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Gretas SegeltörnDer Weg ist nicht immer das Ziel

Greta Thunbergs Atlantiküberquerung mit einer Rennjacht zum Klimagipfel von New York mag dem Nervenkitzel dienen. Ansonsten ist sie unsinnig.

Klimaaktivistin Greta Thunberg auf der „Malizia II“ Foto: dpa

W enn Greta Thunberg dem Klimagipfel in New York auf Monitoren von Stockholm aus zugeschaltet worden wäre: das öffentliche Interesse wäre überschaubar gewesen. Zu oft ist die Aktivistin schon zu sehen gewesen, als dass ein nüchterner Auftritt allein noch für Schlagzeilen sorgen könnte. Ein bisschen mehr Nervenkitzel möcht schon sein, soll sich das Publikum nicht gelangweilt abwenden. Nun also eine Rennjacht für die Atlantiküberquerung. Was kommt als Nächstes? Ein klimafreundlicher Seiltanz?

Die Ironie richtet sich nicht gegen das junge Mädchen und dessen Familie. Ohnehin sind die Häme gegen die 16-Jährige und die Zahl von Unterstellungen ohne jede Grundlage unappetitlich. Eine davon, die sich im Netz besonderer Beliebtheit erfreut: Der ganze Hype um Greta Thunberg sei eine raffinierte PR-Aktion ihres Vaters, der damit den Umsatz seiner Firmen steigern wollte.

Das ist lächerlich. Schon die einsehbaren Zahlen widerlegen es, aber derer bedarf es gar nicht. Wer meint, jemand könne Millionär werden, indem er seine Tochter mit einem Schild vor dem Parlament postiert, glaubt auch ans Sandmännchen.

Nein, Greta Thunberg hat ganz offensichtlich mit ihrem Kampf für Klimaschutz einem Anliegen ein Gesicht verliehen, das bereits vor ihrem Schritt ins Rampenlicht mehr Menschen bewegte, als die meisten Politikerinnen und Politiker wahrhaben wollten. Es mag geholfen haben, dass sie aus Schweden stammt, also einem Land, das seit Langem keine Machtpolitik betreibt. Es mag auch geholfen haben, dass sie so bemerkenswert uneitel zu sein scheint.

taz am wochenende

Früher war das Mittelmeer Zentrum der Identität Europas, heute wenden sich die Menschen von ihm ab. Ein Essay über ein Meer, das Hilfe braucht – in der taz am wochenende vom 17./18. August. Außerdem: Die Polizei möchte Bienen zur Drogenfahndung einsetzen. Science Fiction oder bald Realität? Und: In Belgien bekommen Obdachlose schnell eine Wohnung, in Deutschland nicht. Eine Reportage. Ab Samstag am Kiosk, im eKiosk, im praktischen Wochenendabo und bei Facebook und Twitter.

All das ändert jedoch nichts daran, dass ihre Atlantiküberquerung in einer Rennjacht unsinnig ist und der Bewegung nicht gut tun wird. Nicht nur deshalb, weil – wie die taz aufdeckte – die Bilanz ihrer Reise dem Klima vermutlich mehr schadet, als es ein Flug getan hätte. Sondern auch aus übergeordneten Gründen.

Politik kommt nicht ohne symbolisch aufgeladene Bilder aus, eine Protestbewegung schon gar nicht. Deshalb gibt es Nationalfeiertage und Militärparaden, Sitzblockaden und Baumhäuser. Aber jede Symbolik muss ein Ziel im Blick haben. Sei es, die Bevölkerung von der eigenen Stärke zu überzeugen. Sei es, ein Projekt zu verhindern. Oder ein Gesetz. Oder eine Abschiebung. Oder sonst etwas.

Aber wozu soll eine Atlantiküberquerung per Rennjacht gut sein? Ist die Botschaft: Lasst uns künftig 5.000 oder 50.000 oder 500.000 Renn­jachten im Monat übers Meer schicken, damit alle Geschäftsleute ihr Ziel erreichen können, ohne zum Klimawandel beizutragen? Albern.

Widerstand richtet sich, wie schon der Name sagt, im Regelfall gegen die Herrschenden und ihre Politik. Die Klimabewegung verfolgt jedoch ein noch ehrgeizigeres Ziel: Die ganze Menscheit zum Umdenken – schwierig, aber möglich – und zu einer Änderung ihrer Lebensgewohnheiten – immens schwierig, wenn nicht gar unmöglich – zu bewegen.

Wenn das überhaupt gelingen kann, dann nur, indem konkrete, realistische Alternativen aufgezeigt werden. Deshalb wäre es gut, sehr gut, gewesen, Greta Thunberg wäre per Monitor auf dem Klimagipfel aufgetreten. Die Botschaft: Ihr müsst nicht alle immerzu fliegen, um das zu erreichen, was ihr wollt. Manchmal reicht auch eine Telefonkonferenz.

Stimmt schon: Das ist viel langweiliger als eine Anreise per Rennjacht. Kann aber langfristig deutlich mehr Wirkung erzielen. Weil es dann nämlich um die Frage geht, ob eine Reise überhaupt nötig ist. Manchmal ist der Weg eben doch nicht das Ziel.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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87 Kommentare

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  • Danke @Gaus für den Kommentar:



    Nur weil @Greta drauf steht muss nicht alles sakrosankt sein...



    Ehrlich diese Heldenverehrung immer wieder...

    Eine Rennyacht ist nix andres wie ein Rennauto aufm Wasser! Heißt der Sozialstaatsbetrüger auf 4 Rädern Schumacher wird hier eine neue Form kreyiert!



    Ein Immobilienheini hat soviel über wie 80prozent der Menschen nicht, um mal kurz son Luxsteil zu kaufen und ein Herrmann lässt sich für den Luxus von allen merkwürdigen Gestalten sponsern!



    (Und das interessiert nicht?)

    Wie sagte D.Dahn so schön: wer nicht vom Kapitalismus reden will sollte bei Klimawandel weniger vollmundig sein. Ich füge hinzu wer nicht SozialDemokratsich dazu denkt wird auch mit dem schnellsten Törn nicht weit kommen!

    Und ja: in dieser Zeit wo die unnützen und überflüssigen Reisen explodieren, wäre ein Videokomferenz chick!

    (Und dieser blöde AusredenAblass ist so typisch höheres MittelklassenGrün! Ich morde, dafür bete ich 3 Rosenkränze!)

  • Es scheint ja Einigen zu gelingen, deutlich klimaneutraler nach Chile zu gelangen, als Greta Thunberg. Das Crowfounding für diese Reise hatte schon vor einem Jahr begonnen:

    www.yacht.de/aktue...antik/a121951.html

    Oder hier:

    www.faz.net/aktuel...iegt-16330572.html

    Bei einer High-End-Yacht werden eben diverse Flüge für alles mögliche nötig sein:

    Spon:

    Gegenüber dem SPIEGEL erklärte Herrmanns Sprecher, dass das Team der "Malizia" schon seit 2018 all seine klimaschädlichen Aktivitäten ausgleiche - inklusive sämtlicher Reisen. "Selbstverständlich kompensiert das Team 'Malizia' alle Flüge - und zwar nicht nur die, die jetzt im Zusammenhang mit Gretas Trip entstehen", sondern auch sämtliche Reisen zu Regatten. Im vergangenen Jahr habe das Team so 40 Tonnen neutralisiert, den zugehörigen Report werde es veröffentlichen. "Wir sind uns bewusst, dass so eine Kompensation unser Gewissen nicht reinwaschen kann und soll", sagte der Sprecher. "Es ist keine ideale Lösung, aber das Mindeste, was wir zum Ausgleich tun können."

    www.spiegel.de/wis...lug-a-1282126.html

    Im Jahr 2018 ist die Malizia2 24.400 Seemeilen gefahren, also ca. 45.200 Kilometer. Also knapp 1 Tonne pro 1000 Kilometer. Nett

    Achso, über den Atlantik mitsegeln ist ja auch nicht jetzt gerade neu.



    Hier z.B, Hand gegen Koje:

    www.handgegenkoje....tik/transatlantik/

    Oder hier:



    Per Anhalter über die Weltmeere: So geht’s!:

    www.planetbackpack...eltmeere-so-gehts/

  • NORMALO, ich hatte von Ihnen drei Belege erwartet.

    Den ersten ignorieren Sie, um dann schließlich arglistig zu behaupten es sei eben doch G.Thunbergs Schuld indem Sie schreiben "Und kausal für den CO2-Abdruck ist die Annahme des Angebots allemal."

    Den zweiten Beleg beachten Sie ein wenig und es wird klar, dass sie sogar von G.Thunberg erwarten, dass sie erstens sich sofort über alle privaten Angelegenheiten von fremden Menschen kundig machen muss und zweitens sie die Einladung hätte ablehnen sollen, nachdem sie von den Handlungen der Gastgeber nach der Ankunft erfährt.



    Den dritten Beleg ignorieren Sie offenbar.

    Ich nehme, anstatt drei schlüssiger Belege, nur dürftige Vermutungen und Unterstellungen wahr!

    Sie gebaren sich weiterhin hier als "eiserner Kommunist", der es erstens gar nicht dulden will, dass es materiell reiche(re) Menschen gibt und deswegen folgerichtig jeglichen Kontakt mit diesen mutmaßlichen Schuldigen für Frevel hält.

    Sie fordern im Grunde, dass man mit Menschen garnicht umgehen darf die etwas Schlechtes tun.



    Wenden Sie Ihre hohen moralischen Ansprüche doch mal in Ihrem eigenen sozialen Bezugssystem (Familie, berufliches Umfeld, etwaige Vereine) an und fangen Sie an aus zu sortieren.



    Vielleicht haben Sie das schon getan und sind daher schon darauf angewiesen hier im Forum



    mit Menschen in Diskurs zu treten?

    Sie sind offensichtlich defizitorientiert.



    Weil G.Thunberg nicht das Unmögliche schafft, nämlich ohne Emmisionen den Atlantik zu überqueren, bauschen Sie gezielt ein paar kritische Momente so auf in der Hoffnung, dass diese all das Gute was



    G.Thunberg leistet ungültig machen.

    So geht Polemik.



    Immerhin damit kennen Sie sich aus.

    • @tsitra:

      Ihnen scheint der Unterschied zwischen "Schuld" und "Kausalität" nicht klar zu sein. Schuld ist eine ethische Wertung eines Verhaltens in mehr oder weniger Zusammenhang mit seinen Resultaten. Kausalität ist nur die der logische Zusammenhang zwischen Handlung und Resultat. Wenn ich z. B. jemanden auf seinem Handy anrufe, der mitten auf der Straße drangeht und deshalb nicht merkt, dass gerade ein 40-Tonner auf ihn zurast, dann ist mein Anruf für das weitere Geschehen zwar kausal, aber es ist nicht meine Schuld. Ob ich mir selbst deshalb Vorwürfe mache, geht niemandemn was an. Vorwürfe von Anderen muss ich mir aber jedenfalls nicht gefallen lassen.

      In diesem Sinne: Greta Thunberg hat in meinen Augen NICHTS "falsch" gemacht und ist auch nicht in der Wahrnehmung ihrer Rolle im Rahmen der FFF-Bewegung kompromittiert. Ich sehe auch kein Problem darin, dass die Aktion in der Gesamtbetrachtung nicht der CO2-schonende Knaller ist, als der im Vorfeld verkauft wurde, oder dass sie unter Beteiligung Privatjet-gewohnter Superreicher stattfindet. Einzig mit der Art des Verkaufens bin ich nicht einverstanden, und es fällt mir schwer, mir ein Szenario vorzustellen, in dem keiner von Gretas Leuten nicht wenigstens mal nachgefragt hätte, was mit Schiff und Skippern nach der Reise passiert. "Nachfragen" heißt aber nicht "Kontaktverbot".

      Soviel zum Thema Arglist. Was Ihre "Erwartungen" betrifft: Belegen Sie bitte erstmal, dass ich irgendwie verpflichtet wäre, denen zu entsprechen. Sie wollen die Regeln für die Diskussion vorgeben, um von vornherein sicher zu gehen, dass sie sie gewinnen. Da wünsche ich Ihnen viel Spaß bei, aber das Spielchen spiele ich nicht mit. Mir geht es um Tatsachen, und wenn ich die nicht verlässlich zur Hand habe, um Wahrscheinlichkeiten. Ich habe nie behauptet, Belege für irgendwas zu haben - meine ursprünglichen Mutmaßungen zur CO2-Bilanz des Törns waren ja auch nicht ganz präzise aber näher an der Wahrheit als die der meisten Beteiligten.

      • @Normalo:

        NORMALO, Sie schreiben "Kausalität ist nur die der logische Zusammenhang zwischen Handlung und Resultat." Sie möchten Ihren Verstand gebrauchen. Das ist schon mal gut.



        Soll ich das nett finden, dass Sie mir anhand eines Beispiels den Unterschied zw. Schuld u. Kausalität erklären wollen?



        Wenn Sie den Unterschied wirklich kennen, dann könnte Ihnen doch aufgefallen sein, dass der Mensch quasi nie die Bewertung



        weglassen kann(!), also quasi (zwanghaft) immer die Kategorie Schuld/Verantwortung mit reinbringt.



        Sie selbst tun es doch auch, tun sich hier aber sehr schwer damit das zuzugeben!



        Also bitte mehr Auffrichtigkeit!



        ---



        Nochmal kurz:



        Kausalität gehört vorwiegend in die Naturwissenschaft, also Ursache-Wirkung-Ketten OHNE menschliche Beteiligung.



        Schuld gehört vorwiegend in den soziologischen politischen Bereich , also Ursache-Wirkung-Ketten MIT menschlicher Beteiligung.

        Bedauerlich, dass ich Ihnen noch belegen soll, dass Aussagen/Behauptungen schlüssig und klar belegt werden sollten.



        Der Dialog ist insgesamt nicht so interessant und erfreulich.

        • @tsitra:

          Eine Ergänzung, also etwas genauer:



          Die ethische Relevanz sollte genannt werden!

          Es heisst daher jetzt:

          Kausalität gehört vorwiegend in die Naturwissenschaft, also Ursache-Wirkung-Ketten OHNE menschliche Beteiligung.

          Schuld gehört vorwiegend in den soziologischen politischen Bereich , also Ursache-Wirkung-Ketten MIT menschlicher Beteiligung und ethischer Relevanz.

        • @tsitra:

          Kausalität gehört in JEDE rationale Denkstruktur. Eine ethische Wertung ist auch nur nützlich, wenn sie auf einer richtig hergeleiteten Kausalität aufsetzt. Falls Sie oder Andere das nicht trennen können, sobald Menschen involviert sind, nehme ich das zur Kenntnis, bitte ich Sie aber, das nicht auf alle Menschen zu verallgemeinern. Das Beispiel, über das Sie spötteln, zeigt, dass eine Differenzierung möglich IST.

          Der Diskussion könnte es vielleicht auch guttun, wenn Sie nicht in meine Äußerungen Wertungen hineindichten würden, wo gar keine sind. Meine Wertungen habe ich - auch weiter unten - schon mehrfach klar geäußert und als solche kenntlich gemacht.

          Ergo zurück zur Sache: Wäre ich Greta Thunberg oder sonstwer, der sich in ihrem Umfeld dafür engagiert, das sie mit ihrem Anliegen Erfolg hat, hätte ich erstmal recherchiert, was da genau angeboten wird und von wem. Die Risiken in Gretas Position sind groß, dass sie nur jemand für seinen eigenen PR-Stunt missbrauchen oder auch absichtlich aufs Glatteis führen will. Schon deshalb hätte ich besonderes Augenmerk darauf gerichtet, ob das Angebot wirklich emissionsfrei zu realisieren ist - und zwar insgesamt, nicht nur die Segelei selbst sondern auch das drumherum. (Anmerkung: Das ist "Logik". Die hat nur sich selbst als Beleg, braucht aber auch nicht mehr).

          Bei Frau Thunberg ist dieses Misstrauen vielleicht(!) nicht so ausgeprägt. Dafür hat sie aber einen stärkeren Drang, WIRKLICH keine Emissionen zu verursachen (merke: "verursachen", nicht "verschulden", denn ihr dürfte es nicht um Schuld sondern um Emissionsreduzierung gehen). Dieses Interesse läuft auf dieselbe Neugier hinaus, die eigentlich zu der Frage nach Anschlussverwendung und Reiseplänen geführt haben MÜSSTE.

          Wie gesagt ist das spekulativ. Gretas Äußerungen sind ein gewisses Indiz, dass sie diese Frage auch irgendwann wirklich gestellt hat. Diese Lösung halte ich also - wertfrei - für überwiegend wahrscheinlich. URTEILEN würde ich nur, wenn ich es WÜSSTE.

          • @Normalo:

            Wenn Sie schreiben "...merke: "verursachen", nicht "verschulden", ..."



            dann frage ich mich, ob Sie es wirklich verstanden haben.



            Also nochmal: Wegen der Entscheidungsfreiheit des Menschen gilt "verursachen = verschulden", sobald eine ethische Bewertung von Interesse ist.

            Ich frage mich auch, ob Sie sich jetzt herauswinden möchten und "zurückrudern".

            Zudem könnten Sie mir mal genau die Aussagen benennen in denen ich angeblich Ihnen einfach so etwas andichte.

            Wie erwähnt: Sie sind offenbar defizitorientiert und möchten mit Vermutungen und Unterstellungen



            der G.Thunberg "einen Strick daraus drehen", dass die Gastgeber/Helfer danach Flugzeuge nutzen.

            Geben Sie Acht, dass Sie in Ihrem Umfeld nichts Schlechtes verursachen/verschulden!

            • @tsitra:

              "Wegen der Entscheidungsfreiheit des Menschen gilt "verursachen = verschulden", sobald eine ethische Bewertung von Interesse ist."

              ...und das scheint bei Ihnen immer SOFORT zu sein. Können Sie sich vorstellen, dass jemand anders vielleicht erstmal die Fakten auf dem Tisch haben möchte, bevor er seine Ethikschablone rauspackt und schaut, was von denen wie da reinpasst? Können Sie sich darüber hinaus vorstellen, dass jemand aus einer "Leben und leben Lassen"-Warte agiert und deshalb überhaupt keinen Sündenfall in einem Segeltörn sieht, der vielleicht klimatechnisch nicht das Gelbe vom Ei ist, aber die für Greta Thunbergs selbst(?)gestellte Aufgabe dringend benötigte Aufmerksamkeit generiert und darüber hinaus ein einzigartiges Erlebnis, das man ihr nur gönnen kann?

              Was das "Zurückrudern" betrifft: Das sehe ich nicht so. Ich war anfangs deutlich kritischer, als ich nur die schwülstigen "Greta's Askese fürs Klima"-Verlautbarungen der beteiligten Pressesprecher gelesen hatte und die unehrlich fand. Frau Thunbergs eigene Äußerungen unmittelabr vor dem Ablegen haben das stark relativiert. Seither unterscheide ich zwischen ihr und der überhöhenden Darstellung, die ihr Umfeld und ihre Sponsoren (wenn man z. B. Team Malizia so nennen darf) von ihr abgeben - wie auch ihren Fans, die außer dieser Propaganda Alles ins Reich des Bösen verbannen wollen. Ihr Alle tut weder Greta Thunberg noch ihrer Sache einen Gefallen. Akzeptiert sie als Mensch - der naturgemäß nicht nur immer perfekt sein kann! Dann kann auch so eine simple Tatsache, wie dass ein Segelschiff nach so einer One-Way-Promotour auch von irgendwem wieder zurückgebracht werden muss und das im Zweifel nach dem völlig CO2-unbekümmerten Usus von millionenschweren Regattateams erfolgt, nicht so einen Schaden anrichten.

              "Geben Sie Acht, dass Sie in Ihrem Umfeld nichts Schlechtes verursachen/verschulden!"

              Das versuche ich. Manchmal hat man aber nur die Wahl zwischen mehreren Übeln (vgl. "emmissionsfreie Überfahrt").

              • @Normalo:

                NORMALO, Sie schrieben am Dienstag, 13:47h:



                "...keine Emissionen zu verursachen (merke: "verursachen", nicht "verschulden", denn ihr dürfte es nicht um Schuld sondern um



                Emissionsreduzierung gehen). "

                Wie schonmal erwähnt sehe ich genau da einen Hinweis, dass Sie die Situation kognitiv nicht klar ordnen können.

                Frau G.Thunberg hat höchstwahrscheinlich eine Vorstellung von richtig und falsch und wenn sie sehr fahrlässig oder ganz bewusst was falsches macht, dann wird sie sich bestimmt schuldig fühlen. Verursachen und Verschulden fließt hier (wegen der Entscheidungsfreiheit des Menschen und der Idee von Gut und Schlecht) zusammen!

                Häh? Keine Sorge, ich akzeptiere Greta als Mensch, der auch Projekte mal "suboptimal" durchführt.



                Mir wäre auch lieber gewesen sie wäre z.B mit denen hier gesegelt:



                www.faz.net/aktuel...iegt-16330572.html



                Obwohl die es nicht rechtzeitig nach New York schaffen.



                Aber es liegt mir im Gegensatz zu Ihnen, fern G.Thunberg die Schuld/Verursachung von Extra-Transatlantik-Flügen zu zuschieben.

                Wie merkwürdig seltsam unsinnig stellen Sie mir nun auf einmal Fragen, wie z.B.



                "Können Sie sich darüber hinaus vorstellen, dass jemand aus einer "Leben und leben Lassen"-Warte agiert"



                Das kann ich mir nicht nur vorstellen, sondern das kriege ich täglich mit leider täglich mit.



                dass Leute aus einer "Leben und leben Lassen-Warte" agieren.

                Ich schätze, dass ich nicht mehr weiter mit Ihnen diskutieren möchte, da mir die Klarheit fehlt (so drücke ich es mal zurückhaltend aus)



                und ich es nicht sehr schätze, dass Sie, wie erwähnt, ausweichen und die eingeforderten Belege nicht bringen.



                Tschüss.

      • @Normalo:

        Sorry - sollte natürlich "UNbeteiligten" halten.

  • Mir kommt in dem Zusammenhang Machiavelli in den Sinn – teile und herrsche. Die heutigen Fürsten müssen das nicht mal beherzigen, die Linke demontiert sich gleich selbst. Nicht aus Notwendigkeit, schlicht, weil auch die Linke hin und wieder gerne - nicht nur in der taz - intellektuelle Pirouetten dreht, die Moralkeule schwingt, Heuchelei anmahnt, der Klimajugend die Glaubwürdigkeit abspricht, Verschwörungs-PR-Kampagnen vermutet und Desinformation betreibt.



    Wir haben nach Jahrzehnten wieder eine politische Jugend, die sich in einer absolut existenziellen Frage engagiert. Gegen äusserst mächtige Gegner aus Finanz und Wirtschaft. Gegen eine unsägliche Hydra im Netz. Kritik an dieser Bewegung ist (unter Umständen) nötig, aber dann muss sie sich auf korrekte Sachverhalte und wirklich essenzielle Punkte beziehen. Diese wirklich relevanten Kritikpunkte sehe ich bis jetzt nicht.



    Die Videokonferenz-Idee können wir vielen Geschäftsleuten näherbringen, aber gerade bei Greta, die als persönlich anwesende Ikone bei der US-Jugend etwas bewegen will, würde ich nicht darauf beharren. Albern ist Greta, und was sie macht, nun wirklich nicht.

  • @NORMALO

    NORMALO, immerhin ist Ihre Rechtschreibung annehmbar.

    Belegen Sie hier bitte schlüssig, verständlich und klar, dass es G.Thunbergs Schuld ist, dass die, die sie eingeladen haben, so ungeduldig sind und nicht selbst das Boot (mit oder ohne G.Thunberg) zurücksegeln!

    Belegen Sie, dass Greta T. bevor sie die Einladung angenommen hat und die Segelreise fest vereinbart wurde, genau wusste, dass einige ihrer Helfer/Gastgeber transatlantische Flüge wegen dieser Segelreise machen würden!

    Belegen Sie weiterhin, dass es einfach und leicht ist, anstatt einer nicht ungefährlichen Strapaze, mit einem solchen Boot circa zwei Wochen den Atlantik zu überqueren!

    Normalo, reicht Ihr Verstand für mehr als schlichte Polemik?

    Zeigen Sie es!

    • @tsitra:

      Ich werde mit Ihnen nicht über „Schuld“ diskutieren. Die ist irrelevant, wenn es um Resultate geht. Es geht um Kausalität, denn nur wenn man sich auf die konzentriert, kann man einigermaßen sicher sein, dass man keinen Schaden verursacht. In Unschuld gewaschenen Hände bringen die Temperatur nicht runter. Und kausal für den CO2-Abdruck ist die Annahme des Angebots allemal.

      Jetzt kommt die Frage nach der Absehbarkeit: Natürlich kann ich auch nur mutmaßen, ob Frau Thunberg über alle Details der Reise informiert war, ob ihre ganze Mannschaft zu blöd war nachzufragen oder ob jemand nachgefragt hat, es aber für opportun hielt, das reine Herz der Ikone nicht mit Details zu belasten. Es sollte aber nach einer auch nur oberflächlichen Netzrecherche klar sein, dass so ein Ozeanferrari kein Taxi ist, das sich am Ziel den nächsten Stand aussucht und alsbald mit der passenden Fuhre weiterzuckelt.

      Wer für fünf Cent nachdenkt und WIRKLICH Wert auf den ökologischen Fußabdruck so einer Aktion achtet, sollte also schon ein paar Fragen an die großzügigen Spender des rasanten Untersatzes haben. Die Äußerungen in der PK bei Fahrtantritt ließen auch durchblicken, dass weder Boris Herrmann noch Greta Thunberg in der Illusion leben, die Reisemethode sei klimatechnisch vorbildhaft - was, eh Sie meckern, natürlich kein Beweis ist.

      Aber der ist mir auch schnuppe. Unzweifelhaft ist die Malizia ein Gerät, das offensichtlich aus der Welt der größten private CO2-Produzenten des Planeten stammt und das von großem Personalaufwand und verschwenderischem Ressourceneinsatz am Laufen gehalten und zu seinen bestimmungsgemäßen Höchstleistungen gekitzelt wird. Der Apparat um sie herum ist unübersehbar. Ich kann mir daher nur mit sehr viel Phantasie vorstellen, dass das dem gesamten Team Thunberg komplett entgangen sein sollte und nicht mal die Frage an Herrmann und Casiraghi (einen „Jet-Setter“ reinsten Wassers) kam: „Und was macht Ihr dann?“

      Aber das ist natürlich blanke Spekulation... ;-)

      • @Normalo:

        "Wer für fünf Cent nachdenkt und WIRKLICH Wert auf den ökologischen Fußabdruck so einer Aktion achtet, sollte also schon ein paar Fragen an die großzügigen Spender des rasanten Untersatzes haben."

        o.k. Greta ist es nicht - warten wir auf den richtigen Erlöser.

        • @A. Müllermilch:

          Wozu braucht es einen Erlöser?

          Reicht nicht eine völlig menschliche (und daher auch fehlbare) entschlossene und gutwillige Frontfrau, die einfach Rcht hat mit dem was sie sagt? Oder sollte es nicht eigentlich noch nicht mal dieser bedürfen?

          Käme es wirklich auf den unverletzten Nimbus von Unfehlbarkeit der Greta Thunberg an, um dieser Bewegung die Energie für brauchbare Resultate zu geben, dann könnte man sie in der Pfeife rauchen. Dann hätten die "Klimaskeptiker" schon gewonnen.

  • Die Tazzen möchte ich sehen, die, nach einer persönlichen Einladung des Generalsekretärs zu einer Tagung die nur alle Jahre stattfindet, zum Kampf gegen die Erderhitzung, freundlich mitteilen, man werde nicht wie die Vertreterin von SZ-FAZ-SpiegelZeitonline nicht kommen, sondern mit Video und PC im vierten Stock im neuen Tazgebäude auf Abruf bereitstehen.



    Jetzt bemüht sich nach Malte auch noch das bekannteste Taz-Gesicht, Bettina Gaus, um den Humbug zu rechtfertigen, den trauriger Weise



    Meine Taz ins Medienleben getragen hat: Greta seiverantworbar für die Folgehandlungen der Profisegler, die sie und damit das Klimathema und sich selbst unterstützen möchten - im Vorfeld ihres großen Wettkampf zur Weltumsegelung. Ja Ihr Lieben, wie Eure Kolleginnen und Kollegen von der Medienkonkurenz , seht Ihr Greta eher doch als die Millionärin inspe ( ein Fingerschnipp von ihr würde genügen und die Merchandisingmaschine lief an - will sie aber nicht ), das Team Thunberg oder gar die Thunberg-Partei. Dabei ist sie nur eine Mittlerweile machtvolle Aktivistin in Sachen Pariser Verträge zur CO2-Begrenzung und zu weitergehenden Maßnahmen zum 1,5-Grad-Ziel. Greta macht niemand private Vorschriften, auch empfiehlt sie niemandem das Segeln oder SUP-Paddeln anzufangen. Zum Segeln gehört auch nicht üblicherweise das Fliegen. Greta reist in Ihrem Schul-Sabbat-Jahr Klimaschonend nach N.Y. Es gehört nicht in Ihre Verantwortung den Seglern, dem Kamaramann, dem Halbprinz in Monaco oder dem Eigner des Sportgerätes sich ins Gebet zu nehmen und zu fragen: „was treibt Ihr eigentlich hernach? Spielbank Las Veagas, dann Tabeldancing-Workshop mit der mit über 60 immer reizvollen Madonna? Fliegt ihr auch Mal u erholt Euch für d Wettkampf?“



    Selbst wenn d Bötchen, kürzer als mein Hausboot, nun zurückgeflogen würde, weil es der Besitzer will, bleibt es unrühmlich v der Taz , eine Ökologische Buchführung geg Greta Thunberg ins Leben zu rufen. D Generalsekretär der UN wird Euch aber nicht einladen;)

  • "All das ändert jedoch nichts daran, dass ihre Atlantiküberquerung in einer Rennjacht unsinnig ist und der Bewegung nicht gut tun wird."

    würde für Greta schwierig überhaupt noch was zu machen, wenn sie den Gausschen moralischen Anforderungen gerecht werden will. Es wird ihr eine emmisionsfreie Reise angeboten und sie checkt nicht, wie die Crew die Rückreise organisiert. Ganz schlimm. Unter Weltrettung macht es die taz - unser Fachblatt für Moral - nicht mehr.

    • @A. Müllermilch:

      Man muss unterscheiden zwischen der ursprünglichen Idee und dem, was daraus geworden ist. Dann ist diese Seereise vielleicht ein lehrreiches Beispiel.

      Sicher ging es mal darum, möglichst emissionsfrei mithilfe erneuerbarer Energien zum Klimagipfel zu kommen. Aber in der Umsetzung ist daraus eine Aktion geworden, die zwar spektakulär, symbolträchtig und ein einmaliges Erlebnis für Greta ist (das ich persönlich auch nicht ausgelassen hätte), aber eben NICHT im Vergleich zur pösen Flugreise den kleineren CO2-Fußabdruck hinterlässt. Der Teufel steckt - wie so häufig in der Emissionsvermeidung - in der Vollkostenrechnung.

      Es sollte auch aus meiner Sicht nicht darum gehen, Greta Thunberg zu diskreditieren (bzw. je nach Sichtweise ihre Diskreditierung um jeden Preis zu verhindern), sondern um die Realität und den Umgang damit. Zur Realität gehört halt, dass so eine Reise aus Hin- UND Rückfahrt besteht und dass das auch Team Thunberg klar sein dürfte - und umgekehrt, dass es eben die klimatechnische Quadratur des Kreises noch nicht gibt und man daher niemandem einen Vorwurf machen kann, wenn er nicht für Alles die perfekte Lösung findet.

      Wenn ich das gegenüber irgendwem machen wollte, dann den PR-Leuten hinter der Fahrt. Sie haben hemmungslos die Kompromisslosigkeitskarte gespielt und Gretas Rolle so aufgebaut, dass sie klaglos jede Härte auf sich nimmt, um klimaschonend ihren Weg zu gehen. Die Jeanne d'Arc der Bewegung musste avangardistisch, rein und asketisch bleiben und durfte nicht erscheinen, als gönne sie sich auch mal was. Das war eben eine Ente, und das muss man auch sagen dürfen.

      Nun zu der Lehre aus dieser Reise: Individuelle Flugvermeidung ist nicht Alles. Überhaupt kann jede monokausale Herangehensweise an den Klimawandel (genau wie die überstarke Konzentration auf Symbole statt auf Resultate) nach hinten losgehen. Und: Auch die Avantgarde sollte geistig offen bleiben - zuweilen sogar für konventionelle Lösungen wie Flugreisen oder auch Telekonferenzen.

      • @Normalo:

        Die Flüge und ihre Emissionen Greta Thunberg anzulasten ist völlig willkürlich. Sie hat diese Flüge gewiss nicht gewollt, veranlasst oder gar gebucht. Eher kommt schon der Bootseigner ins Spiel als Veranlasser, vielleicht auch als derjenige, der gebucht hat. Ganz gewiss tragen aber die Segler Verantwortung für ihre Flüge.

        Die taz hat sich sogar zu der Behauptung verstiegen, diese Flüge des Begleitpersonals seinen "nötig". Nirgendwo hat sie das belegt oder auch nur plausibel erläutert. Nirgendwo hat die taz plausibel erläutert, dass zwingend fünf Segler gebraucht werden, die Jacht, die in Transatlantik-Regatten von einer Einzelperson gesegelt wird , zurück nach Europa zu holen. Eventuelle Reparaturen zwischen Hin- und Rückreise können in den USA von dortigen Fachleuten erledigt werden.

        Es gibt keine Erfordnernis für die Flüge, die die taz willkürlich Greta Thunberg in die Schuhe schiebt!

        Der Kommentar wurde teilweise gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Die Moderation.

        • @ReiPar:

          Unzweifelhaft dient die Fahrt ihrer konkreten Ausgestaltung nur dazu Greta über den Atlantik zu bringen. Ohne dieses Anliegen würde sie nicht stattfinden. Damit HAT Greta Thunbergs Überfahrt faktisch einen Gesamt-Fußabdruck, der größer ist als allein Flüge der beiden Thunbergs ihn produziert hätte.

          Diese Feststellung ist zunächst mal völlig wertfrei. Sie enthält weder eine Aussage zur Schuld noch zur Veranlassung (Veranlasser wäre übrigens im Zweifel nicht der Eigener, sondern die Teamchefs von Malizia, also genau die beiden Herren, die gerade das Boot über den Atlantik steuern).

          Will man von Schuld etc. reden, dann muss man die grundsätzlichere Frage stellen, wieviel Vogel-Strauß-Mentalität das Klima der Erde noch verträgt. NATÜRLICH war es nicht Thunbergs Entscheidung, wie das Boot zurückkommt, aber es war ihre Entscheidung, ob es überhaupt hinfahren würde. Die ultimative Kontrolle, ob es zu den Emissionen kommt, lag also schon bei ihr.

          Sich von den Konsequenzen dieser Entscheidung loszusagen, weil man die nicht im Detail selbst in die Wege geleitet hat, ist ethisch sicher möglich. Aber würde sich nicht eine ideale Klimaschützerin fragen, ob ihre Entscheidung AM ENDE effektiv die emissionsärmste ist? Denn NUR darauf kommt es für den Planeten an. Alles andere ist nur "gut gemeint".

          ps auch das klingt jetzt gegenüber Greta härter, als es gemeint ist. Die Überlegung ist komplex und in Anbetracht aller Faktoren war es vielleicht sogar TROTZ der negativen CO2-Bilanz die für das Klima günstigstere Entscheidung. Vergessen hat jedenfalls das Thema "Klima" niemand, der von dieser Entscheidung gehört hat.

          • @Normalo:

            Was Sie im ersten Absatz schreiben, zweifele ich ganz entschieden an. In eine andere Richtung mutmaßend als Sie, gehe ich davon aus, dass es Herrmann und Casiraghi und den anderen Seglern hauptsächlich um ihr Vergnügen und - vielleicht noch mehr - um positive PR für das Team geht. Der Transport von Greta Thunberg und ihrer Begleitung ist zwar dazu erforderlich – und deshalb fährt man nach New York statt irgendwo anderes hin -, mehr aber auch nicht.

            So unzweifelhaft wie Ihre Mutmaßung ist auch, dass Greta Thunberg verschwiegen wurde, dass an der Fahrt etliche Flüge hängen. Denn dann, so kann man vermuten, wäre Greta Thunberg nicht mit ihnen gefahren und die positive PR, um die es dem Malizia-Team geht, hätte sich nicht verwirklichen lassen.

            Es liegt nun wirklich nicht nahe, dass ein Boot, dass oft alleine über große Distanzen gesegelt wird, von fünf Leuten zurückgesegelt wird. Deshalb liegt es gar nicht so nahe, wie manche hier glauben machen wollen, sich genau danach zu erkundigen, welche Emissionen bei der Weiter- bzw. Rückfahrt entstehen. Da kann Thunberg unzweifelhaft davon ausgehen, dass das Boot von ein oder zwei Personen weitergesegelt wird. Das wären keine oder jedenfalls weniger Emissionen, als wenn Greta und Svante Thunberg sowie ihr Begleiter geflogen wären.

            Sie haben eine Diskussion auf dem Nebengleis eröffnet. Die taz-Redaktion hat sich darauf eingelassen und sich ebenfalls aufs Nebengleis begeben. Die große Diskussion hat derweil, befeuert durch die Nebengleis-Diskussion, auf dem Hauptgleis stattgefunden. Darin wurde über Greta Thunberg und ihrem Anliegen viel Häme ausgeschüttet – Häme, die es auch gegeben hätte, wenn Greta Thunberg geflogen wäre. Die Nebengleisdiskussion ist deshalb maximal schädlich für Greta Thunbergs Anliegen.

            Ich habe den Eindruck, dass Sie sich dadurch die Oberhand sichern wollen, dass Sie anderen und mir vorschreiben wollen, über was diskutiert wird. Doch wir können selbständig denken und müssen uns Ihrem Willen nicht beugen.

            • @ReiPar:

              "Es liegt nun wirklich nicht nahe, dass ein Boot, dass oft alleine über große Distanzen gesegelt wird, von fünf Leuten zurückgesegelt wird."

              Einhand ist - SEHR naheliegend - mörderisch anstrengend und nichts für einen normalen A-nach B-Törn. Nur weil das Boot (auch) für die Vendee Globe konzipiert ist, heißt das daher nicht, dass es "normalerweise" einhand gesegelt wird. 4-5 Leute sind eine wesentlich normalere und verantwortungsvollere Überführungscrew, weil dann auch wechselweises Wachegehen (auch zu zweit) möglich ist.

              Davon abgesehen: Eine Diskussion zu "eröffnen", ist aus meiner Sicht eine Frage des daran bestehenden Interesses. Ich habe auch schon mehrfach z. B. die Diskussion über einen gemäßigten Umgang mit der Segelltour "eröffnet", indem ich anklingen lassen habe, dass es für mich völlig ok wäre, wenn Frau Thunberg wusste, dass die Aktion mehr Symbol- als Energiesparwert hat und sie sich einfach mal gönnt. Das will nur keiner aufnehmen, weil beide Seiten auf die Schwarz-Weiß-Malerei fokussiert sind: Die einen empfinden den Glauben an eine Greta Thunberg, die geradezu fanatisch altruistisch und klimafreundlich agiert, als kategorischen Imperativ, die anderen wollen sie partout als bigotten Show-Act entlarven. Ist das aus Ihrer Sicht meine "Schuld"?

              Weder ich noch irgendwer sonst hat eine "Kontrolle" darüber, welche seiner öffentlichen Äußerungen viral gehen und welche nicht. Aber deshalb Tatsachen oder Überlegungen zu unterdrücken, nur weil sie eventuell in die "falsche" Richtung viral gehen KÖNNTEN, würde nur das totalitäre Spiel der "Alternatve Facts"-Fraktion in umgekerhter Richtung spielen.

              Abschließend eine persönliche Frage zu Ihren Unterstellungen bezüglich meiner Absichten: Ist es eigentlich so schwer, sich mal eine Haltung ZWISCHEN den beschriebenen absoluten Position auch nur vorzustellen?

              • @Normalo:

                Natürlich ist es BEQUEMER, die Malizia mit fünf Mann zu segeln. ZWEI Segler sind schon aus Sicherheitsgründen sehr zu empfehlen. Herrmann und Casiraghi sind zwei Segler, die bereits an Bord sind. Wenn sie sich zutrauen, das Boot mit Passagieren, um die sie sich kümmern müssen, zu zweit SICHER über den Atlantik zu fahren, dann sollte auch die Rückfahrt kein Problem sein. Nach der Hinfahrt keine Zeit (oder keine Lust) für die Rückfahrt zu haben, wäre für mich hier nun wirklich KEIN Argument. Dann hätten sie das Angebot nicht machen dürfen!

                Es geht ja um Emissionsfreiheit oder wenigstens -armut. Sogar der aus Sicherheitsgründen vorhandene Motor wurde versiegelt. Das Malizia-Team hat der Welt – und wahrscheinlich auch Greta Thunberg – zunächst etwas versprochen, was es aber – wie es jetzt aussieht – nicht halten will. Denn – und hier haben Sie vollkommen Recht –, nur allein den Teil der Fahrt zu betrachten, bei der Greta Thunberg an Bord ist, ist zu kurzsichtig. Es bedarf einer Vollemissionsrechnung. Wie viel die 16-Jährige vor ihrer Entscheidung wusste, ist derzeit SPEKULATION und ihr etwas anzulasten daher auch.

                Ärgerlich ist, dass Sie und die taz, wie die Reaktion gezeigt hat, bei vielen den Eindruck erwecken, als wäre Greta Thunberg verantwortlich für das Nichteinhalten des Versprechens, das auch sie gegeben hat. Für diesen Eindruck sind SIE MITVERANTWORTLICH!

                Mich ärgert an Ihren Leserkommentaren zu diesem Thema, dass Sie immer wieder IHRE VERMUTUNGEN als Fakten darstellen und Ihre Beiträge darauf aufbauen (daher Ihre Mitverantwortung). Deshalb habe ich – durchaus provozierend – andere Mutmaßungen dagegengesetzt. Meine Vermutungen sind, genauso wie Ihre, sinnvoll begründbar. Weder Sie noch ich kennen die Fakten wirklich. Genauso wie alle anderen Diskutierenden STOCHERN auch SIE IM NEBEL.

                Wenn jemand seine Mitdiskutierenden in genau zwei Gruppen einteilt – wie Schwarz und Weiß –, dann ist er daran tatsächlich selbst „schuld“ (Ihr Ausdruck).

                • @ReiPar:

                  "Wie viel die 16-Jährige vor ihrer Entscheidung wusste, ist derzeit SPEKULATION und ihr etwas anzulasten daher auch."

                  Völlig meine - hier auch schon mehrfach geäußerte - Meinung. Was mich anspitzte, war auch nur die (gar nicht von ihr selbst sondern von ihrem Team aufgefahrene) Darstellung der Fahrt als heroische Selbstaufopferung aufgrund der kargen Bedingungen an Bord dieser rasenden Lustkugel.

                  Was die Verantwortung für den Shitstorm betrifft, bin ich bereit, meinen Teil zu tragen. Auch gebe ich zu, dass ich Vermutungen gerne mal ohne umständliche Relativierungen hinstelle, wenn ich mir einigermaßen sicher bin (und so daneben lag ich ja im Ergebnis nun nicht). Aber ich behaupte auch mal, dass die Bestimmtheit meiner Mutmaßungen nicht der Grund waren, weshalb das ganze viral ging, sondern die klaren Aussagen, die Herr Maurin später vom Malizia-Pressesprecher erhalten hat. Der Rest war Extrapolation.

                  Was weder ich noch - soweit ich das erkennen kann - Herr Maurin je getan haben, war Frau Thunberg anfängliches Wissen von den tatsächlichen Vollkosten zu unterstellen. Ich würde mich weiterhin wundern, wenn weder sie noch ihr mittlerweile recht professionelles Umfeld nicht mal wenigstens nachgefragt hat, aber mehr als das habe ich nie geäußert.

                  Was ich auch nie getan habe, ist Frau Thunberg als "verantwortlich" oder "schuldig" für diese Vollkosten zu bezeichnen. Ich habe nur nicht - wie z. B. sie - als gegeben unterstellt, dass sie den Törn bei Wissen um seine Gesamtbilanz nie gemacht hätte (oder umgekehrt, dass die ihr egal gewesen wäre). Deshalb bitte ich um Verständnis, wenn ich die universelle Bereitschaft, solche absoluten Aussagen und entsprechende Aburteilungen in die reinen Tatsachenäußerungen reinzudeuteln, und umgekehrt die völlige Ignoranz gegenüber den ausdrücklichen Entlastungsäußerungen, was die Person von Frau Thunberg betrifft, als auf Polarisierung gerichtete Schwarz-Weiß-Malerei empfinde.

      • @Normalo:

        Eben nicht! Zum Sportsegeln gehört eben kein Fliegen in folge dazu. Und es ist unter SeglerInnen auch nicht üblich. Die Sponsoren des Rennteams bieten das an als Support. Greta wird daraus lernen - sie wurde eingeladen, ist aber für die für die Weiterreise des Bootes nicht verantwortlich, da es keine üblichen oder zwangsläufigen Umstände sind. Wohl aber wird die Taz in Zukunft befremdlich registrieren, wenn sich Frau Thunberg drei angemachte Avokado ( hmm, mit Knobi, Zwiebeln und Kreuzkümmel ) ohne Brot reinzieht oder ein Karbon-Rennrad für 1.899,99 € gönnt.

        • @Henriette von Hohenstein-Saalfrankh:

          "Das Sportsegeln" ist eine sehr facettenreiche Geschichte.



          Ich kenne es fast nur so, dass es mit viel Fliegerei verbunden ist. Man segelt seltenst da, wo man arbeitet, und die Zeit für die Anreise ist meist knapp. Man will schließlich aufs Boot. Und die Profis verteilen ohnehin ihre Zeit, wie es gerade mit der Segelbarkeit der Boote passt - häufig genug auch nicht nur auf einem Boot und einem Erdteil parallel.

          Aber jetzt mal bitte konkret und nicht die Fakten verwischen: Das Boot segelt nicht "weiter", es segelt ZURÜCK. Greta ist auf einen Törn eingeladen worden, für deren Stattfinden und konkrete Ausgestaltung sie den einzigen nennenswerten Grund darstellt. Und sich dahinter zu verstecken, dass das das ja die Entscheidung des Teams ist und nicht ihre, wäre genau die Sorte bigotte Duckmäuserei, mit der man im Klimaschutz genau NIRGENDWO hinkommt. Es findet sich nämlich immer irgendwer, der noch viel schulderer am Klimawandel ist als man selbst. Ohne vernetzt und in ganz schlichten Kausalitäten zu denken - und entsprechend verantwortungsvoll zu handeln, selbst wenn man nicht der letztlich "Verantwortliche" ist - ist die ganze Hype um den Handlungsbedarf für die Katz.

          Was dagegen Gretas Avocados und Rennräder betrifft: Solange sie das nicht auch als asketische Großtat im Dienste der Sache und des reinen CO2-Gewissens verkaufen lässt, kräht im Zweifel kein Hahn danach.

      • 9G
        97088 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Danke für diese sachliche Darstellung - der ich inhaltlich gut folgen kann.

  • Hauptsache man kann das Anliegen diskreditieren und die Umwelt von Eliten und/oder "Leistungsträgern" weiterhin zerstören lassen. Wie, beides, ist doch egal.

  • "Nicht nur deshalb, weil – wie die taz aufdeckte – die Bilanz ihrer Reise dem Klima vermutlich mehr schadet"

    Genial, wie die taz Gretas Fehler aufdeckt.

  • Also Werbung kann Greta doch schon ganz gut. Die Frage ist mittlerweile: wofür wirbt sie alles????

  • 0G
    06313 (Profil gelöscht)

    Ach nö. Nicht schon wieder dieses Thema.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ich versuche dem Thema ja schon seit langem aus dem Weg zu gehen, aber es ist nicht einfach.

    "Die Botschaft: Ihr müsst nicht alle immerzu fliegen, um das zu erreichen, was ihr wollt. Manchmal reicht auch eine Telefonkonferenz."

    -Oder vielleicht ist multinationales wirtschaften in dem Ausmaß nicht so der Hit?

    und dann dieses ständige Abgefeiere der Deutschen Bahn in letzter Zeit. Ich fühle mich nicht gut, sondern verarscht wenn ich für 130 Euro keinen Sitzplatz mehr finde und 3 Stunden Verspätung habe.



    Aber wers hat...

    Ich war noch nie in den USA. Das konnte ich mir bis jetzt nicht leisten. Nun soll fliegen also wieder unerschwinglich werden, so das der Pöbel wieder im eigenen Land bleibt, weil Segeljachten nicht so wirklich realistisch sind. Na gut, Ostwestfalen-Lippe ist ja auch schön...Die Millionäre haben dann das Flugzeug endlich wieder für sich und Reisen wird wieder exklusiv.

    Tolle Debatte, wirklich....

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Irgendwann heist es dann ..

      "Ich war noch nie auf dem Mond. Das konnte ich mir bis jetzt nicht leisten. Nun soll fliegen also wieder unerschwinglich werden, so das der Pöbel wieder auf der Erde bleibt bleibt ..."

      Ich möchte es mir gar nicht leisten können müssen, in New York nen Kaffee schlürfen zu können.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Keine Sorge, die Flüge nach New York sind immer noch teuer und Billigflüge gibt es hauptsächlich nur innerkontinental.

        Ich bin gar nicht gegen eine höhere Besteuerung oder Einschränkung des Fliegens, das ist am Ende nicht mein Punkt.



        Die Sache ist eher die, das in meinem engeren persönlichen Bekanntenkreis, dieses Jahr höchstens jede/r fünfte Person geflogen ist.



        Ich kenne eigentlich nur drei Vielflieger persönlich. Die Person die mit Abstand am meisten fliegt, macht es aus beruflichen Gründen. Wo ich dann wieder bei multinationalen Konzernen wäre;-und beim sogenannten "freien Markt", oder auch Kapitalismus genannt.

        Es gibt hysterische Debatten über das Verbot von Plastiktüten im Supermarkt, während diese Plastiktüten mit was gefüllt werden?-Ja, richtig; mit Lebensmittel die alle in so viel Plastik verpackt sind, das die Plastiktüte wie lächerlicher Kleinkram dagegen wirkt. Übrigens kann man so eine Plastiktüte auch anstelle eines gekauften PLASTIKmüllbeutels oder Geleben Plastiksacks zum entsorgen von ebendiesem Plastikmüll benutzen.



        Während ich diesen Text schreibe esse ich gerade Nüsse aus der Plastikverpackung.

        Ständig säuselt die neoliberale Stimme im Off-"du bist der Kunde, du bist verantwortlich, du entscheidest mit deiner Kaufentscheidung über die Welt, böser Plastiktütenbenutzer, böser Urlauber, böser..."

        Es ist die Industrie die alles mit Plastik zuscheißt und ich habe als normaler Kunde im Supermakrt gar keine andere Wahl als ebendiese verpackten Produkte zu kaufen. An die Indutrie traut sich aber kein Politiker ran, also wird dem Endverbraucher wieder die "Wahl"gelassen.

        ^"Was solls denn sein? Äpfel aus Neuseeland, oder Holland ,Rindfleisch aus Argentinien oder Irland? Deutsches Rindfleisch ist alle, das gibts nur noch in Irland im Supermarkt"

        Das ganze Zeug wird dann hier im Hamburg Hafen auf zig Containerschiffen täglich angeschleppt und mit LKW übers ganze Land verteilt.



        Aber die einmalige Kreuzfahrtreise, die ist böse, böse, böse...

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @6474 (Profil gelöscht):

          2) Ist immer noch nicht klar, worauf ich hinaus will?

          -Natürlich sind Flugpreise von 10 Euro pervers, das ist keine Frage.

          Das aber ein halbSTAATLICHES Unternehmen wie die Deutsche Bahn, die immernoch 6 Millarden Euro jährlich an Steuergeldern einsackt und zudem Millionen an Fahrgästen bei schlechtem Service abkassiert und 130 Euro für eine Fahrt von Hamburg nach Müchen nehmen kann, ist mindestens genauso pervers und wohl einer der Hauptgründe für die Entscheidung mancher Menschen den Flieger zu nehmen.

          ^"Die Welt" steht ja wohl eher nicht im Sozialismusverdacht oder?



          www.welt.de/politi...Steuergeldern.html

          Ich versuche nur auf gewisse Zusammenhänge hinzuweisen, zb. warum manche Menschen auch im Inland oder auf dem Kontinent fliegen, oder zb. warum die Emissionen von einem Kreuzfahrtschiff auf den einzelnen Passagier gerechnet, irgendwie lächerlich daherkommt, wenn ich mir die Masse an Containerschiffen so anschaue, die völlig unnötigen Kram einmal um die Welt verschiffen.



          www.nabu.de/umwelt...fffahrt/16646.html

          ^"Äpfel aus Neuseeland"-jau, das brauchen wir in Hamburg mit dem alten Land vor der Tür unbedingt in den Supermarktregalen.

          Es ist ein politisches Problem und keines was der Endverbraucher mit begrenzer Freizeit und begrenztem Buget einfach selbst zu lösen hat. Ansonsten brauchen wir auch keine Politik mehr und lassen den Markt einfach alles machen.

          ^Wenn die einzigen Antworten darauf, Preiserhöhungen und gepredigter Konsumverzicht sind, dann hat man den Köder der Multinationalen schon gefressen

      • @Rudolf Fissner:

        Man müsste es eigentlich mal so formuliert auf die Spitze treiben.



        An Erwachsene gerichtet die Kinder oder Enkel haben:



        "Ihr habt die Wahl, wollt ihr jeden Tag ein Schnitzel/Steak auf dem Teller oder drei, vier, fünf mal im Jahr fliegen, z.B. zum Shoppen nach New York? Oder wollt ihr eine gute, friedliche und lebenswerte Zukunft für eure Kinder/Enkel?"

        Der Stand der Dinge ist, das beides zugleich nicht zu haben sein wird.



        Schnitzel/Steak und Flugreisen = elende Zukunft für die Kinder und Enkel, schlimmstenfalls elendiges Verrecken.

        An die gerichtet, die keine Kinder/Enkel haben: "Ihr habt kein Recht, die Zukunft meines Kindes/meiner Kinder/Enkel zu verfuttern und zu verheizen!"

        Sicher etwas platt und drastisch formuliert, aber meiner Erkenntnis nach klar auf der Hand liegend und nicht mehr zu leugnen und zu übersehen.

        Scham ist leider immer mehr aus der Welt verschwunden, aber noch mehr Demut und Respekt.



        So geschunden sieht unser Planet dann auch aus.



        Wenn es für das Leben auf diesem Planeten eine Zukunft geben soll, vor allem für das menschliche Leben, dann sind Scham, Demut und vor allem Respekt, Respekt vor allem Lebendigen, sehr gute Ratgeber und öffnen den Blick auf die guten Alternativen und Perspektiven.

        • @jlMG:

          Anmerkung:



          Dieser Text sollte eigentlich nicht hier als Antwort erscheinen, sondern als neuer Beitrag. Da habe ich versehentlich falsch geklickt.

      • @Rudolf Fissner:

        Für einen richtig guten Kaffee/Espresso/Cappucino brauche ich nicht weit zu gehen. Denn mache ich mir selber in meiner Küche.

  • NEU: taz mystery



    ( www.bild.de/themen...18842494.bild.html )

    Aktuell: Bedrohen Aliens-Flieger den CO2 Ausstieg 2030?

  • Es hätte andere Wege gegeben, nach New York zu kommen. Beispielsweise gibt es eine Fähre von Dänemark nach Island. Das ist sich einmal fast der halbe Weg. So bekommt diese Aktion schon ein bißchen Geschmäckle und das ist sehr schade!

    Wenn wir alle wirklich etwas tun wollten, müssten wir unsere Lebensgewohnheiten radikal ändern. Ich glaube (noch) nicht, dass wir das schaffen werden.

  • Nein. Einspruch. Halt.

    Jost Maurins Artikel hat einen wichtigen Punkt angesprochen -- leider aber die Chance zu einer sinnvollen Diskussion unnötig vertan.

    Selbstverschuldet, muss ich, bei aller Liebe sagen. Durch den reisserischen Titel "Gretas Törn schädlicher als Flug".

    Die wichtige Diskussion, die hätte sein können: wie verbucht mensch solche Folgekosten? Die stecken überall, und in unterschiedlichem Masse. Der Rückflug der Skipper ist ein schönes Beispiel. Was ist mit den Steaks (ich erfinde mal ein Bisschen), die sich die Skipper, in NY angekommen, zur Feier der Reise genehmigen?

    Was ist mit dem Helikopter, der mich rausholt, wenn ich mir bei meinem voll-öko-Alpentrip einen Knöchel verstauche?

    Dass das alles so schwierig ist mag daran liegen, dass wir noch nicht wirklich gelernt haben, Ökobilanzen zu machen -- dabei wäre das so wichtig!

    Das hätte Josts Beitrag sein können. Vermasselt. Shit happens. Euren Job beneide ich wahrlich nicht.

    Und es wird nicht besser, wenn Ihr ihn zur Seite steht und mehrmals ([1], und hierselbst) von "Aufdecken" sprecht. Wie Wagenbär zu [1] schon sagte: "Gehts nicht ein wenig kleiner?"

    [1] taz.de/Debatte-um-...gelreise/!5615820/

    • @tomás zerolo:

      Jost Maurin wird da sicher an einem neuen Weltenrechner basteln, der ermittelt wieviel meine Oma zu meinem Schlendrian beiträgt.

      • @Rudolf Fissner:

        Sarkasmus (oder gar Häme) scheinen mir unangebracht. Ja, unglücklich gelaufen, ja, das Schadensmanagement enttäuscht mich ein wenig -- aber Jost hat einen wichtigen Punkt angesprochen.

        Wäre schön, wenn wir uns diesem widmen.

        • @tomás zerolo:

          Ab heute wird man sich über jeden Mitarbeiter einer Firma und alle Prozesse informieren müssen bevor man sich gefahrlos deren Bildschirmkonferenzsoftware zulegt und nutzt um CO2 zu sparen.

          Besser noch: Solche Konferenzen finden nur noch unter dem Mantel der verschwiedegenheit statt.

          • @Rudolf Fissner:

            Ab heute?

            Seit der unappetitlichen Sache mit der Babymilch [1] versuche ich, so gut es geht, Produkte von Nestlé zu meiden. Es gibt noch ein paar andere Läden auf meiner schwarzen Liste.

            Es ist sinnvoll, sich mit den Folgen des eigenen Handelns auseinanderzusetzen. Selbst wenn wir immer wieder an der menschlichen Begrenztheit stossen: Aufgeben ist keine Option.

  • Derweil die Journalisten natürlich fliegen. Man muss ja dabei sein und alles andere als fliegen wäre unbezahlbar.

  • @Bettina Gas/taz; meine Fresse: "- wie die taz aufdeckte -". Gehts noch dramatischer? War irgendwas "Geheime Verschlußsache" rund um Segltörns auf nem Plasteboot?



    Bin zu faul mich durch unendliche Artikel zu wühlen; denke mich zu erinnern, daß Greta Thunberg immer nur in der Einzahl sprach als es um die klimaneutrale Reise über den Atllantik ging.

  • 0G
    07552 (Profil gelöscht)

    Das Ziel ist ja manchmal auch im weg

    Zumindest solange man es schafft, die Macher zu spalten und dadurch vom Machen abzuhalten...



    Teilen und Herrschen - nicht vergessen

    Ich zaehl jetzt weiter Erbsen fuer meine laengst faellige Was-Mach-Ich-Am-Steuer-Erklaerung

    • 0G
      07552 (Profil gelöscht)
      @07552 (Profil gelöscht):

      ps Boxer entwickeln die meiste Kraft fuer ihre Schlaege, indem sie hinter dem Ziel anvisieren und Basketballer springen angeblich hoeher, wenn sie an die Landung denken, statt an den Sprung

  • Flüge mit Atmosfair zu kompensieren sind kein Ablasshandel, wie vielfach kolportiert wird. Natürlich ist weniger oder am besten gar nicht fliegen erste Wahl. Ablasshandel ist in der römisch-katholischen Kirche übrigens schon seit 1562 verboten und seit 1567 mit der Strafe der Exkommunikation belegt.

  • Natürlich kann man die ökologischen Gestehungskosten einer Rennjacht gegenrechnen, aber das greift zu kurz. Es geht um natürlich vorhandene und erneuerbare Energien, und wenn durch Windleistung große Entfernungen zurückgelegt werden, ist das erst einmal klasse. Leider ist es ja so, dass wir eben keine Passagier'zweck'dampfer mehr haben, sondern nur diese Riesenluxusschinken mit vergleichseise wenigen Passagieren. Grosse Reisesegelschiffe sind für mich eine spannende und schöne Vorstellung. Zb mit Flettner-Rotoren ausgestattet wären das unübertrefflich effiziente Grossraumreisefahrzeuge.. Also ist diese Reise für mich auf den zweiten Blick nicht so kindisch, wie sie mir selbst auf den ersten vorkam.

    • @Tahelia :

      Jepp!

  • Der wesentliche Unterschied ist, dass Greta Thunberg nicht nur für eine kurze Rede in die USA fliegt - das ginge sicherlich auch per Video und Monitor - sondern dass es eine Jahresreise sein soll.

  • Wie lange Jetzt diskutieren wie viele Zeitungen teilwrise sogar täglich und öfter über die Klimaschädlichkeit von Reisen? Ich sage: Noch vor dem Losfahren ist das Ziel erreicht.

  • Ich finde, dass diese öffentlich gemachte Überquerung des Atlantiks direkt an seiner Oberfläche in einem kleinen Segelboot sehr deutlich macht, um was für eine enorme Entfernung es sich dabei eigentlich handelt, die wir so selbstverständlich mit dem Flugzeug für einen Urlaub in wenigen Stunden, für wenig Geld aber mit hohen Umweltkosten hinter uns bringen.



    Es bringt Leute vielleicht zum Nachdenken, deswegen ist es sinnvoll.

    • @Kolyma:

      Ein sehr guter Gedanke!



      Ich finde auch, dass die Möglichkeit, solche Entfernungen scheinbar mühelos, bequem, schnell und dabei auch noch mehr oder weniger billig zurückzulegen (dabei aber eigentlich rücksichtslos), das Prinzip des Reisens ad absurdum führt und geradezu pervertiert.



      Für mich gehört zum Reisen das Wahrnehmen der Distanzen, das Wahrnehmen der allmählichen Veränderungen.



      Der Weg - mit seinen "Beschwerlichkeiten", aber vor allem auch mit seinen möglichen Zwischenstationen - gehört für mich zum Ziel dazu.

      Wobei ich erwähnen muss, dass ich (und meine Familie) in keiner Weise der Typ des Fernreisenden bin, Fliegen mag ich auch überhaupt nicht.



      Es gibt so viele Ziele in unserer weiteren Region, die etwa maximal eine bis zwei Tagesreisen (zugegeben mit dem Auto gerechnet, aber mit Unterbrechungen und Pausen) entfernt sind, die so herrlich und wie ich finde außergewöhnlich sind, da braucht man nicht zu Fliegen.

      • @jlMG:

        Überhaupt, was das Thema Urlaub und Reisen betrifft, finde ich es sehr nachdenkenswert, sich mal die Unwirtlichkeit vor allem unserer Städte anzuschauen, die so vielen nur den Antrieb gibt "nur fort von hier, weit, weit fort".

        Wir sollten unsere Lebensverhältnisse so schön und lebenswert machen, dass es zu diesem "Flucht-Trieb" gar nicht erst kommt.

        Aber das ist ein anderes Thema.

        • @jlMG:

          Das ist ein sehr wichtiges Thema!



          Ein Großteil unseres überbordenden Konsums dient m.E. direkt dazu, uns unser entfremdetes Alltagsleben "erträglicher" zu machen.



          Dabei könnten wir tatsächlich etwas dafür tun, viel öfter kleine, zwar möglicherweise weniger spektakuläre "Urlaube" im Alltag zu erleben.

  • Wie oft will taz eigentlich noch auf diese Reise einschlagen? Wieviele Artikel braucht es eigentlich die alle dasselbe sagen?

  • .. . da mich als sog. millenial der selbstverliebte spott aus kreisen der babyboomer-generation bzgl. klimaaktivismus fassungs- und sprachlos macht, nutze ich das zitat eines babyboomers, welcher verstanden hat, worum es hier geht:

    "Meinetwegen könnte Greta Thunberg mit einem kohlebetriebenen Dampfschiff über den Atlantik schippern, dabei Zigarre auf Lunge rauchen, zwölf Capri-Sonne mit dem Plastik-Strohhalm exen und Snickers-Verpackungen über Bord werfen.

    Ihren Job als inoffizielle Klimaschutzbeauftragte der Weltgemeinschaft würde sie immer noch besser erledigen als alle Politiker der letzten Jahrzehnte zusammen.

    Das an die Adresse der vielen Nörgler gerichtet, die jetzt mit irgendwelchen kleinkrämerischen und kleingeistigen Pseudo-Rechnungen an ihrer Reise herumkritteln." (Lorenz Meyer)

    .. . scheint mir auch gerade deswegen ganz passend, weil L.M. den BILDblog redaktionell breichert. und an die BILD fühlte ich mich hier jetzt schon häufiger erinnert.

    was' los bei euch?! çüüüüüüş.. .

  • Es gibt eigentlich nur einen Grund diesen Segeltörn von Greta Thunberg zu kritisieren. Und zwar aus segeltechnischer Sicht, sprich seemännischer Sicht. Dieses Rennboot ist absolut ungeeignet für einen Personentransport. Solange das Wetter mitspielt, mag das ja für Greta ein Abenteuer sein. Bei stürmischer See würde ein verantwortlicher Skipper dieses Boot für diese Zwecke keinesfalls für geeignet halten. Da scheinen offensichtlich zu viele Leute vernebelt zu sein ob der schönen PR. Solange es gut geht.

    • @Rolf B.:

      Wie ich an anderer Stelle schon mal schrieb, ist davon auszugehen, dass das Boot nicht ausgefahren wird, schon gar nicht im Grenzbereich.



      Schon alleine die veranschlagten zwei Wochen für die Reise machen das deutlich, unter Renn-Regatta-Bedingungen sollte die Entfernung in nur einer Woche zu schaffen sein.



      Dann allerdings würde auf dem Schiff derart ´die Post abgehen´, dass nur noch reine, erfahrene und routinierte Profis an Bord sein dürften und würden.

      Mit den drei Hochsee- und Rennboot-Novizen an Bord werden die Skipper eine deutlich langsamere Gangart einschlagen und extreme Witterungsbedingungen und entsprechend raue See tunlichst vermeiden.

      Aber auch dieser relative "Schongang" dürfte schon strapaziös genug sein.

  • 9G
    93559 (Profil gelöscht)

    Meine Güte, schreiben Sie lieber über die Herrschaften Politiker und Konzerne, die unsere Erde nach wie vor ungebremst auf den Abgrund zutreiben, anstatt von einer 16Jährigen, deren Verdienst es ist, das Thema auf die Tagesordnung gehievt zu haben, die Unterwerfung unter das absolute Reinheitsgebot zu fordern und wie diese Lindner-Flitzpiepe von ihr ein bis auf's i-Tüpfelchen ausgefeiltes Profi-Programm zu fordern, das er am Allerwenigsten vorgelegt hat. Was soll diese unsägliche Kampagne gegen die junge Frau.



    Die Einen umarmen sie erstickend und die Anderen mäkeln an allem, was sie selbst nicht auf die Reihe kriegen.

  • Bei der "taz" kommt wohl mal jeder an die Reihe, einen Kommentar zu Greta Thunbergs Reise zu schreiben. Wer ist der nächste, bitte hinten anstellen.



    Mich wundert bei diesem Artikel nur, wie vergleichsweise spurlos die recht heftigen Diskussionen in der kommune an der Autorin vorbei gegangen sind.



    Symbolik kann wichtig sein, aber auch ´ins Auge gehen´, gewiss, aber Gretas Reise ist bei weitem nicht nur symbolisch.



    Wäre es nur um eine Rede gegangen vor der UNO, dann hätte eine Videoübertragung auf jeden Fall gereicht und dabei wäre es sicher auch geblieben.

    Aber erstens handelt es sich um einen Klimagipfel, der dauert zwar nur einen Tag (23.9.), aber es gibt auch viele Treffen in seinem Rahmen, und zweitens bleibt meines Wissens nach Greta Thunberg in Amerika, um zur Klimakonferenz in Chile weiterzureisen, die dort im Dezember stattfindet. Sie reist also zwischendurch nicht zurück.

    Das sollte unbedingt auch berücksichtigt werden, denn alleine ihr Bleiben spart schon wieder erheblichen Reiseaufwand ein (wobei ich nicht weiß, wie sie von den USA nach Chile kommt, ich weiß nicht, ob eine durchgehende Bahnverbindung möglich ist, man wird es aber erfahren - bitte mal recherchieren).

    Spätestens die Klimakonferenz macht aber ein persönliches Erscheinen sinnvoll, ja notwendig, denn es ist wichtig, auch viele Gespräche in kleineren Kreisen zu führen und sich persönlich zu vernetzen. Für den Klimagipfel sehe ich es aber ebenso.

    Diese aktuelle Bootstour ohne den gesamten Zusammenhang zu betrachten ist unsachlich, unfair und ich finde es auch schlecht recherchiert und schlechten Stil.

    Nebenbei bemerkt, wenn nur Leute fliegen würden, die Einladungen zu solchen Treffen und Konferenzen hätten, hätte Deutschland sicher gerade mal einen Großflughafen, und dieser wäre dann auch noch kaum ausgelastet.

  • Es würde niemandes Fantasie überfordern, wie die Berichterstattung ausgefallen wäre, wenn G.T. nach NY geflogen wäre. Selbstverständlich wäre eine Videozuschaltung in NY und SOGAR! in Davos möglich gewesen. Niemand hätte sich über ihr in Cellophan eingepacktes Brot aus dem Bordrestaurant aufregen können, oder die CO2 Bilanz der Zugfahrt.

    Die Gespräche mit den Konzernbossen, dem Papst etc. hätte sie auch mit Skype oä. führen können. Ist doch schon interessant, dass diese Möglichkeit bei der Einführung zu so viel Begeisterung (auch bei Grünen) und Investitionen geführt hat, weil damit die vielen Flugreisen vermieden würden. Es gab seinerzeit überhaupt keinen Konjunktiv; es galt als Tatsache über die Parteigrenzen hinweg. Hat nicht so richtig geholfen, der Glaube an die Vernunft, die aus der Überzeugung geboren wurde, dass wir im Land mit dem höchsten 'Umweltbewusstsein' leben. Nun haben wir einen zusätzlichen Energiefresser, der scheinbar nicht mehr wegzudenken ist.

    PS: Frau Gauss, Sie erinnern sich vielleicht noch an die Diskussionen bei den Grünen über die Einführung des PC, 1983. Umweltsauerei wg. Ressourcen, Energie, Bedrohung für Arbeitsplätze... gegen Umweltschutz durch Technologie für ein "umweltfreundliches" papierfreies Büro.

  • Sponsert der Frau einen E-Porsche für ihre weiteren europäischen Reisen - mit Porsche kann man da sicher reden. Natürlich sollte er mit 100% Ökostrom geladen werden. Dann aber kann er ganz sicher mit dieser Yacht mithalten - da werden noch nicht einmal Porsche-Techniker vor- und hinterher reisen.

    Übrigens: Top-Rennyachten werden zu ihren internationalen Regatta-Einsatzorten in der Regel per Schwertransportschiff transportiert und fahren nicht selber - das ist also keineswegs eine Routine-Überfahrt. Nach so einem Atlantiktörn muss das Schiff ins Trockendock um die Oberfläche wieder auf Rennstandard zu polieren - das sind nochmal satte Arbeitsstunden und ein signifikanter Energieeinsatz, die zum logistischen Aufwand der eigentlichen Reise hinzu kommen.

  • Natürlich ist es "unsinnig" über den Atlantik zu reisen UM an einer 3-4 Std. Konferenz, selbst als RednerIN, teil zu nehmen. Das geht HEUTE auch sehr gut per Video-Schalte"(Fast in jedem Fall!)



    Aber die Aktion "der kleinen schwedischen Lady" finde ich gut!



    Mehr mediale usw. Aufmerksamkeit für DAS Thema Klimaschutz&Wandel wäre mMn. mit keiner anderen Aktion zu erreichen.



    .



    Und darum geht es doch! Nicht darum OB & Wie von EINER Person (vielleicht auch nur vordergründig) CO2 eingespart werden kann, (da müssten wir wohl von der Klippe springen um das "endgültig" zu lösen), sondern das UNSERE Verhaltens- & vor allen Dingen "Konsum-Muster" massiv zu hinterfrage sind, weil wir in "Sekunden" (gemessen am Erdalter) unseren Planeten vielleicht nicht, aber UNSERE Lebensgrundlage ruinieren!



    .



    500.000 Jahre ( wohl auch ein wenig länger) haben wir "in Symbiose" mit unserer Umwelt gelebt.



    .



    NUR knapp 200 Jahre haben wir gebraucht die weitgehend fast weltweit zu ruinieren!



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    UND DAS, will fast niemand hören aus der Spezies Homo Sapiens Sapiens:-(.



    Erst recht nicht von einer 16 Jahrigen, die das "Einleuchtend auf einfache Fragen runtergebrochen" öffentlich vertritt, ihre Altersgruppe da ziemlich auf die Beine gebracht hat, & gegen deren Fragen&Forderungen es keine auch nur annähernd brauchbaren Sachargumente,Fakten, aber erst recht keine ANTWORTEN gibt!



    Außer der/denen: Das haben wir schon immer, davon verstehst du nichts... usw.



    .



    Gr Sikasuu



    .



    Ps, So ähnlich haben die "Alten" reagiert, müssen sich gefühlt haben, als wir sie in den 60gern Fragten: "Was habt ihr gegen & bei den Nazis gemacht!"



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    Kam nur rumdrucksen & wenn man/Frau weiter bohrte fast immer "wenigstens verbale Gewalt- Machtsprache usw."!



    .



    Ist schon Mist, wenn man/Frau die Leichen im Schrank kennt, so schön verdrängt hat & dann kommt so eine "Göre" & fragt, redet ganz laut und ungeniert da drüber! :-)

  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Das geht mittlerweile ins Absurde, was die TAZ hier betreibt.



    Statt die Idee zu unterstützen, wird kräftig dagegengeschrieben.



    W



    Wünschenswert wäre eine solche Verbissenheit auch bei anderen Themen.



    Kann es sein dass den Tazler/innen der Angstschweiss auf der Stirn steht zukünftige Transatlantikflüge nicht mehr wahrnehmen zu können?

    • @06455 (Profil gelöscht):

      'Statt die Idee zu unterstützen..' welche Idee denn? Telefonkonferenz wäre doch die gute Idee gewesen.

      • @resto:

        Telefonkonferenz, das ist ja ganz schlau und hier auch schon mehrfach an anderer Stelle angeführt worden.



        Aber Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, dass Telefon- oder Videokonferenzen bestimmte Formen der Kommunikation ersetzen können.



        Eine auf Videoleinwand übertragene Botschaft wird nie die Wirkung ersetzen, die dass persönliche Erscheinen und Sprechen ersetzt.



        Es mag Situationen geben, in denen Video oder Telefon ausreichen, unbestritten. Aber doch bitte nicht bei einer UN-Klimakonferenz.



        Stellen Sie sich z.B. mal die Mitteilung Genschers damals auf dem Balkon der Prager Botschaft als Ansage per Telefon vor. Daraus wäre nie ein historischer Moment geworden.

        • @Life is Life:

          "Aber Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, dass Telefon- oder Videokonferenzen bestimmte Formen der Kommunikation ersetzen können."

          Nicht gleichwertig sicherlich, aber die Grundfunktion wäre auch so zu erfüllen. Und da muss eben möglicherweise in Vielen Dingen in Zukunft auch reichen.

          Letztlich sind es nämlich genau diese Verzichtsgedanken, mit denen wir uns erstmal anfreunden müssen, bis es gelingt, das Energieproblem klimafreundlich zu lösen: Öffentliche Verkehrsmittel und wie auch immer angetriebene offene Zweiräder können auch den PKW nicht gleichwertig ersetzen (oder eine Rennyacht ein Flugzeug). Aber wir müssen uns mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass ein Wechsel auf diese Transportmittel zukünftig auch dann nötig wird, wenn es funktionelle Nachteile bringt - auch da wo es uns subjektiv !WICHTIG! erscheint, diese Nachteile zu vermeiden.

  • Ich finde die Aktion immer noch gut. Wir wissen jetzt: Man kann emissionsfrei über den Antlantik kommen. Die Skipper, die das mit GT demonstrieren, sind halt Sportsegler und keine Transportunternehmer und können deshalb die Tour nicht so klimafreundlich organisieren wie sich das Greta Thunberg gewünscht hätte. Ja wir wissen auch: In einer nicht nachhaltig organisierten Welt kann der einzelne nur schwer oder gar nicht nachhaltig leben. Deshalb bleibt es Aufgabe von Politik, nachhaltiger Lebensweisen einfacher zu machen, Alternativen zu verstärken. Gewiss gehören auch Videokonferenzen dazu, aber auch Alternativen zum Fliegen wenigstens für entschleunigtere Zeitgenossen. Ein paar davon im Frachtbereich werden bei Wikipedia gelistet



    de.wikipedia.org/wiki/Frachtsegler



    Greta Thunberg bleibt zu wünschen, dass in New York der Klimaschutz vorankommt und dass sie einen Beitrag dazu leisten kann. Oberschlaue Kritiker ihrer Aktion tun da weniger dazu

    • @Gerhard Roth:

      Ok

  • Sehr geehrte Frau Gaus,

    Frau Thunberg hat mit ihrer Art, den Atlantik zu überqueren, gezeigt, dass es aktuell keine realistische Alternative zum Flugzeug gibt, um über das große Wasser zu kommen. Mir ist nicht bekannt, dass dies zuvor so im Fokus stand. Damit hat sie eine neue Diskussion ins Rollen gebracht, die über Alternativen nachdenken lässt. Vielleicht sind dies die Rennboote, vielleicht die Videokonferenz, vielleicht was ganz anderes. Aber das Problem ist nun erkannt. Das ist doch schon recht viel, was diese junge Frau wieder erreicht hat. Warum daher so pessimistisch?



    Beste Grüße jh

  • Windpower ist Windpower, sorry! Und bessere Reklame als die hier kann man dafür nicht machen. Segeln steht für das Leben mir der Natur, dafür, das Beste aus ihr zu machen, aber sich ihr auch manchmal unterwerfen zu müssen.

  • Geht es wirklich nur um den Klimagipfel bei der mehrmonatigen Reise? Hätte man wirklich alle Fragen per Video klären können oder hilft es der Kampagne insgesamt, wenn auch Menschen in Amerika, Greta kennenlernen können?



    Betreibt ihr evtl. Erbsenzählerei? Natürlich hat jede Reise Schattenseiten.



    Wir sollten uns freuen, dass es einen Menschen wie Greta gibt, der es mit vielen anderen zusammen geschafft hat, dem Thema international mehr Aufmerksamkeit zu verleihen.



    Ich verstehe nicht, warum hier aus meiner Sicht kleingeistige Disserei betrieben werden muss. Wem dient das? Das gibt ein Bienchen für Schlaubergerei und steigert die Aufmerksamkeit für das eigene Mediengeschäft, liebe taz!

  • Greta hat den Stein ins Rollen gebracht. Man merkt ihr das Alter an und das sie mittlerweile teilweise überfordert ist. Jetzt sind andere dran, Gretas Ideen umzusetzen und zu verbessern. Ich finde die ganze Idee mit "Fridays for Future" super. Jetzt geht es darum, die richtigen Lehren daraus zu schlussfolgern und dass das die Menschheit endlich kapiert, welche Gefahren in dem" immer weiter so wie bisher" lauern.

  • Man kann sehr wohl mit Segelschiffen ohne Emissionen Ozeane überqueren. Noch vor 120 Jahren war das in der Frachtschiffahrt gang und gäbe - Pamir, Padua, Passat und co. machten das dauernd. Der Grundgedanke ist also völlig richtig.

    Es geht doch darum, daran zu erinnern, daß es keine schwerölverbrennenden Monsterschiffe (oder kerosinverpestende Flugzeuge) braucht, um Dinge und Personen über lange Strecken zu transportieren. Und das ist nunmal Fakt.

    Es gibt immer noch Einhandsegler, die Ozeane hin- und auch wieder zurücküberqueren, unter Segeln. Daß Gretas Crew sich entschieden hat zu fliegen, ist bescheuert und wäre sachlich nicht notwendig gewesen.

    All die Geschäftsleute, von denen Sie schreiben, könnten ja mal Videotelefone benutzen.

    Ich finde es schade, daß die taz bei dieser allgemeinen Gretahetze mitmacht. Glückwunsch zu Ihren "Aufdeckungen". Eigentor.

    • @kditd:

      Bevor wir hier die gute alte Zeit beschwören. Die Weltbevölkerung im 18. Jahrhundert dürfte bei etwa einer Milliarde Menschen gelegen haben. Tee, Zucker, Kolonialwaren waren Luxusgüter. Für den Bau der Segelschiffe wurden ganze Landstriche entwaldet.

      • @Schwarzmaler20:

        Ich nehme an, deshalb schrieb KDITD auch, dass der Grundgedanke richtig sei und nicht, dass früher alles besser war.

        Wir müssen ja die Fehler von früher nicht noch einmal machen. Nachhaltige Forstwirtschaft, Rümpfe aus Metall oder anderen Materialien...

  • Das ist mir zu kritisch. Für mich lautet die Botschaft: Ja, wir können jeden Tag etwas gegen den Klimawandel tun und nein, wir müssen dafür nicht ins Mittelalter zurück oder auf Hightech verzichten. Das Elektroauto ist z.B. schon jetzt für 90% der Nutzer eine echte Alternative, die praktisch nichts mehr kostet. Trotzdem springt kaum einer auf, und alle verschanzen sich hinter Scheinargumenten wie der Reichweite. Dabei muss der Arbeitgeber nur eine steuerbegünstigte Wallbox aufstellen und das Problem ist gelöst. Wer in den Sommerurlaub fährt, macht dann eben zweimal kurz Pause an einer Autobahnraststätte, was sowieso gesünder ist.

  • Ich glaube, dass es hier um mehr geht, als eine reine Ökobilanzierung. Der feste Überzeugung, dass die Welt nicht mehr so weiter existieren kann, wenn wir uns nicht endlich von unserer Bequemlichkeit und von unserem überbordenden Konsum lösen, mag Greta Thunberg in eine Situation bringen, in der sie aus moralischen Gesichtspunkten nicht mehr fliegen kann. Sie greift konsequent nicht nur den Ressourcenverbrauch an, sondern eigentlich unser ganzes Wirtschaftssystem. Sie hat recht damit, sind wir Menschen doch auf dem Weg, unser Habitat zu zerstören.

  • "Politik kommt nicht ohne symbolisch aufgeladene Bilder aus, eine Protestbewegung schon gar nicht. Deshalb gibt es Nationalfeiertage und Militärparaden, Sitzblockaden und Baumhäuser. Aber jede Symbolik muss ein Ziel im Blick haben. "

    Sätze aus dem Poesiealbum der Mittelmäßigkeit. Zuerst symbolisches Handeln unterstellen, dann die Symbolik zur Zweckmäßigkeit verpflichten und bei all dem vergessen, dass es vor allem im eigenen Kopf geschieht.

    Ich will hier gar nicht Greta verteidigen, ich will ein wenig über Journalisten schimpfen.



    Erst kriegen sie sich gar nicht mehr ein, weil die Chance besteht, eine Jugendliche zum neuen salvator mundi hochzuschreiben (Symbolik, ik hör dir tapsen) um dann festzustellen, dass sie nicht halten kann, was sie von ihr verlangen. Trotz der süßen Zöpfe. Beinahe, als würde man ihr das übel nehmen.



    Besonders unangenehm finde ich daran, dass im linken Selbstverständnis Erlöser eigentlich nicht so gerne gesehen sind - zumindest mir geht das so.

    Ich fände es besser, Zeitungen würden nicht über die Symbolik der Menschenwelt schreiben, sondern über die Welt selbst.



    Die Wirklichkeit ist manchmal kompliziert, aber immer alternativlos.

  • Und doch ist der Weg das Ziel. Je mehr Öffentlichkeit der Klimawandel bekommt, desto mehr Menschen denken darüber nach, wie sie selber helfen können. Seien es die Touristen, die auf die nächste Flugreise oder Kreuzfahrt verzichten, oder die Geschäftsreisenden, die dann doch mal nur eine Videokonferenz machen.

  • Die Frage kann doch nicht sein, ob endbilanziert der Flug nach New York doch etwas klimafreundlicher gewesen wäre, als der Segelturn. Wäre ich Greta Thunberg würde ich mich sehr wohl als eine Art "PR- Managerin" in Sachen Umweltschutz und Klimapolitik verstehen. Und es kann selbstverständlich keine Garantie dafür geben, ob alles was dsbzgl. unternommen wird, tatsächlich auch den erhofften Erfolg bringen wird - aber noch wichtiger ist, das es ausprobiert worden ist. So kommt es z. B auch mir etwas renommistisch und eitel vor, mit einer Pop-Band die eigene Rede noch einmal in einer vertonten Version zu publizieren (vielleicht kann man das für den Abspann des Films verwenden), was aber -so glaube ich- nicht in ihrer Absicht lag.



    Kaum vorstellbar ist, dass Greta Thunberg nach einer Stadtrundfahrt New York wieder verlassen wird um nach Hause zu segeln. Zu erwarten (hoffen) ist, dass Gretas Besuch in Amerika auf große Resonanz stoßen wird, klimapolitische Themen auf die Agenda gesetzt werden (die Erderwärmung nicht länger als "Erfindung der Chinesen" abgetan) und eine ähnliche Bewegung wie F4F auch dort entsteht.

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Das weniger geflogen wird, kann nur auf politischer Ebene erreicht werden. Gutes Beispiel: Vor 50 Jahren war der Rhein so verseucht, daß er meilenweit gestunken hat. Ein Appell, " kauft weniger Chemikalien" , hätte wohl ebenso wenig gebracht, wie heute der Aufruf zum weniger Fliegen.