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Studie zur AfDPartei darf verboten werden

Die AfD ist verbotsreif, analysiert das Institut für Menschenrechte. Sie widerspricht dem Grundgesetz, Mitglieder gehörten entwaffnet.

Strebt laut DIFM „eine am Nationalsozialismus orientierte Gewaltherrschaft“ an: Björn Höcke (AfD) Foto: Bodo Schackow/dpa

Berlin taz | Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMF) sieht die Voraussetzungen für ein Verbot der AfD erfüllt. Das geht aus einer 72-seitigen Analyse des Rechtswissenschaftlers Hendrik Cremer mit dem Titel „Warum die AfD verboten werden könnte“ vor, die das Institut am Mittwoch veröffentlichte. Die Studie kommt zum Schluss, dass die extrem rechte Partei das Ziel verfolge, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu beseitigen.

Die AfD habe sich seit ihrer Gründung 2013 stetig radikalisiert und zu einer rechtsextremen Partei entwickelt. In ihrer Programmatik sei mittlerweile die rassistische national-völkische Ausrichtung fest verankert, die sich nicht nur auf Mitglieder des offiziell aufgelösten „Flügels“ beschränke. Sie missachte mit ihrer Ausrichtung die im Grundgesetz verankerte Garantien der Menschenwürde sowie das Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip – folglich erfülle die Partei die Voraussetzungen für ein in Artikel 21 des Grundgesetzes vorgesehenes Verbot.

Man wolle mit der Analyse auch dazu beitragen, dass die AfD als die klar rechtsextreme Partei wahrgenommen werde, die sie sei. Cremer sagte in einem Pressegespräch: „In der Medienberichterstattung ist immer noch fälschlich von einer ‚rechtspopulistischen Partei‘ die Rede oder von einer ‚in Teilen rechtsextremen‘.“ Wenn die AfD aber wie eine demokratische Partei wahrgenommen und so behandelt werde, trage das zum „sehr gefährlichen Prozess der Normalisierung“ bei, ergänzte Nele Allenberg, die im DIFM Leiterin der Abteilung Menschenrechtspolitik ist.

Die Lage ist anders als bei der NPD

Das im Jahr 2001 gegründete Deutsche Institut für Menschenrechte orientiert sich am „Pariser Prinzip“ der Vereinten Nationen. Es ist politisch unabhängig, wird jedoch vom Bundestag über den Haushalt finanziert. Es forscht zu Menschenrechtsfragen und prüft die Einhaltung etwa der UN-Behindertenrechtskonvention, der Istanbul-Konvention oder der UN-Kinderrechtskonvention.

Ein Verbotsverfahren könnte der Bundestag, der Bundesrat oder die Regierung beantragen. Am Ende müsste das Bundesverfassungsgericht darüber entscheiden. Ein Verbotsverfahren gegen die NPD scheiterte 2017 an mangelnder Relevanz – das kann man von der AfD allerdings nicht behaupten angesichts ihrer Präsenz in fast allen Parlamenten und derzeitigen Umfragewerten bei 18 Prozent.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die AfD als „rechtsextremen Verdachtsfall“ und deren Jugendorganisation Junge Alternative als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ ein.

Höcke und der Nationalsozialismus

Als Belege für die antidemokratische Ausrichtung der AfD sieht der Rechtswissenschaftler Cremer unter anderem Grundsatz- und Wahlprogramme, das Sozialkonzept und öffentliche Äußerungen von AfD-Politiker*innen: Die AfD erkenne nicht alle Deutschen als solche an und strebe an, „allein willkürlich bestimmen zu können, wer in Deutschland lebt und wer nicht, was Deportationen deutscher Staatsangehöriger und damit die Anwendung grund- und menschenrechtswidriger Gewalt einschließt“, wie es in der Zusammenfassung der Studie heißt.

Cremer nannte auf Nachfrage der taz etwa Äußerungen Gaulands als Beispiel dafür, die ehemalige Integrationsbeauftragte und jetzige Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz (SPD) in Anatolien entsorgen zu wollen – eine Äußerung, für die er in der Partei weitgehend Rückendeckung bekam. Ebenso findet sich in der Studie Höckes Forderung von einem „großangelegten Remigrationsprojekt“, bei dem man nicht um „wohltemperierte Grausamkeit“ herumkommen würde.

In der Partei setze sich zunehmend der Kurs des rechtsextremen Björn Höcke durch, der derzeit auch wegen der Verwendung der SA-Losung „Alles für Deutschland“ angeklagt ist. In der Analyse heißt es, Höcke ziele „offen auf eine am Nationalsozialismus orientierte Gewaltherrschaft“ ab und beeinflusse die Ausrichtung der gesamten AfD als führende Stimme auch ohne Posten auf Bundesebene maßgeblich.

Selbst die Anwendung von Gewalt als Ziel der Partei lässt sich laut Studie belegen: Insbesondere wiederum mit Äußerungen von Höcke, die sich positiv auf den Nationalsozialismus beziehen oder wenn dieser etwa innerparteiliche Gegner „ausschwitzen“ wolle, womit er sich unverhohlen auf das von den Nationalsozialisten betriebene Vernichtungslager beziehe. Er habe damit den Wunsch zum Ausdruck gebracht, „innerparteiliche Widersacher zu eliminieren“, analysiert die Studie.

Insbesondere verweist Studienautor Cremer aber auf Höckes Buch: Demnach würden am Ende nach einem von Höcke gemalten Umbruch „noch genug Angehörige unseres Volkes vorhanden sein“, zitiert er Höcke. „Auch wenn wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung und Islamisierung zu widersetzen.“ Alle diejenigen, die nicht die völkisch-nationalistische Ideologie der AfD verwirklichen wollten, „würden beseitigt“, folgert die Studie.

Weil die extrem rechte Partei ihre verfassungsfeindlichen Ziele planvoll verfolge, lägen alle im Artikel 21 vorgesehenen materiell-rechtlichen Voraussetzungen für ein Verbot vor. Gleichwohl gebe es einen Ermessensspielraum der Antragsberechtigten, nachdem man auch zum Schluss kommen könne, die politische Auseinandersetzung mit der AfD zu suchen, wie DIFM-Direktorin Beate Rudolf im Vorwort schreibt.

Politikwissenschaftler sehen Verbot kritisch

Der Politikwissenschaftler Claus Leggewie, der viel zum NPD-Verbotsverfahren publiziert hat, sieht ein AfD-Verbot hingegen kritisch: „Ein Parteiverbot ist kein probates politisches Mittel. Es hat den Abschreckungseffekt verloren und den Appeal einer autoritären Maßnahme, die das Märtyrer-Gefühl bei der AfD und ihren Wählern eher noch verstärken würde.“

Demokratietheoretisch sei es völlig unvertretbar, eine Partei abzuschaffen, die in fast allen Parlamenten sitzt. Man müsse ein breites gesellschaftliches, über das Antifa-Milieu hinausreichendes Bündnis für Demokratie aufbauen, die AfD politisch stellen und ausgrenzen. Gewaltsame Bestrebungen müsse man strafrechtlich verfolgen. In der Analyse unterscheidet sich Leggewie hingegen weniger: „Die AfD sind im Kern Neo-Faschisten, die den Parlamentarismus zerstören wollen, um ein autokratisches Regime zu errichten.“

Auch der Kommunikationsforscher und Politikberater Johannes Hillfe ist eher skeptisch, ob ein Parteiverbot hilft: „Ein Verbot der rechtsextremen AfD löst nicht das gesellschaftliche Problem rechtspopulistischer Einstellungen, die weit über die Partei hinausgehen. Es ist ein manifestes Demokratieproblem, wenn Menschen aus Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik eine rechtsextreme Anti-System-Partei wählen wollen.“ Wenn man juristisch scheitere, liefert man der Partei zudem ein starkes Argument, mit dem sie sich jahrelang verharmlosen und behaupten kann, dass sie eine demokratische Partei wäre, so Hillje.

„Es muss darum gehen, der Normalisierung der AfD entgegenzuwirken und Menschen für demokratische Politik zu gewinnen“, sagt Hillje. Alle Demokraten seien aufgefordert, die AfD politisch zu isolieren und den Unzufriedenen bessere Angebote zu machen. Sie sollten „selbstkritisch mit dem Aufwind von Demokratiefeinden umgehen und nicht ihre Narrative legitimieren. Um Vertrauen in ihre Veränderungspolitik zurückzugewinnen, sollte die Ampel soziale, ökonomische und alltagskulturelle Sicherheit bieten.“

Abgrenzung und Entwaffnung gefordert

Für das Institut für Menschenrechte ergeben sich aus ihrer Analyse Einordnung jedenfalls Schlussfolgerungen für die politische Praxis: Man könne der von der AfD ausgehenden Gefahr für die Demokratie nur begegnen, „wenn sich die anderen politischen Parteien unmissverständlich“ von der AfD auf allen Ebenen abgrenzen. Zuletzt bröckelte die sogenannte Brandmauer vor allem auf kommunaler Ebene.

Laut dem Institut für Menschenrechte müssten zudem sämtliche Bildungsinstitutionen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus als wichtige Themenfelder verinnerlichen, wozu auch die Einordnung der AfD gehöre. Der Staat müsse darüber hinaus konsequent AfD-Mitglieder entwaffnen und Disziplinarverfahren einleiten, wenn Beamt*innen, Sol­da­t*in­nen oder Rich­te­r*in­nen für die AfD einträten, weil diese dadurch ihre verfassungsrechtliche Treuepflicht verletzten.

AfD-Mitglieder seien überdies vorbehaltlich einer Einzelfallprüfung aus dem Staatsdienst zu entlassen. Die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung müsse man von der staatlichen Förderung ausschließen und ihr die Gemeinnützigkeit aberkennen, weil sie rassistisches und rechtsextremes Gedankengut verbreite.

Grundsatzprogramm belege völkische Ausrichtung

Die DIMF-Studie sieht die rassistische national-völkische Ausrichtung der AfD fest in der Programmatik verankert: Bereits das Grundsatzprogramm 2016 sei auf das „Ideal einer kulturell homogenen Bevölkerung“ ausgelegt gewesen, die es gegen „importierte kulturelle Strömungen“ zu verteidigen gelte. Das Programm sei ein Beispiel dafür, dass rassistische Argumentationsmuster heutzutage nicht allein auf physische Merkmale oder biologistische Begründungen Bezug nähmen, sondern auf Kultur oder Religionszugehörigkeit.

Dabei nehme die AfD „eine Hierarchisierung von Menschen vor, indem sie nicht nur die ‚deutsche Identität‘ als ‚Leitkultur‘ hervorhebe, sondern auch durch „die Betonung einer vermeintlich unangebrachten Gleichstellung verschiedener Kulturen“ Menschen abwerte, die nach ihren Vorstellungen nicht Teil der „einheimischen Kultur“ seien – das widerspreche den Garantien aus dem ersten Artikels des Grundgesetzes und bringe ein rassistisches und national-völkisches Konzept zum Ausdruck.

Im Wahlprogramm 2017 hätten sich ähnliche Aussagen direkt gegen Muslime gerichtet und die völkische Ausrichtung damit untermauert, womit der Grundsatz der gleichen Menschenwürde eines jeden Individuums fundamental in Frage gestellt würde. Im Wahlprogramm zu letzten Bundestagswahl 2021 finde sich ebenfalls ein Menschenbild von einem (deutschen) „Uns“ und den „anderen“, das dem Grundgesetz diametral entgegenlaufe.

Verwendung von Kampfbegriffen

Ebenso zeige sich die national-völkische Ausrichtung im Konzept zur Sozialpolitik von 2020, das vorsieht soziale Leistungen wie die Rente anhand völkischer Kriterien zu beschränken. Das bewertet das Institut als „offensichtlich grund- und menschenrechtswidrig. Schon der Ansatz, Nicht-Deutsche von der Rentenversicherung auszuschließen, wäre nicht zu rechtfertigen“, heißt es.

Hinzu komme, dass das AfD-Führungspersonal rechtsextreme Kampfbegriffe verwende. Ob Parteichef Tino Chrupalla das sprachlich im Nationalsozialismus verankerte Wort „Umvolkung“ nutze, Gauland von „Bevölkerungsaustausch“ rede oder Weidel von „Kopftuchmädchen“ und „sonstigen Taugenichtsen“ spreche – die Führungsspitze habe ihre rassistische national-völkische Positionierung deutlich zum Ausdruck gebracht.

Die grundgesetzwidrige Ausrichtung finde ihre Fortsetzung in der „Bagatellisierung nationalsozialistischer Verbrechen“, wie bei Gaulands „Vogelschiss“-Äußerung und „offenen Bekenntnissen zum Nationalsozialismus“, wie etwa Siegbert Droeses Foto an der Wolfsschanze mit Hand auf dem Herz.

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42 Kommentare

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  • Wissen eigentlich die AfD-Fanboys and -girls, wie es um Deutschland stehen würde, wenn sie einzig auf ihr völkisches Personal zurückgreifen müssten? Jeder deutsche Weltkonzern könnte augenblicklich zumachen. Die wegen Migration von Verlustängsten geplagten (Vor-)Rentner bräuchten sich dann um Rente, Gesundheitssystem etc. keine Gedanken mehr zu machen. Bliebe noch, sich mit Ackerbau und Viehzucht im verdorrenden (man ist ja gegen Umwelt-Schutzmaßnahmen) MeckPomm durchzuschlagen. Oder plant man dann wieder einen Feldzug?



    Ja, die Welt ist komplex aber nein, der, der die einfachste Antwort abliefert hat deswegen nicht recht. Leider ist die AfD auf der Welt nicht alleine, global gibt es gewisse Rückschritte im verknüpften Denkvermögen. Ein Aufbäumen der vorherigen Entwicklungsstufe des Menschen, die der Neuzeit nicht gewachsen ist, vermute ich dahinter.

  • Ach ja wie Claus Leggewie?!



    O-Ton “…kritisch: „Ein Parteiverbot ist kein probates politisches Mittel. Es hat den Abschreckungseffekt verloren und den Appeal einer autoritären Maßnahme, die das Märtyrer-Gefühl bei der AfD und ihren Wählern eher noch verstärken würde.“

    May be. But.



    Es geht nicht um Appeal. Sondern um eine Zentralnorm des Grundgesetzes seinen Art 21 GG! Woll

    Abs 2) “Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig.



    (3) Parteien, die nach ihren Zielen oder dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgerichtet sind, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind von staatlicher Finanzierung ausgeschlossen. Wird der Ausschluss festgestellt, so entfällt auch eine steuerliche Begünstigung dieser Parteien und von Zuwendungen an diese Parteien.



    (4) Über die Frage der Verfassungswidrigkeit nach Absatz 2 sowie über den Ausschluss von staatlicher Finanzierung nach Absatz 3 entscheidet das



    Bundesverfassungsgericht.“

    Und er nun wieder stattdessen! Gelle



    “Demokratietheoretisch sei es völlig unvertretbar, eine Partei abzuschaffen, die in fast allen Parlamenten sitzt.“



    “Grau mein Freund - ist alle Theorie •



    Praktisch gibt - wie grad zu lesen unsere Verfassung die Handlungsanweisung! Woll.



    &!



    Der Gefahr eines Debakels ala NPD-Verbot läßt sich für die Antragsberechtigten leicht vermeiden!



    Einfach in Karlsruhe mal anfragen! Gell.



    Ging einst beim KPD-Verbot doch auch!



    Karlsruhe war abgeneigt & fragte bei Ol Conny nach. Als der finster entschlossen signalisierte! Wurde für Ausgewogenheit noch das Verbot der SRP* draufgesattelt!

    So geht das

    unterm—-



    Neulich im Lübecker Yachtclub: “Der Vorsitzende war doch Pauker an Ihrer Penne!“ - “Och der war in Ordnung!“



    ff & Rest

    • @Lowandorder:

      ff & Rest

      Pause & Däh “Sie wissen ja. Daß das Tagebuch von Anne Frank gefälscht ist? Kugelschreiber!“



      Zum Glück brachen wir grad auf!



      & servíce



      Die Sozialistische Reichspartei (SRP), seltener Sozialistische Reichspartei Deutschlands (SRPD), war eine nationalsozialistisch ausgerichtete politische Partei in der Bundesrepublik Deutschland, die sich selbst in der Tradition der NSDAP sah. Verankert war die Partei vor allem in Nordwestdeutschland.



      de.wikipedia.org/w...ische_Reichspartei



      “Zwischen 1948 und 1949 wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland ausgearbeitet, auf Grundlage dessen schließlich am 23. Mai 1949 die westdeutsche Bundesrepublik gegründet wurde. Artikel 21 des Grundgesetzes definierte das Parteienrecht und unter anderem auch das Parteiverbot, welches dann 1952 gegen die SRP ausgesprochen wurde.“



      & Anne Frank - Tagebücher -



      Sieben Fragen zur Echtheit des Tagebuchs der Anne



      Frank



      Über Anne Frank und ihr Tagebuch sind umfangreiche, wissenschaftlich gesicherte Informationen ver- fügbar. Es sind jedoch auch Websites, Bücher und Broschüren im Umlauf, in denen das Tagebuch als Fälschung bezeichnet und behauptet wird, nicht Anne Frank, sondern jemand anderes habe es ver- fasst. Auf manchen Websites wird das Gerücht gestreut, Teile des Tagebuchs seien mit Kugelschreiber geschrieben. Das Anne Frank Haus geht immer wieder und erfolgreich juristisch gegen Angriffe auf die Authentizität (Echtheit) des Tagebuchs vor.



      www.annefrank.de/f...hs_JVA_Tournee.pdf



      & zur unrühmlichen Rolle des BKA wg Kugelschreiber 🖊️ siehe unter Ziff 5.

      Ende des Vorstehenden

  • Das war keine 'Studie', sondern eine Auftragsarbeit.

  • Schon wenn ich die Zusammenfassung der Studie lese, ist absehbar, dass das mit dem Verbot nicht laufen wird.

    Ein gescheiterter Versuch dürfte mehr Schaden anrichten als ein nie unternommener Versuch.

  • "Demokratietheoretisch". Demokratiepraktisch stehen wir hier nicht so weit von einem Kipppunkt weg. Mit der ersten Regierungsbeteiligung fängt der Umbruch an. Dass es AfD RichterInnen gibt, wissen wir schon lange. Auf die Gewaltenteilung ist praktisch nicht 100% Verlass.

  • Danke - Careth Joswig - für diesen kompetenten Artikel und für die Information, der Fertigstellung und Veröffentlichung , der aktuellen Studie über die AfD.

  • Wird die AfD nicht als "in Teilen rechtsextreme", sondern als "klar rechtsextreme Partei" bezeichnet, so ist damit nicht allzu viel gewonnen. Der Extremismus-Begriff wird im öffentlichen Diskurs nicht umsonst mit der Hufeisentheorie in Verbindung gebracht, die gerade auf der Verharmlosung rechter Tendenzen und einer von den Inhalten absehenden Gleichsetzung von Links und Rechts basiert.



    Irgendwie scheint hier die Vorstellung mitzuschwingen, dass Populismus ja eigentlich etwas harmloses sei. Das ist er aber nicht. Vor allem ist der Populismus-Begriff auf bestimmte Inhalte bezogen, die bei Teilen der AfD eindeutig anzutreffen sind.



    Die AfD ist in Teilen rechtspopulistisch, in Teilen aber auch offen faschistisch. Letzteres gilt insbesondere für Höckes "Flügel".



    Während diese faschistischen Tendenzen die AfD durchaus von den meisten anderen Parteien unterscheiden, sind populistische Tendenzen auch bei den bürgerlichen Parteien zu finden. Seehofer oder Wagenknecht sind Populisten wie aus dem Lehrbuch. Und insofern war auch die "Brandmauer"-These von Anfang an ein Irrglaube: das autoritäre Wählerpotential, an dem sich die AfD nährt, absorbieren auch andere Parteien nur allzu gern. Wirklich bekämpft wird es bestenfalls zeitweilig, lieber werden die vorhandenen Ressentiments ausgenutzt.



    Der Diskurs müsste sich zunächst einmal auf die psychologischen Dispositionen der Antidemokraten und die ihnen zugrundeliegenden gesellschaftlichen Ursachen fokussieren, anstatt einem derart tief liegenden Problem mit Verbotsvorhaben beikommen zu wollen. Gegen die autoritären Modi der Krisenlösung vermögen solche Ansätze nicht allzu viel auszurichten. Aber dass sich der Diskurs in diese Richtung bewegt, ist leider so gut wie ausgeschlossen. Eher wird die Normalisierung der Ressentiments weiter zunehmen, weil man glaubt die AfD am besten dadurch bekämpfen zu können, dass man das Asylrecht verschärft.

  • Kenne das Gutachten nicht. Habe keine abschließende Meinung.

    Da ich en passant den Nürnberger Ankläger Robert Kempner noch erleben durfte - weis mal auf Historisches hin!



    “27. August 1930



    FÜR EIN VERBOT DER NSDAP!



    DIE DENKSCHRIFT DER PREUSSISCHEN REGIERUNG

    Bundesarchiv (102-10131)



    Die Initiative der preußischen Regierung zu einem Verbot aller Nazi-Organisationen wird von der Reichsregierung nicht ernsthaft geprüft, sondern einfach ignoriert.



    Seit 1929 erzielt die NSDAP bei Landtags- und Kommunalwahlen erdrutschartige Erfolge und legt zunehmend deutsche Parlamente lahm. Deshalb will die preußische Landesregierung die Reichsregierung davon überzeugen, dass die rechtsextremistische Partei verboten und ihr so genannter ‚Führer‘, der Österreicher Adolf Hitler, aus Deutschland ausgewiesen werden müsse. Zur Untermauerung legt der preußische Ministerpräsident Otto Braun der Reichsregierung im Sommer 1930 eine umfangreiche Denkschrift vor. An ihr hat auch der junge Freiburger Jurist Robert Kempner mitgewirkt. Für die preußische Regierung steht der staatsfeindliche Charakter der NSDAP und ihrer Unterorganisationen zweifelsfrei fest. Innerhalb der Reichsregierung hingegen schließt sich nur Reichsinnenminister Joseph Wirth dieser Sichtweise an. Reichskanzler Heinrich Brüning hingegen meint, man könne zur Frage der Legalität oder Illegalität der NSDAP noch nicht abschließend Stellung nehmen. (ah)“



    www.baden18-45.de/...sischen-regierung/



    Robert Kempner - “Der verpaßte Nazi-Stopp -



    Die NDSAP als staats- und republikfeindliche, hochverräterische Verbindung -



    “Dieses Buch dokumentiert die unvergleichbar schicksalshafte verpasste Chance, Deutschland und ganz Europa vor einem sich anbahnenden Desaster zu retten, als Reichskanzler Heinrich Brüning seinen Innenminister verbot, die NSDAP und Adolf Hitler als Staatsfeinde anzuklagen. Der Herausgeber war damals Justitiar im Innenministerium und erlebte …ff & Rest

    • @Lowandorder:

      ff & Rest

      Der Herausgeber war damals Justitiar im Innenministerium und erlebte die Konflikt zwischen Kanzler und Minister aus nächster Nähe.„



      &



      Heinrich Brüning - ? -



      Däh! Steckte das Gutachten in die Schublade & schloß ab.



      Was er später als seinen größten Fehler bezeichnete!



      Nicht ganz grundlos! Woll

      unterm——



      de.wikipedia.org/wiki/Robert_Kempner



      &



      de.wikipedia.org/w...nrich_Br%C3%BCning



      &



      www.bundesarchiv.d...ap1_3/para2_2.html



      &



      “EINE »SPIEGEL«-SEITE FÜR ROBERT M. W. KEMPNER

      EINE «SPIEGEL»-SEITE FÜR ROBERT M. W. KEMPNER



      20.08.1948, 13.00 Uhr • aus DER SPIEGEL 34/1948!!!!



      “Wo ich Strafprozeß gelernt habe? In Berlin-Moabit, Old Bailey in London und in Washington. Mir kommt zugute, daß ich selbst jede Rolle im Strafprozeß gespielt habe: Beschuldigter, Zeuge, Sachverständiger, Gerichtssaalreporter, Gerichtsschreiber, Verteidiger, Untersuchungsbeamter, Staatsanwalt, Richter und Verfasser von Strafbestimmungen. Glauben Sie mir, nichts Menschliches ist mir fremd. Ich betrachte es als Aufgabe des Staatsanwalts, Krankheiten der menschlichen Gesellschaft zu heilen. Kampf gegen Kriminalität ist ebenso notwendig wie Kampf gegen Seuchen, und ich habe ebensowenig Angst vor Pestbazillen wie meine Arzt-Eltern, als sie einst zur Bekämpfung der Pest in den Orient gingen.



      Nach dem Abschluß der Nürnberger Prozesse will ich meine Kräfte dem Wiederaufbau eines gesunden Europa widmen. In diesem Zusammenhang werde ich versuchen, wirkliche Lehren aus den historischen Nürnberger Verfahren zu ziehen und meine Aufzeichnungen der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich werde die geschichtlichen Tatsachen sprechen lassen, und ich gebe Ihnen entsprechend Ihrem Wunsche einige interessante Beispiele, die Bestandteile der jedem zugänglichen Nürnberger Verfahren sind.…ff



      www.spiegel.de/pol...-0000-000044418769

      • @Lowandorder:

        Immer wieder Dank für Ihre wichtigen Beiträge. So lerne ich als Alte immer noch neues über diese dunkle Zeit.

  • Vielen Dank für diese klare Analyse.

    Rechtes Gedankengut kann man nicht verbieten und Nazis wird es immer geben.

    Einzelne Nazis sind auch nicht das Problem. Ein Problem entsteht erst, wenn sich Nazis organisieren und hinter einer Führungsriege versammeln, der De Facto die Abschaffung der Demokratie vorschwebt.

    Was viele nicht verstehen, ist dass man Nazis klare Grenzen aufzeigen muss. JedeR hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber niemand hat das Recht die Menschenwürde anderer zu verletzen, sich über andere hinweg zu setzen, indem er/sei eine Diktatur anstrebt.



    Aber genau das intendiert der mittlerweile Rechtsradikale Kern der AfD.

    Nazis verstehen nur klare Ansagen. Deshalb ist es fatal, wenn die AfD trotz verfassungsfeindlicher Bestrebungen nicht an solchen klaren regeln gemessen und entsprechend zur Verantwortung gezogen wird.

    Die AfD muss entweder in ihre Schranken verwiesen- oder aber verboten werden.!!

    Das wäre im Übrigen auch genau das Signal was die potentielle AfD Wählerschaft verstehen und respektieren würde (die ticken genau so)..

    JedeR der/die glaubt man könne die AfD Wähler besänftigen, indem man deren Forderungen nachgibt, verkennt, dass dieser Ansatz (Appeasement) nicht nur schon vor 100 Jahren schief gegangen ist, sondern generell zum Scheitern verurteilt.

    Wer was anderes glaubt, hat nicht verstanden wie radikale Nazis ticken und ist in dieser Hinsicht ziemlich naiv...

  • "Dabei nehme die LG „eine Hierarchisierung von Menschen vor (=die Reichen), indem sie nur den CO2-Abdruck hervorhebe"

    Nur Suchen/Ersetzen.... finde den Fehler

    • @GregTheCrack:

      Der Fehler liegt bei ihnen. Der entscheidende Unterschied macht sich an der Frage fest man Menschen für das was verurteilt was sie sind (Muslime, Juden, Ausländer, reich, ...) oder für das was sie tun (die Bewohnbarkeit des Planeten und damit das Leben künftiger Generationen zerstören).

      • @Ingo Bernable:

        Da würde mancher AfDler (allerdings nicht Höcke und sein Fanclub) antworten, dass er Ausländer oder Muslime gar nicht verurteilt für das, was sie sind, sondern für das, was sie hier tun.

        Da sehen Sie gleich, warum es nicht hilft, Kulturalismus zu Rassismus zu erklären.

        Man kann die Unterschiede nicht mehr fassen.

        Da stottert auch die Argumentation von Herrn Cremer.

        • @rero:

          Was manche AFDler so alles behaupten um ihr braunes Treiben zu rechtfertigen interessiert mich nicht mal am Rande. Dass Lügen und Kreidefressen zu deren Kernkompetenzen gehört sollte langsam mal bekannt sein.

          • @Ingo Bernable:

            "Der entscheidende Unterschied macht sich an der Frage fest man Menschen für das was verurteilt was sie sind (Muslime, Juden, Ausländer, reich, ...) oder für das was sie tun (die Bewohnbarkeit des Planeten und damit das Leben künftiger Generationen zerstören)."

            Die Argumentation wäre schlüssig, wenn Sie a) individuelle Verhaltenskritik an anderer Stelle nicht mit Rassismus, Antisemitismus usw. gleichsetzen und b) Ihre eigene Kritik auf das Verhalten beschränken würden, ohne bereits bei der Gesinnung anzusetzen. Nur stünde nach letzterer Logik eigentlich einem netten Plausch mit einem AfDler nichts im Wege, solange er sich nur nicht (mehr) politisch äußerte - und da weiß ich nicht, ob Ihnen Ihre Haltung das gestatten würde. Ansonsten läuft es eben durchaus darauf hinaus, Menschen für das zu verurteilen, was sie sind.

            Bei der AfD trifft es dann zwar definitiv die Richtigen. Aber wird es dort wirklich sein Ende finden? Mit dem Klimaschutz haben Sie das nächste Stichwort schon gegeben, und die derzeitigen gesellschaftlichen Polarisierungseffekte und "Kulturkämpfe" lassen mich doch eher zweifeln. Ist die Tür zur Gesinnungsjustiz erstmal aufgestoßen... es gab eigentlich gute Gründe, genau das überwunden haben zu wollen.

  • Selbst wenn wir es juristisch dürften, sollten wir die AfD nicht verbieten. Ein Parteiverbot sorgt nicht magisch für das Verschwinden problematischen Gedankenguts. Wenn sich alle Schwachmaten hinter einem Banner versammeln, sind sie zumindest in der Theorie auch einfacher zu bekämpfen. Jetzt müssten wir das natürlich nur noch wirklich wollen, was ich einigen Parteien nicht so recht abnehme. Ohne die AfD wären die Grünen beispielsweise wahrscheinlich ohne Regierungsoption und wir hätten eine satte konservative Mehrheit. Die AfD ist da als Spaltpilz dieses Lagers inzwischen von großer wahlstrategischer Bedeutung. Deshalb sind diese ganzen Diskussionen auch nur Säbelrasseln.

    • @Šarru-kīnu:

      Bei belanglosen Ergebnissen unter der 5% Marke würde ich Ihnen zustimmen. Aber wenn wirklich 18% der Wähler die AFD für eine wählbare Partei halten, dann muss etwas dagegen unternommen werden.

      • @Herma Huhn:

        Man sollte mal auf die Gründe schauen.



        Etwa die Hälfte (alao 9%) gibt an, dass sie sich im Angebot der anderen Parteien nicht mehr wiederfinden. Sie wählen die AfD gewissermaßen aus Frust. Das ist keine Rechtfertigung, aber es zeigt, dass ein Verbot das Problem nicht löst.

        • @J_CGN:

          Doch ein Verbot würde ein Teil des Problems lösen.



          Die Protestwähler müssten sich dann eine andere Partei aussuchen.



          Zum Beispiel die Piraten, oder die PARTEI oder die Tierschutzpartei. Oder eine, die erst noch gegründet werden muss.



          Alles besser als blaun.

      • @Herma Huhn:

        Auch wenn ein Verbot wohl eher unrealistisch ist, sehe ich das im Prinzip ähnlich. Momentan ist es ja so, dass man zwischen Wählerschaft (vielfach Protestwähler, jedenfalls mehrheitlich keine militanten Rechtsextremisten) und dem Personal der Partei (tonangebend offen rechtsextremistisch) streng unterscheiden muss. Gerade dies macht ein Verbot an sich wünschenswert, damit die Höckes nicht durch vordergründigen AfD-Populismus Sympathien gewinnen und in Schlüsselpositionen gewählt werden können. Ein Verbot würde ihnen diese Marke nehmen, die sie zum Großwerden brauchen. Wenn sie sich außerhalb der Marke AfD neu aufstellen müssten, bekämen sie diesen Zulauf wohl nicht, das lassen Experimente wie die Partei von Poggenburg meine ich vermuten.



        Andererseits könnte ein Verbot natürlich auch einen Backslash auslösen und zu Solidarisierungseffekten führen. Aber bei der aktuellen Demographie sehe ich das als die geringere Gefahr. Dass sich die Masse der heutigen AfD-Wähler zu einer Nachfolgepartei, die nicht mehr AfD hieße und erkennbar nur ein Höcke-Wahlverein wäre, mitnehmen ließen, sehe ich trotz möglicher Solidarisierungseffekte nicht.

        • @Günter Picart:

          Ich weiß nicht, ob man Leute, die eine "ethnische Säuberung" - einen Massenmord, ganz platt gesagt - billigend in Kauf nehmen, wenn nicht sogar aktiv anstreben, als "Protestwähler, jedenfalls mehrheitlich keine militanten Rechtsextremisten" bezeichnen kann.

          Der Großteil der NSDAP-WählerInnen waren keine SS-Nazis, die sich als "rassische Elite" verstanden, aber mit eliminatorischem Antisemitismus hatte so ziemlich niemand von denen ein Problem.

  • Die Frage ist ja: was bringt so ein Verbot?



    Die Menschen mit dem extremistischen Gedankengut sind dann ja immer noch da und fühlen sich noch mehr vom Staat im Stich gelassen und werden sich in anderen Form wieder zusammentun.

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @PartyChampignons:

      PS: ohne weiteres werden sie sich nicht wieder zusammen tun. Es gibt ein Wiederbetätigungsverbot, Ich glaub 10 Jahre, in welchen alle Ersatzorganisationen direkt wieder verboten werden können.. Außerdem ein Kontaktverbot..

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @PartyChampignons:

      Es sind Rechtsextreme, und deren Gefühle sind mir ziemlich bums.

      Sie fühlen sich immer im Stich gelassen, wenn es nicht nach ihrem Willen geht, sprich

      - Die Atomkraft wieder eingeführt wird



      - Deutschland "Ausländerfrei" (Hasse ich dieses Wort, selbst als Paraphrase) wird



      - die Rundfunkgebühr abgeschafft wird



      - und auf Spielplätzen vermeintliche Minarette abgebaut werden (ja, gegen sowas habe Rechtsextreme schon mobil gemacht)

      Diese Spinner sind weg vom Grundgesetz, egal, was die demokratischen Parteien je sagen.

      Wichtiger ist mir, dass sie nicht die politische Macht bekommen, Schwarze, Homosexuelle,Queer Trans Inter und sonstige Menschen zu deportieren (Ist ja nicht so, daß Höcke nicht ganz offen in seinem Buch drüber schreibt)

      Die KPD hatte auch zum Zeitpunkt des Verbotes über 80.000 Mitglieder. Das hat Deutschland auch überstanden

    • @PartyChampignons:

      Sicher beängstigend,aber wichtiger wäre, sich die Frage zu stellen, warum das passieren konnte, ausgerechnet in Deutschland, da können sich alle "volksparteien" an die Nase fassen.



      die AfD muss von den 18 % wieder runter, aber schön wäre es, wenn das durch überzeugendes Handeln der demokratischen Politik geschehen würde, ein Verbot würde die Rechten noch stärker zusammenschweissen.

  • „In der Medienberichterstattung ist immer noch fälschlich von einer ‚rechtspopulistischen Partei‘ die Rede oder von einer ‚in Teilen rechtsextremen‘.“ Wenn die AfD aber wie eine demokratische Partei wahrgenommen und so behandelt werde, trage das zum „sehr gefährlichen Prozess der Normalisierung“ bei:

    Er spricht mir aus dem sehenden und bisweilen resignierenden Auge. Seit über fünf Jahren sagte und schrieb ich ebendies in Bezug auf „unseren“ Bolsonaro vulgo Bolsonazi. Allein, es wurzelte nie. Vor allem die Büromenschen der kontinental entfernten Nachrichtenagenturen – die worüber sie schreiben/melden nicht die geringste empirische Ahnung haben –, aber auch viele KorrespondentInnen (die ebenfalls in ihren Grossstadtblasen keine Lebenserfahrung vom/im Land und seinem Plurikulturalismus haben) checken es einfach nicht. Oder sind’s die Redaktionen, die die faschistischen Rechtsradikalen zu Annehmbarem hin mogelkorrigieren?

    • @Ardaga:

      Ich denke, es ist immer ein Image von "Protestpartei" welches der AfD anhängt. Das, verbunden mit einer zunehmenden Perspektivlosigkeit das irgendeine Partei die eigenen Interessen ausreichend (nicht zuwenig oder übertrieben) vertritt, lässt viele diese Partei wählen.



      Das die Mitglieder in den neuen Bundesländern sehr oft eine Art Graswurzelbewegung in niedrigsten Ämtern (Feuerwehrvorsteher/Dorfsupermarkt/Lehrer/Polizist) durchziehen und dabei auch mit ihrer Parteizugehörigkeit nicht hinter dem Berg halten, führt zu einem "ach, der Olaf von der Else, der ist auch in der AfD, und das ist doch ein ganz Netter.."

      Da verschlafen halt viele der Altparteien.



      Ich könnten noch stundenlang Fehler auflisten, aber was solls.... bei denen wo es nötig wäre kommt das nicht mehr an...

  • Macht keinen Sinn 20 % der Bevölkerung ihr Denken zu verbieten, wobei sicher die meisten Protest wählen und leider die Nazis ausblenden.



    Auch ist es undemokratisch einfach 20 % der Bevölkerung Auszugrenten, weil man die Zusammenarbeit verweigert.

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @Aldi Wolf:

      Witzig. "Grenzen dicht" AfDler dürfen nicht ausgegrenzt werden.

      Ihrer Logik folgend, ist es auch undemokratisch, die Taliban auszugrenzen?

      Gut, die einen wollen Menschenrechte für Frauen, die anderen pflegen die Steinigung - Sehen wir uns doch mal nüchtern die Vor und Nachteile beider Konzepte an. So in etwa?

    • @Aldi Wolf:

      Das ist seit Gründung der Bundesrepublik so üblich, dass die Koalitionen ihre Wähler und ihre Programme vertreten und der Rest der Wähler, die für die Opposition gestimmt haben, werden ausgegrenzt. Was soll das Mimimi? Wer Faschisten wählt, braucht nicht rumheulen.

    • @Aldi Wolf:

      Nicht mit antidemokratischen Nazis zusammenarbeiten ist undemokratisch? Schräge Logik.

  • Ein Volk bei dem 18% die AfD wählen, hat ein großes Problem.



    Dieses Problem lässt sich nicht einfach durch ein Verbot der AfD lösen.



    Ein Verbot dürfte ziemlich sicher zu inneren Unruhen und Gewalt führen.



    Eine funktionierende Demokratie muss mit und trotz solchen Parteien funktionieren, doch sind 18% schon viel zu viel.



    Ich wäre froh wenn es diese schlimme Partei in dieser Größe oder noch besser gar nicht gäbe, aber ich meine ein Verbot schafft mehr neue Probleme als es alte löst.

    • @Rudi Hamm:

      Auch 10% wären noch viel zu viel aber bitte nicht vergessen, dass die Wahlbeteilung bei der letzten Bundestagswahl bei (durchschnittlich!) nur 76,6% lag. Bei "Bild" würde man jetzt von jedem Vierten und 25% ausgehen aber einige Prozent werden aufgrund ihrer Lebensumstände nicht wählen können. Bleiben immer noch gut gemeinte 20% übrig, die offensichtlich gar nicht wählen möchten.



      spekulativ aber sehr wahrscheinlich: Ein großer Teil der dieser Nichtwähler (:innen, jaja) hatte einfach keine Alternative mehr zur Auswahl, die man hätte versuchen können. Sozusagen eine sehr erfahrene nicht zu unterschätzende, sogar potenziell gefährliche Wählerschaft.



      ------



      AfD-Verbot? Wann und wo geht's los?



      Ist doch wieder nur Wackelkontakterei, ungewollte Schleichwerbung, linksintellektuelles Sehlenpflaster und ablenkende Schminke für Anstalt und Heute-Show.

      • @Hoagie:

        "spekulativ aber sehr wahrscheinlich: Ein großer Teil der dieser Nichtwähler (:innen, jaja) hatte einfach keine Alternative mehr zur Auswahl, die man hätte versuchen können. Sozusagen eine sehr erfahrene nicht zu unterschätzende, sogar potenziell gefährliche Wählerschaft."

        Ich weiß nicht, wie gefährlich die sind. Immerhin standen ihnen ja AfD und NPD (und verwandte Kleinstparteien) zur Auswahl, und sie haben sich dennoch entschlossen, die *nicht* zu wählen.

        Das scheint sie doch weit weniger gefährlich zu machen als die, die ernsthaft glauben, das "A" in "AfD" stünde für etwas anderes als "antisoziale Persönlichkeitsstörung".

    • @Rudi Hamm:

      Absolut mein Gedanke. Ein Verbot löst das grundsätzliche Problem nicht, es blendet eine Partei nur aus dem sichtbaren Spektrum aus. Man sollte sich daher eher fragen, wieso so viele zur AfD tendieren. Und ja, da sind sicherlich einige unbequeme Themen dabei.

      Schaut man sich Bayern und die CDU an, würden nur die wenigsten auf rechtes Gedankengut kommen. Alleine bei der Fokussierung auf >Heimat< würden die einen bereits ein Problem sehen. Die anderen würden es als Kultur bezeichnen.

  • Meine Daumen schmerzen jetzt schon vom drücken. Eine Demokratie muss sich gegen Zersetzer wehren, auch wenn viele Bürger diese Partei wählen. Es ist mit großer Sicherheit zu sagen, dass die AfD-Wähler nicht alle Demokratiefeinde sind, sondern mit anderen Themen gefangen werden und so durch die AfD für ihre eigentlichen Ziele instrumentalisiert werden. Ein Verbot wird Zeit und jeder, der einmal die Rede des Herrn Höcke im Ballhaus vollständig überstanden hat (youtu.be/WWwy4cYRFls) sollte hier auch keine Zweifel mehr haben können.

    Gut, dass dieses Thema vorangetrieben wird.

  • Grundlage des neuerlichen Erfolgs der AfD ist der (zum Scheitern verurteilte) Versuch vieler Menschen ein Korrektiv zu der extrem progressiven Entwicklung zu setzen, die in Teilbereichen karikaturistische Züge entwickelt hat (Gendern, Pronomen, sexuelle Erziehung, gezielte Bevorzugung "marginalisierter" Gruppen etc.).



    Die wenigsten werden sich von der AfD eine konstruktive Politik erwarten, sondern eher die Beeinflussung klassischer konservativer Parteien.

    Analog zum Versuch heißes Wasser nicht durch die Zugabe lauwarmen Wassers zu kühlen, sondern durch die Zugabe von Eiswürfeln.

    • @perebor:

      Ihr Ernst? Die AfD ein 'Korrektiv' für´s Gendern? Der demnach von so vielen gesehene Korrekturbedarf für den Versuch Menschen nicht auszugrenzen, soll sich also erfüllen indem man eine proto-faschistische Partei an die Macht befördert die langfristig von ethnischen und sozialen Säuberungen träumt um dann das Gendersternchen zu beseitigen indem man all jene beseitigt die es möglicherweise für sich in Anspruch nehmen könnten?

      • @Ingo Bernable:

        PEREBOR hat recht. Für's gendern, für die Konfrontation von Kindern mit Drag Queens, übereifrige Versuche schon kleine Kinder mit Dingen zu konfrontieren, die sie nicht verstehen können, etc.



        Nehmen sie noch dazu eine ideologisierte Energiewende, bei der jeder halbwegs technisch gebildete Mensch sofort sehen kann, dass es so nicht funktionieren wird (gerade die auch, die prinzipiell für erneuerbare Energien sind) und Millionen von Menschen, die sich durch eine unsinnige Heizungswende in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sehen. Letzteres gilt für mit und Immobilienbesitzer. Letzteres ist auch keine Kampagne sondern jeder, der etwas rechnen kann und sich mit Wärmepumpen beschäftigt hat, erkennt den Unsinn, der im Gesetzesentwurf steht. Der Gipfel dabei ist, dass das ganze nicht einmal eine signifikante CO2-Einsparung bringen würde, denn wir werden - einer verkorksten Energiewende sei Dank - moch lange auf fosile Stromerzeugung - gerade im Winter angewiesen sein. Und dann, sagt die Physik knallhart, ist es in vielen Situationen besser, das Gas direkt zum Heizen zu verwenden.



        Und jetzt nehmen wir noch an, dass eine große Anzahl von Menschen der CDU nach den Merkel-Jahren nicht mehr zutraut, vernünftige Positionen zu vertreten. Die SPD und Linke haben sich auch von den Interessen der kleinen Leute so weit entfernt (man lese Wagenknecht), dass diese auch nicht in Frage kommen.



        Voila - da haben wir die 19% AFD.



        Eine vernünftige Politik würde diesen Spuk sehr schnell beenden.

        • @ekm:

          Nein; das einzige, was eine solche "vernünftige" Politik sehr schnell beenden würde, wäre die Fähigkeit dieses Planeten, 8 Milliarden Menschen zu ernähren.

          Realität tut halt manchmal weg, zumindest wenn man sie beharrlich verleugnet.

          Aber naja, mal schauen, was diesen Sommer noch so abbrennt, und welche Berggipfel noch so einstürzen. Scheint ja noch lange nicht genug zu sein.