    • @Moby Dick:

      Ja, das Wundermittel der staatlichen Wohnungszuteilung. Hat nach dem Krieg gut funktioniert. Unter anderem auch dadurch, dass konsequent Wohnraum in den zerstörten Städten für Bedürftige nur denen zugeteilt wurde, die klare Gründe hatten, dort leben zu müssen. Der Rest wurde ohne weitere Diskussion in das Umland zwangsverwiesen. Freien Wohnraum im weiteren Umland gibt es heute wieder, in manchen Gegenden mehr als reichlich. Mit den bewährten Mitteln könnte die Wohnungslage also in vielen Gegenden deutlich entspannt werden. Wenn es denn nur nicht das heutige Gewohnheitsrecht gäbe, dass jeder in szeniger Kiezlage wohnen darf, der das möchte....

  • Kontroll- und Bürokratiemonster



    Wie viele zehntausende Beamte plant die Linke eigentlich einzustellen, um diesen Kontroll- und Bürokratiewahn überhaupt real umsetzen zu können? Wer bezahlt diese Milliarden an Mehrkosten?



    Bleibt zu hoffen, dass die Linke immer nur Opposition bleibt, denn regieren können die so wenig wie ihr rechtes gegenüber - Worthülsenpartei!

  • Da Problem ist bei linken Projekten, dass Sie völlig an der Realität vorbeigehen! Also was bringt der Mietendeckel? Auf jeden Fall ,stoppt er den privaten Neubau! Weil wer investiert, wenn er auf lange Sicht das Geld nicht zurück bekommt? keiner ! Also bleibt nur der soziale Wohnungsbau , der hinkt so weit hinterher , dass er niemals die 400000 Wohnungen die pro Jahr fehlen , ersetzen kann!



    Und die Linken sind ja gegen jegliche Art der Begrenzung der Migration , damit werden Hunderttausende Wohnungen mehr benötigt - der mietendeckel ist der sargnagel der Wohnbau Misere ! Aber bei den Linken der Gralsbringer !

    • @Thomas Zwarkat:

      Sie sollten aber immer auch die Wertsteigerung über die Jahte bei in investierte Immobilien mit einbeziehen.



      Ist sicherlich regional unterschiedlich, bei uns haben sich die Grundstück-/ Immobilienpreise so hervorragend entwickelt, dagegen sind die Mieteinahmen nur ein Sahnehäubchen.

    • @Thomas Zwarkat:

      Das sind nachvollziehbare Argumente.



      Ich könnte mir vorstellen, dass du nicht in einer Großstadt wohnst und 70% deines Einkommens an die Vermieter abdrückst. Denn die jenigen, die das müssen, sind verzweifelt genug, solche Gesetze zu fordern. Die Verarmung, die damit voran getrieben wird ist vielleicht schlimmer, als der auch jetzt zu geringe Neubau privater Wohnungen, die sich auch jetzt in der Großstadt kaum jemand leisten kann.

    • @Thomas Zwarkat:

      **Und die Linken sind ja gegen jegliche Art der Begrenzung der Migration, damit werden Hunderttausende Wohnungen mehr benötigt ...**

      Das ist bei genauer Betrachtung ja sogar richtig was Sie da schreiben. Nur müsste man dann zunächst einmal die Welt insgesamt 'besser machen', damit keine Menschen aus anderen Ländern mehr zu uns fliehen müssen, sei es nun aus Armut oder wegen Kriege.

      Die Linkspartei hat jedenfalls keine Armut und auch keine Kriege in die Welt gesetzt, denn arme Länder "produzieren" immer nur die gierigen Konservativen aus den reichen Industriestaaten, damit ihre eigenen Gewinne noch größer werden können. Und wer kräftig an einem Krieg verdient, das wissen wir doch auch alle.

      Aber zurück zum eigentlichen Thema. Das wirkliche Problem ist doch, dass selbst wenn man jedes Jahr Tausende von Sozialwohnungen in Deutschland bauen würde, es leider immer noch diese Idiotie gibt, dass jedes Jahr viele Sozialwohnungen aus der Preisbindung herausfallen; sie dann also teurer vermietet werden können und damit die ohnehin schon wenigen Sozialwohnungen noch weniger werden.

      Und deshalb hat 'Die Linke' vollkommen recht, wenn sie fordert: "Mieterhöhungen erst stoppen, dann senken."

      • @Ricky-13:

        nein, das Resultat müsste sein, als Stadt eigene Sozialwohnungen zu bauen, die nie aus der Bindung fallen.



        Das sollte auch billiger sein, als noch einem Vermieter seinen Anteil zu zahlen.

      • @Ricky-13:

        Die Linke ist ja auch in erster Linie einmal gegen die neoliberale Einbahnstraßen Idologie vieler Parteien,die unweigerlich in einer Sackgasse endet & gegen den Großkapitalismus. Das fördern von Wohneigentum für Privatnutzer gehört daher nicht ausgeschlossen, sondern dient auch dem sozialen Frieden z. B. in Deutschland. Das viele Sozialbauwohnungen aus der zeitlich begrenzten Preisbindung auslaufen, hängt halt mit den Verträgen zum Zeitpunkt der Erstellung des Wohnraums zusammen. Hier wurde eindeutig nicht genug sozialer Wohnraum nachgebaut. Dennoch stehen auf dem freien Wohnungsmarkt reichlich Eigentumswohnungen im Angebot, hier sollte die Regierung Konzepte, zur Finanzierung für " Normalverdiener " entwickeln und unterstützend tätig werden.

    • @Thomas Zwarkat:

      Ihr argument entbehrt jeder empirischen grundlage und läuft vollkommen ins leere, da erstens neubau von den o.g. regelungen ausgenommen ist und zweitens gerade die der beschränkung von verwertungsoptionen im bestand die investitionstätigkeit in den neubau ankurbeln wird. so war es in der vergangenheit: die größte bautätigkeit in der brd war zu zeiten einer starker kappungsgrenzen im bestand zu beobachten. kapital bewegt sich nun einmal dahin, wo die besten verwertungsaussichten bestehen.

    • @Thomas Zwarkat:

      Klassischer konservativer Realitätsverlust. Immopreise sind hoch, vor nicht allzulanger Zeit waren die Zinsen historisch niedrig und die Mieten steigen rasant. Gebaut wurde TROTZDEM nicht! Der Markt regelt also nicht, sondern schütz im Tandem mit mieterfeindlichen Regelungen Rendidten einer oberen Mittelschicht und Oberschicht. Mietendeckel können funktionieren und ja, es bräuchte dazu noch ein umfassendes Investitionsprogramm in neuen Wohnraum - nur eben staatlich gelenkt, damit nicht nur teure Luxuswohnungen entstehen wie bis dato.

      • @Sav:

        Also es sollte schon ein großer Unterschied gemacht werden, zwischen den " privaten " Vermietern & Eigentümern von Bestandsimmobilien, die ihren Familienbesitz erhalten wollen und Spekulanten/ Immobilieninvestoren/ Kapitalgesellschaften.

    • @Thomas Zwarkat:

      "Auf jeden Fall ,stoppt er den privaten Neubau!"

      Man könnte auch eine staatliche Wohnungsbaugesellschaft gründen, die Sozialwohnungen baut. Im großen Stil natürlich.

    • @Thomas Zwarkat:

      So ist es, Danke.

  • Als gelernter DDR-Bürger kennt man diese festgelegten Miethöhen. Und die damit verbundenen, teils katastrophalen Wohnverhältnisse. Alter gammliger Wein, für den man sich nicht mal die Mühe macht ihn in neue Schläuche umzufüllen...

    • @Samvim:

      Ach Quatsch! In Wien klappts doch auch besser.



      Es bleibt ja in privater Hand, die Vermieter können ihre Mieter nur nicht mehr komplett ausnehmen!

      • @Ernst Lusti:

        Wer als Vermieter keine vernünftigen Einnahmen hat, wird sich auch bei den Investitionen zurückhalten.

      • @Ernst Lusti:

        In Wien klappt es auch nur wenn sie das Glück haben eine (steuerfinanzierte) Gemeindewohnung zu erhalten. Ein kurzer Blick bei den bekannten Mietportalen zeigt: Ansonsten Preise wie in München... Eher kein Vorbild.

    • @Samvim:

      Sie sprechen einen Punkt an. Wer den Markt blockt, sollte Ideen haben, wie beide Seiten auf andere Manier auf einen grünen Zweig kommen. Kohlebriketts sollten wir verabschieden können. Modernisierung muss schon sein.

      Die Vonovias versuchen dabei jedoch beides: Verfallen lassen _und maximal privatwirtschaftlich auspressen. Zur Not mit Flüchtlingswohnungen samt Schwarzschimmel.

  • Hilft das gegen die angespannte Wohnraumsituation? Heute gerade las ich in eben dieser Zeitung einen langen Artikel über die Wohnungssuche in Berlin, die verdeckten Wohnungslosigkeit der Auf-der-Couch-von-Freunden-Schläfern und so weiter. All dies wird durch einen Mietendeckel nicht behoben. Und auch nicht durch Vergesellschaftung von Wohnraum.

    Wenn heute jemand in Berlin, Hamburg oder München eine Wohnung sucht, steht er mit 1.000 anderen in der Schlange. Der mit dem dicksten Portemonaie bekommt die Wohnung. 999 ziehen ohne Wohnung von dannen. Mit einem Mietendeckel ..... gehen immer noch 999 ohne Wohnung davon.

    • @Jürgen Meyer:

      Ja, aber ganz viele können sich ihre jetzige Miete kaum leisten und denen muss man helfen!

    • @Jürgen Meyer:

      Und der mit dem dicksten Portemonnaie muss Dank des Mietpreisdeckels weniger zahlen. Ziel erreicht?

      • @Moby Dick:

        Hä ? Nö, der mit dem dicksten Portemonnaie zahlt genauso viel oder wenig Miete, wie der mit dem schmalern Portemonnaie.

  • Alle möglichen Vermieter und deren Verbände werden jetzt wieder aufschreien, wilde Schreckensszenarien in den Raum stellen, behaupten, dass sich ohne ständige Mietsteigerungen keine Sanierung und kein Neubau mehr rechne, die Ideen der Linken als schlimmsten Sozialismus geißeln und so tun, als nagten die Vermieter am Hungertuch.



    Das ist natürlich alles ein ziemlicher Unsinn.



    Ich gebe folgendes zu bedenken:



    Das Gegenszenario, nämlich die Miete über den Markt zu regeln, wäre für die meisten Vermieter wesentlich ruinöser. Dafür müsste man so viel bauen, dass Leerstand entsteht. Nur bei hohem Leerstand auch in Städten wie Berlin, Frankfurt und München würden die Mieten stagnieren oder sinken. Wem aber würde das nützen? Den Baufirmen? Den vielzitierten Kleinvermietern, die die Mieten als Rentenergänzung einplanten, jedenfalls überhaupt nicht. Genau diese privaten Kleinvermieter würden bei einem solchen Wettbewerb den Kürzeren ziehen. Bei höherem Leerstand würden zunächst die Immobilienkaufpreise sinken. Den Leerstand würden aber diejenigen bezahlen, die ihre Buden partout nicht vermietet bekommen, weil die Lage, das Haus oder die Wohnung zu unattraktiv sind, nämlich die Kleinvermieter.

    • @Aurego:

      Doch der Markt regelt das. Der Markt baut, was vermietet oder verkauft werden kann.



      Für alles andere sind Staat/Kommunen zuständig.

      Andere bauen zu lassen und ihnen dann vorzuschreiben, welche Meite sie nehmen dürfen? Das kann nur schiefgehen.



      Von mir aus ein Modell wie in machen Städten in Österreich - einfach die Rendite begrenzen. Der Rest geht zurück an die Mieter. Warum passiert das nicht? Zum einen ist der Deutsche nicht bereit anzuerkennen, dass andere auch was können und ggf. sogar besser. Und zum zweiten - rechnen sie mal selber durch. Für 8€ den m² Miete bekommen sie zur Zeit keine Wohnung gebaut oder grundsaniert. Das geht nur im Bestand und auf Kosten der Bausubstanz.

    • @Aurego:

      Das Gegenmodell hat ueber Jahrzehnte funktioniert, das Wohnungsangebot war groesser und es gab mehr Kleinvermieter als heute.

      Kleinvermieter gehen mit einer anderen Motivation an die Sache ran als Konzerne. Bis zur Rente geht es um Kostendeckung inklusive Abbezahlen des Kredits. Zur Rente ziehen sie selbst in die abbezahlte Immobilie ein oder bessern ihre Einkommen auf. Zu keinem Zeitpunkt ist eine Rendite von x% das primaere Ziel oder ueberhaupt zwingend notwendig.

      Gehen wir mal von Ihrem beschrieben Gegenmodel aus: Manche Vermieter verlassen den Markt, weil die Mietpreise zu niedrig sind. Das Angebot veringert sich, die Mietpreise steigen bis wieder mehr Leute vermieten worauf der Mietpreis wieder sinkt weil das Angebot steigt. Ueber einen laengeren Zeitraum bekommt man eine Sinuskurve. Das ist Marktwirtschaft. Kein Szenario endet am Hoch- oder Tiefpunkt.

    • @Aurego:

      Nehmen wir unbegrenzten Boden und Zugang zu Kapital an, dann müsste gebaut werden, solange noch zahlungskräftige Nachfrage da ist.



      Wir haben jedoch objektiv und juristisch begrenzten Boden (und wollen keine Hochhausketten), der Zugang zu Kapital ist ungleich verteilt wie das Kapital auch selbst, was die zahlungskräftige Nachfrage auch relativiert.

      Aber noch konkret: Wir haben doch deutlich mehr m²/Nase als jemals. Schauen wir doch lieber auf mehr Effizienz: Umziehen bei anderen Lebensverhältnissen. Wieder zusammenleben können (WG, Studizimmer, Einliegerwohnung). Waschküche etc. teilen können. Freibad statt Privatpool, Wohnungen und Spielraum draußen statt Parkplätze. Das Haus der Großeltern im Kaff X nicht einfach verfallen lassen. So etwas.

      • @Janix:

        Dass wir heute mehr m² pro Bewohner haben, ist hauptsächlich ein statistischer Effekt: Das ist der geringeren Geburtenrate bei steigender Lebenserwartung geschuldet. WGs, Studentenbuden und Einliegerwohnungen zu fordern, ist ein netter Gedanke, aber nicht zielführend. Sie werden nicht jedes Rentnerehepaar dazu überreden können, aus ihrem Häuschen in eine WG umzuziehen. Leute mit Privatpools (von denen ich ohnehin nichts halte) sind außerdem in der Unterzahl. Wenn das Haus der Großeltern jedoch nicht mehr gebraucht wird, weil es zu weit vom nächsten Arbeitsplatz entfernt ist, gibt es nur begrenzte Optionen der Verwertung. In einigen ostdeutschen Städten stehen genügend Wohnungen leer, um die halbe Republik mit Wohnraum zu versorgen. Müsste halt alles zuerst saniert werden, was jede Menge Geld kostet. Aber wo sollen die Leute dort Arbeit finden? Es sind die Arbeitsplätze (am besten gut bezahlte), die die Menschen anziehen. Ganze Städte (z. B. Wolfsburg und Teile von Leverkusen) sind der Arbeitsplätze wegen entstanden.

        • @Aurego:

          Am Saaleradweg sah ich neulich ein Dorf, wo gefühlt bei jedem dritten Haus die Bäume durch den Dachstuhl wuchsen, in einer Ecke, wo man womöglich sogar nach Hessen oder Niedersachsen rauspendeln müsste. Das ist auch nicht ökologisch sinnvoll, gewiss.



          Die Verteilung sei also auch räumlich gedacht.



          Was dabei mit denjenigen, die Work-from-home haben? Oder die vielleicht einfach Ruhe von allem haben wollen im dritten Alter?



          Oder den Neu-Häuslebauern am Dorfrand.

          Natürlich kann die Witwe dann grundsätzlich eine ukrainische Familie außerhalb der Erwerbstätigkeit zeitweise aufnehmen. Vielleicht auch gut, dass jemand ein tägliches Auge auf sie hat, wenn die Kinder und Enkel fernab in München, Singapur und London sitzen sollten.



          Das gab es alles schon.



          Übrigens nach dem 2. Weltkrieg forcierte der Staat eine effiziente Nutzung des damals sehr knappen Raums sogar mit Einquartierung, das ging.



          Es ging auch, dass Kinder grundsätzlich draußen spielten, gemeinsame Kinderzimmer hatten, ...



          Das wären schon Ansätze - am besten funktionieren die allgemein, wenn die St*nkreichen auch mitmachen (oder es zumindest so wirkt).

          • @Janix:

            Ja, die Dörfer und Städtchen kenne ich. Ich habe auch schon in einer netten Pension in Sebnitz eine Woche Urlaub verbracht. Auch dort wachsen z. T. Bäume in den alten Fabrikantenvillen (die Stadt hat früher von der Herstellung von Seidenblumen gelebt).



            Würden Sie ein solches Haus kaufen und sanieren wollen? Wer aber soll oder will dort einziehen? Man müsste in der Gegend zuerst in großem Maßstab Bildungsmöglichkeiten (Hochschulen) und Arbeitsplätze schaffen, sonst ziehen immer mehr Menschen weg.

    • @Aurego:

      Das Gegenszenario ist meiner Meinung nach eine Utopie. Den Tag werden wir wohl nicht erleben, an dem überall da, wo heute Wohnungsnot besteht, ein Überangebot also großer Leerstand vorhanden ist.



      Ich finde, die beste Lösung ist, den genossenschaftlichen Wohnungsbau auf Erbbau- oder Pachtgrundstücken zu fördern. Das würde die Chance bieten, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die gemeinsame Verantwortung aller Bewohner für die „eigene“ Mietsache zu fördern. Querelen mit Investoren, die hauptsächlich an Rendite orientiert sind, würden entfallen. Ebenso wäre die Angst vor Mieterhöhungen kleiner oder gar nicht mehr vorhanden.



      Ich habe leider den Eindruck, dass das Problem tatsächlich auf die lange Bank geschoben wird, weil man hofft, das es sich von allein demografisch lösen wird. Das gilt für viele Bereich, in denen Kapazitätsprobleme bestehen. Beim Wohnen ist es natürlich ein besonders gewolltes. Eine Verknappung bedeutet natürlich immer eine größere Chance auf höhere Renditen der Vermieter. Insofern regelt „der Markt“ hier alles im Interesse der Profiteure.

      • @Achsachbloß:

        Vom Erbbaurecht und genossenschaftlichem Bauen halte ich nicht besonders viel, da bei diesen Modellen die Eigentumsrechte langfristig zu unklar sind.



        Das Erbbaurecht erlischt irgendwann. Was geschieht dann mit dem Haus, das auf fremdem Grund steht? Im Erbbaurecht gibt es prinzipiell sogar Eigenbedarfskündigungen und u. U. ein Vorkaufsrecht zugunsten des Erbbaurechtsgebers. Ich denke, Sie sprechen aber nur vom Erbbaurecht, bei dem die Gemeinde (oder das Bundesland?) Erbbaurechtsgeber ist.



        Bei Genossenschaften ist es prinzipiell ähnlich, denn auch dort ist die Eigentumsfrage nicht so einfach zu beantworten wie bei einem Haus oder einer WEG. Genossenschaften können auch dazu neigen, sich zu verselbständigen.

        • @Aurego:

          Manche Nachteile, die Sie aufgezählt haben, kann man rechtlich reformieren andere sind eine Frage der Vertragsgestaltung. Ich bin da wesentlich optimistischer.

    • @Aurego:

      Naja, stagnierende Mieten setzten ausreichend Wohnraum voraus, kein Übermaß. Und es sind ja nicht die Vermieter die bauen sollen, sondern die Mieter, die sich (wie im Rest der Welt) vom "Joch" der Miete befreien.

      • @Samvim:

        Nein, das ist leider so nicht ganz richtig. "Ausreichend" Wohnraum reicht nicht. Wenn nur Angebot und Nachfrage die Mieten steuern sollen, braucht man mehr Leerstand. Ich schätze, mindestens 7%. Das ist zumindest an den Orten so, von denen ich weiß, dass die Mieten moderat sind. Der Grund dafür, dass man eine höhere Leerstandsquote braucht, ist, dass die Vermieter konkurrieren müssen, z. B. durch bessere Ausstattung und/oder niedrigere Mieten. Der Markt muss zu einem Mietermarkt werden. Das kostet die Eigentümer jedoch jede Menge Geld und somit Rendite. Sinkt die Rendite, sinken langfristig auch die Kaufpreise. Um mal wieder mein Lieblingsbeispiel hervorzuholen: Schauen Sie sich am besten das Angebot von Miet- und Eigentumswohnungen in der Stadt Plauen auf den großen Immobilienportalen an. In Plauen herrscht ein relativ großes Angebot, da es einigen Leerstand gibt. Die Mieten sind dort sehr günstig, auch im Vergleich zu den dortigen Durchschnittseinkommen.

    • @Aurego:

      Wer ist denn dieser "man", der all diese Wohnungen bauen soll?



      Es gibt einen Wohnungsmarkt für Bau und Vermietung, und keine separaten Märkte für den Bau und die Vermietung.

      • @Carsten S.:

        Sie irren sich: Die "normalen" Vermieter, also die Kleinvermieter, bauen eher selten Wohnungen. Sie haben an Neubau wenig Interesse, da Neubau langfristig ihr Angebot verwässern würde. Sie verfügen i. d. R. auch nicht über die dafür notwendigen finanziellen Mittel.



        Wäre ich an Neubau interessiert, würde ich auch keine Wohnungen bauen, um diese dann selbst zu vermieten, sondern ich würde Wohnungen bauen, um diese Wohnungen dann an Investoren zu verkaufen.



        Fazit: Die Märkte für Neubau und Vermietung sind weitgehend voneinander getrennt, bei den Akteuren gibt es nur wenig Überschneidung.

        • @Aurego:

          Also fallen Mietwohnungen vom Himmel?

          Die Investoren haben lediglich auf das Gerede über Mietendeckel, Bremse und Enteignung reagiert. Sie bauen jetzt mehr, um es gleich zu verkaufen. Das war so vorausgesagt worden und ist jetzt genau so passiert. Wenn ich eine Wohnung baue, 10 Jahre vermiete und dann Spekulationssteuerfrei verkaufe, mache ich mehr Geld, als wenn ich gleich verkaufe. Also würden es die Investoren immernoch so machen. Wenn die Politik nicht die Rahmenbedingungen geändert hätten oder entsprechende Pläne diskutieren.

          • @Herr Lich:

            Für so naiv halte ich die meisten Investoren wirklich nicht. Die meisten ahnten, dass der Mietendeckel nicht lange Bestand haben würde und dass es keine Enteignungen geben würde. Das Problem war die Nullzinsphase zwischen 2014 und 2021. In dieser Zeit stiegen die Kaufpreise so stark an, dass es sich auch in einer Phase von 3,5-4,5% Zinsen nicht rechnet, Immobilien zu kaufen oder zu bauen. Die Bestandsimmobilien verloren zudem an Wert. Wer 2020 oder 2021 gekauft hat, kann ein Lied davon singen. Ein Investor, der sich nur an Zahlen orientiert, rechnet mit einer langfristigen Nettoeigenkapitalrendite vor Steuern von mindestens 7%. Wenn eine Immobilie eine Nettomietrendite von 3% abwirft, müssen die anderen 4% aus einer Wertsteigerung, Steuervergünstigungen und Mietsteigerungen resultieren. Dazu kommt, dass das Immobiliengeschäft ein relativ hohes Risiko mit sich bringt.



            Wenn eine Firma baut - die meisten Bauträger machen das nicht privat - gibt es keine "spekulationssteuerfreien" Gewinne. Am besten ist, man baut und verkauft die Wohnungen einzeln. So waren die meisten Objekte von 2018 bis 2021 auch geplant - bis die Zinsen kamen. Dann ging den Benkos plötzlich die Luft aus.

            • @Aurego:

              Wenn es ihr Geld ist (und kein akademisches Beispiel), dann werden sie sehr wohl auf die politische Entwicklung schauen.



              Z.B. Habecks spontanes KfW-Aus hat die betroffenen Projekte mal eben fast 20% teuerer gemacht (gerechnet auf 20 Jahre). Einfach nur durch die Unsicherheit und die Verzögerungen. In der Zeit gingen die Zinsen hoch. Und die Projekte liefen ja bereits.



              Wir reden hier nicht von Spekulationen, was die Politik vielleicht macht - wir sind mittendrin, die Politik ist komplett unberechenbar geworden. Selbst wenn Gesetze am Ende nicht kommen, oder wieder kassiert werden - schon Verzögerungen kosten echtes Geld, was dann irgendwo fehlt. Wohl dem der Reserven hat und nicht wie Benko alles auf Kante genäht hat.

  • Sozialismus funktioniert solange, bis das Geld der anderen alle ist.

    • @Herr Lich:

      Was wollen Sie mit diesem Kalenderspruch bezwecken?

      • @Aurego:

        Na Sie triggern :)

        mal im Ernst, die Vorschläge sind nicht sinnvoll umsetzbar und lösen gar nichts. Sie können Mieten deckel und sogar senken wie sie wollen. Wenn jedes Jahr 50.000 Leute mehr in Berlin eine Wohnung brauchen, dann müssen sie mehr Wohnungen bauen, so 20-25.000.

        Und die "Wirtschaft" hat doch schon reagiert. Der Anteil an Eigentumswohnungen beim Neubau steigt stetig. Und wenn die Politik hier reingrätscht, dann wird einfach nichts mehr gebaut. Die "reichen" und "mächtigen" können ihr Geld auch wo anders investieren und vermehren.

        Wenn der Staat oder die Stadt mehr Sozialwohnungen möchte, dann muss er sei bauen. Er kann Angebote (oder auch Vorschriften) für die Wirtschaft erlassen, aber im Zweifel wird das Kapital abwandern, auch in B oder C Lagen lässt sich gut Geld verdienen.

        Oder nochmal ganz einfach - der Staat kann entweder:



        - selber Wohnungen bauen, oder



        - der Wirtschaft attraktive Angebote machen (und ich rede hier nicht von Geld hinterher werfen, einfach verlässliche Rahmenbedingungen)

        Im Artikel ist davon genau nichts zu lesen. Nur Pläne anderer Leute Geld auszugeben.

        Gehen sie zu einem Architekten ihrer Wahl und rechnen sie ein Mehrfamilienhaus durch ...

        • @Herr Lich:

          Zu welchem Zweck brauchen denn angeblich 50.000 Leute in Berlin eine Wohnung? Eigentumswohnungen werden dort schon lange gebaut, aber so langsam gehen die bezahlbaren Flächen dafür zur Neige. Man könnte natürlich von Berlin ins Umland ausweichen. Schließlich wohnen in ganz Brandenburg weniger Menschen als in Berlin. Da wäre also jede Menge Platz.



          Die Stadt Berlin bzw. der Berliner Senat Wohnungen nicht selbst bauen. Stattdessen sorgt man für weitere Arbeitsplätze in Berlin, aktuell am Gleisdreieck. Kennen Sie dieses Areal? Dort sollen irgendwelche Gewerbeobjekte entstehen. Ich bin gespannt. U. a. mit der Ausrede, das sei zu nah an der Bahn (seit wann lässt man sich von solchen Argumenten beeindrucken?), zögert man die Planung von Wohnungen hinaus. Ähnliches war für das Gelände des Flughafens Tegel geplant, wo man zwischenzeitlich Flüchtlinge untergebracht hat. Dann faselt man weiterhin vom Tempelhofer Feld, das sich die Berliner als Multifunktionsfläche gerne erhalten möchten, denn vom Zubauen hätten sie ja nichts.

          • @Aurego:

            Berlin wächst - jedes Jahr um bis zu 50.000 Einwohner. Die müssen irgendwo wohnen.

    • @Herr Lich:

      Und Kapitalismus, bis ihn sich die Masse nicht mehr gefallen lässt 😁

  • Rückerstattung zu viel gezahlter Mieten reicht nicht. Dann probiert das jeder. Worst Case ist, dass man die normale Miete erhält, falls man erwischt wird. Wie wäre es mit Strafzahlungen. 159€ zu viel abgebucht? 1590€ Strafe an den Mieter zahlen und Strafverfahren wegen Betrug. Man muss schon mit der großen Keule drohen.

    • @Hefra1957:

      Das Problem ist z. T. auch die Zuständigkeit für die Kontrollen. Gäbe es eine Behörde, die eigenständig die Einhaltung von Mietpreisbremse und Kappungsgrenze überprüfen dürfte und müsste, sähe es besser aus.

    • @Hefra1957:

      Das ist super, dann vermietet bald keiner mehr. Dann hat sich das Problem mit den Mieten auch erledigt.

      • @Carsten S.:

        Natürlich würde man dann weiterhin vermieten. Man hätte ja gar keine andere Möglichkeit. Was sollte man denn stattdessen tun?

        • @Aurego:

          Leerstehen lassen, wenn man auf das Geld nicht angewiesen ist?



          Keine Mieterinnen, die einen Freund mit einem Alkoholproblem haben und der nachts die anderen Mieter aufschreckt, oder einen Freund, der morgens um 6 Besuch von der Polizei bekommt, die die Tür aufbricht.



          Ich suche mir jetzt ältere Mieter oder Mieterinnen aus.



          Einfach, damit das Haus bewohnt ist. Wäre ich selbst ständig dort, wäre Leerstand allerdings auch eine Option, je nachdem, welche Erfahrungen ich noch machen werde.

  • Alles wichtig, besonders die Einschränkung von möblierter Vermietung mit der zehntausendfach die örtliche Miepreisgrenze bundesweit umgangen wird.



    In Hamburg-Harburg wurde etliche Neubauten nur für diesen Markt neugebaut. Die Mieten der Kleinstwohnungen liegen weit über dem üblichen Mietniveau.



    Sollte die SPD es im Bund nicht schaffen, diesen Missbrauch zu unterbinden, wird sie sicher bei unter 10 Prozent bei der nächsten Bundestagswahl landen.



    In der Hamburger Hafencity, dem neuen Paradestadtteil, liegt der Preis bei Neuvermietung bei sage und schreibe 29 Euro pro Qudratmeter. Hier gibt es zwar auch einige Genossenschaften, die günstigere Wohungen anbieten, aber die Politik der SPD und vor allem Scholz hat in der Hafencity vor allem Wohnungen fürs oberste Preissegment geschaffen. Grüne in HH haben bei dieser Reichenpolitk im Wonhungsbau weitgehend weggeschaut.



    Solange nicht vom Bund viel Geld (100 Mrd) in den Neubau bezahlbarer Wohnungen gesteckt wird, wird sich nicht viel ändern.



    Es braucht Massenproteste für den Bau günstiger Wohnungen. Gäbe es diese, würde vielleicht die SPD ihren neoliberale Wohnungspolitik ändern.

    • @Lindenberg:

      So wie bei allen größeren Stadtentwicklungsprojekten in Hamburg ist zumindest im östlichen Teil der Hafencity, den die SPD zu verantworten hat, der sog. Drittelmix zur Anwendung gekommen. D.h. ein Drittel der Wohnungen sind sozial gefördert und ein Drittel gedämpft. Sie werden somit vergleichsweise günstig vermietet. Aber auch bei dem verbleibenden Drittel der sog. frei finanzierten Wohnungen, gehören etliche Baugenossenschaften und werden nicht zu Markt-, sondern zu kostendeckenden Preisen vermietet. D.h. nur ein vergleichsweise kleiner Anteil des neuen Wohnungsbestands kommt zu der genannten, horrenden Miete von knapp 30 Euro auf dem Markt. Weil das aber die Objekte sind, die über die Onlineportalen angeboten werden und damit sichtbar sind, verzerren sie das Gesamtbild. Die günstigeren Wohnungen gehen dagegen über andere Kanäle weg, wie etwa an die Mitglieder der Genossenschaften. Die östliche Hafencity ist daher sozial sehr gemischt.

    • @Lindenberg:

      Bei der Filetlage Hafenstadt und den dortigen Kosten sind die Zahlen verständlich, wenn mensch denn Profitabsicht auf dem Markt akzeptiert (Was nicht zwingend so sein muss. Genossenschaften haben etwa viel für sich).



      Hamburg hat ja auch die Pfeffersäcke und Zuzug auch in dem Segment. Wilhelmsburg & Co. liegen aber auch nicht so viel schlechter im Sinne von Abstand zur City und zum Wasser.

  • Kein Wunder, das keine Zahlen genannt werden, was das kosten soll.

  • Eine Frau sagt zur Enteignung "Wir holen uns nur unser Eigentum zurück". Das ist ja völlig absurd.

    • @Magnus_15:

      Können Sie das begründen?

  • Was sagen die nackten Zahlen fuer Deutschland? Anstieg in Prozent seit dem Jahr 2000:



    Kaltmiete: 40 %



    Betriebskosten: 54%



    Inflation: 62 %



    Strom: 175%



    Gas/Oel: 205%



    Quelle: Statistisches Bundesamt, Verbraucherpreisindex und GDW

    • @elektrozwerg:

      Man muss natürlich berücksichtigen, dass das Jahr 2000 bereits vor 25 Jahren war. Drückt man die Steigerungen pro Jahr aus, kommt man auf Folgendes:



      Kaltmiete: 1,35%



      Betriebskosten: 1,74%



      Inflation: 1,95%



      Strom: 4,13%



      Gas/Öl: 4,56%



      Das nur zur Verdeutlichung ...



      Die ganze Entwicklung ist demnach eigentlich vollkommen harmlos. Dass die Energiepreise etwas stärker steigen würden, war eigentlich so zu erwarten.

    • @elektrozwerg:

      Grundsätzlich bei Ihnen: Es gab traditionell in Deutschland auch in vielen Orten eine gewisse Stabilität.



      Wobei mensch das Basisjahr immer auch noch ansehen mag und wie immer die Verteilung.



      Und im Guten wie im Schlechten der Zustand der Wohnungen.



      Noch ein bisschen Datenanalysepunkte: Bei Strom und Erdgas/Erdöl gibt es Schwankungen und politische Einflüsse - bei Strom zahlen wir für Söders Erdkabel, bei Gas für Putins Krieg. Die Wohnungsgrößen stimmen auch schlechter, weil große Wohnungen, vielleicht auch aus Angst vor hohen Neumieten, nicht einfach mehr gewechselt werden, wenn weniger dort wohnen.

      • @Janix:

        Große Wohnungen wurden noch nie "einfach gewechselt". Es ist nur so, dass wir abnehmende Haushaltsgrößen haben. In Mieterhaushalten leben im Schnitt 1,7 Personen. Das bedeutet, dass ohnehin nicht alle, die zu zweit oder alleine in einer 4-Zimmer-Wohnung leben, eine kleinere Wohnung finden können.

      • @Janix:

        Alle ihre Datenanalysepunkte haben ihren Ursprung in der Politik, nicht bei den Vermietern.



        Die Vermieter haben den geringsten Anteil an den heutigen hohen Kosten fuers Wohnen.



        Was die Linke oder auch die Berliner Gruenen gerade machen ist Populismus wie er im Buche steht. Gibt offensichtlich Stimmen weil die Leute so verzweifelt sind, dass sie zu jedem Stohhalm greifen, aber es wird die Probleme verschaerfen.

        Der erste notwendige Schritt waere die Reduzierung der Stromkosten gewesen. Mindeststromsteuer und Umlegen der Netzentgelte auf das Infrastruktursondervermoegen. Aber selbst wenns im Koalitionsvertrag steht, das Geld da ist und es nebenbei so dringend fuer die Energiewende waere. Nada. Es ist hoffnunglos.

        • @elektrozwerg:

          Wenn ihr Punkt ist, dass man den kleinen privaten Vermieter, welcher einfach die Inflation gerne wieder haben will, nicht zu einem Hai aufbläst dann bin ich sofort bei Ihnen.

          Nebenpunkt: Strom ist m.E. keine Wohn-Kosten, außer, mensch wäre schon progressiv mit Wärmepumpe unterwegs.



          Wir wollen weniger Energieverschwendung, also sehe ich da eher ein Argument, die CO2-Steuer zügig hochzufahren und Spar-Anreize auch zu geben. Soziales durch echte Umverteilung, auch weil es im Schnitt die Reichen sind, die viel Energie raushauen. Gut, Strom verstehe ich sogar noch eher als Öl oder Gas.

          Zurück zu Miete. Die Schwarzgeldwäscher und Renditenjäger sind schon ein Problem. Sie trieben und treiben Preise hoch und tun häufig nichts dafür (außer fürs Foto Briefkasten mal streichen).



          Ich sehe keine einfache Lösung, Artikel 14 wie 15 stehen dabei tatsächlich im Grundgesetz; die Option ist ausdrücklich vorhanden.

          • @Janix:

            Natürlich wirken sich die Energiekosten auf den Wohnkosten aus, auch die Stromkosten!



            Die exorbitanten Mietsteigerungen betreffen natürlich hauptsächlich die üblichen "Schwarmstädte", also Berlin, Leipzig, Frankfurt, München etc. In vielen kleineren Städten geht es wesentlich gemütlicher zu.



            Leider helfen uns die Artikel 14 und 15 des Grundgesetzes nur bedingt weiter. Viel interessanter und besser anpassbar sind die Paragrafen 556d-560 des BGB.

  • Wenn bauen teuer ist und immer noch teurer wird, Sanierung und Renovierung ebenso, dann kann es nie günstige Mieten geben. Es sei denn, der Staat, die Städte und Gemeinden, die Firmen mit eigenen Wohnungen, subventionieren die Wohnungen. Wenn nicht, wird's nix mit günstigem Wohnraum. Kein Mensch wird so blöd sein und zu Preisen vermieten, die die Kosten nicht decken.

    • @Pico :

      Was die Gemeinden und die Bundesländer sehr wohl tun könnten, wäre, günstiges Bauland zur Verfügung zu stellen. Tun sie aber größtenteils nicht.

  • Boden ist ein begrenztes Gut. Wir müssen schon auch überlegen, wie wir ihn effizient nutzen. Dass genügend Platz für öffentliche Flächen, Wald, Büros, Landwirtschaft, ... bleibt. Für so etwas ist ein höherer Preis n auch ein Knappheitssignal, das hilft. Auch dürfen wir nicht auf ewig den Mietmarkt spalten in alte und neue Verträge, das hemmt die Mobilität je nach Lebenssituation. Muss nicht eher deutlicher sozialer Ausgleich dafür sorgen, dass niemand unter die Brücken getrieben wird?

    Gleichwohl hat die Linke auch einen Punkt. Obskure Finanzhaie haben völlig irre Renditeerwartungen für ihr dubioses Geld, streichen höchstens mal den Briefkasten neu an, machen sonst nur das Minimale ... Missbraucher gibt es auch. Zugleich jedoch siehe oben.

    PS: Wenn wir den Entzug vom Auto zeitig anpacken, ist da übrigens auch noch ein wenig an Platz-Plus drin.

    • @Janix:

      "Wenn wir den Entzug vom Auto zeitig anpacken, ist da übrigens auch noch ein wenig an Platz-Plus drin."

      Wohl kaum. Nur noch bürgersteigbreite Wege zwischen Häuserschluchten will niemand. Platz gibt es in den Metropolen nur nach oben. Alles andere geht auf Kosten der Lebensqualität. Ob mit oder ohne Auto.

  • Da überlege ich mir dann doch lieber, ob ich noch ein paar 100 000 Euro in die Sanierung eines 50 Jahre alten Sechsfamilienhauses stecke, oder ob ich nicht die Hütte verscherbele uns vollständig auswandere.



    Ich nehme übrigens die Wuchermiete von 7 € kalt. Damit rechnen sich Investitionen wie eine Dachsanierung oder eine Wärmepumpe voll.



    So, wie die Rechte erfolgreich die Armen gegen die Ärmsten aufhetzt, jagt die Linke jedem, der ein bisschen Vermögen zur Altersvorsorge hat, Angst vor der enteignung und dem Abstieg ein. Vergesst nicht: Viele Kleinvermieter haben als grösstes Interesse, dass sie Ruhe im Haus haben und ein bisschen Geld reinkommt. Wenn ersteres nicht erfüllt ist, verzichten sie lieber auf letzteres.



    Reich im Sinne der Linken ist jeder, der 100 000 Euro als Altersvorsorge auf der Seite hat. Wenn man diese Leute in die Arme der Rechten treibt, kann man die Gesellschaft zwar spalten, aber man bekommt keine Mehrheit zusammen.

    • @Carsten S.:

      "Da überlege ich mir dann doch lieber, ob ich noch ein paar 100 000 Euro in die Sanierung eines 50 Jahre alten Sechsfamilienhauses stecke, oder ob ich nicht die Hütte verscherbele uns vollständig auswandere."

      Auf den ersten Blick erscheinen mir 100k fuer 6 Wohneinheiten nicht viel, wenn ich an die 150k - 170k fuer ein Einfamilienreihenmittelhaus aus 82 denke. Kommt natuerlich auf Groesse, Zustand und Lage an, aber warum nicht 100k reinstecken, weiter vermieten und auswandern, moeglichst in ein Land mit niedrigeren Lebenskosten?

    • @Carsten S.:

      Bitte verscherbeln Sie die Hütte und wandern aus!







      Anm. der Red.: Da inzwischen auf den Kommentar geantwortet wurde, lassen wir ihn stehen. Bitten aber um einen respektvolleren Umgang miteinander im Forum. Danke!

      • @Aurego:

        Das entscheide immer noch ich.

    • @Carsten S.:

      "Ich nehme übrigens die Wuchermiete von 7 € kalt."

      Was regen Sie sich auf? Sie wären ja nicht betroffen. Warum haben so viele Menschen in D Angst vor Dingen, die sie nicht betreffen?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        In welchen Teil meines Beitrags interpretieren Sie Aufregung hinein?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Weil viele Menschen in Deutschland die merkwürdigsten Weltbilder verinnerlicht haben.