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Linke Bewegung „Aufstehen“ onlineDie PR ist gut, jetzt wird gesammelt

Was aus Sahra Wagenknechts Sammlungsbewegung wird, ist noch offen. Die PR ist aber schon mal gut gelungen. Sehr gut sogar.

„Hallo, hier bei mir sammelt sich die Linke! … Hallo! … Hallo? … Irgendwer?“ Foto: dpa

Berlin taz | Nada, Journalistin mit syrischen Wurzeln, sitzt auf einer Parkbank. Sanfte Kamerafahrten, muntere Klaviermusik. Sie fürchte sich vor dem Rechtsruck in Deutschland, sagt sie, und wünscht sich Politiker, die „differenzierter reden.“ Die Gewerkschafterin Susi Neumann, einst mit Sigmar Gabriel auf einer Bühne, erzählt in breitem Pottslang von jungen Frauen, die nur Sechsmonatsverträge kennen und nicht wissen wie sie mal ein Kind durchbringen sollen.

Ein junger Landschaftsgärtner („Ich bin SPD-Stammwähler“) fände es einfach gut, wenn Leute wie er mehr Geld bekommen würden. Ein schwarzer DJ plaudert munter drauf los und erwähnt nebenbei, dass es schon seltsam ist, dass sich seit dem Flüchtlingsherbst 2015 Leute in der U-Bahn von ihm weg setzen, weil sie ihn für eineN Flüchtling halten. Ein jovialer Dorfbürgermeister sorgt sich, dass Jüngere keine Lust mehr auf Kommunalpolitik haben. Ein Pastor fürchtet, dass es gefährlich wird, wenn mehr „gegen den Islam emotionalisiert“ wird.

Momentaufnahmen aus Deutschland 2018. Lebensnah, ohne gestanzte Formeln. Kritisch, aber ohne Sozialkitsch. Das sieht aus wie ein Clip für eine klassische Regenbogenkoalition – von der deutschen Rentnerin bis zur migrantischen Journalistin. Oder wie SPD-Wahlwerbung, nur besser.

Doch dies ist der erste visuelle Auftritt von Sahra Wagenknechts lange angekündigter und immer wieder verschobener Sammlungsbewegung, die nun „Aufstehen“ getauft ist. In einem Monat, am 4. September, will Wagenknecht ihre MitstreiterInnen vorstellen. Dann soll das Manifest der Bewegung präsentiert werden.

Der AfD-Sound ist nicht mehr drin

Erste Fassungen hatten noch einen deutlich AfD-nahen Sound. Als die zu gründende Bewegung noch „fairland“ heißen sollte, wurde mehr „kulturelle Eigenständigkeit“ und „Identität“ eingeklagt. In einer neueren Fassung, die der taz vorliegt, fehlen solche Töne. Der „fairland“-Aufruf las sich EU-skeptisch, in der neuen Fassung heißt es moderat: „Die Europäische Union hat eine Perspektive als Schutz- und Gestaltungsraum, nicht jedoch als Katalysator einer marktradikalen Globalisierung.“

Offenbar soll die Sammlungsbewegung verbindlicher klingen und nicht mehr so ressentimenthaft. Manches, etwa die Behauptung, dass Waffenexporte und US-Kriege der wesentliche Grund für Migration aus dem Süden seien, liest sich noch immer recht schlicht. Doch der Text hat nun einen eher linkssozialdemokratischen Tonfall.

Wagenknecht kann bekanntlich auch anders. „Weltoffenheit, Antirassismus und Minderheitenschutz sind das Wohlfühl-Label, um rüde Umverteilung von unten nach oben zu kaschieren und ihren Nutznießern ein gutes Gewissen zu bereiten.“ Das hatte Wagenknecht kürzlich in einem Beitrag für die Welt geschrieben. Dieser Satz denunziert fast alle als Wasserträger des Finanzkapitalismus – vom christlichen Flüchtlingsunterstützer über den homosexuellen Aktivisten bis zum Linksliberalen, der abends bei Amnesty International mitarbeitet.

Euro zerschlagen?

Doch inzwischen scheint sich die Einsicht durchzusetzen, dass es nicht besonders effektiv ist, mit Ressentiment-Sprüchen zu teilen, wenn man doch sammeln will. Im Spiegel sagt Wagenknecht, dass die Migration „viel zu stark ins Zentrum der Politik gerückt ist“. Vielleicht ist der Satz Taktik, vielleicht Ausdruck der überfälligen Erkenntnis, dass es bei der Migrationskritik auch Linken so geht wie Horst Seehofer: Am Ende profitiert die AfD.

Wer will noch aufstehen? Zu den Stichwortgebern gehört der Dramaturg Bernd Stegemann. Ein Spirtus rector des Projekts ist der Soziologe Wolfgang Streeck, der am Freitag in der FAZ eine gepfefferte Polemik veröffentlichte, die anders klingt als die moderate Aufruf-Fassung. Streeck empfiehlt, wenn sich nichts radikal ändert, den Euro zu zerschlagen.

Noch gibt es kaum Unterstützer

Die Grüne Antje Vollmer, früher Bundestagsvizepräsidentin, hat im Spiegel zusammen mit Sevim Dağdelen und dem SPD-Linken Marco Bülow zudem einen freundlichen Text über „Aufstehen“ verfasst. Doch insgesamt ist der Kreis der Unterstützer übersichtlich. Dağdelen ist eine der wenigen bedingungslosen Wagenknecht-Unterstützerinnen in der Linksfraktion, der SPD-Linke Bülow gilt in der SPD-Fraktion als Soloplayer. Immerhin hat auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe, seit langem Aktivist für Rot-Rot-Grün, vorsichtig Sympathien erkennen lassen. Weil „SPD, Linke und Grüne es nicht geschafft haben, eine neue gestaltende Politik zu entwickeln“ seien andere Wege vernünftig. Und als Warnung an Wagenknecht: „Linke Bewegungen“ seien mit „Ressentiments gegenüber Minderheiten unvereinbar“.

Mehr noch als das schmale Echo aus den SPD und Grünen muss Wagenknecht und ihre Mitstreiter etwas anderes sorgen. Vergleichbare Bewegungen – wie Momentum in Großbritannien, Podemos in Spanien, Syriza in Griechenland – waren nur erfolgreich, weil sie von aktionsbereiten, agilen jungen Leute getragen wurden. Mit älteren Professoren und Ex-PolitikerInnen wird das nicht gelingen. „Aufstehen“ ist ja das Paradox einer Bewegung, die von oben gegründet werden soll.

Die Inszenierung der „Aufstehen“-Website zeigt: Die MacherInnen von „Aufstehen“ haben begriffen, dass sie zumindest ein anderes Image brauchen – jünger, migrantischer, offener.

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98 Kommentare

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  • Leider reichen die Prozente für die drei Parteien SPD, PdL und Grüne nie und nimmer bundesweit für eine Koalition.



    und eine soziale Bewegung ist etwas anderes als eine von einer Fraktionschefin ausgerufenen "Sammlungsbewegung".



    Eine soziale Bewegung kann aus der Bevölkerung entstehen, viele Lebenslagen politisieren, auch unter den arbeitenden Armen, und sodann eine Reformregierung an die Macht bringen.



    Von unten geht es.



    Manna fällt nicht von oben herab.

    • @nzuli sana:

      "Von unten geht es."

      Haben Sie ein Beispiel für eine erfolgreiche Bewegung/Partei, die so entstanden ist?

  • Also ganz herzlichen Dank für den Hinweis auf die? "gepfefferte Polemik" von Wolfgang Streeck in der FAZ. Ganz hervorragend.

  • @Jörg Engelhardt, gestern, 05.08.2018, 22:19

    "…wie bekommt man die Leute an die Wahlurnen?"

    Vermutlich gar nicht, weil sie der Mainstreampresse glauben, dass das kapitalistische System "alternativlos" sei.

    Etwa 80 % der Bevölkerung wählen seit Jahrzehnten gegen ihre eigenen Interessen – zus. alle sog. etablierten Parteien.

    Thema "Steuersenkung": obwohl von diesen Steuersenkungen keine|r der meisten Menschen etwas hat, werden die Parteien, die das fordern, genau von diesen 80 % gewählt. Und das funktioniert erschreckenderweise auch anders herum: Steuererhöhungen bei den Reichen, werden in den Medien u. a. als die Wirtschaft zerstörend dargestellt Totschlagargument "Arbeitsplätze"), obwohl die Reichen über Stiftungen u. a. sowieso keine|kaum Steuern zahlen, und schon klingt es für die meisten Menschen plausibel genug, um auch dieser Forderung per Stimmzettel zu folgen.



    Auch ganz simpel.

    Diese FALSCHE Behauptung "alternativlos" (btw, es gibt IMMER eine Alternative) wird von allen Mainstreammedien bei jeder Gelegenheit verbreitet und gebetsmühlenartig wiederholt. Das vermittelt, diese haltlose Behauptung sei richtig.

    Das Selbstdenken der meisten Menschen, die alle Hände voll zu tun haben, nicht in der Prekarität zu versinken, wird so ganz einfach "stillgelegt" – denn was die Medien (BLÖD) verbreiten, muss ja richtig sein.



    Ganz simpel.

    Das muss frau|man den Reichen lassen:



    Ziel erreicht.



    Ohne Zwangsmaßnahmen.



    Ohne Widerstand.



    Einfach nur durch Desinformation und Angst.

    Deswegen ist es so wichtig, immer am Ball zu bleiben, zu informieren und vielleicht endlich eine neue "APO" zu versuchen… vielleicht klappt ja "aufstehen", und dass sich dadurch wieder mehr Menschen äußern und wieder anfangen, zu hinterfragen.

    Einen Versuch ist es m. E. definitv wert.

  • Bevor es am 4. September erst richtig losgeht, formiert sich der Widerstand gegen eine linke Bewegung, der selbstverständlich von den Etablierten angefeuert wird. Hat sich doch das Establishment in DE gemütlich eingerichtet in einer großen Koalition der Unbeweglichkeit und des "Weiter so". In Bayern zeichnet sich eine Koalition von CSU und Grünen ab, wenn doch nicht dieser Söder wäre. So nahe ist das Establishment zusammen gerückt. Wie Mehltau erstickt das Establishment politische Debatten und fördert einen Rechtsnationalismus, den ich nicht mehr in dem Maße für möglich gehalten hätte. Der progressive Neoliberalismus erscheint gerade für unpolitisch Denkende als Idealzustand. Wen kümmern da noch die sozialen und ökonomischen Verhältnisse mit ihren Kollateralschäden? Der Gutmichel fühlt sich wohl mit seiner Selbstvergötzung und seiner Abgrenzung zu all jenen Menschen, die Opfer einer brachialen Politik im Sinne der Herrschenden sind. Was kümmert ihn das Leben ausßerhalb seiner Wohlfühlzone, die alle Menschen einlädt, zu uns zu kommen. Verarmung in Afrika? Die können ja rüber kommen. Da ist der Gutmichel Internationalist.



    Nein, so geht es nicht weiter. Deshalb muss eine linke Bewegung endlich die gesellschaftliche Debatte zum Leben erwecken. Ich befürchte, es wird eine harte Auseinandersetzung geben. Der Kampf gegen Rechtsnationalismus und Mehltau muss jetzt aufgenommen werden auf der Basis eines breiten Bündnisses, das in der Lage ist, sich nicht in ideologischen Grabenkämpfen aufzureiben.

    • @Rolf B.:

      Verzeihung, ich empfinde es als mehr als nur bedauerlich, was Sie über andere Menschen meinen, die Ihren Maßstäben, Ihren Maßstab kritisiere ich hier zunächst gar nicht, nicht entsprechen. Aufrichtigkeit, Problembewusstsein und ein grundsätzlich pos. Menschenbild, aber auch ein kritisches, gehören nicht Ihren Maßstäben allein.

    • @Rolf B.:

      Stümmt. Absolut.

  • „Ein junger Landschaftsgärtner („Ich bin SPD-Stammwähler“) fände es einfach gut, wenn Leute wie er mehr Geld bekommen würden. Ein schwarzer DJ plaudert munter drauf los und erwähnt nebenbei, dass es schon seltsam ist, dass sich seit dem Flüchtlingsherbst 2015 Leute in der U-Bahn von ihm weg setzen, weil sie ihn für eineN Flüchtling halten. Ein jovialer Dorfbürgermeister sorgt sich, dass Jüngere keine Lust mehr auf Kommunalpolitik haben. Ein Pastor fürchtet, dass es gefährlich wird, wenn mehr „gegen den Islam emotionalisiert“ wird.“



    Die aufgeführten Probleme werden doch von unserer Regierung und der Mehrheit der Bevölkerung als relativ abgetan: relative Armut, wer Hartz 4 bezieht ist nicht arm, Rassissmus und Konsorten gab es schon immer, sind woanders viel schlimmer, die wirtschaftliche Lage ist auch super, u.a. angeblich auch, weil die Lohnzurückhaltung der letzten Jahrzehnte immer noch einen wettbewerbsvorteil darstellt und das Prekariat sich mit dem Mindestlohn und Kettenverträgen abspeisen lässt. Davon profitiert angeblich auch die Mittelschicht und die ist deshalb auch damit einverstanden, weil die eigene Abstiegsangst unterschwellig immer dabei ist. Die mittleren Einkommensschichten sind halt entscheidend bei den Wahlen. Von denen ist keine Solidarität mehrheitlich für das Prekariat zu erwarten. Eher Abgrenzung nach unten und das zeigt sich halt besonders deutlich auch an der Wahlurne. Die Chancen für solch eine Sammlungsbewegung in Deutschland sind vermutlich in der Tat sehr schlecht! Und da Frau Wagenknecht selbst bereits im linken Spektrum überwiegend drastisch abgelehnt wird, sind die Chancen nochmals deutlich reduziert!

  • Ja was soll es denn sein, wenn nicht eine "linke Sammlungsbewegung"? Welche politische Kraft in Deutschland oder auch Europa kann bitte zurzeit etwas in eine progressive Richtung bewegen?

    Oder sollen wir etwa warten, bis junge Leute von selbst die SPD kapern? Oder bis eine AfD-Regierung einem nur die Wahl zwischen Untergrund und Resignation lässt?

    Mich stimmt es zuversichtlich, wenn Leute mal etwas in die Welt setzen, das Aussicht auf Erfolg hat. Die Presse mag das skeptisch sehen, ebenso das ewig nörgelnde linke Establishment. Aber das Land wartet nur darauf.

  • Also was an dem PR-Auftritt gut sein soll, erschließt sich mir nicht. Der Blick auf die Homepage gab inhaltlich kaum etwas her. Was will man mit welchen Mitteln erreichen und wie auf wen Einfluss nehmen? Links angepinselter Chauvinismus? Das dann Frau Wagenknecht nach dem WELT-Artikel Kreide frisst, das erinnert allerdings an die AfD PR-Strategie - provozieren und dann abtauchen. Sie denunziert indirekt alle, die für Antirassismus, Minderheitenschutz und Weltoffenheit eintreten als - zumindest - nützliche Idioten des Klassenkampfs von Oben. Man bedenke, Hass auf 'Kosmopoliten' waren einst beliebtes Sujet des realexistierenden Stalinismus.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Philippe Ressing:

      "Sie denunziert indirekt alle, die für Antirassismus, Minderheitenschutz und Weltoffenheit eintreten als - zumindest - nützliche Idioten des Klassenkampfs von Oben."

      Das tut sie nicht, das lesen Sie nur aus ihrem Text heraus.

  • Liebe tazler, ich habe jetzt schon öfter das Phänomen erlebt, dass Kommentare, die ich als Antwort auf einen anderen Kommentar geschrieben habe und wo das über dem Textfeld auch so angezeigt wurde, dann doch als neuer Kommentar ganz oben erschien.

    Das passiert immer dann, wenn ich schon mal einen Kommentar geschrieben habe und danach auf "antworten" bei einem anderen klicke. Es sieht dann für mich so aus, als schriebe ich eine Antwort, aber es wird als niegelnagelneuer Kommentar gepostet.

    Ihr solltet das echt mal reparieren.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Mustardman:

      Das Kommentarsystem war schon immer zickig. Nach der kürzlich durchgeführten, mehrwöchigen Überholung ist es noch bescheidener geworden.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Jeder Arbeiter, Pizzaliferant, Paketzusteller, Uberfahrer, kleine Angestellte, Beamte, KitaerzieherIn...hätte ein persönliches und auch gesamtgesellschaftliches Interesse links zu wählen. 2/3 der Abgeordneten müssten links sein, aber im besten Fall käme man gerade auf 1/3, wo ist das andere Drittel?



    Die bleiben entweder zu Hause oder wählen SPD oder AFD. Die Frage ist doch immer die gleiche, wie bekommt man die Leute an die Wahlurnen? Wie verhindert man, dass diese Leute, wenn sie wählen gehen, gegen ihr eigenes Interesse stimmen? Für mehr Prekarität, schlechtere Schulen, Sozialabbau...

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Die wählen so, weil ihnen selbst ein "weiter so" immer noch lieber ist als ein "alles wird anders" ist. Und das ist so, weil sie genau wissen, dass sie bei grundlegenden Änderungen wahrscheinlich doch die wären, die alles verlieren.

      Das bekannte Übel ist den meisten nun mal lieber als das unbekannte. Ihnen mag es nicht so gut gehen, aber sie haben oft genug mitbekommen, wie es ausgehen kann, wenn alles kollabiert. Das darf man echt nicht unterschätzen, denn die, die sagen "ich habe nichts zu verlieren" sind gar nicht so viele. Die allermeisten haben nicht viel, aber sie haben immer noch etwas zu verlieren.

      Echte Revolutionen gibt es immer erst dann, wenn Leute wirklich hungern. Wo niemand verhungert, gibt es so leicht keine Revolution.

  • Die Linken sollten sich vor allem mal genau ansehen, was die Neoliberalen richtig machen und mit dieser ewigen Kapitalismusverdammung aufhören. Die Linken haben es in unzähligen Staaten selber vermurkst als sie mal die Chance hatte, alles richtig zu machen, warum also soll man ihnen dann noch ein Wort glauben?

    "So nicht" lässt sich keiner von jemandem sagen, der nur Mist gebaut hat, als er mal machen durfte.

  • Genau. Ich werfe den Grünen immer vor, dass sie eigentlich keine politische Partei, sondern nur ein Verein sind, weil es dort nur von Einzelpersonen abhängt, ob der/die jeweilige Grüne gerade progressiv oder konservativ ist.

    Aber genau das wird zur Stärke, wenn das immerhin heißt, dass man sich nicht in einer gemeinsamen Verliererstrategie mit Vollgas in einer Sackgasse festfährt.

    Ich habe das schon oft gesagt und ich sage es nochmal: Die gesamte Linke hat das schmähliche und verdiente Ende aller staatlichen linken Experimente bis heute nicht verarbeitet und ist in einer reinen Negation der bestehenden Verhältnisse oder halt in einem Dutzend verschiedener Ansätze steckengeblieben. So wird das nichts.

  • Jede linke Bewegung, die in demokratischen Verhältnissen keine deutliche Mehrheit erreicht, macht etwas falsch. Daran wird sich auch diese Bewegung messen lassen müssen.

    Ich bin nicht sehr zuversichtlich, denn eine mehrheitsfähige Vision sehe ich auch da nicht.

  • Eine Ergänzung sei hinzugefügt: Wenn derzeit europaweit die Demokratie zerlegt wird, unsagbares wieder sagbar wird und Rechtstaatlichkeit und demokratische Selbstverständlichkeiten wegzurutschen drohen, dann brauche ich keinbe linke Sammlungsbewegung, deren Unterstützer dieses zu Verteidigende ab "Neoliberalismus" verteufeln, sondern Demokraten, die bereit sind, für Grundrechte zu kämpfen. Ein Blick in die Geschichtsbücher sollte reichen.

    • @Hans aus Jena:

      Ich hätte vor allem gerne eine Bewegung die, wenn sie schon den Neoliberalismus verdammt, sich zumindest (auch) für den Liberalismus ausspricht.

      Ohne das wird sie kein Bein an den Boden bekommen, denn sehr viele Menschen haben gar nix gegen die Freiheit, Geld zu verdienen, wenn sie irgendwas können oder haben, was andere nicht können oder haben. Wenn das nur eine Bewegung derjenigen wird, die nix können und nix haben, dann wird sie nur der Linkspartei ein paar Stimmen wegnehmen und dann sind sie beide weg vom 5%-Fenster.

      Man kann das sehen wie man will, aber eine Bewegung, die nicht der CDU, der SPD, der FDP, den Grünen und der AfD genug Stimmen wegnehmen kann, dass sie mehrheitsfähig ist, bewegt nichts, sondern windet sich nur auf der Stelle.

      Politik ist die Kunst des Möglichen und Freiheit heißt Einsicht in die Notwendigkeit. Wer weder das eine noch das andere einsieht, der wird nur selbstzufrieden, aber machtlos zusehen können.

      • @Mustardman:

        Die Frage ist doch, wie man Liberalismus definiert. Wenn damit gemeint ist, die Freiheit zu haben zu verhungern oder im Elend zu leben, wenn man nicht marktverwertbar ist oder wenn damit die Freiheit gemeint ist, sich rücksichtslos zu bereichern und den Rest sich am Allerwertesten vorbeigehen zu lassen, so ist dies nicht meine Vorstellung von Liberalismus.



        Freiheit ist die Möglichkeit zu tun, was man will, wenn man aber nicht alleine auf einer Insel ist, so muss damit auch gemeint sein, dass eine Gesellschaft dann am freiesten ist, wenn sie dies möglichst vielen ermöglicht. Ist man arm, so ist die Freiheit zu tun was man möchte fast nicht vorhanden. Deswegen ist es nicht falsch, etwas denen, die von der Gesellschaftsform besonders profitieren wegzunehmen um den übrigen etwas mehr an Freiheit zuzugestehen.

  • „Weltoffenheit, Antirassismus und Minderheitenschutz sind das Wohlfühl-Label, um rüde Umverteilung von unten nach oben zu kaschieren und ihren Nutznießern ein gutes Gewissen zu bereiten.“



    Wenn die Gründerin einer neuen Sammlungsbewegung eine solche illiberale Haltung pflegt, wird ihr auch die schönste Verpackung nicht helfen um wirkilche Bewegung ins Leben zu rufen. Ist also auch taktisch strunzdumm. Alles erinnert mich im Ganzen an die "Komitees für Gerechtigkeit" vor 20 Jahren, die wenigstens nóch etwas weltoffenener waren, und bei aller Redlichkeit und Engagement politisch doch versandeten. Kein Wunder, das eher die Grünen derzeit die proeuropäischen, progressiven Leute anziehen und nocht die Linke, was die Umfrage ja derzeit wiederspiegeln.

    • @Hans aus Jena:

      Ich habe den Gastbeitrag der Wagernknecht in der Welt gelesen. Zur korrekten Einschätzung des beanstandeten Satzes sollte man die ganze zugehörige Passage lesen. Klingt dann nicht mehr so illiberal, Soviel kontext ist nicht zuviel verlangt, mit weniger als 140 Worten ist es sogar Twitteraufmerksamkeitsspannenkonform.

    • 8G
      81622 (Profil gelöscht)
      @Hans aus Jena:

      Sehr gut.

  • "Solange es keine europäische linke Sammlungsbewegung ist, bringt es nichts."

    Hauptsache ein Argument finden, um nicht mitzumachen?

  • Solange es keine europäische linke Sammlungsbewegung ist, bringt es nichts.



    Die europäische Idee konnte von den Neoliberalen auch deshalb gekapert werden, weil sie sich für Kompromisse nicht zu schade sind und sie wissen, dass mit Fundamentalopposition kein Staat (Reibach) zu machen ist.



    Solange kein eindeutiges Bekenntnis zu mehr Europa und einem entscheidungsmächtigem europäischen Parlament vorliegt, scheint es mir eher als wäre diese Sammlungsbewegung blos eine linke Alternative für Deutschland, in dem Sinne, dass genauso wie die AfDler sich eine Heimatfilmversion einer so nie existierten BRD herbeisehen, weil die Kraft ihrer Jugend ältlicher Furcht gewichen ist, auch die Eltern dieser Wagen(knecht)burg blos alte Konzepte und Gewissheiten auquacolorierter linker Jugenderrinnerungen sind.



    Wir leben in der freiesten, friedlichsten, demokratischsten und wohlhabendsten Gesellschaft, die Europa je hatte - es wäre unsere Aufgabe als Linke, den Neoliberalen den Posten im Leitstand abzunehmen, anstatt im Bremswagen zu sitzen oder gar den braunen Horden beim auseinanderkuppeln der Wagen zu helfen - wenn der Zug entgleist holen wir uns alle eine blutige Nase.



    Ich möchte jedenfalls nicht irgendwann einmal am Rollator als Rednerpult von den guten alten EU-Zeiten schwadronieren müssen, bevor eine unheilige Allianz aus Braunen und Retroroten uns wieder in die alten nationalen Völkerkerker steckte.

  • Was sich gegen das neoliberale, (neo-)neoklassische Menschen- und Wirtschaftbild richtet, finde ich grundsätzlich gut.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Sollte sich die liebe Sahra links von Gauland und Seehofer einordnen ?

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @60440 (Profil gelöscht):

      Der Platz ist besetzt, da ist der Tausendsassa Macron, der gerade Gaulands und Seehofers Politiik in Frankreich umsetzt, Der redet nicht, der handelt, nein er macht das Gegenteil von dem, was er sagt, siehe Aquarius...

  • Linke Sammlungsbewegung?



    Klar doch. Hannes Wader dazu schon in den 70gern:

    Sag, bist du bereit



    Dich mit aller Kraft zu wehren



    Sie bekämpfen, zu besteh'n?



    Du hast Mut genug



    Willst du unsern langen schweren Weg



    Gemeinsam mit uns geh'n?



    Oder willst du deine Kraft verschwenden



    Im Alleingang gegen eine ganze Welt



    Um zum Schluss in traurigen Legenden



    Darzusteh'n als gescheiterter Held?

    Leben einzeln und frei



    Wie ein Baum und dabei



    Brüderlich wie ein Wald



    Diese Sehnsucht ist alt



    Sie gibt uns Halt



    In unserem Kampf



    Gegen die Dummheit, den Hass, die Gewalt



    Wir Gefährten im Zorn



    Wir Gefährten im Streit



    Mit uns kämpft die Vernunft und die Zeit

    Sag, bist du bereit



    Dich mit aller Kraft zu wehren



    Sie bekämpfen, zu bestehn?



    Du hast Mut genug



    Willst du unsern langen schweren Weg



    Gemeinsam mit uns geh'n?



    Willst du mit uns gehen dem Sieg entgegen?



    Komm, wir haben keine Zeit uns auszuruh'n



    Nichts wird sich von selbst nach vorn bewegen



    Darum zählt auch nur das, was wir tun

    Leben einzeln und frei



    Wie ein Baum und dabei



    Brüderlich wie ein Wald



    Diese Sehnsucht ist alt



    Sie gibt uns Halt



    In unserem Kampf



    Gegen die Dummheit, den Hass, die Gewalt



    Wir Gefährten im Zorn



    Wir Gefährten im Streit



    Mit uns kämpft die Vernunft und die Zeit

    • @Trabantus:

      Hannes Wader, der Cover-Pate von Frank Rennicke? Toll.

      • @Chutriella:

        Wenn´s das ist, was sie bewegt, dann gute Nacht.

      • @Chutriella:

        Rennicke klaut von Wader, und der ist jetzt daran schuld, oder wie?

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Die aktuelle Diskussion in Frankreich macht vor, wie es geht... Was meinen Sie da bitte? Lebe seit 30 Jahren in Frankreich, das müssen Sie mir mal genauer erklären. Die aktuelle Diskussion in Frankreich dreht sich um Machtmissbrauch des Präsidenten in der Benalla-Affäre, um ein restriktives Asylrecht, was bei den deutschen Macron Bionade Berfürwortern immer hübsch ausgeklammert wird, und um eine Verfassungsreform, die das Parlament noch mehr entmachtet zugunsten des Präsidenten...und natürlch die Hitzewelle.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Die Antwort gilt Mats.

  • Ist eigentlich der Dehm dabei? Wenn ja, dann ist alles eh nur Makulatur. PR eben.

    • @Artur Möff:

      Ich denke dass es mal an der Zeit wäre persönliche Animositäten beiseite zu stellen. Diese Welt wird sich nämlich auch in Zukunft nicht um den eigenen werten Nabel drehen.



      Hier geht's um die solidarische Neubelebung einer sozialen Idee und nicht um Egopflege.

      An dieser Stelle möchte ich den alten Biermann zitieren:

      "Den Roten Stein der Weisen, gib zu



      Den gibts doch nicht, Genosse, auch Du



      Du hast ihn nicht gefunden.

      Wir ham, wie blödes Federvieh,



      Mit rotem Kamm und Kickeriki



      Zur Gaudi für die Bourgeosie



      uns oft genug zerschunden.

      Der Kampf ist hart und unser Feind



      ist schlau und hat sich längst vereint.



      Ist schlauer als wir und hat sich vereint



      Und will uns einzeln schlagen.

      Genossen, fragt nicht penetrant



      Wie in dem Märchen, hirnverbrannt,



      Wer ist der Linkste im ganzen Land



      Das kann kein Spiegel sagen."

  • Auch ich wende mich an die voreingenommenen Missversteher, die natürlich keine Missversteher im wörtlichen Sinne sind. Vielmehr denunzieren sie den Teil der Linken, die den Anspruch erheben, den Einfluss der Migration auf die Lebensumständer des Prekariats zu thematisieren, als Nationalisten. Dabei besteht das Prekariat ohnehin nicht nur aus sogen. Biodeutschen. Migranten werden eben nicht gegen sozial schwache Biodeutsche ausgespielt. Das Prekariat wird hier überhaupt erst einmal zu Kenntnis genommen. Und hier liegt auch der Knackpunkt. Die progressiven Neoliberalen fühlen sich unter den gegebenen Umständen wohl. Das Beispiel von AGERWIESE mit den Spargelstechern ist bezeichnend für die Einstellung derjenigen, die relativ sorglos in ihren hippen Milieus nur das Gute wollen. Fragt sich nur, für wen.

  • Danke für den Link auf die FAZ-Seite zum Artikel von Herrn Streeck!

    Das Beste, das ich zur aktuellen Problematik gelesen habe!

    **Da kann sich die taz m. E. eine dicke Scheibe Mut und Aufrichtigkeit abschneiden.**

    Mal ehrlich:



    Mir ist es schnurz-piep-egal, ob eine Politiker'*in diese "aufstehen"-Bewegung gründet oder eine Frau "Piesepampel".



    Hauptsache, es passiert endlich etwas, das nichts mit Aussitzen und Umfragewerten zu tun hat und in die richtige Richtung geht!

    Vielleicht ist es in diesen Zeiten wichtig, dass eine eventuell vorhandene Bekanntheit eingesetzt werden muss, um überhaupt noch etwas bewegen und erreichen zu können. Die "Partei" ist bei der letzten BTW unter ferner liefen gelandet (0,1 %)…

    Es wäre auch durchaus "schön", wenn Frau Wagenknecht nicht schon bevor irgendetwas "schief"gegangen ist (was ich schon aus Eigentinteresse nicht erleben möchte) wieder einmal demontiert werden würde.

    Sie tut etwas! Das ist mehr als m. E. die meisten – auch hier im Forum – von sich sagen können.

    Abwarten, ob sie scheitert|wir scheitern.

    Ich hab' mich auf aufstehen.de angemeldet und bin dabei.

    Immer nur meckern und nixxx tun, bringt's ja wohl eher nicht.

    Eine m. E. gesunde Art von Pragmatismus ist gefragt, keine blind ideologischen Auseinandersetzungen um des Kaiser's Bart. Schlimmer kann es doch schon gar nicht mehr kommen.

    • @Frau Kirschgrün:

      Dunnerwedder!

      “Frau "Piesepampel".“

      Da kann mann ja nur - Austehen!



      &



      Vor Neid - Kirschgrün werden!

      unterm——-



      Echt getzt mal.



      Ewig nich gehört. Chapeau.



      &



      “Aufstehn - Immer wieder - Aufstehn!



      &



      Sagen - Es geht doch!“



      (fein geklaut - Im Ruhrgebiet*!*



      In dem Sinne - “Glückauf“



      &



      Wie Harry - “Der Kampf geht weiter“ -



      Rowohlt - einst zu sagen pflegte -;)



      “Etwas Musik!“

      www.youtube.com/watch?v=eGMTwwb25Ds

      (“Glück auf, Ruhrgebiet" die interaktive Ruhrgebietshymne vom Spardosen-Terzett Version 1 -

      Also 'mal etwas den Hintern bewegen' -



      Gell!

      www.youtube.com/watch?v=Zxxjb2DYWwo

      “Ich habs wissen wollen…



      “…und trotzdem ich fordere Sie auf, gnädige Frau & auch Sie, mein Herr...



      'mal etwas den Hintern bewegen'…



      by Ludwig Hirsch ;)(

      • @Lowandorder:

        & Däh*!* - Mailtütenfrisch

        ”Glück Auf.







        Ende des Jahres schließt auch Ibbenbüren, wo Bruder 1 (*1941)



        lange unter Tage malocht hat.







        Einerseits: Schön, dass es vorbei ist.



        Andererseits: Schade, dass diese Kultur unwiderbringlich



        weg sein wird.







        Typen, wie sie "der Pott" hervorbrachte,



        wo sollen die jetzt herkommen?







        Ob Südkurve und Glückauf-Kampfbahn



        das Niveau halten können?







        Und Däh -ein neuer Fan: www.taz.de/Archiv-...&SuchRahmen=Print/ - “

        Na Bitte! Geht doch!

        unterm———PR PR PR —-



        So aber ganz sicher nicht!

        www.youtube.com/watch?v=WjBMc14DYVQ

        Ruhr hoch n Das Spardosen-Terzett

        Auch klar - “Aussem Scheißhaus!



        Kannste halt kein Wohnzimmer machen. Woll!“ - (ruhrpöttlerisch!:))(



        Na - Si’cher dat! Da mähtste so fix - Nix.



        Auch wieder wahr! Normal.



        But. Anyway!!

    • @Frau Kirschgrün:

      die Partei "Demokratie in Bewegung" muss es nat. heißen…

  • Liebe voreingenommene Missversteher,

    „Weltoffenheit, Antirassismus und Minderheitenschutz sind das Wohlfühl-Label, um rüde Umverteilung von unten nach oben zu kaschieren und ihren Nutznießern ein gutes Gewissen zu bereiten.“

    beschreibt den modernen Neoliberalismus, dem es in erster Linie um Profitmaximierung einiger Weniger zum Nachteil der Vielen geht. Für global agierende Konzerne ist Rassismus kontraproduktiv und Weltoffenheit ein Muss. Frau Wagenknecht stellt den Gewinn für ehemals und aktuell Diskriminierte ja nicht in Frage, sie weist nur darauf hin, dass mit einer alleinigen(!) Fokussierung auf diese Themen dem weltweiten Grundübel dieser Zeit nicht beizukommen ist.

    • @Fro:

      Selbst bei wohlwollender Auslegung bleibt Wagenknecht aber den Minderheiten schuldig, das Missverständnis nicht rigoros mit einem unmissverständlichen Bekenntnis zur Solidarität ihnen gegenüber ausgeräumt zu haben. Damit nimmt sie billigend in Kauf (mit welcher Absicht dahinter auch immer... ein Schelm, der bei einem Interview gerade in der Welt Populistisches vermutet), dass jene Minderheiten als Gewinnler erscheinen, deren Anliegen auf Kosten der Mehrheitsanliegen gingen. Wer auf offener Straße angepöbelt wird oder eins in die Fresse bekommt, weil er schwarz, muslimischen Glaubens oder lesbisch ist, dem kann das abgehobene Geschwalle vom "Nebenwiderspruch" aber nur als zynisch und höhnisch erscheinen, denn auch er/sie lebt und arbeitet mit großer Wahrscheinlichkeit prekär, ebenso wie die anderen. Zur uneingeschränkten und klar kommunizierten Solidarität zwischen allen wie auch immer Benachteiligten gibt es keine Alternative. Die aktuelle Duskussion in Frankreich macht vor, wie es geht.

      • @mats:

        Frau Wagenknecht will das Übel an der Wurzel angehen. Das ist praktizierte Solidarität mit allen Benachteiligten; und weit mehr als ständig wiederholte Solidaritätsbekundungen, die ja meist nur wirkungslose Worte bleiben. Aber ein klares Wort zur richtigen Zeit, im Sinne von: „Liebe Mitbürger, hört auf mit dem rassistischen Schwachsinn, die Ursachen eurer Unzufriedenheit findet ihr an ganz anderer Stelle ….“ würde ich auch erwarten – und ihr zutrauen.

        • @Fro:

          Was Ihre Erwartungen angeht, sind wir einer Meinung. Mein Vertrauen allerdings ist eher begrenzt, denn gerade die Legende, dass die Benachteiligung aller angegangen würde, wenn man das Über bei der (kapitalistischen) Wurzel anpacke, ist jenes "Wohlfühl-Label", mit dem die sozialistische Linke 150 Jahre lange kaschierte, dass sich ihre Wähler- und Unterstützerschaft nicht unwesentlich aus Klassen / Schichten / Milieus rekrutierte, in denen Frauenverachtung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sowie Homophobie allgemein akzeptierte Grundeinstellungen waren - und das daran auch Jahrzehnte sozialistischer gesellschaftlicher und politischer Bildung nichts zu ändern vermochten. Dass die genannten Übel ein Auswuchs kapitalistischer Ungerechtigkeit seien, ist ebenso Teil der o.g. Legende, wie es historisch falsch ist.



          Ihnen traue ich zu, Didier Eribon gelesen zu haben – falls nicht: tun Sie es. Was die Linke braucht ist keine Sammelbewegung für Altsozialisten, die hauptsächlich ihre ausgedienten Rezeptbücher im Rucksack haben, sondern was sie braucht, ist eine Erneuerungsbewegung, die der eigenen politischen Geschichte ins Auge zu blicken und daraus zu lernen vermag. Insofern gebe ich dem Autor Recht, wenn er nahelegt, dass diese Bewegung nur erfolgreich sein wird, wenn sie „von aktionsbereiten, agilen jungen Leute getragen“ wird.

          • @mats:

            Bis zu einem gewissen Grad kann ich Ihre Skepsis ja teilen. Ich setze allerdings erst einmal ganz unvoreingenommen auf die Intelligenz und Einsichtsfähigkeit der bewegten Sammler und gesammelten Beweger. Für mich gelten die uralten klugen linken Maximen: „Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit (= Mitmenschlichkeit/Solidarität)“. Schaun wir mal ... Vielleicht melde ich mich an …

          • @mats:

            Aber gerade Eribon spricht sich doch eben DAFÜR aus, sich nicht auf Antirassismus und LGBTQI-Rechte zu fokussieren, sondern wieder ins Auge zu fassen, dass die Arbeiterklasse ökonomische Perspektiven braucht, damit sie nicht den rechten Bauernfängern auf den Leim geht.

            • @BigRed:

              Ich habe sicherlich nicht vertreten, eine gesammelte oder erneuerte Linke solle sich auf Antirassismus und Antisexismus fokussieren. Was Eribon schreibt, ist, dass die Linke die Arbeiterklasse von ihrem inhärenten Rassismus und Sexismus mehr oder weniger wegführte, indem sie dieser einen anderen Bedeutungshorizont anbot. Was ich sage ist, dass die Linke gleichzeitig aber niemals den Mumm (oder den Drang aus Notwendigkeit) dazu hatte, auch diesen inhärenten Rassismus und Sexismus "an der Wurzel" zu packen, denn es war ja ihr eigenes Klientel, der sie jenen Satz hätte ins Gesicht sagen müssen, den FRO so schön formuliert und S. Wagenknecht in den Mund gewünscht hat: „Liebe Mitbürger, hört auf mit dem rassistischen Schwachsinn, die Ursachen eurer Unzufriedenheit findet ihr an ganz anderer Stelle ….“

  • Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du. (Mahatma Gandhi)

  • Töft töö töff too!!

    (Zweimal täglich wiederholen, zwei Wochen lang. Bei Beschwerden und Nebenwirkungen fragen sie ihren Apodiktiker)

    • @Rudolf Fissner:

      Sie haben Recht!: Kindertagesstätten bräuchten wir noch mehr - und Logopädinnen auch. Möglicherweise sollte man bei dieser Hitze aber auch auf Alkoholkonsum verzichten.

      • @LittleRedRooster:

        Die Bewegung fehlt der Sammlungsbewegung / Wagenknecht noch ;-)

        Bisher iss da nur ne nur ne wirklich supertolle echt interessante informative coole Netzseite auferstandenen aus Ruinen, benannt nach son Song vom Dehmlichen Dieter, die E-Mails sammelt.

      • @LittleRedRooster:

        Jau. Mailtütenfrisch!;))

        “Fissnermatenten In der Kuppel Ratlos!

        Herrlich“

        Na - Si‘cher dat. Da mähtste so fix - Nix.



        Normal.

  • Hat sich da noch jemand angemeldet und heute noch keinen Newsletter gekriegt? Ich fühl mich leich verarscht, da machen sie so ein Geschisse mit dem Countdown und jetzt ist es über 10 Stunden später und nix da, nicht einmal ein Hinweis:"Die Seite ist live."

  • 8G
    81622 (Profil gelöscht)

    „Weltoffenheit, Antirassismus und Minderheitenschutz sind das Wohlfühl-Label, um rüde Umverteilung von unten nach oben zu kaschieren und ihren Nutznießern ein gutes Gewissen zu bereiten.“...ungeheurlich, da wird humanitäre Arbeit gegen soziale Fragen ausgespielt...Flüchtlinge gegen Proletariat??? das reicht, wer so etwas schreibt, der ist morgen, zusammen mit den Diktatorenfreunden Dehm und Hänsel in der AFD.

    • @81622 (Profil gelöscht):

      Berufsempörung und Nazivergleiche sind die Warnlabels der neoliberalen Umverteilung.

      • 8G
        81622 (Profil gelöscht)
        @El-ahrairah:

        Lassen sie mal Ihre nichtssagenden Phrasen von Neoliberalismus stecken.. Erklären Sie mir doch mal, was die Dame meint mit, wenn sie "Antirassismus" als "Wohlfühllabel" und "gutes Gewissen bereiten " verunglimpft.



        Rosa Luxemburg, für deren Wiedergeburt sich die Dame hält, würde sich im Grab umdrehen bei derat abstrusen Aussagen.

      • @El-ahrairah:

        Jede politische Bewegung hat ihre Feigenblätter! ;-)

    • @81622 (Profil gelöscht):

      Da wird nichts kaschiert. Diejenigen die für offenen Handel, offen Grenzen und gegen Kohleofen sind, werden sozial und ökonomisch davon nicht im geringsten betroffen und versprechen sich noch billigere Waren und Dienstleistungen.



      Wie schon Frau Kipping neulich sagte: Ich wüsste gar nicht wie bei uns ohne Zuwanderer der Spargel auf den Tisch kommen würde...

    • 9G
      95823 (Profil gelöscht)
      @81622 (Profil gelöscht):

      "ungeheurlich" finde ich jetzt ein wenig übertrieben, der Rest Ihrer Kritik liest sich wie blanke Polemik.

      • 8G
        81622 (Profil gelöscht)
        @95823 (Profil gelöscht):

        wieso Polemik? könne Sie nicht lesen?



        Dann erklären Sie mir doch mal, was die Dame meint mit, dass "Antirassismus" als "Wohlfühllabel" und "gutes Gewissen bereiten " solle.

        • @81622 (Profil gelöscht):

          Na ja. Ein Beispiel: Sie gehen gegen Seehofer in München protestieren und fliegen dann mit ihrer Familie in den Agrourlaub auf La Gomera wobei Sie etwa die Menge an CO2 verursachen wie ein kohlebeheiztes Haus in 1,5 Jahren.

  • Die Sammlungsbewegung ist eine schöne Idee. Ich neige allerdings zu der Auffassung das nur der Versuch möglicht viele Menschen zur Wahl der AFD zu bewegen Deutschland hilft.



    Union und SPD sind völlig verbraucht, die Grünen locken auch kaum jemanden. Also laßt die AFD ab die Macht. Die brauchen zwei Jahre die BRD auf Links zu drehen. Dann wird der Neuanfang zwar schwer, aber Deutschland schafft das.



    Ein Land das der AFD jetzt schon 20 Prozent gibt braucht den harten Weg.

    • @Eimsbüttler:

      Jaja - Ich hämmer mir bei Kopfschmerzen auch immer einen Nagel ins Knie. Da ist dann das Kopfweh schnell vergessen...

    • @Eimsbüttler:

      Dieser harte Weg kann insbesondere in Deutschland in eine hässliche Sackgasse führen. Hatten wir schon mal.

    • @Eimsbüttler:

      Die AfD braucht zwei Jahre um das Land auf Links zu drehen? Die AfD an die Macht lassen und danach neu anfangen? Alter! Im Geschichtsunterricht geschlafen? DAS hatten wir bereits.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Eimsbüttler:

      Das ist wahrscheinlich die Perspektive eine privilegierten Mannes unserer Gesellschaft. Vergessen Sie nicht, dass viele Menschen bei zwei Jahren AFD-Regierung sehr viel zu leiden hätten.

      Wir sollten uns lieber mal von der AFD-Fixierung in jeder Debatte lösen. Die AFD ist nicht die Lösung und auch nicht das größte Problem. Streeck spricht in seiner etwas kruden Polemik ja allerlei Themen an, die uns wirklich beschäftigen sollten. Lassen wir die AFD mal links liegen und beschäftigen und wieder mit den Sachen.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Wir sollten uns lieber mal von der AFD-Fixierung in jeder Debatte lösen. Die AFD ist nicht die Lösung und auch nicht das größte Problem." (Zitat: Dhimitry)



        Exakt so ist es! Die AfD spielt die Rolle eines Popanz mit dem in Permanenz jede Debatte um drängende Probleme unter den Tisch gekehrt wird. Sie ist die Ratte die viel zu viele Leute angstkreischend auf die Tische scheucht.



        O.k. - Dieses Vieh ist unappetitlich und häßlich - aber mit hysterischen Reaktionsweisen läßt es sich nicht verscheuchen. Stattdessen ist es an der Zeit ihm die Futtergründe zu entziehen: die sozialen Verwerfungen im Lande beseitigen.

        • @LittleRedRooster:

          Danke.

  • "6 Monatsverträgen"? Soll wohl "6-Monats-Verträge" heißen. Sonst guter Text. Wenn junge und migrantische Leute mitmachen und viele Frauen und Männer aus der zweiten und dritten Reihe, kann es auch was werden mit "Aufstehen". Viele Leute wollen einfach nur das, was die SPD sein sollte, das ist vernünftig und könnte klappen. Ich bin erst mal dabei.

  • Ich bin immer wieder erstaunt, wie man Wahenknecht offenbar mutwillig missversteht. Der zitierte Satz aus der Welt, vom Antirassismus und Weltoffenheit als Label, um Umverteilung von unten nach oben zu kaschieren, ist keine Kritik an antirassistischer Arbeit an sich, sondern nur daran, dass solche Einstellungen zuweilen als Label genutzt werden, wie sie es ja auch sagt. Wie oft wurden die Grünen hier im Forum schon als FDP mit grünem Anstrich kritisiert? Auch Angela Merkel gibt oder gab sich germ weltoffen. Soziale Arbeitsmarktpolitik oder Einsatz für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung kommt von ihr aber nicht. Von wegen Fluchtursachen bekämpfen.

    • @Marius:

      Das geht mir genauso. Ich staune auch immer wieder über das Niedermachen von Wagenknecht in der taz. Dabei kann kaum einer aus der Schar der Schreiberlinge ihr das Wasser reichen. Die Frau ist klug und belesen und ihre politökonomischen Analysen treffen den Punkt.

    • @Marius:

      Bin eher erschaunt wie man eine Frau als Sammlungsbewegung hochjubeln kann.

      • @Rudolf Fissner:

        Wunderschönes Eigentor, Herr Fissner! Weitermachen! - unbedingt so weiter machen!

      • @Rudolf Fissner:

        Bei einem Mann (Macron) hatten Sie (wie auch die taz) vermutlich weniger Probleme...

        • @agerwiese:

          Jetzt wo Sie es sagen fällt es mir auch auf DIE Sammlungsbewegung ist EINE Frau!

    • @Marius:

      Differenzieren ist halt so ein Problem und einfach zu aufwendig. Meistens reicht es wenn bestimmte Reizworte auftauchen, auf den Kontext kommt es nicht an.



      Wagenknecht redet sehr genau und scheut sich nicht verbrannte Vokabeln zu benutzen, das reicht vielen sie einfach in eine gewünschte Ecke zu stellen. Auch in der Taz und ganz besonders in der Linken.



      Anzuerkennen das Probleme, die in der Rechten angesprochen werden, eben nicht automatisch aus der Luft gegriffen sind, aber eigentlich immer falsch beantwortet werden, erfordert ein Maß von Differenziertheit, die man nicht in 2,3 Sätzen transportieren kann. Viel zu aufwendig und dem eigenen Selbstverständnis abträglich.

  • „Aufstehen“ ist ein bürgerlich-demokratischer Ansatz, aber auch nicht mehr! Aber dieser bürgerlich-demokratische Ansatz bedarf unserer Unterstützung. Vor allem auch, da es keine ernstzunehmende politische Alternative zur pro-kapitalistischen Politik der bürgerlichen Parlamentsparteien und deren politischen Klasse gibt. Auch die parlamentarische Linke gehört heute zu den bürgerlichen Parlamentsparteien.

    Für die Mehrheit der Bevölkerung gibt es keine außerparlamentarische und auch keine parlamentarische Vertretung. Allenfalls handelt es sich um vereinzelte Personen ohne nennenswerte Basis in ihren bürgerlichen Parteien. Die Linkspartei ist dabei die einzige Parlamentspartei die nicht von den deutschen Wirtschafts- und Monopolverbänden, nicht von den Großunternehmen und Konzernen, den Multimillionären und Milliardären, noch nicht über deren Spendengelder und Versorgungsposten gesponsert wird.

    Die ''Aufstehen''-Sammlungsbewegung muss sich außerparlamentarisch bewähren. Ihre Aufgabe und Zielsetzung darf nicht die Teilnahme am bürgerlichen Geschacher um Posten und Pensionen -über den Beamten- und Parlamentsbetrieb- sein. Sie muss sich um die Selbstermächtigung der Opfer der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, um die Entmündigten und Entrechteten der bürgerlichen Klassengesellschaft bemühen.

    Ihre Aufgabe muss vor allem auch die Aufklärung über die Entfremdung in der kapitalistischen Gesellschaft sein. Ebenso, die Mobilisierung der Straße und in den Betrieben für die aktive Durchsetzung der sozialen, ökonomischen, ökologischen und gesellschaftspolitischen Gegenwarts- und Zukunftsinteressen der großen Mehrheit der Bevölkerung, vor allem aber der Selbstermächtigung der Jugend, der Frauen und Mütter in der Gesellschaft.

    Zuvorderst muss die Gleichberechtigung der Frau durchgesetzt werden. Dabei nicht auf Vorstands- und Ministerposten, sondern vor allem im täglichen Erwerbsleben. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit darf dabei niemals ein hohler Spruch sein. {…}

  • Das ich das erleben darf. Ein Bericht über die linke Sammlungsbewegung und Sahra Wagenknecht in der taz mit der zwar notwendigen kritischen Distanz, jedoch nicht mit den oft verleumderischen Mitteln, Wagenknecht in die rechte Ecke zu stellen.

    Danke auch für den Link zum Beitrag von Wolfgang Streeck, der das beste Plädoyer für die Notwendigkeit einer linken Sammlungsbewegung ist.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.

      Die Moderation

       

  • Bei neuen Bewegungen ist es extrem wichtig, dass es nicht all zu lange Zeit dauert bis erste nennenswerte Erfolge kommen. Das können wir leider auch so konstatieren, wenn wir über die Montagsdemos gegen HARTZ IV sprechen.

  • Und als Warnung an Wagenknecht: „Linke Bewegungen“ seien mit „Ressentiments gegenüber Minderheiten unvereinbar“.

    Das trifft voll und ganz zu. Die meisten Initiativen (themenübergreifend) akzeptieren so eine Sichtweise, wie von Herrn Lafontaine in Bezug auf die Einwanderung in die deutschen Sozialsysteme nicht. Genau deswegen werden auch hohe Geldgeschenke nicht eingenommen, wenn der Preis für die beste Nachbarschaftsinitiative mit einer Schirmherrschaft bei den preisverleihenden Organisation von solchen Menschen, wie Herrn Seehofer verbunden ist.

  • „Die Inszenierung der „Aufstehen“-Website zeigt: Die MacherInnen von „Aufstehen“ haben begriffen, dass sie zumindest ein anderes Image brauchen – jünger, migrantischer, offener.“

    Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht e letztens auch den Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund an allen Arbeitslosen. Warum sie das tat, ist eine andere Frage. Arbeitslose Menschen waren aber immer im Focus von der Linkspartei. Und da passt es nicht zusammen, wenn einige Linken über die Einwanderung in die Deutschen Sozialsysteme sprechen. Das passt auch deswegen nicht, dass in vielen Fremdkulturen Hilfe für Schwachen besonders ausgeprägt sind. Wenn wir beispielsweise in den Deutschen Bahnen hiergeborene WohnungsloseMenschen, die betteln, auftreffen, dann ist der Anteil von Migranten, die eine Spende (Kleingeld oder Lebensmittel) leisten, sehr hoch ist. Deswegen darf man Migranten und auch potentielle Migranten von der eigenen Politik nicht ausschließen.



    Gerade Frau Wagenknecht muss nachdenken, warum die Grünen nach der Bundestagswahl noch mehr Wähler (in Prozentpunkten ausgedrückt) bekommen, und die Linkspartei hingegen an einem +1/-1-Prozentpunktwert stockt!

  • Der letzte Absatz ist der entscheidende. Eine Vereinnahmung , ja ein Gründungsaufruf durch die Politik bevor sich die Inhalte aus sich selbst heraus durch eine kritische Masse an Gleichgesonnenen artikulieren, wird scheitern.



    Das ist letztlich gut so, denn zu glauben, zumal als ParteivertreterInn, dass das funktioniert, konterkariert unsere 'Parteiendemokratie'. Und das als ProfipolitikerInn Wagenknecht ist wieder mal typisch, eigentlich peinlich.



    Leg deine ganzen Linke-Funktionen erst mal nieder.... dann wird's wenigstens etwas glaubwürdiger.

    • @Tom Farmer:

      Wenn das Problem der ungeregelten Masseneinwanderung nicht aufgegriffen wird, ist es eh nur Blablubb. Was hindert denn Leute, sich jetzt schon R2G zu wählen? Nix. Nur halt deren Grenzenoffenhaltung.

      • @Frank Erlangen:

        Masseneinwanderung schreiben Sie!



        Wenn ich so ein Wort lese....



        380 Mio Europäer, jedes Jahr 1 Mio Geflüchtete. Also auf ca. 1000 Passeuropäer jedes Jahr knapp 3 mögliche Geflüchtete die man integrieren müsste. Ich denke Masseneinwanderungen sehen anders aus.

      • @Frank Erlangen:

        Die Menschen hatten bereits R2G gewählt, zumindest hätte es eine hauchdünne Mehrheit gegeben. Leider hat die SPD sich für eine Groko entschieden, Schade! Die Quittung hat sie jetzt bekommen.



        Weiß auch nicht, was Sie jetzt den Wählerinnen so unterstellen.

        • @Artur Möff:

          "bereits 2013 R2G gewählt", sollte es heißen. Sorry!

      • @Frank Erlangen:

        Ogottogott. Die Massen.

        Lieber Herr Erlangen. Bloss weil man etwas wiederholt wird es nicht wahrer. Bloss weil man etwas wiederholt wird es nicht wahrer.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Frank Erlangen:

        "Nix. Nur halt deren Grenzenoffenhaltung."

        Jaja, die Geflüchteten sind wieder Schuld. Manche Menschen können sich die Welt wirklich nur monothematisch erklären.

        Es gab auch vor der Aufnahme der Schutzsuchenden kein R2G im Bund. Die Linke ist im Bund ganz einfach nicht regierungsfähig, daher wollten SPD und Grüne nicht, als es theoretisch möglich war.

      • @Frank Erlangen:

        "Was hindert Leute R2G zu wählen?" Dass RotGrün die gleiche neoliberale Alternativlospolitik gemacht hat wie die Union. Hartz4 und BW-Einsätze am Hindukusch. Bankenrettungen, Rüstungsexporte und politische Unterstützung für Dieselbetrüger. Wenn das für die CSU so links ist, dass sie mit Koalitionsbruch droht, wie geht dann RotRotGrün?

  • "dass sie zumindest ein anderes Image brauchen – jünger, migrantischer, offener"

    Ums Image geht es bei den Grünen, bei Frau Wagenknecht geht's um die Sache...

  • Aufstehen! - für eine demokratische Gesellschaftspolitik für die Bevölkerungsmehrheit!

    Wir brauchen eine verantwortliche sozial- und Gesellschaftspolitik in Deutschland für die arme Bevölkerung. Eine verantwortungsvolle Politik für die Beseitigung der Armut von drei Millionen Kindern, für die Befreiung von fünfzehn Millionen Menschen, vor allem Frauen und alleinstehende Mütter, aus der Erwerbsarmut, für zwölf Millionen Rentner, vor allem Frauen, in Armutsrenten.

    Wir brauchen in Deutschland eine Gesellschaftspolitik für die materielle Umverteilung von oben nach unten. Eine Politik für die nachhaltige Besteuerung der großen privaten Kapitalvermögen und bei den persönlich leistungslosen Erbschafts-Multimillionär*innen und Dividenden-Milliardär*innen.

    Fünfzig Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung, rund 41 Millionen Menschen, verfügen über kein Kapital und Privatvermögen. Weniger als zehn Prozent verfügen über mehr als 70 Prozent des Kapitals und Privatvermögens. Davon ein Prozent [1% aller Bundesbürger*innen] über rund 30 Prozent [30 von 100] aller Kapital und Privatvermögen.

    Die Klassenpolitik der herrschenden Eigentumsverhältnisse in Deutschland muss beendet werden. Es bedarf demokratisches Gemeineigentum an den nationalen und multinationalen Banken und Konzernen in Deutschland und an den gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmitteln.

    Eine Ökonomie, Ökologie, Sozial- und Gesellschaftspolitik für alle gleichberechtigten Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Geschlecht und Hautfarbe, auf der Grundlage des demokratischen Gemeineigentums an Grund und Boden, Luft und Wasser, Rohstoffen und Bodenschätzen, Tier -Natur- und Pflanzenwelt. Die sozioökonomische Gleichheit und Freiheit in gesellschaftlicher Verantwortung, keine demagogische Gleichmacherei, gehört die Zukunft im 21. Jahrhundert in Deutschland und Europa.

    • @Reinhold Schramm:

      Volle Zustimmung!



      Danke für Ihre Ausführung.