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Krieg in NahostIsraels Dilemma nach Assads Sturz

Israel hat wohl 80 Prozent der syrischen Waffen zerstört und will die Bevölkerung auf den besetzten Golanhöhen verdoppeln. Verspielt Netanjahu eine Chance auf Frieden?

Ein israelischer Militärjeep fährt an der Waffenstillstandslinie zwischen Syrien und Israel entlang Foto: Jamal Awad/reuters

Jerusalem taz | Israel steht nach dem Fall des syrischen Diktators Baschar al-Assad vor einem Dilemma: Das Machtvakuum im Nachbarland gibt der israelischen Armee die Chance, ohne Widerstand militärisches Gerät unbrauchbar zu machen, das künftig gegen Israel eingesetzt werden könnte. Andererseits aber bietet eine neue Regierung in Damaskus vielleicht erstmals eine echte Chance auf Frieden zwischen beiden Ländern.

Anhaltspunkte dafür gibt es: Die Anführer der syrischen Rebellen Hayat Tahrir al-Sham (HTS) rufen bisher – anders als die Hisbollah, die Hamas oder Iran – nicht zum Kampf gegen Israel oder zur Unterstützung der Palästinenser auf. Mehrere ihrer Kämpfer haben israelischen Medien gar Interviews gegeben. Und schließlich wissen auch die Rebellen, dass Israels verheerende Schläge gegen die Hisbollah-Miliz – neben der schwindenden Unterstützung aus Russland – den Sturz des Assad-Regimes erst möglich gemacht haben.

Der Anführer der Rebellen, Ahmed al-Scharaa, sprach am Samstag in einem Interview mit einem syrischen Fernsehsender von „diplomatischen Lösungen“ als einzigem Weg, Sicherheit und Stabilität in der Region zu garantieren. Er warnte in seiner ersten Botschaft an Israel jedoch auch, es gebe „keine weiteren Entschuldigungen“ für Luftangriffe auf syrischem Gebiet.

Mit rund 500 Luftschlägen über das Land verteilt hat die israelische Armee seit dem Sturz Assads laut eigenen Angaben mindestens 80 Prozent der Bestände der untergegangenen syrischen Armee zerstört. Sie sollen Standorte für Chemiewaffen, Luftabwehr, Flugzeuge und die gesamte Kriegsmarine getroffen haben. Am Montag erschütterten gewaltige Explosionen die Küstenregion Tartus.

Die Anführer der syrischen Rebellen rufen bisher – anders als die Hisbollah, die Hamas oder Iran – nicht zum Kampf gegen Israel oder zur Unterstützung der Palästinenser auf

International zurückhaltende Kritik an Israel

In Syrien und international sorgt außerdem das Eindringen israelischer Soldaten auf syrisches Territorium für Kritik. Nur Stunden nach der Einnahme von Damaskus durch HTS rückten israelische Soldaten über die 50 Jahre zuvor vereinbarte Waffenstillstandslinie in die demilitarisierte Pufferzone vor. Diese trennt die 1967 von Israel besetzten Golanhöhen von Syrien. Unter anderem erreichten sie den strategisch bedeutenden Gipfel des Hermon, des höchsten Berges in der Region.

Israel rechtfertigt sein Vorgehen mit Verweis auf seine Sicherheit: Nach dem Hamas-Überfall am 7. Oktober will man keine Bedrohung an den Grenzen mehr in Kauf nehmen. „Wir handeln, damit terroristische Extremisten sich nicht direkt an unserer Grenze etablieren“, sagte Armeechef Herzi Halevi am Samstag. Darüber hinaus mische sich Israel nicht in Syrien ein.

International fällt die Kritik an Israels Vorgehen bisher zurückhaltend aus, obwohl sowohl die Bombardierungen als auch die Besetzung der Pufferzone völkerrechtlich nach Meinung der meisten Experten jeglicher Legitimität entbehren.

Doch der Preis für die kurzfristige Sicherheit steigt mit jedem neuen Luftangriff. Egal, welche Richtung eine neue syrische Führung einschlagen wird: Sie wird nicht vergessen, wer dafür gesorgt hat, dass sie für den Neuaufbau ihrer Armee kaum mehr als Kalaschnikows zur Verfügung hat. Damit sinkt die Chance auf eine diplomatische Lösung, für die der Machtwechsel in Damaskus eigentlich ein Türöffner sein könnte.

Eine Rückgabe des Golan lehnt Israel kategorisch ab

Damaskus hat Israel nie als Staat anerkannt. Friedensverhandlungen mit dem Assad-Regime haben nie ihr Ziel erreicht. Dieses bestand stets auf einer vollständigen Rückgabe des Golan, was Israel kategorisch ablehnte. Von der von Israel völkerrechtswidrig annektierten Hügelkette sind der See Genezareth, Israels größtes Süßwasserreservoir, und die umliegenden Städte ein leichtes Ziel.

Stattdessen kündigte Benjamin Netanjahu am Sonntag an, Israel wolle seine Bevölkerung auf dem Golan verdoppeln. Derzeit leben dort etwa 50.000 Menschen, etwa die Hälfte von ihnen sind jüdische Israelis, die anderen mehrheitlich Drusen. Unterstützung dafür darf er sich vom künftigen US-Präsident Donald Trump erwarten, der den Golan 2019 als israelisch anerkannt hat.

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59 Kommentare

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  • "Stattdessen kündigte Benjamin Netanjahu am Sonntag an, Israel wolle seine Bevölkerung auf dem Golan verdoppeln."

    Dann ist ja absehbar, dass bald die Puffer wieder vergrößert werden müssen, weil wieder über neue jüdische Siedlungen potentielle Ziele geschaffen wurden, die dann wieder per Puffer geschützt werden müssen.

    Die Groß-Israel Nationalisten verstehen es einfach nicht, das der permanente Erweiterungskrieg nie zu einem Frieden führt.

  • Netanjahu will gar keinen Frieden. Es ist ihm gelungen, Syrien klein zu machen. Er hat die Waffen vernichtet, die Flugzeuge und Hubschrauber zerstört, er hat wichtige Infrastruktur (Flugplätze) zerstören können und Syrien könnte eben dann entsprechend ein Staat analog zu den Taliban werden. Arm, unterentwickelt, ständig in bewaffneten Konflikten, mit einer Bevölkerung, die flüchtet. Israel freut das alles, die wollen kein starkes Syrien. Und sollen die THS doch versuchen, den Goland zu erobern. Israel hat weder eine realistische Einschätzung, was das langfristig bewirkt, noch interessiert das jemanden in Tel Aviv. Und Israel hat eine andere Einschätzung der THS und der anderen Islamisten in Syrien, vermutlich liegen sie richtig, aber sie reagieren darauf auch falsch. Soweiso gibt es da eine Generation, die in Wut und Verzweifelung groß wird. Wer so viel Gewalt benutzt, der wird davon auch wieder eingeholt, mag sein, dass sie THS das momentan nicht schaffen. Aber irgendwann könnten die THS zu einem Fluch für Israel werden.

  • Die Anführer der syrischen Rebellen Hayat Tahrir al-Sham (HTS) rufen bisher – anders als die Hisbollah, die Hamas oder Iran – nicht zum Kampf gegen Israel oder zur Unterstützung der Palästinenser auf.

    Bisher also. Und wie weiter? Was ist wenn und das ist in der Gegend wirklich nicht unwahrscheinlich, plötzlich eine andere Haltung gegenüber Israel eingenommen wird. Sieh Iran.



    Nein es ist schon richtig wie Israel handelt, auch wenn es die "guten" linken Menschen wie immer anders sehen.

    • @Whatever1984:

      Na ja. Al-Djscholani hat als Endziel schon die "Befreiung Jerusalems" (also im Klartext die Vernichtung Israels) ausgegeben: www.berliner-zeitu...en-leim-li.2279685



      Ist leider hinter einer Bezahlschranke, stimmt mich schon etwas skeptisch.

    • @Whatever1984:

      "Was ist wenn und das ist in der Gegend wirklich nicht unwahrscheinlich, plötzlich eine andere Haltung gegenüber Israel eingenommen wird."

      Ich bin der Ansicht, wenn nicht einmal syrische Bürger:innen in Deutschland, die beste und direkte Kontakte nach Syrien haben, der neuen Regierung genug vertrauen, um zurückzukehren, dann kann mal auch von Israel nicht erwarten, dass sie der neuen Regierung sofort vertraut.

      Vielleicht haben wir alle mehr Klarheit, wenn in den kommenden Monaten die neue Verfassung in Syrien entworfen wurde und Wahlen stattgefunden haben.

    • @Whatever1984:

      Frankreich könnte trotz großer Armee und Atomwaffen ja mal ernsthaft angegriffen werden. Es sollte also Deutschland, Belgien und Spanien einfach mal bombardieren, am besten immer wieder mal. Man weiß ja nie.



      ... Meinten Sie so etwas gerade?



      Hat mit links oder rechts nix zu tun, nebenbei.

    • @Whatever1984:

      Was Israel macht, verstößt gegen Völkerrecht.



      Das scheint aber nichts mehr wert zu sein.



      Nachdem der USA das auch schon immer egal war und Russland auch dementsprechend handelt.

      Das Völkerrecht besagt halt nicht:



      Wenn du übermächtig bist und dich für den Guten hältst, kannst du machen was du willst.

      Kein Wunder, wenn der Rest der Welt den Westen dann nicht mehr ernst nimmt.

    • @Whatever1984:

      THS würde gerne die Kurden wegradieren und Syrien unter der Flagge des Islams einen. Und auch ansonsten will THS möglichst rasch eine Regierung bilden und für Stabilität sorgen. Das Wort 'richtig' ist in meinem Verständnis hier wirklich fragwürdig. Es können kaum noch Flughäfen benutzt werden, Syrien muss Mrd. ausgeben, um wieder die nötige Infrastruktur aufzubauen. Und eigentlich wollte niemand momentan gegen Israel losschlagen, ob das wirklich richtig ist?

  • Netanjahu verspielt nicht den Frieden, sondern will keinen Frieden. Die Golanhöhen könnten einfach geregelt werden: Israel gibt die Golanhöhen an Syrien zurück, dafür wird auf den Golanhöhen kein schweres militärisches Gerät installiert.

    • @Luftfahrer:

      "... dafür wird auf den Golanhöhen kein schweres militärisches Gerät installiert."

      Auch wenn ich mich mit Waffen nicht gut auskenne, meine ich zu wissen, dass man heutzutage für verheerende Angriffe nicht mehr unbedingt "schweres Gerät" benötigt, zumal von einer erhöhten Position aus, wie die Golan-Höhen sie bieten.

      Meiner Meinung nach müsste Syrien Israel mehr Sicherheit bieten, als nur den Verzicht auf die Installation schweren militärischen Geräts.

      Selbstverständlich ist mir bekannt, dass die Völkerrechtslage teilweise anders interpretiert wird/ist und Israel theoretisch gar nichts zu verlangen hätte, aber wenn es um Existenz oder Vernichtung geht, und das ist meiner Meinung nach bei Israel in dieser Frage so, gibt es gegenwärtig keine Alternative. Ich unterstelle, dass auch Israel-Kritiker und Pro-Palästinenser, wären sie in dieser Situation, die Golan-Höhen nicht ihren Feinden bzw. Menschen, die ihren Feinden Zugang verschaffen, überlassen würden.

      Vielleicht kann es bald einen Friedensvertrag zwischen Syrien und Israel geben, der die Situation glaubhaft verändert und Kompromisse möglich macht.

    • @Luftfahrer:

      Und wenn doch? Was dann?



      Die Israelis vertrauen halt aus leidvoller Erfahrung keinen arabischen Versprechen mehr.



      Die vertrauen nur noch auf eigene militärische Stärke.

  • Das Schlimmste ist: Das Völkerrecht wird bedenkenlos diskreditiert, es wird zur Lachnummer gemacht. Israel selbst hat sich längst für Stärke statt Recht entschieden; wenn demnächst einer seiner Nachbarn übergriffig würde, kann Israel längst nicht mehr "Völkerrecht!" rufen nach allem, was es selbst geliefert hat, und das weiß es. Aber Europa! Wir lassen das einfach so geschehen! Und das heißt, wir haben das Völkerrecht auch aufgegeben. Aber wir können es nicht durch Stärke ersetzen! Auch nicht mit den notorischen Nato-2%. Höchstens mit 20%. Soll etwa alles wieder vor Waffen starren?! Irgendwann werden die eingesetzt. Viel Spaß.

    • @miri:

      "Das Völkerrecht wird bedenkenlos diskreditiert,es wird zur Lachnummer gemacht."



      Dafür ist meiner Meinung nach die UN verantwortlich,die mittlerweile aufgrund ihrer Zusammensetzung,die israelischen Sicherheitsbedenken nicht nachvollziehen können will.Auch wenn es die UN zu der Zeit,als wir 6 Millionen unschuldige,jüdische Menschen getötet haben,noch nicht gab,existierten doch Regierungen und Institutionen,die hätten einschreiten können.Wollte anfangs niemand.



      Soll sich Israel darauf verlassen,dass es beim nächsten Mal anders wäre?Die Reaktionen auf den 07.10.23 haben meiner Meinung nach deutlich gezeigt,dass sich jüdische/israelische Menschen nicht darauf verlassen können,dass Solidarität und/oder Völkerrecht zu ihren Gunsten interpretiert werden.Selbstverständlich gab es erst einmal warme Worte und Betroffenheitsfloskeln,aber als die jüdische/israelische Kriegspartei begann,die Täter,ihre Unterstützer und Helfer zur Rechenschaft zu ziehen,haben die meisten die Seite gewechselt.Ich gehe übrigens davon aus, dass der Sturz von Hr.Assad durch die Vorarbeit Israels ermöglicht wurde,...Israel...Hisbollah ... Iran geschwächt.Ob das auch gelungen wäre,hätte Israel ein Friedensangebot gema

  • In diesem Konflikt wird nicht erst seit diesem Jahr internationales Recht geradezu wegbombadiert. Mittlerweile scheint es mir als darf Israel dank der uneingeschränkten Unterstützung seiner Verbündeten in einem rechtsfreien Raum agieren. Völkerrechtswidrige Besatzungen/ Annexionen, Siedlungen, Aneignung von Ressourcen, Menschenrechtsverletzungen, Kriegsverbrechen, völkerrechtswidrige Bombadierung Syriens etc. Das gerade Deutschland daran beteiligt ist v.a. humanitäres Völkerrecht und Menschenrechte zu untergraben und sie zu einer kompletten Farce zu machen ohne auf die Folgen weltweit zu achten ist nicht nur beschämend, sondern auch sträflich, immerhin wurden eine Reihe dieser Rechtsgrundlagen aufgrund des 2. Weltkrieges und unserer Taten geschaffen.



    Es wird keine Sicherheit geben durch Annexionen, Besatzung und Besiedlung, das ist eine Behauptung um weitere Landaneignung zu rechtfertigen. Wo hat diese Taktik zur Sicherheit in den besetzten Gebieten geführt? Nirgends. Seit 1967 haben sich immer mehr pal. Gruppen gebildet die dagegen kämpfen. Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf: www.deutschlandfun...lkerrecht-100.html

    • @Momo Bar:

      Da Israel Ihrer Meinung nach alles (?) falsch macht, würde mich interessieren, was Sie tun würden, wären Sie Ministerpräsident Israels. Nicht, was sie nicht tun würden, sondern was Sie konkret tun würden, um die Existenz Israels als letzten Zufluchtsort für die Minderheit jüdische Menschen, die, wie Sie wissen, weltweit angegriffen und verfolgt wird, in dieser Region und sozialen Umgebung zu sichern.

      Für mich persönlich reicht es aus, dass Israel, das seit seiner Staatsgründung ununterbrochen angegriffen, bekriegt und vernichtet werden soll, noch gibt. Insofern stehe ich auf dem Standpunkt, dass die israelischen Regierungen seit der Gründung doch einiges richtig machen. "Make love, not war" scheint mir in der dortigen Region nicht zu funktionieren.

  • Das Verhalten unterstreicht, dass es Israel um Expansion geht. Für die Sicherheit des legitimen Staatsgebietes würde es reichen, Gebiete zu besetzen und nicht auch noch zu besiedeln. Ist aber egal. Israel darf alles. Und wenn nicht, dann macht es das trotzdem. Weil "Sicherheit" und "einzige Demokratie" und "alle die uns nicht unterstützen sind Antisemiten".

    • @Peter Rabe:

      „Das Verhalten unterstreicht, dass es Israel um Expansion geht.“

      Israel besetzt zur Zeit den Bereich den Syriern vorher mit UN zusammen kontrolliert hat. Angriffen von Rebellen und dem immanenten Sturz Assads hat Israel diese Bereiche besetzt, da die syrische Nationalarmee ihre Pflichten dort nicht erfüllt hat.

      Wollte Israel expandieren, dann doch eher wo es sich gut lebt und wirtschaftlich sinnvoll ist. Die höchsten Berggipfel sind das nicht. Also machen ihre Taten deutlich, dass es um strategische Erwägungen geht.

      Der IS war in der Region auch aktiv und das ist ein Grund, dass drusische Communities von Israel gefordert haben annektiert zu werden.

      Solche Stimmen passen aber nicht in eine schwarz weiß Welt.

      Übrigens Hisbollah hat verlautbart, dass ihre Nachschub Linien seit israelischer Besatzung des Golans ungebrochen wären.

      Ein weiteres Motiv? Verhinderung von Waffen Schmuggel? Verhinderung von anrufen auf Zivilisten? Ja, so kann die Welt auch gelesen werden.

  • Wie kann man das in einem Artikel als diskussionswerte politische Entscheidungen hinstellen? Das ist ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen Sysrien und nichts anderes. Was wäre wenn jemand auf die Idee käme deutsche Waffen auf deutschem Gebiet zu zerstören weil Deutschland ja evtl. damit Unfug anstellen könnte?

    Das ist ein nach dem Völkrrecht absolut unzulässiger Eingriff in einen Staat. Und "Eingriff" ist hier extrem euphemistisch denn es geht um Krieg.

  • So schafft man sich "Vertrauen" und "Freundschaft". Netanyahu macht ohne Verbrämung den Bully auf dem Schulhof. Ok, das zerplatzte Vertrauen müssen seine Nachfolger und sein Land dann ausputzen. Aber dass man sich nach solchen Cowboyspielen als Nachbarland noch mit Netanyahu verständigen wird, ist unwahrscheinlich.



    Das Traurige ist: das will er ja. Eine Politik wie von Netanyahu braucht den Dauerkrieg wie Ozeanien in '1984'. Nur dann bleibt seine maßlose Korruption vielleicht ohne Strafe. Die Folge ist ein Radikaler am Ruder, der den moralischen Abstand zur Hamas immer kleiner erscheinen lässt.

  • Offensichtlich geht die Aggression Israels weiter. In Gaza sterben immer noch jeden Tag Menschen durch israelische Angriffe. Egal, ob Gaza, Beirut oder Damaskus, Israel kann ungestraft töten.

  • Wie lange schauen wir, schaut die internationale Staatengemeinschaft bei diesen völkerrechtswidrigen Angriffe noch zu ? Abgesehen davon, dass Netanyahui damit auf lange Sicht keinen Frieden mit seinen Nachnarn mehr hinbekommt, es wird ihm nicht gelingen, die große Mehrheit der Menschen der Nachbarstaaten zu vernichten und damit das Überleben seiner eigenen Nachfolger in Frage stellen, denn nur mit Waffen wird Israel sich nicht lange behaupten können, selbst wenn Trump das Speil noch mitmacht. Wo ist . auch und vor Allem- die jüdische Öffentlichkeit, die diesem Treiben Einhalt zu gebieten versucht ?

    • @Dietmar Rauter:

      „Wie lange schauen wir, schaut die internationale Staatengemeinschaft bei diesen völkerrechtswidrigen Angriffe noch zu ?“

      Die Gemeinschaft hat Assads 600-700k Menschen umbringen lassen, Hisbollah-Miliz 20 Jahre bewaffnen und angreifen lassen, etc.

      Die UN ist vor allem gegen Israel, aber ich würde lieber erst sehen, dass die UN Pluralismus sichert. In Syrien und Gaza und Libanon, aber auch im Sudan.

      • @AlHozo Hoto:

        Die UN ist nicht gegen Israel. Sie ist für die Einhaltung internationalen Rechts. Also etwas womit sich Israel seit geraumer Zeit sehr schwer tut.

  • Im Text wird dies als "Dilemma" bezeichnet: Das Machtvakuum im Nachbarland gibt der israelischen Armee die Chance, ohne Widerstand militärisches Gerät unbrauchbar zu machen, das künftig gegen Israel eingesetzt werden könnte. Andererseits aber bietet eine neue Regierung in Damaskus vielleicht erstmals eine echte Chance auf Frieden zwischen beiden Ländern."

    Wo genau liegt dies Dilemma? Können Staaten nur Frieden schließen, wenn sie bis an die Zähne bewaffnet sind? Und wenn ja: Was sagt das über den Staat als gesellschaftliches Prinzip? Sollten die BewohnerInnen Syriens nicht froh sein, dass diese Waffen nun nicht mehr gegen sie eingesetzt werden können? Meine Sympathie gilt jedenfalls denjenigen, die sie sich nicht aneignen wollten, und nun können sie das gefahrloser tun.

    Es sollte bei jedem Sturz eines Diktators ein Israel geben, das die Waffen des Regimes zerstört.

    • @lifopiw:

      Nicht Waffen töten Menschen, dass manchen sie schon ganz alleine.

    • @lifopiw:

      Einerseits kann ich verstehen das Israel militärisches Gerät das gegen sie eingesetzt werden kann, zerstört. Auf der anderen Seite kann sich ein neu geschaffener Staat Syrien in Zukunft nicht mehr gegen bewaffnete Gruppen verteidigen. Gegen Rohstoffe wie Öl oder geopolitischen Zugeständnissen ist die westliche Rüstungsindustrie bestimmt wieder gern behilflich bei der Wiederaufrüstung und die Gelder fließen in Waffen und nicht in den Wiederaufbau. So bereitet man das Bett für westliche Marionetten als dysfunktionale Regierung. Israels Rüstungsindustrie ist auch nicht wählerisch, wenn es um Profit geht. Dafür müssen nur die Richtigen an der Macht sein, die von einer Ausplünderung des Staates profitieren. Das alte Spiel.

  • "Von der von Israel völkerrechtswidrig annektierten Hügelkette sind der See Genezareth, Israels größtes Süßwasserreservoir, und die umliegenden Städte ein leichtes Ziel"



    Ein Punkt, der das Dilemma gut veranschaulicht. Natürlich sollte kein Staat seinem Nachbarn etwas rauben dürfen, jedoch wird hier anscheinend einer reellen Bedrohung entgegengewirkt, zumindest bis hoffentlich ein friedliches Syrien entsteht, von dem diese Gefahr nicht (mehr) ausgeht.

  • Wohlfeil, Israel Übergriffigkeit vorzuwerfen. Europa hat in den letzten 20 Jahren nichts zur Befriedigung beigetragen außer hohlen Phrasen aus Berlin. Das Land hat gemacht, was nötig war: den Terrorismus ausgeschaltet. Dafür sollte ihm der Westen dankbar sein, auch wenn das dabei oft wenig zivilisiert zuging. Aber ein asymmetrische Krieg steht halt nicht im Lehrbuch.

    • @Schö51:

      Den Terrorismus ausgeschaltet?

      Blödsinn, Israel hat in den letzten 20 Jahren nichts zur Befriedung beigetragen, sondern den Terrorismus potenziert.

  • "Von der von Israel völkerrechtswidrig annektierten Hügelkette sind der See Genezareth, Israels größtes Süßwasserreservoir, und die umliegenden Städte ein leichtes Ziel.

    Stattdessen kündigte Benjamin Netanjahu am Sonntag an, Israel wolle seine Bevölkerung auf dem Golan verdoppeln. Derzeit leben dort etwa 50.000 Menschen, etwa die Hälfte von ihnen sind jüdische Israelis, die anderen mehrheitlich Drusen."



    Jetzt sind also diese 25.000 Menschen auf den Golanhöhen ein leichtes Ziel. Ich verstehe nicht, wie man Sicherheit für die eigene Bevölkerung schafft, indem man diese in den besetzten Gebieten ansiedelt.

    • @Francesco:

      Schleichende Landnahme lautet die Antwort. Hätte Israel den Golan nicht völkerrechtswidrig annektiert, müsste es ihn nicht schützen. Wenn da Bevölkerung ist braucht die Schutz, also entmilitarisierte Zone/Besetzung/Zone C, dieses Gebiet wird dann weiter besiedelt, was eine Ausweitung des Schutzraumes erforderlich macht. Israel ist zwar nicht als koloniales Projekt gestartet, dafür fehlt das Mutterland, wendet aber ganz klar koloniale Methoden an. Schleichende Landnahme, Reservate für die Indigenen (Gaza, Zone A+B) und wenn die Indigenen Siedler massakrieren, folgen Strafexpeditionen.

    • @Francesco:

      Drusen und auch ein guter Teil jüdische Menschen lebten dort schon im Osmanischen Reich.

      Warum?

      Weil sie diskriminiert worden sind. Nicht in Jerusalem leben durften.

  • Russland wird mit Freuden zur Kenntnis nehmen, dass man Nachbarländer nach Ansicht von USA, Deutschland und einigen anderen durchaus präventiv mit Luftschlägen überziehen kann, wenn man nur behauptet, das Waffen nicht in die "falschen Hände" gelangen dürfen - selbst wenn keine Anstalten erkennbar sind, dass aus diesem Land zum Zeitpunk noch konkrete Gefahr ausgeht.



    Denn USA, Deutschland und die anderen sind bei genau diesem Szenario zwischen Israel und Syrien auffallend still. Nur aus der UN kommt etwas Protest - der im letzten Jahr aber schon öfter ignoriert wurde.

  • Netanjahus rechtsextreme Regierung schert sich nicht um eine regelbasierte Weltordnung mit Internationalem Recht, wenn es darum geht, das Projekt eines Großisrael voranzutreiben, indem es fremdes Land besetzt und zerstört und dafür auf das Recht des Stärkeren pocht. Die Frage ist nun: wie geht die EU und speziell Deutschland damit um ? Steht nach Gaza nun auch in Syrien die "deutsche Staatsräson" gegen das Völkerrecht und Grundgesetz, indem Waffen für Israels Eroberungsfeldzüge geliefert werden? Damit macht sich die Bundesregierung strafbar und sollte vor den Bundesgerichtshof und dem IGH wegen Beihilfe zu Völkermord in Gaza und dem völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen Syrien angeklagt werden.

  • Beim Krieg gegen Israel nach der israelischen Staatsgründung haben sich die arabischen Nachbarstaaten vor allem auch deshalb beteiligt, um einen Teil vom Kuchen des britischen Mandatsgebiet zu bekommen.

    Nach dem Zerfall des Assad-Regimes nutzt Israel nun die Situation aus um möglichst viel Land vom syrischen Kuchen zu bekommen.

    • @Rudolf Fissner:

      Möglichst viel? Wohl kaum. Andererseits, wer nicht auf tatsächliche Karten schaut, stattdessen in seinem Kopf überlegt was wohl sein sollte, hat einfache falsche Antworten.

      Unverständlich ist es auch, dass türkische Angriffe im Norden kaum eine Rolle spielen. Dabei ist es dort im Türkisch kontrollierten Norden der Fall, das Bevölkerungsgruppen mit staatlicher Hilfe direkt angesiedelt werden, andere Ethnien hingegen verdrängt werden. Ethnische Säuberung mit anderen Worten, Ausdehnung von Staatsgebiet in Augen von anderen. Die Leidtragenden? Rojava.

      • @AlHozo Hoto:

        Warum spielen die türkischen Angriffe keine Rolle?Es ist mir völlig unverständlich, wie Sie zu diesem Schluss kommen. Und in welche Beziehung setzen Sie diese zu den israelischen Angriffen?

    • @Rudolf Fissner:

      Ich sehe das genauso wie Sie.



      Hier geht es um Erweiterung der eigenen Grenzen mehr nicht.

      In wie weit die "Heimische" Bevölkerung das ohne hmmm 'Gegengewalt' das mit macht steht auf einem anderen Blatt.

    • @Rudolf Fissner:

      "Kuchen". Eine schön verharmlosende Metapher. Not.

  • "Derzeit leben dort etwa 50.000 Menschen, etwa die Hälfte von ihnen sind jüdische Israelis, die anderen mehrheitlich Drusen."

    Wenn jüdische Israelis und Drusen sich dort arrangieren können, strahlt diese Bereitschaft zum Zusammenleben vielleicht auch auf andere Gebiete aus.

    Dass Israel die Golanhöhen nicht mehr freigibt, verstehe ich. Von Seiten der syrischen Behörden würde ich es vorteilhaft finden, wenn Verträge geschlossen würden, die Golanhöhen an Israel zu verkaufen oder für wenigstens 200 Jahre zu verpachten, selbstverständlich mit Wohnrecht für die Drusen.

    • @*Sabine*:

      Nur weil Sie einen Vorteil sehen was den "Verkauf" von Land sehen heißt es nicht das es die andere Seite so sieht.



      Desweiteren die Drusen haben obwohl das Land widerrechtlich annektiert wurde NICHT die gleichen Rechte wie die illegalen Siedler aus Israel.



      Egal wie Sie es drehen und wenden:



      Die meisten Drusen sehen sich NICHT als Israelis sondern als Syrer.



      Das sollte man anerkennen und nicht wie Sie es wollen einfach über den Köpfen der heimischen Bevölkerung anders beschließen nur weil das 'Bequemer' wäre.

      • @Keine Sonne:

        "Nur weil Sie einen Vorteil sehen was den "Verkauf" von Land sehen heißt es nicht das es die andere Seite so sieht."

        Das ist selbstverständlich so und es erschien mir keine gesonderte Erwähnung nötig. Danke für Ihren Hinweis, zukünftig mache ich es hoffentlich besser.

        "Desweiteren die Drusen haben obwohl das Land widerrechtlich annektiert wurde NICHT die gleichen Rechte wie die illegalen Siedler aus Israel."

        Wissen Sie, ob das daran liegt, dass sie keine israelischen Staatsbürger sind, obwohl ihnen meines Wissens die israelische Staatsbürgerschaft angeboten wurde?

        "Die meisten Drusen sehen sich NICHT als Israelis sondern als Syrer."

        Ist das zweifelsfrei belegt? Mein Eindruck ist, dass die israelische Staatsbürgerschaft Vorteile aufweist, die die syrische Staatsbürgerschaft vermissen lässt. Aber vielleicht sehe ich das zu pragmatisch.

        "... wie Sie es wollen einfach über den Köpfen der heimischen Bevölkerung anders ..."

        Das will ich nicht. Ich schrieb, dass ich es für die syrische Seite vorteilhaft finde. Wieso? Die syrische Seite würde entweder einen hervorragenden Kaufpreis dafür erhalten oder 200 Jahre (?) lang Pachtgebühren; auch nicht schlecht und besser als nichts.

      • @Keine Sonne:

        „As of mid 2022, 4,303 Druze citizens of Syria had been granted Israeli citizenship, or, 20% of the total Druze residents in the Golan Heights. “

        Vor allem jüngere nehmen die Staatsbürgerschaft an. Druzen sehen sich durchaus auch als israelisch. Es sind genug für Varianz.

    • @*Sabine*:

      Na, Sie sind ja lustig, "Wohnrecht". Genau das ist ja das Problem mit Israel, welches nach dem Willen der Rechten ein ethnisch-religöser Staat ist, der auf dem Planeten sein Pendant vergeblich sucht.

      In Frankreich gibt es NOCH das «droit du sol», d.h. jeder auf dem Staatsgebiet geborene Mensch erhält unabhängig von seinen Eltern schon bei der Geburt die französische Staatsbürgerschaft und damit die gleichen Rechte wie jeder andere Franzose. M.E. ist dies auf unserem kleinen Planeten die einzige gerechte Formel. Freilich wird die extreme Rechte sie abschaffen, wenn sie an die Macht kommt.

    • @*Sabine*:

      Wieso, bitte, verstehen Sie das?

      • @cazzimma:

        Würde ich in Israel leben und auf den Golanhöhen Menschen, die mich/meine Ethnie auslöschen wollen bzw. den Menschen, die das wollen, dort Zugang verschaffen, wollte ich auch die Kontrolle darüber, wer sich "dort oben" aufhält. Unter "normalen Nachbarstaaten" ist das nicht notwendig, aber Israel ist nicht von "normalen Nachbarstaaten" umgeben.

        Ich hoffe, dass sich die Beziehungen zwischen Syrien und Israel in einer Weise verändern, dass solche Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr notwendig sein werden. Bis dahin vielleicht doch ein Pachtvertrag, damit Syrien wenigstens Einkünfte hat.

    • @*Sabine*:

      Die jüdischen Israelis können gut mit den Drusen.

      Wie andere nichtmuslimische und nichtarabische Kleingruppen gelten sie als loyale Einwohner.

      Drusen dienen im IDF und in der Polizei.

      Israel hat ihnen die Staatsangehörigkeit angeboten.

      Sie haben aber angelehnt.

      Als ein Grund wird manchmal angegeben, dass sie Angst haben, mit israelischer Staatsbürgerschaft als Kollaborateure vertrieben oder massakriert zu werden, wenn die muslimischen Araber wiederkommen.

      Als Häretiker haben sie es unter Islamisten so schon nicht leicht.

      Israel würde die Drusen nicht vertreiben.

      • @rero:

        "Die jüdischen Israelis können gut mit den Drusen."

        Ja, das habe ich auch schon öfter gelesen und gehört. Mich freut das sehr, auch wenn ich dadurch noch weniger nachvollziehen kann, was andere muslimische und/oder arabische Menschen gegen jüdische und/oder israelische Personen haben.

        Meines Wissens nach werden auch die Drusen in der IDF außerordentlich geschätzt und erhalten viel Anerkennung.

        "Als Häretiker haben sie es unter Islamisten so schon nicht leicht."

        Unter Islamisten haben es nicht einmal Islamisten leicht. ;-)

        "Israel würde die Drusen nicht vertreiben."

        Ich denke, dass Israel und/oder jüdische Menschen mit allen Personengruppen, die keine Vernichtungswünsche ihnen gegenüber deutlich machen, gut zusammenleben können. Das haben sie in den vergangenen Jahrhunderten ausreichend bewiesen. Das mit dem Wohnrecht habe ich für die Skeptiker dazugeschrieben.

  • Nein, Nethanjahu verspielt keine Chance auf den Frieden.

    Sollen wieder Pogrome und Massenexekutionen über das jüdische Volk reinbrechen? Wie am 7. Oktober? Aus der Richtung der Golan-Höhlen? Nein? Dann lasst ihn die Golan-Höhlen erobern, welche unrechtmäßig von Syrien nach dem 6-Tage-Krieg annektiert wurden.







    (Anm. d. Red.: Die Golanhöhen wurden nicht nach dem Sechstagekrieg von Syrien annektiert, sondern 1981 von Israel, nachdem das Gebiet zunächst besetzt war.)

    • @Troll Eulenspiegel:

      Redaktion: Der Golan war schon vor 2000 Jahren jüdisch besiedelt.

      Und: „1923 wurden in einem Abkommen zwischen England und Frankreich die Golanhöhen vom britischen Mandatsgebiet Palästina abgetrennt und dem französischen Mandatsgebiet Syrien und Libanon angeschlossen.“

      Dieses Abkommen war nicht vom Völkerbund, daher völkerrechtlich umstritten.

    • @Troll Eulenspiegel:

      In den letzten Tagen ging vom Golan eine israelische Agression gegen syrisches Gebiet aus. Soll die enthemmte israelische Armee wieder über das syrische Volk "reinbrechen"? Natürlich muss der widerrechrlich annektierte Golan an Syrien zurück gegeben werden, angesichts der IDF-Verbrechen sollte man auch über eine entmilitarisierte Pufferzone zum Schutz der SyrerInnen nachdenken. Wenn man ständig nur die Sicherheitsinteressen einer Seite anführt und achtet verkommt das zum Vorwand für Agression.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Bringen Sie da jetzt nicht einiges Durcheinander?



      Die Golan-Hölen wurden nicht von Syrien nach dem 6 Tage Krieg annektiert sondern von Israel.



      Auszug von Wikipedia:



      "International anerkannt als TeilSyriens, wurden die Golanhöhen imSechstagekrieg1967 vonIsraelbesetzt und 1981 annektiert."

    • @Troll Eulenspiegel:

      Sollen wieder Pogrome und Massenexekutionen über das jüdische Volk, dann auf den Golan-Höhen, reinbrechen? Wie am 7. Oktober? Aus der Richtung Syriens? Nein? Dann lasst ihn ganz Syrien erobern.

      Merkste selber, oder?

    • @Troll Eulenspiegel:

      Das ist jetzt aber doch entweder etwas sehr verschwurbelt oder zumindest extrem missverständlich formuliert. Fakt ist, die unrechtmäßige Annexion und Besiedelung von besetzem Gebiet geschah vonseiten Israels, egal ob man das jetzt irgendwie gerechtfertigt findet.



      Die Idee von weiter oben, dass die Drus*Innen ja gnädigerweise weiter dort einen dürfen ist schon auch etwas anmaßend - den Berichten nach sieht sich ein größerer Teil der Leute dort weiterhin als Syrer*Innen.



      Die nahegelegte "Lösung" hat damit schon ein deutliches Geschmäckle, geht zumindest in der Richtung den Ukrainer*Innen nahezulegen, dass sie ja auch durchaus in den von der Russ. Föderation anektierten Gebieten einen bleiben können (solange sie sich politisch ruhig eingliedern).



      Natürlich ist der Vergleich, wie alle Vergleiche, schief, aber bei allen Unterschieden zwischen einem Leben in Israel und der Russ. Föderation wird in beiden Fällen über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden, ohne dass sie einen Einfluss haben und dann ggf. durch weitere Ansiedlung von Menschen aus dem "Kernland" Fakten geschaffen.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Sie haben in Geschichte nicht aufgepasst. Es war Israel, das die Golanhöhen nach dem 6- Tage-Krieg annektiert hat, nicht Syrien.

    • @Troll Eulenspiegel:

      > Dann lasst ihn die Golan-Höhlen



      > erobern, welche unrechtmäßig



      > von Syrien nach dem 6-Tage-Krieg



      > annektiert wurden.

      Originell ...



      Bizarr ... aber originell.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Über die Golan Höhlen weiß ich nix aber die Golan Höhen hat Israel schon vor geraumer Weile erobert. Im Augenblick geht es zusätzlich um das Vorfeld der Höhen in Syrien, dass Israel von der UN-Friedentruppe "befreit" hat.



      Ich empfehle seriöse Literatur über Israels Konflikte mit den Nachbarn, denn solche Posts wirken eher peinlich...

  • "Verspielt Netanjahu eine Chance auf Frieden?"

    ...wäre ja in seinem Interesse.

    • @torrez:

      Da ist leider was dran. Es ist nicht die ganze Geschichte, aber ein noch länger andauernder Konflikt ist derzeit nützlich für Israel: man nutzt ein Möglichkeitsfenster zu militärstrategischen Verschiebungen als Voraussetzung für weitere Maßnahmen zur einseitigen Neuordnung der Region und eröffnet/reaktiviert ein neues Konfliktfeld, was die wenigen, aber vergleichsweise einflussreichen internationalen Verbündeten bei der Stange hält und intern die rechtsgerichtete Koalition stabilisiert.