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Tesla „Nazi-Auto“Berlins Arbeitssenatorin legt nach

SPD-Politikerin Cansel Kiziltepe hat Tesla als Nazi-Auto bezeichnet. Kollegen aus ihrer Partei haben sie dafür kritisiert. Doch sie bleibt dabei.

Die Berliner Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe ist mit ihrer Kritik nicht allein, hier Protest vor dem Tesla-Showroom in Berlin Foto: Joerg Carstensen/dpa

BERLIN/GRÜNHEIDE dpa/taz | Berlins Sozial- und Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe hat ihre „Nazi“-Äußerung über den Autobauer Tesla verteidigt. „Tesla erlebt gerade eine Absatzflaute, weil dem Unternehmen von den Kunden die rechtsextremen Positionen seines Anteilseigners Elon Musk zugeschrieben werden, der rund 13 Prozent am Unternehmen hält“, teilte die SPD-Politikerin auf dem Portal X mit.

„Ich halte an meinen Einschätzungen zu Elon Musk ausdrücklich fest. Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass ich die Mitarbeitenden oder die Kunden Musks für dessen politische Positionen verantwortlich mache.“

Tesla erlebt gerade eine Absatzkrise. Der Gewinn des Unternehmens ist im ersten Quartal um mehr als 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen. Ein Grund für die Kaufzurückhaltung ist auch eine weltweite Boykott- und Protestbewegung gegen das Unternehmen, die Musk mit seiner Beraterrolle in Donald Trumps Regierung ausgelöst hat. Die von Musk geleitete „Behörde für Regierungseffizienz“ (DOGE) ist maßgeblich am autoritären Staatsumbau in den USA beteiligt. Inzwischen will er jedoch seine Arbeit für Trump reduzieren.

Am Donnerstag hatte Kiziltepe auf X geschrieben: „Wer will auch ein Nazi-Auto fahren? Hersteller von E-Autos erleben Absatzhoch – abgesehen von Tesla.“ Kritik kam daraufhin unter anderem von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD): „Vor dem Hintergrund, dass im Tesla-Werk in Grünheide neben vielen Berlinern auch Menschen aus rund 150 verschiedenen Nationen arbeiten, ist diese Aussage einer Arbeitssenatorin völlig fehl am Platz“, sagte er der „B.Z.“.

Gewerkschaft fordert Distanzierung

Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) forderte Kiziltepe auf, die Äußerung zurückzunehmen. „Ein solcher Nazi-Vergleich verletzt die Menschen, die dort arbeiten, und ist für eine Arbeitssenatorin völlig unangebracht“.

Die Industriegewerkschaft IG Metall kritisiert vor allem die Wortwahl Kiziltepes. „Kritik an Elon Musk und seinen rechtsextremen Einstellungen und Aktivitäten ist nicht nur legitim, sondern notwendig. Den Begriff „Nazi-Autos“ lehnen wir ab, da er die in Grünheide arbeitenden Menschen verletzt“, sagt IG-Metall Sprecher Markus Sievers.

Sievers wiederholte die Forderung der Gewerkschaft an das Tesla-Management, sich von den rechtsextremen Aktionen von Elon Musk zu distanzieren. „Die Geschäftsführung muss klar machen, dass sie einen Hitlergruß und die Parteinahme für rechtsradikale Gruppierungen ablehnt.“

Landespolitik steht hinter Musk

Abseits seiner Tätigkeit in der US-Regierung sorgte Musk in den vergangenen Monaten immer wieder mit rechtsextremen Ausfällen für Schlagzeilen. So zeigte der Tesla-Chef bei Trumps Vereidigung zweimal einen Hitlergruß vor seinen Anhängern. Im Bundestagswahlkampf unterstützte Musk offen die AfD; auf seiner Kurznachrichtenplattform X (vormals Twitter) verbreitet er regelmäßig antisemitische Verschwörungstheorien und rassistische Inhalte. Britischen Medienberichten zufolge unterstützte Musk auch den verurteilten britischen Rechtsextremisten Tommy Robinson finanziell.

Kritik an dem Radikalisierungskurs aus der brandenburgischen Landespolitik war bislang nur sehr verhalten zu hören. Ministerpräsident Woidke bezeichnete noch im Januar die Aufregung um Musks Einmischung in den Bundestagswahlkampf als „überzogen“ und relativierte sie als „Erregungsdebatte“.

Ungebrochen ist hingegen die Unterstützung der brandenburgischen Landespolitik für das Tesla-Werk in Grünheide: Trotz Absatzproblemen Teslas treibt die Landesregierung den Infrastrukturausbau rund um das Werk in Grünheide voran. Unter anderem soll ein neuer Bahnhof, eine Landstraße und Autobahnzubringer gebaut werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Steuerzahler auf fast eine halbe Milliarde Euro.

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47 Kommentare

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  • Skatelefants , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.    

  • Tesla und Teslas fußen wie kein anderes Unternehmen und Produkt, außer vielleicht zeitweise Apple, auf einem selbstverständlich falschen Personenkult.



    Was zur Hölle treibt eine Gewerkschaft, eine mühselige Errungenschaft demokratischen Fortschritts, dazu, eine Politikerin für harsche Kritik am charakterlich verdorbenen und politisch wahnsinnig gewordenen Nazi-Firmengott anzufahren, der ja völlig selbstverschuldet sein Produkt und seine Marke zum Nazi-Produkt macht.



    Die Wut gehört an Musks Adresse, nicht an Kiziltepes.

  • Cansel Kiziltepe hat vollkommen Recht mit ihrer Äußerung. Falsch liegen die Gewerkschafter und Woidke, die aus durchsichtigen Gründen Kritik üben. Wo ist dieser Nazi-Vergleich denn eine Beleidigung der Arbeiter? Und dass Musk als ein Nazi(Sympathisant) bezeichnet wird - zweifelt daran jemand??

  • Kiziltepe wird nicht mehr lange zu halten sein.

    Dazu hat sie der Berliner Regierung zuviel in die Suppe gespuckt.

  • Das Nazi-Auto ist in 30 Tagen weg. Und es wird definitiv keine Neues angeschafft.

  • Elon Musk ist weder Gründer noch Visionär von Tesla.Elon Musk besitzt 20 % Anteile an Tesla. 60 % sind in Streubesitz also bei Kleinaktionären.

    Frau Kiziltepe hätte Herrn Musk einen Nazi nennen können aber nicht den Tesla bzw. die Firma Tesla. Wenn die Fabrik in Brandenburg schliessen muß werden 10000 Menschen arbeitslos. Davon ca. 3000 Beliner. Die werden sich bei Frau Kiziltepe bedanken das sie nicht zwischen Elon Musk und Firma Tesla unterscheidet.

  • Natürlich ist Musk ein faschistisches A.



    Und scher ist es befreiend das auch laut zu sagen.



    Aber man sollte gerade als Politikerin auch sein Hirn dabei einschalten und schauen, was das bei den vielen Tausend Beschäftigten und davon Abhängigen in Grünheide bewirkt und ob das dadurch nicht nach hinten los geht, der AfD neue Wähler in die Arme treibt.

    • @Rudolf Fissner:

      Äh, nö. Beschäftigte sind immer Opfer - sofern sie sich dazu machen lassen.

  • Hat denn überhaupt einer der Personen die Mitarbeiter tatsächlich befragt, ob sie sich durch solche Äußerungen tatsächlich verletzt fühlen oder benutzt man sie nur um seine Aufregung zu untermauern? Viel schlimmer ist doch eine Landesregierung welche die Taten von Musk auch noch klein redet oder gleich ganz schweigt. Aber da sieht man eben wieder das für die Wirtschaft gern mal moralische Grundsätze ignoriert bzw. verkauft werden. Man sollte sich mal fragen inwieweit man durch dieses Verhalten nicht sogar Leute wie Musk in ihren Taten unterstützt, denn wenn sie keine Konsequenzen zu befürchten haben, machen sie weiter und radikalisieren sich oft sogar mehr. Das Chaos in den USA dient ja auch dazu auszuloten wie weit man gehen kann, mit was man durchkommen kann.

  • Ach, Herr Woidke und Herr Keller, liebe brandenburgische SPD-Genossen, liebe IG-Metall-Kollegen, liebe „Freunde“ von BSW und AfD, die da möglicherweise im Hintergrund kräftig an den Strippen ziehen!



    Vielleicht solltet ihr euer Augenmerk lieber den unzumutbaren Arbeitsbedingungen im Tesla-Werk in Grünheide zuwenden als euch an der Berliner Arbeits- und Sozialsenatorin abzuarbeiten.



    „Stimme des Volkes“ und „Arbeiterpartei“, die ihr doch allesamt seid. Oder etwa nicht?

    • @Abdurchdiemitte:

      Ich befürchte, Ihnen ist nicht bewusst, wie dringend die SPD Erfolgsmeldungen dieser Art braucht.

      Tesla wäre der erste wirkliche Erfolg bei Industrieansiedlungen geworden.

      Es gibt nicht umsonst den Spruch: " Das Einzige, was schlimmer ist, als ausgebeutet zu werden, ist es, nicht ausgebeutet zu werden.

  • Wer den Hitlergruß macht und eine menschenverachtende Eugenik vertritt, ist ein Nazi, daher halte ich die Einschätzung für vollständig korrekt! Und wer meint, das noch schönreden zu müssen, hat den Schuss nicht gehört bzw. bekommt nicht mit, was hier abgeht: Geschichte wiederholt sich nicht, es sei denn als Farce. Aber auch eine Farce kann letztendlich gefährlich und tödlich sein für Oppositionelle. Und auch der Milliardär, der faschistoide Ziele verfolgt, gehört in einer Demokratie massiv reguliert. Das gegen X aufgrund der ganzen justiziablen Hassbotschaften endlich mit rechtsstaatlichen Mittel vorgegangen werden muss, das sollte selbstverständlich sein! Ebenso wie eine angemessene Besteuerung!

    www.derstandard.at...upremacists-online

    taz.de/Elon-Musk-und-das-X/!5955322/

    www.fr.de/politik/...g-zr-93227804.html

    www.msn.com/de-ch/...ringen/ar-AA1Dc4bx

  • Ja, das war nicht ok. Aber man muss auch nicht immer jedes Wort auf die Goldwaage legen.

    Ich mag auch nicht, dass der Begriff so inflationär genutzt wird, aber ganz an den Haaren herbeigezogen ist es ja nun auch nicht.

    Durchatmen - Tee trinken

  • Passt doch. Wenn ein Teil der Amis Musks Karren Swasticar nennen, darf die Senatorin das natürlich auch. Oder muss man jetzt noch lange wortklauben, weil die unsägliche Firmen-Gallionsfigur und (noch, da geht noch was) reichste Milliardär der Welt den Hitlergruß gezeigt hat, seine ausgebeuteten Arbeiter aber nicht?

    Dass die Brandenburger Sozen, die schon im Vorfeld durch maximale Devotheit gegenüber der soziopathischen Lichtgestalt aufgefallen waren, das nicht goutieren, ist klar.

  • Es ist schon interessant, wer hier Alles so Teil der kommune ist.



    Gerade bei solchen Berichten wird deutlich, wie viel Konservative hier schreiben.



    Natürlich scheint es auch einige Linke zu geben, die offenbar soo viel Zeit haben,dass naheliegend ist, dass Sie für ihre Wortmeldungen bezahlt werden.



    Da gehe ich genauso devon aus, dass es eben auch Rechte bis Rechtsextreme gibt, die hier schreiben.



    Angesichts der Tatsache, dass elon musk eine rechtsextreme Partei unterstützt, sich offen antisemitisch äußert und gerade fleißig an der Zerstörung einer Demokratie mitarbeitet, habe ich kein Problem damit, ihn als Nazi zu bezeichnen.



    Die Dinge sollten schon beim Namen genannt werden . "Wehret den Anfängen" bedeutet genau DAS!



    Ich würde mich in Grund und Boden schämen, mit so einer Karre gesehen zu werden. Ist hat Pech für die KommentatorInnen: " Linke fahren heimlich Tesla".😉



    IcH näme sowas nicht einmal geschenkt...



    Was die ArbeiterInnen betrifft: wer sich mit dem " neuen" Image nicht identifizieren kann, könnte ja auch einfach den Job wechseln.



    PV Anlagen Monteure suchen dauernd auch Quereinsteiger.



    Da macht man Sinnvolles und Schönes.

    • @Philippo1000:

      "Gerade bei solchen Berichten wird deutlich, wie viel Konservative hier schreiben."

      Ja und? So etwas nennt sich Meinungsfreiheit und gehört zur Demokratie.

      Mir gefällt am taz-Forum, daß hier, trotz einer grundsätzlich linken Einstellung, verschiedene Meinungen aufeinandertreffen und ion der Regel sachlich diskutiert wird.

      Ihre Einstellung, daß hier "Konservative" bzw. was Sie dafür halten, nicht zu Wort kommen "dürfen", unterscheidet sich nicht wirklich von der Einstellung mancher Rechter, die auch keine anderen Meinungen dulden wollen.So wie Musk oder Trump, in deren geistiger Gesellschaft Sie doch wohl nicht sein möchten?

      Und Ratschläge an die Beschäftigten, wie sie sich zu verhalten haben, können Sie sich sparen, so lange Sie nicht dasselbe tun.

    • @Philippo1000:

      Sie können Musk bezeichnen, als was Sie wollen.

      Ich auch.

      Als Nazi, als Goldhamster, als Stullenbrett ...

      Die Frau ist aber Senatorin und spricht von dem Aushängeschild-Produkt des Nachbarlandes, in dem ihre eigene Partei regiert.

      Mehr Abgrenzung gegenüber den Brandenburger Arbeitern konnte sie kaum demonstrieren.

      Ist die AfD nicht schon genug Arbeitpartei?

      Musste sie wirklich das Klischee vom schnöseligen, woken Berlin bedienen?

      Wo muss ich mich denn melden, um für Kommentare bezahlt zu werden?

    • @Philippo1000:

      Niemand wird für Leser-Kommentare bei der taz bezahlt, von wem auch?



      Man kann zu verschiedenen Themen auch anderer Meinung sein als Sie ohne direkt rechtsradikal sein zu müssen.

  • Sie hat einfach nur recht. Aber bei all den Kommentaren - hier und anderswo - erleben wir einen echten "Des Kaisers neue Kleider"-Moment... Ein Auto von einem Nazi ist ein Nazi-Auto.

    • @Frank Roger:

      Eben.

      Musk hält nur 13% an Tesla.

      Und wenn ich mir einen kaufe, ist das kein Naziauto.

      Weil es dann nicht das Auto von einem Nazi ist.

      Sie haben super begründet, warum Kiziltepe Quatsch von sich gab.

      Des-Kaisers-neue-Kleider-Momente habe ich seit über 10 Jahren am laufenden Band.

      "Naziauto" gehört nun nicht dazu.

    • @Frank Roger:

      Und alle, die ein "Nazi-Auto" fahren sind dann auch Nazis?



      Himmel hilf, was ein Blödsinn.



      Wie soll man so etwas ernst nehmen?

  • "SPD-Politikerin Cansel Kiziltepe hat Tesla als Nazi-Auto bezeichnet."



    Unverschämt und geschichtsvergessen. So sehr ich ihre politische Position verstehe: das Nazi-Auto ist/war der Volkswagen.

    • @Encantado:

      Nicht wirklich. Der versprochene Nazi-Volkswagen wurde der Rüstung geopfert.



      Erst als wieder Frieden war, gab es tatsächlich Wagen für das Volk.

    • @Encantado:

      Das Argument hat Ulf Poschardt in der Welt auch schon gebracht.



      Seltsam, seltsam, dass Konservative immer dann empört aufheulen, Geschichtsrevisionismus und Relativierung in Anschlag bringen, wenn neorechte Propagandisten wie Musk irgendwie in Verbindung mit historischen Nazis gebracht werden, wohingegen in anderen Fällen mit Faschismus-Assoziationen nur so um sich geworfen wird (Hamas, Putin).



      Sollte man nicht insgesamt vorsichtiger mit politischen und historischen Vergleichen sein?

      • @Abdurchdiemitte:

        Mit der Vorsicht bei politischen und historischen Vergleichen bin ich voll bei Ihnen.

        Nicht jeder Faschismus ist Nazismus.

        Faschismus ist eine Frage der Wahl der Mittel.

        Zum Nazismus gehört auch eine gute Portion Ideologie.

        Umberto Ecco schreibt, die italienischen Faschisten hatten keine Ideologie.

        Die mussten sie aus Deutschland importieren

        Putin wäre für mich ein typisches Beispiel.

        Er ist Faschist, aber kein Nazi.

  • Abgesehen von der Politik:

    Eine Arbeitssenatorin muss für gute Arbeit sorgen.

    Die Arbeitsbedingungen in den Teslawerken (auch in Brandenburg) sind schrecklich.

  • Wenn der CEO eines Autoherstellers sich nicht entblödet, Hitlergrüße zu zeigen und wenn die Marke wie keine andere mit seinem Namen verbunden ist, sind es halt 'Nazi-Autos'.

    Ich muss auch gerade ein neues kaufen. Mir gefallen die Teslas sehr gut von der Form her, besser als die anderen Neuwagen. Ich kaufe aber keinen. Nicht, weil ich die Marke wegen des Hitlergrußzeigers Musk boykottiere, welch großes Wort, sondern weil es mir peinlich wäre, in einem seiner Autos gesehen zu werden. Ich kaufe ja auch keine Winterjacke von Thor Steinar, selbst wenn mir der Schnitt und Farbe gut gefallenen würde.

    • @fleischsalat:

      Genau so.



      Verzicht. Weil's ä' Geschmäck'le hat.

  • Zeigt einmal mehr die völlige Orientierungslosigkeit der SPD, Arbeiterpartei - das war einmal...



    Tesla ist mit weitem Abstand der größte private Arbeitgeber im strukturschwachen Brandenburg.



    Tesla beschäftigt +-10.000 Menschen, Ausbaupläne für bis zu 40.000 Arbeitsplätze sind vorhanden.



    Tesla zahlt Grünheide über 6 Millionen Gewerbesteuer.



    Menschen aus weit über 100 Nationen arbeiten in Grünheide.



    Alles egal, für ein bisschen billigen Applaus wird auf den Musk-bashing-Zug aufgesprungen.



    Man stelle sich vor Tesla schließt Grünheide weil der kindische Boykott anhält oder weil Musk dank solcher unbedachten und völlig haltlosen Aussagen die Lust verliert - DANN möchte ich sehen was Frau Kiziltepe den zehntausenden Mitarbeitern und Menschen die in Zuliefererfirmen arbeiten und deren Familien postet - wenn sie arbeitslos auf der Straße stehen.



    Deutschland steht vor dem dritten Krisenjahr in Folge und eine SPD Politikerin weiß nichts besseres zu tun als linksextreme Parolen gegen den größten privaten Arbeitgeber eines Bundeslandes nachzuplappern, nur weil ein Gesellschafter davon ein reaktionäres Weltbild hat.



    Mitarbeiter, Klima, Mobilitätswende - alles egal, fuck Musk.



    Absolut hirnrissig

    • @Farang:

      Diese Argumente sind mir völlig egal. Für mich zählt: Wenn ich einen neuen Tesla kaufe, finanziere ich Musks Aktivitäten. Und das will ich nicht. Punkt.

    • @Farang:

      Musk ist eben nicht nur irgendein Gesellschafter mit "reaktionärem Weltbild", sondern er mischt massiv in der Politik mit. Und es hat nicht das geringste mit "Musk-Bashing" zu tun, wenn man völlig zutreffend darauf hinweist, dass er eben nicht nur in den USA regelmäßig rechtsextremistische Gruppierungen und Kräfte (bis hin zum Kauf von Wählerstimmen) unterstützt, die ganz unverhohlen auf einen autoritärer Staat hinarbeiten. Musk redet eben nicht nur dummes Zeug und verbreitet Verschwörungstheorien, er handelt auch danach.



      Es gehört daher schlicht zur Selbstachtung und Verteidigung einer wehrhaften Demokratie, auf solche Einmischungsversuche entsprechend zu reagieren. Ein Gemeinwesen, das vor einem superreichen Investor mit demokratiefeindlichen Ambitionen kuscht, gibt sich praktisch selbst auf.



      Frau Kiziltepe hat ja nun erklärt, wie die Bemerkung zu verstehen war, damit ist aber auch gut. Und der Boykott, den ich ausdrücklich gutheiße, ist nicht nur die Sprache, die Musk einzig versteht (siehe seine Reaktion), er trifft ihn auch da, wo's wirklich wehtut: beim Geld.

    • @Farang:

      "Man stelle sich vor Tesla schließt Grünheide weil der kindische Boykott anhält ... "



      Welch ein schwaches Argument. Dann muss VW keine Werke schließen, Mitarbeiterstellen streichen.



      Oder BMW baut in Grünheide seine E-Autos.



      Erschlossenes Industriegelände gegen alle Widerstände ist Milliarden wert.

  • Das Wort Nazi wird sehr inflationär verwendet. Wenn jeder der mir nicht passt zunächst einmal als Totschlagargument mit Nazi bezeichnet wird, interessiert das bald niemanden mehr und das nützt nur den echten Nazis.

    • @Filou:

      Wie nennen sie den Leute die den Hitlergruß zeigen und aus Angst davor, dass die Weißen aussterben viele Kinder zeugen?

      • @Andreas J:

        Lesen Sie bitte meinen Kommentar richtig. Ich habe nicht gesagt, dass Leute die den Hitlergruß zeigen nicht als Nazis bezeichnet werden dürfen, ich habe gesagt dass dieses Wort sehr gerne als Totschlagargument verwendet wird, auch bei Leuten, die keinen Hitlergruß zeigen.

  • Kann ja nicht jeder einen Volkswagen aus der "Waffenschmiede Wolfsburg"* fahren. 😉

    * Sieht man häufig mal auf VW-Heckscheiben

    • @Nansen:

      Gucken Sie sich mal an, wer an VW beteiligt ist.

      Da kann man vielleicht auch Tesla fahren...

  • Korrekt müsste es heißen: "Wer will schon von einem Nazi ein Auto kaufen?"

    Das Auto ist kein Nazi. Und wer ein solches Auto fährt auch nicht.

  • Man kann ja gerne gegen Musk, sein Verhalten oder gegen die Gigafabrik argumentativ protestieren aber "Nazi-Auto" ist schlicht ein dummer Begriff, den man als Musk- oder Tesla-Protest nicht ernst nehmen kann und er ist vor allem eine Verharmlosung des Nazi-Terrors. Da teile ich auch den Widerspruch aus dem konservativen Lager.

    • @Stefan L.:

      Meinen Sie den Nazi-Terror, der gerade in den USA passiert? Oder das, was in den USA in Vorbereitung von Nazi-Terror passiert?



      Vielleicht gibt es da keinen großen Unterschied...

  • Die Mitarbeiters könnten statt feister Autos mal auch etwas Sinnvolles mit ihren Händen herstellen - sie als Schutzschilde zu missbrauchen sollte unterbleiben.



    Ein Grad niedriger hätte es dabei auch getan: Rechtsextrem-libertär, Fascho; das lässt sich darlegen bei Musks Verhalten gerade. Nazi würde ich generell sparsam einsetzen. Musky ist so schon arg genug.

    • @Janix:

      In Prinzip ja. Doch was nicht geschehen sollte ist, dass Musky damit durchkommt.

  • Es mag ja falsch sein, Teslas Nazi-Autos zu nennen, weil es einen Unterschied zwischen dem heutigen High-Tech-Faschismus und dem Nationalsozialismus gibt. Aber nach der Argumentation "Arbeiterbeleidigung" war auch der Volkswagen kein Nazi-Auto, denn der ist ja auch von jemand anders als von den Eigentümern gebaut worden.

  • Da hat sie sich aber massiv in den Vordergrund gerückt. Nazi-Vergleiche ziehen immer.

  • Musk ist aufgrund seiner finanziellen Macht gefährlich, in Zusammenarbeit mit Trump sicher auch nationalistisch und Tesla darf man deshalb gern boykottieren, alles richtig. Aber nein, die Selbstverständlichkeit mit der mittlerweile inflationär Begriffe wie Nazi verwendet werden ist weder legitim noch notwendig. Sie ist unterkomplex, geschichtsvergessen und sie verwässert solche Begriffe. Ich würd mich nicht mal dran stören, wenn man Musk nach seinen Abdriften, seinen dümmlichen Äußerungen zur AfD und den Aussetzern der letzten Jahre so bezeichnen würde.



    Aber Teslas, die bis vor noch nicht allzu langer Zeit noch für den nächsten Schritt der Mobilitätswende standen und deshalb auch vorwiegend gekauft wurden, generell als "Nazi-Autos" zu bezeichnen ist Unsinn und die Kritik daran durchaus angebracht.

    • @Deep South:

      Ihr rafft es einfach nicht, Margot friedländer hat gesagt damals hat es genau so angefangen



      Leute die hitlergrüße machen nazis zu nennen ist nicht geschichtsvergessen sondern geboten!!

      • @shark49:

        Also erstens mal sprech ich für mich und nicht für irgendein imaginäres "wir".



        Und zweitens hab ich klar und deutlich geschrieben: "Ich würd mich nicht mal dran stören, wenn man Musk nach seinen Abdriften, seinen dümmlichen Äußerungen zur AfD und den Aussetzern der letzten Jahre so bezeichnen würde." Macht man das Fass "Nazi Auto" auf, dann fällt dass eben auch auf alle Fahrer dieser Autos und Mitarbeiter in den Werken.



        Das ist gar nicht so shwer zu "raffen".