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Nach dem FlüchtlingsgipfelSchwenk nach rechts

Frederik Eikmanns
Kommentar von Frederik Eikmanns

Die Grünen sind dabei, ihre Grundsätze in der Asylpolitik aufzugeben. Den Beschwichtigungen der Parteispitze ist nicht zu trauen.

Dieser Zaun in der spanischen Enklave Melilla trennt Afrika von Europa Foto: Jesus Blasco De Avellaneda/reuters

M ehr Abschiebungen, weitere sichere Herkunftsstaaten, ausgeweitete Befugnisse für die Behörden und Asylverfahren an der EU-Außengrenze: SPD-Kanzler Olaf Scholz verspricht den Bundesländern nicht nur eine Milliarde Euro extra für Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten, sondern gleich dazu auch einen viel res­triktiveren Kurs in der Asylpolitik. Wird umgesetzt, worauf sich Bund und Länder beim Flüchtlingsgipfel am Mittwoch geeinigt haben, dann vollzieht die Ampelkoalition einen drastischen Schwenk nach rechts.

Dass SPD und FDP bereit sind, das Ziel einer menschlicheren und moderneren Asylpolitik aufzugeben, ist erbärmlich, aber nicht überraschend. Wirklich neu und deshalb erschreckend ist, dass auch Teile der Grünen zur Zustimmung bereit scheinen. Zwar gab die Partei vor dem Gipfel zu verstehen, die Vorschläge des Kanzleramts seien mit ihr nicht abgesprochen.

Und nach dem Gipfel war die Empörung unter vielen Grü­nen­-Po­li­ti­ke­r*in­nen riesig. Der Abgeordnete Julian Pahlke etwa beklagte eine „weitgehende Aushöhlung des Rechtsstaats“. Und seine Kollegin Karoline Otte sagte: „Für mich als grüne Abgeordnete wurden hier entscheidend rote Linien überschritten.“ Nur stammen die beiden eher aus der zweiten Reihe der Fraktion. Bei den Spitzen von Fraktion und Partei kann man sich inzwischen nicht mehr sicher sein, dass sie es genauso sehen.

Das betrifft insbesondere die Ausweitung des Status „sicherer Herkunftsstaat“ auf die EU-Beitrittskandidaten Georgien und Moldau, wie sie am Mittwoch beschlossen wurde. Geflüchtete aus so deklarierten Staaten erhalten in der Regel in Deutschland kein Asyl. Bisher blockten die Landesregierungen mit grüner Beteiligung im Bundesrat sämtliche Vorstöße zur Ausweitung des Status auf weitere Staaten ab.

Schon vor dem Gipfel befand der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour aber: „Länder, die etwa den Status des EU-Beitrittskandidaten haben und Fortschritte bei der Rechtsstaatlichkeit machen, werden sicherlich anders behandelt werden müssen als Folterstaaten. Das ist im Falle Georgiens und Moldaus sicher diskutabel.“

Klingt einleuchtend, nur macht es Nouripour sich damit viel zu einfach. Laut den aktuellsten Berichten von Amnesty International gibt es in Moldau weiter Hinweise auf Folter. Und in Georgien wird die Opposition weiterhin angegriffen und eingeschüchtert.

Ähnlich zynisch wie Nouripour zum Thema sichere Herkunftsstaaten äußern sich grüne Spitzenpolitiker inzwischen, wenn es um das geplante EU-Asylpaket geht. Beim Flüchtlingsgipfel hat die Bundesregierung den Ländern zugesichert, sich für einen schnellen Beschluss der von der EU-Kommission geplanten Regelungen einzusetzen. Die sehen weiterhin keinen verpflichtenden Verteilungsmechanismus der Geflüchteten auf alle EU-Staaten vor, beinhalten aber Schnellverfahren für bestimmte Geflüchtete direkt an den EU-Außengrenzen.

Menschenrechtsorganisationen fürchten deshalb eine dramatische Verschlechterung der Lage der Geflüchteten. Länder wie Griechenland könnten sich außerdem weiter zu illegalen Pushbacks ermutigt fühlen. Die Grünen hatten sich deswegen in der Vergangenheit vehement gegen solche Pläne gewehrt. Jetzt haben die grünen Mi­nis­te­r*in­nen aber wohl ihre Zustimmung Innenministerin Nancy Faeser signalisiert, die die Pläne der EU-Kommission im Grundsatz unterstützt.

Bloß nicht noch mehr Ärger

Robert Habeck spricht von einem „pragmatischen“ Ansatz: „Niemand kann etwas dagegen haben, dass wir genau wissen müssen, wer nach Europa einreist.“ Cem Özdemir sekundiert: „Wir müssen an der euro­päi­schen Grenze wissen, wer die EU betritt, wo die Menschen herkommen und wie hoch die Bleibewahrscheinlichkeit ist.“ Es scheint, als seien die grünen Minister unter dem Eindruck von Heizungsdesaster und Graichen-Affäre bereit, ihre menschenrechtlichen Grundsätze kampflos aufzugeben. Bloß nicht noch mehr Ärger.

Sicher: Habeck, Özdemir und Nouripour knüpfen ihre Position an Bedingungen: Habeck will gleichzeitig für mehr „Humanität“ in der EU-Asylpolitik sorgen und Özdemir die Verfahren an der EU-Außengrenze nur dann akzeptieren, wenn gleichzeitig ein verbindlicher Verteilungsschlüssel kommt. Doch es wäre falsch, allein darauf zu vertrauen. Zu oft sind die Grünen in dieser Koalition schon eingeknickt, wenn es um Themen ging, die ihnen eigentlich wichtig sein sollten.

Wäre es am Ende eine Bundesregierung unter grüner Beteiligung, die weitere Länder zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt und Asylverfahren an den Außengrenzen zulässt, wäre das mehr als peinlich für eine Partei, die sich als links und fortschrittlich verstanden wissen will. Für viele Geflüchtete wäre es eine Katastrophe.

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Frederik Eikmanns
Fachredakteur Inland
Themenschwerpunkte Migration, Flucht und Antisemitismus
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51 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Viele Politiker – und auch der hiesige Autor – reiten immer noch auf der gerechten Verteilung von Zuwandern in Europa herum; als wäre dies die Lösung. Sie klammern sich an einen Strohhalm. Die Zuwanderer verteilen sich von allein. Das mag aus wirtschaftlichen Gründen passieren, aber vorrangig aufgrund örtlich zu findenden familiären oder sprachlichen Gemeinschaften.

    Ist es gerecht, daß Zuwanderer, die nach Deutschland oder Frankreich wollen und in Griechenland unerwünscht sind, in Griechenland bleiben sollen? Soll Griechenland die „Verlierer“ der Verteilung anketten? Wenn es in Hamburg zehntausende Afghanen gibt und in Bulgarien nur einige hundert, wäre es dann gerecht afghanische Neuankömmlinge nach Bulgarien zu schicken, wo sie keine große unterstützende Gemeinschaft finden können? Wenn Griechenland den eigenen Bürgern keine Sozialhilfe gewährt, wäre es dann politisch überlebbar, nur Zuwanderern ähnliche Sozialleistungen wie in Deutschland zu gewähren? Eine Familie mit Kindern könnte dann sogar mehr erhalten als manch griechischer Arbeitnehmer.

    Die Idee der Verteilung von Zuwanderern innerhalb Europas ist eine Illusion. Deutsche Politiker können andere europäischen Politiker damit noch jahrelang nerven. Man wird sie freundlich anlächeln; so wie man am Besten mit Irren umgeht, wenn man mit ihnenen nicht streiten möchte.

  • Ja, für viele Geflüchtete wäre es katastrophal.



    Die Frage ist nur, was könnte anders gemacht werden?

    Das Problem sind doch nicht die GRÜNEN, sondern Problem ist die unausgegorene - und deshalb nicht "belastbare", nicht durchgängig-sichere Meinung der Bevölkerung, also der Wählerinnen und Wähler.

    Ich weiss, man kann es als hoffnungslos pragmatisch charakterisieren und auch kritisieren - und dennoch kommt niemand an der Frage vorbei, was wichtiger ist: entweder eine pragmatische Politik, die auf die schwankenden Mehrheiten in der Bevölkerung Rücksicht nimmt, oder eine konsequente Haltung, wofür die Partei nur noch für sehr wenige Menschen wählbar wäre und vielleicht wieder von Wahl zu Wahl um den Einzug in das Parlament zu bangen.

  • Hätten sie das schon in den Koalitionsverhandlungen zur Disposition gestellt, hätten die Grünen wenigstens eine Gegenleistung heraushandeln können.

    Beispielsweise im Klimaschutz, der ja für viele Herkunftsländer wichtiger ist als für uns im kühleren Norden.



    Jetzt ist davon nichts zu sehen.

  • Es wird Zeit, dass Linke mit ihrem Selbstbetrug aufhören.

    Das derzeitige Asylsystem ist ultrarechts und weit weg von Menschenrechten.

    Es funktioniert als Lotterie, bei der man, wenn man Pech hat, in der Wüste verdurstet, im Meer ertrinkt oder im Wald erfriert.

    Nur die Starken überleben, Traumata und Verletzungen gehören dazu.

    Das Los kostet 3.000 – 20.000 Euro.

    Deshalb kommen vor allem junge Männer mit einem wohlhabenden familiären Hintergrund.

    Grundsätzlich ist die Lotterie für jeden offen – Assads Folterknechte, ISler und Genozid- Organisatoren.

    Wer nicht teilnehmen kann, weil er zu arm, zu schwach oder zu weit weg ist, wie Rohingya an der bengalischen Grenze, hat halt Pech gehabt.

    Aber wenn man ein Gewinnlos gezogen hat: The winner takes it all.

    Die Familie sitzt dann weiterhin in irgendwelchen Elendslagern im Nachbarland und hofft, dass wenigstens Geld kommt.

    Wie lange will man diese Hungerspiele noch durchführen?

    • @rero:

      Keine Sorge. Nicht mehr lang. Bald werden auch diese Männer nicht mehr durchkommen. Wenn erst die Zäune und der bewaffnete Grenzschutz installiert wurden, dann ist vorbei mit irregulärer Migration. Die Gnade der Geburt entscheidet dann. /s

      • @Okti:

        Die Gnade der Geburt entscheidet schon heute. Junge Männer sind klar im Vorteil.

        • @resto:

          Die Gnade der Geburt in Hinsicht auf die Frage, ob man im reichen Europa geboren wird, oder halt anderswo. 😉

  • "Wirklich neu und deshalb erschreckend ist, dass auch Teile der Grünen zur Zustimmung bereit scheinen."

    15% des Wahlvolks gegen 85%. Da wäre selbst eine Verfassungsänderung zu einer AfD-nahen Politik drin. Dem Lügner, Betrüger, Rattenfänger und Volksverhetzer erst mal - bis die ersten Krematorien rußen - gleiche Chancen zu geben wie dem aufrichtigen, humanistisch gesonnenen Menschen, ist ein Konstruktionsfehler der bürgerlich-liberalen "Demokratie", der bis Auschwitz und Hiroshima vernachlässigbar schien, aber in der Zeit von Millionen, in absehbarer Zeit Milliarden Klimaflüchtlingen nichts weiter ist als eine Steilvorlage zu nacktem Massenmord.

    Die jahrelange schwarzbraune Hetze hat sich tief in das Bewusstsein der Menschen gefressen. Da mit dem Finger zuerst auf eine mittelkleine Partei zu zeigen, aber die Menschenhasser und Zivilisationsfeinde nicht mit Namen zu nennen, ist heuchlerisch.

    Insofern volle Zustimmung zu TOMÁS ZEROLO.

  • @RUDOLF FISSNER

    Nein. Nur ein klein Bisschen weniger widerlich.

  • @LOWANDORDER, @JIM HAWKINS

    :-)

    Ist in Berlin: www.openstreetmap.org/node/872532513

  • Erwartungsgemäß kommen die Kommentare durch, die dem Verfasser applaudieren.

    Der weiterhin eine rigide Open-Border-Theologie verkündet. Die aber leider zu Lasten vieler Millionen Menschen geht, denen mit den hier im Migrationssystem gebundenen Geldern weitaus besser geholfen werden könnte.

    Dafür gibt es nun wahrhaftig keine guten Karmapunkte.

    Die verdienen andere weit eher. Z. B. das Konzept der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung. dsw.org.

    Auch die UNHCR macht einen Top Job. Und muss hier in Deutschland in den Fußgängerzonen betteln gehen, damit sie mit ihren jämmerlichen 9,5 Milliarden Dollar Spendengeldern über 15 Millionen Menschen versorgen kann.

    Sehr gut auch die Welthungerhilfe, aber auch diese dramatisch unterfinanziert, während in Deutschland 45 Milliarden Euro ins Migrationssystem für etwa drei Millionen Menschen gehen. Ohne Ukrainer:innen.

    Ein erheblicher Teil der Linken dieses Landes unterstützt das nicht.

    Werden allerdings mundtot gemacht. Ist ja auch sehr viel leichter als schlüssige Gegenargumente zu bringen.

    Gibt es die? Obwohl ich danach suche, bin ich bisher noch nicht fündig geworden.

    • @shantivanille:

      Sie haben auch die Fantasie, des Aufteilens, dass nur begrenzte Mittel entweder den einen oder den anderen gegeben werden könnten.



      Sie denken top-down, an die Regierung, innerhalb des einen Staats, und folgen der Lüge Gelder seien im "Migrationssystem gebunden."



      Dieses Spaltungsdenken ist sehr rigide. Noch rigider als die gefassten Beschlüsse, die zum weiteren Tod von vielen Flüchtenden beitragen werden.

  • Das Recht auf Asyl ist ein Grundrecht. Dieses kann und darf nicht unter einem "Machbarkeitsvorbehalt" stehen. Eine Überlastung einzelner Kommunen rechtfertigt keine Abschreckungs- und Abschottungspolitik.



    Auf eine europäische Lösung zu warten ist illusorisch, in dieser Frage wird es in absehbarer Zeit keine für alle Länder akzeptable Einigung geben.

    • @Boccanegra:

      Laut Genfer flüchtlingskonvention hat ein Asylsuchender ein Recht auf ein Verfahren in dem ersten sicheren Staat den er erreicht. Ein Anspruch Zb. von der Türkei durch 4 EU Staaten nach Deutschland zu flüchten gibt es nicht. auch im GG ist das ausgeschlosssen.

    • @Boccanegra:

      Ein Recht, das zu Konsequenzen führt, die auf die Dauer zu einer nicht-Erfüllbarkeit dieses Rechtes führen, existiert nur auf dem Papier. Wir befinden uns immer noch in der realen Welt. Und da ist die Machbarkeit auf die Dauer der entscheidende Faktor.

    • 6G
      675370 (Profil gelöscht)
      @Boccanegra:

      Demnach besteht auch kein Recht, hierzubleiben, wenn der Antrag nach einem rechtsstaatlichen Verfahren abgelehnt worden ist.

  • "Schwenk nach rechts"

    War demnach die bisherige Flüchtlingspolitik, die auf den Gesetzen der GroKo ("Seehofer") basieren links?

    • @Rudolf Fissner:

      Es geht doch gar nicht um die GroKo oder deren bisherige Linie.



      "Die Grünen sind dabei, ihre Grundsätze in der Asylpolitik aufzugeben."

  • Nur Die Grünen können das Asylrecht einschränken.



    Nur die €DU den Atomausstieg durchsetzen.



    Nur die SPD den Sozialstaat zurückfahren.

    Was fehlt:



    Nur die fdp kann die Energiewende erreichen und Reiche zum Steuernzahlen verpflichten?

    Hmm.

    • @So,so:

      Ja.



      Wissing hat mit dem 9-Euro-Ticket sogar schon angefangen.

      Nur die Reichensteuer lässt leider noch auf sich warten.

  • 6G
    659554 (Profil gelöscht)

    Lieber falsch regieren als nicht regieren. Oder, wie die FDP die gesamte Politik vergiftet...

  • @NANSEN

    Das ist aber auch mit ein Ergebnis lang anhaltender und wirkungsvoller Propaganda.

    Die Leute glauben den Schwachsinn, dass uns die Flüchtlinge was "wegnehmen", weil auch Oberclowns was von "einwandern in die Sozialsysteme" oder "Asyltourismus" faseln.

    Tatkräftig unterstützt von so manchen Presseorganen.

    Dass Flüchtlinge, wenn gut integriert, einen positiven Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten wird von dieser Propaganda übertönt.

    Sich mit "die Mehrheit will es so" abzufinden ist zu früh aufzugeben.

    Wer BILD sät wird Frontex ernten.

    • @tomás zerolo:

      Auch "schlecht" integrierte Flüchtlinge leisten einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Sogar ein vermeintlich krimineller Flüchtling, welche es im Übrigen nicht gibt, sondern nur kriminalisierte. Doch um das zu verstehen, müssen wir aufhören, Flüchtlinge in Gut, Schlecht oder Kriminell zu kategorisieren.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Ach was, dann ist ein Rechter der ein Flüchtlingsheim angreift auch nicht kriminell sondern nur in die Kriminalität getrieben worden? Gleiches Recht für alle.



        Oder gilt das nur für Flüchtlinge? Dann gibt es wohl auch überhaupt keine Kriminellen für sie? Steuerbetrüger, Mörder, Vergewaltiger, alle nur kriminalisiert, also in Ihren Augen zu Kriminellen gemacht und persönlich schuldlos? Oder meinen Sie kriminalisiert anders, daß es keine kriminellen Flüchtlinge gibt sondern daß alle nur als kriminell hingestellt werden?

        • @Suchender:

          Die letzten drei Zeilen.



          Wieder bewiesen bei den Neujahrsaktionen in Berlin, wo man pauschal Ausländern in die kriminelle Ecke getrieben hat.

    • @tomás zerolo:

      Yes. “FERRIES Not FRONTEX“



      64.media.tumblr.co...U1trzkvdo1_640.jpg

      • @Lowandorder:

        Gibt es das auch in XXL?

        • @Jim Hawkins:

          Na - logo. Erinner den Laden aber nicht mehr!;))

          • @Lowandorder:

            & Däh - fällt mir ein -



            Nix Beck & Crystal-Meth -



            Nö. Doch Nähe Nollendorfplatz wird‘s wohl gewesen sein!;))



            Liggers - always at your servíce

  • Ich gebe mich keinen Illusionen hin: wenn afrikanische Staaten klimawandelbedingt zu kollabieren beginnen und Europa auch nur die Ausläufer der zwangsläufigen Binnenmigrationen, spürt - so im zweistelligen Millionenbereich - haben wir die Wahl zwischen grün-rotem "Frontex with a human face" und einer "white nationalist" CDU-AfD-Koalition.

  • "Zu oft sind die Grünen in dieser Koalition schon eingeknickt, wenn es um Themen ging, die ihnen eigentlich wichtig sein sollten."



    Das ist halt Realpolitik. Die Grünen haben nun mal 15% und nicht 50% Zuspruch erhalten.



    Grüne und Linke vereinen plusminus 20% in diesem Land hinter sich - heißt aber auch eine deutliche Mehrheit von 80% wählt eben nicht links und will auch keine linke Politik.



    Nimmt man das nüchtern zur Kenntnis haben die Grünen immer noch recht viel in dieser Koalition erreicht - die AKWs sind dicht, die Energiewende kommt, wenn auch schleppend - aber was will man für 15% noch alles einfordern?



    Die Grünen haben sich für diese Koalition entschieden - Koalition heißt Kompromisse, schließlich vertritt man die Gesamtheit unserer Bevölkerung und nicht nur die eigene Wählerschaft - das ist das leichte Los einer jeden Opposition, die muss nicht regieren und kann nur ihrer Klientel nach dem Munde reden.



    Das vieles besser laufen könnte und die Ampel als ganzes bisher eher dürftige Arbeit leistet ist unbestritten, steht aber auf einem ganz anderen Blatt.

    • @Farang:

      "die AKWs sind dicht"



      Soweit ich mich erinnere geht das auf einen Beschluss der Merkel-Regierung vor etwa 12 Jahren zurück. In 'letzter' Sekunde doch noch auf einen Weiterbetrieb umzuschwenken hätte realistisch mindestens zwei, eher drei Jahre Vorlauf benötigt, wäre also von der Ampel gar nicht machbar gewesen, selbst wenn sie es gewollt hätte. Dass Union und FDP suggerieren, dass es anders wäre hat rein parteitaktische Gründe; oder glauben sie Söder würde derart für Atomenergie trommeln wenn es tatsächlich die Option gäbe, dass er in Bayern, wo man ja schon mit Windrädern massive Probleme hat, demnächst eine Reaktorbaustelle incl. der damit verbundenen Proteste eröffnen müsste?

      • @Ingo Bernable:

        Nein sie haben schon recht, der AKW Ausstieg war unumkehrbar, aber ein Weiterbetrieb für 1-2 Jahre wäre durchaus noch realisierbar gewesen.



        Wie sinnvoll es nun ist, dass unsere AKWs dicht sind und wir seither nahtlos Atomstrom aus Frankreich importieren mag jeder für sich selbst entscheiden - ich persönlich bin einerseits froh das sie dicht sind - endlich, andererseits wenn es um Sicherheit und Standards geht wäre es mir durchaus lieber sie liefen noch bei uns statt bei so manchen Nachbar... 🤷‍♂️

        • @Farang:

          "wenn es um Sicherheit und Standards geht wäre es mir durchaus lieber sie liefen noch bei uns"



          Die angeblich über alle Zweifel erhabenen Sicherheitsstandards der deutschen Atomindustrie halte ich für eine reine Propagandalüge. Wenn man mal genau hinschaut und sich einen Überblick über all die Vorfälle von Schlamperei, Nachlässigkeit und systematischer Verantwortungslosigkeit verschafft kann einem nur Angst und Bange werden.

        • @Farang:

          "ein Weiterbetrieb für 1-2 Jahre wäre durchaus noch realisierbar gewesen."



          Um neue Brennelemente zu beschaffen, die PSÜ nachzuholen und ggf. notwendige Reparturen und Nachrüstungen vorzunehmen hätte es mindestens(!) 2 Jahre Vorlauf gebraucht, die Entscheidung dazu hätte also vor dem Amtsantritt der Ampel und auch vor der russischen Invasion der Ukraine stattfinden müssen.

    • 4G
      48798 (Profil gelöscht)
      @Farang:

      Das erklärt nicht, warum die FDP im Gegensatz dazu mit 8% fast alle Inhalte durchsetzt.



      Sie wollen es und setzen sich kompromisslos dafür ein.

      Das ist dann auch der Hauptunterschied zu Habeck, Baerbock, Özdemir, Nouripur & KonsortInnen.

      • @48798 (Profil gelöscht):

        Naja, die FDP-Wähler sind ja der Ansicht (wenn man Umfragen glauben darf), dass die FDP die ganze Zeit nur grüne Projekte mittragen und nicht genug liberale Akzente setzen. Von daher passt es vielleicht doch. ;)

      • @48798 (Profil gelöscht):

        Ja das kann man so wahrnehmen, dass die FDP mit 8% recht viel durchbekommt - man muss aber zugeben, die FDP vertritt keine 8% Themen... - weiterhin im Verbrenner ungebremst über die Autobahn fahren und im Sommer zwei Wochen verdienter Urlaub mit dem Flieger oder der Aida ist immer noch das Nonplusultra für einen großen Teil der Bevölkerung und kein 8% Thema... - da wundert es mich wenig das aus SPD und Grünen nicht immer mit aller Wehemenz Widerstand geleistet wird - es fliegen ja weiterhin auch genügend SPD und Grüne Wähler in den Urlaub oder düsen im e-SUV nach Usedom...

      • @48798 (Profil gelöscht):

        Tja, das ist eben auch der Unterschied zwischen Regieren und einfach nur Parteiprogramm. umsetzen.



        Das ist nicht der Sinn der Demokratie.

        • 4G
          48798 (Profil gelöscht)
          @Life is Life:

          Aber die eigenen Wähler belügen auch nicht …

          • @48798 (Profil gelöscht):

            Wer belügt Ihrer Meinung nach wen?

  • Palmer-Effekt

  • Ich hoffe sehr, dass die Grünen den härteren Kurs mitgehen! Falls nicht, könnte die Koalition auf dem Spiel stehen, bei Neuwahlen dürfte die AfD stark an Stimmen hinzugewinnen. Ein "weiter so" kann es jetzt nicht mehr geben!

  • "Es scheint, als seien die grünen Minister unter dem Eindruck von Heizungsdesaster und Graichen-Affäre bereit, ihre menschenrechtlichen Grundsätze kampflos aufzugeben. "

    Die AfD hat im Moment 16%, genausoviel wie die Grünen, 1% weniger als die SPD. Tendenz steigend. Das wirkliche Problem ist nicht das Heizungsdesaster, sondern die Frage wann die AfD in einem Bundesland die stärkste Partei sein wird. Das Problem von Grünen, SPD und auch CDU ist dann allerdings dass die Leute im Zweifel das Original wählen.

  • Sehen wir es einfach realistisch:



    1. Es gibt nur eine Partei im Bundestag, die uneingeschränkt gegen die fortschreitende Abschaffung des Asylrechts ist.



    2. Würde man einen Volksentscheid über die Zukunft des Asylrechts durchführen, würde irgendeine AfD- oder CSU-Version eines Abschiebeexzesses die Mehrheit erlangen.







    In diesem Land steht das ICH eben ganz hoch im Kurs.

    Frontex humanitärer gestalten. Ich möcht brechen.

  • SPD und Grüne geben sich seit der Wahl beeindruckende Mühe zu beweisen, dass ihre Regierungspolitik sich in keinster Weise von der der CDU unterscheidet.

    • @TeeTS:

      Ah ja, deshalb fahren die "C"-Parteien auch diese ekelhafte Lügenkampagne gegen Maßnahmen zur Energiewende.....



      Verstehe, die wollen das eigentlich selbst machen.......muss einem ja mal erklärt werden........

    • @TeeTS:

      Selbst die bestehende Politik ist noch CDU/CSU (Seehofer) Politik. Und die Ironie der Geschichte ist, das nun sogar schon Seehofers Politik verteiltigt werden muss :-)

  • Das wäre in der Tat eine Katastrophe.

    • @tomás zerolo:

      anschließe mich - “hätte hätte - Fahrradkette“ - mal anders:



      Grüne - Bis zur Kenntlichkeit entstellt!

      unterm—- für Cem Oberleutnant et al.



      “Das Boot ist voll!“ - sagte uns - meiner Asylkammer - der türkische Taxifahrer im Ruhrpott - als wir vier VerwRichter - noch vor der Asylrecht-Art 16 GG-Schleifung - zu einer Veranstaltung von Amnesty International fuhren! Woll.



      Da waren Sie und die Grünen noch fernab von Kretsche Habeck Özdemir & Co. • erbärmlich! Nothing else!

      Na Mahlzeit & So geht das - wa.



      “Die Geschichte ist lediglich eine Überraschungsliste. Sie kann uns nur darauf vorbereiten, aufs Neue überrascht zu sein.“ ©️ Kurt Vonnegut

      • @Lowandorder:

        Wen wundert es?



        Die Grünen waren mal sozial und trugen Hartz IV mit.



        Sie waren mal pazifistisch und heute würde eine Außenministerin nicht einmal als ERGÄNZUNG zu Waffenlieferungen verhandeln. Einfach, um das Töten zu stoppen.



        Das Verkehrsministerium, so wichtig für den Klimaschutz der FDP überlassen.



        Und jetzt das. Wundert es irgendwen?