Stockender Absatz von E-Autos: Woran liegt es?
Fehlende Ladesäulen sind nicht der Grund für schlechte Absatzzahlen von E-Autos, sagt die Energiebranche. Die Stromimporte sind 2024 gestiegen.
Die Ampelregierung hatte sich vorgenommen, bis 2030 insgesamt 15 Millionen zugelassene E-Autos zu erreichen. Bislang sind es rund 1,7 Millionen. Nach einem kurzen Boom gehen die Zulassungen derzeit zurück.
Vor einem Jahr hatte die Bundesregierung die Prämie für den Kauf eines E-Autos gestrichen. Durch die schleppende Nachfrage sind auch die Autobauer in Schwierigkeiten gekommen. Bei den Maßnahmen, die Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und andere Politiker:innen für einen Anschub der Absatzzahlen gerne anführen, gehört der Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Doch die ist nach Auffassung der Energiebranche nicht das Problem. Die Zahl der öffentlichen Ladesäulen habe im laufenden Jahr um 25 Prozent zugenommen, sagte Andreae. Zum 1. Januar werden schätzungsweise 160.000 öffentlich zugängliche Stromtankpunkte zur Verfügung stehen. Hinzu kommen die vielen privaten Möglichkeiten zum Aufladen.
Französischen Atomstrom importiert
In diesem Jahr stammen 58 Prozent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Quellen, 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Allerdings importiert die Bundesrepublik mit 23,5 Milliarden Kilowattstunden Strom 15 Prozent mehr als 2023. Grund dafür sei ausschließlich der Preis, betonte Andreae. „Wir hätten inländisch ausreichend Kapazität gehabt, diese Stromnachfrage zu decken.“ Von dem importierten Strom kamen rund 20 Milliarden Kilowattstunden über französische Grenzen nach Deutschland. Wie viel davon aus Atomkraftwerken stammt, konnte der BDEW nicht sagen. Der Verband geht aber davon aus, dass es ein großer Teil ist.
Die Strompreise in Deutschland sind weiterhin hoch. Andreae sprach sich für eine Senkung der Stromsteuer und einen Zuschuss der Bundesregierung zu den Netzgebühren aus, um eine Senkung zu erreichen.
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