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Nach dem Eklat im Weißen HausDie USA sind nun kein Partner mehr

Kommentar von Marina Klimchuk

Im Krieg Russlands gegen die Ukraine hat ein völlig neues Kapitel begonnen. Trump spielt jetzt im Club mit den Rechtsradikalen und Autokraten der Welt.

In all seiner Grausamkeit Foto: Ben Curtis/dpa

A ls die russische Armee in der Nacht zum Samstag wie fast jede Nacht seit Monaten Drohnenangriffe auf die ukrainischen Großstädte Odessa und Charkiw startete und unter anderem ein Krankenhaus beschoss, da hatte der Krieg schon seit einigen Stunden einen fundamental neuen Charakter bekommen: Die USA sind kein Partner mehr. Was als Nächstes kommt, ist nicht berechenbar. Die Lage ist außer Kontrolle.

Der Konflikt im Weißen Haus zwischen Wolodymyr Selenskyj, Donald Trump und seinem Vize J. D. Vance war überraschend, heftig und beispiellos in der Geschichte der modernen USA. Erstmals wurde das Staatsoberhaupt eines Landes aus dem Oval Office, dem Amtszimmer des US-Präsidenten, geschmissen.

„Kein Diktator, kein Feind, sondern das Staatsoberhaupt eines mit den USA verbündeten Landes, gebeutelt von einem brutalen Angriffskrieg“, schreibt die Tageszeitung Kyiv Independent. Der Präsident derselben Ukraine, der man in den vergangenen drei Jahren immer wieder die amerikanische Unterstützung zugesichert hatte. Einige US-Kommentatoren äußerten den Verdacht, dass Trump und sein Vize Selenskyj bewusst eine Falle gestellt hätten.

Laut dem US-Außenminister Marco Rubio hatte Wolodymyr Selenskyj darauf bestanden, nach Washington, D.C., zu reisen: um einen Rohstoffdeal zu unterschreiben, de facto aber eher einen Rahmen ohne ausformuliertes Profitversprechen. Durch wirtschaftliche Investitionen in der Ukraine wollte Selenskyj der USA Anreize für weitere Unterstützung bieten.

Vielleicht hatte Trump von Selenskyj einfach dasselbe erwartet, was er in diesen Tagen von allen seinen Untertanen erwartet: unwidersprochene Unterwürfigkeit, aalglatte Komplimente, jeder in seiner geopolitisch festgelegten Rolle. Trump: der Gönner. Selenskyj: der Bittsteller. Doch Selenskyj hatte im Vorhinein angekündigt, keinen Waffenstillstand ohne Sicherheitsgarantien zu akzeptieren. Er nutzte das Treffen, um an die russischen Kriegsverbrechen zu erinnern und daran, dass man einem Waffenstillstand mit Putin nicht trauen könne. Als Vance ihm daraufhin Respektlosigkeit vorwarf, folgte ein scharfer Wortwechsel.

Vor laufenden Kameras verhöhnten Vance und Trump Selenskyj, ließen ihn kaum zu Wort kommen und warfen ihm vor, undankbar zu sein. „Ich habe Sie ermächtigt, ein harter Typ zu sein. Ohne die US wären Sie das nicht!“ Am Ende des Treffens sagte Trump mit einer ihm ganz eigenen Grausamkeit: „Das wird großartiges Fernsehen.“

Die Unterzeichnung des Abkommens platzte. Kurze Zeit später berichteten US-Medien, die Regierung könnte den Rest der von Amtsvorgänger Joe Biden bewilligten Militärhilfen nicht ausliefern, die in sechs Monaten auslaufen sollen. So groß wie jetzt war die Verletzlichkeit der Ukraine lange nicht mehr.

Die Ukrai­ne­r:in­nen sind stolz auf ihren Präsidenten

Es ist die Erniedrigung, die die Ukrai­ne­r:in­nen bis ins Mark traf: zu sehen, wie ihr Anführer vor den Augen der ganzen Welt um seine und somit auch um die ukrainische Würde ringen musste. Ihre brüchige Hoffnung, die sie nach drei Jahren Abnutzungskrieg und Zehntausenden von Toten und Verstümmelten in den US-amerikanischen Machtwechsel gesetzt hatten, zerschlug sich in diesen Minuten endgültig. Trotzdem sind die Ukrai­ne­r:in­nen stolz auf ihren Präsidenten, der den Übermächtigen die Stirn geboten hat.

Als ein Fox-News-Moderator Selenskyj wenige Stunden nach dem Vorfall im Interview fragte, ob er sich entschuldigen wolle, wich er zunächst aus. Er schlug einen versöhnlichen Ton an, lehnte eine Entschuldigung aber ab. Wofür auch? Dafür, dass er in einer unerträglichen Situation wie ein Mensch reagierte, ohne aufgesetzte Maske und ohne zu schleimen?

Für Russland ist das Bloßstellen der Ukraine der größte Triumph, in ihren kühnsten Träumen hätten sie sich kein besseres Szenario wünschen können. An allem ist angeblich Selenskyj schuld. Doch wie es jetzt weitergeht, das haben nicht nur Putin und Trump in der Hand. Durch die Blume sendete das Weiße Haus mit dem Eklat auch eine Botschaft an Europa: Aus einem Freund kann ein Feind werden. Wir sind nicht mehr eure Freunde. Trump spielt jetzt im Club mit den Rechtsradikalen und Autokraten der Welt und er zeigt keine Anstalten, diesen zu verlassen.

Der ukrainische Journalist Yuriy Romanenko stellt auf seinem Telegram-Kanal die Frage, ob sich „die europäische Twitter-Liebe für die Ukraine“ in konkrete Unterstützung umsetzen ließe: zum Beispiel, in dem die 250 Milliarden Euro aus eingefrorenen russischen Vermögen konfisziert und der Ukraine überlassen werden. Denn entscheidend ist, wie die EU, Großbritannien und auch die Türkei jetzt jenseits von großen Worten der Solidarität reagieren. Die USA sind kein verlässlicher Partner mehr. Deshalb kann Appeasement keine angemessene Strategie sein, auch wenn man nicht darum herumkommen wird, sich weiterhin mit den USA zu arrangieren.

Die Zeit ist gekommen, um eine neue Ordnung zwischen den europäischen Nationen und einer solidarischen europäischen Zivilgesellschaft zu schaffen. Dazu gehören eine maximale Entkopplung von den USA, Investitionen in Technologie, Wissenschaft und Industrie, der Aufbau einer neuen Sicherheitsarchitektur. Profitieren wird davon nicht nur die Ukraine.

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56 Kommentare

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  • Vor vielen Jahren wuchs ich in Berlin- Kreuzberg im amerikanischen Sektor auf und wurde zu Dankbarkeit zu den > erzogen. Mit dem Vietnam- Krieg diffundierte meine Dankbarkeit. Und nun ? Viele Jahre später ? Von einem ungebildeten, ungehobelten und geldgierigen Machthaber im Weißen Haus möchte ich weder beschützt noch bevormundet werden. Europa muss endlich zusammenhalten. Gute Ideen für ein gutes Europa- Bündnis scheint es in Norwegen, Dänemark , GB ... zu geben.

  • Immer ein Fehler, im Wahlkampf zu viel zu versprechen: Sofort Frieden.



    (bei Merz: Grenzen alle kontrolliert sofort, Steuer-Freibier für alle, Schuldenbremse, ...)



    Trump räumt den Fehler dann nicht mal ab, sondern macht ein Spielchen für Fox News und die eigene Gemeinde, als ob die Ukraine schuld wäre. Soft power genullt. Verlässlichkeit ist Kapital, auch hier.

  • Prof. Jeffrey Sachs hatte vor ein paar Tagen einen doch recht wahren Satz in der EU wiederholt, der glaub ich von Henry Kissinger stammt: 'To be an enemy of the United States is dangerous, but to be a friend is fatal“! Leider erfahren die Ukraine genau das gerade, aber in der Geschichte der US Außenpolitik sind sie nicht die Einzigen.

  • Unfassbares Versagen von Trump und Vance, die idiotische MAGA-Fraktion jubelt natürlich, Dummheit völlig entgrenzt.



    Trump versagt auf ganzer Linie, sein Leichtmatrosen-VP folgt ihm als dümmlicher Adlatus. Die Trump-USA tun so, als ginge sie die Welt nichts mehr an, Länder der USA sollen übelst über den Tisch gezogen werden oder sich verziehen. Man meint, sich dieses absurd-lächerliche Kolonialistengehabe leisten zu können.



    Das Erwachen wird kommen, es werden neue Allianzen geschmiedet, ohne oder sogar gegen die USA, deren Macht wird sich verringern.



    Unberechenbare Psychos können keinen Erfolg haben, weder politisch noch in der langen Sicht wirtschaftlich, das werden die USA noch lernen. Der Abstieg hat begonnen und wird schmerzhaft.

  • Und während wir alle vereint in Richtung Siegestor marschieren (Stichwort: europäische Einsatztruppe mit 100.000 Mann, siehe weiter unten), laufen uns bereits die ersten Beschwichtiger, vom Siegestor kommend, wieder entgegen (Beispiel: Botschafter Melnik aus Brasilien?).



    Mal sehen, was sich heute in London tut.

  • Keine F35 kaufen! Es gibt europäische Alternativen und an die nukleare Teilhabe glauben ist wie an den Weihnachtsmann glauben. Frage zu den Verteidigern der F35-Käufe: würdet Ihr Kampfflugzeuge von Putin kaufen? Nein? Warum dann Trump vertrauen?!

  • einer kurzen Meldung im Deutschlandfunk am gestrigen 1.3. war zu entnehmen, dass Australien explizit der Ukraine zugesichert hat, sie weiter zu unterstützen.

    Dabei kam mir unwillkürlich sofort der Gedanke, dass ja auch Kanada extrem unter verbalen Beschuss der US-Administration geraten ist.

    Daher fände ich die Frage, ob es eine sinnvolle Option sein könnte, wenn Europa diese beiden Länder „mit ins Boot“ holt: EU (nur die ‚willigen‘), die Briten und Kanada und Australien interessant...

  • Trump macht genau das was er angekündigt hat. Die EU wusste was er vorhat, hat aber Nichts unternommen. Jetzt ist schnelles Handeln nötig um militärisch zu bestehen Aber wahrscheinlich wird wieder ewig debattiert und wie in der EU üblich letztendlich auch wer das bezahlt. Man kann und darf jetzt nicht mehr auf die Zustimmung aller Mitgliedsstaaten warten. Es muss sehr schnell und konsequent gehandelt werden.

  • Wir müssen in Deutschland ganz ruhig sein, da wir in vielen Bereichen extrem abhängig von der USA sind. Wenn Trump mit dem Finger schnippst und uns ärgern möchte, geht hier nicht mehr viel: viele Firmen und millionen Privatanwender benutzen Office online und Windows mit Onlinekonto. Authentifizierungsserver gesperrt, nichts geht mehr. Amazondienste Musik-, Videostreaming gehen nicht mehr. Auf Einkäufe kann nicht mehr zugriffen werde. Netflix, Disney+ gesperrt. Viele Eltern werden von ihren Kindern angeschrien da kein Steem und die Dienste der großen Spieleanbieter mehr funktionieren. Von X, Facebook, Instagram, LinkedIn, die auch von unseren laut schreienden Politikern intensiv genutzt werden ganz zu schweigen. Appledienste weg, keine Anmeldungen mehr über Google-Dienste möglich, dann gibt es in jedem Haushalt reichlich Briefbeschwerer.



    Wenn Trump wollte, könnte er unsere Politiker im Krebsgang und nac…en Hinter. Um den Reichstag krabbeln lassen.

  • Die Militärbasen der U.S.A auf dem Hoheitsgebiet der BRD, können die nun endlich weg? Weshalb soll sich nur die BRD an Verträge im NATO-Rahmen halten müssen?

    • @Stein der Zweite:

      Eventuell ein probates Argument für eine Verhandlungsbasis. Aber erstmal sollten die Europäer sich untereinander einig sein, wohin die Reise geht. Vielleicht wäre es besser sich weitgehend aus dem Konflikt zwei imperialistischer Staaten herauszuhalten und " nur " die involvierte Ukraine, weiterhin nach Kräften zu unterstützen.



      Diplomatie ist jetzt auf ganzer Linie gefragt.

    • @Stein der Zweite:

      Selbst mit Trump sind US-Basen zwar nicht mehr der sichere Schutz vor Neonazis im Inneren, aber immer noch vor einem Autokraten im östlichen Äußeren unseres Landes.

  • Sind da seitens Deutschland nicht noch drei Milliarden offen, von denen Scholz nichts wissen will? Wird sich wohl wieder, wie immer, wenn der Staat nicht mag oder kann, die Zivilgesellschaft engagieren müssen? Freilich können die linken Spinner (O-Ton Merz) nur Geld spenden. Wie und wann die Ukraine damit zu Waffen und Munition käme, bliebe wieder ihr überlassen.

  • Was heißt hier, "die USA sind nun.."?



    Bei der FR wird man konkreter:



    www.fr.de/politik/...s-zr-93586610.html



    Dieser Artikel allein mag unbedeutend sein. Doch im Kontext würde er alles erklären.

    • @mdarge:

      Netter Link - Nix ist unmöglich Toyota...

  • Deutschland hat die Unterstützung der Ukraine viel zu spät (zu unvollständig) begonnen.



    Trump ist das, was man schon immer von ihm wusste.



    Eine Pseudodemokratie zeigt ihr wahres Gesicht.



    Ein Einwanderungsland wird eigentlich zum Auswanderungsland.

    • @snowgoose:

      Mehr Geld für Institutionen wie die Alexander-von-Humboldt-Stiftung, die Spitzenforschers nach Deutschland holen.



      Jetzt könnten wir mal, und günstig.



      Wenn wir denn dabei das Klima für Nichtdeutsche heiter gestalten.

    • @snowgoose:

      Kann man so nicht sagen. Trump verkauft auch Staatsbürgerschaften ...

  • Morgen (Sonntag) 14h Demo München Marienplatz "Europa steht zusammen - Stärke zeigen für Frieden und Freiheit" www.stern.de/gesel...lant-35510674.html

  • Wir könnten als Europäer schon lange, wenn wir wirklich wollten, was wir müssten: Als Gemeinschaft antreten und mit voller Wucht der gesamteuropäischen Wirklichkeit weltweit wirken. Aber dazu müssten wohl sowohl die rechten Nationalisten, als auch die Linken Internationalisten wohl zu tiefe Traditionsgräben überbrücken.

  • Ich finde, man bekommt sehr unterschiedliche Eindrücke, je nachdem ob man sich die ganzen 50 Minuten oder nur die letzten 10 anschaut. Die letzten 10 Minuten zeigen nur die Reaktion von Trump und Vance, aber Selenskyi hat die 30 Minuten nach einer militärischen Sicherheitsgarantie gefragt, und Trump war natürlich nicht begeistert. Trump sagte auch mehrmals, dass es nicht hilfreich wäre, wenn er irgendwelche Ausdrücke für Putin verwendete, was Selenskyi anscheinend wollte. Am Ende eskalierte das Ding. Was ist nun so falsch an der amerikanischen Haltung, dass man nach 3 Jahren Krieg nicht mehr einfach so weitermachen kann? Sicher, vor 3 Jahren hätte ich mir auch gewünscht, dass die Ukraine mit militärischer Hilfe ihre Gebiete zurück erobern kann, aber nun scheint das unrealistisch. Ich finde es schon erstaunlich, dass so viele Leser in der taz Trump vorwerfen, für einen Waffenstillstand als Vorbedingung für einen wirklichen Frieden zu sein. Waffenlieferungen haben wir 3 Jahre probiert (natürlich am meisten von den Amerikanern), und es scheint Zeit für einen neuen Versuch zu sein.

    • @bvbfan:

      Äußerst ungewöhnlich, wie die ARD-Korrespondentin betonte, war die lange Dauer der Öffentlichkeit. Tacheles redet man eigentlich, nachdem die Presse draußen ist. Dass das Ende nicht provoziert, sondern geplant war, hat eine gewisse Wahrscheinlichkeit.



      Früher mehr zu liefern wäre eine Idee gewesen, und jetzt: soviel, dass Putin ein Rollback ernsthaft fürchtet. Sonst verhandelt man bis 2026.

    • @bvbfan:

      An der Haltung, dass man nach 3 Jahren "Spezialoperation" nicht "einfach so weitermachen kann", ist nichts grundsätzlich falsch.

      Dass Trump aber dafür die Ukraine verkauft, ist das Inakzeptable.

      Natürlich nur für die Europäer und die Ukrainer.

      Mit Sicherheitsgarantien für die Restukraine hätte Selenskyj vermutlich leben können.

      Auf die Abtretung der eroberten Gebiete hatte man sich ja bereits in Istanbul geeinigt.

      "Waffenstillstand" klingt so wunderbar neutral.

      Ist er aber häufig nicht.

      Weil eine Seite besser Ressourcen wiederaufrüsten kann als die andere.

      Natürlich kann man für einen neuen "Versuch" sein.

      Ich glaube, das sind die europäischen Regierungen langsam auch.

  • „Ich habe Sie ermächtigt, ein harter Typ zu sein. Ohne die US wären Sie das nicht!“ Das sagt doch wiedermal alles über Trump & Co. Die führen sich auf wie Al Capone. Staatsmänner und -frauen führen sich anders auf; auch im Sinne einer TV-Aufführung! Schutzgelderpresser sind sie. Nichts anderes als armseelige Verbrecher. Wie in den schäbigen 1920 -er Jahren in Amerika. Das ist von Anfang an keine demokratische Regierung. Wir wollten es nur nicht wahrhaben. Jetzt ist jeglicher Zweifel dahin. Auf Wiedersehen Amerika, bis die Demokratie zurück ist. Das müsst ihr aber erstmal im eigenen Land klar machen.

  • Die Macht von Donald Trump beruht hauptsächlich darauf, wie er es meisterhaft versteht, auf der Klaviatur gewisser sozialer Medien zu spielen.

    Es scheint mir von entscheidender Bedeutung, Leuten wie Donald Trump die Verfügung über den öffentlichen Raum nicht zu überlassen,



    sondern hier Grenzen zu setzen.

    Es müssten also alternative soziale Netzwerke aufgebaut werden.



    Ein Beispiel ist Signal.

    Während Facebook, WhatsApp und anderes dem nicht vertrauenswürdigen Mister Zuckerberg gehören, ist das bei Signal nicht der Fall.

    Signal ist nur ein Beispiel: es müsste mehr davon geben.

  • Trump will die Bodenschätze. (Obwohl sowohl USGS als auch deutsche Geologen feststellen, dass noch überhaupt nicht klar ist, wie groß die Ressourcen sind, nichts ist erschlossen, es gibt wenig harte Daten und Proben, die Kosten der Aufbereitung sind allenfalls grob geschätzt).



    Wenn Trump die von Selensky-Ukraine nicht erpressen kann (deal fail =;-)) dann wechselt er auf die Seite Putins, der ebenfalls ein Angebot gemacht hat - über alle Ressourcen, die er erobert hat und noch erobern will.



    Aber die Bedeutung des Satzes "USA sind kein Partner mehr" - nicht nur Trump oder die abgedrehten Reps- hat die Qualität von "Zeitenwende". Was da alles wegbricht, wo man überall Eigenständigkeit und Unabhängigkeit neu schaffen muss, dass zu erfassen dürfte alles sehr schwer fallen und Zeit kosten.



    Und mit der scholzigen Deutschlandgeschwindigkeit sind wir nicht weit gekommen - früher hieß das "Lahmarschig" . Ob Merz der Aufgabe gewachsen ist, bezweifele ich stark. Wenn ich lese, dass er einen Netanjahu trotz internationalem Haftbefehl einlädt und unbehelligt ziehen lassen will , dann hat er Auskünfte über seinen Kopf gegeben, die gruseln.



    "Mehr Autonomie" wird das Wort des Jahrzehnts.

  • Ich fürchte, als Nächstes wird Musk Starlink abschalten.



    Zuviel Machtfülle konzentriert in den Händen einer Mafia - jetzt haben wir den Salat.

  • Durch sein Handeln produziert Trump immer mehr Probleme für die Ukraine, für Europa, für die USA und für Trump selbst.



    Seine Zollpolitik treibt die US-Inflation, diese steigert in den USA die Preise vor allem für Lebensmittel und Energie, die er ja senken wollte.



    Seine Zollpolitik soll befreundete Staaten zur Befolgung seiner Befehle zwingen und erreicht bloß die Abwendung dieser von den USA.



    Seine Gegner in den USA stehen schon in den Startlöchern.



    Im US-Repräsentantenhaus steht es 220 zu 215.



    Im US-Senat steht es 53 zu 45 zu 2.



    Trump hat 2 Millionen Wählerstimmen mehr als Harris bekommen,



    2 von 155 Millionen, nicht gerade berauschend.



    77 Millionen Trumpisten bei 340 Millionen Einwohnern.



    Wohl kaum eine Mehrheit.



    Trump liefert nicht, die US-Einwohner wenden sich schneller von ihm ab, als er das wahr haben will; die "Investoren" sind bereits dabei.



    Trump gescheitert.



    Putin hat Oberwasser.



    Die Ukraine ist fast so verwüstet wie der Gazastreifen.



    Russland ist ausgepowert.



    Putin erreicht einen Pyrrhussieg.



    Und die Welt liegt in Trümmern.



    Die Oligarchen in Ost wie in West haben gewonnen?



    Die Welt hat das Nachsehen.

  • Schon nach der Rede von VP J.D. Vance in meiner Heimatstadt München in der vorvergangenen Woche habe ich versucht einen positiven Aspekt der aktuellen Geschenisse zu finden.



    Es mag etwas zu Selbstbedienung zu sein; aber man könnte jetzt behaupten dass Deutschland nun die Weltweit größte demokratische Volkswirtschaft darstellt.

    Zu den höheren finanziellen Aufwendungen zur Sicherstellung der Landesverteidigung darf ich an dieser Stelle das heranziehen der Landbesitzer empfehlen. Natürlich ohne die Möglichkeit diese Immobilienbezogene Ausgabe auf Mieter abzuwälzen.

  • Die europäischen Staaten sollten eine Einsatztruppe mit 100.000 Soldaten bilden und in die Ukraine schicken. Mit allem was sie haben.

    Zugleich sollten die USA aus der Nato ausgeschlossen werden und die USA veranlasst werden alle Militärbasen in Europa zu räumen.

    Wenn die USA kein Weltpolizist mehr sein wollen, sie keine Militärbasen mehr in Europa haben, dann wird auch der Dollar keine Weltwährung mehr sein und die USA mit ihren 33 Billionen bald pleite gehen, weil ihnen keiner mehr Kredit gibt.

    Europa muss für sich einstehen und mit seiner Einsatztruppe mit 100.000 Soldaten in der Ukraine Russland veranlassen, die besetzten Gebiete in der Ukraine zu räumen.

    • @Paul Schuh:

      Zitat : Die europäischen Staaten sollten eine Einsatztruppe mit 100.000 Soldaten bilden und in die Ukraine schicken. Mit allem was sie haben.

      Sicher? DAS wäre eine Kriegserklärung an Russland und dann die Amis ausschließen? Sorry, aber was können die erreichen?



      Und was machen die Russen? Eine Atomrakete nach Berlin und eine nach Warschau und schon wird kapituliert. Oder glauben Sie Franzosen und Briten schießen zurück? Riskieren Totalzerstörung. Sie spielen ganz schön leichtsinnig mit der Zerstörung der Welt vor lauter Kriegstreiberei.

  • Tjoa. Die EU ist halt mittlerweile nur noch absatzmarkt fuer die usa und china...

  • Wir sind nicht nur von den USA verlassen, sondern wir sind mit den USA im Krieg. Was jetzt passiert hat nichts mit Partnerschaftsverlust zu tun. Trump und seine braunen Gesellen haben uns den Wirtschaftskrieg erklärt. Es wird Zeit sämtliche Zusammenarbeit mit der NSA, dem FBI und den politisch Verantwortlichen in den USA zu canceln. Jetzt braucht es ein starkes und einiges Europa und viel Geld für die Ukraine.

    Ohne GB ist das nicht zu stämmen, die sind hier mit der atomaren Bewaffnung unsere letzte Hoffnung.

  • Zur Erinnerung an die weitsichtigen Worte von Kamala Harris:



    x.com/archivekamal...895565994695016743

  • "Staaten haben keine Freunde, sondern nur Interessen" (Charles De Gaulle). Die USA sieht in China den Haupt-Konkurrenten, also den Hauptfeind. Der fortdauernde Ukraine-Krieg treibt Russland in die Abhängigkeit von China. Die Opferung der Ukraine und der europäischen Sicherheit zugunsten einer us-amerikanischen Werbung um Russland sind deshalb ein Stück perverser Logik.

    • @Wondraschek:

      Ja, nämlich der, daß sich selbst die USA nicht gleichzeitig mit China UND Russland militärisch anlegen kann. Sonst läuft das wie bei den Taschendieben am Bahnhof: Russland lenkt ab und China greift zu.

  • Trumpmuskovia formerly known as USA behandelt jetzt auch Europäer auf offener Bühne so, wie es die Staaten des Trikont hinter den Kulissen schon immer behandelt hat: Fresst oder sterbt. Das ist bitter. Und für die Transatlantiker umso mehr, da Trumpmuskovia zur Zeit alle, sogar noch die wildesten Vorurteile der Antiamerikaner von links bestätigt. Freiheit, Demokratie Menschenrechte, Rechtsstaat ... haben nur noch in Europa ein Zuhause. Wie lange noch?

  • Wie es ist wenn Akteure, die bislang ausschliesslich Profite erwirtschaftet, jedoch keinerlei Ahnung von politischer Führung oder gar von komplizierten internationalen Zusammenhängen haben, das war deutlicher als gestern kaum zu sehen. Solche Leuten handeln und denken gnadenlos auf den eigenen Vorteil hin und auf sonst gar nichts. Es wird interessant wie sich unser nächster Kanzler hier geriert. Der stammt aus der gleichen Ecke. Seine bisherige Performance wirft viele Fragen auf, schon jetzt....

  • Die EU muss jetzt dringend auf die eine Art reagieren, die Trump wirklich versteht: Sie muss ein Verbot der trumpistischen Lügenschleudern seiner Oligarchenfreunde Musk und Zuckerberg anstreben; sie muss klar machen, dass wenn er nicht mehr unser Freund sein will, wir auch nicht mehr seiner sein können und dass das Verhalten seiner Vorgänger kein Ausverkauf amerikanischen Vermögens war, sondern ebenjenen Wohlstand gesichert hat.

    Es ist ein klassisches Win-Win: Entweder Trump sieht ein, dass er eben doch nicht der König der Welt ist und lenkt ein, oder aber wir sind diese AfD-Werbeplattformen, die unsere Gesellschaft langsam vergiften, endlich los.



    Vielleicht können sich dann sogar endlich europäische Firmen etablieren, die sich an europäisches Recht gebunden fühlen.

  • "Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit hat begonnen" sagt Außenministerin Baerbock und hat damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Es sind, das sei erlaubt zu sagen, Verbrecher mit denen man es zu tun hat, mit Putin, Trump, Vance und allen die sich diesem Komplott angeschlossen haben. Und man kann es nicht oft genug wiederholen: Die Ruchlosen werden auch demnächst in unserem Parlament sitzen, weswegen ein Verbotsantrag gegen die AFD beim BVerfGE unbedingt gestellt werden muss.

    • @shitstormcowboy:

      Wahre Worte!!!

  • Was sagen eigentlich die in den Vereinen wie Atlantikbrücke etc. dazu. Brücken zu oder gleich ganz abgebrochen?



    Was jetzt auf jeden Fall wichtig wäre, die Stärkung und Härtung unserer Demokratie, denn für die haben ja die Trumpisten und ihre neuen Freunde ja nur Verachtung übrig. Daher gilt es jetzt deren Fanclubs hier in die Schranken zu weisen.

    • @Axel Schäfer:

      Viele Mitglieder der Atlantikbrücke finden das nicht gut, aber es gibt da natürlich auch Ausnahmen wie z.B. der ehem. Gesundheitsminister Spahn. Der findet das VErhalten von Trump & Co ausserordentlich gut. Auch Manfred Weber ist einer der Trump den Rücken stärkt. Da sitzen noch einige von diesen Möchtegerndiktatoren unter uns. ein besonders Augenmerk gelte den Orbanfreunden in der CSU. Bald wird es wieder Kondolenzbesuche in Ungarn und in Russland geben. Hr. Krah ist ja nun im Bundestag angekommen und lässt sich bald seine kommenden Tripps zu seinen kriminellen Freunde in Russland mit Steuergeldern bezahlen. Wetten!

  • All das hätte man sich ersparen können, wenn die Demokraten den Arbeitern mehr Geld gegeben hätten. Aber die Demokraten in den USA haben seit Jahrzehnten vor allem die Wall Street zufriedengestellt. Und gedacht, dass wenn es der gut geht, wird es den Arbeitern auch gut gehen - zumindest irgendwann. Aber ein Arbeiter sagte vor der 2. Wahl von Donald Trump: "ich habe von Trump während der Pandemie einen 50 Dollar Scheck bekommen. Das war mehr als ich jemals von den Demokraten bekommen habe. Ich werde wieder Trump wählen" . Die Demokraten haben nie kapiert, dass es nicht auf tolle Wirtschaftsdaten ankommt, sondern darauf, was die einfachen Menschen an Geld in der Tasche haben.



    Auch hier hat haben CDU, SPD und Grüne kein Problem damit, dass das Vermögen der 500 reichsten Deutschen von 2020 bis 2024 von 600 Mrd. € auf 1100 Mrd. € angestiegen ist, während die meisten einfachen Menschen weniger in der Tasche haben, sich in jedem Fall weniger leisten können. Deshalb folgende Petition:



    innn.it/schutzgegenafdinsgrundgesetz

  • Schwer vorstellbar, dass Trumps Beitrag zur Spaltung des Westens und der Welt zu größerer Einigkeit in Europa oder einer int’l Allianz unabhängiger Staaten führen wird.

    In Deutschland hat man nach 1945 nicht wirklich gelernt, dass Nationalismus keine Garantie für Frieden ist. Man hat sich kurzerhand zu von den Auswüchsen des Nationalsozialismus Befreite erklärt, um dem liberalen Sozialdarwinismus frönen zu können. Ob in Politik, Wirtschaft, Sport, Bildung oder Kultur, man hat auf allen Ebenen von der Schule über den Betrieb und das Parlament bis zur internationalen Bühne an dem meritokratischen Prinzip festgehalten: Möge der Bessere gewinnen und die Trophäe erobern. Wer aber immer auf Wettbewerb gesetzt hat, u.a. weil man sich zu den Gewinnern zählte und an der Seite starker Mitkämpfer sah, wird es schwer haben, echte Partner für eine echte Wende zu finden. So soll es jetzt ausgerechnet ein starkes Europa richten, vereint gegen Russland, China, USA und den Rest der Welt? Ein starkes Europa war ja schon immer im deutschen Interesse, Exportüberschüsse inklusive.

  • „ Einige US-Kommentatoren äußerten den Verdacht, dass Trump und sein Vize Selenskyj bewusst eine Falle gestellt hätten.“

    Daran habe ich gar keinen Zweifel. Ich finde sogar, dass das ziemlich offensichtlich ist.



    Und sein unverschämt zynischer, letzter Satz, das würde großartiges Fernsehen, hat das noch unterstrichen.

  • Wenn Merz'ens Vergleiche und Sprachbilder berechtigt sind zum Thema Tassen, wäre ein Adressat im Weißen Haus. Disruption mit Explosion ohne Not, der Mann mit Zugang zu Atomwaffen vollkommen diplomatisch überfordert, unterkomplex in Weltpolitik und unsouverän vor laufender Kamera. Clown und Joker sind verwandt.

  • Seit der Monroe Doktrin wird aus US Sicht amerikanischen Interessen alles untergeordnet. In diesem Sinne waren wirtschaftliche und sicherheitspolitische Interessen zwischen den USA und Europa immer nur Kooperationen.

    Wurde nur hierzulande immer als Partnerschaft umgedeutet. Das einzige was sich jetzt geändert hat ist, dass die demokratischen Werte auch nicht mehr ansatzweise geteilt werden.

    Trumps Machiavellismus bietet dafür auch keinen Ansatz. Wenn Europa sich jetzt verwundert die Augen reibt, bedeutet es lediglich das es aus dem Dauerschlaf erwacht ist.

    Fehlt noch der nächste Schritt, sich von der Illusion einer Partnerschaft zu befreien oder wie es der saudische Kronprinz einmal formuliert hat "wer ist schon so naiv und vertraut Washington".

    • @Sam Spade:

      Man sollte Trump nicht verharmlosen, indem man sein Verhalten zum amerikanischen Normalfall erklärt. So wie er hat sich noch kein Präsident benommen, nicht nur der Ukraine gegenüber. Natürlich war das Verhältnis der USA immer auch von Eigeninteresse bestimmt, aber man ging doch davon aus, daß man gemeinsame Werte hat und es nur eine gemeinsame Sicherheit gibt. Und da waren die USA schon ein verläßlicher Partner. Außerdem: Verfolgt Trump wirklich die Interessen der USA? Und nicht vielmehr die Putins und eigenen?

    • @Sam Spade:

      Dem stimme ich völlig zu.



      Diese europäische Naivität (die nehme ich übrigens an vielen Stellen wahr) ist aber auch nicht der richtige Weg. Damit einher geht nämlich, dass nationale Interessen ständig internationalen Verträgen untergeordnet werden (siehe Lieferkettengesetz, Asylgesetzgebung, usw.).

      Ich wünsche mir einen gesundes Mittelmaß in Europa aus dem amerikanischen und dem aktuellen europäischem Ansatz.

  • Er hat es schon während seiner ersten Amtszeit angekündigt. Was hat Europa sich gedacht? Ach, das macht er schon nicht? Der wird schon nicht nochmal ins Weiße Haus einziehen? Tja, dumm gelaufen.

  • Danke. Klarere Worte kann man nicht finden. Die Folgen werden dramatischer sein - auch für die USA - als es uns momentan bewusst ist; nicht nur was den Wunsch nach Atomwaffen aller Nationen betrifft. Die multipolare Welt der Zaren und Autokraten erwacht und Amerikas freundschaftliche Hegemonie endete gestern. Ein historisches Ereignis.

  • Vorher spielten Sie nicht in dem Club? Zumindestens spielen sie seit ca. 10 Jahren im Club der Oligarchen mit!

    Ich finde den ständig erhobenen moralischen Zeigefinger der westlichen Zivilgesellschaften unerträglich!

  • Die USA sind kein Partner mehr und sollten Europa verlassen. Das bedeutet aber eine europäische Armee, Wehrdienst und ggf. ein atomar bewaffnetes Deutschland oder Polen um sich gegen die Imperialisten zu verteidigen. Also zurück in die 1980er Jahre.

    Allerdings bezweifele ich das das mit 30 % linken Wählern machbar ist. Dunkle Zeiten ziehen herauf für Europa und die Demokratien.

    • @Franz Tom:

      Sich als Europäer als Opfer von Imperialisten zu sehen ist schon schräg.

  • Es mag ein abgekartetes Spiel gegen den ukrainischen Präsidenten gewesen sein, um zu provozieren. Am Ende ist das egal. Was nicht egal ist, es sind Trump und Vance, die die Ukraine demütigen wollen und Russland stärken wollen.



    Die USA sind jetzt nicht mehr in der Rolle, in der sie sich so gesonnt haben: Wir sind die Guten, die anderen die Bösen. Es ist vermutlich eher umgekehrt, selbst wenn man bedenkt, dass sie schon immer nach allen Rohstoffen der Welt gegriffen haben. Ab jetzt verstecken sie ihre imperialistischen Ambitionen nicht mehr hinter fadenscheinigen Motiven.



    Damit begeben sie sich auf die gleiche Ebene wie Putin.



    Selbst China ist dagegen "höflicher".