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Gegenwehr gegen Donald TrumpEine neue Antifa-Heldin

Carolina Schwarz
Kommentar von Carolina Schwarz

Bischöfin Mariann Edgar Budde hat Trump um „Erbarmen“ gebeten für die, denen er schaden will: queere Kinder und Geflüchtete. Sie macht Mut!

Bischöfin mit dem nötigen Mut: Mariann Edgar Budde Foto: Evan Vucci/AP/dpa

E iner nach dem anderen fällt um. Die Top-Manager von Tesla über Amazon, Uber, Ford und Apple bis zu Meta sind alle vor dem US-Präsidenten Donald Trump eingeknickt. Und zwar nicht nur in Form von enormen Spenden für seine Amtseinführung, sondern schon im Vorfeld. Der Washington-Post-Besitzer Jeff Bezos untersagte der Redaktion eine Wahlempfehlung für die demokratische Kandidatin Kamala Harris auszusprechen, Mark Zuckerberg strich die Faktenchecker für Facebook und Co, und McDonald’s kehrte seiner bisherigen Diversitäts- und Inklusionsstrategie den Rücken zu.

Doch diese Form der schaurigen Anbiederung hört nicht bei den US-Unternehmern auf. Auch in der deutschen Politik finden sich immer mehr Fans von dem Ultrarechten – und zwar nicht nur bei der AfD. Jens Spahn gilt schon seit Langem mit seiner Nähe zum Maga-Lager als Trump-Versteher, und auch Kanzlerkandidat und CDU-Chef Friedrich Merz geht auf Kuschelkurs. In einem handgeschriebenen Brief gratulierte er Trump zum Wahlsieg und erklärte es zu seiner Priorität, sollte er Kanzler werden, „mit Ihnen auf ein neues Kapitel in unserer Beziehung hinzuarbeiten“.

Dass zwischen all den Arschkriechern Menschen standhaft bleiben und Widerstand zeigen, ist in diesen Zeiten ein Hoffnungsschimmer. Deswegen ist es auch nicht zu hoch gegriffen, wenn man die Bischöfin Mariann Edgar Budde als antifaschistische Heldin bezeichnet.

Diese hatte im Gottesdienst nach der Amtseinführung in der National Cathedral in Washington, D. C.nicht mit Kritik an Trump gespart, der mit seiner Frau Melania, JD und Usha Vance zu Besuch war. Zum Ende der Predigt sprach sie den Präsidenten direkt an: „Im Namen Gottes bitte ich Sie, haben Sie Erbarmen mit den Menschen in unserem Land, die jetzt Angst haben.“ Und sie macht konkret, wen sie damit meint: queere Kinder, die um ihr Leben fürchten. Menschen, die in die USA eingewandert sind, und heute gute Nachbar_innen sind, die neben einem in der Kirche, der Moschee oder der Synagoge sitzen oder die im Res­taurant oder Krankenhaus für die Gesellschaft arbeiten. Kinder, die Angst haben, dass ihre geflüchteten Eltern nun abgeschoben werden.

Nichts Besonderes möchte manch eine_r vielleicht sagen. Schließlich nutzen Pastor_innen, Bischöf_innen und Priester ihre Predigten immer wieder für politische Botschaften. Doch dem US-Präsidenten ins Gesicht zu sagen, dass seine Politik menschenverachtend ist, erfordert Mut. Mut, den gerade nur wenige beweisen.

Einen Tumult in einem Gottesdienst auslösen, das scheint selbst Trump ein zu großer Konventionsbruch

Dass Budde mit ihren Worten Trumps Herz bewegen wird, ist zwar unwahrscheinlich. Doch mit ihrer fast schon flehenden Bitte zeigt sie einer ganzen Nation und darüber hinaus, dass es möglich ist, sich den Rechten entgegen­zustellen. Auch dann, wenn es mächtige Männer in politischen Ämtern sind. Und das Wissen, dass Trump sich die Predigt mit versteinerter Miene bis zum Ende anhören musste, ist vielleicht eine kleine Aufmunterung für viele in diesen düsteren Zeiten. Denn einen Tumult in einem Gottesdienst auslösen, das scheint selbst Trump ein zu großer Konventionsbruch. Und so ist ihm auch nichts Besseres eingefallen als die Bischöfin im Nachhinein als „fies“ und ihren Gottesdienst als „sehr langweilig“ zu bezeichnen.

Bleibt zu hoffen, dass der Mut der Mariann Edgar Budde andere ansteckt. Und zwar nicht nur in den USA. Denn auch in Deutschland braucht es die Kirche – trotz ihrer schwierigen Vergangenheit und Gegenwart – im Kampf gegen rechte und faschistische Kräfte als wichtige Verbündete. Wie das hierzulande aussehen könnte, das hat Anfang des Jahres der katholische Pfarrer Martin Garmaier aus dem bayrischen Erding vorgemacht.

In seiner Silvesterpredigt bezeichnete er Alice Weidel und Co als „Verbrecher an unserer Gesellschaft“, weil sie den Anschlag in Magdeburg für rassistische Stimmungsmache missbraucht hätten. Ein AfD-Mitglied hatte daraufhin Anzeige erstattet. Dabei hat der Pfarrer eigentlich nur seinen Job gemacht, oder was sollte der Widerstand gegen Menschenverachtung anderes sein als gelebte Nächstenliebe?

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Carolina Schwarz
Ressortleiterin taz zwei
Ressortleiterin bei taz zwei - dem Ressort für Gesellschaft und Medien. Schreibt hauptsächlich über intersektionalen Feminismus, (digitale) Gewalt gegen Frauen und Popphänomene. Studium der Literatur- und Kulturwisseschaften in Dresden und Berlin. Seit 2017 bei der taz.
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67 Kommentare

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  • Schade, dass deutsche bzw. europäische Journalisten in der Regel kaum noch Wissen über das Christentum und die Bibel haben.

    Die Bischöfin bezog sich - und das werden sehr viele Amerikaner, die eben bibelfester sind, sofort verstanden haben - auf ein Gebot des Alten Testamentes:

    "Die Fremden, die in eurem Land leben, sollt ihr nicht bedrängen, denn ihr wart selbst einst Fremde in Ägypten."

    Daher auch Buddes Zusatz "we were all once strangers here."

    Es handelt sich also nicht nur um ihre persönliche Meinung, sondern um Bibelexegese. Zumindest einem kleinen Teil der trumpverrückten Evangelikalen könnte das Stoff zum Nachdenken geben.

    • @Suryo:

      Das stimmt. Aber was mir bei den Evangelikalen in den USA immer wieder auffällt ist dass sie zwar wie die Bischöfin im AT gut Bescheid wissen, für Christen (meiner katholisch geprägten Meinung nach) im NT aber eklatante Wissenslücken haben. Apokalypse vielleicht noch, Rest scheint inhaltlich jenseits lauter "Jesus"-Rufe unbekannt.

    • @Suryo:

      Leider hat der Teufel die US-Evangelikalen tief in seinen Sack gesteckt. In ihrer Verblendung erkennen sie nur das als ihre biblische Wahrheit an, was ihnen selbst (politisch) in den Kram passt - wie auch den Vertretern des nationalreligiösen Spektrums in Israel, denen die Erinnerung an die Zeit der ägyptischen Knechtschaft gut zu Gesicht stünde. Vielleicht würde das die Bereitschaft zu einem einvernehmlichen Auskommen mit den Palästinensern auf dem GEMEINSAMEN Boden des Heiligen Landes befördern.



      Und um der Ausgewogenheit willen: ebenso meine Verachtung für jene Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche, die meinen, sie müssten den grossrussischen Nationalismus und Imperialismus a la Putin auch noch segnen.



      Vielleicht sollten wir uns - auch hierzulande - immer wieder vor Augen führen, auf Seiten welcher Menschen der Nazarener gestanden hat: auf der der Armen und Entrechteten.



      Zu dieser Einsicht und entsprechenden politischen Positionierungen kann selbstverständlich die historisch-kritische Bibelexegese verhelfen. Aber die oben Kritisierten wissen schon, weshalb sie jeglichen wissenschaftlichen Anspruch an das Bibelstudium ablehnen.

    • @Suryo:

      So ist es hoffentlich!

    • @Suryo:

      Passt zum Christentum und unserer Zeit: Geht nicht das Problem an das wir alle Menschen sind und daher uns als Kollektiv sehen sollten.



      Nein es heißt wieder "Die Fremden" und das ist Unsinn.



      Niemand wäre irgendwo fremd wenn man ihn nicht dazu machen würde.



      Aber lasst uns weiter in abgeschlossenen Gruppen leben, es wäre in der Tat mühsam Probleme anzugehen statt sie auf "Die Anderen" zu schieben.



      Es ist nicht Schade dass die Bibel in Vergessenheit gerät sondern ein Segen. Irgendwann kann man dann Glauben (philosophischer Ansatz der Schöpfung usw) von Religion (nutzt diesen Glauben um Menschen zu instrumentalisieren) vielleicht endlich voneinander trennen.



      Menschen schrieben die Bibel und kein "Gott".

      • @Das B:

        Wo wohnt denn ihr Kollektiv? Jedes einzelne Dorf schaut auf die Nachbarn als "Fremde", nicht der eigenen Gemeinschaft des Dorfes Zugehörige. Wir sollten endlich anerkennen, dass Mesnchen auf der ganzen Welt sehr unterschiedliche Regeln des Zusammenlebens aufgestellt haben. Ebenso gibt es , sehr unterschiedliche Glaubenshäuser. Auch das sollte man respektieren. Manche sind agressiv, manche fallen kaum auf bzw. lösen keine Kriege etc. aus. Sie aber zu negieren, ist Intolleranz bzw. Kulturunterdrückung!



        Nein, die Bibel sollte man nicht vergessen, denn sie gehört zu unserem Kulturraum und seiner Entwicklung, die man ohne sie nicht verstehen kann. Sie müssen nichts glauben, können die "Gesetze der Nächstenliebe" aber gerne dennoch im Alltag anwenden ;-)

        • @AMuc:

          Das Kollektiv wohnt auf den Planeten Erde soweit ich weiß.



          Zum Glück haben (auch auf dem "Dorf") nicht alle einen so flachen Horizont.



          Unterdrückung findet seit jeher durch Religionen statt oder können sie Belegen wo der Atheismus (der ansich schon eine Religion ist, mir ist schlicht egal ob es nun eine*n Gött*in gibt) sowas getan hat?



          Religion ist ein Relikt. Natürlich schmeißt man das nicht weg sondern bewahrt es in Museen oder so auf und wenn das jemand will kann er da gern seinen persönlichen Glaubensfimmel ausleben.

          Unser Kulturraum ist nicht christlich btw.



          Setzen Sie sich auch derart für den Erhalt des Glaubens vor den Christen ein?



          Nein, ich verstehe die Entwicklung unserer Kultur nicht, und das Christentum macht es nicht besser, denn wir scheinen es nur ranzuziehen wenn es um Feiertage und Ablehnung anderer Kulturen geht.



          Von Nächstenliebe werden sie jedenfalls nicht viel finden, vor allem nicht wenn das Aussehen den Einheimischen nicht passt (war da nicht mal was mit "richtetet nicht aufdass ihr nicht selber gerichtet werdet?")

      • @Das B:

        Die Erinnerung/das Wissen um das eigene Fremdsein bzw. die eigene Erfahrung von Flucht und Vertreibung (nicht bloß als eine individuelle, sondern auch als kollektive, intergenerationelle sozialpsychologische Erfahrung) kann durchaus das Bewusstsein dafür schärfen, wie es sich für Menschen „anfühlt“, die eben diese Erfahrung jetzt konkret machen müssen.



        Das macht demütig, schärft den Blick auf aktuelles Unrecht und sensibilisiert (hoffentlich) dafür, dass der als fremd wahrgenomme Andere nicht so viel anders ist als man selbst oder die eigene Gruppe. Man schreit dann vielleicht nicht mehr so laut, leichtfertig und selbstgerecht „Abschieben, Abschieben!“



        Juden in aller Welt feiern alljährlich das Pessach-Fest als Erinnerung an die Zeit der Sklaverei in Ägypten und den Auszug in das von Gott verheißene Land.



        Für mich ganz persönlich beinhaltet die biblische Exodusgeschichte die Verheißung auf „gutes Leben“ für alle Menschen - ob man nun an einen Gott glauben mag, welcher Rsligionsgemeinschaft man angehört oder ob man die dahinter stehende Utopie politisch interpretiert.

        • @Abdurchdiemitte:

          Ist ein interessanter Punkt.



          Nur komme ich persönlich ohne den Ganzen Religionsmist darauf.



          Ich lehne Nationalitäten allgemein ab.



          Mich interessiert der Mensch der vor mir steht, wie er sich verhält und was er zu sagen hat (falls).



          Ja mit Verheißung kann man viel erreichen und mobilisieren.



          Nur dass es dieses "gute Leben" nicht für alle Menschen geben kann (Ressourcen) und wird.



          Und trotz dieses Wissens kann man versuchen das Leben der Anderen möglichst nicht "schlechter" zu machen.

      • @Das B:

        Ich bin in den allermeisten Ecken der Welt fremd.

        Dazu muss mich niemand machen.

        Das ist kein Unsinn, das ist eine Tatsache.

        Dass Gott nicht die Bibel schrieb, ist jedem bewusst.

        Die Namen der Autoren sind ja zumindest in Teilen überliefert: Markus, Matthäus, Lukas, Johannes, ...

        Ihre Trennung von Glauben und Religion konnte ich nicht nachvollziehen.

        Glaube wird gemeinhin nicht als philosophischer Ansatz definiert.

        Wie wollen Sie denn philosophischen Ansatz tradieren, wenn die entsprechende Schrift in Vergessenheit geraten ist?

        • @rero:

          Sie machen sich selber fremd soviel stimmt wohl.



          Unsinn ist das es so sein muss.

          Mein Ansatz mit der Philosophie, bezieht sich auf ein "Wie ist alles entstanden?"



          Dazu gibt's diesen und jenen Ansatz. Der Gläubige ist: ein höheres Wesen das alles schuf.

          Mich interessiert das Ganze einfach nicht.



          Für mich zählt nicht woher man kommt, sondern wo man ist und wo man hin will.



          Sie können sich gern mit den Woher beschäftigen, jeder hat seine Hobbys.



          Und bevor es wieder heißt: Geschichte ist so wichtig:



          Realität ist: die Menschheit hatte nie besseren und umfassenderen Zugang zu Geschichte als heute.



          Ist irgendetwas, global gesehen, besser geworden?

    • @Suryo:

      Der Satz wurde ja auch hier gerne "Christ"demokraten vorgehalten.



      Buddes Satz hat in einer Einwanderergesellschaft wie den USA einen weiteren Punkt.

      Deutsche vergessen übrigens, dass vor 170 Jahren _wir Wirtschaftsflüchtlinge und politische Migranten en masse nach Nordamerika entsandten, mit Parallelgesellschaft, Biertrunkenheit, etc.



      Wer dies verdaulich haben will, schnappt sich den aktuellen Lucky Luke.

    • @Suryo:

      Nein, überhaupt nicht schade, denn für Menschen die nicht in "god's own country" sozialisiert wurden ist die bei den dort tätigen Religionsgemeinschaften oft übliche Bibelauslegung, die ja zur Rechtfertigung jeglichen Schwachsinns dient, schwer verständlich.



      Das Trump und andere Rechte, die sich auf die Bibel berufen diese garnicht kennen, weil es nur ein Detail in ihrer faschistischen Gedankenwelt ist, dass dazu dient "gläubige" Anhänger zu gewinnen sollte klar sein.



      Da brauche ich niemanden der "bibelfest" ist, wenn er nur die Worthülsen nutzt und das Verhalten anderes zeigt.

      • @Axel Schäfer:

        Meinen Sie nicht, dass tatsächlich Gläubige, die die Bibel kennen, nun von ihm abrücken?

      • @Axel Schäfer:

        Wenn Sie nicht wissen, was in der Bibel steht, können Sie gar nicht erkennen, ob das Verhalten anderes zeigt oder ob Trump die Bibel kennt.

  • Danke für diesen Kommentar!

  • Heldin hin oder her.



    Ich habe eher Angst, dass ein "aufrechter" Trump-Wähler es nicht nur auf verbalen Gegenattacken belassen lässt.



    Da er, oder sie sich nach den Begnadigungen der Stürmer des Weißen Hauses, wohl nicht mit rechtlichen Konsequenzen rechnet.

    • @Whatever1984:

      Ja, wenn man Angst hat, dann sien solche Worte nicht drin! Das macht sie ja gerade zur Heldin. Und was Sie hier aufzeigen, ist das Problem: Willkür, Gewalt etc. aber keine Demokratie!



      Ich hoffe, die Gemeinde hat gut ausgebildete Polizisten!

  • Es muss nicht so sein. Es gibt genügend Beispiele, wo kirchliche Prägung zu unguter Anpassung an die Mächtigen oder gar zu Attacken gegen die Schwachen führte. Es gab "Deutsche Christen", die Inquisition, ....

    Aber wertschätzen wir stets, wenn jemand 'Gottes Gesetzen' mehr gehorchen will als 'denen der Menschen' und das Ergebnis Mut und Handeln ist, das menschlicher ist, als, was Mächtige im Sinn haben.



    Etwa ein Oscar Romero.

    • @Janix:

      Es geht um hier und jetzt! Es ist eine mutige Frau/Bischöfin! Es herrscht die Nächstenliebe in ihrer Aussage! Da müsste ein christlich denkeder und handelnder Präsidenten doch zustimmen.



      Dieses ewige - vor 300 Jahren, in einem Land vor unserer Zeit- bringt uns in der Sache jetzt leider überhaupt nicht weiter. Jeder human denkende Mensch konnte ihren Worten etwas abgewinnen.

      • @AMuc:

        Und wenn ich sie sogar gerade loben wollte?



        Dabei Kirchliches durchaus realistisch-differenziert betrachte.

        Zu einem Nebenpunkt: seit dem Apfelbiss "müssen" wir nicht mehr.

  • Hier der spannendere Teil der Rede: die Reaktion Trumps hinterher

    youtu.be/gNfrbAztlcs?t=208

    Nur falls noch jemand Hoffnung hat für diesen Auserwählten Gottes, der seinen Amts(mein)eid auf zwei Bibeln abgelegt hat.

    • @Jalella:

      Trump hat die Bibeln dabei nicht einmal berührt..

      • @sociajizzm:

        Er hatte vermutlich Angst, dass ein Blitz in ihn einschlägt :-)

  • taz-Foto: *Bischöfin mit dem nötigen Mut: Mariann Edgar Budde*

    Im Land der unbegrenzten Idiotien herrscht jetzt 'Donald der Erste'. Und wie man diesen "besonnenen" und "intelligenten" Mann kennt, wird er demnächst Rache an die Bischöfin nehmen.

    Leute wie Friedrich Merz (CDU), der in einem handgeschriebenen Brief ehrerbietig Trump zum Wahlsieg gratulierte, sind da schon eher nach dem Geschmack von Donald Trump. In den USA darf Trump jetzt wieder den US-Präsidenten "spielen", in Deutschland wird bald ein ehemaliger (?) BlackRock-Lobbyist den Kanzler "mimen"; und ganz weit oben hat der reichste Mann der Welt sämtliche Fäden in der Hand und bestimmt den Weg, und damit letztendlich wohin die 'Musk-Reise' gehen soll. Die Könige (Multimilliardäre) dieser Welt teilen sich die Erdkugel seit einiger Zeit unter sich auf, und der kleine Untertan (Bürger) klatscht begeistert dazu. Wir brauchen wirklich mehr von solchen Bischöfen (egal ob weiblich oder männlich), die sich gegen solche 'Machthaber' stellen. Es wird ohnehin Zeit, dass die kleinen Bürger endlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen – nicht nur in den USA.

  • Wenn Bischöfe öffentlich um Erbarmen bitten, ist das das Ende jeglicher Hoffnung.

    • @Claude Nuage:

      Sie haben keine Anhnung vom christlichen Grundgedanken der Nächstenliebe - oder?



      Ganz im Gegeneilt, es ist der Anfang der Hoffnung. Denn Menschen, die den Kniefall vor dem großen Kapital machen, die haben sofort verloren!



      Ich habe immer mehr Achtung vor Menschen, die einen Teller Suppe teilen, als vor Menschen, die ihn sich mit den Ellenbogen sichern und sagen: Da kann man nix machen!

    • @Claude Nuage:

      Bitte um Erläuterung Ihres Kommentars...

    • @Claude Nuage:

      Glaube, Liebe, Hoffnung! (Paulus)



      Handeln nicht vergessen.



      Budde hat Trumps opportunistische Christelei aufgepiekst und ihn öffentlich eingeladen, sein Handeln auch an christlicher Barmherzigkeit auszurichten. Ich sehe auch Hoffnung.

  • Die BischhöfIN !, eine Frau, gibt dem Präsidenten am ersten Tag mit, er möge christliche Werte walten lassen. Diese hat er ja am Vortag sehr penetrant (sage ich als Christin) zum wesentlichen Bestandteil seiner "Intronisation" betont. Ich erwäge eine Spende für diese Kirchengemeinschaft :-) Ganz wunderbar. Christlich im wahrsten Sinne des Wortes.



    Und was Herrn Merz angeht: Was soll er anderes signalisieren, als Zusammenarbeit? Aber als CDU Kanzler, wenn er es denn wird, könnte er ja die christlich soziale Seite beim Golfen diskutieren und auch bei Pressekonferenzen thematisieren. Oder einen gemeinsamen Gottesdienst besuchen, vielleicht in dieser Kirche ;-)

  • Denke ich auch: bei aller Kritik sind die meisten Kirchen (Fundamentalisten natürlich weniger) wichtige Verbündete für Demokratie und Menschenrechte.

  • ... danke, Carolina, für diesen Beitrag. Der Mut macht.



    Und danke auch der TAZ, dass sie nicht mit aufspringt auf den Presse-Zug derer, die diese Schießbudenfigur immer und immer wieder auf die Titelseite heben - und sich dann auch noch pseudo-empören.

  • Ich finde die Vereinnahmung der Bischöfin unter Antifa auch ein wenig unglücklich im Titel. In der NYT (wo sie übrigens auch 2020 bereits Donald Trump wegen dessen Stunt mit der Bibel kritisiert hat) beschreibt sie ihre Intention, den kleinsten gemeinsamen Nenner im Christentum zu erwähnen, nämlich Barmherzigkeit und Menschlichkeit. Es wäre gut, wenn sich alle Kirchen wenigstens darauf verständigen könnten.

    Wirklich widerlich, wie Trump darauf reagierte, umso mutiger, dass sie es getan hat. Und während der Predigt die Reihe um Trump und J. D. Vance zu sehen, wie sie sich das zumindest mal anhören mussten, war ein guter Moment.

  • Sie ist vielleicht auch Antifa. Aber in diesem Moment war Mariann Edgar Budde vor allem eines: Christin. Das hört sich total langweilig an, aber sie reißt damit bewusst Wunden in die Herzen der Amerikaner und ihrem Blick und ihrem Zittern in der Stimme konnte man sehr wohl ansehen, dass sie wusste, dass sie für ihren Glauben bis zum Tod gehen würde. Das ist die einzige Art von Überzeugung, die Trump gefährlich werden kann.

    • @hedele:

      Stimmt.

      Es ist schon traurig.

      Da vereinnahmt die Autorin die Frau als Antifa, aber ihre Kirche wird nicht mal genannt.

      Danke für die Ergänzung.

  • Evtl. möge in den Medien ab und an mal auftauchen, daß Mariann Edgar Budde Bischöfin bei den Episkopalen ist, was quasi die US-Version der Anglikaner (Heinrich VII, UK) darstellt.

    • @Hugo:

      Heinrich VIII., wenn schon, denn schon ;)

  • Zu lange wurde geschwiegen - mit den bekannten Ergebnissen.

  • Eine "Antifaheldin".

    Dann hat Trump am Ende Recht, dass sie eine Linksradikale ist.

    • @Wonneproppen:

      Würde ich als Kompliment auffassen.

    • @Wonneproppen:

      Wenn man die Abkürzung wörtlich nimmt: Man muß nicht links sein, um sich gegen den Faschismus zu stellen. Was sie gesagt hat, war sehr gemäßigt. Sie verlangte "Erbarmen". Nicht einmal das Wort "Gerechtigkeit" hat sie in den Mund genommen, obwohl das auch ein biblischer Begriff wäre.

      • @Ulrich Hartmann:

        Doch, leider besteht der Common Nonsense mehr und mehr in der Gleichung Antifaschismus = Linksextremismus.

      • @Ulrich Hartmann:

        Gerechtigkeit hätte hier aber auch nicht gepasst.

        Menschen ohne legalen Aufenthalt abzuschieben oder die Aufnahme von Flüchtlingen auszusetzen, widerspricht nicht der Gerechtigkeit.

        Barmherzigkeit ist da passender.

    • @Wonneproppen:

      Alles links von Trump ist seiner Meinung nach "linksradikal". Die superkonservative Kamala Harris war auch schon "linksradikal".

      In den USA ist das wie mit dem Pavlovschen Hund. Das Wort "Kommunist" führt ohne Umwege über das nicht vorhandene Hirn sofort zu Hass. Wenn man will, dass die Idioten jemanden hassen, nennt man ihn linksradikal oder Kommunist. Daher sind alle "linksradikal", die nicht Trumps Meinung sind.

      Da das Nichtvorhandensein von Hirn international ist, funktioniert das auch bei uns. Und schon ist laut unserer lieben Frau Weidel Hitler ein Kommunist. Da mindestens 50% in Deutschland ganz offenbar weder wissen, was "links" noch was "Kommunismus" ist, wissen sie auch nicht, dass Hitler Kommunisten in die KZs geschickt hat. "Links" war früher immer der Feind der Nazis und der Faschisten, der Kriegstreiber und xenophoben Rassisten.

      Heute ist der "Abschiebekanzler" in der SPD. Wo ist hier noch links? Richtig, bei den paar versprengten Leuten im linken Flügel der SPD, bei den inzwischen ausgetretenen Jungen Grünen und bei der Links-Partei.

  • Die Frau hat bisher niemand gekannt, jetzt stand sie für die Welt im Rampenlicht. Ob sich in einem halben Jahr noch jemand an sie erinnert, wenn sie vielleicht nicht mehr Bischöfin ist?



    Zoff gibt es jetzt schon: www.katholisch.de/...ale-trump-hasserin

    Trump hat doch dem Vernehmen nach die Vorschrift gekippt, wonach in Kirchen niemand verhaftet werden darf (s. o.).



    Und hier wie drüben sind die "low hanging fruits", wenn es um Abschiebungsvorgaben geht, die Integrierten. Die ihre Kinder zur Schule schicken, die früh auf Arbeit gehen, die sich in der Gemeinde engagieren, folglich nachts im Bett liegen und auch sonst vorhersehbar anzutreffen sind.

    Schaun wir mal, wann dort auf dem flachen Land, wo keine Presse und keine Kameras zugegen, dafür aber die MAGAs stark sind, die ersten "papierlosen" Ministranten aus dem laufenden Gottesdienst weg verhaftet werden. Rechtlich ja nun kein Problem. Und moralisch wohl auch nicht.

    • @dtx:

      Man soll nicht von sich auf andere schließen. Sie ist schon eine ganze Weile Bischöfin, hat Bücher geschrieben und schon vor Jahren protestiert, als Trump sich mit einer Bibel vor ihrer Kirche postierte. Man kannte sie also durchaus, jedenfalls an ihrem Wirkungsort. Und warum sollte sie nicht mehr Bischöfin sein (außer weil sie das Ruhestandsalter erreicht hat)? Ihre Ansichten dürften in der Episkopalkirche, einer liberalen Denomination, von den meisten geteilt werden.

    • @dtx:

      Sie schreiben "hier wie drüben ".

      Wir leben hier in einem Land, in dem das Asylsystem so dysfunktional ist, dass jeder, der arbeiten geht und sich nichts zuschulden kommen lässt, bleiben darf.

      Egal ob sein Asylantrag abgelehnt wird.

      Welche Asylbewerbergruppe meinen Sie, die sich in Kirchengemeinden engagiert und abgeschoben werden würde?

      2023 waren fast 80 % der Asylbewerber muslimisch, nur gut 10 % christlich.

      Das von Ihnen entworfene Szenario wirkt auf mich nicht sehr realistisch.

      Zur Religiösität hat das BaMF übrigens eine Kurzanalyse rausgegeben.

      • @rero:

        So stimmt es wirklich nicht. Erstens bekommt fast niemand mehr Asyl, sondern nur noch den Flüchtlingsstatus und auch dies immer seltener, weil die Verfolgung abgenommen hat (Syrien) oder gar keine faktische Möglichkeit zur Flucht besteht (Gaza, Sudan). Zweitens bekommen Menschen, die kurz vor der Abschiebung stehen, keine Arbeitserlaubnis mehr in ihre Duldung gedruckt. Und es wird tatsächlich abgeschoben, auch wenn z.B. ich dagegen ankämpfe. Mit dem Polizeieinsatz in Kirchen meinte DTX wahrscheinlich so etwas wie das Kirchenasyl, das bei uns auch im rechtsfreien Raum existiert, und je nach Haltung des Pastors/der Pastorin auch Muslimen gewährt wird.

        • @hedele:

          Es wird auch abgeschoben.

          Aber priorisiert.

          Die Behörden wären schon zufrieden, wenn sie alle Kriminellen loswerden würden.

          Und die Leute, die nach Dublin zurück ins Land ihrer Antragstellung gehen müssten.

          Die niedrigen Abschiebe-Zahlen sprechen doch für sich.

          Selbst die Türkei - ein Land, mit dem die Verwaltung hier eigentlich kann-nimmt nur wenige hundert Leute zurück.

          Nicht dass Sie mich missverstehen: wenn nur eine geringe Anzahl von Abschiebungen realistisch sind, halte ich die Priorisierung für geboten.

          Ich wohne in Berlin, dass zu den Bundesländern gehört, die dafür bekannt sind, dass jeder bleiben darf, der keinen Ärger macht und arbeiten geht.

          Ich habe solche Fälle in meinem persönlichen Freundeskreis.

          Sorry, die " low hanging fruits" sind für Deutschland deshalb aus meiner Sicht nicht zutreffend.

          In Bezug auf die Kirchen hätte ich vermutet, dass dtx die USA meint.

          Sie können aber auch recht haben.

  • Sorry, das ist genau das abfeiern von nutzloser Symbolpolitk, weshalb man Linke als politische Kraft einfach nicht ernst nehmen kann.

    • @Nietzsch3:

      Ohne die Macht für politische Handlungen kann man nicht von Symbolpolitik sprechen. Soll einfach jede Person den Mund halten, wenn sie nichts zu entscheiden hat? Willst du wirklich jeden Appell zur Symbolpolitik erklären, der aus einer hilflosen Position heraus gemacht wird?

    • @Nietzsch3:

      Wer das von ihr gesagte als nutzlose Symbolpolitik bezeichnet, muss schon ziemlich weit nach rechts abgedriftet sein.

      • @Andreas J:

        Wer "sagen" - und das auch noch bei einer Person ohne nennenswerte Machposition für mehr als Symbolpolitik hält, muss von der Realität schon ziemlich weit abgedriftet sein - die Richtung ist vernachlässigbar

        • @FriedrichHecker:

          Religion hat keine Machtposition in den USA? Schon arg naiv.

          • @Andreas J:

            Nein, RELIGION hat keine MACHTposition in den USA.

            Und ja: ich weiß, dass Ihr Satz garantiert nicht so gemeint war, wie er formuliert ist.😜

            Mehr oder weniger große Teile bestimmter christlicher Glaubensgemeinschaften in den USA haben politischen und gesellschaftlichen Einfluss - aber eine Bischöfin Budde, die nicht gerade im Bible Belt verwurzelt ist, wird man eher nicht dazu zählen können.

  • Was für ein Unsinn: Weder ist Merz ein "Arschkriecher" (Das Wort enutz die Autorin selbst), wenn er dem Präsidenten der USA als möglicher Bundeskanzler Zusammenarbeit anbietet, (Hallo: Etwas REalismus bitte, das ist die bisher mit uns befreundete Supermacht, ohne die wir keine zwei Wochen gegen Putin bestehen würden), noch ist die Bischöfin eine Antifaschistin, weil sie, wie es Würdenträger der Kirche nun mal tun, um Erbarmen bitten (Katholisches Einmaleins)

    • @mlevi:

      Selber Unsinn!

      Weil jemand um Erbarmen bittet, kann er oder sie nicht antifaschistisch sein???

      Und natürlich ist Merz ein "Arschkriecher", sogar einer der widerwärtigsten überhaupt...

      • @Barnie:

        Richtig.

        Antifaschisten sind nämlich nicht für ihr Erbarmen bekannt.

        Mielke, Ulbricht, Honecker, Lina E., ...

        Die Bischöfin gehört nun wirklich nicht in diesen Sack.

        • @rero:

          Diese Beispiele exemplarisch für Antifaschisten zu bringen um ihnen allgemeine Erbarmungslosigkeit und Gewaltbereitschaft zu unterstellen, lasst wohl eher auf rechte Gesinnung ihrerseits schließen. Konservative bis Rechte streichen das Wort Erbarmen für immer mehr Gruppen aus ihren Wortschatz. Menschen zu deportieren, zu diskriminieren, zum Hass gegen sie anzustacheln und sie vor unseren Grenzen sterben zu lassen, mit Nazis verkloppen gleichzusetzen und das Ganze mit der Unterdrückung in der DDR zu relativieren, ist ne moralische Nullnummer.

        • @rero:

          Schon komisch, dass es in deiner Welt scheinbar keine bürgerlichen AntifaschistInnen gibt, bzw. dir nur kriminelle AntifaschistInnen einfallen. Die Anti-Antifa hat ganze Arbeit geleistet.

    • @mlevi:

      Sie ist nicht katholisch. Und die Aufforderung ("ask" ist mit "bitten" etwas zu schwach übersetzt) Barmherzigkeit zu zeigen, ist für einen wie Trump eine Kampfansage, und so hat er sie auch verstanden.

  • Wow! Was für ein Kommentar! Danke!

    Größte Verwunderung, dass auch deutsche Journalisten den Hitlergruß von Musk nicht beim Namen nennen und als "Geste" verklausulieren.



    Noch weiter geht Welt-Chef-Kommentatorin Autorin Anna Schneider, die sich über Krtiker von Musks Hitlergruß so empört:



    "Die progressive Beute braucht ihren Stoff! Und dieser Stoff heißt Nazi!"



    Das Einknicken der Medien dieseits und jenseits des Atlantiks vor Trump und Musk zeichnet Rene Martens im MDR-Altpapier nach.

    www.mdr.de/altpapi...ltpapier-4004.html

    • @Lindenberg:

      „progressive Beute braucht ihren Stoff!"



      Beute? Oder meinten Sie Meute?



      „Das Einknicken der Medien dieseits und jenseits des Atlantiks" - erklärt sich damit, dass viele (die meisten?) Medien sich von den Betreibern von SM-Plattformen abhängig gemacht haben. Es gibt Medien-Webseiten, da können Sie sich im Forum mit Google-Id anmelden...

      • @starsheep:

        "proressive Meute...", ist natürlich richtig,

  • Dafür wird sie jetzt von Trump übel beschimpft und seine Anhänger fordern ihre Deportation. Goodbye Demokratie, Hello Faschismus.

  • Meine Hochachtung, eine Frau mit Mut und glaubhaften Überzeugungen!

    • @Fridolin:

      Und nicht nur ihr, sondern dem Herrn Pfarrer Garmaier natürlich auch.