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Manifest von SPD-AltvorderenMützenich fordert respektvollere Debatte

Ex-SPD-Fraktionschef Mützenich zeigt sich irritiert über die harsche Kritik an dem von ihm mitunterzeichneten „Manifest“ zur Außen- und Friedenspolitik.

Kritisiert den Ton in der Kontroverse um das auch von ihm unterzeichnete „Manifest“: Rolf Mützenich (SPD) Foto: Kay Nietfeld/dpa

Berlin taz | Der ehemalige SPD-Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich kritisiert den Ton in der Kontroverse um das auch von ihm unterzeichnete „Manifest“ zur Außenpolitik. „Ich würde mir eine ernsthaftere und respektvollere Debatte über die Inhalte des Papiers wünschen“, sagte Mützenich der Rheinischen Post. Das sei notwendig und auch immer noch möglich.

„Manche Vorhaltungen und manche Verkürzungen bis hinein in meine Partei haben mich in den vergangenen Tagen aber schon geschmerzt“, sagte der SPD-Politiker weiter. Das „Manifest“ sei kein Appell an die Regierung, sondern diene als als innerparteilicher Debattenbeitrag. So verlange er keine unmittelbaren Schritte. „Aber ich verlange einen respektvollen Umgang mit den Unterzeichnern“, sagte Mützenich. Er nenne „ja Befürworter von massiver Aufrüstung auch nicht Kriegstreiber“, sondern setze sich mit ihren Argumenten auseinander. „Das erwarte ich auch andersrum“, sagte er.

In ihrem am Mittwoch veröffentlichten „Manifest“ mit dem Titel „Friedenssicherung in Europa durch Verteidigungsfähigkeit, Rüstungskontrolle und Verständigung“ fordern die rund hundert Un­ter­zeich­ne­r:in­nen eine Umorientierung der deutschen Außenpolitik. „Militärische Alarmrhetorik und riesige Aufrüstungsprogramme schaffen nicht mehr Sicherheit für Deutschland und Europa, sondern führen zur Destabilisierung und zur Verstärkung der wechselseitigen Bedrohungswahrnehmung zwischen Nato und Russland“, schreiben sie und warnen vor einem Rüstungswettlauf

Zwar seien eine verteidigungsfähige Bundeswehr und eine Stärkung der sicherheitspolitischen Handlungsfähigkeit Europas notwendig, heißt es in dem Positionspapier weiter. Das müsse „aber in eine Strategie der Deeskalation und schrittweisen Vertrauensbildung eingebettet sein“. Um eine möglichst schnelle Beendigung des Tötens und Sterbens in der Ukraine zu erreichen, bräuchte es „eine Intensivierung der diplomatischen Anstrengungen aller europäischen Staaten“, heißt es in dem Papier, das unter anderem Ex-Parteichef Nobert Walter-Borjans, Ex-Finanzminister Hans Eichel, der frühere Bremer Bürgermeister Carsten Sieling sowie die Bundestagsabgeordneten Sanae Abdi, Nina Scheer und Maja Wallstein unterzeichnet haben.

SPD-Spitze geht auf Distanz

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wirft seinen Par­tei­freun­d:in­nen „Realitätsverweigerung“ vor. „Putin verweigert jede Friedensverhandlung“, sagte er am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „maybrit illner“. Den Menschen jetzt zu sagen, Europa müsse auf Russland zugehen und Europa müsse diplomatische Lösungen finden, die Putin konsequent ausschlage, wäre ein aussichtsloses Unterfangen. „Wie man sich in dieser Phase eine engere Zusammenarbeit mit Russland auch nur vorstellen kann, ist völlig befremdlich“, kritisierte Pistorius.

Auch Parteichef Lars Klingbeil ging auf Distanz zu dem „Manifest“. „Ich habe eine andere Meinung“, sagte er am Donnerstag in Berlin. Russland sorge für unfassbares Leid in der Ukraine und dafür, dass dort jeden Tag Menschen sterben. Wladimir Putin könnte den Krieg sofort beenden. „Er tut es aber nicht.“ Es habe zuletzt viele diplomatische Bemühungen gegeben, den Ukraine-Krieg zu beenden, der russische Präsident lasse sich darauf aber nicht ein. Klingbeil betone, mit ihm werde es „keine Kehrtwende“ in der Politik der SPD und der Bundesregierung geben.

„Manifest“-Mitunterzeichner Ralf Stegner rief dazu auf, beim SPD-Parteitag Ende Juni eine Debatte über den Kurs seiner Partei in der Friedenspolitik zu führen. „Wenn wir als SPD nicht Richtung zehn Prozent rutschen wollen, müssen wir darüber diskutieren, wie wir uns für Frieden und Abrüstung einsetzen“, sagte der Bundestagsabgeordnete den Funke-Zeitungen vom Freitag.

Gysi schlägt gemeinsame Konferenz vor

Harsche Kritik kommt aus den Reihen der Grünen, der CDU und der FDP. „Einmal mehr verschließen die immer gleichen Herren die Augen vor der brutalen Realität in der Ukraine & den sehr offensichtlichen Sabotageversuchen der Istanbuler Gespräche durch den Kreml“, schrieb die Bundestagsabgeordnete Agnieszka Brugger auf „X“. Noch heftiger teilte dort ihr Fraktionskollege Robin Wagener aus: „Antiamerikanismus und Überforderung mit Veränderung, führt zu Flucht in die Hoffnung auf Freundschaft und Stabilität mit Diktatoren.“

Der CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke bescheinigte seinen früheren Parteifreund:innen: „In Sachen Russland muss man hier eine Lernkurve wie bei einem Hirntoten feststellen.“ Die Naivität der „Manifest“-Unterzeichner:innen „gefährdet unsere Sicherheit“, twitterte das frühere SPD-Mitglied. Die FDP-Europaabgeordnete Agnes Strack-Zimmermann bezeichnete Mützenich und Stegner auf „X“ als „die Ewiggestrigen der deutschen Sicherheits- und Außenpolitiker“. Ihr „Manifest“ sei ein „realitätsverweigerndes Pamphlet voller fataler Fehleinschätzungen, Kotau vor einem Kriegsverbrecher und Verhöhnung der Opfer“.

Aus der Linkspartei kommen hingegen positivere Worte. „Dieses SPD-Manifest sagt: Irgendwann werden die Waffen schweigen, dann müssen wir langsam anfangen, wieder Vertrauen aufzubauen“, sagte Linken-Parteichef Jan van Aken am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Lanz“. Dass vertrauensbildende Maßnahmen „jetzt noch gar nicht denkbar“ seien, wisse „ein Mützenich von der SPD genauso wie ich“. Aber darüber nicht nachzudenken, würde bedeuten, „die Zukunft zu verschenken – und das dürfen wir auch nicht tun“, sagte van Aken. „Wenn unsere Kinder hier in 50 Jahren zusammensitzen, dann ist Russland immer noch unser Nachbar.“

Er stelle fest, dass es „eine SPD-Minderheit gibt, die unseren Vorstellungen doch recht nahe steht“, sagte der Linken-Altvordere Gregor Gysi am Freitag. Der Berliner Bundestagsabgeordnete schlägt den „Manifest“-Verfasser:innen eine gemeinsame Konferenz vor. Auf der könnte überparteilich und mit Di­plo­ma­t:in­nen sowie Wis­sen­schaft­le­r:in­nen über Ansätze zur Entspannungs- und Friedenspolitik im 21. Jahrhundert beraten werden. „In Zeiten wie diesen ist das bitter nötig“, sagte Gysi.

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36 Kommentare

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  • "Manifest" ist eben ein grosser Anspruch und wenn es Kritik dran gibt, wird die eben auch scharf fromuliert...

    Jede(r) kann sich das Manifest auf der SPD-Seite durchlesen. Der vorletzte Punkt zeigt exemplarisch, wie verschiedene Thermenbereiche eklektisch vermischt werden und ein realitätsfernes Bild der Interessen Russlands gezeichnet wird:

    "Schrittweise Rückkehr zur Entspannung der Beziehungen und einer Zusammenarbeit mit Russland sowie die Berücksichtigung der Bedürfnisse des Globalen Südens insbesondere auch zur Bekämpfung der gemeinsamen Bedrohung durch die Klimaveränderungen."

    Dies suggeriert, eine Entspannung der Beziehung zu Russland (sicherheitspolitisch wünschenwert und notwendig) würde dem "globalem Süden" oder dem Kampf gegen den Klimawandel zugutekommen. Dabei sind beide Themen Russland herzlich egal und sind dort im Gegenteil als westliche / woke Themen diskreditiert.

    • @Newjoerg:

      Nicht nur egal. Russland ist eines der ganz wenigen Länder, die tatsächlich von einer deutlich wärmeren Erde in der langfristigen Summe profitieren würden. Deshalb sind sie entschiedene Gegner jeder dagegen ankämpfenden Klimapolitik.

  • Mützenich hat natürlich Recht; es ist aber trotzdem traurig, dass es überhaupt nötig ist, solchen minimalen Anstand einfordern zu müssen. Das ist ja nicht nur eine Frage der Höflichkeit, sondern rührt ans Wesen einer Demokratie, die ja vom Meiniungspluralismus lebt. Polt hat diesen herrischen Habitus mal schön auf den Punkt gebracht: "Wir brauchen keine Opposition, weil wir sind schon Demokraten." Das das mittlerweile auch liberale Kreise so sehen (und dabei den eigenen Extremismus nicht mehr bemerken) finde ich erschreckend.

    • @O.F.:

      Jaja, wenn nicht alle meiner Meinung sind, dann muss das Problem auf der Meta-Ebene liegen….

      • @Suryo:

        Wenn nicht alle meiner Meinung sind, führe ich eine gesittete Diskussion - und genau das meine auch M. Sie weichen also dem Punkt aus und genau das illustriert das Problem.

  • Es liegt mir in diesem Falle fern zu diagnostizieren was im Kopf von Herrn Mützenich oder jenen die ihn kritisieren vorgeht jedoch ist neben den Aussagen im Manifest auch immer wichtig zu sehen von wo sie kommen. Im Falle von Herrn Mützenich jemand der zum Beispiel gegen die Aufhebung der Reichweitenbegrenzung und für ein Einfrieren des Konflikts war. Ob sich seine Position zu diesen beiden Punkten geändert wann konnte ich heute Vormittag nicht herausfinden.



    Vielleich weiß dort jemand anderes mehr.

    Bei den reichweitenbegrenzungen oder auch der Begrenzung nicht auf russisches Territorium feuern haben wir gesehen:



    die russische Artillerie wurde unmittelbar hinter der Grenze aufgestellt und danach damit Städte bombardiert als wollte man sagen "ätschibätsch ihr dürft euch nicht wehren"

    Faiererweise muss man sagen dass Herr Mützenich im Gegensatz zu Personen wie Frau Wagenknecht sich nicht komplett gegen Waffen ausgesprochen hat.

    Jedoch sind eben auch Kontext und frühere Aussagen eines Individuums reelvant bei der Bewertung eines solche Manifests.



    Mir persönlich stellt sich die Frage ist dieses Manifest so gemeint wie es geschrieben ist oder ein "einfrieren light".

  • Mützenich, Stegner & Genossen geht es offenbar darum öffentlich mal wieder als irgendwie noch wichtig wahrgenommen zu werden. Bedauerlicherweise bezahlen sie dies mit dem Preis der bewussten Realitätsverweigerung über die Interessen Putins und der Erzeugung eines öffentlichen Risses in der Koalition. Inhaltlich läuft dieses sogenannte Manifest unvermeidlich darauf raus Putins strategisches Ziel einer Imperialen Einflussphäre in Osteuropa anzuerkennen um wieder Ruhe und billige Rohstoffe zu kriegen. Als ehemaliges SPD Mitglied sage ich dass ist keine Friedenspolitik sondern ein Verrat an der Freiheit und Sicherheit der Menschen in der Ukraine, Litauens, Lettland, Estlands, Moldaviens, Belarus und eventuell sogar Polens. Das ist moralisch und politisch vollkommen inakzeptabel

  • Ein respektvoller Umgang sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Man muss die Meinungen von Mütznich und Co. nicht teilen, auch wenn es sicherlich sinnvoll wäre sich sachlich damit auseinanderzusetzen.



    Die UdSSR war fast bis zum Ende ein Staat, der seine Einflusszone ausweiten wollte (Afghanistan war der letzte Versuch).



    Ich bin immer wieder überrascht darüber wie wenig Kenntnis über die UdSSR vorherrscht und wie diese im Nachhinein verklärt wird. Anscheinend scheinen lediglich Ältere, wie. den SPD Manifestunterzeichbern noch bewusst zu sein, dass die UdSSR noch extremer als Russland heute war.



    Man konnte sich mit der UdSSR einigen, weil man zum Glück bereit war zu extremen Zugeständnissen:



    z.B.



    www.arte.tv/de/vid...uer-chruschtschow/



    Zu behaupten, dass es schwieriger wäre sich mit Putin zu einigen als mit den Verbrechern Stalin, Chruschtschow usw zeugt von mangelnden Geschichtskenntnissen.

    • @Alexander Schulz:

      Es wurde Ihnen doch nun wirklich oft genug erklärt, was die Unterschiede zwischen der UdSSR und der Diktatur Putins sind. Um nur ein Beispiel zu nennen: Chruschtschow wurde nach der Kubakrise zum Abtritt gezwungen. Etwas ähnliches ist heutzutage absolut unvorstellbar.

      Vielleicht glauben Sie ja der notorisch prorussischen Berlinskaja Prawda? Selbst die hat vor wenigen Tagen noch einmal detailliert herausgearbeitet, was die fundamentalen Unterschiede sind.

  • Dass Herr Mützenich den Text vom "Manifest" zu einem "Debattenbeitrag" runter stuft, sagt alles.

  • Interessant!



    Nachdem ja in verschiedenen Zusammenhängen über die Linke geschrieben wird, wird in diesem Artikel erstmals darauf hingewiesen, dass sich hier Positionen überschneiden.



    Das ist im Eifer des Gefechts den linken KommentatorInnen wohl entgangen.



    Es ist beruhigend, dass Friedenspolitik nicht bei Allen PolitikerInnen zum Fremdwort geworden ist- das gilt aber offenbar nicht für die Grünen, die argumentativ auf einer Linie mit der CDU und der FDP liegen - peinlich!



    Die Superlative und Angriffe sollten etwas abgerüstet werden.



    Die SPD ist offenbar eine Demokratische Partei, die auch zwei Meinungen zulässt.



    Das es das in der Union noch nie gab, ist bekannt, dass dies auch der Stand bei den Grünen ist, ist eine traurige Entwicklung.



    Frieden muss das Ziel sein, dafür gilt es zu kämpfen - auch ohne Waffen!

  • Wieso müssen die Medien auf diesen verblendeten Schwachsinn aufspringen, dieses Manifest verdient heute nur eines, gleichgültig ignoriert zu werden, denn es hat mit der heutigen und der morgigen Realität nichts zu tun. Dieses Manifest ist vielleicht 30 Jahre oder mehr zu früh aus der Schublade geholt worden.

  • Ich bin es gewohnt, von sog. "Pazifisten" wahlweise als Sofakrieger, Kriegstreiber oder Bellizist bezeichnet zu werden. Insofern überrascht mich die sensible Ader der Moskauversteher schon ein wenig.

  • Respekt kann man nicht einfach so fordern, man muß sich ihn verdienen. Dieses "Manifest" erweckt wahrheitswidrig den Eindruck, es hätte in letzter Zeit keine diplomatischen Versuche zur Beendigung des Ukraine-Konflikts gegeben. Dabei ist US-Präsident Trump brutal weit gegangen mit Druck auf die Ukraine und er öffentlichen Demütigung Zelenskys, um Putin entgegenzukommen und dadurch Rußland zu einem Waffenstillstand zu überreden. Aber Putin will nicht. Er will die ganze Ukraine unterwerfen. Das ist die Realität und deshalb hat Pistorius absolut Recht, wenn der Mützenich & Co Realitätsverweigerung vorwirft. Und Mützenich hat keinen Grund, sich darüber zu beschweren.

  • Wer das Geschäft von Putin besorgt, fällt aus dem Fenster. Herr Mützenich kann von Glück reden, dass es in Deutschland nur das Overton-Fenster ist. Es gibt keinen Respekt für amoralische Politik.

  • Und icke fordere für einen respektvollen Umgang mit uns Floristen - daß für eine spannende Diskussion die Beiträge zeitnah eingerückt werden & die Quarantäne Verweilzeiten deutlich verkürzt werden - damit nicht nur stelzflugobjekte mit



    Netti⛓️Tarnkappe im Minutentakt die kommune vollbanalisiere! Wollnich



    Dank im Voraus - damit taz sich wieder lohnt •

  • Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wirft seinen Par­tei­freun­d:in­nen „Realitätsverweigerung“ vor.



    Reine Polemik diese Wortwahl, aber aus seiner Umgebung wundert mich das nicht.

    "Drei Jahre nach Beginn des Ukrainekriegs ist die Sehnsucht nach einem Ende des Kriegs groß. Doch für Frieden geht kaum noch einer auf die Straße – die Menschen demonstrieren lieber gegen rechts. Wie konnte »Pazifist« zum Schimpfwort mutieren?"



    Quelle



    www.spiegel.de/ges...-b813-53a8ff5a411a



    Es ist eine permanente Respektlosigkeit gegenüber Andersdenkenden der Treibsand für alle Bemühungen um einen möglichen alternativen Einstieg in Verhandlungen zu einer friedlichen Konfliktlösung.



    Mit einem Waffenstillstand wäre schon vielen geholfen.

  • Mütze sollte vielleicht selbst mal etwas Respekt gegenüber den Ukrainer:innen zeigen, denen er zumutet, sich Russlands Aggression widerstandslos gefallen zu lassen. Man fragt sich, was den umtreibt.

  • Yelizaveta Landenberger studierte u. a. Philosophie, Jüdische Studien und Slawistik in Heidelberg, Berlin und Sankt Petersburg und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ostslawische Literaturen und Kulturen der Humboldt-Universität zu Berlin. Nebenbei ist sie als freiberufliche Übersetzerin und Journalistin tätig. 2021/22 war sie Übersetzungs-Stipendiatin des Yiddish Book Centers Amherst MA.

    Verzeihen Sie - das ehrt Sie & ich bin mir sicher - daß Sie Ihr Handwerk verstehen.



    Frage mich - mit gut 50jährchen im Öffentlichen Recht - Verfassungs- gern auch Völkerrecht - bekanntlich unmittelbar geltendes Recht (das ins gern unbedarfte around;) woher Sie die Chuzpe zu so einer Philippika deströs hernehmen - wenn nicht stehlen - derart ausgewiesene Profis derart abzuledern!



    &



    Sag mal so, spätestens wennse sich die Ihnen ganz offensichtlichen unbekannte



    UN-Chara lesend zu Gemüte führen! Danke.



    Könnte Ihnen klar sein, in welch frappierenden Weise Sie im falschen Wald Holz gehackt haben



    Und so ein integrer Poiltiker wie -



    zB Rolf Mützenich eher zurückhaltend,



    “fordert respektvollere Debatte.“



    taz.de/Manifest-vo...vorderen/!6093922/



    …anschließe mich

  • Kubicki - Stegner ......... irgendwas stimmt mit dem Demokratiedünger in Schleswig-Holstein nicht ....

    • @hamburger jung:

      Much all weesen. But

      Jung? Dünger?



      Na aber hück deutlich noch was jünger •

  • Die Diskussion in der SPD ist notwendig-

    Allerdings sollten die "Denkschriftler" sich nicht gleich ins Nirvana realitätsfernem Wunschdenken begeben. Es gibt auf diesem Planeten - leider - auch auf der Top Administrativen Ebene Verbrecher. Friedensgespräche, eine Diplomatie des Friedens, Abrüstungsgespräche, all das funktioniert nur aus einer Position der Stärke heraus. Und leider, werden Länder in ihrer Verantwortung und Gewicht nur nach dieser Stärke beurteilt, akzeptiert und wirklich Wahrgenommen.



    Insofern hat der Spruch Stalins, wieviel Bataillone der Papst habe, traurige Realität im 21ten Jahrhundert.



    Gespräche mit Russland immer, aber mit Putin und seiner Entourage? Zu oft Verträge gebrochen und morden lassen.



    Erst muss das Regime in der Versenkung verschwinden und dann kann es Gespräche geben.



    Leider führt am Aufrüsten kein Weg vorbei, will Europa nicht der Obsession irgend eines anderen Diktators ausgesetzt sein.

  • Die SPD gibt ein Lebenszeichen, aber es passt sehr schlecht, weil die russische Führung aggressiv ist. Mir ist nicht klar, wie die Spannung abgebaut werden kann. Die russische Seite gibt für mich wenig Anlass zu irgendeiner Hoffnung. Russland rüstet massiv auf, attackiert bereits EU und Nato auf anderen Ebenen. Nicht direkt mit Waffen oder Soldaten, aber alleine das Schleusen von Menschen ist sehr offensichtlich so gedacht, dass die EU destabilisiert werden soll ....

  • Meine Empfehlung zu dem Thema:



    Der Ostcast vom 17. April mit dem Thema



    Wir müssen mit Russland reden ! Schön wärs

    Ein toller Podcast darüber wie Russland Stück für Stück die lang gewachsenden Gesprächskanäle in der Zivilgesellschaft schließt.



    Mit Alice Bota und Michael Thumann.

  • Ist es denn respektvoll, wenn Russland und Deutschland wieder über die Köpfe der Ukrainer hinweg über deren Schicksal verhandeln?

    • @Axel Donning:

      Sehr guter Einwand.



      Respekt ist, was man von anderen fordert. Jedenfalls heutzutage.

    • @Axel Donning:

      Nun wird in dem Manifest nirgendwo geschrieben, dass die Ukraine nicht in Verhandlungen eingebunden werden sollte. Das ist übrigens ein grundsätzlicher Punkt: Zu einer respektvollen Diskussion gehört auch, zuzuhören, was der andere überhaupt sagt, statt mit Unterstellungen um sich zu werfen.

  • Statt über Namen von all den autokratischen Männern auf allen Seiten zu reden, sollte wieder über Verträge gesprochen werden, über die früher ja auch gesprochen wurde und für/durch die Frieden erstritten wurde: Rüstungskontrolle-Sicherheit -Abrüstung sind die 3 Schritte, die nicht mehr erwähnt werden, seitdem die Rechte Internationale, ob Putin oder Trump,Erdogan,Xi oder wer den Antifeminismus zu ihrer Gemeinsamkeit gemacht haben. Krieg ist das Mittel mit dem Patriarchale Herrschaft in Gesellschaften gepresst wird und Demokratie heraus aus ihnen. Gegner wie Israel & Iran ähneln sich darin& dabei ihre eigne Bevölkerung zu missachten und den Krieg dann irgendwann zu brauchen, um auch an der Macht zu bleiben. Dann aber ist es ein patriarchal-autokratischer Automatismus geworden:Wie kommen wir da raus? Das bleibt doch die Frage!! Trump sagen, welche Verträge er wieder herstellen muss, um den Nobel Preis zu kriegen, anstatt zu zu sehen, wie er immer faschistischer alles nieder walzt, was noch Demokratie zu nennen wäre?Putin ebenso:welche Sicherheit kann s geben,wenn der Krieg endlos denkbar wird.Ich bin auch für Wehrhaftigkeit gegenüber Autokraten,doch für offensive VertragForderungen

  • Dass hier ein Grünen-Politiker (Robin Wagener) den Initiatoren des SPD-Manifests gar „Antiamerikanismus“ in die Schuhe schieben will, macht die Kritik besonders pikant: also gibt es nix zu kritisieren im Trump-Land?



    Da hat sich der junge Mann wahrscheinlich nicht sehr eingehend mit der pazifistischen Geschichte seiner eigenen Partei auseinandergesetzt - Petra Kelly jedenfalls würde im Grabe rotieren.



    Also ich würde vorschlagen, Gregor Gysi lädt auch die Grünen zu einer gemeinsamen Konferenz über Entspannungs- und Friedenspolitik ein - wer würde da wohl kommen? Toni Hofreiter? Fände ich spannend.😉

  • Van Aken: "Dass vertrauensbildende Maßnahmen „jetzt noch gar nicht denkbar“ seien, wisse „ein Mützenich von der SPD genauso wie ich“. Das ist aber genau der Unterschied zwischen ihm und Mützenich/Stegner, da diese jetzt (!) eine Annäherung wollen (Das müsse „aber in eine Strategie der Deeskalation und schrittweisen Vertrauensbildung eingebettet sein“.), was realistischerweise nur mit Gebietszugeständnissen , "Neutralität", "Entwaffnung " seitens der Regierung Selensky zu haben wäre. Verteidigungsfähigkeit der Ulkraine und parallele Verhandlungen schliessen sich nicht aus. Die Dikatoren Trump und Putin teilen sich gerade a la Yalta die Welt auf, wobei Russland gegenüber Israels agressiver regionaler Politik still hällt, dafür die Ulraine einfordert und von Trump bekommen soll. Schon allein deshalb ist ein starkes demokratoschen Europa an der Seite der Ukraien dringender denn je zuvor, um bestehen zu können.

  • Rolf Mützenich hat vollkommen Recht!



    Wir brauchen noch viel mehr Mützenichs in D ---

  • Es wäre spannend von den Unterzeichnern des Manifestes zu hören,



    warum nach ihrer Ansicht die bisherigen diplomatischen Bemühungen keinen Erfolg hatten und warum sie selbst keine Skizze



    möglicher Erfolg versprechender Gesprächsansätze vorlegen.



    Bisher besteht ihr Manifest aus allgemeinen friedenspolitischen



    Phrasen, die die Entwicklung der russischen Innen- u. Außenpolitik



    ignorieren und anscheinend noch von einem Status ausgehen, wo



    ihre Parteigenossen Putin einen „lupenreinen Demokraten“ nannten



    u. den russischen Außenminister freundschaftlich am Arm tätschelten.

  • Frieden schaffen ohne Waffen!



    Mit Diplomatie und Kompromissbereitschaft.



    Angela Merkel erklärt in ihrem Buch, dass Russland 2008 die Nato-Perspektive der Ukraine als "direkte Kampfansage" verstanden habe.



    Wer Frieden will, sollte die Interessen aller Großmächte berücksichtigen.

  • "Das „Manifest“ sei kein Appell an die Regierung, sondern diene als als innerparteilicher Debattenbeitrag."

    Ja klar. Und weil das so dermaßen innerparteilich ist, veröffentlicht man 2 Wochen vor dem Parteitag ein "Manifest", dass sich klar und direkt gegen den aktuellen Kurs der Regierungskoalition richtet.



    Und gleichzeitig mehr "Ernsthaftigkeit und Respekt" einfordern. Hör mir auf...

  • Friedenspflicht im UN-Statut (UN-Charta):



    Artikel 2(4):



    Alle Mitgliedstaaten sind verpflichtet, in ihren internationalen Beziehungen auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt zu verzichten. Dies betrifft sowohl die territoriale Unversehrtheit als auch die politische Unabhängigkeit anderer Staaten.



    Artikel 2(3):



    Mitgliedstaaten sollen ihre Streitigkeiten auf friedliche Weise lösen. Das bedeutet, dass sie alle Mittel der Friedensvermittlung, Schlichtung, Mediation, Untersuchung, Rechtsstreit und anderen friedlichen Verfahren in Anspruch nehmen müssen.“

    Gehe davon aus, daß auch die böswilligsten Hetzer & Diffamierer querbeet wenigstens lesen können! Gellewelle&Wollnichtwoll



    Zweifel bleiben •

  • Als eingefleischter Sozi kann ich nur sagen, dass meine Heros schon in Spanien für unsere Ideale & Forderungen gekämpft haben. Diese ganze wohlstandsverwahrloste Bande, die die dt. Sozialdemokratie korrumpiert und europäische Ideale verraten hat, gehört aufs Altenteil, um sachlich zu bleiben.