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Proteste bei Nan GoldinLogiken des Boykotts

Julia Hubernagel
Kommentar von Julia Hubernagel

Das Gebrülle in der Nationalgalerie macht deutlich, dass die Israel-Boykottbewegung an einem ernsthaften Dialog nicht interessiert ist.

Biesenbach, Direktor Neue Nationalgalerie, wurde bei der Ausstellungseröffnung zu Nan Goldin von Boy­kot­teu­r*in­nen niedergebrüllt Foto: dpa

M an kann es amüsant finden, wenn eine international erfolgreiche Künstlerin eine Initiative gutheißt, die sich für den Boykott deutscher Kulturinstitutionen einsetzt, sich aber gleichzeitig von genau so einer Ins­ti­tu­tion in der deutschen Hauptstadt eine große Retrospektive ausrichten und bezahlen lässt.

Es wäre amüsant, wäre die Lage nicht so ernst. Im Nahen Osten herrscht Krieg, von dem niemand weiß, wie er enden soll. Es gäbe viel zu reden über diesen Krieg, seinen gern vergessenen Auslöser, über den Anstieg von Antisemitismus und Islamophobie weltweit.

Doch ernsthafte Versuche, ins Gespräch zu kommen, werden immer wieder untergraben; zuletzt, als sich bei einem geplanten Symposium anlässlich besagter Retrospektive die Absagen derer mehrten, die regelmäßig das Fehlen israelkritischer Stimmen beklagen.

„Warum kann ich nicht sprechen, Deutschland?“, fragte auch jene international erfolgreiche Künstlerin, Nan Goldin, bei ihrer Ausstellungseröffnung in der Neuen Nationalgalerie. Wo sie natürlich auch sprach: Vor vollem Haus hielt Goldin eine Rede, in der sie auf die Gräuel des Kriegs in Gaza und im Libanon verwies, die sie an die Po­gro­me erinnerten, vor denen ihre Großeltern geflohen waren. Und überhaupt: „Es war Landraub von Beginn an“, stellte sie die Rechtmäßigkeit Israels infrage. Ihre Rede wurde von Jubel begleitet.

Wer im Anschluss indes wirklich nicht sprechen konnte, war Klaus Biesenbach. Der Leiter der Neuen Nationalgalerie wurde niedergebrüllt. Erst als die Protestierenden das Haus verließen, konnte Biesenbach erneut beteuern, dass er mit Goldin nicht übereinstimme, ihr Recht auf Meinungsäußerung jedoch unterstütze.

Im Grunde ist der Abend also verlaufen wie von allen erwartet: Ein bisschen Protest, ein bisschen kalkulierte Provokation, kurzzeitig talk of the town, so läuft das eben dieser Tage im Kulturbetrieb. Nur über die Realität im Nahen Osten spricht man wieder nicht. Und wenn schon über die Frage, wer hier eigentlich wen reden und ausreden lässt, derart große Unklarheit herrscht, ist davon auf absehbare Zeit wohl auch nicht mehr auszugehen.

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Julia Hubernagel
Kulturredakteurin
Studium der Geschichte und deutschsprachigen Literatur in Bochum und Berlin. Redakteurin im Kulturressort.
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84 Kommentare

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  • Sehr guter Kommentar, aber wahrscheinlich hätte die Autorin auch keine Chance ihn in der Kulturszene noch live zu Gehör zu bringen.

  • Ich finde es weder witzig noch amüsant, wenn sich privilegierte Künstler darüber beschweren, dass sie in Deutschland nicht reden dürften, genau dies aber lautstark und maximal privilegiert vor laufenden Fernsehkameras zur Eröffnung ihrer eigenen Ausstellung in einem der renommiertesten Museen Deutschlands tun.



    Noch mehr Heuchelei geht schon nicht mehr! Was solche maximal privilegierten Künstler stört, ist nicht der Umstand, dass sie angeblich nicht reden dürfen, sondern dass sie nicht auf die ungeteilte und einhellige Zustimmung treffen, die sie sich erhoffen. Sie fühlen sich von jeder Meinung "unterdrückt", die ihrer eigenen entgegengesetzt ist. In Wirklichkeit ist es also der nächste Schritt der Heuchelei, wenn man sich darüber aufregt, dass die für sich selbst reklamierte Meinungsfreiheit auch für diejenigen gilt, die das Gegenteil der eigenen Meinung vertreten. Deshalb stellt man sich gerne vorab schon einmal als angebliches Opfer von angeblicher Meinungsunterdrückung und angeblichen Sprechverboten dar, heuchlerisch und mitleidheischend zugleich.

    • @Olli P.:

      Das fasst die Absurdität der wachsenden "Hier-gibt-es-keine-freie-Meinungsäußerung-mehr"-Fraktion gut zusammen.

  • Wenn man an einem Dialog nicht interessiert ist, aber brüllend Präsenz zeigen will, dann ist das doch irgendwie ziemlich sinnentleert, oder?



    Gruppe A brüllt, Gruppe B brüllt dagegen, Gruppe C gibt zu bedenken, dass... und wird niedergebrüllt, Gruppe A findet das richtig und wird dann von Gruppe B zusammengeschrieen. Hinterher gehen alle nach Hause mit dem Gefühl, »na, denen haben wir es aber gezeigt.«



    Naja, und so geht das dann weiter bis da capo ad nauseam. Da ist es dann auch irgendwann wurscht, ob es um Kunst oder sonstwas geht, irgendjemand brüllt halt immer.



    Aber wer soll sich das auf Dauer denn anhören, wenn da nix bei rumkommt außer Lärm?

  • Man könnte es ja auch mal so sehen, wie unerträglich ist es, wenn in Deutschland ein aktueller Genozid relativiert und negiert wird, durch vom Staat finanzierte Einrichtungen und deren Angestellte?

    • @Moritz Pierwoss:

      Vielleicht kennen staatliche Einrichtungen die Definition von Genozid und können deshalb keinen Genozid feststellen.

  • "dass die Israel-Boykottbewegung an einem ernsthaften Dialog nicht interessiert ist"



    Das würde ich nicht so pauschal sagen. Offenbar gibt es darunter Leute, die einfach nur ihre Parolen brüllen - und das sind die, die immer hängen bleiben in der Wahrnehmung: die Lauten. Aber dass es darunter nicht auch am Dialog interessierte gäbe, kann man nicht sagen. Es ist, wie es in allen Bewegungen ist. Wie bei Demos auch: die 20 SteineschmeißerInnen schaffen es in die öffentliche Wahrnehmung, die 5000 friedlichen DemonstrantInnen nicht.

    • @Jalella:

      Wer mit den Lauten (oder auch den Steineschmeißern) mitmarschiert, sollte halt über seine Kommunikationswege nachdenken, wenn ihn dieses "Framing" auf die Nerven geht. Frei reden zu dürfen beinhaltet keinen Anspruch, auch gehört und richtig verstanden zu werden. Dafür zu sorgen, ist selbst in den Staaten mit den liberalsten Regelungen zu Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit immer noch Privataufgabe.

      • @Normalo:

        Hören und verstehen lernt man halt nicht, wenn man nur für "die Arbeitswelt" gebildet wird. Das hat nur bedingt mit dem Zustand der jeweiligen Freiheiten zu tun und das Private auch hier nicht völlig frei von Manipulation durch Werbung etc.

        Das eigentlich Ärgerliche an dem Vorfall bleibt wohl, dass Goldin selbst die Brüller nicht zum Schweigen gebracht hat. So bleiben schwarz und weiss hängen, aber die Grautöne verschwinden.

        • @TV:

          "Hören und verstehen lernt man halt nicht, wenn man nur für "die Arbeitswelt" gebildet wird."

          Nee, is klar, natürlich liegt das Defizit auf der Empfängerseite, und das System ist schuld. So wird das bestimmt was...

  • Da Bevölkerungungen und auch Glaubensgemeinschaften, nie oder eher selten - homogene Gruppen / Menschen sind, sollten sie sich auch nicht von Machthabern / Herrschenden zur Instrumentierung derer Interessen dieser missbrauchen lassen.



    Krakeeler und Gewaltausüber haben nichts mit einem Recht auf Meinungsfreiheit zutun, und gehören durch Strafmaßnahmen sanktioniert.

  • "Feierabend-Aktivisten (Spiegel)", "Sie wollen nur brüllen" (Zeit) und nun echauffiert sich die taz über das Niederbrüllen des Museumsdirektors.

    Sind diese subtilen Abwertungen der höchst unbequemen Demonstranten in den Medien durchdrungen von der deutschen Staatsraison gegenüber Israel?







    Die Museumsdirektoren müssen sich fragen lassen, warum sie die Ausstellung von Goldin organisieren, wenn sie Goldin bei Austellungsbeginn bloßstellen.

    Welche Folgen hat die deutsche Staatsraison mit Israel in der Politik für Kunst, Wissenschaft und Medien in Deutschland?



    Die SWR-Doku "Bedingungslose Solidarität mit Israel. Die wachsende Kritik an der deutschen Staatsraison" geht dem nach.

    www.swr.de/swrkult...ture-2024-10-18-10

    Der Verleger der links-liberalen israelischen Zeitung Haarez, der die israelische Regierung gerade scharf zur Gazapolitik kritisierte, löste in der israelischen Regierung einen kommunikativen und ökonomischen Boykott der Regierung aus. "Logiken des Boykotts" auch hier.

    • @Lindenberg:

      Gibt es irgendeinen Grund, sich über ein Niederbrüllen nicht zu echauffieren?

      • @Dr. McSchreck:

        Der Deutschlandfunk echauffiert sich eben nicht, verweist auf einen Eklat mit Ansage und kontextualisert die Veranstaltung sehr gut.



        Warum sich Menschen im Diskurs ausgegrenzt fühlen könnten, dem geht der SWR in einem langen Beitrag nach. Verlinkung weiter oben in einem Kommentar.

        www.deutschlandfun...-d4053080-100.html

        • @Lindenberg:

          Man wird aus einem Diskurs ausgegrenzt, wenn man alle Diskursregeln missachtet, insbesondere immer wieder zu Gewalt greift oder sich nicht von denen abgrenzt, die zur Gewalt greifen, sondern im Gegenteil diesen in den eigenen Reihen Schutz bietet. Siehe zum Beispiel die "Besetzungen" an den beiden Berliner Unis oder eben auch jetzt der Versuch, die Veranstaltung zu boykottieren, bei der beide Seiten zu Wort kommen sollten - weil auch die andere Seite dabei war.

          Das ist für mich kein Diskurs und das ist auch eher Selbstausgrenzung.

    • @Lindenberg:

      "Sind diese subtilen Abwertungen durchdrungen..."

      Wieso "subtil"? Wer auf so einer Veranstaltung meint, eine ihm nicht genehme Rede niederbrüllen zu dürfen, dessen Demokratie- und Zivilisationsverständnis kann man auch ganz "plump" in Frage stellen. Besonders absurd und selbstentlarvend ist dieses Verhalten in der Situation, wo Frau Goldin (völlig unghindert und an exponierter Stelle) zuvor polemisch gefragt hatte, warum sie nicht sprechen dürfe - und dann nicht etwa ihre sondern die Gegenrede nach Kräften unterbunden wird. (Für die Skeptiker des Subtilen:) So völlig deppert muss man erstmal sein!

      "Die Museumsdirektoren müssen sich fragen lassen, warum sie die Ausstellung von Goldin organisieren, wenn sie Goldin bei Austellungsbeginn bloßstellen."

      1. Hätten sie die Ausstellung wegen der befürchteten Äußerungen Goldins NICHT organisiert, hätten Alle - zu Recht - "Cancel Culture!!" geschrien.

      2. Die Retrospektive galt Frau Goldins Gesamtwerk als Photografin, nicht ihren aktuellen politischen Anliegen.

      3. Sind die Betonung des Existenzrechts Israels und der Verurteilung des 7. Oktober wirklich "Bloßstellungen"?? Für wen?

      • @Normalo:

        1. Um einen aktuellen Kommentar des Deutschlandsfunks (siehe unten) zu dem Thema zu zitieren: die Ambiguitätstoleranz der Streitenden ist nicht besonders ausgeprägt.

        Wenn Sie hier tief einsteigen wollen, hier der Vortrag: Ambiguitätstoleranz auf dem Prüfstand. documenta fifteen und die jüdische Frage, Natan Sznaider, Professor für Soziologie, The Academic College of Tel Aviv-Yaffo

        Video: mediathek.hfbk.net/l2go/-/get/v/485

        2. 3.



        Am morgen initiierte sich Herr Biesenbach noch als Mitglied der Familie der Künstlerin, um sich am Abend der Ausstellung von der Künstlerin stark zu distanzieren.







        Biesenbach versuchte die Politisierung der Austellung zu Israel durch ein Symposium zu verhindern.

        Allerdings war dieser Plan mit Goldin nicht abgestimmt.



        Die Künstlerin will von einer Trennung ihrer Kunst und ihren politischen Überzeugungen nichts wissen. Warum auch?

        Parzinger distanzierte sich ebenfalls (im vorauseilenden Gehorsam gegenüber der Politik?) ebenfalls von Goldin, unterstellte ihr Antisemisemitimus, sagte der Deutschlandfunkkommentar Carsten Probst in dem Kommentar "Nan-Golding-Ausstellung in Berlin: ein Eklat mit Ansage".

        • @Lindenberg:

          Vielleicht sollte die Künstlerin selbst mal darüber nachdenken, ob sie ihre Retrospektive in einem Museum ausstellen lässt, das sich nicht als Bühne für politische Aggregation begreifen will und darf? Künstlerische und Narrenfreiheit sind nicht dasselbe.

          Die "starke Distanzierung" konnte ich in der Rede biedenbachs nicht finden. Er sagt einmal am Anfang, dass er nicht ihrer Meinung ist (was in jeder Familie schon mal vorkommt), sie aber genau nicht daran gehindert sehen will, diese Meinung zu äußern. Was dann folgt war eine sehr "vorschriftsgemäße" Erläuterung, wie Deutschland zu Israel und Israelkritik steht, die ich als vorgefertigte Antwort auf ihre - ebenfalls berechenbaren - Vorwürfe gegen den deutschen Staat verstehe. Das ist schwer zu erkennen, weil der Abschnitt auch wieder so gar nicht antagonistisch gehalten war.



          Und zuletzt, OHNE tief einzusteigen: ich finde eine kleine bis mikroskopische Ambiguitätstoleranz genau richtig, wenn es um potentiell antisemitische Äußerungen in Deutschland geht. Da habe ich keinerlei Verständnis für irgendwelches Innuendo, denn das geht ungekürzt zulasten der Freiheit und Sicherheit unserer jüdischen Landsleute.

        • @Lindenberg:

          Eine wirklich bizarre Argumentation.

          Beiden Seiten einen Mangel an Ambiguitätstoleranz zu unterstellen, während es faktisch nur eine Seite ist, die die andere nicht zu Wort kommen lassen möchte. Toleranz heißt also dieser Logik zufolge, dass die eine Seite es einfach hinnehmen solle, wenn die andere sie niederschreit und sie nicht in der Lage ist, eigene Argumente vorzubringen.

          Und ein Symposium, in dem explizit die Darlegung beider Positionen vorgesehen ist, dient nur dem Ansinnen, eine "Politisierung der Ausstellung" zu verhindern?

          Besser als Sie kann man die Sicht von Julia Hubernagel, "dass die Israel-Boykottbewegung an einem ernsthaften Dialog nicht interessiert ist" eigentlich kaum bestätigen.

        • @Lindenberg:

          Parzinger unterstellte laut Deutschlandfunk Goldin keinen Antisemitismus, das ist falsch zitiert. Zum Nachhören die Originalquelle im Deutschlandfunk.

          www.deutschlandfun...-c955b86b-100.html

  • Wenn die Beschreibung der Wahrheit skandalisiert wird,der Skandal wichtiger als die Wahrheit ist, ist in der Tat keine Basis für einen Dialog vorhanden.

    • @fmraaynk:

      Es ist erst recht keine Basis für einen Dialog vorhanden, wenn man sich im Besitz "der Wahrheit", der einzigen, unzweifelhaft feststehenden, wähnt. Wozu mit Ihnen diskutieren, wo Sie "die" Wahrheit doch kennen?

      Der Nahostkonflikt ist nicht wie der Krieg gegen die Ukraine, wo jeder, der nicht vollumfänglich auf Seite der Ukraine steht, wirklich absolut, ohne Zweifel und objektiv falsch liegt.

      • @Suryo:

        Sie merken vielleicht, dass der Anfang und das Ende Ihres Beitrags nicht so recht zusammenpassen? Dass das Selbstironie war, glaube ich nicht...

        • @O.F.:

          Doch, das passt sehr gut. Meine Meinung zu Ihren Ansichten über Russland kennen Sie.

    • @fmraaynk:

      👍👍

  • Was eben dabei heraus kommt, wenn der Staat Meinungshegemonie betreibt und die freie Meinungsäußerung zum strafbaren Delikt werden kann: Schweigen oder lauter Protest.







    In den Israel-Palästina-Diskussionen sind die besonders sichtbar, die die jeweils andere Meinung nicht gelten lassen wollen und die, die eine andere Meinung vertreten, diffamieren. Da stehen sich die zwei oder mehr Seiten in nichts nach.







    Naiv sind da alle 'ernsthaften' Versuche, noch öffentlich ins Gespräch zu kommen. Das funktioniert nur noch, wenn im kleineren Kreis und unter Ausschluss der ganz großen Öffentlichkeit gesprochen wird. Letztere zieht die Krakeeler an, wie ein frischer Kuhfladen die Fliegen.

    • @Stoersender:

      Es gab seit dem schlimmsten Massaker an Juden seit dem Holocaust FAST TAUSEND propälastinensische Demos und Aktionen allein in Dezutschland.

      Doch NUR JUDEN müssen in Deutschland seither ihre Identität verstecken, NUR JÜDISCHE Institutionen Polizeischutz bekommen.

      Und SIE behaupten, es gäbe eine "Meinungshegemonie"?

      Sie behaupten, Propalästinenser seien hier die OPFER?

      Really?

    • @Stoersender:

      "Da stehen sich die zwei oder mehr Seiten in nichts nach.



      "



      Genau da würde ich widersprechen.

      Es ist eine Sache, wenn ein Staat menschenverachtende, rassistische oder gewaltverherrlichende Meinungsäußerungen unter allgemeinen humanistischen und/oder rechtsstaatlichen Gesichtspunkten einschränkt. Das handhabt Deutschland strikter als andere Nationen, wo man mit der Auschwitzlüge oder Nazirhetorik und -symbolen offenbar weniger Probleme hat. Aber - und das sollten sich die armen, unterdrückten Stimmen, die komischerweise trotzdem von allen Dächern pfeifen, mal hinter die Ohren schreiben - WEITER geht die "Meinungshgegemonie" des deutschen Staates nicht. Wer meint, israelische Politik nicht ohne Delegitimierung des ganzen Staates (oder auch gleich Anlehnung an die Vernichtungsphantasien der selbsternannten "Vorkämpfer der palästinensischen Sache") kommunizieren zu können, sollte vielleicht mal nachdenken, WER hier die Menschenrechte vornan stellt.

      Wer dagegen eine unter diesen Bedingungen völlig legitime Meinungsäußerung meint, mit den Mitteln des "zivilen Widerstands" unterdrücken zu dürfen, betreibt eine andere Größenordnung von Intoleranz. Die sollten auch Sie nicht kleinreden.

      • @Normalo:

        Nun waren von dem Recht harten staatlichen Durchgreifen gegen propalaestinensische Positionen aber nicht nur tatsächliche Hamas-Unterstützer betroffen, sondern auch Nancy Fraser oder Varoufakis (und sogar Wissenschaftlern, die lediglich das Demonstrationsrecht verteidigt haben, wurden mit Mittelentzug bedroht). Fraser wollte nicht einmal über den NO-Konflikt sprechen, d.h



        sie wurde allein aufgrund einer für die Gastprofessur irrelevanten Haltung gecancelt. Mir scheint, dass manche Vertreter regierungsnaher Positionen blind für den Druck sind, der auf andere ausgeübt wird - oder sie begrüßen ihn, dann ist es aber unehrlich, anderen ein mangelhaftes Demokratie-Verstandnis vorzuwerfen.

        • @O.F.:

          Sie suchen sich die Tatsachen, die Sie anbringen, aber auch mit der Pinzette raus...

          Ob jemand, der öffentlich Hamas-Slogans skandiert bzw. sich dafür einsetzt, dass Andere diese Slogans skandieren dürfen, nicht Hamas unterstützt, ist ganz schwer Ansichtssache. Gleiches gilt für die Unterstützung von BDS, das vielleicht nicht exakt die Ziele der Hamas verfolgt aber das Existenzrecht Israels genausowenig anerkennt. Dass man in Deutschland tendenziell versucht, NICHT zugunsten der Israelhasser zu irren, ist halt so.

          Eine "Drohung" gegenüber den Wissenschaftlern, die sich gegen die Demoverbote ausgesprochen haben, gab es darüber hinaus nie, nur eine - zugegeben: völlig unnötige und moralisch fragwürdige - Untersuchung im Ministerium, die nie zu Konkretem führte außer dem Rauswurf der zuständigen Staatssekretärin.

          • @Normalo:

            Ich habe nichts mit der Pinzette hrausgesucht, sondern Ihnen einige Beispiele genannt, die belegen, dass eben nicht nur Hamas-Anhänger betroffen waren; und natürlich ist es eine Drohung, wenn das Ministerium darüber nachdenkt, Fordermitteln zu streichen (an denen, und das wissen Sie auch, Existenzen hängen) - dass das in diesem Fall Konsequenzen für das Ministerium hatte (nicht für die verantwortliche Ministerin...), ist wohl eher dem öffentlichen Aufschrei und den rechtlichen Problemen geschuldet gewesen.



            Aber im Grunde verfallen Sie hier genau in den von mir kritisierten Mechanismus: Sie verharmlosen den Druck, mit dem Dissens in dieser Debatte (und nicht nur in dieser) niedergebügelt wurde, geraten aber über eine gestörte Rede in Rage - und das ist leider charakteristisch für bestimmte liberale Kreise: es geht um eigene Privilegien und eigene Hegemonie, nicht um Freiheit. Das allerdings ist auch eine nicht gute, aber sehr alte liberale Tradition.

            • @O.F.:

              Ich habe überhaupt kein Problem damit einzugestehen, dass im Diskurs über Fehlverhalten israelischer Staatsdiener oder Bürger in Deutschland dann doch erheblich mehr Differenzierung und Rücksichtnahme abgefordert wird, als das anderswo offenbar der Fall ist. Das sind wir unabhängig von politischen Strömungen Isreal, aber vor allem auch unseren jüdischen Landsleuten schuldig. Denn die bekommen jeden Mangel an Differenzierung mit Zinsen zu spüren - stärker und menschenverachtender als die vermeintlich "Bemaulkorbten", die so gerne aus vollen rhetorischen Rohren schießen würden.

              Es geht dabei nur sehr Wenigen darum, jede Kritik an den Vorgängen in Israel und den Palästinensergebieten (die wie auch ich hoffe, irgendwann mal "Palästina" heißen und ein unabhängiger, regierbarer, aber auch friedenswilliger Staat sein werden) zu ersticken. Nur die Art und Zielrichtung der Kritik sollte sorgfältiger dosiert sein, als dass wohl viele Israelkritiker bereit sind zu tun. Ist das - auf diesem Fleckchen Erde, das eine so einzigartige, grausame Geschichte in Bezug auf das Judentum hat - wirklich zu viel verlangt?

      • @Normalo:

        Haben Sie meinen Kommentar gelesen oder nur Anlass zur 'Gegenrede' gesucht? Können Sie haben:







        Toleranz endet da, wo Gewalt unmittelbar angewandt oder angedroht wird. Toleranz schließt ein, dass man andere Meinungen zulässt, aber auch, dass man anderen Meinungen nicht zuhören muss. Anderen die freie Meinungsäußerung zu verbieten, weil man dahinter die Drohung mit Gewalt vermutet, ist nicht tolerant, es ist Zensur.

        • @Stoersender:

          Ich habe Ihren Kommentar gelesen, teile aber weiter Ihre Meinung nicht, dass die gegenseitig spürbare Intoleranz sich die Waage hielte. Aus meine Sicht treten die Israelkritiker im Schnitt deutlich intoleranter auf.

          Was Sie jetzt konkret mit "Anderen die freie Meinungsäußerung zu verbieten, weil man dahinter die Drohung mit Gewalt vermutet" meinen, erschließt sich mir nur relativ wolkig. Ja, die Meinungsfreiheit hat in Deutschland Grenzen, die im Strafgesetzbuch nachzulesen sind. Wenn sie mit denen - insbesondere dem Volksverhetzungsparagrafen und dem gegen öffentliches Aufrufern zu Straftaten - ein Problem haben, wäre ich dankbar, wenn Sie alternative Regelungen vorschlagen könnten, die NICHT auf ein politisch diskriminierendes Strafrecht hinauslaufen.

        • @Stoersender:

          Also diesen Museumsheini in seinem eigenen Haus niederzubrüllen ist daher total tolerant und so?

  • Alles ist gut, die Welt ist sich wieder einig, der Jude/Israel muss weg! Hinterher werden wieder alle behaupten von nichts gewusst zu haben und "Nie wieder!" zu fordern.

    Ich kann nicht so viel essen wie ich kotzen muss.

  • „Warum kann ich nicht sprechen, Deutschland?“ Klar konnte Frau Goldin reden, aber wievielen anderen jüdischen Menschen hat man seit Beginn des Gazakrieges die Stimme verweigert v.a. wenn sie sich kritisch gegenüber Israel zeigen und gar die Worte Apartheid und Völkermord in den Mund nehmen. Wie oft kommt es vor das sich mittlerweile auch jüdische Menschen als Antisemiten bezeichnet werden von Deutschen? Frau Goldin ist ja auch nicht die einzige, die glaubt das die dt. Staatsräson in ihrer jetzigen Auslegung gerade nicht jüdisches Leben schützt und auch nicht den Staat Israel, im Gegenteil. Amos Goldberg: "Ich glaube nicht, dass das Vorgehen Deutschlands im Interesse Israels ist. Im Gegenteil, es treibt die israelische Gesellschaft weiter in eine Misere, von der sie sich möglicherweise nicht mehr erholen kann." www.jacobin.de/art...genozid-palaestina



    Ich finde Gebrülle/ Boykott nie gut, nur zeigt die Regierung seit Jahrzehnten kaum eine Alternative. Man gesteht zwar immer wieder das Völkerrecht gebrochen und Menschenrechte verletzt werden durch Israel aber Konsequenzen hatte es nie. Wo werden denn da die palästinensischen Opfer gehört?

    • @Momo Bar:

      Ich finde Bevormundung falsch - und der Verantwortung Deutschlandsa für die noch lebenden Juden und den jnüdischen Staat unangemessen. Deutschland "treibt" niemanden in eine Misere, indem es dessen Handeln nicht wie ein besserwisserischer Elternteil maßregelt.

      Und nein, JEDER darf gegen die israelische Regierung sprechen. Er sollte nur - generell, aber gerade in Deutschland - darauf achten, dass er gewisse Differenzierungen wahrt. Holocaustvergleiche, Verallgemeinerung von der israelischen Regierung auf alle Israelis oder gar das Judentum als Ganzes, die Verbalisierung von Auslöschungsphantasien à la "from the River to the Sea..." oder natürlich die Verklärung eindeutig genozidaler Mordaktionen der Hamas zu "Widerstandskampf" erfüllen diesen Anspruch nicht.

      Aber nochmal zum Mitschreib: Wer Reaktion der israelsichen Staatsgewalt darauf für unverhältnismäßig hält, dass Terrorgruppen (die gleichzeitig faktische Regierung von Millionen Menschen sind) all das tödlich, ausdrücklich, unnachgiebig und ohne Rücksicht auf Verluste in der eigenen Bevölkerung praktizieren, der DARF das sagen. Wer es für Genozid hält, DARF das sagen. Er muss nur auch mit Gegenmeinungen leben können.

      • @Normalo:

        Es geht hier nicht darum wie ein "besserwisserischer Elternteil" zu maßregeln, sondern darum universelle Menschenrechte und Völkerrecht durchzusetzen- dazu hat man sich im Grundgesetz verpflichtet wegen unserer Geschichte- von Staatsräson steht dort nichts. Und das gilt nicht nur für Menschenrechte/ Völkerrecht in Deutschland, sondern überall. Und man maßregelt auch niemanden wenn man ihn zur Einhaltung der rechtlich verbindlichen Maßnahmen des IGH anhält, die einen Völkermord verhindern sollten- die Völkermord Konventionen dienen eindeutig auch der Prävention. Wenn man ihrer Logik folgt dann dürften wir uns auch nicht in der Ukraine einmischen und Sanktionen gegen Russland wegen Völkerrechtsbruch erheben weil wir dann nur ein "besserwisserischer Elternteil" sind das maßregelt. Die Staatsräson in ihrer jetzigen Auslegung und die Politik der westl Staaten, die keine Konsequenzen bei Völkerrechtsbruch und Menschenrechtsverletzungen seitens Israels gezogen haben, hat den rechten/ rechtsradikalen in Israel und der Siedlerbewegung in die Hand gespielt und sie erstarken lassen, das ist die "Misere." Nochmal wo werden paläst. Opfer gehört denen Recht verweigert wird seit Jahrzehnten?!

        • @Momo Bar:

          "...universelle Menschenrechte und Völkerrecht durchzusetzen- dazu hat man sich im Grundgesetz verpflichtet wegen unserer Geschichte..."

          Die Stelle müssten Sie mir mal zeigen - also wo steht, dass diese Durchsetzungspflicht auch im Verhältnis zu anderen Staaten gilt. Denn NEIN, das Grundgesetz verpflichtet den deutschen Staat nur, in ieigenen Angelegeheiten und im Rahmen der eigenen Souvernänität die Menschenrechte zu wahren und zu schützen und das Völkerrecht einzuhalten. Von vorgeschriebener internationaler Aufpasserfunktion steht da nichts. Auch auf den Satz, dass am deutschen Wesen die Welt genesen müsse, haben die Verfassungsgeber dankenswerterweise verzichtet.

          Und in der Ukraine HELFEN wir, weil die Ukraine uns darum gebeten hat, und sanktionieren Russland, weil es in unserem gesteigerten Interesse liegt, dass Russland die Finger von seinen Nachbarn lässt (und das GG es umgekehrt auch nicht verbietet, sich international für eine regelbasierte Weltpolitik einzusetzen). Putin macht nicht umsonst ein Bohei darum, dass Deutschland sich mal wieder Russland gegenüber Schwachheiten einbildet, aber er vergisst, dass er auch gegen ein Haupt-WK-Opferland Vernichtungskrieg führt...

      • @Normalo:

        "Er muss nur auch mit Gegenmeinungen leben können."

        So ist es! Aber genau diese Bereitschaft fehlt, leider auch bei vielen Liberalen und Linken.

        Von AfDlern, "Wutbürgern" & Co. ist man das ja schon gewohnt. Dass es auch auf der anderen Seite des politischen Spektrums so ausgeprägt ist, hat mich doch überrascht.

        Könnte auch daran liegen, dass die politische Kultur in diesem Land in den letzten Jahren stark dadurch geprägt war, sich als "Opfer" darzustellen, weil man so eher Gehör in der öffentlichen Meinung fand.

    • @Momo Bar:

      Das Problem ist, dass die Menschen bis ins Bizzare vereinfachen. Inzwischen ist Israelkritik bei sehr vielen synonym zu Antisemitismus geworden. Es ist ja so viel einfacher, in schwarz und weiß zu "denken", als wirklich zu denken.

      • @Jalella:

        Nein, es werden bestimmte FORMEN der Israelkritik mir Antisemitismus gleichgesetzt. Das stört natürlich Diejenigen, die an der Stelle frei assoziierend lospoltern und ihre Wut mit einem - vermeintlich - rechtschaffenen Maß an Zuspitzung und Überhöhung ausdrücken möchte. Es ändert aber nichts daran, dass Israelkritik an sich statthaft bleibt. NIEMAND streitet das ab, und die radikalen Israelunterstützer, die das nur als Lippenbekenntnis herausbringen (und dann doch nach dem stets folgenden "aber..." JEDE noch so sachliche Kritik als antisemitisch abzuschießen versuchen) sind eine Minderheit. Es gibt sie, aber sie spielen im staatlichen Umgang mit Israelkritik (um den es ja wohl hier primär geht) keine Rolle.

      • @Jalella:

        Da stimme ich Ihnen zu. Ich bin entsetzt, wenn ich lesen oder hören muss, der 07.10.23 sein ein Ausbruch aus einem Gefängnis oder ein Widerstandsakt gewesen

    • @Momo Bar:

      "Ich finde Gebrülle/ Boykott nie gut"



      Aber dann irgendwie doch. Soviel zu 'nie'.

      • @Encantado:

        Etwas nicht gut zu finden und abzulehnen sind zwei verschiedene Dinge. Und ich finde Boykott nicht gut, weil es meist bedeutet das eine Seite entweder nicht gesprächsbereit ist oder aber man ihnen keine andere Wahl lässt, weil alle anderen Wege gescheitert sind. Und wie ich schon sagte, man hat den Palästinensern kaum eine andere Alternative gegeben. Die UN setzt die Resolutionen des Sicherheitsraten nicht um, es gab keine Konsequenzen für illegalen Siedlungsbau, Menschenrechtsverletzungen, Vertreibungen, etc! Dann versuchte Dtl. mehrfach zu verhindern das der IStGH seine Zuständigkeit für die OPT anerkennt und Ermittlungen aufnimmt und war gegen die Erstellung der Gutachten, mit der der IGH bezüglich der Mauer und der Besatzung beauftragt wurde. Die Regierung hat mehrfach zugegeben das die isr. Justiz Verbrechen gegen Palästinenser unzureichend bis gar nicht verfolgt. Also die Frage wenn die Staatengemeinschaft bei der Durchsetzung vorhandenen Rechts systematisch versagt wenn es um Israel geht, was kann die Zivilgesellschaft machen? Demonstrieren und wenn das nichts hilft Boykott. Und jemand oder etwas zu boykottieren der Völkerrecht bricht sehe ich dann als legitim.

        • @Momo Bar:

          "Und jemand oder etwas zu boykottieren der Völkerrecht bricht sehe ich dann als legitim."



          Ihr persönlicher Boykott steht Ihnen frei. Sie positionieren sich damit eben in eine Position, zu der es Gegenmeinungen gibt. Aber das ist ja grundsätzlich nicht verkehrt.



          Schlecht wird es dann, wenn diese Gegenmeinungen unterdrückt (-> niedergebrüllt) werden. Das mindert die eigene Position, die doch eigentlich moralisch integer war.

  • 'Nur über die Realität im Nahen Osten spricht man wieder nicht. '

    Also ich habe mir die Rede von Goldin angehört (hier die längste unredigierte Version, die ich im Netz finden konnte: www.instagram.com/...=MXpjMGF5OWlpMmdl). Da sagt sie schon viel über die Realität im Nahen Osten, vor allem in Gaza.

    Ich habe mir auch die Gegenrede von Biesenbach durchgelesen (www.smb.museum/nac...n-nationalgalerie).

    Bis auf den persönlichen zweiten Teil war das alles ziemlich erwartbar, hat aber mE überhaupt nicht auf die Rede Goldins Bezug genommen, was man ja von einer Gegenrede erwartet hätte, gleichzeitig aber durch die Feststellen von Selbstverständlichkkeiten ('Israel's right to exist is beyond question for us. The Hamas attack on the Jewish state on October 7, 2023 was a cruel act of terror that cannot be justified by anything. This also applies to the abduction of innocent people.) mE den Eindruck erweckt, dass sich Goldin gegen diese Selbstverständlichkkeiten ausgesprochen hätte. Das war aber gerade nicht der Fall.

    • @EffeJoSiebenZwo:

      Wenn es Selbstverständlichkeiten waren - warum dann niederbrüllen?

      Tatsächlich waren es zwar Selbstverständlichkeiten aber eben auch die Basis für eine bestimmte Argumentationslinie, aus der sich die Grenzen dessen ergeben, was in Deutschland an artikulierter Feindschaft gegen Israel noch erträglich ist und wo der Spaß aufhört. Und das ist zum Beispiel bei der Frage der Fall, ob Israels Existenz insgesamt als (widerrechtliche und daher zu beendende) "Besatzung" zu betrachten sei. Wer das äußert, risdkiert in der Tat seine Förderungswürdigkeit - genau wie andere Leute auch, die vielleicht noch so gerade von der Meinungsfreiheit gedeckte, aber nichtsdestotrotz nachweislich rechtsextreme Ansichten äußern oder unterstützen.

      Und was man halt nicht oft genug betonen kann: Hört doch endlich mal auf, ausgerechnet vom deutschen Staat zu erwarten, dass er sich nur eine möglichst enge Definition von "Antisemitismus" zueigen macht! Das ist einfach daneben, und die widersinnige Verbohrtheit, mit der es immer wieder versucht wird, lässt schon vermuten, dass da jemand einen Beef mit dem ganzen jüdischen oder zumindest israelischen Volk austragen möchte. Das muss sich auch Goldin sagen lassen.

    • @EffeJoSiebenZwo:

      Danke für den Hinweis auf die Rede von Goldin, die in den Medien leider nur in Ausschnitten zitiert wird.

      Die taz muss sich fragen lassen, warum sie sich mit den Logiken des Boykotts auseinandersetzt, anstatt sich Punkt für Punkt (gerne auch sehr kritisch) inhaltlich mit der Rede von Goldin auseinanderzusetzen - also der Realität, an der es laut taz auf der Veranstaltung gefehlt habe, auch weil der Museumdirektor wegen Geschrei nicht zu Wort kam.

      Kein Wort der taz dazu, dass eben dieser Museumsdirektor laut Goldin versucht habe, ihr künstlerisches Schaffen vom ihrem politischen Engagement zu trennen, was vor allem für das letzte halbe Jahr gegolten habe.

      Die Rede Goldins sei ein Testlabor, um gecancelten Künstlern ein Forum zu verschaffen, auch diesen Vorwurf von Goldin umschifft die taz mit der Konzentration auf die "Logiken des Boykotts" und die angebliche "kalkulierte Provokation", die nur ein kurzzeitiges "talk of the town" ausgelöst habe.



      Bleibt noch zu erwähnen, dass Goldins Schweigeminute auch den Opfern der Hamas in Israel galt.



      Die taz sollte den Text von Goldin dokumentieren und eine kritische Debatte dazu in der taz starten.

      • @Lindenberg:

        Was fragen Sie das so inquisitorisch die taz?

        Es geht hier nicht darum, ob Goldins Rede kontrafaktisch war (mal von dem ins Gesicht springenden intrinsischen Widerspurch abgesehen, dass sie laut an öffentlicher Stelle redete aber meinte fragen zu müssen, warum sie NICHT reden dürfe - gefolgt von einer ungehinderten Rede, genau des Inhalts, der angeblich immer unterbunden wird).

        Hier geht es um die Frage, in wieweit hier eine Opferhabitus gekleidete Gegenmeinungsunterdrückung genau umgekehrt von Israelkritikern ausging. Es war sicherlich nicht der der böse, zensierende, israel-unkritische deutsche Staat, der an dem Abend die Diskussion verweigert hat, sondern die armen Unterdrückten selbst, die nur die eigene Meinung zulassen wollten.

        Dass die Vertreter von Goldins Meinung derlei für nebensächlich halten und lieber vorwurfsvoll zur Ordnung rufen, man möge sich doch bitte vornehmlich damit beschäftigen, was SIE zu sagen hatte, sei vor dem Hintergrund verständisvoll zur Kenntnis genommen und mit einem erneuten "Willkommen in einer Welt mit MEHR als einer Meinung!" quittiert. ;-)

      • @Lindenberg:

        Ja, denn Biesenbach ging mit seiner "Gegenrede" gar nicht auf Nan Goldin ein, weshalb es auch weder eine Gegenrede noch eine Auseinandersetzung war.

        Eine inhaltliche Auseinandersetzung ist nicht nur bei diesem Thema notwendig.

        Ansonsten bliebe es weiterhin beim Ignorieren von Argumenten.

        Die Rede von Nan Goldin inklusive der Schweigeminuten war eindrucksvoll.

        • @Uns Uwe:

          Stimme ich nicht zu. Biesenbach erklärt was aufgrund der deutschen Einstellung zu Judentum und Israel hierzulande geht (z. B. dass Goldin ihre Meinung äußern DARF) und was nicht. Damit geht er vielleicht nicht auf Goldins Vorwürfe gegen Israel ein, wohl aber auf die gegen Deutschland, dieses mache sich mitschuldig, und man dürfe dort "nicht sprechen".

    • @EffeJoSiebenZwo:

      "Bis auf den persönlichen zweiten Teil war das alles ziemlich erwartbar, hat aber mE überhaupt nicht auf die Rede Goldins Bezug genommen, was man ja von einer Gegenrede erwartet hätte ..."

      Richtig. Wenn Biesenbach nicht Bezug nimmt auf die tatsachenbasierten Inhalte des Vortrags von Nan Goldin, dann ist dies schon mal das Gegenteil einer Diskussion. Diskussion heißt immer auf die Argumente des anderen einzugehen. Statt dessen schweigt Biesenbach die Vorgänge in Gaza tot.

      Ich habe mir die Rede von Nan Goldin gestern auch mal angeschaut und war sehr beeindruckt von ihrer kompromisslosen Benennung der Dinge. Die Ansprache an "Deutschland" war sehr wichtig, weil Deutschland einerseits einen Krieg jenseits des Völker- und Menschenrechts mit Waffen unterstützt und andererseits Menschenrechtlern, Ärzten, linken Politikern, usw. die Einreise verweigert und an Universitäten etc. zahlreiche Proteste mit immer neuen juristischen Finten behindert oder verhindert.

      Wenn das die Lehre aus der deutschen Kriegs- und Verbrechensgeschichte sein soll, dann wird Lüge zur Wahrheit und Amoral zur neuen Moral umgewertet.

  • In Gaza und Westjordanland herrscht kein Krieg sondern es ist ein Genozid, sagt UN special rapporteur Francesca Albanese—

    • @elma:

      Albanese wird seit Jahren völlig zu recht als voreingenommen kritisiert.

      Im Übrigen macht einen die Berufsbezeichnung "UN-Sonderberichterstatterin" nicht zum höheren Wesen, das immer recht hat.

  • Wieso wird die Niederbrüller-Gruppe mit der Boykott-Bewegung gleichgesetzt? Denn ohne so eine Gleichsetzung kann diese Gruppe ja kaum für die Boykott-Bewegung etwas "deutlich machen".



    Und was möchte Frau Hubernagel in dem vorgestellten "ernsthaften Dialog" noch diskutieren? Ob es sich beim Vorgehen Israels um Verletzungen von Menschenrechten und internationalem humanitären Völkerrecht handelt? Ob Palästina ein Existenzrecht hat? Ob es sich bei den Kriegen gegen Gaza und Libanon, den Militäraktionen im Westjordanland, den Angriffen auf Presse, Hilfskräften und anderen Zivilisten noch um "Verteidigung" gegen eine "Existenzielle Bedrohung Israels" handelt?



    Sorry, Frau Hubernagel. Aber da gibt es tatsächlich keinen Diskussionsbedarf mehr, auch ohne Gebrüll.



    Die Fragen sind alle geklärt. Und die Antworten sind ausnahmslos geeignet einen Boykott Israels nicht nur als möglich, sondern als geboten anzusehen.



    Oder an welche Fragen zur Diskussion dachten Sie, Frau Hubernagel?

    • @Monomi:

      "Die Fragen sind alle geklärt."

      Das würde ich nicht so glatt unterschreiben. Denn die von unterschiedlichen Menschen gegebenen Antworten auf sie gehen doch noch ungewöhnlich stark auseinander. Es ist zwar MÖGLICH, dass auch geklärte Fragen abschließend zu völlig unterschiedlichen Antworten führen, aber besonders wahrscheinlich ist das nicht. Von daher könnte weitere Auseinandersetzung mit den divergierenden Ansichten durchsaus noch Erkenntnisgewinne bringen.

      Jedenfalls bezichtige ich hiermit und in Zukunft gerne Jeden, der behauptet, die ganze Wahrheit über den jeweiligen Stand des Nahost-Konfliktes zu kennen und objektiv (bzw. empathisch aus Sicht aller Beteiligten) würdigen zu können, der hemmungslosen Selbstüberschätzung. Mehr Demut täte gut.

  • Man könnte jetzt den Duktus von Julia Hubernagels Kommentar auch amüsant finden, denn er klingt etwas autoritär nach: „Solange du die Füße unter meinen Tisch stellst, wird getan, was ich sage!“ Ganz so, wie die Debatte um staatliche Kunst- und Kulturförderung und Antisemitismus vor dem Hintergrund, was in Berlin und im Bund dazu beschlossen wurde, im Moment eben läuft.



    ABER: wer (wie ich) eine differenzierte Sicht fordert und sich entschieden gegen eine McCarthysierung der Debatte wendet (was ich auch weiterhin tue), sollte eben auch den (antisemitischen?) Teufel in der Rede von Nadin Goldin sehen. Auf genau DEN hat Frau Hubernagel hier hingewiesen.



    Mit dem Vergleich von antisemitischen Pogromen in Polen und israelischen Kriegsverbrechen in Gaza hat Frau Goldin eben jene rote Linie überschritten, die eine Kritik am aktuellen israelischen Vorgehen eben nicht überschreiten sollte. Der selbstgefällige Jubel, der angesichts solcher Äußerungen Goldins mehrmals im Publikum aufbrandete, sprach außerdem Bände und ist mir extrem sauer aufgestoßen.



    SO wie von Frau Goldin praktiziert kann die Debatte eben auch nicht geführt werden.

    • @Abdurchdiemitte:

      In den USA ist die beiläufige Gleichsetzung von irgendwas mit dem Holocaust oder Holocaust-Elementenein durchaus übliches Stilmittel - eine gewöhnliche Hyperbel, wenn Sie so wollen. Ebenso werden Sie gerade bei den linksintellektuellen "Liberals" dortzulande regelmäßig auf ein gewisses Unverständnis treffen, wenn Sie andeuten, dass "political correctness" auch abweichend von ihren Vorstellungen definiert werden könnte. Diese Leute haben das Konzept schließlich erfunden. Da ist Gegenrede wie wenn Sie behaupten wollten, ausgerechnet England habe in puncto Fußball noch vom Ausland zu lernen - je nach Sichtweise nur zu wahr oder völlig absurd.

      Das gesagt ist es richtig darauf hinzuweisen, dass gewisse Gleichsetzungen in Deutschland mit gar nicht mal schlechten Gründen als geschmacklos bis gefährlich gelten (und Deutsche sich vielleicht nicht gerade ins Recht setzen, wenn sie sie beklatschen). Aber bitte nehmen Sie es Frau Goldin nicht zu persönlich.

      • @Normalo:

        Der Jubel, der an gewissen Stellen der Rede Frau Goldins aufbrandete, war eben der eines (überwiegend) deutschen Publikums - DAS ist es, was ich irritiert bis erschüttert zur Kenntnis genommen habe.



        Wäre es ein linksliberales US-amerikanisches (oder irisches oder südafrikanisches etc.) Publikum gewesen, hätte ich es noch als „lässliche Sünde“ sehen können.

  • Man gewinnt ja den Eindruck, dass es im Kulturbetrieb nicht mehr um Kunst geht, sondern um Tribalismus, Fahneschwenken und Lautstärke. Aber dafür gibt es doch schon Fußball ...

  • Die Netanyahu-Kritiker(innen) können dabei ja sehr wohl Recht haben, sehr viel spricht dafür.



    Menschenrechte gelten universal, auch das Recht auf Staatlichkeit gemäß den UN-Resolutionen will den Palästinensers wohl niemand bei Sinnen absprechen.



    Heißt das, nun den Direktor nicht mal hören zu sollen? Nein. Selbst wenn man sich massiv ungehört fühlt, sollte man im Normalfall das nicht an anderen auslassen.

    Der Krieg könnte ansonsten wenigstens nicht so in noch weitere Staaten eskaliert werden, das brutale Aushungern und Vertreiben beendet werden. Das erscheint mir einfach, auch wenn jemand dann evtl. seine persönlichen Motive weniger befriedigt bekommt. Aktuelle Reports zeigen auf, wie Netanyahu unzureichend auf bekannte Warnungen reagierte, das sollte auch benannt werden. Israel hat eine menschlichere Regierung verdient.

    • @Janix:

      "Israel hat eine menschlichere Regierung verdient."



      Obwohl ich selbst nur punktuell links bin,schätze ich linke Menschen und Politiker sehr,für ihren Glauben an das Gute im Menschen,für ihre Vision von einer besseren Welt,für ihren Wunsch nach Gerechtigkeit und Teilhabe aller.In manchem finde ich mich wieder.



      Aber,der 07.10.23 hat meiner Meinung nach genau die Antwort benötigt,die die gegenwärtige israelische Regierung gibt.Wenn ich darüber nachdenke,dass eine linke Regierung vermutlich (!) für die Geiseln Hunderte oder Tausende Straftäter,wie beispielsweise Herrn Sinwar,aus den Gefängnissen entlassen hätten,vielleicht (?) zeitnah einen Waffenstillstand geschlossen hätte,der es der Gaza-Hamas-Iran-u.v.a-Kriegspartei ermöglichen würde,sich kurz zu regenerieren und dann erneut einen Angriffskrieg zu beginnen,der die Täter/Unterstützer/Bewunderer des 07.10.23 erst recht zu "Helden" gemacht und den Weg vorgezeichnet hätte,wie solche Leute Erfolg haben,dann meine ich,ist diese Regierung das,was Israel gegenwärtig braucht.Das ist hier bei der taz und in Deutschland keine Mehrheitsmeinung,ich weiß.Ebenso bin ich davon überzeugt,dass die G-H-I-..Seite nie alle Geiseln freigelass. s.Schalid

    • @Janix:

      Frau Goldin ist keine 'Netanyahu-Kritikerin', sondern sie kritisierte die Existenz Israels grundsätzlich, zumindest steht es so in diesem Artikel. Wenn die Gründung Israels Landraub von Anfang an war, dann spricht sie halt dem Staat Israel die moralische Legitimität ab, denn das Land war gestohlen worden. In dem Zuge legitimiert sie den Kampf der Hamas und des größten Teils der Bevölkerung Gazas, wie auch des größten Teils der sich laut artikulierenden palästinensischen Öffentlichkeit im Ausland, also auch den 7. Oktober. Ob eine deutsche öffentliche Kulturinstitution diesem Ansinnen Raum geben sollte, sei dahingestellt.

      Ich bin immer noch der Meinung, dass neben den Bildern Goldins Bilder vom 7. Oktober ausgestellt werden sollten, um ihre Rede in einen Kontext zu stellen.

  • Ein Gebrülle war unnötig , das Publikum hätte bei der Gegenrede einfach den Saal verlassen sollen .



    So wie 75 Prozent der Weltregierungen bei Netanyahus Rede vor der UN in New York.

    • @Denis Kezman:

      Mir hilft es durchaus bei der eignen Meinungsbildung Menschen anderer Sichtweise zuzuhören oder bspw. Medien eines anderen Spektrums zu nutzen. Für den Wohlfühlfaktor und für die Selbstbestätigung kann man sich ja auf seine Bubble beschränken, aber es ist eben eine Beschränkung, der man sich bewusst sein sollte. Ich verlange mir, allerdings absolut nicht immer und nur in zumutbarer Dosierung, eine gewisse inhaltliche Konfrontation durchaus ab.

      • @NurFürDieKommentareHier:

        Wieso ist es eine Beschränkung, Dinge ruhig und sachlich klären anstatt laut und eskalierend klären zu wollen?

  • Der Museumsdirektor hat doch seine Rede gehalten. Wo ist das Problem? Es gab Protest gegen seine Ansichten, die die dortige Mehrheit nicht teilte. Na und? Wo ist hier das Problem?

    • @Mouse:

      Der Ton macht die Musik.



      Diskussionen über unterschiedliche politische Ansichten und respektvolles Verhalten sollten sich nicht ausschließen.

    • @Mouse:

      Stellen sie sich vor, Sie hätten Ihren Kommentar nicht geschrieben, sondern ausgesprochen, und andere Kommentatoren hier hätten sofort so laut gebrüllt, dass keiner Ihren Kommentar verstanden hätte.

      "Na und? Wo ist hier das Problem?"

      Na, begreifen Sie's?

    • @Mouse:

      "Wo ist hier das Problem?"



      Da, wo der Protest gegen andere Meinungen mit Niederbrüllen geschieht und das nicht als Problen angesehen wird.

    • @Mouse:

      Das Problem ist, dass sich Schwule (wie ich) und Juden nicht mehr in ganz bestimmten Stadtteilen - laut Polizeipräsidentin und der Erfahrung meiner schwulen Freunde - auf die Straße trauen sollten. DAS ist das Problem. Große Teile der Krakeler auf dieser Veranstaltung scheinen dies vollumfänglich gutzuheißen.

      • @Leningrad:

        Der Museumsdirektor hat dort aber keine Rede gehalten die Schwule betrifft. Der Museumsdirektor hat der Künsterlin die dort eine Ausstellung eröffnte, kritisieren wollen. Das, genau das, wollte das Publikum von ihm nicht hören. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Also machen Sie sich nicht zum Opfer, um Ihre Person ging es dort nicht. Außerdem bezweifle ich, dass Sie sich in Berlin nicht frei bewegen können. Es gibt in Berlin, wie in vielen Städten, aber Ecken, die würde ich als ganz normaler Bürger aber auch nicht betreten wollen. Das hat aber NICHTS mit schwul oder Jude zu tun, sondern das hat was damit zu tun, dass einige Städte nichts dagegen unternehmen die Kriminalität, das Drogenproblem, die Beschaffungskriminalität wirksam zu bekämpfen. Das ist in Frankfurt nicht besser als in Berlin. Nicht besser in Hamburg oder Köln, aber besser in München. Finde den Unterschied!

        • @Mouse:

          Ich mache (!!!) mich nicht zum Opfer, ich bin (!!!) genauso wie meine jüdischen Mitbürger Opfer einer Klientel, die - unter anderem - bei der Ausstellungseröffnung in Berlin lautstark krakelt und somit bewusst (!!!) judisch-schwule Freiräume in deutschen und europäischen Städten aktiv forciert und das nicht nur auf dieser antisemitischen Austellungseröffung. Was dies mit Beschaffungskriminalität zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Ihr Kommentar ist ein guter Beweis für die in diesem Land in bestimmten Kreisen vorherrschende Relativierung von Misständen, die genau zu dem antisemitischen Rumkrakelen auf der Ausstellung geführt haben. Schade.

        • @Mouse:

          "Es gibt in Berlin, wie in vielen Städten, aber Ecken, die würde ich als ganz normaler Bürger aber auch nicht betreten wollen. Das hat aber NICHTS mit schwul oder Jude zu tun..."



          Dass ein erkenn- oder scheinbares Schwul- oder Jude-Sein keinerlei Auswirkungen auf die persönliche Sicherheitslage haben soll, glauben Sie jetzt nicht wirklich, oder?

        • @Mouse:

          Dann machen Sie doch einfach mal ein Experiment und gehen mit einem Freund Hand in Hand durch die Sonnenallee. Oder mit einer Kippa auf dem Kopf.

          Und dann dasselbe nochmal in der Kastanienallee in Prenzlauer Berg.

    • @Mouse:

      Es macht einen Unterschied, ob man dem Museumsdirektor widerspricht oder ihn niederbruellt. Finden Sie diesen Unterschied relevant?

    • @Mouse:

      Niederbrüllen als Protest?! Merkwürdiges Verständnis haben Sie.

    • @Mouse:

      Nein konnte er eben nicht, weil ein Rudel Wodelstandsmädchen, die sich gern das Leid der Welt auf die Schultern laden, um ein bißchen weniger an ihrer Bedeutungslosigkeit zu leiden, ihn nieder gebrüllt haben. Mal gucken, wann die NNG besetzt wird und mit Hamas Symbolen geschmückt wird.

      • @Amra:

        Ganz einfach: Die haben seine Rede nicht hören wollen.



        Dann war er wohl am falschen Platz oder hatte "sein" Publikum nicht. Nicht so schlimm, dann soll er halt weiter suchen ...

        • @Mouse:

          "Ganz einfach: Die haben seine Rede nicht hören wollen.



          Dann war er wohl am falschen Platz oder hatte "sein" Publikum nicht. Nicht so schlimm, dann soll er halt weiter suchen ..."



          Wenn man in seinem eigenen Museum nicht mehr sagen darf was man möchte, und das völlig normal sein soll, dann hängt etwas ganz gewaltig schief.

        • @Mouse:

          Was wäre, wenn hier keiner Ihre Kommentare lesen wollte? Wäre es für Sie okay, wenn die Taz-Moderation Ihre Kommentare einfach löschte? Schließlich könnten Sie sich doch einfach ein anderes Forum suchen, oder etwa nicht? Redefreiheit? Meinungsfreiheit? Zählt doch nichts, wenn irgendwer Rede bzw. Meinung "nicht hören will", oder?

          Bzw.: wer eine Meinung nicht hören will, der hat dann das Recht, so laut zu brüllen, dass AUCH KEIN ANDERER die Meinung hören KANN, oder nicht?

          Mal ehrlich, begreifen Sie das Problem allen Ernstes nicht?