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TV-Triell der KanzlerkandidatInnenLeerstelle Klimaschutz

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

Als ob günstiges Benzin ein Menschenrecht wäre: Es war traurig anzuschauen, wie beim TV-Triell am Großthema des 21. Jahrhunderts vorbeigeredet wurde.

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet lässt sich nach dem TV-Triell von AnhängerInnen feiern Foto: dpa

D ie Welt brennt, die Lage ist todernst. Wir werden Kriege um Wasser erleben, Hungersnöte und ganz neue Flüchtlingsbewegungen. Deutschland wird anders aussehen, als wir es jetzt kennen. Der Wald wird verdorren, ist er jetzt schon im Harz, im Schwarzwald und anderswo. Stattdessen wird es mehr Steppen geben. Wir werden Flutkatastrophen wie die in NRW und Rheinland-Pfalz, bei der über 180 Menschen starben, öfter erleben, viel zu oft.

Sind solche Sätze unsagbar? Es scheint so. Beim TV-Triell, das am Sonntagabend in ARD und ZDF ausgestrahlt wurde, hat sich keiner der drei KandidatInnen getraut, die Tödlichkeit der Klimakrise angemessen zu beschreiben. Weder Armin Laschet noch Olaf Scholz, und auch die Grüne Annalena Baerbock, die dafür am ehesten in Frage gekommen wäre, hat es nicht getan. Es war traurig anzuschauen, wie am Großthema des 21. Jahrhunderts vorbeigeredet wurde.

Das lag auch am Versagen der beiden Moderatorinnen des Triells. ARD-Chefredakteur Oliver Köhr und die ZDF-Journalistin Maybrit Illner fielen sich so oft ins Wort, als hätten sie sich kurz vor der Sendung zum ersten Mal gesehen. Köhr startete den Punkt Klimaschutzpolitik mit der Feststellung, dass die Klimawende mindestens so teuer werde wie die deutsche Einheit. Braucht es einen Klima-Soli? In dem Stil ging es weiter. Wann sagen Sie den Deutschen, dass es richtig teuer wird? Wo ist die Grenze beim Spritpreis?

Wer zuhörte, konnte auf den Gedanken kommen, dass günstiges Benzin ein in der Verfassung verankertes Menschenrecht sei. Damit war das Framing gesetzt: Klimaschutz ist vor allem teuer. Schöner lässt sich das Dilemma der klimaschutzpolitischen Debatte in Deutschland kaum beschreiben. Dabei ist es genau andersherum. Es darf nicht mehr darum gehen, wie teuer Klimaschutz wird. Entscheidend ist, wie teuer kein Klimaschutz wird.

Wirklich teuer ist nur kein Klimaschutz

Ein paar Fragen dazu, das hätte dem Ganzen die angemessene Ernsthaftigkeit gegeben. Die Kosten für unterlassenes Handeln in der Klimakrise sind immens, und sie werden steigen. Allein die Flutschäden dieses Jahres belaufen sich auf 30 Milliarden Euro. Nach dem Dürresommer 2018 zahlte der Bund 228 Millionen Euro staatliche Nothilfe an in ihrer Existenz bedrohte Bauern. Die Liste ließe sich verlängern, und das ist nur der Anfang.

Die Klimakrise ist ja keine Krise, die irgendwann wieder in die alte Normalität mündet. Sie wird immer schlimmer, und es geht nur noch darum, das Ausmaß des Schlimmen so zu begrenzen, dass die Menschheit sich anpassen kann. Diese dauerhafte, nicht mehr zu stoppende Eskalation wird von CDU, CSU und SPD noch nicht ausreichend verstanden. Armin Laschets entscheidender Satz mit Blick auf die Autoindustrie und andere Firmen war: „Wir müssen die jetzt auch mal machen lassen.“

Darin steckt der naive Kinderglaube, dass marktgetriebene Innovation uns alle rettet – sich der Kapitalismus also von selbst heilt und klimaneutral macht. Wenn es nicht so traurig wäre, man müsste darüber lachen. Auch Olaf Scholz sagte einen Schlüsselsatz vor einem Millionenpublikum, nämlich den, dass der richtige Weg „der moderate Weg“ sei. Dieses Narrativ ist taktisch klug, weil es ein Grundgefühl der Deutschen bedient. Bitte nicht radikal werden, immer schön in der Mitte bleiben. Merkel verkörperte diese Sehnsucht par excellence, Scholz empfiehlt sich erfolgreich als ihr Erbverwalter.

Aber auch das bundesdeutsche Modell der ewigen Moderation, das Austarieren aller Interessen auf der Suche nach einer Balance, wird der Klimakrise nicht gerecht. Die Physik verhandelt nicht, sie funktioniert nicht wie eine Tarifverhandlung zwischen ArbeitgeberInnen und Gewerkschaften. Sie erfordert schnelle, entschiedene Aktionen, und weder Laschet noch Scholz scheinen dazu bereit zu sein. Der „moderate Weg“, den die Groko einschlug, hat hinten und vorne nicht gereicht. So blieb nach diesem Triell die ernüchternde Erkenntnis, dass das wichtigste Thema dieser Zeit mit einem seltsamen Unernst behandelt wurde.

Scholz und Laschet beharkten sich, Baerbock moderierte

Millionen BürgerInnen sind nicht nur nicht wirklich klüger geworden, sie dürften erst gar nicht verstanden haben, worum es in Wirklichkeit geht. Daran konnte auch Baerbock nichts ändern, die in der knapp bemessenen Zeit am ehrlichsten argumentierte. Während sich die Herren von CDU und SPD beharkten, blieb sie ruhig, antwortete präzise und übernahm dann noch den Job der überforderten ModeratorInnen, indem sie fragte, ob Laschet und Scholz denn früher aus der Kohle aussteigen würden. Für Antworten blieb leider keine Zeit, denn da war schon der Mietendeckel dran.

Vielleicht muss man grundsätzlich und neu über dieses Fernsehformat nachdenken, das zu jedem Wahlkampf gehört – und dem in der politmedialen Öffentlichkeit eine absurde Wichtigkeit beigemessen wird. Aber ein Parforceritt, bei dem die ModeratorInnen von Thema zu Thema hetzen, hat kaum aufklärerischen Charakter. Nichts wird vertieft, alles bleibt an der Oberfläche – und ZuschauerInnen, die sich selten mit Politik beschäftigen, dürften hilflos vor dem Fernsehschirm sitzen, verloren in der Schlagwort-Hölle.

Eine passende Fußnote zu diesem 95-minütigen Ausfall ist, dass Baerbock später in Umfragen von ZuschauerInnen zwar als nett und sympathisch bewertet wurde, aber als deutlich weniger kompetent als die Männer. Nun, mindestens beim Klimaschutz war das Gegenteil der Fall. Da sage nochmal jemand, dass Sexismus bei dieser Bundestagswahl keine Rolle spiele.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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65 Kommentare

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  • Danke für diese klaren Worte. Ich fürchte nur sie kommen viel zu spät. Die Kosten des "Nicht-Handelns" werden uns alle überrollen

  • Baerbock als weniger kompetent darzustellen, empfinde ich auch als eindeutig sexistisch. Das spiegelt eine Gesellschaft wider, in der Frauen tatsächlich immer noch krass unterschätzt werden. Sogar mein Freund sieht das so und der ist ein zahnloser alter weißer Mann, 100% hetero und ganz ohne Drogenerfahrung.



    Baerbock würde ebenso schnell wie die junge Angela in ihre Rolle hineinwachsen, da hätte ich keine Zweifel, aber sie würde im Gegensatz zu Merkel von vorne führen. Ich würde auch seltener vor dem Fernseher (den ich nicht habe) einschlafen.

  • Das Klima wird nicht maßgeblich von Deutschland sondern von Ländern außerhalb von Deutschland beeinflusst.



    Klimapolitik ist also kein Thema für die Innenpolitik sondern es ist vor allem ein Thema der Außenpolitik.



    Ich wundere mich, dass diese Tatsache in der Runde nicht thematisiert wurde.

    • @Paul Rabe:

      Sie sind also der Meinung, dass schlechte Luft in deutschen Städten, dass abbagern deutscher Dörfer und andere Umweltschäden in Deutschland all besten von anderen Ländern bewältigt werden?

      Ja in Deutschland haben wir diesbezüglich eine lange Liste des Versagens. Es ist darum endlich höchste Zeit, dass es auch national ernstgenommen wird und nicht weiterhin so Lari Fari wir müssen unsere Kohle Industrie schützen und die Probleme sollen unsere Kinder lösen.

      • @Sascha:

        Sie können den Spiess nicht so einfach drehen.. Was Paul meint, ist auch richtig.

        Wenn wir über CO2 usw. und Globale Erwärmung (auch das Klima!!) sprechen, sicher die Haupttreiber sind die größte Länder..

        Hinweis: 1,8 Milliarden China oder 1,3 Milliarden Indien ist ein anderer Kaliber...

  • Herr Schulte fordert jetzt die Einführung einer moderaten Diktatur auf naturwissenschaftlicher Grundlage?



    Vielleicht lag es am zu engen Zeitfenster, aber Frau Baerbocks Forderung (?Versprechen?) nach einem Kohleausstieg 2030 ist selbst ohne weiteres Wachstum nicht zu schaffen, wenn parallel der Stromverbrauch durch E-Mobilität und Wärmepumpenheizung massiv ansteigen wird. Das ist genauso inkompetent und/oder magisches Denken wie das ewig Gestrige der beiden anderen Kandidaten.

    • @Ignaz Wrobel:

      Noch nie etwas von den immer verzweifelteren Aufrufen der Klimawissenschaft gelesen?



      Die Physik verhandelt tatsächlich nicht und fordert entschiedene Aktionen.



      Ich erinnere mich an die Debatte 1972 um die Ostpolitik von Willy Brandt. Die Situation war viel weniger existentiell als unsere heutige, und trotzdem wurde mit einer Ernsthaftigkeit und Leidenschaft diskutiert, die unsere heutige abgefuckte Spaßgesellschaft (und die ganze oberflächliche Debatte) wirklich in den Schatten stellt.



      Siehe auch:



      www.tagesspiegel.d...iben/25945936.html

      • @Ataraxia:

        "Die Physik verhandelt tatsächlich nicht..."



        Stimmt auffallend.



        Und genau deswegen geht das Konzept der Grünen hinten und vorne nicht auf.

  • Matthias Fornow, ZDF, gilt an der Stelle mein großes Kompliment. Das war gut und grundsolide!

    Er erwähnte zweimal - und das finde ich sehr gut! - dass die vorgestellten Umfragewerte sich nicht aus der Anzahl der Wähler, sondern explizit aus der Auswahl der Zuschauer zusammensetzen.

    Das dürfte sehr wichtig und nicht zu unterschätzen sein.

  • Der Artikel suggeriert daß Deutschland überhaupt viel für den Klimaschutz tun könnte, in Wirklichkeit aber ist der Anteil Deutschlands im weltweiten CO2 Ausstoß unterhalb von 5 %.



    Und wenn man in Deutschland die Industrie unter brsonders harte Auflagen stellt, dann wird der Stahl und Oder die Autos eben in anderen Ländern produziert, Zum Beispiel in Polen oder gleich ganz in Indien oder China.

    Im Ergebnis könnten damit besonders harte deutsche Auflagen dazu führen, dass mehr Global CO2 produziert wird, weil Unternehmen aus Deutschland weggehen und dann dort produzieren wo die Co2 Auflagen noch viel geringer sind.

    Ob sich diese Länder dann eine globale Auflagen und Verträge halten ? Ich glaube es nicht denn es gibt keine Macht der Erde welche diese durchsetzen könnte.



    Also besser man macht weniger harte Auflagen welche dazu führen, das die Industrie in Deutschland bleibt

  • Das RTL Moderatorenteam besser als die öffentlich-rechtlichen Anstalten ... was für ein Trauerspiel. Peinlich (!!!), dass bei der Frage der steuerlichen Belastung doch tatsächlich der Moderator von Unternehmen faselte, die das Land verlassen könnten. Ich glaubte meinen Ohren nicht. Und ich hätte auch nicht gedacht, dass Baerbock den deutlich kompetentesten Eindruck der 3 machen würde.

  • Herr Schulte hat Recht! Über den Klimawandel wurde viel zu wenig diskutiert. Stattdessen musste sich der Zuseher verbale Angriffe von Herrn Laschet auf den neuesten Kanzlerkonkurrenten gefallen lassen, mit dem schon die erste von etlichen Nebelkerzen gezündet wurde.

    Weder vom SPD- noch vom CDU-Kandidaten scheint der Ernst der Situation überhaupt wahrgenommen worden zu sein. Und Frau Baerbocks Möglichkeiten, zum - im wahrsten Sinne des Wortes - brennenden Thema zu kommen, wurden erfolgreich vom Moderatoren-Duo ausgebremst, die sich lieber eingehend mit den Redezeitvergleichen der Kandidaten beschäftigten. Ich hatte den Eindruck, dass ein eingehenderes Vertiefen des Themas unerwünscht sei. Womit man - wie ich hoffe - die noch schlafenden Hunde vielleicht erst geweckt hat. Da bin ich von Frau Illner besonders enttäuscht, hatte sie das Thema doch in ihrer eigenen Sendung bereits eingehend bearbeitet und wäre für diesbezügliche Fragen bereits gut präpariert gewesen. Was von ihr kam, war weder besonders zündend, noch fand sie irgendeine Überleitung zum Themenwechsel, der ziemlich abrupt das Thema beendete, während der irritierte Zuseher noch entweder auf eine Baerbocksche Fortsetzung des Themas oder eine Folgefrage der Moderatoren wartete. Die Fragesteller gaben ihr keine Möglichkeit, damit das Publikum überhaupt anzusprechen. Ich weiß nicht, wer den Fragekatalog zusammenstellte. Dafür gebe ich als Zuseher nicht nur den Moderatoren sondern auch dieser "grauen Eminenz" die schlechteste Note und damit für die irreführende Bewertung die Hauptverantwortung.

    Das war voll daneben!

    Vor mehr als einem halben Jahrhundert wurde uns in der Schule von einer Geografie-Lehrkraft prophezeit: "Die Kriege des 21. Jahrhunderts werden nicht um Bodenschätze, sondern um Wasser geführt!"

    So bleibt uns nur die Hoffnung auf ein noch rechtzeitiges Erwachen der älteren und ein waches Agieren der jungen Wähler!

  • Viele der Kommentator:innen beanstanden, dass das Thema Klimaschutz im Wahlkampf keine Rolle spielt. Das sehe ich nicht so. Alle 3 Parteien haben sich den Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben. Ob und wie er umgesetzt wird, hängt von den anschließenden Koalitionsverhandlungen ab. Hinzu kommt, dass der Klimaschutz ein Projekt für die gesamte Welt ist. Es nützt leider nichts, wenn Deutschland allein Vorreiter wird. Hier müsste die internationale Organisation wie die UN oder WHO zur Rettung des Weltklimas ins Leben gerufen werden. Diese Organisation müsste planen und koordinieren - auch in finanzieller Hinsicht, denn die Rettung des Weltklimas gibt es nicht für umsonst, sondern wird Unsummen kosten.

    • @Elena Levi:

      Wenn wir uns, wie so häufig, vor der Verantwortung für das von uns als viertgrößter Industrienation der Welt mit einem überdimensionalen ökologischen Fußabdruck jetzt feige wegducken und uns kleiner machen als wir und unser zu verantwortender CO2-Ausstoß in Wirklichkeit sind, dann brauchen wir uns um unsere Bedeutung in künftigen Geschichtsbüchern wahrhaftig keine eitlen und hochnnäsigen Gedanken mehr zu machen.

      Weil es diese Bücher mitsamt uns dann nicht mehr gibt.

      Wer, wenn nicht wir, die wir mehr als die meisten weltweit auch an Finanz- und Wirtschaftskraft vergleichbaren



      CO2-Emittenten für den derzeitigen Zustand der Welt Mitverantwortung und großen Einfluss haben.

      Glauben Sie wirklich, dass irgend ein Staat weltweit wagt, sich aktiv der sich abzeichnenden Entwicklung entgegenzustellen, wenn wir, eines der reichsten Länder der Welt, uns so feige wegducken? Auch dafür tragen wir dann die Verantwortung.

      Und was von SPD und CDU/CSU zu erwarten sein kann, sehen wir jetzt schon an ihren Wischi-waschi-Öko-Wahlprogrammen. Nicht im Ansatz so verantwortungsvoll und positiv zukunftsorientiert wie jenes der Grünen!

      UN und WHO haben schon so viel in den Sand gesetzt. Mein Vertrauen in eine richtungsweisende Orientierung dieser trägen Dampfer hält sich in argen Grenzen, zumal ich darin auch immer nur unser Wegducken hinter dem breiten Rücken einer angeblich mächtigeren Organisation sehe und nicht das mutige Loslaufen derer, die die bitter nötige Wende erst einmal in Gang setzen - müssen!

  • Die aufgesagten Schlussstatements der 3 KK waren peinlich...

  • Die Modertaror:innen waren nicht gut drauf. Sind sich selbst ins Wort gefallen und haben nicht die wichtigen Fragen gestellt. Zum Beispiel: warum Mieter:innen, die keinen Einfluss auf die Wärmedämmung der Gebäude haben, höhere Heizkosten zahlen müssen wegen höherer CO2-Abgaben.

  • 100%.



    mein reden, dass es eben einen tief verwurzelten glauben gibt, maenner seien besser als frauen.



    anders sind die umfragewerte fuer baerbock nicht zu erklaeren.



    jeder, der sich in der materie auskennt, weiss, dass auf vielen gebieten baerbock sehr viel mehr kompetenz hat als lachet.

    • @the real günni:

      Sie sprechen mir aus der Seele...

      Auf die Sympathiewerte ist gepfiffen, wenn die Umfragewerte für Sachkompetenz derart verfälscht dargestellt werden. Die kann man nur auf einen einseitig belichteten Zuschauerkreis zurückführen, den nur Mathias Fornow mit seinem lobenswerten Nachsatz einigermaßen klarstellen konnte.

  • "Die Welt brennt, die Lage ist todernst. Wir werden Kriege um Wasser erleben"

    Da ist es vielleicht nicht klug, die Bundeswehr kaputtzusparen.

  • Dass es nach der Wahl für alle "teurer" wird, alleine wegen der Corona-Ausgaben und wegen Klimaschutz ist doch eigentlich allen klar. Vielleicht haben die Politiker zu viel Schiss, den Wählern vorher die Wahrheit zu sagen?

    • @Friedrich567:

      Als ob Politiker:innen jemals aufrichtig gewesen wären...

    • @Friedrich567:

      Schiss... Wer sagt, mit mir wird's teurer wird halt nicht gewählt.

      • @Wonneproppen:

        ..vielleicht ist der Rückgang für die Grünen in den Umfragewerten (nicht lachen! Schauen Sie sich nur einfach vergleichsweise die Kandidaten-Konkurrenz und deren Statements mal genauer an..) mehrheitlich auf deren Ehrlichkeit zurückzuführen.

  • Es ist vielleicht desillusionierend, aber: Es geht zur Zeit vorrangig um Wahlkampf, also nicht um politischen Diskurs, sondern um Marketing. Um die größtmögliche Stimmenzahl in einer Bevölkerung zu erreichen. Mit Menschen, die die unterschiedlichsten Lebensvorstellungen und Weltbilder haben. Darunter ein paar taz-Leser. Bei dieser Challenge muss man erfolgreich sein. Was nach der Wahl, in der konkreten politischen Arena, im Diskurs der Politiker, Fachleute und Interessenvertreter passiert, ist eine andere Sache.



    Da kommen Grüne, Linke, Soziale, sog. Christen, sog. Liberale, ... schnell an die Grenze, die Realität heißt. Zu besichtigen in aktuellen Koalitionen zB in BW, NRW, Bremen, Thüringen etc. Die Koalition wird zur Standardform des Regierens werden. Deshalb meine ich, dass die Darlegung und Analyse der Koalitions-Problematiken und Ergebnisse in diesen Ländern mehr über die Möglichkeiten und Grenzen von Politik in der Wirklichkeit aussagen würde, als gutgemeinte Ideen und Forderungen, die davon ausgehen, dass die Bäume in den Himmel wachsen. Politische Ideen (so notwendig sie sind) verhalten sich zur Politik wie das Reden über Fußball zum Spiel auf dem Platz.

    • @Jossito:

      By the way: wussten Sie schon, dass die taz zu einer der einflussreichsten meinungsbildenden und (vor allem!) unabhängigen Zeitungen in Deutschland zählt?







      Und wer macht's? Die "paar taz-Leser"!

      Da sehen Sie mal, was aus ein paar Träumen werden kann. Man muss nur u.a. den Glauben, Geduld und Mut haben, sie zu realisieren!

      • @noevil:

        Danke für den Hinweis! Ich würde mich freuen, wenn es stimmt.



        Außerdem hätte ich gerne eine Quellenangabe für diese Taz-sache ...

  • Für Tempo in Sachen Klimaschutz hat sich im Triell tatsächlich auch Laschet geäußert, in einem Aatz ließ er aber durchblicken, was er damit meint: Weniger Vorschriften! Neudeutsch heißt das "Deregulierung", das Mantra der Neoliberalen, mit denen gegen den Klimawandel kein Punkt zu machen ist.

    • @Uwe Kulick:

      Wissen Sie, was mich da besonders an Laschet nervt?

      Das Mantra-artig anklagende Wiederholen der grünen "Verbots-Partei", womit er versucht, den unentschiedenen Wählern einzureden, dass die diskussionsbereite offene Partei mit Verboten um die Ecke schon lauern würde.

      Man kann ja nochmal versuchen, einen Coup à la Veggieday zu landen..



      Nicht wahr!...

  • Zum Sexismus - Verdacht im letzten Absatz: Vielleicht liegt das auch daran, daß Frau Baerbock ihre mangelnde Kompetenz auf vielen Gebieten, von der Speicherung von elektrischer Energie bis zur brandenburgischen Heimatkunde, bereits bewiesen hat.

  • Katrin Eckhard Göring hat in der Nachbearbeitung des Triells bei Illner kurz das Urteil angesprochen, dass die Räumung des Hambacher Forstes rechtswidrig war - immerhin.



    Scholz läßt sich "abkanzlern " wegen CUM - EX etc? Und liest Annalena Baerbock nicht mal Zeitung, wenn ihre Berater schon das mit dem Hambacher Forst - Urteil verschweigen? Hätte doch in der Diskussion mal gesagt werden sollen.



    Schließlich: Laschet hat im Triell erklärt, dass er als Ministerpräsident immer im Rahmen des Rechts agiert habe? Für wie dumm halten die drei da oben die Bevölkerung?

    • @StefanMaria:

      "Für wie dumm halten die drei da oben die Bevölkerung?"

      16 Jahre cdu legen die Vermutung nahe, dass die Bevölkerung auf jeden Fall nicht die hellste ist...

  • Gestern Abend hat Frau Baerbock eine Erhöhung der Förderung für Elektroautos aus Steuermitteln auf eine Höhe von 9000 Euro angedroht (als „Umstiegshilfe für Haushalte mit geringem Einkommen“, die sich trotzdem ein (neues?) Auto leisten).

    Im Wahlprogramm wird eine Abschaffung der Steuerfinanzierung von Elektroautos zugesichert: „Die Kaufförderung emissions¬freier Autos wollen wir in ein Bonus-Malus-System überführen und für Elektro- Leichtfahrzeuge öffnen.“ Das meint sicherlich, der Bonus wird von den Malus-pflichtigen Autoverkäufen finanziert.

    Die Moderator*en haben nicht nachgefragt. Haben sie die Parteiprogramme nicht gelesen?

    • @meerwind7:

      Irgendwo hat sie auch mal gesagt, die Elektroautos sollen aus höheren Kfz-Steuern finanziert werden, also immerhin von Autofahrern und nicht von Besserverdienern ohne Auto, die laut Grünen-Programm höher besteuert werden sollen.

    • @meerwind7:

      Das ist in der Tat eine erschreckende Ankündigung: Förderung der Elektroautos mit 9000€uro. Für Umwelt und Klima ist das eine schlechte Botschaft, den E-Auto-Boom derart mit der Brechstange anzuheizen.

      Gefördert werden muss eine umfassende Infrastruktur, mit der Elektroautos zufairlässig mit Ökostrom aufgeladen werden. D.h. der Preis für Strom muss schwanken, je nachdem ob das Ökostrom-Anteils-Quorum im Netz aktuell erreicht ist durch genügende Solarstrom- und Windkraft-Einspeisung ins Netz oder gar die Stromüberschussspeicherung in Pumpspeicherwerken einen hohen Stand hat, sprich, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, muss Auto-Akku-Aufladen teurer sein nach dem Prinzip:

      Pumpspeicher voll, Wind weht kräftig (bundesweit) und Sonne scheint (bundesweit) = Ladestrompreis billig.

      Wie oben, jedoch Pumpspeicher leer = mittlerer Ladestrompreis.

      Windflauten landauf landab und dichte Bewölkung: Ladestrompreis hoch.

      Sprich: Das Wetter kann zum Klimaschutz beitragen, wenn es in den Strompreis eingepreist wird!

      A propos Pumpspeicher: Wirkungsgrad 75%. Welcher Akkutyp erreicht das?

      • @Uwe Kulick:

        Lithium Ionen Akkus auf jeden Fall. Die liegen je nach Verwendung bei 90% oder mehr...

      • @Uwe Kulick:

        Wer auf dem Land wohnt und täglich hin und zurück durchschnittlich ca. 100 km mit einem gebrauchten E-Fahrzeug den Weg zur und von der Arbeit zurückzulegen hat, kann mit einer subventionierten Solaranlage über Nacht aus eigenem Sonnenstrom die Batterie aufladen. In der Regel wohnen die Bewohner von Häusern auf dem Land in eigenen Häusern und zahlen keine Mieten. Selbst wenn sie dafür noch Raten zu zahlen haben... die Förderung mit 9.000 € wären schon eine große Erleichterung zur Anschaffung eines E-Autos, wenn der ÖPNV noch hakt. Denn das hat u.v.a. BM Scheuer, CSU, mitsamt seinen CSU-Vorgängern kläglich vernachlässigt.

  • "Der Wald wird verdorren, ist er jetzt schon im Harz, im Schwarzwald und anderswo. " Richtig ist folgendes: Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und es regnet mehr, nicht weniger. Bei einer Klimaerwärmung von 3 Grad in Deutschland wird es etwa 10% MEHR Niederschlag in Deutschland geben. Allerdings auch in Form von Starkregen. Afrika wird übrigens aus dem gleichen Grund grüner. Das kann man sogar jetzt schon auf Satellitenaufnahmen zur Photosynthese sehen. Unangenehm wird es allerdings für Südeuropa - da wird es wärmer und der Niederschlag sinkt. Kann man sich selbst leicht anlesen - was ich hiermit empfehlen würde.

    • @Nachtsonne:

      Bitte den Harz, der liegt für mich näher als Afrika, anschauen.



      Was nützt der Regen im Winter? wie viel Wasser mehr in die Atmosphäre gelangt und vielleicht als "normaler" Rege herunter kommt, weiß ich nicht.



      Ich weiß aber, dass Flüsse und Seen immer weniger Wasserstand haben und das Salzwasser immer salziger wird-nicht nur wärmer.



      Der Artikel spiegelt sehr gut das Dilemma der Parteien wieder:



      Wer ehrlich ist und die ganze Wahrheit sagt, wird nicht gewählt! Deshalb sollten wir uns nicht auf einzelne Argumente stürzen (Wann es wie oft regnet). Wenn es jetzt MEHR regnen würde, dann kommt das Wasser nicht in den Bodenschichten an, in denen div. Bäume wurzeln. Es fließt ab in die Flüsse.

      • @tazreader:

        ".. Es fließt ab in die Flüsse."

        ..und, wenn sie wie die meisten, kanalisiert sind, weiter ins Meer. sie haben Recht - Wasserwirtschaft und - Management wird künftig eines der bedeutendsten Felder in der Lebenserhaltung unseres Landes und unserer Wälder sein - und bei Weitem nicht das einzige.

        Also richtig wählen - und dann packen wir's an!

    • @Nachtsonne:

      Liebe Nachtsonne,

      die steigenden Niederschlagsmengen schließen ja leider Dürren - und damit das Verdorren von Wäldern, v.a. durch Kombination von Hitzestress und Schädlingsbefall - nicht aus. Steigende Gesamtmengen helfen wenig, wenn sie innerhalb kurzer Zeit fallen, aber dafür längere Trockenperioden auftreten. Ein Beispiel wäre der von Ihnen angesprochene Starkregen (Vermutung meinerseits: der verursacht möglicherweise Erosion und verschärft das Problem noch, denn der übrig bleibende Boden oder Gestein kann weniger Wasser aufnehmen und enthält weniger Nährstoffe). Die von Ihnen gelieferte, intuitive Erklärung kann auch hier helfen: die Luft nimmt mehr Wasser auf, es kann also mehr verdunsten, bevor es als Niederschlag zurück zur Erde fällt.



      Das sieht man schon an der Empirie (der angesprochene Waldzustand) und darauf deuten Modellierungen: nachzulesen im UFZ-Newsletter August 2018 - Durstiges Europa (Titelthema). Dort steht - deutlich detaillierter - dies: Dürren werden bei allen Szenarien zwischen 1,5 und 3 Grad Erwärmung großflächiger, häufiger und länger auftreten in Europa. Stark betroffen ist nicht nur der Mittelmeerraum, sondern z.B. auch Mittel- und Osteuropa. Außerdem: weniger Wasser in den Flüssen (man beachte die Auswirkungen auf Energieversorgung durch Atom- und Kohlekraftwerke sowie auf den Warentransport per Schiff).



      Zur "Ergrünung" von Teilen Afrikas ist mir nichts bekannt, zu hoffen wäre es. Ich befürchte nur, es könnte ähnlich wie beim CO2-Düngungseffekt sein, der grundsätzlich das Pflanzenwachstum verbessern kann: gegenläufige Effekte (Erwärmung, s. C3-Pflanzen, und Naturkatastrophen) vernichten jeden positiven Effekt.



      Aus meiner Sicht gibt es leider nichts zu beschönigen und daher teile ich die Einschätzung Herrn Schultes (größtenteils: denn die wahre Floskel "mit der Physik verhandelt man nicht darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Klimapolitik demokratischer Aushandlung bedarf) und bin froh über diesen Kommentar.

      Beste Grüße



      Fratercula

  • Danke Herr Schulte! Das Moderatorenteam hat auch aus meiner Sicht schwer versagt. Leider glaube ich fast, dass die beiden nichts mal etwas dafür können. Ihre Fragen zur Klimakatastrophe zeugen von wenig Wissen und Engagement für diesen Themen. In dieser Zeit bräuchte es wirkliche ein Moderatorenteam die eine tieferes Verständnis für das Themenkomplex Klima, Umwelt und Soziale Stabilität besitzt. Nur so wäre das Moderatorenteam ja auch überhaupt in der Lage die Debatte so zu moderieren, dass die Zuschauer*innen (auch ich) mehr verstehen können. Angesichts der zweifelhaft vorbereiteten Fragen des Moderatorenteams hat Anna Lena Baerbock wirklich souverän das beste daraus gemacht. Sie hat deutlich gezeigt, dass wir eine starke Regierung mit Grüne und ohne CDU brauchen wenn es zu irgendeinen Veränderung kommen soll. Frage: Warum wählt jemand noch CDU?

    • @Nilsson Samuelsson:

      Ich wünsche mir ein "Triell" (was für ein Unwort!!!) - eine echte Diskussion, faktenbasiert, kompetenten Fragestellern, einer Moderation, die nur lenkend eingreift und selbst kompetent ist.



      Wo waren denn die F4F Fragen?



      Ich denke, dass die Wahl uns nicht viel bringt. Erst danach werden engagierte und interessierte Bürger und Vereinigungen Veränderungen un Anpassungen erwirken können. Vielleicht ist bis dahin die "Wachstumsindustrie" so betroffen, dass sie selbst zum Klimaschutz-Akteur wird.

      • @tazreader:

        Ich denke, dass die betroffenen Industriezweige weiterhin zunächst auf zu erwartende Gewinne schielen und dem FDP-Motto der Freiwilligkeit folgend nur das ändern, was dringend und, weil sonst kostenschädlich, unvermeidbar ist. Natürlich nicht, ohne sich entsprechend werblich zu positionieren.

        Was wir umgehend benötigen ist eine Regierung, die verlässlich einen Rahmen für alle setzt. Erst dann werden sich alle in Bewegung setzen.

    • @Nilsson Samuelsson:

      Im Alter werden andere Themen wichtiger. Sicherheit, Rente, Wirtschaft.

    • @Nilsson Samuelsson:

      Meine Schwiegermutter will CDU wählen, weil alle ihre Nachbarn in der Altenwohnanlage auch die CDU wählen.

      Traurig, aber leider wahr...

    • @Nilsson Samuelsson:

      Warum man die CDU wählt? Weil die Grünen nicht genug Stimmen bekommen werden, um mit der Regierungsbildung beauftragt zu werden. Mit Umverteilung allein, so wie sich das die Linke und die SPD vorstellen, bekommt man das Thema nicht in den Griff.



      Die Industrie macht mittlerweile Druck in Sachen Klimaschutz, weil sie Planungssicherheit benötigt um die hierfür notwendigen Investitionen tätigen zu können. Mit Umverteilung so wie sich das die Linke vorstellt, schafft man keinen Mehrwert. Wer ist bereit fossile Energien mit einer CO2-Abgabe zu belegen? Die Linke sicherlich nicht, zumindest wenn diese aus Russland kommen. Und die SPD-Genossen machen mit Gazprom u. Co gemeinsame Sache und verkaufen uns das als Umweltschutz.

    • @Nilsson Samuelsson:

      "Warum wählt jemand noch CDU?"

      * Fehlende Bildung



      * Fehlendes Interesse für solche Themen



      * ein vermutender Eigennutz (Vermögen, Arbeitsplatz,..)



      * Ham mer schon immer so gemacht



      * Man glaubt das C stehe nicht für Corruption



      * ...

      • @danny schneider:

        Ich denke, Unterstellungen, hart an der Beleidigung hilft hier nicht weiter.

        Stellen Sie sich konservative Rentner, Hausmeister oder einen der hunderttausenden Polizisten vor.

        Die haben keinen Bock auf Gendersprech und auch nicht auf offene Grenzen oder ein Asylheim neben ihrem Neubau. Die wollen nicht für ihr Geschlecht, Alter, das Auto oder die Heizung bestraft werden. Und gezwungen werden wollen sie schon gar nicht, egal zu was. Die wollen alles in allem nur ihre Ruhe und ihr Leben leben wie bisher. Ohne *_innen und ohne Sonderabgaben und teuren Sprit.

        • @Wonneproppen:

          "..Die wollen nicht für ihr Geschlecht, Alter, das Auto oder die Heizung bestraft werden. " Genau das werden sie aber jetzt schon mit der gegenwärtigen Noch-Regierung und deren Plänen, die die Mieter einseitig mehr belasten, also die Vermieter einseitig bevorteilen wollen.

          Und wenn man sich ausreichend informiert, wird klar, dass es einen begründbaren CO2-Preis gibt und keinen Anspruch auf dauerhaft niedrige Spritpreise. Ersterer (also der CO2-Preis) soll ja in Form eines Ausgleichs von 75€ pro Person und Haushalt geringere Einkommen niedrig zu halten helfen. Da müsste man sich nur die Wahlprogramme anschauen oder auch den gerade nicht so beliebten Kandidaten genauer zuhören.

      • @danny schneider:

        Interessant. Als Frau M. noch antrat wurden solche Mutmassungen nicht angestellt. Sie stand außerhalb jedweder Kritik und die Wählerwanderung von Grün nach Schwarz war in den Wahljahren geradezu bezeichnend. Und vergessen wir nicht, wer sich gerne noch vor gut einem Jahr, als die K-Kandidaturfrage noch offen war, gerne mit der CDU - wegen ach so vielen Gemeinsamkeiten - ins Bett gelegt hätte.

  • „Vielleicht muss man grundsätzlich und neu über dieses Fernsehformat nachdenken, das zu jedem Wahlkampf gehört – und dem in der politmedialen Öffentlichkeit eine absurde Wichtigkeit beigemessen wird“



    Das Wort „absurd“ ist fehl am Platz. Denn nur hier können sich die KandidatInnen gegeneinander und für alle sichtbar abgrenzen. Und die ModeratorInnen können durch geschickte Fragestellungen Aussagen herauskitzeln, die die betreffende Partei lieber für sich behalten hätte.



    Dazu braucht es kein anderes Format. Nur Köhr und Illner hätten sich im Vorfeld besser abstimmen sollen, um selbst den Ablauf zu bestimmen. Vielleicht klappt’s in 4 Jahren besser!

  • Der Wahlkampf ist ein Trauerspiel. Klimaschutz, das große Thema, das über unsere Zukunft entscheidet, spielt keine Rolle mehr in diesem Wahlkampf. Man glaubt es kaum. Andere Themen von nicht minderer Relevanz tauchen gar nicht erst auf: Mikroplastik (bald mehr Plastik als Fisch in den Ozeanen), Arbeitskräftemangel etc.



    Es geht nicht um Laschet oder Scholz, sondern um die Zukunft unseres Landes. Die scheint in diesem Wahlkampf keine sonderliche Rolle zu spielen.

    • @Galgenstein:

      Wissen Sie, warum in Deutschland eine so ausufernde Bürokratie herrscht? Weil die dem Volk Verantwortlichen, die dafür gut bezahlt werden, es in den vergangenen Jahrzehnten immer noch besser verfeinerten, durch eben diese undurchschaubare Bürokratie die Last der Verantwortung auf so viele Schultern zu verteilen, dass ihnen am Ende keiner mehr eine Verantwortung aufbürden konnte und sie ihre Ministersessel nicht räumen mussten. So konnte man ungestört weiterwursteln, Lobbyisten verwöhnen und sich auf ein sattes steuerfinanziertes Ruhestandsentgelt freuen.

      Was hat das alles mit dem Klimaschutz zu tun fragen Sie sich? Leider ziemlich viel, denn am Geldhahn fängt für viele die Welt an. Und am Allermeisten, noch vor dem Erhalt unseres Planeten (und nicht nur unseres Landes!) scheint den Leuten die Jahrzehnte alte und bei jeder Gelegenheit wiederholte allwirksame Drohung mit dem Arbeitsplatzverlust Angst einzujagen. Da kann die Zukunft der Kinder und Enkel nur unter "ferner liefen..." auftauchen.

      Einfache Rechnung:



      Arbeitsplatz vielleicht,



      vorübergehend, weg -



      Zukunft der Kinder weg!

      Was schert uns da noch die Welt von morgen...

    • @Galgenstein:

      Wo leben Sie? Klimaschutz ist DAS Thema.

    • @Galgenstein:

      "Klimaschutz, ..., spielt keine Rolle mehr in diesem Wahlkampf."



      Das liegt zum Teil auch an dem weichgespülten Programm der Grünen, das keine deutliche Weichenstellung für mehr Klimaschutz verpricht.

      Nicht einmal der "Trick" der GroKo, im Klimaschutzgesetz erst einmal eine Erhöhung der Emissionen gegenüber dem erreichten Zwischenziel für 2020 einzuplanen, wurde angeprangert.



      Die wesentliche Frage wäre nicht die nach 2030 oder 2040, sondern: Wie stark möchten sie im Jahresdurchschnitt der vier Jahre 2022-2025 die Emissionen gegenüber der vorigen Regierungsperiode 2018-2021 reduzieren? Gibt es erst mal einen Anstieg in den Jahren 2022 und 2023?

      • @meerwind7:

        Deutliche Versprechungen klingen für manche halt wie deutliche Drohungen. Muss man ganz klar feststellen.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Galgenstein:

      So ist es. Aber Merkel würde wieder gewählt werden!

      • @17900 (Profil gelöscht):

        Zu Recht. Hat einen super Job gemacht. Unaufdringlich aber stark.

        • @Wonneproppen:

          "Hat einen super Job gemacht. Unaufdringlich aber stark."

          Na ja, eher nicht. Das Problem ist nur, wenn man sich die anderen ansieht, würde jeder wieder Merkel wählen. Sie ist alles andere als gut, aber besser als jede Alternative - und ich habe noch nie für Engelchen gestimmt

    • @Galgenstein:

      "Arbeitskräftemangel"? Es gibt in den südlichen EU Staaten Jugendarbeitslosigkeit von um die 30%. Hätten wir Arbeitskräftemangel wir könnten ihn mit gut gebildeten Menschen die perfekt Englisch können (auch jeder Deutsche lernt seit 50 Jahren in der Schule Englisch) ganz problemlos decken.

      Mein Beobachtung ist eher: die Firmen wollen mehr Osteuropäer, Asiaten, etc... nicht aus Mangel. Sondern um Löhne zu drücken. Warum kann man sich hier bei Bewerbungen wund schreiben wenn es doch angeblich einen Mangel gibt? Das passt nicht zusammen.

      Lasst euch nicht verarschen!

      • @danny schneider:

        Ich finde es auch immer bedenklich wenn von linker Seite mit der wirtschaftlichen Verwendungsmöglichkeit der Geflüchteten argumentiert wird. Hätten wir einen echten Mangel, könnten wir den locker aus dem Reservoir unserer europäischen Partner füllen. Ich kann mich noch lebhaft erinnen wie wir für unseren italienischen Ableger in Berlin mit Bewerbungen aus Italien beinahe überrannnt wurden. Da wären gut ausgebildete Arbeitskräfte verfügbar ohne größere Integrationsanstrengungen von unserer Seite. Allerdings kommen die nicht für den Mindestlohn. War mir schon immer suspekt diese Argumentation der deutschen Wirtschaft so unkritisch nachzuplappern.

    • @Galgenstein:

      Das Klima spielt aber bei der wahlentscheidenden Gruppe keine große Rolle (Rentner). Das das Thema medial überaus präsent ist, verleitet zu mancherlei Trugschlüssen aber in der Realität kann ein Kandidat durch Klimaschutz die Wahl nur verlieren aber nicht gewinnen. Das ist selbst den Grünen klar, weswegen die politischen Forderungen auch dort nie konkretisiert werden.

      • @Šarru-kīnu:

        Ich hoffe sehr und wäre überglücklich, wenn Ihnen die wahlentscheidende Gruppe der Rentner eine faustdicke Überraschung präsentieren würde. Wenn man Kinder und Enkel hat, darf man sich als Ruheständler, der im aktiven Leben Verantwortung tragen musste, vor diesem entscheidenden Thema, das die Zukunft unserer Kinder und Enkel betrifft, nicht wegducken.

        Damit würden sich die Rentner als träge und feige entpuppen.

        Aber auch die jungen Leute wären gut beraten, sich nicht verbal einwickeln und die Sicht auf ihre Zukunft vernebeln zu lassen, sondern sich auf die Partei mit den besten Aussichten bei ihrer Wahl vereint zu konzentrieren. Denn 50 noch so ökologisch orientierte Splitterparteien, die alle speziellen Wünsche an vorrangigen Wünschen auf dem Wunschzettel versprechen taugen nichts, wenn sie nicht in der Lage sind, ein Gewicht zu erreichen, das ich bei aller möglichen Kritik im Moment nur bei B90/Die Grünen sehe.

        Splitterparteien verringern nur die Möglichkeiten, überhaupt etwas zu erreichen. Dafür muss man einfach das Hauptziel im Auge behalten.

        Topp oder Flop!

  • Olaf Scholz ist ein Folger von Merkel-Politik.



    Weiter so Typ.

    Aufgrund dem Angst seine "konservativen" Wähler zu erschrecken, wird er nie den Klimaschutz ernst nehmen.

    Er wird auch NIE die IMMOBILIEN-SPEKULANTEN und s.g. Investoren wirklich angreifen...



    Das Geld dort laufend ist immens.....und ein super-süßes Geschäft...