piwik no script img

Prognose zu Energiebedarf von E-AutosStromer brauchen viel Erneuerbare

Der Energiebedarf in der EU steigt durch E-Autos bis 2040 um 13 Prozent. Zwei Drittel der Bestandsflotte wären dann immer noch Verbrenner.

Ladestation für E-Autos in einer Tiefgarage Foto: Wolfgang Maria Weber/imago

Berlin taz | Der Stromverbrauch durch Elektroautos und E-Lastwagen wird in der Europäischen Union im Jahr 2040 bei rund 355 Terawattstunden (TWh, Milliarden Kilowattstunden) liegen. Diese Prognose veröffentlichten jetzt die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers, PwC, und das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung. Der Zusatzverbrauch entspricht damit rund 13 Prozent des gesamten heutigen Stromverbrauchs in der EU – oder rund zwei Drittel des Stromverbrauchs in Deutschland.

Im laufenden Jahr liegt der Verbrauch der noch relativ kleinen europäi­schen Elektroflotte bei etwa 16 TWh. Die für das Jahr 2040 errechnete zusätzlich notwendige Menge an Strom könnte theoretisch – und nachhaltig – durch einen Ausbau an Windkraft und Photovoltaik bereitgestellt werden. Dann müssten die derzeit in der EU durch Erneuerbare erzeugten 1.000 TWh folglich um ein weiteres Drittel aufgestockt werden.

Doch der errechnete Mehrbedarf an Strom ist nur ein Zwischenstand. Die Studienautoren gehen nämlich davon aus, dass im Jahr 2040 noch immer 70 Prozent der Pkws und 65 Prozent der Lkws mit Benzin oder Diesel unterwegs sein werden. Sollte eines Tages die komplette Bestandsflotte auf Batteriebetrieb oder Wasserstoff umgestellt sein, wären also weitaus größere Mengen an Ökostrom nötig.

Will man abschätzen, ob diese Zusatzmengen überhaupt noch erneuerbar abzudecken sind, muss man bedenken: Jede Kilowattstunde kann bekanntlich nur einmal genutzt werden. Entweder deckt ein Zubau an Windkraft und Photovoltaik den Mehrverbrauch durch Elektroautos ab – oder er ersetzt bestehende Stromerzeuger. Will man gleichzeitig mit Umstellung der Fahrzeugflotte die fossilen Kraftwerke reduzieren, die heute EU-weit gut 1.000 TWh Strom jährlich erzeugen, muss der Zubau an Ökostrom also noch erheblich höher ausfallen. Das Gleiche gilt, wenn man Atomkraft ersetzen will, die derzeit in der EU noch rund 600 TWh zum Strommix beiträgt.

Riesige Stromspeicher nötig

Ein starker Ausbau der Erneuerbaren braucht allerdings nicht nur Flächen und Anlagen, sondern angesichts schwankender Erzeugung auch riesige Stromspeicher – wenn man sicherstellen will, dass die Elektroautos jederzeit geladen werden können. Oder aber der Ladevorgang muss durch Preisanreize auf Stunden mit viel Sonne oder Wind verlagert werden.

Die anstehenden Herausforderungen der Energiewende mit ihren fluktuierenden Erzeugern zeigen sich beispielhaft an den jüngsten Daten aus Deutschland: In der viertelstündlichen Betrachtung des Jahres 2023 schwankte der Anteil der Erneuerbaren zwischen 15 und 127 Prozent des Stromverbrauchs.

Entsprechend verhielten sich die Strompreise am Spotmarkt der Börse, indem sie sich zwischen gut 52 Cent pro Kilowattstunde in Zeiten des Mangels und minus 50 Cent in Zeiten des Überflusses bewegten. Diese Preissignale in Echtzeit an die Stromkunden weiterzureichen, könnte angesichts des Zubaus bei den Erneuerbaren notwendig werden.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

62 Kommentare

 / 
  • Der STROMBEDARF steigt, nicht der "Energiebedarf". Äpfel, Birnen, Ananas ... Aufpassen ! Hat @SAILE ja deshalb auch schon um eine Korrektur gebeten. In andern sektoren wird auch der Energiebefdarf steigen, etwa wenn wir Wasserstoff nicht mehr aus erdgas, sondern aus Wasser gewinnen wollen, für eine CO2-reduzierte Chemie, wenn wir solches H2 anstatt Koks für die stahlproduktion hernehmen, und wenn wir für Land-, Forst-, Bauwirtschaft, Straßentransport und Luftfahrt E-Fuels und/oder H2[*] brauchen werden: Wirkungsgrad miserabel, Strombedarf enorm.

    [*]Die Verluste bei H2-Herstellung für die Brennstoffzelle sparen sich über die größere Effizienz von Elektromotoren (gegenüber Verbrennern) dann nur teils wieder ein. Steckdosenautos hingegen sparen echt Energie.

  • Viele Kommentare sind aus Großstädtersicht geschrieben. Zieht mal 2 Jahre aufs Land, dann denkt ihr anders.

  • Bis die riesigen Stromspeicher da sind, kann sich ja zeitlich flexibel ein wenig eingeteilt werden.



    Mit ein wenig gutem Willen geht das ohne Probleme.



    Besser wäre natürlich öpnv Nutzung und homeoffice für die Werkstätten.

  • Naja, es müsste eben die Energieeffizienz erhöht werden und Energieverschwendung verringert werden. Die Nutzung von bspw. mehr als 500 kg (für ein Auto) für das Fortbewegen einer Person stark bepreisen oder noch besser die Dinger erst gar nicht zulassen, aber gleichzeitig flexiblen ÖPNV ausbauen.

  • Und es ist ja bei weitem nicht nur die Elektromobilität.

    Die komplette Elektrifizierung senkt zwar den Primärenergiebedarf, aber es ein enormer Ausbau der EE, der Speicherkapazität und der Netze erforderlich.

  • Damit wird sehr gut erklärt warum die Umstellung der Energieversorgung soviel Zeit und Geld kosten wird. Zudem wird klar, das für manche Probleme erst noch Lösungen entwickelt werden müssen.



    Die Weitergabe der Preise in Echtzeit kann keine Lösung sein, da das Preisproblem mit zunehmenden Anteil der Erneuerbaren wachsen wird und die negativen Preise ohne Markt errechnet sind.

  • E-Autos brauchen Strom? Hätte ich nicht gedacht. Gut dass es die Studie gibt 😁

  • Manchmal habe ich den Eindruck viele Verbraucher denken der Strom kommt halt aus der Steckdose. Aber der Mehrverbrauch durch E-Autos und Wärmepumpen muss erst einmal erzeugt werden und da zweifle ich sehr, ob das durch Erneuerbare erzeugt werden kann oder eher durch schmutzige Kohle, z.B aus Kolumbien und Atomstromimporte aus Frankreich.

    • @Barthelmes Peter:

      Das eine ist die Menge des Stromverbrauchs. Mehr Heizenergie zu reduzieren als durch die Wärmepumpentechnologie selbst (sie nutzt ja bereits quasi kostenlose Energie aus der Umluft), hat wohl recht geringes Potenzial. Sicherlich kann mensch Heizen reduzieren. 2 Pullover anziehen und 18 °C oder weniger dürfte die meisten mehr stören, als den ÖPNV zu nutzen. Insofern sollte es eigentlich einfacher sein, die Autozahl zu reduzieren und den ÖPNV auszubauen und zu felixilisieren. Der Haken ist die Haltung der verwöhnten Deutschen, die meinen alles bisherige an Luxus weiterfahren zu können. Die Natur zeigt mittels Katastrophen immer deutlicher, dass diese Haltung und hieraus resultierende Praxis Illusionen sind.



      Das andere ist die Menge der Stromerzeugung. Hier sind die erneuerbaren Energien wesentlich billiger, ungefährlicher und umweltfreundlicher. Neben Ausbau der EE, muss mehr in Netze und Speicher investiert werden.



      Ein paar Fakten zum Atomstrom:



      "Seit 2003 verbraucht Deutschland weniger Strom als es erzeugt. Es exportiert damit mehr, als es importiert. Im Jahr 2022 betrug der Stromexportüberschuss 28 TWh. Davon sei die Hälfte nach Frankreich gegangen, so das Bundeswirtschaftsministerium gegenüber tagesschau.de. Im Nachbarland kam es wegen zahlreicher defekter AKW zu Stromengpässen.



      Insgesamt hat Deutschland im vergangenen Jahr 72,7 TWh exportiert und 45,2 TWh importiert. Von den Einfuhren stammten etwa 7,6 TWh aus Atomstrom, was 1,4 Prozent der Nettostromerzeugung Deutschlands (545 TWh im Jahr 2022) entspricht.



      Wie wirkt sich das Atom-Aus auf die Strompreise und die Versorgungssicherheit aus? mehr



      Importe aus verschiedenen Ländern



      Der Großteil des importierten Atomstroms stammte aus Tschechien mit 2,7 TWh, was etwa 0,5 Prozent der deutschen Stromerzeugung entspricht. Frankreich lieferte 2,1 TWh Atomstrom nach Deutschland. Der Rest kam aus der Schweiz, Belgien, den Niederlanden und Schweden."



      www.tagesschau.de/...m-importe-101.html

      • @Uranus:

        Die Zahlen für Stromimporte und Exporte sind irreführend weil im letzten Jahr immer noch die AKWs gelaufen sind. Die Summe für dieses Jahr ist noch nicht verfügbar, aber im ertsen Halbjahr 2022 wurden 16,5 TWh Strom mehr exportiert als importiert, im 1. Halbjahr 2023 aber nur noch 2,0 TWh. Zur Erinnerung: die AKW wurden im Ende April 2023 abgeschaltet. Es steht also zu erwarten dass Deutschland 2023 zum Netto-Importeur werden wird.

        • @Gerald Müller:

          "Im vergangenen Jahr [Anm. 2022] haben die AKW Isar 2 in Bayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg noch etwa 35 Terawattstunden (TWh) Strom erzeugt. Das entsprach etwa sechs Prozent der gesamten Stromerzeugung Deutschlands."[1]



          Der Anteil der EE betrug 2022 demgegenüber 46,1%.



          Naja, es bleibt abzuwarten, wieviel EE, Speicher und Netz zugebaut werden kann und wie sich die Verbräuche entwickeln.



          [1] www.tagesschau.de/...m-importe-101.html

      • @Uranus:

        In ihre Rechnung müssen Sie auch noch die 700 / 800 Millionen Euro pro Jahr Entschädigungszahlungen für nicht Einspeisung bei Netzengpässen einberechnen. www.merkur.de/wirt...r-zr-91974023.html



        Die Verbraucher zahlen also für verbrauchten und nicht verbrauchten Strom.

        • @Günter Witte:

          Also über Kosten habe ich nichts geschrieben. Die müssten aufgrund des Schadens an Umwelt und Klima durch die viel genutzte fossile und Atom-Energie noch höher sein. Und dann kommen noch die "Ende"plgerungskosten für Atommüll und Rückbau der AKWs ...

          • @Uranus:

            Jetzt noch Atom dazunehmen ist ein wenig Äpfel und Birnen ...



            Wenn Sie von Erneuerbaren schreiben, gehören die Kosten für nicht liefern auch dazu.

          • @Uranus:

            *Und dann kommen noch die "End"lagerungskosten für Atommüll und die für Rückbau der AKWs dazu ...

  • Wer immer noch glaubt, dass Habecks Versprechungen 2030 aus der Kohleverstromung auszusteigen, jemals auch nur annähernd realistisch waren, glaubt vermutlich auch, dass in drei Tagen der Weihnachtsmann kommt. Inzwischen hat sich diesbezüglich sogar die sonst sehr regierungsloyale Bundesnetzagentur gemeldet, indem sie bereits mehreren Kraftwerksbetreibern einen Ausstieg vor 2031 untersagt hat. Was für ein unmöglicher Schlamassel, in den die Energiewirtschaft mutwillig hinein manövriert wurde. Am Ende wird es für die Umwelt keine Entlastung geben, das unsägliche Hin und her wird dafür jedoch immer teurer und verrückter. Man darf gespannt sein wie lange es noch dauert bis Deutschland wieder in die Kernkraft einsteigt.

    • @Klaus Kuckuck:

      Wiedereinstieg in die Atomkraft, wo doch die erneuerbaren Energien so effizient und wesentlich billiger sind? Der war gut! Haben Sie einen Garten/Keller und bieten diesen dann für "End"lagerung von Atommüll an?

    • @Klaus Kuckuck:

      "Kraftwerksbetreibern einen Ausstieg vor 2031 untersagt hat"

      Krass. Da plant RWE den Kohleausstieg, wird aber von Habeck daran gehindert.

      Es muss dringend die CDU wieder die Regierungsgeschäfte übernehmen, damit wir wieder die richtigen Schuldigen haben 🤓

    • @Klaus Kuckuck:

      Wenn Deutschland jetzt anfängt mit der Planung 2060? 2070? sehr Optimistisch.

      Schauen wir uns BER und andere Großprojekte in Deutschland an und das wie gesagt rund 30 Jahre die Mindestzeit ist ... optimistisch 2080 und ganz optimistisch ... NIE UND NIMMER!

      Sorry aber der Atomdampfer ist abgefahren.

      Es wäre billiger in EE und Netzinfrastruktur zu investieren.

      Unser derzeitiges Stromsysthem ist auf große einzelne Kraftwerke ausgelegt und das Strom fossil da erzeugt werden kann wo er gebraucht wird und nicht da wo er am billigsten zu erzeugen wäre.

      Gäbe es den Willen ... die Ziele wären tatsächlich geradeso erreichbar 2030/31.

      Windkrafträder brauchen 8 Jahre für Planung und Bau, da ist beim AKW noch nichtmal der Standort für das Kraftwerk zu 100% in Trockenen Tüchern.

      Würde Deutschland 2-300 Milliarden Sondervermögen für Förderung EE, Netzausbau u. ä. investieren, gäbe es kein Problem. Arbeitskraft lassen wir aus China kommen, die kennen sich aus mit EE und können von Deutschland dann den Netzausbau lernen. Dadurch reduzieren sich plötzlich auch Chinas Emissionen drastisch.

      Aber klar es ist alles genauso real wie der Nicolaus.

      Ja daran, dass die aktuelle Regierung das umsetzt glaube ich auch genauso wenig, wie an einen alten Mann im Schlitten der an einem Tag in jedes Haus einbricht auf der ganzen Welt.

      Aber machbar wäre es ... und das macht das ganze so BITTER!

      • @sociajizzm:

        "Gäbe es den Willen ... die Ziele wären tatsächlich geradeso erreichbar 2030/31."

        Leider kann auch der beste Wille nichts gegen die Gesetze der Physik ausrichten. Und ebenfalls leider sind diese dem Wirtschaftsminister (und so scheint es auch SOCIAJIZZM) praktisch unbekannt.



        Solange es keine Speichertechnik für erneuerbaren Strom aus Wind und Sonne gibt, werden fosssile oder nukleare Kraftwerke benötigt um Leistungsschwankungen und Perioden ohne EE auszugleichen. Zur Info: letztes Jahr im Dezember hatten wir fast drei Wochen praktisch ohne Wind- und Sonnenstrom.



        Die hehren Ziele der Ampel sind nicht erreichbar, aus praktischen, finanziellen und aus physikalischen Gründen. Hier wäre eine no-nonense Strategie notwendig hin zur Energieautarkie durch ratiuonalen Ausbau der Erneuerbaren, wissenschaftliche geplanten Umbau, Forshcing zur Entwicklung neuer Technologien zur Erzeugung von EE und zum Einsparen notwendig. Davon erkenne ich aber nicht mal Ansätze. Habeck und Co bewegen sich im Wünsch-dir-was-Land. Obwohl, letzthin hat er ja entdeckt dass er von der Wirklichkeit umzingelt ist. Ein militärischer Ausdruck übrigens, ich warte darauf dass die Wirklichkeit zum Sturmangriff bläst...

      • @sociajizzm:

        Diese alternative Gegenüberstellung "entweder EE oder Nuklear" ist Unsinn, man kann leicht beides tun, siehe China.



        Windräder liefern nun mal nicht zuverlässig und brauchen immer konventionelles backup oder Speicher. Gerade die Themen Wasserstoff und Speicher sind sehr langwierig, teuer, und unklar ob daraus überhaupt jemals eine Lösung wird. Der 100% EE-Weg kann auch eine fossile Sackgasse werden aus der es gar keinen Ausweg gibt.



        Bei der nuklearen Option wissen Sie dagegen sehr gut dass die Dekarbonisierung in kurzer Zeit machbar ist (siehe Frankreich in den 1980ern), und man es auch heute mit kurzen Bauzeiten und niedrigen Kosten hinbekommt (siehe China).

        • @Descartes:

          Es gibt keine europaweiten Dunkelflauten, irgendwo weht immer der Wind und scheint immer die Sonne, außer Nachts vielleicht. Unser Strommarkt ist Europaweit!

          Speicher ist kein Problem weil der steht auf 4 Rädern in der Garage, muss nur entsprechend technisch angepasst werden, ist alles machbar wenn man will.

          Sollte es trotzdem zu einem Stromengpass kommen kann Frankreich aushelfen, wir helfen denen ja auch im Sommer bei Trockenheit mit unserem EE-Strom. Zur Not benötigt man noch ein paar Fossile Krafwerke als Backup die dann ein paar Tage im Jahr laufen wenn überhaupt.

          Atomkraftwerke als Backup zu denken ist völlig wiedersinnig weil die nicht flexibel schnell regelbar sind sondern nur Grundlastfähig und deshalb die EE-Energien dann aus dem Markt drängen müssten um kostendeckend zu arbeiten.

          Letztendlich lässt sich das alles ausrechnen - Ergebnis: natürlich ist die Endergiewende auf EE-Strom machbar!

          Manche Interessengruppen mögen es anders darstellen wollen, und manche möchten das glauben, warum auch immer, dass EE-Wende nicht funktionieren kann.

          Legt Eure Ideologie ab und schraubt euch ne Solaranlage aufs Dach, dann fahrt Ihr mit eurem E-Auto 8 Monate im Jahr kostenlos...

  • Mir stellt sich die Frage, wieviel Strom wir mit dem Ausstieg aus der Ölindustrie einsparen.

    • @Stefan Thoma:

      Die Antwort ist 0

      • @Klaus Kuckuck:

        Nein, 1,3kwh Strom je Liter.

      • @Klaus Kuckuck:

        Ihre Antwort ist falsch.

        Für die Förderung und den Transport fossiler Energie ist auch Energie nötig.

        Sie meinen vermutlich weil die Fossilen durch sehr energieintensive Prozesse ersetzt werden müssen?

        Dann ist die Ersparnis negativ, nicht 0.

        0 wäre die Ersparniss nur unter der Annahme eines absoluten Equilibriums.

        • @sociajizzm:

          Ja genau, sorry. Habe Sie erst nicht genau verstanden. Sie haben Recht. Die Rechnung wäre negativ. Damit bleibt meine Antwort aber nicht unwahr, da es keine Ersparnis gäbe. Die Stromersparnis läge also immer noch bei 0, auch wenn sie selbstverständlich sogar negativ wäre.

        • @sociajizzm:

          Man sieht, hier kommen ganz unterschiedliche Herangehensweisen zusammen. Einer denkt an Autos, der nächste schaut wieviel Energie 1 Liter Öl enthalten könnte und der nächste spricht von energieintensiven Prozessen.... Die richtige Antwort bleibt 0. Betrachtet man die Sache rein theoretisch wäre die Einsparung negativ. D.h. wenn kein Öl mehr zum Einsatz käme (wie gesagt ist das völlig theoretisch und realitätsfern), müsste der Energiebedarf kompensiert werden. Entweder aus Gas, Kohle, Atomkraft oder erneuerbare Energien. Der Strombedarf würde dementsprechend steigen.

          • @Klaus Kuckuck:

            ... und die nächste Person erwähnt den Stromverbrauch von Ölheizungen. Ja, die verbrauchen auch Strom. ;-)

  • Wenig im Leben lässt sich so komfortabel automatisieren wie das Laden von BEVs in den Nachtstunden, in denen besonders im Winter überwiegend Überschuss im Netz besteht aufgrund der heute schon üppigen Windkraft.

    Natürlich muss die dennoch weiter erheblich ausgebaut werden. Gerade die BEVs können aufgrund ihrer riesigen Akkus aber relativ einfach zum Teil der Lösung anstatt Teil des Problems werden - der Artikel benennt es ja, wenn auch vorsichtig.

    Ausbau der Stromerzeugung um 16% bis 2040 ist jetzt auch nicht soo viel angesichts der Verdreifachung regenerativer Stromerzeugung bis 2030, welche die Weltgemeinschaft vor einer Woche beschlossen hat.

    • @Karl Schmidt:

      "Gerade die BEVs können aufgrund ihrer riesigen Akkus aber relativ einfach zum Teil der Lösung anstatt Teil des Problems werden..."



      Speicher sind sowieso schon so ziemlich das Teuerste an der Energiewende. Die dann noch auf Räder zu stellen und in der Gegend herumzufahren macht sie bestimmt nicht billiger...



      Das ist ungefähr so wie die Idee, die Ölheizung mit dem Diesel aus dem Autotank betreiben zu wollen, damit man sich den Öltank im Keller sparen kann.

      • @sollndas:

        Nicht ganz. Die Effizienz ist beim E-Auto wohl höher. Hingegen ist der Wirkungsgrad des Verbrenners sowohl für das Heizen im Vergleich zu einer richtigen Ölheizung als auch für das Fahren im Vergleich zum E-Auto ungünstiger. ;-)

    • @Karl Schmidt:

      Schon richtig ... ABER

      es gibt ja leider kein Geld für einen angemessenen Ausbau von EE im aschso armen armen Deutschland.

      Und über die Netzinfrastruktur reden wir besser mal garnicht erst.

      *Kotz Brech Würg*

  • E-Autos sind hervorragend geeignet, EE-Überkapazitäten zu "schlucken".

    Ich wünsche mir eine Wallbox, die dann läd, wenn der Strom "sauber" ist. Also nachts bei Sturm oder Mittags bei viel Sonne. Und natürlich möchte ich auch finanziell davon profitieren. Im Moment steuere ich mein Ladeverhalten "dem Klima zuliebe" von Hand. Das ist leider mühsam, nicht gerade perfekt und ließe sich problemlos automatisieren. Es gibt noch viel zu tun...

    • @Jörg Schubert:

      Ich bin mir nicht sicher, ob hier Hinweise auf Anbieter erlaubt sind.

      Schauen Sie sich tibber an.

      Dort bin ich. Ich habe schwankende Strompreise. Aktuell zahle ich nachts (da viel Wind) inklusive allen Gebühren 16ct. 1x habe ich ca. 50ct bekommen, ein paar mal um die 0-10ct gezahlt. Gut für Umwelt und Geldbeutel.

      Tibber unterstützt auch Wallboxen, die laden, wenn der Strompreis niedrig ist. Meine Wallbox wird leider nicht unterstützt, also muss ich mit Timer arbeiten. Vielleicht wird Ihre Wallbox unterstützt.

      PS Es gibt sicher auch andere Anbieter mit gleichem Konzept. Ich kenne halt nur den...

    • @Jörg Schubert:

      Das ist ein Irrtum, dass es dem Klima nützen würde, den Stromverbrauch hin zu Zeiten mit hohem EE-Anteil zu verschieben. Wenn Sie z.B. mittags 80% EE-Anteil haben und nachts 1%, dann bringt es trotzdem nichts, den Verbrauch auf Mittag zu verlegen, denn dadurch ändert sich nichts an der EE-Stromproduktion. Sie verschieben nur die fossile Stromerzeugung zeitlich.

      Nur wenn Sie in einer Gegend leben in der momentan EE wegen Überproduktion abgeregelt werden, können Sie zu diesem (seltenen) Zeitpunkt den Stromverbrauch erhöhen ohne 1:1 mehr Fossilstrom zu erzeugen.

    • @Jörg Schubert:

      Das wäre möglich... würde die Netzinfrastruktur mit der Erzeugung gemeinsam ausreichend ausgebaut gäbe es schnell Stromanbieter mit passenden Tarifen und elektronischen "ZEitschaltuhren" für die Wallbox.

      Nur sind könnte, Würde und hätte nicht gerade "vielversprechende" Adjektive, wenn dann kommt "Aber das Kostet Geld" "Aber die Schuldenbremse" ;-)

  • @ DIMA - nee, isses in der Tat nich. Außer vielleicht: überraschend niedrig.

  • Tja, und die Wärmepumpen werden auch Strom brauchen.

    Aber wieso wundert man sich eigentlich darüber hier? Das erklärte Ziel der EU ist es doch, von fossilen Brennstoffen Abschied zu nehmen. Also muss der Energiebedarf eben anders gedeckt werden.

    Und das meiste davon wird eben in Zukunft der Strom übernehmen müssen, fertig.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Und nicht zu vergessen ist die Digitalisierung, die unaufhaltsam voranschreitet.



      Bis 2030 soll sich der Stromverbrauch daher noch mal verdoppeln.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Naja, nur geplant sollte es auch werden und nicht einfach Prinzip Hoffnung überlassen werden.



      Wenn der Umstieg funktionieren soll, ist eine Planung essentiell. Ein Abwälzen der Risiken und Kosten auf die Verbraucher ist das Schlaueste was man tun kann, wenn man die Energiewende scheitern lassen will.

      • @nutzer:

        noch besser.

        Fossile Infrastruktur über Jahrzehnte staatlich subventioniert ausbauen und EE und den Netzausbau sollen "von alleine kommen" während weiter Milliarden für die Konkurenz fließen.

        Für den richtigen Ruck beim Ausbau heißt es dann "Schuldenbremse, Ende der Diskusion."

        Woher die ganzen EE, Netzausbau und Speicher und neue Schienen und die ganzen Heizungstechniker und andere kommen sollen... tjaaaaa

        • @sociajizzm:

          richtug! Genau das ist das Problem!

  • Komplett flexibel ist man beim Laden der E-Autos nicht. Möchte man den Akku über 70/80% hinaus laden, sollte dies erst relativ nah zur Abfahrtszeit hin geschehen.

  • "Diese Preissignale in Echtzeit an die Stromkunden weiterzureichen, könnte angesichts des Zubaus bei den Erneuerbaren notwendig werden."



    Dann viel Freude mit den Wärmepumpen :-)

    • @sollndas:

      ja, find ich auch genial, in Zeiten hoher Nachfrage sind nun mal Preise höher, so ist das eben, der Markt halt, sollen die die sparen wollen doch im Sommer heizen.....

  • Dieses Minimum der 15% EE ist dank Biomasse und Wasserkraft so hoch, die aber nicht wetterabhängig sind. Das Minimum der wetterabhängigen Wind+Solar liegt deutlich darunter, nahe null.

    Da in Zukunft v.a. wetterabhängige EE ausgebaut werden und keine relevante Speicherlösung existiert, wird das Minimum noch kleiner werden. Backup und Import aus konventionellen Energiequellen (fossil + nuklear) bleiben das Rückgrat des Systems, ein Kohleausstieg ist nicht in Sicht.

  • WOHER NEHMEN ...



    Wär ja ne gute Nachricht, wenn sich durch Vollumstellen des PKW-Verkehrs auf Batterie der Gesamtstrombedarf tatsächlich nur um 3 x 13 = 50 Prozent erhöhen tätn tät. Allein, dem Braten trauick no nich. Und Straßentransport, Land- und Forstmaschinen, Feuerwehr und Rettung allenthalben werden E-Sprit brauchen, Wirkungsgrad niedrig, Strombedarf ergo hoch. Selbiges beim Luftverkehr. Chemie und Stahl werden jeder für sich allein ähnlich hohe und höhere Zuwächse einfordern wie jetzt die PKW. Die deutsche Chemie allein mehr, als wir im Land bisher insgesamt Strom verbrauchen. Prognose bleibt: Viermalsoviel Strom wie bisher werden wir brauchen. Oder mehr. Und nicht haben ...

    • @lesnmachtdumm:

      Sehe ich nicht so. Es ist genug Strom beschaffbar. Isbesondere deswegen, weil durch Umstellung auf Elektrizität ungeheurere Engegiemengen quasi automatisch eingespart werden. Prominentestes Beispiel ist das E-Auto.



      Der dicke Haken liegt ganz wo anders. Wie speichert man Energie für Flauten-Phasen? Da und nur da klemmt es noch ganz gewaltig. Egal wo man hinschaut: So ein richtiger Pan ist nicht sichtbar. Außer der Idee, dann doch mal die Gasturbinen anzuwerfen, Dummerweise sind Gasturbinen, die nur 20 Tage im Jahr gebraucht werden, unglaublich teuer...

  • Bitte die untere Überschrift korrigieren:



    Wie im Artikel richtig erwähnt steigt der Strombedarf der EU bis 2040 voraussichtlich um 13%, nicht der Energiebedarf insgesamt.

  • Die stationären Speicher boomen genauso wie die Erneuerbaren.

    Abgesehen davon zeigen mehrere unabhängige Studien, dass die E-Mobilität "nebenher" riesige Speicherkapazitäten bereitstellt, die via bidirektionales Laden stationäre Speicher zum großen teil überflüssig machen werden.

    • @OhWeh:

      Die Ressourcen dieser Welt reichen gar nicht aus, als dass jeder Mensch seinen eigene Stromspeicher besitzen könnte und sei es in Form eines E-Autos.

      • @nutzer:

        Warum reichen die nicht? Es gibt derart viele Speichermöglichkeiten. Der Natriumakku kommt nächstes Jahr in die ersten E-Autos. Kein Lithium, kein Kobold, kein Kupfer. Und Natrium ist das dritthäufigste Element, wenn ich es richtig im Kopf habe.

  • Laden braucht andere Konzepte.



    Zum Beispiel Arbeitgeber, die Ladesäulen für ihre MA anbieten, damit die Autos auch in Lastarmen Zeiten geladen werden können. Einheitliche Abrechnungssysteme und Preise, egal ob man zu Hause, beim Arbeitgeber oder im öffentlichen Bereich ladet.



    Einheitliche Normen für Haushaltsgeräte, so dass diese via Internet bei Stromüberschuss ein Startsignal erhalten.



    Die Energiewende ist nun mal nicht "die eine neue Lösung", sondern besteht aus vielen kleinen Komponenten.



    Doch wird es höchste Zeit, dass auch endlich gehandelt wird. Nur mit teurem Strom und noch viel teureren Autos wird man die Bürger nicht dazu bewegen können auf E-Autos umzusteigen.



    Dass sich ein E-Auto (inkl. Produktion, Batterie,...) schon ab 40.000km für die Umwelt rechnet ist nun schon mehrfach bewiesen worden.



    Ich werde nie wieder einen Verbrenner fahren, so viel ist sicher.

    • @Rudi Hamm:

      eine Lenkung per Preis ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Letztlich werden viele Menschen den teuren Tarif zahlen müssen, weil die Lebensrealitäten sich eben nicht an den Stromtarifen orientiert, sondern an anderen Faktoren.



      Wer seinen Lebentakt an die Stromtarife anpasst, ist wahrscheinlich ein glücklicher Mensch, weil er scheinbar keine anderen Restriktionen in seinem Leben hat.



      Will man steuern muß das anders geschehen und nicht mit dem Prinzip, der Markt wird`s schon richten. Wohin das führt sieht man gerade an der dt Infrastruktur oder auf Unternehmensebene an der Deutschen Bahn.

      • @nutzer:

        Am Wochenende ist der Strom derzeit am billigsten. Wer einen halbwegs passablen Akku im Auto hat und damit, 300km kommt, kommt mit ein bis zwei Mal laden durch die Woche. Im Winter ist der Strom vor allem nachts billig und zu viel da, da kann man auch günstig unter der Woche laden. Ich mache das jetzt seit 10 Monaten. Es funktioniert einwandfrei. Ich habe in den 10 Monaten 1x eine große Lademenge aufgrund meiner persönlichen Gegebenheiten nicht am Preis ausrichten können (Laden an der Autobahn bei Fernstrecken sind da nicht dabei). Die anderen 60-70 mal hat es geklappt.

        • @Strolch:

          ja, keine Frage, es ist möglich. Aber nicht für die Masse der Verbraucher, weil eben nicht jeder die Möglichkeiten hat, sein Lebensumfeld auf die Stromnutzung zu optimieren. Das ist eine Binse.



          Diese Diskussion erinnert mich irgendwie an die Linux-apostel die seit Jahrzehnten, das sicherste und konzernunabhängigste Betriebssystem entwickeln und propagieren. Massentauglich ist Linux dennoch nie geworden, weil die Masse eben nicht basteln kann und will. Massentauglich ist Linux nur wieder in der pseudo-unabhängigen Googleversion Android, die den ganzen Linuxidealismus wieder auf den Kopf stellt.



          Nicht jeder will/kann sich mit der Optimierung beschäftigen, die meisten wollen/müssen einfach nur funktionierende Dinge benutzen. Und genauso ist es mit der E-mobilität.

  • Das ist jetzt alles nicht wirklich überraschend, oder?

  • "wenn man sicherstellen will, dass die Elektroautos jederzeit geladen werden können. Oder aber der Ladevorgang muss durch Preisanreize auf Stunden mit viel Sonne oder Wind verlagert werden."

    wenn dann die Arbeitszeiten und das Arbeitszeitende ebenfalls angepasst werden, ist doch super. Sobald die Sonne rauskommt haben alle frei, damit sie ihre Autos laden können, die Waschmaschinen beladen können, bei Schlechtwetter wird dann gearbeitet, vorzugsweise auch in der Nacht, weil da scheint keine Sonne.... das wird toll !



    Wer hätte gedacht, dass die Erneuerbaren uns alle Sonnenfrei bescheren werden...?

    • @nutzer:

      Ich habe einen Tibber-Stromvertrag mit stündlichen Tarifen. Zwischen 22 und 6 Uhr sind die Strompreise zuverlässig niedriger, besonders als morgens und abends, wenn Pendler aufstehen und nach Hause kommen.

      Grundsätzlich reicht es also, die Nachtstunden zu nutzen; da ist die sonstige Nachfrage offenbar deutlich geringer, als im Rest des Tagesverlaufs.

      Heute Nacht geht der Preis bei mir übrigens für 6 Stunden auf 17¢/kWh herunter. Das ist genau die Höhe von Stromsteuer, Abgaben und Umlagen, ohne wären es 0 Cent. Mitten in der finstersten Nacht - und heute war es ja sogar tasgüber finster.

    • @nutzer:

      Umgekehrt wird ein Schuh draus: auch die Firmen können nur produzieren, wenn die Sonne scheint und/oder der Wind kräftig weht. Also ranklotzen bei gutem Wetter und frei dann bei Schlechtwetter :-(