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Debatte über Verbot von Privat-FeuerwerkSchluss mit dem Böllerterror

Jost Maurin
Kommentar von Jost Maurin

Die Bilanz der Silvesternacht mit fünf Toten durch Feuerwerkskörper zeigt: Auch Deutschland sollte Verbrauchern die gefährliche Knallerei untersagen.

Gefährliches Böllern Foto: Boris Rössler/dpa

D ie Bilanz dieses Silvesters in Deutschland ist traurig: Fünf Tote durch Böller, Tausende teils schwere Verletzungen, viele Menschen trauten sich aus Angst vor Angriffen mit Pyrotechnik nicht vor die Tür. Das zeigt: Der Böllerterror zu Silvester muss endlich aufhören. Auch Deutschland sollte den privaten Kauf und Gebrauch von Pyrotechnik zur nächsten Jahreswende entweder ganz verbieten oder viel stärker beschränken.

Denn Böllern ist rücksichtslos gegenüber allen, die unter dem Knallen leiden. Zahlreiche Kinder und Geflüchtete mit Kriegstraumata beispielsweise haben Angst. Tiere geraten in Panik. Besonders Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma macht die durch Feuerwerk drastisch steigende Feinstaubbelastung der Luft zu schaffen. Dessen Konzentration lag laut Umweltbundesamt in Augsburg und Nürnberg um 1 Uhr in der Silvesternacht zwischen 1.000 und 2.000 Mikrogramm pro Kubikmeter. Dabei sollte ein Tagesmittel von 50 Mikrogramm höchstens 35-mal pro Jahr überschritten werden.

In Deutschland erleiden jährlich circa 8.000 Menschen zu Silvester Schädigungen des Innenohrs durch Feuerwerkskörper, berichtet das Umweltbundesamt weiter. Dazu kommen die üblichen Verbrennungen, Fingeramputationen und Erblindungen.

Zudem belastet die Böllerei die Mitarbeiter von Krankenhäusern, Feuerwehr und Polizei zusätzlich. Nicht nur, dass mehr von ihnen zu Silvester wegen der Vorfälle mit Feuerwerk arbeiten müssen. Manche von ihnen werden auch noch mit Böllern angegriffen.

Australien ist vorbildlich: Dort sind nur professionelle Pyroshows erlaubt

Die Gegner eines Verbots von privatem Feuerwerk sehen ihre Freiheit in Gefahr. Dabei beschneiden sie die Bewegungsfreiheit ihrer Mitmenschen massiv. Gesundheit und Angstfreiheit wiegen schwerer als das Bedürfnis nach „Spaß“ durch das Zünden von Sprengkörpern. Die Pyrolobby verteidigt sich damit, dass beispielsweise die Todesfälle durch Böllertypen verursacht worden seien, die Verbrauchern bereits verboten sind. Es sei ungerecht, alle für das Fehlverhalten einiger weniger zu bestrafen.

Aber wenn privates Feuerwerk zu Silvester erlaubt ist, kann die Polizei legales von illegalem Böllern kaum unterscheiden. Die Feinstaubbelastung sinkt lediglich durch ein Verbot. Und die Zahl der Verletzungen ist zu hoch, um nur von Einzelfällen zu sprechen.

Besonders schwach ist der jetzt zu hörende Einwand, man könne privates Böllern nicht verbieten, wenn gleichzeitig etwa SUVs erlaubt sind, die viel mehr Menschen töten. Das würde ja bedeuten, der Staat dürfe überhaupt nicht mehr eingreifen, solange er nicht alle Probleme auf einmal löst.

Deutschland sollte sich etwa Australien zum Vorbild nehmen: Dort ist Verbrauchern Feuerwerk untersagt. Aber es gibt dort öffentliche, professionelle Pyroshows. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre, privates Böllern nur noch in bestimmten Gebieten zu erlauben, wie es jetzt die Berliner SPD-Innensenatorin Iris Spranger vorgeschlagen hat.

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Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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81 Kommentare

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  • Wie ist es möglich, dass Politik sich erlaubt, die Arbeitskraft und Energie von Sanitätsdiensten, Feuerwehr, Notfallambulanzen, Polizei, Stadtreinigung..... für ein aus der Zeit gefallenes, dazu noch gefährliches Relikt, das inzwischen partiell an Kriegshandlungen erinnert, weiterhin zuzulassen!

  • "Auch Deutschland sollte den privaten Kauf und Gebrauch von Pyrotechnik zur nächsten Jahreswende entweder ganz verbieten oder viel stärker beschränken."

    Ein Kompromiss könnte sein, nur noch "leises" Feuerwerk, welches es durchaus gibt, zu erlauben. Vielleicht kann eine Dezibel-Stärke vorgegeben werden. Ich gehe davon aus, dass die Hersteller und Verkäufer ihre Produktpalette entsprechend anpassen.

    Der Vorteil wäre meiner Meinung nach auch, dass sich, viele von uns sind so ;-) , die meisten Menschen (?) in ihrem Wohn- und sozialen Umfeld, besonders in der Öffentlichkeit, freiwillig an Gesetze und soziale Regeln halten.

    Die Gegenden, in denen das Korrektiv "Bürgergemeinschaft/Gesellschaft" nicht funktioniert, muss dann weiterhin die Polizei begleiten.

  • Und noch was: wer sich auf "Traditionen" beruft, sollte dann auch genau darauf zurückgreifen: man hat früher mit Kochlöffeln auf Töpfe geschlagen um "böse Geister" zu vertreiben. Dagegen kann niemand etwas haben. Sonst könnte man auch gerne die Krawalle in und um Sportstadien mit "Tradition" rechtfertigen, denn die gibt es auch noch nicht so sehr lange. Auch das Duellieren wäre ein praktische Tradition - wie der Stierkampf in Spanien....

  • Ich war bisher auch gegen ein Verbot - bis vor 4 Tagen, als mein Sohn fast einen umgefallenen Querschläger ins Gesicht bekommen hat. Die Rakete ist an meinem Rücken abgeprallt. Nicht auszudenken, wenn….



    Und seit über einem Jahr haben wir Katzen, die als Babies zu uns kamen - die beiden hatten wirklich Angst.



    Nun, wenn man selber betroffen ist oder war, ist die Meinung schnell geändert.

  • Beim Rauchverbot in Kneipen dachte man auch, es würde nicht funktionieren. Damals waren auch andere Länder der Vorreiter, bis hier mal die letzten Vorbehalte eingedampft wurden. Meinen Segen hat das Böllerverbot jedenfalls ...

  • Wünsch mir ein strenges verbot von feuerwerk überall außer auf den parkplätzen der supermärkte, wo das zeug verkauft wird.

  • Dieser o.g. Böllerterror an Silvester stellt eindeutig einen Straftatbestand dar. Ich wette, dass jede Strafverfolgung im Sande verläuft. Dabei haben wir heute schon die entsprechenden Gesetze.

  • Feuerwerk wie es zu Silvester benutzt wird ist bereits verbeoten. Es gibt leidligch eine Ausnahme für Verkauf und Benutzung zwischen Weihnachten und Neujahr.



    Die könnte man abschaffen.

    Allerdings etnstehen die meisten Verletzungen und Sachschäden an Silvester durch selbst an Silvester nicht erlaubtes Feuerwerk und/oder unsachgemäßen Gebraucht, meist induziert durch Alkohol.



    Und hinzu kommt dann noch, dass Am Neujahrsmorgen stellenweise auch leere Patronenhülsen rumliegen.



    Die meisten Patienten in den Notaufnahmen sind übrigens Alkoholleichen und keine Explosionsopfer.

    Will sagen:



    Ein "Böllerverbot" wird nicht die Effekte haben, die viele sich davon erhoffen.

  • Eigentlich ist es doch total einfach, wenn man rational an die Sache herangeht, was von einem Gesetzgeber doch eigentlich zu erwarten wäre: auf der einen Seite haben wir erhebliche Schäden an Umwelt, Mensch und Tier und auf der anderen Seite eine halbe Stunde Spaß (bei nicht wenigen auch das Gefühl einer toxisch-maskulinen Selbstwirksamkeit!).



    Da sagt einem doch der gesunde Menschenverstand sehr deutlich, dass es ein Böllerverbot geben sollte.

  • „Dabei beschneiden sie die Bewegungsfreiheit ihrer Mitmenschen massiv.“

    Ich mag Hunde nicht. Meine Tochter hat richtig Angst vor großen Hunden. Vielleicht können wir die gleich mitverbieten. Hunde nur noch bis zur Größe einer Katze erlauben. Alle andern einschläfern.

    • @Strolch:

      Der Böllerterror an Silvester und die Hundehaltung weisen vergleichbare Zahlen bei Verletzungen und Todesfällen auf.

      In Deutschland werden jährlich etwa 25.000 Bissverletzungen durch Hunde registriert, während die Anzahl der Todesfälle infolge von Hundebissen im Durchschnitt bei etwa 3 pro Jahr liegt.

      Daher könnte man durchaus auch über ein Verbot oder zumindest eine strengere Regulierung der Hundehaltung nachdenken.

      • @Benzo:

        Ach, wäre das schön: Keine Böller und keine großen Hundehaufen mehr. Das gesparte Geld könnte vielleicht für einen Spenden-Wumms reichen ...

  • Mir ist dieses Thema egal. Wirklich! Ob Böllern verboten wird oder nicht, tangiert mich peripher.



    ...Was mich stört ist dieses Framing. "5 Tote, Böllerterror!!"

    Mir fehlt hier jegliches Verhältnis zu Ausnahmesituationen und anderen Festen.

    Die Mordrate wie Suzidrate zu Weihnachten ist besonders hoch. Haben Sie schon ein paar politische Lösungen in der Schublade?

    ....und das beziehe ich auf jedes politische Thema, was medial behandelt wird. Das wäre mein Wunsch für 2025- bitte weniger Framing!

  • Tja in einer Demokratie könnte man über das Thema auch einfach abstimmen. Die Umfragen in der Bevölkerung sind jedenfalls für ein Verbot der Knallerei.

  • Habe vor gut 20 Jahren Silvester in Amsterdam verbracht - und überlebt, jedenfalls war das mein Gefühl. Ich wollte bloß noch weg von den rücksichtslosen &*@^#€!, die mitten in der Menge Böller zündeten und warfen,* und bin geflüchtet Richtung Hotel, das glücklicherweise außerhalb des Zentrums lag.



    *Da war mir legal oder illegal wirklich scheißegal - es war beängstigend und gefährlich.

    Braucht kein Mensch und sowas, wie Silvester dieses Jahr braucht auch keiner.



    Die ruhigen Silvester in Ländern ohne Böllerei hab ich genossen.

    Verbot von Privatfeuerwerk bzw. Erlaubnis ausschließlich zur Jahreswechselstunde in festgelegten und kontrollierten Bereichen - das ginge sogar aufm Land.

    Dass die Hersteller lobbyieren, ist klar, das macht die Tabakindustrie ja auch - kein Grund, diesen falschen Freiheitsbegriff zu übernehmen.

  • Es gibt Kinder, alte Menschen, psychisch erkrankte Menschen und normale Menschen, die vor dem Böllern Angst haben bzw. wegen ihrer Tiere und der Natur dagegen sind. Angesichts der Gewalt in Deutschland und auf der Welt wünschen sich die Mehrzahl der Bürger in Deutschland eher ein friedliches Miteinander! Eventuell sehen das 10% der Bevölkerung nicht so und wollen enthemmter denn je ihren Egotrip erleben und auch anderen Schaden zu fügen. Ich selbst wurde am 1.1.2025 um 13 Uhr an einer Bushaltestelle in Neukölln (als Krankenpfleger auf dem Weg zur Arbeit) zielgerichtet mit einem Pistolenknaller beschossen. Die Patrone knallte 1 m entfernt von mir gegen die Bordsteinkante und explodierte. Dieser Enthemmung sollte entgegen gewirkt werden in dem ein generelles Böllerverbot stattfindet, dass Gewaltmonopol an den Staat auch an diesem Tag übergeht. Dieser Staat ist dann gefordert ein schönes Raketenspektakel auch mit Feuerwerksnarren unter fachmännischer Anleitung und Ausgabe eventuell auf dem Tempelhofer Feld zu gestalten....

  • Zumindest müsste man diese Belustigung maximal wie Zigaretten besteuern und die Einnahmen für einen Opferfond einnehmen. Die Verbotsdebatte ist lang wie ein Bart, Selbst Tote und schwer verletzte Kinder sind scheinbar für die Majorität unserer Gesellschaft nicht ausreichend, um Konsequenzen zu ziehen.Die Justiz hat noch nicht mal 2022 aufgearbeitet , da kommen einmal ernsthaft Zweifel, ob diese Gesellschaft noch zur Veränderung fähig ist.

  • Ich war über Silvester in Brügge. Im Gegensatz zu 2011 gab es statt privaten Feuerwerk eine zentrale Lasershow und Party. In Gent gab es schon 2010 ein zentrales Feuerwerk.



    Jedenfalls sind in Brügge alle Leute dort glücklich in 2025 gelandet. Fast ganz ohne Feuerwerk. PS: Polizei habe ich nirgendwo gesehen, und weder Polizeiwagen noch Feuerwehrwagen im Einsatz gehört. Nicht einen einzigen, und das bei locker 5000 Menschen.

    • @Jelli:

      Hallo ich liebe in Deutschland in einem 5000 Einwohnerdorf und ich habe hier auch kein Martinshorn gehört von Polizei oder Feuerwehr. Trotzdem weiß ich das mindestens ein Krankenwagen im Dorf war. Also ihre Aussage macht für mich absolut keinen Sinn den der Vergleich hinkt.

    • @Jelli:

      Ok, sich irgendeine Stadt raussuchen, kein Problem.

      Bezüglich der Feierlichkeiten zum Jahreswechsel 2024/2025 verzeichnet die Polizei Koblenz in der Gesamtschau erfreulicherweise keine herausragenden oder nennenswerten Störungen und bedankt sich ausdrücklich bei den friedlich feiernden Bürgerinnen und Bürgern.

      In vielen kleine und mittleren Städten gab es auch nicht mehr Einsätze als z.B. beim Karneval oder sonstigen größeren Veranstaltungen.



      Also am besten in Berlin mit dem Verbot beginnen und die andern friedlichen Städte in Ruhe lassen.

    • @Jelli:

      Das klingt doch nachahmenswert.



      Leider ist Vernunft im Land der Dichter und Denker gerade nicht die treibende Kraft.



      Hier herrscht gerade die Meinung vor, dass Einem was weggenommen wird. Das ist natürlich ein kindisches Verhalten, doch wer sagt, dass älter werden mit Lernen einher gehen muss?



      Die Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden. Da wir in einer Demokratie leben, wäre Ihr Beispiel ein möglicher Kompromiss.



      Wer hätte vor 40 Jahren geahnt, dass in Restaurants und Kneipen ein Rauchverbot möglich wäre? Und doch ist es so gekommen. Also gibt es noch Hoffnung, dass sich Interesse an Gesundheit, Menschen, Tieren und Umwelt durchsetzen und Partikularinteressen von Menschen, die Ihre Erfüllung in Lärm und Gestank sehen, eines Tages nicht mehr den Ton angeben.

  • Abusus non tollit usum (Missbrauch hebt den Gebrauch nicht auf).

  • "Die Pyrolobby verteidigt sich damit, dass beispielsweise die Todesfälle durch Böllertypen verursacht worden seien, die Verbrauchern bereits verboten sind. Es sei ungerecht, alle für das Fehlverhalten einiger weniger zu bestrafen. Aber wenn privates Feuerwerk zu Silvester erlaubt ist, kann die Polizei legales von illegalem Böllern kaum unterscheiden."



    Dann können wir ja auch Alkohol verbieten, weil da kann die Polizei auch nicht durch bloßes anschauen legal abgefüllten von gefährlich selbstgebrannten Fusel unterscheiden.



    Rauchen und Kiffen geht auch nicht mehr, da erkennt die Polizei such nicht optisch ob eventuell noch andere verbotene Stoffe beigemischt wurden - vor allem bei selbstgedrehten.



    Autos müssen auch verboten werden, da kann die Polizei auch nicht sehen ob sich einer ohne TÜV nen V8 mit 500 PS aufwärts unter die Haube gepflanzt hat.



    Was müssen wir noch verbieten🤔



    Geldscheine, Kreditkarten, Führerscheine, stromführende Geräte - ALLES, alles müssen wir verbieten weil man ALLES so gut fälschen kann das es die Polizei auf Anhieb nicht erkennen kann, ob es original und sicher ist oder legal.



    Lasst uns ALLES verbieten für ein freies sicheres Leben.

  • Wir reden von einem pervertierten Freiheitsbegriff, wenn bestimmte Leute, hauptsächlich Männer, ihren Kriegsphantasien freien Lauf lassen wollen. Anders lässt sich die gezielte illegale Beschaffung von so etwas wie Kugelbomben und das In-Kauf-Nehmen möglicher Todesfolgen von Mitmenschen wohl kaum erklären.



    Und auch bei anderen Böllern ist es ja so, dass man gerne schon vor Silvester aus Fenstern damit beworfen wird; der Gang in die Markthalle gerät zum Spießrutenlauf.



    Viele Leute flüchten inzwischen regelrecht aus Berlin, um Silvester hier nicht mehr miterleben zu müssen.



    Im Grunde sind das alles unhaltbare Zustände, bei denen die große Mehrheit von Leuten, die einfach den Jahreswechsel feiern wollen, von einer Minderheit von Idioten terrorisiert wird.

  • Ja mei in Australien ist auch Sommer und da geht's wohl eher darum, dass da nicht überall Buschfeuer ausbrechen, wenn da irgendwer Raketen rumschießt.

  • Zumindest müsste man Böller verbieten, Raketen, ok. Sehen wenigstens gut aus. Aber anderen Böller vor die Füße werfen, das braucht niemand.

    • @nutzer:

      Sie haben noch nicht beobachtet, wie Raketen waagerecht gezielt zum Beschuss genutzt werden, oder?

    • @nutzer:

      Bei den Raketen ist die Gebrauchsanweisung allerdings schwer verständlich. Horizontal und vertikal wird da schon mal verwechselt.

    • @nutzer:

      Ja, ich frage mich immer wieder, was haben die davon, dass es laut knallt.

      • @Ciro:

        Vielleicht wollen die andere an ihrem Knall teilhaben lassen...!?

      • @Ciro:

        Oft genug habe ich Erwachsene Männer jenseits der 30 gesehen, die ausgestattet mit paar illegalen Polen Böllern, gleich etwas von Kriegszuständen gefaselt haben. Das ganze gepaart mit Alkohol.....

  • Jedes Jahr dieselbe Debatte, aber nach paar Tagen ist das Thema ausgelutscht und kein Medium schreibt mehr darüber bis zum nächsten Jahreswechsel. Im Ergebnis ist das auch gut so, denn die Verletzungen stehen fast alle in Zusammenhang mit illegalen Böllern und nicht mit dem sicherheitsgeprüften Böllern im Handel. Ich würde auch erwarten, dass der Anreiz, sich mit Material aus Polen einzudecken, deutlich ansteigt, wenn bei uns keine Böller mehr verkauft werden. Die Angriffe aud Rettungskräfte in Berlin wurden auch mit Feuerlöschern ausgeführt, sollte man die gleich mit verbieten?



    Die Umwelthilfe nutzt das Feuerwerk jährlich für eine Verbotskampagne und profiliert sich damit, dort ist man insgeheim sicher froh, das Thema jährlich spielen zu können. Und wenn ich sehe, dass auch die Ärztekammer ein Verbot fordert, muss ich an die im Dorf ansässige Ärzteschaft denken, die immer das imposanteste Feuerwerk abfeuert. Ich selbst hab noch nie Böller gekauft, aber genieße das Feuerwerk und finde, man kann da ruhig einmal im Jahr den Leuten den Spass gönnen. Es muss nicht jeder Lebensbereich zu hundert Prozent auf reine Vernunftsaspekte hin durchreguliert werden.

  • "nur professionelle Pyroshows "



    Dann kann sich Berlin und jede große Stadt freuen und das gesamte ländliche Gebiet hat gar kein Feuerwerk mehr an Silvester. Wobei es mir persönlich sogar egal wäre, aber richtig ist es deshalb trotzdem nicht.

    • @Hans Dampf:

      Was spricht denn dagegen, wenn Gemeinden Feuerwerke übernehmen? Die wären viel besser und die Böller Lobby macht trotzdem Kohle.

  • Alkohol verbieten! Tötet Menschen, belastet die Krankenkasse und das gesamte System. Menschen werden im Suff tot gefahren, Häuser in brand gesteckt und Familien zerstört. Mittlerweile suchen wir uns immer Themen raus, meistens politisch getrieben. Das Auto, Silvester usw. Nutzen jedes Argument um es irgendwie verbieten zu können… Aber die gleichen Argumente gelten für andere Dinge nicht… in dem Artikel fehlt mir vor allem die klare Abgrenzung zu illegal gekauften und verwendeten Feuerwerk… wird dieser durch ein Verbot von legalem Feuerwerk verhindert? Warum gilt hier nicht wie auch bei der Canabis Legalisierung das gleiche Argument der Kontrolle durch geprüftes Material? Ich glaube es geht hier wieder nur um parteipolitische Ziele einer bestimmten Gruppe.

  • Diese Diskussion findet jedes Jahr statt und jedes Jahr wird nix getan. Warum? Weil die Politik sich nicht traut den Leuten Verbote zuzumuten. Also sehe ich auch keinen Sinn darin, diese Diskussionen zu führen. Tote sind ohnehin kein Argument, siehe Autoverkehr in Städten.

  • Recht hat Jost Maurin damit:



    "Das zeigt: Der Böllerterror zu Silvester muss endlich aufhören. Auch Deutschland sollte den privaten Kauf und Gebrauch von Pyrotechnik zur nächsten Jahreswende entweder ganz verbieten oder viel stärker beschränken."



    Letztes Jahr war Kant-Jahr, nicht eingehalten wurde Silvester systematisch die Goldene Regel, der kategorische Imperativ wurde in hohem Maße desavouiert.



    Die goldene Regel u. d. kategorische Imperativ:



    "Die Aussage »Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu« und der kategorische Imperativ führen zwar oft zum selben Ergebnis. Es gibt aber Unterschiede.



    (...)



    Kants berühmteste philosophische Innovation hat die Form eines Prüfverfahrens für Handlungsregeln (Maximen), wie die goldene Regel auch. Beim kategorischen Imperativ soll die ethische Eignung einer Regel danach beurteilt werden, ob sie sich verallgemeinern lässt; bei der goldenen Regel danach, ob man sich wünschen würde, so behandelt zu werden. Oft liefert eine solche Betrachtung ähnliche Ergebnisse – die Regel »Töte niemals« wird durch beide Verfahren gleich beurteilt."



    www.spektrum.de/ko...-imperativ/1684342

  • Krach zum Jahresende hat eine lange Tradition. Durch den Lärm sollen die Geister des vergangenen Jahres verjagt werden. Ob man jetzt an Geister glaubt oder nicht, man kann ja trotzdem eine solche Tradition bewahren. Allerdings wurden in früheren Zeiten Kochtöpfe gegeneinander geschlagen. Unser Kater findet das zwar auch schlimm, aber wegen der anderen Argumente...

  • "ie Bilanz dieses Silvesters in Deutschland ist traurig: Fünf Tote durch Böller, Tausende teils schwere Verletzungen, viele Menschen trauten sich aus Angst vor Angriffen mit Pyrotechnik nicht vor die Tür. Das zeigt: Der Böllerterror zu Silvester muss endlich aufhören. Auch Deutschland sollte den privaten Kauf und Gebrauch von Pyrotechnik zur nächsten Jahreswende entweder ganz verbieten oder viel stärker beschränken."

    Und schon der erste Absatz geht fehl. Die Verletzten-Orgie kam durch Abfackeln von illegalen Böllern zustande. Also solche Pyrotechnik, welche jetzt schon verboten ist. Also was folgt auf ein bestehendes Verbot? Ein energisches Verbot? Oder eine Beschränkung auf etwas was schon verboten ist? :D

    Hier im Forum wird so häufig Symbolpolitik bemängelt. Dies ist eine besonders ausgeprägte Form davon.

  • Das mit dem Böllerverbot sollmir recht sein. Aber dennoch sollten wir nicht vergessen, angesichts der Terrorfahrt von Magdeburg auch ein Verbot von Autos zu fordern.



    Ein Verbot von Böllern darf da bestenfalls eine Zwischenetappe sein.

    • @Helmut van der Buchholz:

      Die Toten von Magdeburg machen ca. 0,2 % aller Verkehrstoten für 2024 aus. Und es hat einer von ca. 58 Millionen Personen mit Führerschein in Deutschland die Tat begangen. Und Autos haben einen ganz andren Charakter und Stellenwert für die Gesellschaft als Böller. Die beiden Sachverhalte miteinander zu verbinden macht die - durchaus legitim zu diskutierende - Lösung, den CO2-Ausstoß durch Reduktion oder ggf. auch Abschaffen von Autos lächerlich.

    • @Helmut van der Buchholz:

      Messer bitte auch verbieten. Und Gabeln. Und Stäbchen. Hammer, Ziegelsteine sind auch gefährlich. Besser verbieten. Schnur? Auch eine Waffe. Verbieten! Sofort!

    • @Helmut van der Buchholz:

      Ein Verbot von Autos deutschlandweit ist dumm. So schränken Sie die Fortbeweg8ungsmittel des ländlichen Raums komplett ein den Alternativen gibt es nicht oder sind sehr schlecht. Mit Fahrrad oder Fuß ist auch nicht alles erreichbar im ländlichen Raum. Ein Verbot deutschlandweit von Autos ist darüber hinaus viel zu teuer. Das würde bedeuten es müsste ein Soli eingeführt werden der noch höher ist als den für die Oststaaten war.

    • @Helmut van der Buchholz:

      Sorry, aber dieses Argument is so lahm. Warum kann man sich nicht vernünftiges Böllern entscheiden, d.h.: Städte, Gemeinden bieten ein Feuerwerk an, das Allen Freude bereitet, sicher ist und der Schaden ist gering (Umwelt, ja Autos machen auch Dreck). In 30 Jahren Australien habe ich noch nie dieses Böllern vermisst, und kann mir die tollsten Feuerwerke ansehen. Kostenlos, mit Freunden. Was spricht da wirklich dagegen? Ist Böllern Freiheit?

    • @Helmut van der Buchholz:

      Das meinen Sie jetzt ironisch, um die Unsinnigkeit eines Böllerverbots zu untermauern, oder?

  • Mein Vorschlag zur Güte: Böller verbieten und stattdessen LSD zu Sylvester erlauben. Knallt auch, aber die Feinstaubbelastung ist weitaus niedriger! ...



    Oder halt früheren Sylvesterbräuchen eine Chance geben, wie Töpfe gegeneinander schlagen. Vertreibt auch die Geister des vergangenen Jahres und ist vernünftiger als mein favorisierter Vorschlag und man soll ja vernünftig sein und so. Blödes vernünftig sein!

  • Früher war ich gegen ein Verbot. Aus den schon im Artikel genannten Gründen (lasst den Leuten das bisschen Freiheit usw...).



    Aber nach dem letzten Wochenende hat sich meine Meinung geändert. Seit Samstag Mittag, bis 2 Tage nach Neujahr (also gestern), wurde hier beinahe rund um die Uhr geböllert.

    Auf die Weise geht das wirklich nicht mehr klar. Früher konzentrierte sich 99% der Ballerei auf 0 Uhr, und das restliche 1 % auf 1 Stunde vor und 1 Stunde danach. Daraus wurden jetzt plötzlich 5 Tage Böllerei. Wir wohnen hier ländlich, die Leute die beispielsweise Pferde haben, oder Bauern usw, mussten neben/im Stahl übernachten um die Tiere beruhigen, meine Katze war 2 Tage weg und als sie wieder kam nur noch unterm Bett, Hunde hat man schon keine mehr bellen gehört, haben sich auch irgendwo verkrochen.



    Also ne, ich muss auch sagen das für mich jetzt ne Grenze erreicht ist. Was mittlerweile abläuft geht weit über das akzeptable Maß hinaus, und ist auf die Weise auch nicht mehr zumutbar.

    • @Rikard Dobos:

      Genau so, gleiches Umdenken bei mir aus genau diesen Gründen! Hier geht das das ganze Jahr, jedes Wochenende Feuerwerk. Super nervig. Ohne Verkauf hierzulande gibt es vlt. wenigstens eine Quelle weniger.

    • @Rikard Dobos:

      Früher haben wir sogar die Sektflaschen von der Straße weggeräumt....und manche haben sogar noch gefegt:)

    • @Rikard Dobos:

      Die Ausdehnung des Zeitraums der Böllerei ist tatsächlich oberkrass.

      Eine Woche vorher und nachher mitten in den Nächten, mittlerweile völlig normal.

      Inzwischen immer mal wieder das ganze Jahr über.

  • Keiner versteht, warum es nicht einfach als versuchter Totschlag verfolgt wird, wenn einer eine Kugelbombe in eine Menschenmenge wirft oder mit Raketen auf Menschen zielt. Dann müssen eben mal ein paar Jungs für ein paar Jahre in den Jugendknast. Und zwar nicht erst zwei Jahre später, sondern spätestens Mitte Januar. Großbritannien hat nach den rechtsextremen Krawallen 2024 gezeigt, dass und wie das geht.

  • Hamburg, Uninähe: seit dem 28.12. bis inkl. mindestens heute (3.1.) wird geböllert. An Silvester von Nachmittags durchgehend bis 4:00 morgens. Für sehr viele Tiere und einige Menschen ist das ein großes Problem.

    1.000 tote Bergfinken nach einem Silvesterfeuerwerk in Bulgarien:



    www.spiegel.de/wis...ra_ref=re-xx-cp-sh

    zeigen sehr drastisch, welche Konsequenz unser Silvester-Ritual haben kann.



    Dazu der Dreck, die Angst, der Smog.

    Das private Geknalle ist schlicht nicht mehr zeitgemäss - und für Tiere und betroffene Personen eine echte Katastrophe.

  • In den früheren Jahren habe ich es immer sehr genossen von einer Party oder aus der Disco nach draußen zu gehen, ein Glas Sekt in der Hand, Freund:innen zu umarmen, Küsschen und allen ein schönes neues Jahr zu wünschen. Dabei auch mitten im Trubel zu stehen, Raketen starten aus Sektflaschen, rundherum kracht es, ein phantastisches Feuerwerk am Himmel.

    In den letzten Jahren ist die Situation gekippt. Es gibt kein Freudenfeuerwerk, es herrscht Krieg. Tage und Wochen vorher und nachher, Böllern in riesigen Mengen.

    Support in allen Punkten für Herrn Maurin! Weg mit der privaten Böllerei, bei der mich immer wieder das Gefühl beschleicht, die Leute würden lieber schießen als böllern.

    Ein einzelnes großes städtisches Feuerwerk würde ich begrüßen. Man sollte Silvester auch feiern.

    Aber sonst? Böllern? Nein danke.

  • Wir werden doch nicht schon wieder Verbote verhängen wollen. Wir werden vernünftig mit den Leuten reden, argumentieren, mahnen und warnen, dann wird der Spuk eines Tages ganz von alleine verschwinden ... :-)

    • @Christ:

      @Chris: Danke für den satirischen Beitrag 👍

  • Ich verstehe diesen Artikel nicht. Die Todesfälle kamen durch illegale oder selbstgebaute Feuerwerkskörper zustande. Nochmal deutlich: heute bereits illegal!! Durch illegales Handeln, an welchem und an den traurigen Folgen sich nichts geändert hätte, wenn das derzeit noch legale Verbraucherfeuerwerk bereits verboten wäre. Das ist derselbe patronisierende Denkansatz wie jener, welcher zu einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf der A81 bei Engen geführt hat, weil dort Schweizer Raser gerne illegale Autorennen fahren. Was auch jetzt schon illegal ist und wo man sich in Dubai anschauen könnte, wie man dessen tatsächlich Herr wird. Nämlich durch endgültige Beschlagnahme und Versteigerung des Fahrzeugs zugunsten der Staatskasse. Ich bin mit Feuerwerk aufgewachsen und Vaters Raketeneinsatz an Silvester war ein Höhepunkt des Jahres. Harakiri-Bastler gab es auch früher und die haben sich auch damals schon gerne mal ein paar Gliedmaßen weggesprengt. Nur wäre früher niemand auf die Idee gekommen, dafür den Rest der Menschheit gleich mit zu bestrafen. Wenn das Zeug wirklich so leicht im Internet zu bestellen ist, sollen die Verkäufer haften. Ein Waffenhändler haftet schließlich auch.

    • @Christine Kiefer:

      "Ich bin mit Feuerwerk aufgewachsen und Vaters Raketeneinsatz an Silvester war ein Höhepunkt des Jahres."



      Hier geht es m.E. eher um eine rasante Eskalation mit zusätzlicher Fremdgefährdung und um gewaltigen Lärm sowie unerhörten Druck aus Sprengkörpern.



      Übrigens hab ich Anfang der neunziger Jahre das Ergebnis eines Unfalls mit einer "verirrten" Rakete gesehen, Verbrennung eines Beines vom Fuß bis über die Leiste hinaus, beim männlichen Opfer mit zahlreichen Folge-OPs.

    • @Christine Kiefer:

      Naja, früher konnte man sich auch nur zwei, drei Raketchen leisten und die Böllerchen (gabs da schon Stalinorgeln, äh Batterien?) hielten Schwerhörige auf der Silvestersause schlimmstenfalls angenehm bei Laune. Irgendwie war es auch nicht Usus, auf Menschen zu zielen. Aber vielleicht täuscht mich mein Gedächtnis.

    • @Christine Kiefer:

      Ihnen ist schon klar, dass kein Staat die Kapazitäten hat, illegale Bestellungen im Internet bestellter "Böller" (Bomben) zu verfolgen und zu ahnden?



      Und Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Polen aus demselben Grund wären personalintensiv und sehr ineffektiv, also unrealistisch.



      Böllerverbot, ja, bitte, sofort. Keiner braucht diesen Irrsinn, der aus irgendwann mal harmloser Böllerei inzwischen geworden ist.

    • @Christine Kiefer:

      Danke Christine, ich stimme zu

    • @Christine Kiefer:

      "Die Todesfälle kamen durch illegale oder selbstgebaute Feuerwerkskörper zustande."



      naja, woraus baut man diese illegalen Böller? Antwort kommt gleich hinterher: aus den kleineren legalen...

      • @nutzer:

        Auch, aber nur in Teilen. Man kann gefühlt aus Milch und Keksen Böller basteln.

      • @nutzer:

        naja, woraus baut man diese illegalen Böller? Antwort kommt gleich hinterher: aus den kleineren legalen...

        Sorry, aber das ist in den meisten Fällen falsch, weil zu mühsam. Wenn Sie mal die frei verkäuflichen Kracher aufschneiden, bzw. die Inhaltsangabe lesen, sehen Sie wie viel Pulver enthalten ist.



        Sie glauben doch nicht das die Spinner mit den illegalen Sprengkörpern, sich die Mühe machen, aus vielen kleinen, einen großen Böller zu machen.

    • @Christine Kiefer:

      Illegale Autorennen unter Inkaufnahme von Kollateral-Opfern werden in D juristisch bisweilen als Mord angesehen.

      Illegal Bomben (wie etwa die "Kugelbomben") anstelle der erlaubten Feuerwerkskörper in das Laienfeuerwerksgeschehen von Neujahr einzubringen ist eigentlich auch so ein in Richtung Mordversuch gelagerter Fall. Ebenso der Gebrauch von Waffen, selbst wenn sie nur mit Schreckschussmunition geladen werden. Der Knall solcher Waffen ist härter als der eines normalen Chinakrachers, eher traumatisierend für Kriegsflüchtlinge.

      An der A81 wurde ein Mittel gefunden gegen illegale Autorennen: Tempolimit. Tempoüberwachungskameras schrecken nun die potenziellen Mörder ab. gut so.

      Beim Sylvesterfeuerwerk hülfe nur ein breiter gesellschaftlicher Konsens unter nicht weniger als 80 Mio. EinwohnerInneN, das Jahreswechsel-Geschehen im Lauf der nächsten Jahre zu entschärfen.

    • @Christine Kiefer:

      Der Hersteller des illegalen Feuerwerkskörper, der in Geseke (NRW) zu einem Todesfall geführt hat, wurde verhaftet. In Berlin wurde mit Feuerwerkskörper auf Wohnungen geschossen. Die Täter haben sich entschuldigt und sind bekannt. Von einem Strafverfahren habe ich noch nichts gehört. Was will ich damit sagen? Wenn man Idioten im Umgang mit Feuerwerkskörper nicht sanktioniert, dann ist es weder sinnvoll noch richtig ein komplettes Verbot für Alle zu fordern.

    • @Christine Kiefer:

      Sie reden nur von den Todesfällen. Auf alle anderen negativen Folgen der LEGALEN Böllerei gehen Sie nicht ein. Die aber genügen, um diesen Schwachsinn endlich zu verbieten.

    • @Christine Kiefer:

      Haben Sie sich mal die Videos mit den hirnlosen Idioten angesehen, die Batteriefeuerwerk und Raketen aus der Hand abfeuern? Ich dachte immer als Jugendliche wären wir unverantwortlich mit Feuerwerk und selbsgebastelten Sprengsätzen umgegangen, wenn ich das mit den Idioten heute vergleiche waren wir total harmlos, weil wir nie vorhatten uns und andere Personen zu gefährden. Ansonsten beweisst ja gerade ihr Beispiel mit der A81 das Gegenteil, nämlich dass eine generelle und konsequent kontrollierte Geschwindigkeitsbegrenzung wie in Schweiz ja wohl etwas nützt.



      Ich bin immer froh wenn ich durch Süddeutschland durch bin und in der Schweiz oder Österreich bin, dort fährt sich wesentlich entspannter und spritsparender.

    • @Christine Kiefer:

      ... nach dieser Logik müssten auch Schusswaffen frei verkäuflich wie in den USA sein, schließlich sterben auch jedes Jahr Menschen durch illegale Waffen. Ja ein Verbot wird nicht alle Probleme lösen, aber Tausende Verletzte durch legale Böller, Feinstaub und Sachschäden sprechen für sich. Freiheit endet immer bei der Freiheit der anderen! Niemand hat das Recht für den persönlichen Spaß Faktor andere zu terrorisieren! Es gibt im übrigen inzwischen alternativen Drohnenshows...



      BÖLLERVERBOT JETZT!



      P.S. Ich fahre im Jahr ca. 35000km... in jedem anderen Land Europas kann man entspannt und flüssig bei Tempolimit 120-130 fahren, nur hier in Dt. sind wir so bl+de zu glauben mit VOLLGAS-BREMSEN-VOLLGAS kame man schneller an Ziel... Das Gegenteil ist der Fall, höherer Verbrauch, öftere Tankstopps, Unfälle, Stau...

    • @Christine Kiefer:

      Übersetzung: Solange mir die Knallerei Spaß macht sind mir andere Menschen, Tiere und die Umwelt egal. Verstanden.

    • @Christine Kiefer:

      Wenn es nur um "Harakiri-Bastler" ginge, hätten Sie recht. Aber seit Jahren gibt es eine scheinbar zunehmende Zahl von Leuten, die gezielt Feuerwerkskörper auf Menschen abfeuern, Polizei, Rettungskräfte oder normale Passanten. Da dieses Pack ja immer bei Dunkelheit und aus der Meute heraus agiert kommen sie fast nie vor Gericht. Da wäre ein Verbot, und sei es nur in bestimmten Stadtvierteln, eventuell doch die Lösung, um die Menschen besser zu schützen.

      Was Sie über Dubai schreiben, ist interessant. Aber hier bringt man es ja noch nicht einmal fertig, jene Raser, bei deren Rennen Menschen zu Tode kommen, als Mörder angemessen zu bestrafen. Ich habe auch noch nie etwas davon gehört, dass solchen Typen lebenslang der Lappen entzogen wird. Das wäre das Mindeste.

    • @Christine Kiefer:

      Sind Sie an Silvester in der Stadt unterwegs? Haben Sie mal miterlebt, wie Besoffene Böller und Raketen in eine Menschenmenge geschossen haben? Der Rauch, der sich mancherorts die ganze Nacht hält? Die Gehörschäden stammen oft ebenfalls von ganz normalen Böllern. Die vielen kleineren Verletzungen, die panischen Tiere, der Müll. Silvesterböllerei ist einfach primitiv.

      • @fhirsch:

        Wenn Betrunkene das Problem sind, sollte man doch besser Alkohol verbieten. Oder Drogen an sich.

      • @fhirsch:

        Besoffene sind fast immer ein Problem. Ob mit oder ohne Böller.

  • Dem kann ich nur zustimmen.



    Wer das auch so sieht, kann die Petition der Gewerkschaft der Polizei unterzeichnen.

  • Konsumenten, Wähler haben dieses Jahr für Rekordumsätze in der Feuerwerksbranche gesorgt. Der Kommentar wirkt aus der Zeit gefallen. Gerade dem böllernden Proletariat sollte eine letzte Form des Eskapismus nicht verboten werden. Wir wissen ja, wo deren Stimmen sonst landen.

  • Kirche - Dorf - drinlassen.



    Man kann -wie Herr Maurin- gegen privates Silvesterfeuerwerk sein, ein paar akzeptable Gründe hat er genannt. Aber er tut seiner Sache keinen Gefallen, wenn er zu einer Sprache greift, die der Sache unangemessen ist: am deutlichsten wird das in der Überschrift. Wenn man den Begriff "..terror" für dies und das verwendet, was einem nicht gefällt - wird der Begriff entwertet, abgenutzt. Terror ist etwas ganz anderes als eine Reihe Vollpfosten, die mit legalem Feuerwerk Dummheiten machen oder noch üblere Hohlpfosten, die für ähnliche Dummheiten auch noch illegales Feuerwerk beschaffen.



    Terror - das sind Sachen wie mit nem Auto durch die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt rasen. 5 oder 10 Tote und -zu viele- Verletzte - das sind Zahlen, die von den Verkehrsopfern eines Sommerwochenendes deutlich übertroffen werden.



    Terror - das ist Absicht. Mit wenigen Ausnahmen sind die Opfer der Knallerei -vermeidbare- Unfallopfer - aber nicht mehr. Die wenigen Ausnahmen betreffen die Fälle, in denen Feuerwerk gezielt auf Menschen abgeschossen wird - dafür lass ich das Wort "Terror" gelten.



    Aber diese Art vorsätzliche Körperverletzung ist schon verboten.

  • 99% aller Bürger gehen Verantwortungsvoll mit Feuerwerk um. Woher wird also die Berechtigung abgeleitet Verantwortungsbewusste Bürger zu entmündigen?!



    Wie wäre es einfach damit sich zuallererst einmal um solche Chaoten zu kümmern, wie zB in Kreuzberg usw. Und nicht Verantwortungsvolle Bürger zu entmündigen!

    • @Arjun G. G.:

      Also böllern 99 % nüchtern?

      • @TOM1976:

        Nein, aber 99% scheinen sogar trotz Alkohol verantwortlich mit Silvester -Feuerwerk umzugehen

    • @Arjun G. G.:

      Warum in Kreuzberg?