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Friedensplan im Nahost-KonfliktNie war der Frieden näher

Israel und die Hamas haben sich auf eine erste Phase eines Friedensplans geeinigt. Noch sind Fragen offen – aber auf beiden Seiten herrscht erstmal Freude.

Jubel nach der Ankündigung, dass Israel und die Hamas sich auf die erste Phase eines Friedensplans geeinigt haben. Tel Aviv, 9. Oktober Foto: Emilio Morenatti/ap
Felix Wellisch

Von

Felix Wellisch aus Tel Aviv-Jaffa

taz | Die Nachricht über einen bevorstehenden Waffenstillstand hat im Gazastreifen und in Israel Tränen der Freude ausgelöst: „Sie kommen zurück“, rief eine sichtlich erleichterte Einav Zangaucker, die Mutter der noch immer im Gazastreifen gefangenen Geisel Matan Zangauker, in der Nacht auf Donnerstag auf dem Platz der Geiseln in Tel Aviv. „Danke an US-Präsident Trump, danke an alle, die geholfen haben, meinen Sohn und die Geiseln zurückzubringen.“

Auf Videos war zu sehen, wie Angehörige und Unterstützer sich in die Arme fielen. Sie hatten seit dem Hamas-Überfall am 7. Oktober vor zwei Jahren unermüdlich für die Rückkehr ihrer Liebsten und eine Verhandlungslösung gekämpft.

Aber das Töten wird bald aufhören und das ist alles was zählt

Eine anonyme Gaza-Bewohnerin

In Chan Junis im Süden des Gazastreifens versammelten sich in der Nacht jubelnde Menschen, unter anderem vor dem Al-Nasser-Krankenhaus. „Ich weiß überhaupt nicht, was ich fühlen soll“, sagte eine junge Bewohnerin aus Gaza-Stadt, die vor zwei Wochen vor der vorrückenden israelischen Armee nach Deir al-Balah im Zentrum des Küstenstreifens geflohen war, am Telefon. „Aber das Töten wird bald aufhören und das ist alles, was zählt.“ Doch am Donnerstag meldete der Zivilschutz in Gaza zunächst weitere Luftangriffe.

Es ist ein diplomatischer Erfolg fast auf den Tag genau zwei Jahre nach den Massakern der Hamas in Südisrael, bei denen rund 1.200 Israelis getötet und 251 verschleppt wurden. Seitdem starben bei israelischen Angriffen in Gaza laut dem örtlichen Gesundheitsministerium mehr als 67.000 Palästinenser, die große Mehrheit von ihnen Zivilisten. Weite Teile des Gebietes sind vollständig zerstört. Zahlreiche Beobachter werfen Israel vor, einen Völkermord zu begehen.

Nun haben sich Israel und die radikalislamische Hamas nach Verhandlungen im ägyptischen Scharm al-Scheich auf eine „erste Phase“ eines Friedensplans geeinigt. Laut dem von Trump vorgeschlagenen 20-Punkte-Plan sollen zunächst die Kämpfe eingestellt und binnen 72 Stunden die rund 20 noch lebenden israelischen Geiseln gegen rund 2.000 in israelischen Gefängnissen festgehaltene Palästinener ausgetauscht werden. Die Leichen von knapp 30 weiteren Entführten könnten laut der Nachrichtenagentur AP erst zu einem späteren Zeitpunkt übergeben werden.

Hamas bestätigt die Einigung

Trump selbst hatte die Einigung in der Nacht auf seiner Plattform Truth Social bekanntgegeben. Die Freilassung der Geiseln und der Rückzug der israelischen Truppen auf eine bisher nicht bekannte vereinbarte Linie seien „erste Schritte zu einem starken, dauerhaften und ewigen Frieden“. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas begrüßte Trumps Ankündigung des Deals.

Die Hamas bestätigte die Einigung. Damit solle der „Krieg gegen Gaza beendet, die Besatzungstruppen abgezogen, Hilfslieferungen zugelassen und Gefangene ausgetauscht werden“, verkündete ein Sprecher im Golf-Nachrichtensender Al-Arabiya. Er forderte Trump und die Garantiemächte auf, die Einhaltung des Deals durch Israel sicherzustellen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von „einem großen Tag für Israel“. Noch am Donnerstag wolle er die Regierung zusammenrufen, um die Einigung abzusegnen. Das Abkommen für die erste Phase soll noch am Donnerstag in Ägypten unterzeichnet werden. Ein Sprecher des katarischen Außenministeriums erklärte, die Einigung werde zu einem Ende des Krieges führen, Einzelheiten würden „später bekannt gegeben“.

Viele Fragen bleiben offen

Tatsächlich bleiben viele Fragen offen: Bis wohin sollen sich die israelischen Truppen zurückziehen? Wie steht die Hamas zu der Bedingung, ihre Waffen abzugeben, was sie stets abgelehnt hatte? Von wem wird der Gazastreifen in Zukunft regiert und wer wird dort für Sicherheit sorgen? Trump schrieb dazu lediglich: „Alle Parteien werden fair behandelt“, ohne zu sagen, was das heißen soll.

Entscheidend dürfte auch sein, ob Donald Trump sich auch in Zukunft für eine Umsetzung und weitere Verhandlungsrunden auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden engagieren wird. Der US-Präsident fordert für sich schon länger den Friedensnobelpreis und behauptet mit mangelnder faktischer Grundlage, er habe bereits „sieben Kriege beendet“. Ein Friedensabkommen oder auch nur eine dauerhafte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas könnte aber tatsächlich zu einem der wichtigsten außenpolitischen Erfolge seiner Präsidentschaft werden.

Seine Geduld und Aufmerksamkeitsspanne gilt jedoch als eher begrenzt. Ohne den immensen Druck der USA als Israels wichtigstem Verbündeten sowohl auf Israel und die Hamas wäre eine Einigung kaum möglich gewesen. Ohne diesen Druck dürften auch weitere Gespräche wenig Aussicht auf Erfolg haben. In einem Interview mit Fox News sagte Trump wenige Stunden nach der Verkündung, die USA würden eine Rolle beim Wiederaufbau Gazas spielen. Noch am Mittwoch hatte er einen Besuch in der Region am Wochenende in Aussicht gestellt.

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45 Kommentare

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  • Liebes taz-Team, gottseidank geht der Friedensnobelpreis 2025 dieses Jahr an eine Venezolanerin.



    Trump darf diesen Preis nie erhalten, denn für ihn zählt nur der kurzfristige Erfolg. Er ist an ganz anderen Dingen interessiert, will wirtschaftliche Deals, die einem Krieg im Weg stehen. Das Wort Deal in seinem Wortschatz sagt doch alles.



    Außerdem ist er ein Unruhestifter: mit seinen Strafzöllen, seinem quasi Ausstieg aus der Ukraine Hilfe und seiner Art, die die ganze Welt verunsichert. Auch der Ausstieg aus dem Klimaabkommen trägt nicht zum Frieden bei, auch nicht seine Hofierung von Putin und seinen Schielen nach Grönland ... stattdessen gibt er der Ukraine und Europa die Schuld am Krieg.



    Er hat es geschafft, dass die Welt auseinanderrückt statt zusammenzuwachsen. Das verdient keinen Preis.



    Ilka Duge

    • @ilka duge:

      Wenn in Gaza das Sterben kurzfristig aufhört, ist das definitiv ein Erfolg.

      Ob als Deal oder als Akt der Selbstlosigkeit, ist den Leuten in Gaza und Israel vermutlich ziemlich egal.

      Die Welt rückt doch zusammen. BRICS, EU-Aufrüstung, ...

    • @ilka duge:

      „… Gottseidank geht der Friedensnobelpreis 2025 dieses Jahr an eine Venezolanerin.“



      Was denken Sie, wie erleichtert und froh ich heute morgen war, diese Nachricht zu hören.

  • Trump soll also nach Meinung einiger hier ruhig den Friedensnobelpreis bekommen? Das macht mich ziemlich fassungslos. Die Kriegsführung der israelischen Armee in Gaza hat bis heute zig zehntausend Zivilisten das Leben gekostet, ein Großteil davon waren Kinder. Dieses Vorgehen war nur möglich, weil die USA und eben auch Trump seit seinem Amtsantritt Israel politisch und v.a. militärisch unterstützt haben. Sie sind damit direkt mitverantwortlich. Wie kann man angesichts dessen ernsthaft den Friedensnobelpreis für Trump befürworten?!

    • @petermann:

      Sie haben ja Recht mit dem was Sie schreiben, aber erlauben Sie mir die leicht polemische Gegenfrage: Wie kann man angesichts bisheriger Preisträger wie Henry Kissinger, Shimon Peres, Yassir Arafat oder Barack Obama -allesamt Kriegsverbrecher - so viel darauf geben wem fünf Norweger diesen Preis verleihen? Da ist doch die Realität in Israel-Palästina deutlich entscheidender und wenn der Preis für den Orangenen ein Ansporn ist irgendetwas an der Situation dort zu verbessern, immerhin. Er ist nunmal leider der Einzige, der Netanjahu und Konsorten Einhalt gebieten kann.

  • Damit bekommen Theodore Roosevelt, Woodrow Wilson, Jimmy Charter, und Barack Obama Zuwachs - Donald Trump wird Friedensnobelpreisträger werden.



    Er wird kein würdiger Träger sein, aber ein verdienter - das muss man ihm zugestehen.



    Freuen wir uns also heute schon auf seine Rede, dass er der großartigste Träger aller Zeiten ist, dass es ihm alle niemals gönnen wollten, außer Gott natürlich, etc...



    Wenn er jetzt noch einen Frieden zwischen der Ukraine und Russland vermittelt bekommt - und ich gestehe ihm da durchaus Chancen zu - dann wird ihn der Papst zu Lebzeiten noch heilig sprechen...



    Die letzten 10 Jahre der Weltgeschichte sind ein einziges absurdes Theater - eine schwarze Satire wie man es früher nur aus dem dänischen Kino kannte.



    Welt, Diplomatie, Politik, alles steht auf dem Kopf.

  • Ich hoffe, dass es diesmal wirklich klappt... eigentlich fast zu schön, um wahr zu sein.



    Von mir aus kann dann auch Trump den Friedensnobelpreis bekommen, es gibt Wichtigeres als das.



    Manchmal sind nicht die Ober-Moralisten die Friedensstifter, sondern die Hardliner. Erinnert sei an Anwar as-Sadat und Begin, die den Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel schlossen.



    Für Gaza und auch für Israel wäre es schon gut, wenn es den Waffenstillstand wirklich gibt...

  • Warten wir doch einfach mal 2, 3 Tage ab ...

  • Waffenstillstand ist kein Frieden, auch Kein-Krieg ist noch kein Frieden. Bis zu einem echten Frieden ist noch ein langer Weg, aber jeder noch so lange Weg beginnt bekanntermaßen mit einem ersten Schritt.



    Schade nur, dass es der Hamas gelungen ist im Austausch gegen die letzten 20 überlebenden Geiseln, 2000 Verbrecher freizupressen, die ganz sicher kein Interesse an Frieden mit Israel haben.

  • Israel hält sich ja jetzt schon nicht dran mit der Bombardierung aufzuhören. Habe gerade auf AlJazeera und BBC gesehen wie da einfach weiter bombardiert wird.

    • @Martha:

      Ja, es ist unfassbar! und wenn es jetzt nicht gelingt, dann sind wieder die Palästinenser schuld....

    • @Martha:

      Israel wird bestimmt nicht aufhören, bevor die Hamas wirklich zugestimmt hat.

      Deshalb passt : jetzt schon nicht " nicht.

  • Kein Frieden, eine Waffenruhe. Wenn wieder aufmunitioniert wurde, geht es weiter. Begreift es endlich, bitte!! Die Hardliner beider Seiten wollen kein friedliches Miteinander. Und solange sich das nicht ändert, solange jede Fraktion auf ihrer Maximalforderung besteht, wird es in diesem Landstrich keinen dauerhaften Frieden geben.

  • Niemals dürfen wir Trump auch nur zugestehen, dass er etwas tolles geleistet hat. Das wäre sonst ein Verrat unserer Werte. Seine Vergangenheit und die Gegenwart haben es immer wieder gezeigt.

    Die Amerikanisierung des Gazastreifens und des Westjordanlandes wird ein großer Fehler sein. Ich bevorzuge weiterhin ein vereinigtes, nichtimperiales Großisrael, in denen Juden und Muslime die gleichen Rechte haben, und beiden (oder keinem) das Land gehört. Dafür sollten die Menschen in Gaza eintreten. Nur mit Koexistenz verfeindeter Religionen wird es Frieden geben. Nicht mit McDonalds und Mastercard. Aber stattdessen wollen alle diesen Deal, weil immerhin kommt dieser Deal von einem Diktator, der seine eigene Bevölkerung leiden lässt (siehe ICE) und sowas kann ja nur was tolles sein.

  • Wenn die Geiseln endlich frei sind, wird Netanjahu schon einen Grund finden, den Krieg fortzusetzen. Und Trump's Interesse an der Einhaltung des Plans wird nach dem morgigen Tag schnell wieder nachlassen.

    • @petermann:

      Bis übers Wochenende wird sein Interesse schon noch anhalten … schließlich will er sich von seinem Buddy Netanyahu die Lobhudeleien wegen dieses Gaza-Deals höchstpersönlich abholen. Der hat ihn ja auch für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen … leider etwas spät, denn das Nobelpreis-Komitee hatte abschließend schon vor der Einigung zwischen Israel und der Hamas getagt.

    • @petermann:

      "Wenn die Geiseln endlich frei sind, wird Netanjahu schon einen Grund finden, den Krieg fortzusetzen."



      Nur gut, dass die Friedensengel von der Hamas ihm dazu keinen Grund liefern werden, gell?



      "Trump's Interesse an der Einhaltung des Plans wird nach dem morgigen Tag schnell wieder nachlassen."



      Sicherlich, ja. Es ist halt eine Chance, eine Möglichkeit. Das ist mehr als man vor etwa einem Monat sagen konnte.



      Wer Krieg will, wird ihn bekommen...

    • @petermann:

      Das sehen andere Kinderzimmer-Islamisten sicher ähnlich, aber selbst die Hamas kann den antiimperialen Kampf nicht unendlich von Solidaritätsbekundungen führen, während Gaza immer weiter in Schutt und Asche gebombt wird.

      • @nihilist:

        Es darf bezweifelt werden, dass die Hamas einen antiimperialen Kampf führt. Ihr Programm sagt wohl etwas Anderes und das ihrer Förderer auch.

      • @nihilist:

        Nein, das kann die Hamas sicher nicht. Aber interessanter sind hier wohl die israelischen Motive, jetzt dem 20-Punkte-Plan zuzustimmen, um dann später - nach der Geiselfreilassung - zu behaupten, die Hamas habe wieder angefangen … denn die werden ihre Waffen ganz bestimmt nicht niederlegen.



        Ich denke, dass es kein großes Bedauern in der israelischen Regierung geben wird, wenn der Gaza-Friedensplan scheitert … schließlich will Smotrich darüber die Koalition nicht platzen lassen, auch wenn er sich jetzt vehement gegen diesen Plan ausspricht und unterstreicht, dass an der Vernichtung der Hamas festgehalten werden müsse. Wie soll das anders erreicht werden als durch eine Fortsetzung des Krieges?



        Eine wirkliche Meinungsverschiedenheit wird in dieser Frage zwischen dem Likud und seinen rechtsextremistischen Koalitionspartnern kaum bestehen.



        Und den Zorn Trumps muss Netanyahu auch nicht fürchten, sollte das Abkommen platzen. Im Zweifel sind immer die Palästinenser schuld und die USA werden immer in Nibelungentreue fest zu Israel stehen.

  • "Danke an US-Präsident Trump"



    Man könnte daran zu zweifeln beginnen, dass sich die Probleme der Welt nur mit Vernunft lösen lassen.



    Aber lassen wir das Ganze mal auf uns zukommen. Noch ist ja nicht aller Tage Abend.

  • Trump als Friedensmacher in Israel und Palästina, aber als Kriegstreiber bei sich daheim. Und dafür den Friedensnobelpreis? Hoffentlich nicht!

    • @Anna 2025:

      Wäre ich im Nobelkomitee, dann würde ich jeden von vorneherein ausschließen, der wiederholt lautstark den Friedensnobelpreis für sich selbst einfordert. Der Mangel an Reife, Demut und Character ist einfach zu eindeutig. Trump benimmt sich weiterhin wie ein Kind im Kindergarten.

      • @Winnetaz:

        Jo, genauso wirkt Herr Trump. Aber wenn er den Frieden gebracht hat, was abzuwarten und im Detail zu klären ist, was dann? Ist das Ergebnis an der Stelle nicht wichtiger als sein ekliger Narzissmus? Da beiße ich gerne in den sauren Apfel "Friedensnobelpreis für Trump" (...was für eine Vorstellung...da kann man schonmal Tüten verteilen) wenn dafür das Sterben endet.

    • @Anna 2025:

      "Und dafür den Friedensnobelpreis? Hoffentlich nicht!"



      Warum nicht? Wenn er das tatsächlich hinkriegt (was ich nicht wirklich glaube, aber wir werden sehen), hat er ihn mehr verdient als manch anderer vor ihm.

    • @Anna 2025:

      Natürlich ist Trump für Frieden, aber erstmal möchte er gewinnen: gegen die Palästinenser, gegen Russland, gegen China, gegen Venezuela etc.

      Das Lied "Frieden" von der Band K.I.Z. trifft dieses Prinzip auf den Punkt:

      www.youtube.com/wa...9JbI&start_radio=1

  • Eine gute Nachricht, die hoffen lässt. Wenn es klappt, wem ist dann der Verdienst dafür zuzurechnen? Ich wage es kaum zu schreiben, aber Donald Trump war daran nicht unwesentlich beteiligt. Ansonsten fällt mir kein westlicher Politiker ein, der irgendetwas erreicht hätte. Bin gespannt auf die Meinung der Foristen.

    • @Nachtsonne:

      Es waren viele beteiligt. Entscheidend soll wohl ein Treffen mit arabischen Staaten gewesen, auch die Türkei beteiligt gewesen sein.



      .



      www.theguardian.co...-done-donald-trump



      .



      Und Tony Blair hat, im Hintergrund, wohl auch eine wichtige Rolle gespielt haben.



      .



      Trump selbst - folgt wan diesem Artikel im Guardian - muss auf beide Seiten enormen Druck ausgeübt haben.

  • Den Menschen im Gaza-Streifen wünsche ich, dass sie endlich Frieden haben. Der Hamas die völlige Auslöschung, denn mit der Hamas wird es nie wirklich dauerhaft Frieden geben. Von Israel erwarte ich, dass sie diesen Frieden ernst nimmt, und nicht einmal über Annektierung von Gebieten nachdenkt.

    • @Hans Dampf:

      Au ja bitte gern.

    • @Hans Dampf:

      Wenn die Hamas so dumm ist weiter zu kämpfen, wird Israel Gaza am Ende doch noch annektieren. Trump wird Netanyahu dabei nicht in die Speichen fallen, obwohl sein 20-Punkte-Plan dann scheitern wird.



      Genau so wenig, wie er mit Putin weitergekommen ist, was die Ukraine betrifft, hat er es dann in Nahost geschafft, Frieden zu stiften. Spielzeug kaputt und Friedensnobelpreis in weiter Ferne.



      Macht nichts, er kann sich dann eben wieder seinem vorrangigen Ziel widmen: der Bekämpfung seiner politischen Gegner im Inneren und dem Umbau der USA zu einem autoritären Präsidialstaat.

  • Wann kann man wirklich mal von Frieden sprechen? Das ist ein langer Prozess und bei so viel Wut, Hass und Trauer wird es eher Jahrzehnte dauern bis Juden und Palästinenser wirklich friedlich zusammen leben. Wer kann da helfen?

  • Israel und die Hamas haben sich auf eine erste Phase eines Friedensplans geeinigt. Noch sind Fragen offen – aber auf beiden Seiten herrscht erstmal Freude.



    ---



    Sicher?

    Schon mal beim israelischem Regierungschef, seinem Kabinett & den DIE stützenden Koalitionsparteien nachgefragt, von DENEN eine verbindlich, glaubwürdige Antwort bekommen?

    Btw. Noch steht das Abkommen nur auf dem Papier!



    Wie die noch offenen Punkte ausgefüllt werden & ob DAS o.a. in der "Realität" eingehalten wird, steht "in den Sternen"!

    Genau so die "Garantie" des o.a. für die Palästinenser & Israelis!

    Ps. Die UN hat schon zig "Papiere" mit Mehrheit verabschiedet, die niemand ernst nahm, durchsetzte. Es wurden auch schon mehrfach ähnliche Abkommen zw. den Beteiligten gebrochen & kein Verstoß dagegen "robust" beantwortet!

    Genau DA ist mMn. DER "Knackpunkt" auch dieses Abkommens! Neben dem "Initiator" auf dessen "Worte & Handeln" sich auch niemand mehr verlassen kann&darf!

    • @Sikasuu:

      Nach Verlautbarungen will der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich im Kabinett gegen den 20-Punkte-Plan stimmen, aber er will deswegen nicht die Koalition mit Netanyahu platzen lassen.



      Ich bin daher wenig optimistisch, dass der Waffenstillstand zwischen IDF und Hamas lange halten wird. Smotrich hatte ja auch angekündigt, dass nach der Geiselfreilassung am Ziel festgehalten werden müsse, die Hamas zu vernichten.



      Sind die letzten Geiseln erst freigelassen, gibt es für die israelische Seite keinen Grund mehr, den Krieg nicht fortzusetzen. Bekanntermaßen waren die Geiseln für viele Israelis der Grund, gegen diesen Krieg (und gegen Netanyahu) zu sein, nicht die Grausamkeit der israelischen Kriegsführung in Gaza.



      Und Trump wird schnell wieder das Interesse an diesem seinen „Kind“ verlieren (wie auch an der Ukraine), wenn die Konfliktparteien nicht nach seiner Facon mitspielen. Den Friedensnobelpreis wird er ohnehin nicht bekommen.

  • Jetzt heißt es hoffen, dass es so kommt!

  • Ja, unbedingt jetzt das Kleingedruckte als Probleme nach vorne ziehen! Freuen, oder Respekt, dass Bewegung ins Spiel kommt? No!



    Wir sollten anerkennen, dass Trump da seine Punkte macht. Auch wenn, naja... jetzt will ich auch schon wieder!

  • Das ist die beste Nachricht seit langem für Gaza und Israel. Ich muss zugeben, dass ich überrascht bin, dass es diese Einigung gibt.

    Der Autor stellt die richtigen Fragen zu den immer noch offenen Punkten: "Bis wohin sollen sich die israelischen Truppen zurückziehen? Wie steht die Hamas zu der Bedingung, ihre Waffen abzugeben, was sie stets abgelehnt hatte?"

    Für mich kann die Antwort nur lauten: Israel sollte sich komplett zurückziehen und die Sicherung des Gaza-Friedens neutralen internationalen Truppen überlassen. Denn die Hamas wird die Waffen ganz sicher nicht abgeben und die möglichen neuen Konfrontationen mit der dann immer noch bewaffneten Hamas würde Israel dann nicht selbst führen müssen.

    • @Winnetaz:

      Die Hamas wird alles daran setzen, weiterhin ihre Terrorherrschaft im Gazastreifen fortzuführen.

      Das Spiel beginnt jetzt wieder von vorne. Die Hamas wird wieder aufrüsten und dann wird es bald wieder Raketen auf Israel regnen.

      Solange der IRAN in der Region als Regionalmacht mit dem Ziel der Vernichtung Israels existiert, wird es keinen Frieden geben.

    • @Winnetaz:

      Und wer schickt seine neutralen Truppen nach Gaza, um sie dort bei der ersten Gelegenheit massakrieren zu lassen?

    • @Winnetaz:

      Welche Länder waren in dem Konflikt denn bitte neutral und sind bereit echte Truppen in mögliche Kampfhandlungen zu schicken?

    • @Winnetaz:

      Auch aus meiner Sicht ist die größte Befürchtung, dass sich die IDF eben nicht komplett aus Gaza zurückziehen werden. Und ich teile Ihre Einschätzung, dass die Hamas auch nicht freiwillig ihre Waffen abgeben oder sich entwaffnen lassen wird, erst recht nicht, wenn die Israelis in Gaza präsent bleiben. Dann wird alles von Neuem losgehen, sobald die Geiseln frei sind.



      Internationale Truppen mit starkem Mandat wären wahrscheinlich das Beste, was eine nachhaltige Friedenssicherung für Gaza gewährleisten könnte … das setzt allerdings den aufrichtigen Friedenswillen beider Seiten und den vollständigen Abzug der israelischen Armee voraus. Denn niemand möchte im Zweifelsfall gegen israelische Soldaten kämpfen oder sich bei der zwangsweisen Entwaffnung der Hamas eine blutige Nase holen.



      Dass Trump sich weitergehend engagiert und US-Truppen zur Friedenssicherung nach Gaza schickt, ist auch unwahrscheinlich … er schickt lieber die Nationalgarde in US-Städte, um die Demokraten im Inneren zu bekämpfen. Seine Wähler würden ein militärisches Engagement der USA in Gaza (mit Bodentruppen) wohl auch kaum goutieren

      • @Abdurchdiemitte:

        Ich würde Ihnen voll zustimmen, glaube aber, dass Ihre Gedanken nur greifen, wenn der Rückzug der Israelis sich nicht auf Gaza beschränkt. Die Waffenruhe ist zu fragil um beinahe tägliche Übergriffe und Auseinandersetzungen in der Westbank auszuhalten. Aufgrund der illegalen Siedlungen wird damit natürlich ein noch viel größeres, komplizierteres Thema aufgemacht, aber wenn der Waffenstillstand irgendwie langfristig halten soll führt daran, glaube ich, kein Weg vorbei.

        • @Residente:

          Man muss in diesem Konflikt nur aufpassen, nicht zu viel auf einmal zu wollen.



          Hier geht es allein um eine Beendigung des Krieges in Gaza - und das steht schon auf wackeligen Füßen - und nicht um das Ende der israelischen Besatzung im Westjordanland.



          Falls es mit diesem 20-Punkte-Plan klappen sollte, könnte das natürlich eine Dynamik auslösen, die eine reale (nicht bloß symbolische) Anerkennung Palästinas als souveränen Staat zur Folge hätte. Aber das liegt alles noch in weiter Ferne und ich hoffe, dass die Regierungen GB‘s, Frankreichs, Kanadas usw., die sich jetzt für die Palästinenser aus dem Fenster lehnen, auch die Puste haben, ihr Ziel weiter zu verfolgen (in Frankreich z.B. sieht’s wegen der innenpolitischen Turbulenzen, in denen Macron derzeit steckt, damit schon mal schlecht aus und auch in GB sitzt Reform UK dem Premier im Nacken).



          Zuweilen denke ich, dass unsere Bundesregierung mit ihrem abwartend-vorsichtigen Kurs in diesem Konflikt der palästinensischen Sache einen viel größeren Dienst erweist.

    • @Winnetaz:

      Andererseits wird es Israel sehr viel schwerer fallen, auf erneute Aggressionen durch Raketenbeschuss zu antworten, wenn die Gefahr besteht, dabei internationale Truppen zu treffen. Wie es um die Bereitschaft und Fähigkeit dieser internationalen Truppen bestellt sein wird, Hamas, PIJ, PFLP etc zu konfrontieren, steht auch auf einem anderen Blatt. Mit Blick auf die Geschichte von UNIFIL in Libanon bin ich da auch erstmal nicht so optimistisch… aber ja, ich bin auch froh, dass der Krieg endlich enden und die letzten Geiseln endlich frei kommen könnten.

      • @rabu:

        "Andererseits wird es Israel sehr viel schwerer fallen, auf erneute Aggressionen durch Raketenbeschuss zu antworten, wenn die Gefahr besteht, dabei internationale Truppen zu treffen."



        Hat das Israel im Fall der Hisbollah im Libanon gestört?