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Trauer in Dortmund Nordstadt: Kerzen und Blumen für den erschossenen 16jährigen Foto: Magnus Terhorst

Polizist erschießt TeenagerTödliche Staatsgewalt

Vor 11 Tagen tötete ein Polizist in Dortmund den 16-jährigen Mouhamed Lamine Dramé. Wer war der Junge aus dem Senegal? Und wie kam es zu seinem Tod?

Aaron Wörz
Von Aaron Wörz aus Dortmund

W äre die Dortmunder Nordstadt ein Lied, dann wäre das Heulen der Polizeisirene ihre Melodie. Alle paar Minuten rast in dem Stadtteil ein Streifenwagen um die Ecke. Vorbei an Kiosken, Imbissen und vollgesprayten Gründerzeitfassaden. Ein kurzer Blick weg vom Handy, ein langsames Kopfdrehen – mehr Aufmerksamkeit schenken die Be­woh­ne­r:in­nen den Be­am­t:in­nen gewöhnlich nicht.

Das Lied ist abgedroschen, die An­woh­ne­r:in­nen kennen es zu gut: Im Vorjahr wurden in der Nordstadt mehr als 14.000 Straftaten von der Polizei registriert. Dortmund ist, das sagt zumindest die Kriminalstatistik, die gefährlichste Stadt im Ruhrgebiet.

Seit 2016 gibt es eine eigene „Ermittlungskommission Nordstadt“. In dem Stadtteil werden harte Drogen verkauft, es gibt oft Stress: Unter Konsument:innen, unter Dealer:innen. Kameras überwachen deshalb ganze Straßenzüge in dem Viertel, 24 Stunden am Tag. Die ständige Polizeipräsenz ist, ob von den knapp 60.000 Be­woh­ne­r:in­nen erwünscht oder nicht, ziemlich normal in der Nordstadt.

Auch der Polizeieinsatz, über den seit vorvergangenem Montag bundesweit diskutiert wird, findet zuerst keine besondere Beachtung. Ohne Sirenen, so berichten es mehrere An­woh­ne­r:in­nen vier Tage später der taz, rücken am 8. August zwölf Po­li­zis­t:in­nen um kurz vor halb fünf in die Missundestraße aus. Erst das Rattern einer Maschinenpistole schreckt die Nachbarschaft auf: Das ist kein normaler Einsatz.

An dem heißen Sommernachmittag werden insgesamt sechs Schüsse im Innenhof einer Wohngruppe für Jugendliche abgefeuert. Fünf davon treffen ihr Ziel: Den 16-jährigen Mouhamed Lamine Dramé.

Die Polizei schreibt am selben Abend, der Geflüchtete habe die eingesetzten Be­am­t:in­nen mit einem Messer angegriffen, woraufhin ein Polizist das Feuer eröffnete. Die Projektile treffen den jungen Senegalesen in den Bauch, den Arm, in die Schulter, am Hals und im Gesicht. Die Reanimationsversuche im Krankenhaus bleiben ohne Erfolg.

Es ist die Art, wie Mouhamed getötet wird, weshalb die Empörung über seinen Tod weit über die Stadtgrenzen von Dortmund hinaus schwappt. So brutal sich die Beschreibung des Polizeieinsatzes liest, so drängender stellen sich viele Menschen hinterher die Frage: Wieso endete der Einsatz so schonungslos tödlich für den Teenager?

Die Suche nach einer Antwort beginnt an dem Ort, an dem die Schüsse fielen. Vier Tage nach dem Tod von Mouhamed flattert erneut Absperrband in der Missunder Straße. Zwei Polizeiwagen versperren ankommenden Autos die Zufahrt. Mit einer Drohne und Kameras vermisst die Kriminalpolizei Recklinghausen den Tatort.

Ein schüchternen Teenager

Auf dem Gehweg vor dem Hof, in dem Mouhamed starb, erinnern Blumen und Trauerkerzen an den Getöteten. Immer wieder halten Pas­san­t:in­nen an, darunter viele Kinder aus dem Viertel. Sie tuscheln und zeigen mit dem Finger in den Hof.

Nur ein paar Meter vom Tatort entfernt lehnt Zoran Licic an einer Hauswand. Der 58-Jährige, ein kleiner Mann im Unterhemd, vergilbte Tattoos an seinen dürren Armen, wohnt seit mehr als 20 Jahren in der Nordstadt. Seine Erdgeschosswohnung grenzt direkt an den Hof der katholischen Jugendeinrichtung. Im Sommer steht er oft vor der Tür und lässt seinen Blick über die Straße schweifen.

So auch an jenem Montag, erzählt Licic. Er habe aus wenigen Metern Abstand von der Seite dabei zugesehen, wie ein Polizist mit Maschinenpistole durch die Eisenstangen des Zaunes in Richtung Innenhof schoss. Was davor im Hof passiert ist, konnte er von seinem Standpunkt aus nicht sehen. Genauso wenig den getroffenen Mouhamed.

Flugblätter am Tatort fordern Gerechtigkeit für Mouhamed D Foto: Magnus Terhorst

Trotzdem wirkt Licic mitgenommen, seine Augen werden wässrig. Er zittert: „Das Ganze ist einfach nur traurig.“ Ein paar Mal sei er Mouhamed vorher auf der Straße begegnet. Er sei sehr ruhig gewesen, ein schüchterner Teenager: „Der hätte keiner Fliege was getan. Der war doch erst 16, fast noch ein Kind.“

Licic ist einer der wenigen aus dem Viertel, der an diesem Freitag kein Problem damit hat, seinen Namen in der Zeitung zu lesen. Die Anwesenheit der Polizei verängstige die Leute, sagt er. Die meisten An­woh­ne­r:in­nen treten mit versteinerten Gesichtern vor die Tür. Man tauscht sich untereinander kurz aus und fragt rum: Wer weiß schon mehr?

Die am häufigsten gestellten Fragen auf der Straße sind die gleichen, die aktuell die Staatsanwaltschaft in Dortmund beschäftigen: Wer war Mouhamed? Und was ist kurz vor den tödlichen Schüssen passiert?

Das mit dem Vertrauen in die Polizei ist als Ausländer in Dortmund kompliziert. Der Tod von Mouhamed hat die negative Stimmung gegenüber der Polizei nur verschlimmert

Mariama Sow, Sozialarbeiterin aus Guinea

Zu beiden Fragen kursierten in den vergangenen Wochen immer wieder Gerüchte. Und auf beide Fragen gibt es teils noch immer keine vollständigen Antworten. Bedingt Aufklärung über Mouhameds Flucht nach Deutschland liefern die Akten des Jugendamtes im Rhein-Pfalz-Kreis, wo er nach seiner Ankunft im April erstmals registriert wurde.

Demnach soll er sich bereits Ende 2019 aus dem Senegal auf den Weg nach Europa gemacht haben. Gemeinsam mit seinem Stiefbruder sei der Jugendliche nach Zwischenstopps in Mali und Mauretanien Ende 2021 mit einem Boot von Marokko nach Spanien übergesetzt. Sein Stiefbruder sei auf der Fahrt im Mittelmeer ertrunken.

Erstmal kein Platz für Mouhamed

Angekommen in Spanien wohnte er offenbar in einer Unterkunft für Asylsuchende in Sevilla. Weil es ihm dort nicht gefallen habe, soll er sich entschlossen haben, mit dem Zug über Paris nach Deutschland zu fahren. Die deutsch-französische Grenze habe er zu Fuß überquert und sich in den nächstbesten Zug gesetzt, bevor er sich in Worms bei der Polizei meldete. Von dort wurde er am 30. April nach Zornheim gebracht, ein kleines Dorf südlich von Mainz. Dort gab Mouhamed an, seine beiden Eltern seien im Senegal gestorben.

Diese Information wurde zunächst von der Stadt Dortmund verbreitet. Weil es in den umliegenden Einrichtungen keinen Platz für ihn gab, wurde Mouhamed schließlich am 1. August in die katholische Jugendeinrichtung St. Elisabeth in der Dortmunder Nordstadt gebracht.

Die Informationen über Mouhameds Flucht aus der Akte des Jugendamts beruhen auf seinen eigenen Aussagen. Sie lassen sich nur schwer überprüfen. Eine Woche nach seinem Tod wurde bekannt: Er hat noch nahe Angehörige im Senegal. Auf der Suche nach Familienmitgliedern haben mehrere senegalesische Nachrichtenseiten Bilder von Mouhamed verbreitet.

Das ist eine heterogene Gruppe von Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Welt, die eins eint: Sie sind am unteren Ende der sozialen Klaviatur

Jörg Stüdemann, Krisenmanager in Dortmund

Daraufhin meldeten sich sein Vater und sein Bruder. Sie stehen derzeit in Kontakt mit der senegalesischen Botschaft in Berlin und haben den Wunsch geäußert, Mouhamed in seinem Heimatdorf im Westen des Landes zu beerdigen.

Im Innenhof einer Moschee in der Dortmunder Nordstadt nehmen am Freitagnachmittag nach dem tödlichen Polizeieinsatz mehrere Hundert Menschen an einer Trauerfeier für den 16-Jährigen teil. Es verabschieden sich vor allem Menschen aus der afrikanischen und muslimischen Community. Unter den Zu­hö­re­r:in­nen sind kaum Menschen aus der weißen Stadtgesellschaft. Eine der wenigen Ausnahmen ist Thomas Westphal (SPD), Oberbürgermeister von Dortmund.

In seiner Trauerrede fällt wiederholt das Wort Vertrauen, das nicht verloren gehen dürfe. Er spricht vom Vertrauen in die Polizei, in die Justiz, in den Zusammenhalt aller Dortmunder:innen. Während der Rede gibt es immer wieder Zwischenrufe. Einige Teilnehmende sind verärgert, dass Westphal ausgerechnet im Moment des Innehaltens vom Vertrauen in die Behörde spricht, durch deren Waffe Mouhamed getötet wurde.

Über dem Hof der Moschee liegt an diesem Vormittag eine drückende Schwere. In den Blicken einiger Anwesender paart sich die Trauer mit Wut. Direkt im Anschluss ist eine Demonstration von der Moschee zum Rathaus geplant, die eine lückenlose Aufklärung des tödlichen Polizeieinsatzes fordert.

Bei der Trauerfeier und anschließenden Demo ist auch Mariama Sow dabei. Die 30-jährige Sozialarbeiterin aus Guinea, herzliches Lachen, runde Brillengläser, hat die muslimische Gedenkfeier mitorganisiert. Sie sagt: „Das mit dem Vertrauen in die Polizei ist als Ausländer in Dortmund kompliziert.“

Auffällig gewalttätig

Sow ist Mitglied im Integrationsrat der Stadt. Sie kennt die zahlreichen Geschichten von negativen Erfahrungen, die in Dortmund lebende People of Colour mit der Polizei machen. Sie selbst werde nach 12 Jahren in Dortmund regelmäßig auf der Straße nach ihrem Ausweis gefragt.

Fordert mehr Begegnungen zwischen Polizei und Anwohner:innen: Sozialarbeiterin Mariama Sow Foto: Magnus Terhorst

In letzter Zeit sei das Verhältnis zur Polizei besonders angespannt gewesen. In den vergangenen zwei Monaten fielen Po­li­zis­t:in­nen der Wache Nord zweimal mit gewalttätigen Einsätzen auf. Ende Mai wurden drei Teenagerinnen, die auf einem E-Scooter unterwegs waren, unsanft vom Roller geholt und von den Be­am­t:in­nen angeschrien.

Auf Tiktok machte ein Video des Vorfalls die Runde. Vier Tage später wurde ein flüchtender Kleindealer in der Nordstadt von einem Polizeiauto angefahren. Bereits 2019 wurde eine schwangere Frau von einem Polizisten mehrere Minuten auf den Boden gedrückt. Ihr Kiefer brach nach mehreren Schlägen ins Gesicht.

In allen Fällen stand der Vorwurf im Raum, die Po­li­zis­t:in­nen hätten dabei rassistische Kommentare geäußert. Im vorigen Jahr wurde gegen mehrere Po­li­zis­t:in­nen in Nordrhein-Westfalen wegen rechtsextremer Chats ermittelt. Darunter waren 14 Fälle aus Dortmund.

„Der Tod von Mouhamed hat die negative Stimmung gegenüber der Polizei nur verschlimmert“, sagt Sozialarbeiterin Sow. Seit Jahren beobachte sie, wie fremd sich viele Be­am­t:in­nen und Menschen aus dem Viertel sind. In der Nordstadt haben 55 Prozent der Be­woh­ne­r:in­nen keinen deutschen Pass, leben aber oft seit vielen Jahren in der Stadt.

Polizeieinsätze sind zwar Alltag. „Trotzdem kennen wir uns nicht. Das macht es schwierig, gut miteinander umzugehen“, beschreibt Sow ihr Verhältnis mit der Polizei. Sie fordert Workshops in Zusammenarbeit mit der Behörde, in denen Be­am­t:in­nen und Mitglieder der unterschiedlichen Communities miteinander ins Gespräch kommen. Um nicht erst dann aufeinandertreffen, wenn es Probleme gibt, sagt Sow.

Jörg Stüdemann genießt Vertrauen unter den An­woh­ne­r:in­nen und den Stadt­ver­tre­te­r:in­nen Foto: Magnus Terhorst

Auf der Trauerfeier für Mouhamed fällt ein groß gewachsener blonder Mann auf. Die Ver­tre­te­r:in­nen der muslimischen und afrikanischen Communities begrüßen ihn herzlich. Er schüttelt viele Hände. Jörg Stüdemann, dunkelblauer Anzug, tiefe Stimme, ist der erste Ansprechpartner von der Stadt, wenn Dialog notwendig ist.

Eigentlich wollte der ehemalige Stadtdirektor, Kämmerer und Kulturdezernent in diesem Jahr in den Ruhestand gehen. Auf Bitten des Oberbürgermeisters macht der 65-Jährige doch bis 2025 weiter: als Krisenmanager.

Er habe nachts viel geweint

Stüdemann arbeitet seit 22 Jahren im Rathaus. Er kennt die sozialen Konflikte in der Nordstadt und die strukturellen Probleme von jungen Geflüchteten hier. In Dortmund gebe es insgesamt 3.000 „entkoppelte“ Jugendliche, wie er sie nennt. Das seien Geflüchtete im Alter bis 27, die aus Sozialleistungen herausfallen, ihre Duldung verloren haben oder selbst aus dem Asylverfahren aussteigen. Für sie gebe es kaum passende Anlaufstellen.

Viele von ihnen seien traumatisiert durch Erfahrungen in ihren Heimatländern oder auf der Flucht: „Das ist eine heterogene Gruppe von Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Welt, die eins eint: Sie sind am unteren Ende der sozialen Klaviatur“, sagt Stüdemann. Um sie besser aufzufangen, müsse man mehr Menschen verschiedener Herkunft in die zuständigen Jugendämter und sozialen Einrichtungen bringen.

Auch der 16-Jährige war offenbar psychisch labil und hatte Suizidgedanken. Aus seiner Akte im Jugendamt geht hervor, er habe an seinem ersten Wohnort in Zornheim Schlafprobleme gehabt und nachts oft geweint. Zu Ausflügen und Freizeitangeboten musste er motiviert werden.

Eine Ausnahme war Fußball. Er soll leidenschaftlich gerne gespielt haben, weshalb auch geplant war, ihn an einen Fußballverein zu vermitteln. Seiner psychischen Probleme soll sich der Jugendliche wohl durchaus bewusst gewesen sein. Er war wohl gewillt, therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

Dazu passen die Informationen aus der Dortmunder Staatsanwaltschaft, die derzeit gegen den Beamten, der auf Mouhamed schoss, wegen des Verdachts auf Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. Demnach war Mouhamed zwei Tage vor seinem Tod in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Dortmund. Am Tag vor seinem Tod wurde er nach ärztlicher Untersuchung auf eigenen Wunsch wieder entlassen.

Die Frage nach dem psychischen Zustand von Mouhamed ist deshalb zentral, weil sie mit dem Ablauf des tödlichen Polizeieinsatzes zusammenhängt. Die Polizei sei kurz vor dem Einsatz von einem Mitarbeiter der Jugendeinrichtung darüber informiert worden, dass Mouhamed in suizidaler Absicht mit einem Messer im Innenhof der Einrichtung saß.

Außerdem soll den Be­am­t:in­nen vorher mitgeteilt worden sein, dass Mouhamed kaum Deutsch, sondern nur Französisch und die senegalische Landessprache Wolof spreche.

Nach der Darstellung von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) haben zuerst Be­am­t:in­nen in Zivil versucht, Mouhamed „runterzureden“. Weil das nicht funktionierte, habe man versucht, ihn mit Reizgas „abzulenken“. Auch der Einsatz eines Elektroschockers habe die Situation nicht beruhigen können.

Die Bodycams waren aus

Im Gegenteil: Mouhamed soll mit Messer in der Hand auf die Be­am­t:in­nen zu gerannt sein, dann schoss ein Polizist. Das widerspricht den Schilderungen mehrerer Anwohner:innen, die gegenüber der taz sagten, sie hätten erst Schüsse und danach das laute Surren eines Tasers gehört.

Der Innenhof der Einrichtung, in dem sich die Szene abspielte, ist auf einer Seite von einem etwa 1,60 Meter hohen Eisenzaun abgeschirmt. Der Eingang auf der anderen Gebäudeseite ist mit einem ähnlich hohen Eisentor verschließbar.

Weitere Fragen zu dem Einsatz wirft ein Bericht vom Kölner Stadt-Anzeiger auf. Demnach waren die Bodycams der zwölf eingesetzten Be­am­t:in­nen allesamt ausgeschaltet. Auf taz-Nachfrage teilte das Innenministerium in Nordrhein-Westfalen mit, das Filmen eines Einsatzes bei bestehender Suizidgefahr sei möglicherweise gar nicht erlaubt.

Begründet wird das mit dem Polizeigesetz. Laut diesem sind „Lebenssachverhalte höchstpersönlicher Art“ geschützt. In den sozialen Netzwerken macht sich nicht nur Verwunderung über die ausgeschalteten Bodycams breit, sondern auch über die Waffe, mit der Mouhamed getötet wurde. In Nordrhein-Westfalen führen Streifenwagen seit 2018 standardmäßig zwei Maschinenpistolen mit.

Die Rufe nach Aufklärung der Todesumstände von Mouhamed haben mittlerweile den Landtag erreicht. Die SPD-Fraktion forderte Innenminister Reul vergangene Woche auf, einen Bericht über den Polizeieinsatz vorzulegen. In dem Dokument, das der taz vorliegt, ist weder von Bodycams noch von der Gefahr, die von Mouhamed kurz vor seinem Tod ausging, die Rede.

Eine von Wis­sen­schaft­le­r:in­nen und Ak­ti­vis­t:in­nen gestartete Petition mit über 30.000 Unterschriften verlangt eine unabhängige Untersuchungskommission zur Aufarbeitung des Einsatzes.

Der Tod von Mouhamed war der vierte Fall innerhalb einer Woche in Deutschland, bei dem ein Mensch während eines Polizeieinsatzes ums Leben kam. Dass bei heiklen Polizeieinsätzen psychisch kranke Menschen zu Tode kommen, ist keine Ausnahme. Aktuelle Zahlen, wie hoch ihr Anteil darunter ist, gibt es nicht.

Dennoch hat der Tod von Mouhamed die Debatte darüber, wie die Polizei mit psychisch Kranken umgehen soll, wieder angestoßen. „Wer psychisch labil und in einer derartig stressigen Situation ist, der empfindet den Einsatz von Reizgas und Elektroschockern als Angriff“, sagt der Kriminologe Thomas Feltes.

Mouhamed liebte Fußball

In solchen Situationen müssten die Be­am­t:in­nen auf Distanz gehen und erst das Gespräch suchen. Feltes bemängelt, die entsprechende Schulung von Po­li­zei­be­am­t:in­nen sei nicht ausreichend: „Die polizeiliche Ausbildung muss Fort- und Weiterbildungen anbieten, die auf solche Situationen vorbereiten.“

Für Mouhamed Lamin Dramé hätte der Neuanfang in Dortmund vielleicht trotzdem gelingen können. Er wollte unbedingt hierbleiben. Nachdem klar war, dass im Rhein-Pfalz-Kreis keine Einrichtung Platz für ihn hat, äußerte er diesen Wunsch. Ausschlaggebend dafür soll vor allem sein: Der fußballbegeisterte Jugendliche war wohl schon vor seiner Ankunft in Deutschland ein riesiger Fan von Borussia Dortmund.

Zwei Frauen, die am Freitagvormittag vor der Trauerfeier den Tatort besuchen, hätten davon über einen privaten Kontakt zum Jugendamt erfahren. Neben die roten Grabkerzen am Zaun des Innenhofs, wo Mouhamed starb, legen sie eine schwarz-gelbe Sonnenblume ab – die Farben seines Lieblingsvereins.

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45 Kommentare

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    Die Moderation

  • Der Polizei Dortmund wurde, für schwierige Einsätze mit Migranten, der neuen Multilanguage Parser 5 . ausgeteilt. Auch bekannt unter dem Namen MP5. Dass, gepaart mit der superben Ausbildung in psychologisch schwierigen Situationen, den immer währenden Gesinnungschecks. Eine fehlerfreie Truppe. Über alle Zweifel erhaben. Falls doch Zweifel aufkommen, Herr Reul, hilft gerne mit ein zwei Floskeln aus der Misère.

  • Bei diesem Vorfall handelt es sich ohne Frage um eine schlimme Tragödie, deren gründliche Untersuchung ich definitiv sehr begrüße.

    Dennoch wundere ich mich über ein paar in diesem Artikel getätigte Äußerungen. Dass der Teenager ein lieber, netter, ruhiger Junge war, glaube ich durchaus, nur spielt das für den Einsatz keinerlei Rolle. Menschen in psychischen Extremsituationen verhalten sich oft in Weisen, die nicht zu ihrer sonstigen Persönlichkeit passen. In einer solchen Situation könnte auch Mutter Theresa mit einem Messer auf Polizeibeamte losgehen.

    Zweitens wundere ich mich, dass hier gesagt wird, die Beamten müssten auf Distanz gehen und "das Gespräch suchen." Das Kind sprach laut Aussage des Artikels kaum Deutsch, sondern lediglich Französisch und Wolof. Wenn jetzt nicht gerade zufällig ein Beamter verfügbar ist, der eine dieser Sprachen gut genug spricht, um so eine Situation gut zu meistern (was auch bei Französisch nicht selbstverständlich ist, da für so etwas durchaus nicht gerade alltägliches Vokabular gebraucht wird und man noch den jeweiligen Dialekt verstehen muss), wie soll dieses Gespräch funktionieren?

    Drittens ist es ja nun prinzipiell gut, dass Suizide nicht von der Polizei mit Bodycams gefilmt werden sollen. In diesem Fall weiß man nicht, wie schnell die Lage eskaliert ist.

    Als letztes ist noch anzumerken, dass die völlige Ahnungslosigkeit zu tödlichen Messerangriffen in Teilen der sozialen Medien und dieses Kommentarbereiches schon nervt. Wird man selbst oder jemand in der Nähe mit einer tödlichen Waffe angegriffen, ist tödliche Gewalt die einzige Möglichkeit einer sicheren Abwehr, und Eigenschutz geht da vor Fremdschutz. Die Frage ist nicht, ob das Erschießen eines Angreifers mit einem Messer grundsätzlich gerechtfertigt ist, sondern ob die Situation so hätte gesteuert werden können (müssen?), dass es nicht zu diesem Angriff gekommen wäre - und, ob die Erzählung so stimmt. Darum wird sich auch die Aufklärung drehen.

  • Wenn das stimmt, was ein unbeteiligter Hausbewohner gesehen hat, dann stellen sich mir mehrere Fragen:

    Wieso fühlt sich ein Polizist

    hinter einem Metallzaun,

    im Besitz einer geladenen Maschinenpistole,

    in einer Gruppe von insgesamt 12 Kollegen,

    die allesamt ihre Bodycams abgeschaltet hatten,

    von einem durchdrehenden Teenager mit einem Messer so bedroht, dass er ihn mit sechs Schüssen töten muss?

    Schüsse in den Arm oder ein Bein sind wohl kein Ding der Unmöglichkeit, doch sie machen es unmöglich, weiter für andere eine Gefahr darzustellen, ohne dass sie einen Todesfall in Kauf nehmen müssen.

    Warum konzentriert sich das polizeiliche Schießtraining nicht auf Kampfunfähigkeit in den Extremitäten und damit die Verhinderung der Angriffsfähigkeit einer Person? Bekommen die Beamten zu wenig Training? Muss immer wieder (tödlich) auf den Rumpf oder den Kopf gezielt werden? Macht das zuviel Mühe wegen eventueller Folgen?

    Für mich sind solche Schilderungen immer wieder ein Grund zu Misstrauen der polizeilichen Staatsgewalt gegenüber. Immerhin könnte es sich ja auch um Ausnahmezustände oder Missverständnisse, Verwechslungen oder gar unbegründete Fälle mit Unbeteiligten handeln, egal wie etwas scheinen mag. Es sollte doch angeblich die Unschuldsvermutung gelten, denn eine unmittelbare Gefahr kann ich mir hier nicht unbedingt vorstellen.

    Können etliche dieser Leute (auch Mitkommentatoren) vielleicht nicht unterscheiden zwischen Videospielen und der lebendigen Realität, in der Menschenleben ausgelöscht werden und eventuell auch einem Polizeibeamten psychische Traumata bis zum Lebensende zufügen können?

    Dann sollten sie schleunigst an ihrer Medienkompetenz zu arbeiten beginnen!

    • @noevil:

      Wenn jemand in kurzer Distanz mit einem Messer auf eine Person zurennt, treffen Sie die Beine nicht mehr.



      Das ist der Unterschied zwischen der Lebenswirklichkeit und dem Videospiel.

      Da muss dann ggf. auf den Rumpf geschossen werden.

      Und ja, diese Leute stehen oft in einem "Ausnahmezustand".

      Wenn jemand mich in einem "Ausnahmezustand" umbringen will, interessiert es mich nicht mehr, dass er außerhalb dieses Zustands ein sehr netter und freundlicher Mensch ist.

      Auch wenn Sie sich keine unmittelbare Gefahr vorstellen können, so hat es offenbart dennoch eine gegeben.

    • @noevil:

      Schüsse in Beine und Arme sind wohl keine Unmöglichkeit... Sprechen sie aus Erfahrung? Ich als jemand die professionell mit einer Waffe umgeht muss ihnen sagen, dass das ganz und gar nicht stimmt.



      Dazu noch eine Anekdote aus der Jagd: ein bekannter von mir würde durch ein Wildschwein schwer verletzt, welchem er zuvor 4 Schüsse in .44 Magnum aus nächster Nähe beigebracht hatte. aufgrund ihrer vorherigen aussahen gehe ich davon aus, dass sie von Kalibern und Ballistik keine Ahnung haben. Die deutsche Polizei verschießt 9 mm Luger aus einer mp5 oder mp7. Die Stoppwirkung ist niedrig. Ein 20cm langes Messer ist im Nahbereich eine tödlichere Waffe als eine 9mm Pistole.



      Zu schießen bis die Attacke abgewehrt ist , ist genau das, was Mensch in der Ausbildung beigebracht wird

    • @noevil:

      "Wenn das stimmt, was ein unbeteiligter Hausbewohner gesehen hat, dann stellen sich mir mehrere Fragen:"



      Der hat eigentlich nichts gesehen:" Er habe aus wenigen Metern Abstand von der Seite dabei zugesehen, wie ein Polizist mit Maschinenpistole durch die Eisenstangen des Zaunes in Richtung Innenhof schoss. Was davor im Hof passiert ist, konnte er von seinem Standpunkt aus nicht sehen. Genauso wenig den getroffenen Mouhamed."



      Der Schütze war wohl nicht bedroht ,aber seine Aufgabe dürfte die Absicherung seiner Kollegen gewesen sein. Von einem "durchdrehenden Teenager mit einem Messer", geht eine tödliche Gefahr aus. Messer sind lebensgefährliche Waffen, genau wie Schußwaffen ,je nach Situation sogar noch gefährlicher.



      Zu Ihren anderen Vorstellungen bezüglich Schüsse in Extremitäten etc ,kann ich nur mit Ihren eigenen Worten kontern:"Können etliche dieser Leute (auch Mitkommentatoren) vielleicht nicht unterscheiden zwischen Videospielen und der lebendigen Realität,..."



      Es ist nicht gerade einfach sich bewegende Objekte ,wie die Extremitäten einer rennenden Person zu treffen. Schon gar nicht so ,das die Person auch kampfunfähig ist. In der Realität fallen getroffene Menschen nicht sofort tot um.Bei einem Herztreffer ist man meist noch lange genug lebendig um einigen Schaden anzurichten. Deswegen wird so oft geschossen, bis der Angreifer "unschädlich" ist. Übrigens ist auch ein Schuß in den Kopf nicht immer tödlich.

      " Es sollte doch angeblich die Unschuldsvermutung gelten, denn eine unmittelbare Gefahr kann ich mir hier nicht unbedingt vorstellen."



      Also ich kann mir jemanden ,der sehr erregt und mit einem Messer bewaffnet ist ,schon als "unmittelbare Gefahr" vorstellen!



      Sie sollten an Ihrer Wissenskompetenz über Waffen und deren Wirkungen etc. schleunigst zu arbeiten beginnen. Dann würden sich viele Fragen von selber beantworten!



      Es bleiben tatsächlich noch genug andere offen ,bspw.warum alle Bodycams abgeschaltet waren. Aber eventuell Unschuldsvermutung?

    • @noevil:

      "Schüsse in den Arm oder ein Bein sind wohl kein Ding der Unmöglichkeit, doch sie machen es unmöglich, weiter für andere eine Gefahr darzustellen, ohne dass sie einen Todesfall in Kauf nehmen müssen." Falsch, Schüsse in Beine und Arme sind ziemlich schwer in einer Stresssituation auf ein bewegliches Ziel, und halten einen Angreifer nicht auf, das funktioniert in Hollywood Filmen in der Wirklichkeit ist ein Angreifer unter Drogen oder Adrenalin so nicht aufzuhalten.

    • @noevil:

      Sie stellen sehr gute Fragen!

    • @noevil:

      // die allesamt ihre Bodycams abgeschaltet hatten

      Sie hatten sie nicht abgeschaltet sondern nicht eingeschaltet. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Offensichtlich bestand beim Einsatz kein Grund.

  • @alreech: ich hoffe doch sehr, dass der Staat das staatliche Gewaltmonopol auch mit Gewalt durchsetzt! Wäre das nicht der Fall, dann dürfen wir uns auch nicht wundern, mein bestimmten Stadtteilen Glatzen für Ruhe und Ordnung sorgen.



    Also was soll ihre Aussage???

  • Liest hier eigentlich einer der Kommentatoren den Artikel?

  • Es scheint nach allem was bekannt ist nach wie vor so zu sein, daß Mouhamed Dramé mit einem Messer angegriffen hat. Und ein Angriff mit einem Messer ist äußerst gefährlich und kann für den Angegriffenen leicht tödlich enden. Auch ein Polizist hat ein Anrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

  • ob die waffe auf dauerfeuer eingestellt war ?

    sollte das so gewesen sein - dazu war bislang nirgens etwas zu lesen - ist KEIN gezielter schuss möglich und der schütze ein rechtfertigungsproblem.

    • @Detlef Richolt:

      Warum sollte die Waffe auf Dauerfeuer eingestellt werden? Wie sie selbst sagen wäre damit kein gezieltes schießen möglich, der Polizist wollte aber in dieser Situation treffen um die Gefahrenlage zu beenden.

    • @Detlef Richolt:

      nein. steht doch im Artikel.

  • Ein Jugendlicher der mit einem Messer einen Menschen angreift in möglicher Tötungsabsicht, ist ein "schüchterner Teenager" der "keiner Fliege etwas getan hätte".

    Willkommen im Parallel-Universum.

    • RS
      Ria Sauter
      @Argonaut:

      Das habe ich auch gedacht!

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Argonaut:

      Ihr kanntet Euch persönlich?

      • @164 (Profil gelöscht):

        Wenn bereits die bekannten Fakten dagegensprechen, kann das ggf. genügen.

  • Slums, Politikversagen und Gewalt von beiden Seiten

    Es entwickeln sich langsam aber sicher auch in Deutschland einige Stadtviertel zu Slums, in denen Drogen und Gewalt Überhand nehmen.



    Jegliche Integrations- und Sozialpolitik hat dort versagt. Die Stadträte sind ihrer Aufgabe nicht gerecht geworden und schieben alle ihre "Problemgäste" in ein Viertel.

    Da kann es keinen verwundern, dass dort unsägliche Verhältnisse herrschen und Frust und Gewalt an der Tagesordnung ist.

    Und kommt es zu Problemen, so schickt man einfach die Polizei dort hin. Die soll dann ausbaden was die Politik verpfuscht hat. Und so kommt es dann, dass die Polizisten schon einen dicken Hals bekommen, wenn sie wieder als letztes Mittel dort hingeschickt werden. Sie erwartet Ablehnung, oft sogar Hass und Gewalt.



    Nicht jeder Polizist hat die Charakter- und Nervenstärke dies täglich auszuhalten, manche resignieren, andere werden aggressiv. Hinzu kommt, dass die Polizei unterbesetzt ist und tausende Überstunden vor sich her schieben.



    Auf der anderen Seite sind Flüchtlinge, welche sich ein Leben in Europa anders vorgestellt haben, welche seelische Schäden durch die Flucht haben, welche psychisch desorientiert und teilweise aus gewaltsam sind.



    Dies ist die gefährlich explosive Mischung, bei der auch mal einer die Polizei angreift, oder ein Polizist bei einem Angriff überreagiert.

    Die Presse zeigt leider oft ein falsches Bild dessen, was geschehen ist.

    Während Medien wie Bild gerne den "bösen Flüchtling" thematisieren, greife linke Medien lieber das Thema "blinde Polizeigewalt" auf.

    Fakt ist, dass die Polizei ausbaden muss, was die Politik versäumt hat.



    Fakt ist, dass solche "Slums" gar nicht erst entstehen dürfen.



    Fakt ist, dass es kriminelle Flüchtlinge gibt, wie es eben auch kriminelle Bayern gibt.

    Leider zeichnet sich für mich überhaupt nicht ab, dass dies unter rot/grün/gelb besser werden wird, und das ist das tragischste daran.

    • @Rudi Hamm:

      Wenn ich lese, dass zwölf Beamte mit ihrem Kollegen vor Ort waren, dann handelt es sich sicherlich nicht um einen Fall von personeller polizeilicher Unterbesetzung oder Personalknappheit. Ich würde eher dringend zum vermehrten Einsatz speziell psychologisch geschulter und staatlich finanzierter Sozialarbeiter raten, die solche psychisch ver- und gestörten jungen Menschen helfen und sie auffangen können.

      Wer würde nach solch entsetzlichen Zeiten einer Flucht nicht zu zerbrechen drohen?

      Hätte dieser Junge nicht eher eine mitfühlende Schulter zum Aus weinen benötigt? So eine hatte er wohl nicht.

    • @Rudi Hamm:

      Sie bauen ja eine ganze Palette von Stereotypen auf oder wollen darber debatieren



      :



      Armut=Messerstecher



      Polizei=Unfähig



      Flüchtling=Kriminelle

      Keiner braucht diese Debatten.



      Hier geht es um das immer gleiche Problem: Umgang mit Angreifern due en Messer nutzen.

    • RS
      Ria Sauter
      @Rudi Hamm:

      Das sehe ich ebenso.



      Diese Viertel gibt es fast in jeder Stadt.



      Als Polizistin hätte ich auch einen "dicken Hals". Deshalb wäre der Beruf für mich nicht geeignet.

    • @Rudi Hamm:

      Die Integrations- und Sozialpolitik versagt vor allem weil die Politik unseren neuen Mitbürgern eine deutsche Polizeikultur aufzwingen will.



      Der deutsche Staat versucht hier mit Gewalt den Anspruch auf ein staatliches Gewaltmonopol durchzusetzen, und wundert sich dann das es Tote gibt.



      Warum hat z.B. die Polizei nicht eine örtlichen Vermittler aus der Migrantischen Community zur Hilfe geholt, die durch ihren Anspruch auf Respekt den Konflikt entschärft hätte?

      • @Alreech:

        Es gab hier aber keinen Konflikt zum Vermitteln.

        Eine Person, die eine Gefahr für sich oder andere darstellte, sollte in eine Klinik verbracht werden.

        Die migrantische Community war ja bereits da.

      • @Alreech:

        Das staatliche Gewaltmonopol wollen die nicht nur den Migranten, sondern auch den Einheimischen aufzwingen.

        Finde ich übrigens prima

      • @Alreech:

        Das Gewaltmonopol soll der Staat durchsetzen und unsere polizeikultur auch, alles andere ist den meisten Bürgern nicht zu vermitteln. Wer mit einem oder beiden ein Problem hat: es gibt fast 200 Länder soll man sich eines suchen mit dem man mehr d'accord geht.

      • @Alreech:

        Mein Gott, wer hat denn das Gewaltmonopol? Der Staat und im Grunde seine Bediensteten, in dem Fall natürlich die Polizei.

      • @Alreech:

        Was? Deutsche Polizeikultur aufzwingen? Staatliches Gewaltmonopol durchsetzen? Was soll daran falsch sein? Es gibt keine parallel Polizei, aus der migrantischen Community. Zum Glück.

  • "Der hätte keiner Fliege was getan." Diesen Spruch hört man im Zusammenhang mit Gewalttaten mit tödlichen Ausgang öfter. Es reicht aber der eine Moment bei dem die "Stillen" ausrasten.

  • Ich habe mal gehört, dass die Polizei in Japan (die normalerweise ohne Schusswaffen unterwegs sein soll) spezielle Decken dabei hat, mit denen sie Messerattacken begegnen. Damit schützen sie sich und wickeln den Angreifer notfalls darin ein.

    Warum hat unsere Polizei so etwas nicht insbesondere in Brennpunkten?

    • @Biks:

      Alter, merkst Du selber : Du hörst Stimmen. Aus Japan. Das tut Dir nicht gut. Geh mal wieder raus, lass das Bier weg und kiffe weniger. Triff Menschen. Wird schon.

    • @Biks:

      Wir haben in Karate viel Messerabwehr trainiert und auch einen ggf. tödlichen Gegenschlag. Einen Angreifer mit einer Messerfesten Decke abzuwehren kommt da sicher nur in wenigen Situationen in Fragen. Insbesondere wenn das eigene Leben wichtig ist, würde ich immer die effektivste Abwehrmöglichkeit wählen und bei einer Decke sind wir ja schon bei Körperkontakt. Dann lieber mit einer Waffe oder wie unser Dan empfohlen hat: Wenn du alleine bist und rennen kannst, dann renne!

      • @Jörg Radestock:

        Aber hier ging es doch um mehrere Schüsse aus der Distanz, einer davon ins Gesicht, nicht um Selbstverteidigungsstrategien wie Karate … war das wirklich notwendig, um einer Messerattacke auszuweichen/abzuwehren?



        Irgendwelche abstrusen Deckenmethoden, die die japanische Polizei angeblich benutzen soll - ich weiß, Sie haben die Geschichte nicht ins Spiel gebracht - gehen doch komplett am Thema vorbei und sind auch nicht dem Ernst der Lage bezüglich der Vorwürfe an die Adresse der Polizei angemessen … das muss aufgeklärt werden, da kann man nicht noch Nebelkerzen werfen.

      • @Jörg Radestock:

        Ihr habt Angriffe mit Messern trainiert?



        Nach wieviel Toden war man dann konstant überlebensfähig?

    • @Biks:

      warum sollten die ihr Leben aufs Spiel setzen? Irgendwann werden die Menschen in Deutschland lernen müssen das man die Polizei nicht mit einem Messer angreift

  • Bei suizidalen Absichten eines offensichtlich psychisch beeinträchtigten Jugendlichen werden, mit Kriegswaffen ausgerüstete, Streifenwagen Besatzungen geschickt?



    Na ja, die Polizei bleibt eben Freund und Helfer!

    • @amigo:

      eine MP5 ist keine Kriegswaffe. Schon gar nicht eine Halbautomatische.

    • 4G
      47351 (Profil gelöscht)
      @amigo:

      Die wurden nicht geschickt, sondern gerufen, und zwar von Menschen, die Angst hatten.

    • @amigo:

      Nö. So sieht das Procedere nicht aus. Es kommt dann der Sozialpsychiatrischer Dienst zusammen mit der Polizei als deren und zum Schutz anderer Schutz kommen



      de.wikipedia.org/w...hiatrischer_Dienst

  • Die Aussagen des Innenministeriums [das ja gegenüber allen Polizeidienststellen weisungsbefugt ist] über die Bodycams [Stichwort Datenschutz] zeigen schon sehr geutlich in welche Richtung es gehen wird.



    Und das Ganze angesichts der seit Jahren ignorierten Rüge der Europäischen Union wegen einer fehlenden neutralen Polizeiaufsicht in Deutschland.

  • Ich verstehe die Aufregung nicht



    Da rennt einer mit dem Messer rum und am Ende ist die Polizei an allem Schuld.



    Wenn in einem Stadtteil 14.000 Straftaten begangen werden, sollte mal wohl eher schauen, was hier prinzipiell falsch läuft, anstelle die zu verurteilen, die alles ausbaden müssen.



    Sicherlich gibt es auch unter Polizisten schwarze Schafe, aber jeder der Pauschal mit dem Finger suf die Polizei zeigt, empfehle ich, einen Tag mit den Beamten im Einsatz zu sein.

    • @Hennes:

      Ich finde den Begriff "Schwarze Schafe" in diesem Zusammenhang ABSOLUT UNPASSEND.

    • RS
      Ria Sauter
      @Hennes:

      Ja, das wäre wünschenswert.



      Zusammen mit der Polizei in die Problemviertel eröffnet eine ganz andere Sicht auf die Dinge.