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Grüne Abgeordnete zur Impfpflicht„Eine Pflicht auch für den Staat“

Kirsten Kappert-Gonther, Grüne und Psychiaterin, war lange gegen eine Impfpflicht. Nun ist sie dafür – nennt für deren Einführung aber eine zentrale Voraussetzung.

Eine Impfpflicht bedeutet nicht weniger, sondern mehr Kommunikation, sagt Kirsten Kappert-Gonther Foto: Kathrin Doepner
Eiken Bruhn
Interview von Eiken Bruhn

taz: Frau Kappert-Gonther, ursprünglich sollte in der kommenden Woche im Bundestag über die Impfpflicht debattiert werden. Jetzt wird das auf Ende Januar verschoben. Wie finden Sie das?

Kirsten Kappert-Gonther: Die Debatte wurde nicht verschoben, weil sie noch gar nicht angesetzt war. Es ist notwendig, diese Diskussion mit Zeit und Sorgfalt zu führen. Ich gehe davon aus, dass wir uns noch im Januar mit konkreten Vorschlägen entlang den Empfehlungen des Ethikrats beschäftigen werden und anschließend ins Gesetzgebungsverfahren einsteigen. Aus meiner Sicht ist das in Anbetracht der Entwicklung des Pandemiegeschehens geboten.

Aber es gibt starke Vorbehalte – vor allem in der FDP, aber sicher auch bei den Grünen.

Dass das Impfen der Weg raus aus der Pandemie ist, da gibt es unter den Abgeordneten der demokratischen Fraktionen ein weitgehendes Einvernehmen. Ob wir eine allgemeine Impfpflicht brauchen und wie diese ausgestaltet werden sollte, dazu wird es vermutlich unterschiedliche Meinungen und Vorschläge in Form von fraktionsübergreifenden Gruppenanträgen geben.

Sie haben selbst die Impfpflicht lange abgelehnt. Warum sind Sie jetzt dafür?

Ich gehe davon aus, dass die Impfpflicht einen signifikanten Beitrag dazu leisten kann, diese Pandemie zu überwinden. Wegen Delta und jetzt Omikron brauchen wir eine höhere Impfquote, als wir sie bisher ohne die Pflicht erreicht haben. Allerdings müssten wir gar nicht über eine Impfpflicht sprechen, wenn die bisherige Impfkampagne bundesweit besser gewesen wäre.

Das heißt, sie ist eine Notlösung?

Sie ist ein Baustein zur Überwindung der Pandemie, und sie wird erst mittelfristig als Schutzschild gegen zukünftige Wellen greifen, das muss allen klar sein. Deshalb bleibt es erst einmal notwendig, Maske zu tragen, Abstand zu halten und Kontakte zu reduzieren. Und damit die Impfpflicht überhaupt wirksam werden kann, muss sie gut ausgestaltet sein.

Der Ethikrat hat sich kurz vor Weihnachten ähnlich geäußert. Die Impfpflicht sei „kein Allheilmittel“, es brauche auch eine „flächendeckende Infrastruktur“ mit „niedrigschwelligen Impfangeboten“. Aber wenn es solche Angebote bisher nicht gegeben hat in den meisten Bundesländern, warum sollen die sich jetzt noch anstrengen? Mit der Impfpflicht wird die Verantwortung an die Bür­ge­r:in­nen abgegeben.

Nein, es muss eine doppelte Verpflichtung geben, also auch für den Staat, die geeignete Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Wir sehen ja an Bremen, welche Quoten möglich sind, wenn die Impfkampagne gut organisiert ist. Politik und Verwaltung haben dort eine Positivspirale in Gang gesetzt: Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto mehr ziehen sie mit. Da kann die Impfpflicht einen Beitrag leisten, aber nur, wenn der Staat die Impfung wie in Bremen zu den Menschen bringt: als ermöglichender, nicht verfolgender Staat. Dazu gehört, dafür zu sorgen, dass auch diejenigen den Schritt gehen können, die bisher Zweifel haben oder sogar Angst.

Im Interview: Kirsten Kappert-Gonther

ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags und aktuell für die Grünen Obfrau im Gesundheitsausschuss. Nach dem Medizinstudium promovierte sie zu den psychosozialen Folgen einer zivilen Katastrophe. Kappert-Gonther ist Psychiaterin und führte vor ihrem Wechsel in den Bundestag eine Praxis für Psychotherapie. Sie lebt in Bremen.

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Die Impfpflicht kann für diese Menschen auch ein Segen sein, weil sie endlich nicht mehr abwägen müssen, wovor sie sich mehr fürchten: der Impfung oder der Krankheit.

Ich vermute, dass das auf diejenigen zutrifft, die sehr ambivalent sind und sich gedanklich im Kreis drehen. Die sind vielleicht sogar erleichtert. Aber die Gruppe der Ungeimpften ist heterogen. Es gibt auch diejenigen, die es bisher einfach nicht geschafft haben, die Impfung in ihren Alltag zu integrieren. Und ich gehe davon aus, dass es auch Menschen gibt, die eigentlich große Angst vor der Pandemie haben, das aber verdrängen und die Angst unbewusst verschieben. Auf etwas, das sich – anders als die Pandemie – vermeiden lässt, nämlich auf die Impfung. Dann werden Widerstände gegen die Impfung entwickelt, ohne sich der Ursache bewusst zu sein. Für viele dieser Menschen können Gesprächsangebote zum begleiteten Impfen sinnvoll sein.

Also mehr als das ärztliche Aufklärungsgespräch?

Ja, eine Impfpflicht bedeutet nicht weniger, sondern mehr Kommunikation. Es braucht Personen, die geschult sind im Gespräch, zum Beispiel Psychotherapeut:innen, um Sorgen und Widerstände in Ruhe zu besprechen. Und das mehrsprachig.

Sie sind Psychiaterin und Psychotherapeutin. Wie entstehen solche Sorgen und Widerstände?

Dahinter können biografische Gründe stecken, zum Beispiel eine Traumatisierung, Erlebnisse in einem autoritären Staat oder eine erfahrene Impfnebenwirkung bei sich oder nahen Menschen.

Das heißt, es geht bei vielen womöglich um ihre Selbstwirksamkeit, sich nicht ausgeliefert fühlen zu müssen?

Ja, und dieser Punkt ist mir sehr wichtig. Es darf heute zum Glück nur noch medizinische Eingriffe geben, wenn die Patientin oder der Patient eingewilligt hat. Dazu gehört auch eine Impfung. Immerhin überwindet eine Spritze die Hautschranke zwischen Außen und Innen. Ohne Einwilligung wäre das ein Impfzwang – den darf es nicht geben.

Also auch keine Sanktionen?

Doch, eine Impfpflicht wäre verbunden mit Bußgeldern, wenn ihr nicht nachgekommen wird.

Wären die Beratungsgespräche ergebnisoffen, so wie in der Schwangerschaftskonfliktberatung?

Nein, das ist eine andere Situation. Der Staat will, dass du dich impfen lässt und soll dich in den Stand versetzen, Sorgen, Ängste, Ambivalenzen zu überwinden.

Das ist doch keine Beratung, das ist Überreden.

Das Ziel ist es, den Menschen alle Informationen in einem geeigneten Rahmen zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen, um zu einer informierten Entscheidung zu kommen – im Sinne der Pandemiebekämpfung.

Aus Studien geht hervor, dass bei vielen die Ablehnung der Impfung nichts mit Ängsten vor Nebenwirkungen zu tun hat, sondern sie ihre Unzufriedenheit mit der Regierung an sich ausdrücken wollen. Da helfen keine psychotherapeutischen Gespräche.

Warum nicht? Die Pflicht, sich impfen zu lassen, bestünde ja auch für diese Menschen. Vielleicht gibt es gar nicht so wenige Personen, die im Gespräch erkennen, dass ihre Unzufriedenheit wenig mit der Impfung zu tun hat. Es geht hier auch nicht um Wattebauschpusten, nach dem Motto: Schön, dass wir drüber geredet haben. Sondern um eine Begegnung mit Profis, die gelernt haben, sich auf ihr Gegenüber einzustellen. Sicher würden nicht alle solche Gesprächsangebote nutzen, vielleicht auch mit der Haltung: Ich lass mich doch nicht einlullen. Dabei ginge es im Gegenteil darum, das Gegenüber ernst zu nehmen.

Haben Sie keine Sorge, dass sich diese Menschen mit einer Impfpflicht noch stärker radikalisieren?

Das wird sich nicht in jedem Fall vermeiden lassen. Ich glaube aber, dass die Impfpflicht auch zu einer gesellschaftlichen Befriedung führen kann. Zum einen von denen, die sehr ambivalent sind oder die sich einem Gruppendruck ausgesetzt fühlen, sich nicht impfen zu lassen. Die können dann sagen, ich muss das jetzt machen, ob ich will oder nicht. Zum anderen gibt es derzeit eine Individualisierung des Themas und moralische Zuschreibungen. Sowohl von Leuten, die geimpft sind und Ungeimpfte abwerten, als auch andersherum nach dem Motto: Die sind alle gebrainwashed. Das könnte eine Impfpflicht partiell auflösen.

Wegen der Coronavarianten gehen Ex­per­t:in­nen davon aus, dass wir eine Impfquote von 90 bis 95 Prozent der gesamten Bevölkerung für eine Herdenimmunität brauchen. Das geht nur, wenn ein großer Teil der Minderjährigen geimpft wird. Soll die Impfpflicht auch für sie gelten?

Ich bin gegen eine Impfpflicht für Kinder, weil die Einwilligungfähigkeit bei Kindern nicht in gleicher Weise vorausgesetzt werden kann wie bei Erwachsenen. Ich hoffe aber, dass sich zukünftig noch mehr Eltern dafür entscheiden, ihre Kinder impfen zu lassen.

Bei der Omikron-Variante sehen wir, dass eine Impfung, die länger her ist, deutlich schlechter schützt. Ist eine Impfpflicht auch dann sinnvoll, wenn wir uns drei Mal im Jahr impfen lassen müssen?

Wir wissen aus der Infektiologie, dass Impfschemata immer wieder an aktuelle Entwicklungen angepasst werden müssen. Als Ärztin halte ich es für wahrscheinlich, dass auch in Bezug auf das sich ändernde Coronavirus die Impfstoffe im Verlauf adaptiert werden und gegebenenfalls weitere Auffrischungsimpfungen notwendig werden. Ich finde nicht, dass diese Erkenntnisse einer allgemeinen Impfpflicht entgegenstehen.

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91 Kommentare

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  • Die momentane Zustand in dem wir zwar bereits über Impfstoffe verfügen, die aber von der Omikron-Variante unterlaufen werden, sorgt offenbar für eine Menge Verwirrung.

    Bei der Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht sollten wir uns aber davon nicht kopfscheu machen lassen.

    Zwar ist das ursprüngliche Ziel, die Pandemie über eine Herdenimmunität zu überwinden unter diesen Prämissen nicht erreichbar. Aber da wir in der komfortablen Situation sind, schon in den nächsten 3 Monaten auf einen, für Omikron angepassten Impfstoff hoffen zu dürfen, sollten wir dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren.

    Ich denke wir sollten bei der Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht auch langfristig denken, zumal die Erderwärmung das Geschehen nicht nur klimatisch beeinflusst, sondern auf allen Ebenen, also auch den Mikroebenen in denen sich Mutationen abspielen.

    Insofern geht es bei dieser Frage auch darum sich fit für die Zukunft zu machen.

    Andere Länder machen uns vor, dass Impfquoten von nahezu 100% möglich sind und es wird interessant werden zu schauen wieviel besser diese Länder durch die anstehenden Wellen kommen werden.

    Übrigens gäbe es (in der Zukunft) durchaus eine Möglichkeit den Konflikt zwischen den Geimpften und den Impfgegner zu entschärfen..und zwar so:

    sollte sich nach Omikron eine weitere Mutation einstellen, so ließe sich der Prozentsatz berechnen, der nötig wäre um eine Herdenimmunität zu erreichen. Dieser Prozentsatz könnte dann als Zielmarke dienen, verbunden mit der Botschaft: "wenn wir gemeinsam diese Marke erreichen, dann braucht es auch keine Impfpflicht".. Dieser Ansatz käme den Gegnern einer Impfpflicht entgegen, allerdings nur dann wenn diese auch der Zielmarke entgegen kämen und sich freiwillig impfen ließen.

    Ein solches beidseitiges Entgegen kommen würde auf die Selbstverantwortung aller setzen und entspräche insofern dem Grundgedanken des schwedischen Modells.

    Ich vermute dieser Ansatz könnte den Konflikt entschärfen und wäre ein Segen.

    • @Wunderwelt:

      Corona Viren sind SEHR mutationsfreudig, das haben die so an sich. Wenn in 3 Monaten der Omikron Impfstoff da ist wird es mit Sicherheit bereits die nächsten Varianten geben. Und das Impfgegner sich impfen lassen wenn Ihnen eine zu erreichende Quote genannt wird wage ich zu bezweifeln.

      • @Verboten:

        Corona-Viren sind überhaupt nicht sehr mutationsfreudig, ganz im Gegenteil. Wären sie mutationsfreudig, dann hätten wir bei diesen unzähligen Infektionen viel mehr Mutationen erlebt.

        Das es neue Varianten geben wird, stimmt sicherlich, aber das wird nunmal schlicht umso wahrscheinlicher, je mehr Infektionen es gibt.

        Je öfter das Virus würfeln darf, desto öfter wird es irgendwas würfeln, das besser funktioniert (aus seiner Sicht besser).

        Jede Strategie in einer Pandemie, die nicht auf Minimierung der Infektionszahlen beruht, ist schlicht falsch, in mehr als nur einer Hinsicht. "Wir können uns mehr Infektionen leisten" ist immer ein Trugschluss, früher oder später.

  • "Ich bin gegen eine Impfpflicht für Kinder, weil die Einwilligungfähigkeit bei Kindern nicht in gleicher Weise vorausgesetzt werden kann wie bei Erwachsenen."

    Bei einer ImpfPFLICHT spielt doch die Einwilligungsfähigkeit überhaupt keine Rolle. Da muss der Bürger, ob eingewilligt oder nicht!

    Ich bin geimpft und genesen. Aber bei Gott würde ich niemals behaupten, mich wirklich freiwillig geimpft zu haben, sondern nur, damit meine Kinde die Möglichkeit zu gesellschaftlichen Teilhabe haben.



    Aber wozu? Nur dazu, dass ja jetzt trotz Impfung doch immer mehr dicht gemacht wird.

    Mit Einführung der Impfpflicht wird die Regierung eines wissen müssen: Zwingt sie Menschen zur Injektion irgendwelcher Medikamente und schränkt sie dennoch weiter so massiv ein, werden die Proteste nur noch radikaler, schlimmer und aggressiver werden.

    Impfpflicht würde über kurz oder lang (eher sehr kurz) die Notwendigkeit zur Aufhebung der Verbote usw führen müssen. Denn als Argument wird die Überwindung der Pandemie genannt. Lassen sich alle zwangsweise impfen, die Pandemie geht aber genau so inkl. Einschränkungen weiter, werden sich das ganz bald nicht mehr viele gefallen lassen.

    • @Sabrina K.:

      Was sie fordern, nämlich eine Garantie, dass im Falle einer Impfpflicht die Pandemie in jedem Fall endet, scheint mir etwas viel verlangt. Denn auch Politiker*innen sind nun einmal nicht in der Lage in die Zukunft zu schauen. Es kann einfach niemand vorhersagen welche Mutationen als nächstes auf uns zukommen, ob sie noch ansteckender oder tödlicher sind oder ob sie den bislang aufgebauten Immunitäten möglicherweise entgehen. Was also wäre die von ihnen vorgeschagene Alternative zur Impfpflicht? Einfach die nächsten Jahre weiter im Pandemie-Modus bleiben weil das ja auch die letzten beiden Jahre schon so super war? Weitere zehn- bis hunderttausende Tote unter dem noch immer rund 1/4 der Bevölkerung ohne Impfung in Kauf nehmen obwohl das so einfach vermeidbar wäre und ebenso eine zig-fach höhere Zahl von Long-/Post-Covid-Betroffenen mit noch immer nicht absehbaren persönlichen und volkswirtschaftlichen Folgen?

      • @Ingo Bernable:

        Ich kann Sabrina nur zustimmen.



        Selbst ich als geboosterter tu mir schwer mit dem Gedanken, sich nun alle paar Monate erneut impfen zu lassen, wenn nicht danach Normalität einkehrt.



        Klar kann niemand sagen, wie sich die Lage entwickelt aber dann können wir auch ohne Pflicht weitermachen, wenn sich an den Einschränkungen nichts ändern wird.

        Für mich wäre es an der Zeit, dass wir einach lernen mit dem Virus zu leben, heißt, Intensivbetten nicht ab-, sonder aufbauen.



        Eine generelle Testpflicht für alle, ob geboostert, geimpft, genesen und ungeimpft.

        Den Virus bekommen wir nicht mehr weg, also fangen wir an zu leben...

        • @Hennes:

          Das hieße dann aber auch all die Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen dauerhaft aufrecht zu erhalten. Weil man mit einem potentiell tödlichen Virus nicht einfach so leben und friedlich koexistieren kann. Und auch zusätzliche Intensivbetten werden zwangsläufig eine Kapazitätsgrenze haben, so dass durch die exponentielle Verbreitung immer ein Risiko der Überlastung bestehen wird. Mal ganz abgesehen, dass es etwa fünf Jahre dauern wird bis das dafür benötigte Personal ausgebildet ist.

          • @Ingo Bernable:

            Nein, nicht dauerhaft, denn irgendwann sind alle durchseucht und das Virus wird endemisch. Siehe Südafrika. Da ist die Omikron-welle schon wieder zu Ende. Es gibt nichts mehr anzustecken weil nahezu alle die Krankheit schon hatten und immun sind.

            • @Kate Bell:

              Nach aktuellem Stand hält die so erworbene Immunisierung etwa 6 Monate.

            • @Kate Bell:

              Oh nein, bitte nicht an Halbwahrheiten und Märchen glauben.

              Im Biologie-Unterricht wird, vereinfacht, den Schülern bereits gesagt, dass das Virus garnicht so tödlich sein kann, weil es ein evolutionärer Nachteil für das Virus sei, wenn seine Wirte sterben. Gefährliches Halbwissen, Ebola beweist das mit Sterblichkeitsraten von 50% und immernoch grassierend.

              Ebenfalls, wenn alle schonmal krank waren, hätte das Virus keine Chance mehr sich zu verbreiten. Urban Legend.

              • @Troll Eulenspiegel:

                Sie glauben ernsthaft dass Biologie Lehrer an unseren Schulen gefährliches Halbwissen und Urbane Legenden unterrichten?

                • @Verboten:

                  Das macht er tatsächlich. Das hat aber auch mit der Stufe zu tun, in der Schüler unterrichtet werden.



                  Gerade in wissenschaftlichen Fächern wird sehr viel Halbwissen verbreitet. Um volles Wissen zu verbreiten, muss im Physikunterricht beispielsweise den Schülern ein Hamilton-Operator näher gebracht werden oder die Schrödingergleichung. Das kann man einen Realschüler in der zehnten Klasse nicht abverlangen.

              • @Troll Eulenspiegel:

                Ehrlich gesagt hört sich eher Ihr Beitrag nach gefährlichem Halbwissen an. Ebola konnte sich womöglich genau wegen der hohen Krankheitslast nicht weltweit verbreiten.

                • @Verboten:

                  "Ebola konnte sich womöglich genau wegen der hohen Krankheitslast nicht weltweit verbreiten."

                  Vermutlich eher wegen der Gegenmassnahmen?



                  Ausserdem verbreiten sich Viren heutzutage nicht mehr natürlich aufgrund der sehr hohen gesellschaftlichen Vernetzung.

                  Selbst mit einer noch höheren Sterblichkeitsrate als Ebola wäre jeder Virus in kürzester Zeit um die Welt.

      • @Ingo Bernable:

        Viren haben die Tendenz mit der Zeit immer ansteckender und harmloser zu werden. Das verschafft ihnen den grössten evolutiven Vorteil. Wenn Sie mir nicht glauben fragen sie einen Biologen Ihres Vertrauens.

        • @Verboten:

          Ja, diese Tendenz gibt es. Allerdings ist eine Tendenz eben auch kein Determinismus. Im Einzelfall kann das auch anders sein und der evolutionäre Vorteil den das Virus dadurch hat den Wirt nicht zu töten oder schwerst zu schädigen ist auch nicht allzu groß, solange dieser lange genug am Leben bleibt um das Virus replizieren zu können.

          • @Ingo Bernable:

            Ich denke wir sollten da eher von einem wahrscheinlichen und nicht von einem Worst Case Szenario ausgehen.

  • Wenn fast 90% der über 60-jährigen geimpft sind, und fast 80% der 18-60-jährigen

    de.statista.com/st...nach-altersgruppe/

    Bekommen wir nicht quasi automatisch die für die Herdenimmunität notwendigen >= 85% Geimpfte, wenn einfach die unter 18-jährigen die Impfungen erhalten haben?

    • @Kaboom:

      Bremen nennt Kappert-Gonther als positives Impfbeispiel, Bremen hat aber aktuell auch die höchste Inzidenz. Als MdB und Obfrau im Gesundheitsausschuss sollte frau up to date sein, Argumente und Fakten liefern statt hier spekulativ herumzupsychologisieren.

      • @berlin ist für alle da:

        Die aktuellen Zahlen aus Bremen sind ein gutes Beispiel dafür was passiert, wenn eine Impfung alle Probleme lösen soll...

    • @Kaboom:

      In Portugal sind 98% aller Menschen geimpft, die geimpft werden können. Und es sieht nicht danach aus dass die Pandemie dort zu Ende ginge.

      Ich sage es nur ungern aber die Hoffnung, dass die Impfung zu einer stabilen Herdenimmunität führt, wird sich einreihen in eine immer länger werdende Liste von Enttäuschungen.

      • @Kate Bell:

        In dieser israelischen Studie (doi.org/10.1101/2021.12.04.21267114) finden sich interessante Hinweise: Wer eine Erkrankung hinter sich gebracht und geimpft wurde, dessen Immunsystem scheint auch auf längere Dauer mit den verschiedenen aktuellen Corona - Varianten klarzukommen.

  • RS
    Ria Sauter

    Boris Palmer fordert, kein Kohl und keine Rente/Pension mehr für Ungeimpfte



    www.bw24.de/baden-...ente-91193650.html

    Jetzt outen sie sich wieder, diejenigen, die braun als Farbe wiederentdeckten!



    Er hat eine große Anhängerschaft in Bad./Würt. mit seiner Forderung. Muss leider oft dort sein und was ich höre diesbezüglich ist unfassbar !

    • RS
      Ria Sauter
      @Ria Sauter:

      Lohn muss es heissen!

      • @Ria Sauter:

        Kein Kohl für Impfgegner, genau! Sauerkraut und Coleslaw nur für Geimpfte!



        Frau Flieder, Sie heben meine Laune, danke! :D

  • Ich fühle mich eher einem Gruppenzwang ausgesetzt, mich impfen zu lassen.

    • @KnorkeM:

      Gut so.

  • Das Frau Eiken Bruhn als Fragerin eine mögliche Herdeniminität in den den Raum stellt, welche schon lange als Möglichkeit ad acta gelegt wurde, lässt mich schon ein wenig verzweifeln an der Taz.

  • Eine Herdenimmunität ist laut Experten im Falle von Corona GAR NICHT möglich. Siehe dazu Wikipedia:

    "Das Robert Koch-Institut dämpfte im Juli 2021 die hohen Erwartungen an die Herdenimmunität: Es sei zweifelhaft, ob die dafür bisher angenommenen Schwellenwerte für COVID-19 realistisch seien. Vielmehr sei es möglich, dass es je nach zugrundegelegten Parametern „selbst bei einer 100 %igen Impfquote nicht gelingen“ könnte, den Erreger zu eliminieren."

    de.wikipedia.org/w...ungsf%C3%A4higkeit

    Die bisherigen Impfstoffe verschaffen uns im Fall von Omikron nur einen individuellen Schutz vor schweren Verläufen.

    Auch interessant:

    www.tagesschau.de/...on-bremen-101.html

    Zu einer differenzierten und ehrlichen Betrachtungsweise gehört es auch die Grenzen der Impfung klar und deutlich zu benennen. Das hat nichts mit Schwurbelei zu tun, ganz im Gegenteil.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Verboten:

      Aber, wenn das so wäre, würde die Alternative, eine Durchseuchung der Bevölkerung, ja nur Leid und Spätfolgen hervorrufen und keine Immunität.



      Dann lieber doch alle impfen.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        > Dann lieber doch alle impfen.

        Ich frage mich, wer dies durchsetzen soll. Die Ordnungsbehörden sind auch ohne Corona bereits überlastet, und ein bundesweites Impfregister, das man dafür bräuchte, haben wir nicht einmal ansatzweise.

        Und so, wie hierzulande die "Digitalisierung" betrieben wird, werden wir auch so schnell keins hinbekommen.

        Die können es nicht. Die fordern Dinge, die ganz einfach technisch nicht umsetzbar sind. Es sind Traumtänzer.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Ehrlich gesagt verstehe ich Ihre Prämisse und Schlussfolgerung nicht so ganz.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Ich verstehe leider nicht so ganz was Sie meinen. Eine Durchseuchung der Bevölkerung findet momentan statt, da unsere Impfungen die Transmission der aktuellen Virusvariante nicht verhindern. Allerdings gibt es einen gewissen individuellen Schutz vor den Folgen der Infektion. Pauschal alle zu impfen ist bei dieser Sachlage und einem gewissen Restrisiko bei der Impfung sicherlich nicht richtig.

        www.pei.de/SharedD...ublicationFile&v=7

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Verboten:

          0,2 % Probleme nach Impfung und 10% Langzeitfolgen nach Infektion Ungeimpfter.

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Eine Impfung ist sicherlich für viele Menschen sinnvoll, bin selber geimpft. Ihre genannten Zahlen kann ich mit meinem Wissen nicht einordnen.

  • Das Hauptproblem einer Impfpflicht ist, dass sie sich nicht auf bestehende Impfstoffe bezieht, sondern auf die Impfung gegen eine bestimmte Krankheit.

    Das heißt, dass eine Impfpflicht nicht bestehende Dinge festschreibt, sondern in die Zukunft wirkt. Es heißt auch, dass eine Impfpflicht bedeuten würde, dass man verpflichtet wäre, sich mit zukünftigen Impfstoffen impfen zu lassen, von denen wir jetzt noch gar nichts wissen.

    Das ist das Problem. Wenn es im Frühjahr angepasste neue Impfstoffe geben wird und die Regierung unter Druck steht, schon rein aus wirtschaftlichen Gründen weitere Maßnahmen zu vermeiden, indem einfach alle geimpft werden mit dann neuen Impfstoffen, mit denen erst nur sehr wenig Erfahrung vorliegt, werden wir dagegen einen Widerstand erleben, gegen die der bisherige Widerstand nur ein lahmes Vorgeplänkel ist.

    Das wird "Systemgegnern" aller Art einen sehr langen und stabilen Hebel in die Hand drücken, mit dem sie die Gesellschaft spielend in der Mitte spalten können.

    Denn jetzt mal ehrlich: Will ich mich einfach so verpflichtend mit neuen Impfstoffen impfen lassen, die dann vielleicht ein paar Monate getestet wurden? Traue ich dann einer unter einem dann vielleicht enormen wirtschaftlichen Druck stehenden Regierung? Ich weiß nicht...

    • @Mustardman:

      "Es heißt auch, dass eine Impfpflicht bedeuten würde, dass man verpflichtet wäre, sich mit zukünftigen Impfstoffen impfen zu lassen, von denen wir jetzt noch gar nichts wissen."



      Wo ist das Problem? Auch neue Impfstoffe müssen ja ein mehrstufiges Zulassungsverfahren mit einer sehr großen Zahl an Proband*innen in der 3. Phase durchlaufen. Man weiß also sehr wohl eine ganze Menge über einen solchen Stoff bevor dieser eingesetzt wird.

      • @Ingo Bernable:

        Also, bei den existierenden Impfstoffen waren etliche zig Millionen lange vor mir geimpft. Das hilft mir mehr als ein paar zehntausend Teilnehmer einer Studie, von denen sich ja nur ein paar hundert überhaupt infizieren.

        Auch einige bestehende Nebenwirkungen der Impfstoffe bei AZ und BNT (Hirnvenenthrombosen, Herzmuskelentzündungen) sind ja erst in der Praxis aufgefallen, weil sie recht selten waren.

        Ich muss bei sowas nicht der letzte sein, der sich impfen lässt, aber ich will auch nicht der erste sein. Sowas darf sich ruhig je nach persönlicher Gefahrenlage bzw. deren Einschätzung sortieren, das will ich nicht durch eine Impfpflicht durchgedrückt sehen.

        Ich bin dreimal geimpft und habe damit kein Problem, aber ich will nicht der Regierung das Mittel einer Impfpflicht in die Hand geben. Das ist zu einfach und Regierungen machen es sich gerne einfach... Ich will lieber überzeugt sein als verpflichtet.

    • @Mustardman:

      Wenn wir (wieder) Glück haben, hat das Zeug bis dahin in GB schon wieder ein paar Monate eine Sonderzulassung und wir können uns anschauen, wie es da wirkt.

    • RS
      Ria Sauter
      @Mustardman:

      Ich weiss es sehr genau.

      Ich vertraue nicht!

      • @Ria Sauter:

        Vertrauen ist keine prinzipielle und absolute Frage, sondern eine Frage von fallweisen Abwägungen.

        Ich vertraue jeden Tag Leuten fallweise und in gewissen Abstufungen und bestimmten Voraussetzungen, ohne dass ihnen deshalb schon voll und ganz bei allem vertrauen würde. Das geht gar nicht anders im Leben. In der Politik und Medizin ist es nicht anders.

        Und ich vertraue nunmal leichter Impfstoffen und Verwaltungen, die mich überzeugen müssen anstatt mich einfach in die Pflicht zu nehmen. Das wäre zu einfach.

      • @Ria Sauter:

        Purity of essence - essence of purity.

  • "Ich bin gegen eine Impfpflicht für Kinder ..."

    Das ist der Standpunkt der Impfgegner in den Debatten vor Corona.

  • "Es darf heute zum Glück nur noch medizinische Eingriffe geben, wenn die Patientin oder der Patient eingewilligt hat. Dazu gehört auch eine Impfung. Immerhin überwindet eine Spritze die Hautschranke zwischen Außen und Innen. Ohne Einwilligung wäre das ein Impfzwang – den darf es nicht geben."



    " Also auch keine Sanktionen? Doch, eine Impfpflicht wäre verbunden mit Bußgeldern, wenn ihr nicht nachgekommen wird."



    Weiss Frau Kappert-Gonther noch was Sie da sagt, wenn Sie sich selbst widerspricht, oder wurde das Interview nicht korrekt aufgezeichnet?



    Ein absichtlicher Widerspruch ergäbe nur Sinn, um sich bei einer späteren Änderung der politischen Lage leichter herausreden zu können; also klassisches Politsprech?

  • Ein 'nicht verfolgender Staat'? Das ist - vorsichtig ausgedrückt - nicht ganz ehrlich. Wenn man die Impfpflicht mit einem Bußgeld bewehren will, muss man Verstöße als Ordnungswidrigkeit klassifizieren, und Ordnungswidrigkeiten werden vom Staat natürlich verfolgt - bis hin zur Erzwingungshaft (vulgo: Beugehaft) für diejenigen, die die Zahlung verweigern, ein Umstand, der in der politischen Kommunikation gerne unerwähnt bleibt. Nun kann man ja für eine Impfpflicht sein, aber dann muss man - gerade als Politikerin - auch deutlich sagen, dass es sich dabei nicht um eine therapeutische Maßnahme handelt, sondern um ein Gesetz, das vollzogen wird.

    • @Jochen Laun:

      Ein Szenario bleibt immer unbedacht. Was ist mit dem, der alle Bußgelder bezahlt - Monat für Monat - sich aber weiterhin nicht impfen lässt?

      • @Kate Bell:

        Wo ist da der Unterschied zu anderen Ordnungswidrigkeiten? Ggf. kann Zwangshaft angeordnet werden? Aber wieviel Menschen kennen sie die dauerhaft Ordnungswidrigkeiten begehen und dafür immer wieder und wieder Strafe zahlen, statt sich einfach an allgemeinverbindliche und selbstverständliche Regeln zu halten?

        • @Ingo Bernable:

          P.S. Und hier geht es nicht um sowas Triviales wie falschparken. Haben Sie schon mal mit Impfgegnern gesprochen? Diese Menschen haben teilweise regelrechte Todesangst vor dieser Spritze. Das kann man alles total idiotisch finden und drüber lachen, es ändert aber nichts an deren subjektiven Wahrnehmung. Und ein Mensch der glaubt, dass er sterben wird wenn er diese Spritze bekommt der wird alles tun um dem zu entgehen.

          Ich glaube Sie unterschätzen, wie viele Menschen bereit sind aufs ganze zu gehen um diese Impfung nicht zu bekommen. Und wir werden es eher früher als später mit der Situation zu tun bekommen, dass diese Leute Kraft ihrer schieren Masse den Staat in die Knie zwingen werden. Und dann gute Nacht. Dann - und das prophezeie ich hiermit - ist als nächstes die GEZ dran. Wenn die Leute erst mal merken dass, man sie nicht alle einsperren kann und die Zahlungsverweigerung folgenlos bleibt, wird die einfach nicht mehr bezahlt und fertig.

          • @Kate Bell:

            "Angst" genau darum geht es:



            In der Diskussion wird von allen Seiten viel zu sehr diese Emotion ins Spiel gebracht, dass verhindert jedes klares Denken bei ALLEN.

        • @Ingo Bernable:

          Worauf ich hinaus will ist das Szenario, dass die Impfpflicht nur für Arme gelten wird, während reiche Leute sich einfach frei kaufen können, weil das Bußgeld sie nicht juckt.

          Und um Ihre Frage zu beantworten. Ich kenne sie zwar nicht persönlich aber ich weiß von Millionen von Autofahrern die ständig falsch parken, danach das Bußgeld bezahlen und es am nächsten Tag wieder machen. Die Finanzierung ganzer Kommunen basiert auf diesem vorsätzlichen Fehlverhalten. So viel dazu.

          • @Kate Bell:

            Ja, was wäre wenn ... Wenn die Leute plötzlich merken, dass der Staat machtlos ist wenn plötzlich alle beim Einkaufen einfach nicht mehr bezahlen und, dass die Polizei auch nicht alle Wohnungen auf einmal räumen kann wenn wir alle plötzlich die Miete verweigern. Allerdings muss man konstatieren, dass der militante Aufstand gegen die GEZ genauso ausgeblieben ist wie ein kollektiver Mietenstreik. Wenn sie tatsächlich vorschlagen aus Angst davor, dass Gesetze nicht mehr eingehalten und durchgesetzt werden können sie lieber erst gar nicht zu verabschieden, wäre die logische Konsequenz eigentlich den Staat für aufgelöst zu erklären. Tatsächlich gelingt es aber idR auch Gesetze durchzusetzen und deshalb hätte ich auch so meine Zweifel an den angeblichen Millionen von zahlungskräftigen Dauerfalschparkern. Irgendwann führt nämlich auch das dazu, dass der Lappen eingezogen wird.

  • Der Bundespräsident lädt Impfgegner ins Bellevue ein. Eine GRÜNE will Impfgegnern mehrsprachige, professionelle Gesprächspartner zur Verfügung stellen, um Ängste zu nehmen.

    So viel Kümmern hätte ich mir für die Vielen gewünscht, die trotz Angst, Überlastung, existenzieller Probleme, Schmerzen und Zukunftssorgen solidarisch, vernünftig und einsatzbereit bleiben.

    Stattdessen beschimpft der Bundesjustizminister solche Bürger, die staatliche Überbrückungshilfen in Anspruch nehmen, sinngemäß als Schmarotzer.

    Viel zu viele Politiker scheinen Angst vor oder Faszination für schlechte Bürger zu empfinden.

    • @Franny Berenfänger:

      Das ist doch immer so. Schon im Kindergarten kriegen die, die sich am unmöglichsten aufführen, die meiste Aufmerksamkeit.



      Ist ja vermutlich auch Sinn der Sache.

    • @Franny Berenfänger:

      Komischer Beitrag. Es klopfen sich doch seit 2 Jahren alle gegenseitig auf die Schulter, wieviel Geklatsche und salbungsvolle Tweets brauchen Sie denn noch?



      Im Gegensatz dazu stellen die Impfgegner derzeit ein Problem dar, natürlich befasst man sich damit, und nicht mit dem Teil der Bevölkerung, die sich unproblematisch verhält.

  • Herdenimmunität entsteht gegen Infektionen, die eine Person einmal durchsteht, und gegen die diese Person dann für immer immun ist, so wie Masern. Gegen Covid-19 gibt es keine Herdenimmunität, selbst wenn 100% der Bevölkerung geimpft sind, weil Geimpfte und Genesene immer wieder infiziert werden können, wie bei einem Schnupfen, nur schlimmer. Die Impfung bietet einen hohen, aber leider nicht 100-%-igen Schutz vor schweren Verläufen. Das war's. Geimpfte können sich infizieren, andere anstecken, und leicht erkranken. Nur eben fast nie schwer. Also ist es sinnvoll, sich impfen zu lassen, aber Geimpfte sollten trotzdem weiter Maske tragen, Abstand halten und Kontakte reduzieren.

    • @Patricia Winter:

      Noch nicht mal einen "hohen", sondern vielleicht eine 2:1-Chance, eine Infektion durch dieselbe (oder einen immunologisch äquivalenten) Virenstamm zu vermeiden. Und dieser Wert sinkt zwar langsamer als nach Biontech-Zweifachimpfung (nach 6 Monaten sind beide bei 50% Schutz vor Ansteckung), aber das Moderna-Vakzin ist in Wirkung und Haltbarkeit sowohl Biontech als auch der Infektion überlegen.

      • @Ajuga:

        Besser als nix.

  • Sofern die Impfpflicht bedeutet, dass man sich regelmäßig mit dem Zeug spritzen lassen muss: nein danke. Wenn die Nebenwirkungen der Auffrischungen vergleichbar mit Biontech 2 sind, bin ich außen vor. Mehrmals im Jahr schwer krank zu sein, tu ich mir nicht an.

    • @Luftfahrer:

      Also, persönlich nehme ich zehnmal lieber die "Nebenwirkungen" einer BNT-Impfung (die sich bei mir auf eine leicht schmerzende Stelle am Oberarm beschränkten) als auch nur sowas wie ein Erkältung.

      Und wenn es laufend Mutationen geben sollte, die dann die Immunität durch Infektion genauso unterlaufen wie die durch eine Impfung, nehme ich lieber die Impfung.

      Waren Sie echt "schwer krank" durch die Impfung? Habe ich noch von niemandem gehört. Das Schlimmste war leichtes Fieber eine Nacht lang. Jede Erkältung ist schlimmer und dauert länger.

      • @Mustardman:

        Ich lag etliche Tage mit hohem Fieber und Gliederschmerzen komplett flach. Irgendwann hatte ich die Schnauze voll und habe sowohl fiebersenkende Mittel als auch Schmerzmittel genommen. In Dosen, die zeitweise über der maximal empfohlenen Tagesdosis lagen, damit sie angefangen haben zu wirken. Keine andere Impfung hat mir so viel gesundheitliche Probleme bereitet. Wurde im Herbst noch gegen Tetanus, Diphtherie und Polio sowie FSME gleichzeitig geimpft. Einen Tag lang sehr leichte Schmerzen in den Armen, das wars. Ich persönlich werde mich nicht mit diesen Impfstoffen boostern lassen, sondern werde warten, bis ein an Omikron angepasster Novavax zur Verfügung steht. Laut Zulassungsunterlagen ist der deutlich besser verträglich.

        • @Luftfahrer:

          Mich hat es auch über zwei Tage komplett umgehauen, aber ich würde es trotzdem wiederholen. Besser als ein Chance im einstelligen Prozentbereich bei Ansteckung auf der Intensivstation oder dem Friedhof zu landen ist das allemal.

        • @Luftfahrer:

          Aber auch deutlich schlechter wirksam. Novavax ist Sputnik-Schrott. Taugt vielleicht als Grundlage für eine Zweitimpfung mit Moderna, aber sonst nicht.

  • Ich musste kurz aufs Datum des Beitrags schauen, weil er nach Aprilscherz klingt. Frau Kappert-Gonthor will ernsthaft 10 Millionenimpfgegner mittels psychotherapeutischer Gedpräche umstimmen? Bis wann projektiert sie dieses Vorhaben. 2075 ?

  • Ein heikeles Thema. Trotzdem: Ohne wenn und aber, Eine Impflicht ist dringend notwendig.

  • @SCHNURZELPU

    Wir alle müssen im eigenen Haus kehren. Ich, und Sie auch. Oder nicht?

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      Effektiver ist es da zu kehren wo es besonders schmutzig ist.

  • Ich frage mich, wo der Staat die ganzen Beratungskapazitäten auf einmal hernehmen will, die Frau Kappert-Gonther fordert. Wie soll die Impfpflichtige, gegen die ich übrigens nichts habe, durchgesetzt werden ohne Impfregister?

    • @Senza Parole:

      Wie werden denn üblicherweise andere Gesetze und Pflichten kontrolliert und durchgesetzt? Etwa die PKW nur mit Führerschein und ÖPNV nur mit Fahrschein fahren zu dürfen?

      • @Ingo Bernable:

        Ach, dann sollen also Polizei und Ordnungsämter durch die Straßen laufen und Nichtgeimpfte aufspüren? Ist das Prozedere realistisch?

    • @Senza Parole:

      Wo will der Staat eigentlich die ganzen Gefängniszellen für die renitenten Impfpflichtigen hernehmen?

      Es sitzen in Deutschland ca. 45.000 Menschen im Gefängnis und zusätzliche freie Plätze gibt es vielleicht ein paar tausend. Es reicht schon, wenn nur 0,1% der Impfgegner es auf die Beugehaft ankommen lassen und die Justiz ist kompromittiert.

      • @Kate Bell:

        Meines Wissens nach existieren derzeit keinerlei Vorschläge die vorsehen eine Impfpflicht per Straftatbestand durchzusetzen. Es ginge also bei einer Verweigerung um Ordnungswidrigkeiten und bei denen braucht es schon eine sehr lange und sehr renitente Vorgeschichte bis es da zu Inhaftierungen kommt. Wenn dann doch Engpässe entstehen sollten ließe sich ggf. auch elektronischen Fußfesseln einsetzen oder man könnte über Amnestien etwa für Leute die Geldstrafen für 'Leistungserschleichung' im ÖPNV aufgrund nachgewiesener Armut nicht zahlen konnten nachdenken. Ebenfalls ist nicht gesagt, dass ein Pflicht ab Tag 1 zu 100% durchgesetzt sein muss, das war bei anderen Pflichten ja auch nicht anders und wichtiger als die eher kleine Zahl an Leuten die sich einer Pflicht verweigern, ist immer noch die sehr viel größere Zahl an Leuten die sich durch eine Pflicht endlich immunisieren lassen.

        • @Ingo Bernable:

          Der mittels elektronischer Fußfessel überwachte Hausarrest funktioniert, weil dahinter die Androhung der Gefängnishaft steht, wenn gegen den Hausarrest verstoßen wird.

          Wenn der Deliquent aber weiß, dass die Haftandrohung gar nicht exekutiert werden kann, weil die Gefängnisse keinerlei Platz mehr haben, gibt es keinen Grund sich an den Hausarrest zu halten. Er hat keinen Nachteil wenn er dagegen verstößt und nichts zu verlieren. Sie kämpfen mit einem stumpfen Schwert.

  • Sehr geehrte Frau Kappert-Gonther,

    Corona hat nicht nur Impfung-Debatte und Effekte.

    Wie ist mit ungerechter Verteilung der Wohneigentums in Deutschland?



    Mit Corona das Problem ist akuter geworden.

    Ein großes Beispiel: Mehrfache Immobilien-Besitzer und s.g. Investoren... Die Immobilien teuer verkaufen bzw. vermieten...

    • @Robert Boyland:

      Herr Boyland, warum sprechen sie nicht das Tierleid an?

  • Beim Lesen solcher Interviews kommt mir immer wieder das ungute Gefühl, daß die Experten noch mit keinem Impfgegner und Querdenker persönlichen Kontakt hatten. Diese Leute glauben an irrste Schauermärchen, das kann man sich nicht vorstellen. Solange der Staat sich nicht dranmacht, diese Fantasien zu widerlegen, wird man diese Leute nicht überreden können, denn sie leben in Wahn und Panik.

  • Stellt sich halt die Frage wie das alles kontrolliert werden soll. Einsatz der Bundeswehr im Inneren mit militärischen Checkpoints auf den Straßen?

  • Ich bin ein großer Fan von Kommunikation und Beratung, trotzdem finde ich es frech als Bundestagsabgeordnete Gesprächsangebote von Psychotherapeut*innen als Impfbegleitung ins Gespräch zu bringen, ohne auf die prekäre Lage mangelnder Psychotherapeut*innen bei sehr hohem Bedarf zu sprechen zu kommen. Ich hätte mir hier auch eine kurze Nachfrage der Journalistin gewünscht. In einem Atemzug von mäßig organisierter Impfinfrastruktur auf Seiten des Staates zu sprechen und gleichzeitig zwei Berufsgruppen (Dolmetscher*innen, Psychotherapeut*innen) einspannen zu wollen, die absolute Mangelware sind, scheint mir nicht zu Ende gedacht.



    So beleibt das Ganze ein wenig leer, Luftschlösser an die Wand gemalt aber nette Idee…

  • Ich gehe davon aus, dass die Impfpflicht einen signifikanten Beitrag dazu leisten kann, diese Pandemie zu überwinden." Was heißt denn "überwinden"? Dass das Virus verschwindet? Also No-Covid? Das glaubt kaum jemand! Also werden wir leider lernen müssen, mit dem Virus zu leben. Freiwillige Impfungen sind aus meiner Sicht ein wesentlicher Baustein. Wer aber für eine allgemeine Impfpflicht plädiert, müsste zeigen, dass ein endemisches Mit-dem-Virus-leben durch mildere Maßnahmen nicht erreichbar ist. Bisher wurden von der Politik drei mögliche Begründungen einer allgemeinen Impfpflicht genannt: 1. Schutz der Alten und Vulnerablen. 2. Schutz der Intensivstationen vor Überlastung. 3. Schutz der kritischen Infrastruktur. Es ließe sich für alle drei Fälle zeigen, dass auch die Kombination von freiwilliger Impfung plus anderer Maßnahmen zum Ziel führt. So ist z. B. die Überlastung der Intensivstationen auch ohne Impfpflicht unter der gefährlicheren Delta-Variante nicht eingetreten. Deshalb ist eine allgemeine Impfpflicht aus meiner Sicht unverhältnismäßig. Ich verstehe aber, dass es für die Politik verlockend scheint, die Pandemie einfach "wegzuspritzen" und "wegzuboostern", wie Karl Lauterbach vor einigen Wochen sinngemäß zitiert worden ist. Wahrscheinlich kommt man dann kostengünstiger davon, z. B. ohne Lockdown. Nur die Bürger*innen zahlen einen Preis, weil sie unter Strafandrohung den Arm hinhalten müssen.

    • @Running Man:

      Nein. Ich verstehe das Zitat so, dass die Pandemie dann als überwunden gelten kann, wenn dessen Gefahr für die Menschen abgesenkt werden kann. Offenbar werden Impfungen als Mittel angesehen, um das zu erreichen. Siehe auch Definition von Pandemie:



      de.wikipedia.org/wiki/Pandemie



      "ein endemisches Mit-dem-Virus-leben"



      Hierfür gibt es noch kein Wissen also auch keine Entscheidungsgrundlage. Bisher gbit es aber gegenteilige Hinweise, nämlich dass Erkrankungen, Gesundheitsschäden bedeuten LongCovid und Organschäden. [1]



      "So ist z. B. die Überlastung der Intensivstationen auch ohne Impfpflicht unter der gefährlicheren Delta-Variante nicht eingetreten."



      Das stimmt so nicht. Siehe auch TAZ-Artikel zu "weicher Triage":



      taz.de/Corona-in-den-Kliniken/!5818729/



      "Nur die Bürger*innen zahlen einen Preis, weil sie unter Strafandrohung den Arm hinhalten müssen."



      Genauer: die Impfverweigerer*iunen würden einen Preis(=Strafe) zahlen - allerdings mit dem Vorteil, sowohl sich als auch die Mitmenschen gesundheitlich gegenüber COVID besserzustellen.



      [1] taz.de/Studie-der-...ppendorf/!5823566/

  • Ich persönlich glaube nicht, dass die Hospitalisierubgsraten mit Onikron nochmal so hoch steigen werden. Das wäre dann auch das Ende der Pandemie. Darum bin ich froh, wenn die Debatte später passiert und diese Erkenntnisse einfließen lassen kann.

    Aber die weltanschauliche Naivität vonKappert-Gonther erstaunt mich dann schon: „Es reicht nicht, dass sich die Beherrschte der Impfpflicht unterwirft, sie muss auch sich mit Freuden in die Pflicht fügen.“

    Wenn der Stast die Impfpflicjt einführt, kann er Angebote machen, aber dann muss er auch dazu stehen, dass es eine Zwangsmaßnahme ist, die er ggfs. Auch gegegeb das Einverständnis der Betroffenen durchsetzt.

    • @Peter Oertel:

      "Ich persönlich glaube nicht, dass die Hospitalisierungsraten mit Omikron nochmal so hoch steigen werden..."



      Woraus nährt sich Ihr Glaube?



      Der Blick in die europäische Nachbarschaft kann es ja nicht sein.

    • @Peter Oertel:

      Nein, "durchsetzen" wäre ein Impfzwang, keine Impfpflicht. Impfpflicht heißt nur, dass es lästig und teuer ist, sich zu wehren, aber zwangsgeimpft wird keiner.

      Ist natürlich völlig irrsinnig, es dann nicht erst mit gut organisierten Impfkampagnen zu versuchen (mehrfache Einladung zu Impfungen mit Ort und Termin, dann individuelle Beratung), aber so ist das hier nunmal, gute Organisation ist praktisch unmöglich, dafür fehlt hier die Kompetenz und die technische Infrastruktur.

  • Endlich einmal ein aufrechtes Wort in grün. Schliesslich müssen wir uns schon fragen lassen, warum es einer Pflichtregelung bedarf in dieser Frage. Schon lange ist klar, dass es nach Schröder viele Verlierer in dieser Gesellschaft gibt, die ihr Vertrauen in Politik und Politiker verloren haben und es Trumpisten der AfD leicht machen, gegen unser Gemeinwesen herumzustänkern. Auch in der Klimakatastrophe lassen wir Märchenerzählelungen wie die von Lindner und Habeck zu, mit grünem Strom könnte ansonsten alles so bleiben wie es ist. Das glauben wirklich nur eingefleischte Politiker, die um ihr Überleben kämpfen ! Und die jungen Menschen müssen nachher eine weitgehend noch umdemokratischere Notbremse erdulden, wenn das Green-Washing-Experiment der Propheten einer tollen ökonomischen Umwandlung -und das in einem zerstörerischen Globalismus- nicht funktionieren sollte. Wir müssen -GEMEINSAM- schon jetzt über Notstandsmassnahmen debattieren.Leider funktioniert das zur Zeit nur AUSSERPARLAMENTARISCH nicht zuletzt dank Verbotsdemagogen Lindner, vor dem alle scheinbar kuschen !!

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Dietmar Rauter:

      „Meine Privatmeinung ist, dass wir das Klima nur retten können, wenn wir demnächst in eine Art Kriegswirtschaft ¬wechseln und mit der Rationierung anfangen. Und zwar von allem: Fleisch, Flüge, Wohnraum.“ (Ulrike Herrmann) hier: taz.de/Afghanistan...nd-Klima/!5789439/

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Ja Frau Herrmann. Will Luxusgüter a'la Flüge rationieren. Nur noch einmal im Jahr auf die Malediven. So issie. Klimaschädliche Flugurlaube sind kein rationierungsfähiges Gut, auf das auch nur irgendwie ein Anrecht (meine Ration!") besteht.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Hautschränke? Eine Schluckimpfpflicht wäre okay?



    Das sehen Impfgegner sicher anders.



    Ja, die Impfangebote sind für einen Teil der Bevölkerung zu kompliziert.



    Und, die bewusste Desinformationskampagne der militanten Impfgegner und der ausländischen Interessengruppen hätte man bekämpfen müssen.



    Aber, müssen da die Grünen nicht im eigenen Haus kehren?

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Nein, da müssen die Grünen nicht im eigenen Haus kehren. Ihre Wähler*innen befürworten eine Impfpflicht zu 79%; so hoch liegt der Wert bei keiner anderen signifikanten Partei in der BRD.

      • @Ajuga:

        Hier noch ein Zitat zur voriegen Antwort: "Ein Forscherteam um den Basler Soziologen Oliver Nachtwey hat im Dezember 2020 zudem die Ergebnisse einer explorativen Online-Befragung von 1152 Querdenker-Aktivisten vorgelegt.[28] Demnach rekrutieren sich die Teilnehmer eher aus dem links-grünen Spektrum: Bei der letzten Bundestagswahl haben nach diesen Zahlen 23 Prozent die Grünen, 18 Prozent die Linke gewählt. Die AfD folgt mit 15 Prozent erst auf Platz 3 der Parteipräferenzen (CDU/CSU: 10 Prozent, FDP: 7 Prozent, SPD: 6 Prozent, Die Partei: 4 Prozent). " www.bpb.de/apuz/st...und-anthroposophen

        • @Rudolf Fissner:

          Lesen hilft.

          Es geht hier um ein Punktdatum (Wahlentscheidung 2017), nicht um die Verbundenheit zu einer Partei.

          Die Folgestudie von Nachtwey et al. über die Situation in BaWü (wo man den von Ihnen und der Spruinger-Presse behaupteten Effekt am deutlichsten sehen müsste) hat gezeigt, dass bei ImpfgegnerInnen die Grünen AKTUELL (und vermutlich auch auf lange Sicht) extrem verhasst sind. Keine andere der größeren Parteien ist unbeliebter. Wohlgemerkt - in BaWü! In Sachsen würde die Anti-Grünen-Positionierung der Querschwätzer vermutlich noch viel deutlicher ausfallen.

          Das heißt also nichts weiter als: diese angeblichen "Grünen-Wähler" die einen großen Teil der Schwurbels ausmachen, sind in Wirklichkeit Polit-Nomaden, die ohne Parteibindung auf Basis irgendwelcher "Bauchgefühle" 2017 mal die Grünen gewählt haben, vorher vermutlich zum großen Teil Piraten, Linke, FDP, und seitdem FDP, Linke, BASIS, oder ("aus Protest", nicht aus Überzeugung) AfD. (Ich kenne eine der Personen, die befragt wurden - sie bezeichnet sich selbst als "links", hat 2017 Grüne gewählt, 2013 Piraten, davor Linke, jetzt AfD, und hielt mir gegenüber vor einem Jahr endlose Rants über den "Wahlbetrug" in USA, die den Volkstribunen Trump um den Sieg gebracht habe. Kann man bei so einer Person annehmen, dass sie sich irgendiene Ahnung hat, was Demokratie ist, wie Politik und Wahlen funktionieren?)

          Ihre angeblichen "Grünen" sind EX-Grüne, die sich spätestens Anfang 2020 (Homöopathie-Entscheidung) anderen Parteien zugewandt haben. Diese Leute sind auf der Suche nach einer Art Polit-Jesus, einem Erlöser der schlagartig alles gut macht, und ihre Wahlentscheidung lässt sich mit "alles außer Mainstream" zusammenfassen. Ihren Platz unter den Grünen-Wähler*innen haben einerseits junge Ökoradikale mit wissenschaftlich fundiertem Standpunkt eingenommen, andererseits auch viele, die 2017 Linke oder FDP gewählt haben, und nun von den Schwurblern, die in diesen beiden Parteien prominent sind, abgestoßen werden.

          • @Ajuga:

            Sorry. Liefern Sie doch bitte valide Studien. Ihren persönlichen Annahmen Behauptungen kann man wenig trauen. Vor allem auch weil sie zum Ziel haben, politische Milieus von der Verantwortung für die Impfgegnerbewegung vollständig freizusprechen.

            Selbst Frau Kappert-Gonther, die für die Bremer Grünen im Bundestag sitzt, war vor kurzem noch gegen eine Impfpflicht und hält diese auch jetzt noch für Kinder nicht angebracht.

            Da muss niemand in der Partei der Grünen als "Polit-Nomade" wie Sie es nennen, auswandern zu anderen Parteien, um solche Positionen vertreten zu können

      • @Ajuga:

        Anthros finden sich vor allem bei den Grünen. Sind diese nun plötzlich nicht mehr die Quelle allen Querdenkens?