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Studie über energetische SanierungenGebäude nur selten in neuem Gewand

Fenster, Fassaden und Dächer werden sehr viel seltener renoviert, als es fürs Erreichen der Klimaziele nötig wäre. Das könnte sich aber ändern.

Hier wird saniert Foto: Jochen Tack/imago

Berlin taz | Mit der klimagerechten Renovierung von Gebäuden geht es in Deutschland nicht voran. Im vergangenen Jahr lag die Sanierungsquote bei 0,70 Prozent, im ersten Halbjahr 2024 liegt sie voraussichtlich bei 0,69 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts B+L Marktdaten Bonn im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG), in dem Handwerk und Hersteller, etwa von Fenstern, Putzsystemen und Dämmstoffen, organisiert sind. 2022 hatte die Quote noch bei 0,88 Prozent gelegen.

Der Gebäudebereich gehört zu den Sektoren, die die Ziele der Bundesregierung zur CO2-Reduzierung verfehlen. Verantwortlich dafür sind neben fossilen Heizungen schlecht gedämmte Häuser. Um die Klimaziele bei Gebäuden zu erreichen, ist nach Angaben des Verbandes eine Erneuerungsquote von 2 Prozent jährlich nötig.

„Wir brauchen dringend eine neue Sanierungsoffensive in Deutschland“, fordert Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG. Die Bundesregierung konzentriere sich zu sehr auf den Heizungsaustausch. Das Anheben der Fördersatze für energetische Sanierungen wäre ein guter erster Impuls. „Ende letzten Jahres war dies in Planung, ist jedoch leider dem Rotstift des Haushalts zum Opfer gefallen“, bedauert er.

Wir brauchen dringend eine neue Sanierungsoffensive in Deutschland

Jan Peter Hinrichs, BuVEG

Verantwortlich für den Sanierungsstillstand sind dem Verband zufolge unter anderem die hohe Inflation und hohe Zinsen, die zur Zurückhaltung bei In­ves­to­r:in­nen gesorgt haben. Die klimagerechte Renovierung von Gebäuden ist teuer, bei Einfamilienhäusern etwa geht sie schnell in die zehntausende Euro. Vergleichsweise oft bauen Ei­gen­tü­me­r:in­nen neue Fenster ein, hier lag die Austauschquote bei 1,23 Prozent. Die weitaus aufwendigere Erneuerung von Fassaden und Dächern findet etwa halb so oft statt.

Der Verband geht davon aus, dass die neue EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie für mehr Sanierungen sorgt. Ihre Verabschiedung steht auf der Tagesordnung des EU-Ministerrats am Freitag. Sie sieht vor, dass der Energieverbrauch von Gebäuden in Deutschland bis 2030 um 16 Prozent sinken soll. Ursprünglich war eine Sanierungspflicht für Ei­gen­tü­me­r:in­nen vorgesehen. Das ist nicht mehr der Fall. Neubauten müssen ab 2030 klimaneutral sein.

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61 Kommentare

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  • Wer das Geld hat renoviert energetisch, wer das Geld nicht hat eben nicht. Es ist eigentlich ganz einfach.

  • Mal auf der website des Lobbyverbandes gucken; Fenster, Polystyrol, Polyurethan, Mineralwolledämmung und energieintensive Hersteller trockener Bestandteile von klebrigem Matsch um den Krempel an die Wand zu pappen und zuzukleistern.



    Außer Fenster älter 50 Jahre und ne Dämmung nach oben ist des zumindest für EFH und kleinere MFH rettet nix davon die Welt im Vergleich zu den ohne Sanierung mehr verbrauchten Heizmedien und ist krachteuer.

  • @MICHA.KHN

    Ungleichheit ist viel zu gross, da haben Sie Recht.

    *Wo bleibt die Vermögenssteuer?*

    • @tomás zerolo:

      Eins der Probleme ist doch der sehr grosse Niederiglohnanteil der Arbeiter in Deutschland. Und die grosse Lohnungleichheit. Und die ganzen Umverteilungen von unten nach oben. Eine Vermögenssteuer wird keine dieser Probleme lösen.

      • @Micha.Khn:

        Richtig. Ich wäre für die Einführung eines Höchsteinkommens. Mehr als 500.000 € p.a. braucht kein Mensch. Der Rest gehört dem Staat. Der wäre aber nur fiktiv vorhanden. Aber das sind die Staatsschulden ja auch. Dann verrechnet man das und die Schuldenkrise ist gelöst!

    • @tomás zerolo:

      Super! Das Geld, was mit der Vermögenssteuer abgeschöpft wird, kann nicht mehr für die energetische Sanierung investiert werden. Natürlich kann man dann eine Hypothek aufnehmen und die Sanierungskosten auf die Mieren umlegen. Aber war da njcht was mit bezahlbarem Wohnraum?!

  • Dass der Bundesverband für die energieeffiziente Gebäudehülle die neue EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie gutheisst ist sicherlich nicht verwunderlich. Immerhin ist dies ein Lobby-Verband mit Firmen, die allesamt an dem Thema Gebäudesanierung verdienen.

    Diese neue EU-Richtlinie wird allerdings sichrlich nicht für mehr Sanierungen sorgen. Die letztendliche Investitionsentscheidung wird nämlich nicht von den Mitgliedsfirmen des Bundesverbandes sondern von den Eigentümern der Immobilien getroffen.



    Die zunehmenden Regulierungen rund um das Thema Immobilie, Vermierung und Bau haben eh schon dafür gesorgt, dass mittlerweile kaum mehr in Immobilien investiert wird. Ein Mehr an Regulierungen macht das nicht besser sondern schlechter.

  • Bericht aus der Realität - es ist viel zu teuer 🤷‍♂️



    Heizen mit Holz ist immer noch sehr günstig, günstiger als alles andere meiner Erfahrung nach - definitiv unschlagbar günstig wenn man ein paar von den Arbeitsschritten selbst macht und es sich nicht komplett ofenfertig in Kleinstmengen liefern lässt oder im Baumarkt im Säckchen kauft...



    Da können Wärmepumpe, Gas, Öl, etc komplett einpacken. Und Dank regem Käferbefall und der Idee/Entscheidung in einigen Regionen, da teilweise untätig zuzusehen wie sich der Wald selbst 'renaturiert' (toitoitoi dabei), ist auf absehbare Zeit günstiger Nachschub selbst aus Deutschland gesichert - da fährt man teilweise sogar günstiger in letzter Zeit als mit den sonst sehr billigen Lkw-Ladungen Brennholz aus Tschechien oder Polen... 🤷‍♂️



    Und dann ist es auch noch so, dass mehr Häuser als man gemeinhin denken mag, gar nicht saniert werden können oder dürfen - Stichwort untere Denkmalschutzbehörde. Wer ein Denkmal hat der weiß wovon ich rede, außen haste das Sichtfachwerk, die Schindeln etc, das soll ja bitte bleiben - "fürs kulturelle Erbe bitte gern, aber innen, ja da können sie sanieren..." 😅



    Mhm, als ob Kollegen, als ob - erstens sehe ich auch innen mein Sichtfachwerk sehr gerne und zweitens wäre der Raumverlust durch die innenliegende Isolierung uns definitiv zu groß, Altbauten sind in der Regel recht geizig was Raumgröße und -höhe angeht, ganz abgesehen vom zusätzlichen Dreck und den enormen Mehrarbeiten und Kosten die entstehen, wenn man innen isoliert und nicht außen... 🤷‍♂️

    • @Farang:

      "...da teilweise untätig zuzusehen wie sich der Wald selbst 'renaturiert'..."

      Das funktioniert, die Natur kann das. Im Bayerischen Wald (Nationalpark) lässt sich das gut beobachten. Das Ergebnis ist allerdings ein Wald und kein Wirtschaftsforst mit Fichtenstangen in Reihe.

    • @Farang:

      In ihrem und anderen Einzelfällen trifft das zu, wenn aber jetzt jeder mit Holz heizen wollte ist das morgen alle, denn Bäume (ob nun mit oder ohne Schäden durch Borkenkäfer) wachsen nicht innerhalb Jahresfrist nach und 50 Jahre will dann auch niemand auf seine Holzlieferung warten. Es leben 84 Millionen in diesem Land. Schon eine Idee, ein Fernheizwerk in Berlin mit Holz zu betreiben ist zum Scheitern verurteilt, weil die den gesamten Holzertrag Brandenburgs für sich bräuchten.

    • @Farang:

      Volle Zustimmung.

    • @Farang:

      Meist sind ja pro Zimmer allenfalls 1 bis 2 Wände Außenwände. Also es gibt da dann oft noch genug (freilegbares) Fachwerk zu bewundern.



      Kosten im Denkmal: ja, aber schauen Sie sich mal die Abschreibungsmöglichkeiten an! Sehr attraktiv.



      Mit 5-8 cm starkem Isolierputz können Sie heute eine Dämmung analog 15 cm Styropor erreichen. Stichwort Aerogel Putze.

      • @Tom Farmer:

        Wofür brauchen wir Denkmäler? Die Pyramiden in Ägypten reichen doch für die ganze Welt. Da wohnt auch keiner und nix muss beheizt oder gedämmt werden.



        Solchen Luxus können wir uns in der Klimakatastrope nicht mehr leisten.

      • @Tom Farmer:

        Sie haben recht, mittlerweile gibt's recht "platzsparende" Möglichkeiten der Isolation für innen, das Problem des Drecks bleibt trotzdem - außen klatscht du ein Gerüst hin, Wohnkomfort innen zu keiner Zeit beeinträchtigt, so aber... 🙈



        Abschreibungen und co geht immer viel im Denkmal, ja, dafür bist du aber nicht frei in deinen Entscheidungen - je nach zuständigem Sachbearbeiter und dessen Kulanz kannst du da Glück oder Pech haben - wir haben uns schon jahrelang um Nuancen des Grüntons im Treppenhaus gestritten... 🙄

  • Bereit seit Jahren ist es so, dass man als Mieter in der Praxis meist machtlos ist, wenn die angekündigte Modernisierung mit Umweltschutz begründet wird.



    Wer dann nach der Modernisierung die deutlich höhere Miete nicht bezahlen kann, der verliert seine Wohnung. Und einige werden obdachlos.



    Deshalb wähle ich die Grünen, die Partei der Haus- und Eigentumswohnungsbesitzer, die Partei der Besserverdiener, nicht mehr.

    • @Erwin Thomasius:

      Das ist ein Fehler: Die Grünen hätten energetische Sanierungen stärker staatlich subventioniert. Und der Anteil an den Umbaukosten der staatlich subventioniert ist, darf nicht auf die Mieter:innen umgelegt werden.

      Mit genügend Subvention decken sich irgendwann die Kosten einer energetischen Sanierung. Wenn die gut gemacht ist, spart man hinterher als Mieter ja an Heizkosten und lebt zudem noch in einer behaglicheren Wohnung.

      Ich bin auch Mieter und ich hätte mir das gewünscht, dass eine stärkere Subventionierung kommt. Nur stehen die Grünen damit hat allein auf weiter Flur. Jetzt zur Jahreswende war es konkret die AFDPCDSU die mit ihren verschiedenen Politstunts das lange erhoffte sabotiert haben. Und SPD und die doppelte Linke habe zugeguckt.

      • @Hanno Homie:

        "Mit genügend Subvention decken sich irgendwann die Kosten einer energetischen Sanierung."

        Und wer soll das bitte alles bezahlen? Das sind doch keine Geschenke von Habeck, das bezahlen doch Sie und ich.

        Und dazu habe ich ehrlich gesagt keine Lust, dass ich u.U. einem vermögenden Hausbesitzer auch noch eine Sanierung zahlen muss, während ich sie mir selber wahrscheinlich nicht leisten kann.

  • Dass der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle Sanierungen fokussiert, ist nicht nur aus deren Eigeninteresse nachvollziehbar. Es sieht so aus, dass da viele Hausbesitzer*innen kaum etwas investiert haben, sondern zumeist mit dem Bestand und weniger zukunftsorientiert (Emissionseinsparung und Kosten für fossile Energie) und geplant haben. Es mag Ausnahmen geben, nämlich jene, die gerade so mit ihrem Haus(anteil) über die Runden kommen und von Ungleichheit betroffen sein. An sich fand ich die Empörung und Faktenverzerrung bezüglich der Reform des Gebäudeenergiegesetzes und der Trotz einiger, gar neue fossile Heizungen schnell noch einbauen zu lassen, sehr irritierend. Und dies machten Letztere ja, obwohl es parallel dazu Energieverknappung durch Angriffskrieg Russlands bzw. entsprechende Sanktionen und Vorbehalte gegenüber Putin gab. Sachliches Überprüfen von Vorlaufstemperaturen und ob und wie überhaupt vor einer neuen Wärmepumpe/Klimasplitanlagenlösung gedämmt oder Heizsystem (Heizkörper, Fußbodenheizung) erneuert werden müssten, wurde weniger thematisiert. Andererseits ist bessere Dämmung zumeist eine gute Sache und so auch die Forderung nach mehr Förderung, denke ich. Angesichts der hitzigen Egoaktionen einiger, die nun noch fossile Heizungen einbauen ließen/lassen, finde ich es schwierig, für jene Solidarität aufzubringen. Die daraus resultierenden Mehrkosten aufgrund steigender Gas-/Ölpreise können jene gerne selbst tragen.

  • Wir haben unseren Altbau, also >200 Jahre saniert und energetisch optimiert.



    Da das schon vier drei Jahren war kann ich derzeit nix über Zuschüsse sagen, sondern allgemein zur Wohnqualität: Deutlich gestiegen!! Keine störende Zugluft, weniger beschlagene Fenster im Winter, im Sommer kühler (!!), schönere Fassade, Treppenhaus angenehmer, Dachboden nun gut um was dort zu lagern, Energiebedarf mindestens halbiert, Mietwohnung besser vermietbar, usw.



    Rechnet sich nicht als Argument? Das reicht viel zu kurz das Argument! Letztlich auch in sonstigen Lebensbereichen weder valide, noch akzeptiert noch ein Kriterium. Man will es nicht, man ist dagegen und sucht sich eben Begründungen. Oder wie rechnet sich denn das eigene Sofa, der Fernseher, Bilder an der Wand....? Auch nicht, gell! Und da macht man es trotzdem. Fragt euch mal warum.

    • 4G
      48798 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      Wir diskutieren hier doch nicht darüber, das es viele gute Argumente für eine energetische Sanierung gibt. Auch Kritierien wie Wohnqualität sind sicherlich wichtig.

      Sondern darüber, wie wir die politisch verkackte Wärmewende in Deutschland noch retten können.



      Ein durchschnittliches Rentnerpärchen in einem unsanierten 70er Gebäude würde sich sicherlich auch über eine kühlere Innentemperatur freuen.



      Kann sich jedoch einfach keine Luxussanierung leisten.



      In Dänemark muß das übrigens auch niemand, da geht es Dank Nahwärmetechnologie auch ohne unbezahlbare Dachsanierung.

    • @Tom Farmer:

      Stimmt vergleichen wir eine Investition von 300-500€ mit etwa 80.000€



      Das ist doch nicht vergleichbar. 80.000 hat man einfach nicht einfach so, das ist eine große Investition mit oft einem Darlehen verbunden.



      Ihr Argumente sind nicht stark genug, als das sich eine Sanierung zwingend lohnen würde.

      • @Walterismus:

        Ich habe nicht geschrieben, dass sich etwas 'zwingen lohnen' würde. Ich habe darauf hingewiesen, dass es nicht allein eine Kalkulation 'Kosten gegen Ersparnis' ist sondern viele weitere Faktoren eingerechnet werden müssen. Und diese oft ein besseres Wohnen mit sich bringen. Auch im Sommer!



        Jeder muss das selbst rechnen, klar! Die Beiträge hier sind mir jedoch zu einseitig, zumal: Wer sagt denn, dass Klimaschutz kostenneutral sein muss? Machen wir nur wenn sich das rechnet? Ich falle hoffentlich nicht mit Hitzschlag viele Jahre zu früh tod um, im nicht isolierten Haus... also hoffentlich. Was mir das wert ist? Viel!

        • @Tom Farmer:

          Es ist auch eine Sache von Alternativprodukten. Eine runtergekühlte Wohnung kann ich auch klassisch über Deckenventilatoren oder Klimaanlage erreichen um einem Hitzschlag zu entgehen.

          Die energetische Sanierung rechnet sich einfach nicht, weil die Symptome viel billiger bekämpft werden können.

          Klimaschutz muss tatsächlich Kostenneutral oder positiv sein, sonst macht man es nicht, denn der Bürger/Unternehmen hat einfach nur begrenzte finanzielle Möglichkeiten und muss schauen wie das Geld reicht. Denn eines ist klar, bei der energetischen Sanierung würde es ja nicht bleiben und diese Regierung zeigt ja grade wie unplanbar diese sind.



          Einstellen der E-Autoförderung von heut auf Morgen



          Einstellen der Agrardieselsubventionen von heut auf morgen (ja zurückgedreht)



          Zuerst geplantes sofortiges Gasheizungsverbot (was dann noch geändert wurde)

          Die Leute halten ihr Geld beisammen, weil was ist eine Investition in eine Energetische Sanierung wert, wenn in 2 Jahren diese auch wieder als zu schlecht ansehen und die Leute zur Sanierung auf den noch neueren Stand bewegen wollen.

          Für diese Sanierung braucht es Geld und auch eine Planungssicherheit, dass da in den nächsten 30-50 Jahren niemand mehr Forderungen stellen darf!

    • @Tom Farmer:

      "Oder wie rechnet sich denn das eigene Sofa, der Fernseher, .."

      Haben Sie mal ausgerechnet, wie groß der Kosten-Unterschied zwischen einem Fernseher und einer energetischen Gebäudesanierung ist? Bsw. bei der Einzelmaßnahme eine neuen gedämmten Dachs?

      • @Rudolf Fissner:

        Naja, vielleicht hätte er nicht "Fernseher" schreiben sollen. Wenn ich mir unsere Straßen angucke: Da ist bei manchen Leuten richtig viel Geld unterwegs. Und ich bezweifle das die kleinen Besitzer:innen großer dicker Autos alle vorher Solaranlagen auf ihre Dächer gepackt haben.

        Und dann kommt noch dazu: Es gibt manche Maßnahmen die nicht gemacht werden (aus Unwissenheit, Ideologie whatever), die sich eigentlich wirtschaftlich sogar lohnen, wenn man sich das durchrechnet. Solaranlage auf dem Dach z.B., oder eine Hohlraumdämmung.

        Und dann stimmt das mit dem Fernseher wieder.

        Wärmepumpen haben sich übrigens schon 1980 wirtschaftlich gerechnet, wenn man die in Neubauten eingebaut hat. Kann ich aus Erfahrung sagen.

      • @Rudolf Fissner:

        Ich habe das gemacht, daher muss ich das nicht rechnen sondern weiß das.



        Zudem ist das Dach ein Invest. Das verliert nicht so rasch an Wert wie ein Fernseher, Auto, Urlaub, Handygimmicks, Netflixabo...

  • Wieviel CO2 spart man da real ein, wenn Material und Aufwand abgezogen wird? Und wie effizient ist es hier die Ressourcen einzusetzen? Macht es mehr Sinn das das Geld anderweitig investiert wird? Anstatt 1000 Häuser zu sanieren die sich in staatlicher Hand befinden könnte der Staat auch Land aufkaufen und in Moorland zurückwandeln was sehr viel CO2 bindet. Das würde mehr bringen. Anstatt also mit Subventionen Dämmungen zu finanzieren solle man das machen was am meisten CO2 einspart.

    • @Machiavelli:

      Es gibt Dämmungen die CO2 binden.

  • Wenn ich in einem Gebäude von der Sorte "Grundstückswert minus Abrisskosten" sitze, dann wird es durch eine energetische Sanierung nicht wertvoller.



    Grundsätzlich ist es so, dass bei einer Altbausanierung nie jener Energiestandard wie bei einem Neubau zu erreichen ist; ein paar Wärmebrücken bleiben immer. Wenn ich einen Altbau mit Hängen und Würgen entsprechend derzeit gültiger EG-Richtlinie saniert bekomme - was passsiert, wenn möglicherweise in ein paar Jahren schärfere Vorschriften kommen? Die sind dann technisch nicht mehr machbar. Dann war die Sanierung für die Katz', ich darf den Bau trotzdem abreißen.



    Und, BTW: Wenn mein Geld bei einem Heizungstausch für eine Wärmepumpe draufgeht, bleibt eben für Wärmedämmung weniger übrig.

    • @sollndas:

      Was soll denn das für ein Haus sein ("Grundstückswert minus Abrisskosten")? Und warum sollte ein Gebäude durch die Investition in eine energetische Sanierung nicht an Wert zulegen? Warum sollte man ein energetisch nach dem jetzt gültigen Standard saniertes Haus "in ein paar Jahren" wieder saniert werden müssen? Bei solchen Maßnahmen denkt man doch nicht in derart kurzen Zeiträumen.

      • @J. Straub:

        Das ist eine recht zutreffende Beschreibung vieler Immobilien hier in der ostdeutschen Provinz. Die Häuser aus DDR-Zeiten haben keinerlei Eigenwert außerhalb des Grundstücks und den steigern sie auch nicht durch eine wie immer geartete Dämmung. Die Preise sind hier ja seit letzten Jahr im Sturzflug. Sie können hier bei uns reihenweise unsanierte Häuser für unter 100000€ kaufen (also mit reinem Grundstückswert). Allerdings betragen die Kosten einer Sanierung nach heutigem Standard dann das Vielfache eines Neubaus. Warum das bloß keiner macht um danach 50€ Heizkosten im Monat zu sparen, ist mir ein absolutes Rätsel.

      • @J. Straub:

        Weil die Regierung immer neue Ideen hat.



        Schau nach Augsburg, jemand der vor 2 Jahren eine Gasheizung gekauft hat, hat 2030 ein Problem weil Gas eingestellt werden soll.



        2021/2022 war Gas aber noch DIE Lösung zum klimafreundlichen Heizen.

        Selbes ist bei einer energetischen Sanierung zu befürchten, dass die nach kurzer Zeit nichts mehr wert ist, weil noch höhere Standards umgesetzt werden sollen.

  • 4G
    48798 (Profil gelöscht)

    Diese Diskussion ist verkürzt.

    Im klimatisch vergleichbaren Dänemark werden 66% der Wohnhäuser mit regenerativer Nah- und Fernwärme versorgt.

    Die hohen Vorlauftemperaturen ermöglich auch das Beheizen von unrasierten, älteren Bestandsbauten ohne Fußbodenheizung.

    Alte Gebäude lassen sich hüben wie drüben nur mit extrem hohen Kosten energetisch sanieren. Das ist für den Einzelnen oftmals finanziell nicht zu leisten. Das ist mE daher nicht vermittelbar.

    Nahwärmenetze lösen dieses Problem gemeinschaftlich.



    Schade das diese Lösung hierzulande viel zu wenig berücksichtigt wird.

    • @48798 (Profil gelöscht):

      Wirklich schade, das stimmt. Aber gemeinschaftlich oder genossenschaftliche Lösungen sind in D-Land offenbar nicht so gefragt, obwohl Sie (auch in anderen Bereichen) so viele tolle Vorteile zu bieten haben und auch für die Zukunft tragfähig sind.

    • @48798 (Profil gelöscht):

      Unrasierte Bestandsbauten...



      Schön. 😁

  • Das Problem ist auch die Kalkulation.

    Man bekommt noch nicht einmal bindende Angebote für die Baukosten. I. d. R. wird jedes Angebot deutlich überschritten.

    Auf der anderen Seite kann die Einsparung auch nicht exakt kalkuliert werden. Die weist interessenbedingt in der Regel zu hohe Einsparungen aus, die in der Realität nicht erreicht werden.

    Da ist die Entscheidung, eine nach theoretischen Idealwerten vielleicht gerade so rentable Investition sein zu lassen, einfach nur vernünftig.

  • Es rechnet sich nicht.



    Es rechnet sich selbst dann nicht wenn Öl, Gas und Strom das Doppelte kosten.



    Und wenn der Staat es zur Pflicht macht, dann werden Millionen Rentner ihr Haus verkaufen müssen, denn keine Bank gibt einem Rentner noch so einen Kredit.



    Selbst Normalverdiener werden solche Kosten nicht stemmen können.



    Es kann nicht Ziel des Dämmungswahns sein, dass Millionen Hausbesitzer ins finanzielle Ruin getrieben werden.



    Und auch die Mieten explodieren nach einer solchen Investition, denn warum sollte der Vermieter auf den Kosten sitzen bleiben?

    • @Rudi Hamm:

      Eine Kernsanierung kostet nur ein paar Tausender und rechnet sich bereits nach 12 Jahren. Danach verwandeln sich die ersparten Gelder in Profite.

      • @Rudolf Fissner:

        Wow, wo kann ich diese Sanierung bestellen. Mal Fakten. Ich habe ein Haus aus Mitte der siebziger. 5 Kinder. Außendämmung, Photovoltaik auf dem Dach. Kosten nur für Fenster, Außendämmung und dezentrale Lüftung 130000 Euro. Ich wäre sehr interessiert an einer Sanierung, das ist aber leider finanziell nicht möglich. Aktuell Brauche ich 2000 Liter Heizöl, also Finanziell lohnt sich das nie. Ich würde es gerne machen lassen, aber es geht nicht. Deshalb ist es völlig falsch, hier so niedrige Kosten anzuführen.

      • @Rudolf Fissner:

        Was meinen Sie denn mit Kernsanierung ?



        Ich habe hier ein Angebot von 2022 für zwei Häuser, (ca.700m2 Wandfläche) 14cm Wärmedämmverbundsystem, Polystyrol mit Mineralputz für schlappe 166.000€ brutto vorliegen, meinen Sie das mit ein "paar" Tausender ?

      • @Rudolf Fissner:

        Eine Kernsanierung kostet 600 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter. Ein Haus mit 180m² kostet also rund 100.000-180.000€.



        Wie sie das in 12 Jahren wieder drin haben wollen ist mir ein Rätsel.



        Quelle: www.check24.de/woh...ten-kernsanierung/

      • @Rudolf Fissner:

        Aussendämmung kostet mindestens 200 Euro pro Quadratmeter. Wenn ein Haus 100 m2 Grundfläche hat bei 3 m Höhe dann sind das Kosten von 24000 Eur plus etwa 10000 für die Dämmung der Decke. Fenster hier nicht eingerechnet. Neue Fenster würden die quadratmeterzahl etwas senken, sind aber pro m2 wesentlich teurer als Dämmung. Hinzu kommt natürlich dass die Heizkostenersparnis in der Zukunft stattfindet, die Dämmung aber heute bezahlt werden muss. Wenn ich nach Ihren Angaben 500 Euro pro Jahr einspare (geratene Gesamtkosten 6000, oder ein paar Tausend, in 12 Jahren), dann ist der Zeitwert dieser Einsparung nur 3400 Euro. Die Investition lohnt sich also erst nach 200 oder so Jahren, bei realistischen Kosten nach 50 Jahren. Wieviel Energie in die Wärmedämmung geht um das Material herzustellen, und ob die Energieeinsparung das jemals ausgleicht darüber sollte man auch mal nachdenken... Eine genaue enrgetische und finanzielle Bilanzrechnung würde hier eine reasitischere Eiunschätzung ermöglichen. So wie ich das sehe sind die Haupt- bzw einzigen Profiteure die Hersteller von Dämmmaterial und die Handwerker die das Ganze einbauen...

  • vergessen werden dabei gerne die mieter, die belastung durch eine energetische sanierung/strangsanierung kann teuer für die gesundheit werden. als selbstständiger der von zuhause aus arbeitet habe ich 17 monate sanierung mit kurzer winterunterbrechung erleben dürfen. schwere depressionen, arbeitsunfähig für mehrere jahre, in harz 4 gerutscht, danke. sich dann noch anhören dürfen, das ich ja nun ein schönes bad habe, macht es nicht besser.

  • Die einfache Sichtweise z. B. 80.000 € Invest und 500 € Energiekosteneinsparung ist meines Erachtens zu kurz gesprungen bzw. nicht Sachgerecht.



    Wirtschaftlich betrachtet wird z. B. die Gebäudehülle erneuert und dabei gedämmt, dies reduziert zum Einen die Energiekosten. Bei der Erneuerung der Gebäudehülle werden aber im Regelfall die erneuerten Bauteile für die nächsten 30 bis 50 Jahre ohne notwendige Investitionen auskommen. Vereinfacht ausgedrückt muss die Energieeinsparung also nur die notwendigen Zusatzkosten und nicht die kompletten Sanierungskosten erwirtschaften!

    • @Fridolin:

      Deswegen wartet man auch bis die Gebäudehülle sowieso erneuert werden muss.

      Wenn man es davor haben will, muss man natürlich auch die Erneuerungskosten berücksichtigen.

      Zusätzlich kommt noch der Ärger über Behörden und Handwerker hinzu...

    • @Fridolin:

      Wenn sowieso umfassend saniert werden muss, hast du natürlich Recht, da dämmt man natürlich auch gleich für ein paar zehntausend zusätzlich. Wobei man aber wahrscheinlich mit 80 k Euro nicht weit kommt..



      Bei einem Gebäude mit ansich guter Substanz sieht es aber anders aus. Da ist es finanziell ein grosser Unterschied, ob ich die Fassade nur neu bepinsle oder die Hülle komplett dämme, mit allem, was da zusätzlich noch notwendig wird.



      Diese Kosten stehen einfach in keinem Verhältnis zum Nutzen, darum auch die bescheidenen Zahlen.

  • Viele Hausbesitzer dürften schlicht und ergreifend nicht das nötige Kleingeld für große Investitionen haben.

  • Mein Vorschlag:

    CO2 Steuer anheben und alle staatlichen Förderprogramme einstellen.

    • @insLot:

      " staatlichen Förderprogramme" = Hausbesitzer bekommen Geld, jeder Bürger (auch die ohne Immobilie) bezahlen es.



      Ich bin Hausbesitzer und gegen solche Förderungen.

  • Da die Kosten für die Sanierung auf die



    Miete umgelegt werdeen fürt das auch zu explodierenden Mieten.

    • @Bernd Simon:

      Deswegen braucht es Subventionen: Der Anteil der subventioniert wurde darf nicht umgelegt werden.

      So Leute wie Sarah Wagenknecht z.B. von der zweiten Linken verstehen das absichtlich falsch, hab ich den Eindruck. Weil es denen um was anderes geht.

  • @MICHA.KHN

    Energie ist viel zu billig, da haben Sie Recht.

    • @tomás zerolo:

      "Energie ist viel zu billig, da haben Sie Recht."



      Für die einen ja. Es gibt aber viele Menschen in diesem Land, die sich kaum die Heizkosten leisten können. Geschweige denn eine Sanierung für 100'000 Euro oder noch mehr. Ist so, auch wenn Sie sich das nicht vorstellen köännen.

      • @Micha.Khn:

        Ja, weil wir Jahre lang geschlafen und schon brav CDU/CSU/SPD/FDP-Regierungen ertragen haben.

        Meine Eltern haben 1980 in ihre Haus eine Wärmepumpe eingebaut. Die haben heute kein Problem mit Heizkosten.

  • Neben mittlerweiler eher undurchsuchitiger Förderung (was man auf administrativer Ebene schnell lösen könnte) vor allem zu wenig verlässliche Daten, welche Maßnahmen/Verfahren für welchen Altbau angebracht und wirtschaftlich sind. Grund, seit Jahrzehnten zu viel Lobbyarbeit bei Normung und Gesetzgebung und zu wenig Empirie. Hier türmt man theoretische Annahmen aufeinder und wundert sich, das in der Praxis nichts passt. Die Skandinavier überprüfen z.B. schon seit 100 Jahren den Heizenergiebedarf und Einsparmöglichkeiten an realen Gebäuden, während man hier theoretisiert. Vor knapp 25 Jahren hat man hier die Wärmedurchgangswerte z.B. für Passivhausfenster nach Glaser (Berechnungsmethode, die ursprünglich für die Isolierung von Kühlhäusern entwickelt wurde) theoretisch berechnet, als man es dann mal genau wissen wollte musste man nach Schweden ins Labor fahren weil in Bürokratie Deutschland keine Möglichkeit bestand die Werte messtechnisch zu überprüfen.



    Wenn ich jetzt hier von einem Lobbyverband lese, habe ich kein gutes Gefühl, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht. Was ist mit den ganzen staatlich geförderten Forschungsinstituten, warum gibt es da keine koordinierte empirische Forschung zur Sanierung der Altbauten, mit realistische Empfehlungen ?

  • Es rechnet sich einfach oftmals nicht. Soll ich hier 80'000 Euronen in die Dämmung investieren, damit ich im Jahr 500 Euro Heizkosten spare?

    Die Antwort dürfte bei allen Besitzern etwa gleich lauten.

    • @Micha.Khn:

      leider wahr!



      Und bei der Förderung ist geht wohl nix ohne Energieberater

      • @Altunddesillusioniert:

        "Und bei der Förderung ist geht wohl nix ohne Energieberater"

        Das ist ein weiteres Problem. Ohne Energieberater geht nichts. In Eigenleistung kann man das auch nicht machen, jedenfalls gibts dann keine Förderung. Alles irgendwie doof...

        • @Micha.Khn:

          ... und dann ist ja noch nicht mal klar ob der "Berater" was kann, denn due sprechen ja nur energetische Empfehlungen aus, das sind ja keine Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen.