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Flucht aus AfghanistanZurück zu #RefugeesWelcome

Statt zu flüchten sollten die Menschen in Afghanistan lieber für ihr Land kämpfen, fordern Wohlstandsdeutsche. Menschenleben scheinen ihnen egal zu sein.

Kabul am 16. August: Frauen und ihre Kinder versuchen, aus Afghanistan zu flüchten Foto: reuters

D ie Menschheit zeigte sich in den vergangenen Tagen wieder von ihrer grausamen Seite. Die islamistischen Taliban nutzten die Gleichgültigkeit des sogenannten Westens, um in Afghanistan wieder Menschen zu unterdrücken, sie zu ermorden. Am Flughafen in Kabul klammerten sich verzweifelte Afghanen an Militärflugzeuge, mehrere Menschen könnten in den Tod gestürzt sein. Politische Ent­schei­dungs­trä­ge­r*in­nen in Washington, Brüssel und Berlin nannten den Einsatz trotzdem „einen Erfolg“ oder übten sich im lauten Schweigen. In Deutschland betonten Clown-Politiker*innen, „ein 2015 dürfe sich nicht noch mal wiederholen“. Hauptsache raus, Hauptsache nichts damit zu tun haben. Dabei kann man sich nicht raushalten, wenn man bis zum Hals in etwas drinsteckt.

Wer glaubt, das sei der Gipfel der westlichen Unmenschlichkeit, hat leider noch zu viel Hoffnung in diese herzlose Welt. In sozialen Medien musste ich lesen, wie sich Deutschdeutsche empören. Nicht darüber, dass ihre Regierung über zwanzig Jahre die Menschen in Afghanistan ins Verderben gestoßen hat. Diese Deutschdeutschen regten sich „über so viele junge Männer“ auf, „die sich auf die Flucht gemacht haben, anstatt für ihr Land zu kämpfen“.

Es war mir schon vorher klar, dass man aus einigen Deutschdeutschen die Obsession mit „Blut und Boden“ nicht herausbekommen würde, aber das Timing, während Flüchtende von Flugzeugen zerfetzt werden, ist schon hart über der Grenze der Geschmacklosigkeit.

Sie stellen Nation vor Menschenleben, das muss man emotional erst mal können. Ihnen ist egal, dass Menschen um ihr Leben fürchten; sie denken sich die Welt als Computerspiel, in dem man herumballert und dabei Spaß an der eigenen völkischen Verbohrtheit haben kann. Mit ihrem Hass, ihrer Freude über sterbende Menschen, ihrem grenzenlosen Unwissen bei gleichzeitigem Gratismut sind diese Deutschdeutschen eine Schande. Nichts mehr. Halt einfach deine Fresse, du hässliches, ekelhaftes, völkisches Deutschland! Niemand braucht dich.

Purer Rassismus

Das ist jetzt ein bisschen hart? Hier eine Zugabe: So ein hässlicher Deutschdeutscher schrieb in einem hässlichen Kommentar, dass die flüchtenden Afghanen doch ihre Frauen und Kinder schützen sollten, anstatt auf „unsere Kosten“ in Deutschland ein schönes Leben anfangen zu wollen. Er schrieb, es handle sich um Weicheier, die man hier nicht haben wolle.

Die Ironie: Jene afghanischen Männer, die es in den vergangenen Jahren nach Deutschland geschafft haben, werden von denselben Deutschdeutschen pauschal als gewalttätig und übermännlich dargestellt. Ja, was denn nun? Euer Rassismus widert mich an.

Umso wichtiger ist es in diesen Tagen zu betonen: Egal ob sie sich zuvor „nützlich“ gemacht haben, egal ob sie mit den ach so tollen „westlichen Werten“ kompatibel oder einfach nur in Gefahr sind, #RefugeesWelcome.

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Mohamed Amjahid
Mohamed Amjahid ist freier Journalist und Buchautor. Seine Bücher "Der weiße Fleck. Eine Anleitung zu antirassistischem Denken" und "Let's Talk About Sex, Habibi" sind bei Piper erschienen. Im September 2024 erscheint sein neues, investigatives Sachbuch: "Alles nur Einzelfälle? Das System hinter der Polizeigewalt" ebenfalls bei Piper.
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58 Kommentare

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  • "Halt einfach deine Fresse, du hässliches, ekelhaftes, völkisches Deutschland!"



    Diese Polemik ist selbst ein Deasaster, passt also gut zur Situation in Afghanistan. Hetzen, spalten, pauschalisieren - wie mit diesem Arsenal der Unmenschlichkeit eine bessere Welt entstehen soll, erschließt sich mir nicht. Man zeigt mit dem Finger auf andere, während vier Finger auf einen selbst zurückzeigen.

    • @Running Man:

      Ja. Es gibt ganz bestimmt Dinge, über die man sich in Bezug auf die deutsche Afghanistan-Politik empören kann. Ich habe inzwischen einige interessante und traurige Fakten erfahren, von Expert*innen oder Journalist*innen, die zumindest zum Thema recherchiert haben.



      In diesem Artikel findet man NICHTS davon. Nur reine Polemik, bei der vor allem nur die Ressentiments des Autors gegen Deutsche deutlich werden. So überzeugt man niemanden und senkt allgemein das Niveau einer Zeitung.

  • Meint Herr Amjahid, deutsche Soldaten müssten gegen die Taliban kämpfen und sterben? Das ist meiner Meinung nach ein bisschen viel verlangt.

  • "Those who have never fought for the colours they fly, should be careful about criticising those who have."

    Tom Tugendhat, britischer Palamentsabgeordneter und ehemaliger Soldat seiner Majestät, hat es meiner Meinung nach auf den Punkt gebracht. Das wir jetzt jeden der Hilfe benötigt retten müssen und das viele Fehler in Afghanistan gemacht wurden, völlig außer Frage. Aber Herr Amjahid schreibt sich hier unkontrolliert den Frust von der Seele, auch das verstehe ich. Aber ich lese hier nichts, was er praktisch besser gemacht hätte oder sich jemals dafür eingesetzt hätte.

    mobile.twitter.com...428006061735387137

    Nochmal der Spendenlink für die afghanischen Ortskräfte.

    www.betterplace.or...fte-in-deutschland

  • "Umso wichtiger ist es in diesen Tagen zu betonen: Egal ob sie sich zuvor „nützlich“ gemacht haben, egal ob sie mit den ach so tollen „westlichen Werten“ kompatibel oder einfach nur in Gefahr sind, #RefugeesWelcome."

    So easy peasy geht es nicht. Es kommt nicht auf das deutsche #RefugeesWelcome Feeling-Good Klima und darauf an Flüchtlinge einzusammeln wie Twitter-Follower, sondern darauf möglichst vielen Flüchtlingen schnell zu helfen.

    Die räumliche Nähe, insbesondere der freie Grenzübergang ist da essentiell. DeutschDeutschLinkes Marketing ist da eher nebensächlich.

  • "Die islamistischen Taliban nutzten die Gleichgültigkeit des sogenannten Westens, um in Afghanistan wieder Menschen zu unterdrücken, sie zu ermorden."

    So so Herr Amjahid. Der Taliban bekommt also noch nicht einmal ohne den Westen einen eigenständigen brutalen Fundamentalismus hin gg. Frauen, Mädchen, Oppositionelle ...

    Ist es nicht en wenig paternalistisch, dass Sie Terroristen/Brutalos or whatever nicht mal in ihre üblen Wut einen eigenständigen Willen zutrauen.

  • Dem Autor scheint nicht klar zu sein, dass diese Idee - dass man für sein Land (und damit für seine Freiheit, seine Familie etc.) kämpfen soll - überhaupt nichts typisch Deutsches ist. Ich habe sie in den letzten Tagen als Vorwurf in den sozialen v.a. in englischer Sprache gesehen, von Angehörigen aller möglichen Nationen. Praktiziert wurde das - zum Glück - vor 80 Jahren in Europa gegen die Nazis, oder z.B. in neuerer Zeit von Kurden oder Jesiden gegen den IS. Wie angebracht eine solche Forderung in der jetzigen Situation in Afghanistan ist, ist eine andere Frage. Ich habe aber mutige afghanischen Frauen in Interviews gesehen, die genau dies forderten und Waffen haben wollten.

    • @LeandraM:

      Nun ist aber die "Idee - dass man für sein Land (und damit für seine Freiheit, seine Familie etc.) kämpfen soll" ohne weitere inhaltliche Bestimmung komplett beliebig und damit wertlos. Selbst die Taliban haben nicht das geringste Problem sich auf den Kampf für die Freiheit zu berufen:



      "Wir haben das erreicht, was wir gewollt haben, nämlich die Freiheit unseres Landes und die Unabhängigkeit unseres Volkes." (Taliban-Sprecher Mohammad Naeem) [1] Soll man das nun bejubeln, oder vielleicht doch eher zum Anlass nehmen dem Kampf "für sein Land" mit größerer Skepsis zu begegnen?



      Die Vorwürfe an die afghanische Armee sind nicht anderes als ein westliches Rechtfertigungsnarrativ. Ddie Wahl "für sein Land" zu kämpfen existierte dort nicht, sondern lediglich die sich für das temporäre Fortbestehen der korrupten, dysfunktionalen und scheindemokratischen Regierung, deren Dauerhaftigkeit nach dem Abzug auch ohne die Talibanoffensive fraglich gewesen wäre, abschlachten zu lassen oder eben das eigene Leben zu retten. Ich wüsste wie ich mich entschieden hätte.



      [1] www.tagesschau.de/...iban-sieg-101.html

      • @Ingo Bernable:

        Mal angenommen der Westen hätte sich nie dort engagiert.



        Wäre die Situation anders gewesen, als ich jetzt auch ist?



        Mit vielen Toten und vielen Milliarden Euro und Dollar hat der Westen einige Menschen in Afghanistan wenigstens einige Jahre westliche Kultur und Demokratie „schnuppern“ lassen.

        Jetzt tritt eben wieder der Zustand den es ohnehin gegeben hätte, wenn der Westen nie etwas getan hätte.

        Das mag man bedauern, aber es ist nicht die Schuld des Westens dass die Aufklärung Afghanistan nie erreicht hat, Dass die Verhältnisse so sind wie sie nun mal sind: patriachalisch, autoritär, undemokratisch, religiös-extremistisch etc.

        Ohne den Westen wären sie es auch, aber schon viel länger…

      • @Ingo Bernable:

        Klar, die Nazis hatten ja auch dazu aufgefordert, für Deutschland zu kämpfen, und das war natürlich fatal. Vielleicht sehen wir in Deutschland deshalb oft nur diese eine Seite, und nicht die andere: dass es auch manchmal notwendig sein kann, "für sein Land" zu kämpfen, um die Freiheit zu erhalten.

      • @Ingo Bernable:

        Nun, wer gegen die Taliban kämpft, kämpft zunächst einmal für die Freiheit. Deswegen wollen ja auch manche Frauen zu den Waffen greifen und haben schon demonstriert. Auch wenn die Regierung korrupt war, so gab es doch einige Freiheiten, v.a. für Frauen und Mädchen, die es jetzt nicht mehr geben wird. Ihnen droht Zwangsverheiratung, Vergewaltigung, Folter und Ermordung bei den geringsten "Vergehen". Das kann die eigene Familie treffen und das kann eine große Motivation sein. Das Familienmitglieds eines DW-Journalisten wurde schon ermordet Im Zweiten Weltkrieg z.B. haben auch die meisten Ukrainer letztlich für Stalin gekämpft, auch wenn sie ihn hassten, weil sie ihn, gegenüber den Nazis, als das kleinere Übel ansahen. Natürlich muss man alles im Kontext sehen und jeder wird für sich entscheiden.

    • @LeandraM:

      Wo steht das dies nur ein deutsches Problem ist? Es geht um die deutsche Landschaft und Kommentare von bestenfalls völlig geistig verwirrten, meist aber nur dummen braunen Gesocks.



      Und ist es wäre in jedem Land ein scheiß rassistischer Kommentar wenn er so erfolgt. Hier ging es aber um Deutschland und dessen soziale Medien und nicht aus den USA oder Co.

      Das übliche whataboutism.

      • @Daniel Drogan:

        Mir sind diese Kommentatoren auch nicht gerade sympathisch. Herr Amjahid bringt aber die Forderung zu kämpfen in Zusammenhang mit "Blut und Boden" - und das ist Unsinn. Das Problem ist ja gerade, dass er alles nur im deutschen Rahmen sieht, und dadurch verengt. Waren etwa die Russen und Polen, die vor 80 Jahren für ihr Land gegen die Nazis gekämpft haben, deshalb selbst Nazis? Oder er er beschwert sich darüber, "Nation" würde in solchen Forderungen vor "Menschenleben" gestellt. Das "Nicht-Kämpfen" fordert aber in diesem, wie in vielen anderen Fällen, auch viele Menschenleben: Die Opfer der Taliban sind in diesem Fall v.a. diejenigen, die nicht flüchten können. Wir können nicht ganz Afghanistan evakuieren. Die ganze Welt fragt sich, warum die Afghanen, mit ihrer bewaffneten und ausgebildeten Armee, nicht gekämpft haben. Dafür gibt es sicher mehrere Erklärungen. Gleichzeitig beklagt sich Herr Amjahid über die "Gleichgültigkeit des Westens", die an allem schuld sei. Westliche Soldat*innen sollen also seiner Meinung nach für Afghanistan kämpfen und sterben, von Afghanen darf man das aber nicht fordern?

  • Die Linke hat seit Jahren den Abzug deutscher Truppen aus Afghanistan gefordert, der Satz "Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt." wurde von vielen auch mir ins lächerliche gezogen und die Militärpräsenz als Imperialistisch gedeutet, hab ich auch so gesehen...Wir, die den Abzug doch gefordert haben werden nun mit der bitteren Realität konfrontiert, wenn wir jetzt behaupten der Abzug sei unverantwortlich, dann müssen wir mal Hinterfragen, was wir denn die letzten Jahrzehnte so schön gefordert haben? Egal wie mans macht es ist falsch...

    • @Seitenwechsel:

      Meine Hochachtung für Ihren Kommentar.

  • Es gibt da so schöne deutschdeutsche Redewendungen:



    -Sich an die eigene Nase fassen



    - zuerst vor der eigenen Haustür kehren



    - sich selbst an den eigenen Haaren aus dem Dreck ziehen



    Da kann sich der nicht- deutschdeutsche Autor gerne was Passendes aussuchen.



    Und: was wäre denn seine Lösung: alle Afghanen minus 70000 Taliban flüchten nach Deutschland?

  • Wer meint, dass des Westens oder auch Ostens (ex-UDSSR) nicht die Ursache "des Unglücks" sei, liegt leider ziemlich daneben.



    Der Artikel des National Geographic gibt einen guten Überblick:



    www.nationalgeogra...storischen-bildern

    Für weiter Interessierte, wie Afghanistan zu Afghanistan wurde und die Zeit davor ist das hier interessant:



    www.impuls-afghani...ergruende&Itemid=8

    • @DaniH:

      Deutschland spielte dort vor 2001 aber keine Rolle.

  • Falsche Überschrift zu undifferenziertem Artikel.



    'Zurück zu #refugees welcome' löst ja die Probleme vor Ort nicht.



    Unbestritten wurden von Seiten Deutschlands, den USA und den anderen beteiligten Staaten erhebliche Fehler und Fehlscheinschätzungen begangen.



    Angefangen bei der Intervention vor 20 Jahren, über die unsäglichen Zwischenfälle in Kundus unter tatkräftiger Beteiligung der Deutschen bis hin zum Versagen Aller zum jetzigen Zeitpunkt.



    Aber nicht unerwähnt bleiben darf, dass die afghanische Regierung in 20 Jahren nicht in der Lage war, zivilgesellschaftliche Strukturen zu schaffen, die den Menschen vor Ort weiterhelfen. Insbesondere der Landbevölkerung wurde keine Perspektive geboten, ihre präkere Situation zu verbessern. So trieb die Regierung diese quasi in die Arme der eigentlich nur 30-40.000 Mann starken Terrormiliz, die mit ihren Drogendollars gezielt 'Hilfe vor Ort' boten.



    Dass den Ortskräften und anderen vor Verfolgung und Tod bedrohten Menschen die Möglichkeit einer Evakuierung gegeben werden muss, steht ausser Frage.



    Herr Amjadid hilft mit seinem Artikel aber niemanden. Sei es einen etwaigen Informationstandard zu erhöhen, noch ein konkretes Meinungsbild zu untermauern. Schade um die Zeilen.

    • @Klaus Waldhans:

      "Aber nicht unerwähnt bleiben darf, dass die afghanische Regierung in 20 Jahren nicht in der Lage war, zivilgesellschaftliche Strukturen zu schaffen, die den Menschen vor Ort weiterhelfen. " Die frage ist doch ob sie es überhaupt konnten. Wir wissen doch aus dem Irak schon das die Marionetten nicht alles dürften. Sie dürften z.B. nicht mit dem Iran handel führen. Denn wer das probierte um somit auch steuern und Gelder erheben zu können, würde direkt vom Westen enthauptet, ähm entmachtet.



      Also da muss man dann auch ein wenig genauer drauf schauen. Nämlich was hat der Westen zugebilligt.

  • Kommentare dieser Art kommen üblicherweise vom äußersten rechten Rand. Weder teilen diese Leute "unsere" kulturellen, noch zivilisatorischen noch moralischen Werte.



    Allerdings sind sie - abgesehen vom Gebiet der ehemaligen SBZ - eine marginale Minderheit. Und diese Art Minderheiten gibt es in jedem Land. Und in keinem Land hat man bisher eine Möglichkeit gefunden, dieses Problem dauerhaft zu lösen.

  • Die Kolumne von Herrn Amjahid ist doch sehr emotional. So Begriffe wie Halts Maul Deutschland befördern leider keine ernsthafte Diskussion. Dass viele Deutsche keine ausufernde Migration wünschen, wissen wir ja mittlerweile und auch die Parteien halten sich deutlich zurück. Trotzdem lässt das Leid der Afghanen wohl niemanden kalt und in der Zivilgesellschaft und auch in der Politik besteht eine große Solidarität. Im übrigen sollte man die vergangenen 20 Jahre nicht nur negativ sehen. Als ehemaliger Soldat in Afghanistan kann ich nur von den vielfältigen Bemühungen der Bundeswehr und Hunderten von GO und NGO um die Schaffung einer emanzipatorischen Gesellschaft in MeS berichten. Hintertrieben haben das in der ganzen Zeit die Kämpfer der Taliban, die die Zivilbevölkerung durch Sprengstoffattentate und Morde einschüchterten. Wieviele Schwerverletzte Attentatsopfer, vor allem Frauen und Kinder habe ich im Regional Hospital gesehen, das mit deutschen Steuergeldern gebaut wurde. Ja, es gab einen Plan, das Land aufzubauen und viele haben mitgeholfen. Es hätte einen längeren Atem benötigt.

    • @Leo Bronstein:

      merci

  • Mal abgesehen von der hier zu recht kritisierten, ziemlich reißerisch abgearbeiteten Art und Weise, wie die Umstände und die Historie der Taliban Herrschaft in Afghanistan vom Autor abgearbeitet wird, find ichs absolut verquer, Kommentare in sozialen Medien zum Maßstab zu nehmen.

    Zu jedem erdenklichen Thema wird da von rechts gehetzt und vergiftete Gülle ausgeschüttet. Das ist traurige Realität, jedem bekannt. Welchen Sinn es macht, diese zurecht als "häßlichen Kommentare" bezeichnete Hetze einer immer lauten Minderheit mit durchaus auch häßlichen Zuschreibungen und abfälligen Verallgemeinerungen zu beleuchten erschließt sich mir überhaupt nicht.

    Das Versagen der Politik und speziell, welchen Anteil das Innenministerium bei der Blockade von Evakuierungsplänen gespielzt hat gilt es aufzuarbeiten und nicht das zu erwartende Sandkasten-Getöse aus den Niederumgen des Netzes.

    • @Deep South:

      Wenn die Politik auf Grundlage dieser Hetzschriften aber ihren Vorgehensweise anpasst, und das kann doch niemand mehr in Abrede stellen, ja dann sollten man da schon mal diesen mit Kritik entgegen kommen. Die Blase der Braunen darf ruhig gezeigt werden. Und entsprechend eingeordnet werden, wieso auch nicht?

      • @Daniel Drogan:

        Hör doch auf. Man kann Politikern viel vorwerfen, vor Allem Versagen. Aber die einzigen, die solche "Hetzschriften" als Meining des Volkes deklarieren und ihre Politik an rechten Hasskommentaren ausrichten ist die AfD, vielleicht noch ein paar Unionler vom rechten Rand. Das ist doch nix Neues.

        Niemand muss "die Blase der Braunen" zeigen, jedem ist in 2021 klar, welche Hetze im Netz läuft und wer dahinter steckt. Das wurde oft genug thematisiert.Ganz im Gegenteil, denen wird viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt.

        Die Aufgabe von Journalisten ist es, die Verantwortlichkeiten zu hinterfragen und aufzuzeigen. Und nicht den Fokus auf den geifernden Pöbel zu richten und den damit größer zu machen als er ist.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    In Afghanistan hätte man vermutlich 100 Jahre bleiben müssen und man hätte von Anfang an die Amerikaner überzeugen müssen nicht ständig in korrupte Warlords etc. zu investieren. Selbst die Taliban haben die Amerikaner bezahlt um ihren Nachschub sicher durch Pakistan nach Afghanistan bringen zu können. Diese Korruption hat die natürlich auftretende Korruption verstärkt.

    Letztlich vergeigt haben es aber auch die Afghanen und ja die afghanische Armee hätte besser kämpfen müssen, wobei die Schuld hier eher bei den Generälen zu suchen ist als den einfachen Gefreiten, die haben Gehälter einkassiert, Ausrüstung verkauft und Soldaten gehalten die es nur auf dem Papier gab. Deutschland hat es versucht mit den Limits die Deutschland nun-mal hat (das Deutschland tausende in einen Kampfeinsatz nach Helmand schickt war unrealistisch).

  • " In sozialen Medien musste ich lesen, wie sich Deutschdeutsche empören. Nicht darüber, dass ihre Regierung über zwanzig Jahre die Menschen in Afghanistan ins Verderben gestoßen hat.

    Schreibt Mohamed Amjahid tatsächlich, dass die deutsche Regierung "über 20 Jahre die Menschen in Afghanistan ins Verderben gestoßen hat"? oder welche Regierung hat die Menschen in Afghanistan ins Verderben gestoßen? Und wer/was sind Deutschdeutsche?

  • Die Steigerung zur passiven Toleranz wäre die eigene Beteiligung am Kampf für den Sieg über die Taliban.



    Es ist so wie in Sarajevo: die Stadt wurde 1992-96 belagert und nach dem Abzug der UN-Blauhelmsoldaten wurde sie von den bosnischen Serben überrannt.



    Die Entwicklung in Afghanistan ist konsequent erkennbar seit 2018.

  • @MÜLLER CHRISTIAN

    Thema verfehlt, setzen, sechs.

    Das Problem ist, dass einem aussichtsreichen Kanzlerkandidat nichts anderes einfällt, als dass "sich 2015 nicht wiederholen sollte". Das Problem ist, dass Deutschland sich an einem "nation building" "da unten" beteiligt hat und dann, als es langweilig wurde... "macht's gut, Jungs (und Mädels?)".

    Mensch mag ja zum Militäreinsatz unterschiedlich stehen (persönlich war ich nie sehr warm damit), aber "unsere Werte" verlangen, dass, wenn wir "da reingehen" auch verdammte Verantwortung zu übernehmen bereit sind.

    Und darin versagen wir gerade.

    "Aber die Taliban sind böse ist in diesem Kontext... ach, suchen Sie sich was aus.

    • @tomás zerolo:

      Schon ziemlich perfide wie du hier die Taliban relativierst. Ja kollege, die sind böse.

    • @tomás zerolo:

      Man kann gerne diskutieren, aber mit setzen, sechs beginnt man kein Dialog. Finde ich arrogant und von oben herab.

      Nun zum Kern. Natürlich müssen wir Flüchtlinge aufnehmen und ich fand den Satz mit 2015 unmöglich. Aber ich sehe die Sache differenzierter. Das muss ich tun, da die Welt kompliziert ist.

      Ich lese ein Artikel, in den der Autor nur über Deutsche schimpft, die Verantwortung der Afgahnen für ihr eigenes Land komplett außen vor lässt. Ich lese Dinge wie Deutschdeutsche, Blut und Boden, deutsche Clownpolitiker und so weiter. Als ob alles die Schuld der Deutschen ist.

      Mich ärgert einfach die Einseitigkeit der Kritik und die Beleidigungen.

      Und nochmal, Deutschkand hat sich schlecht verhalten, Ursache für das Unglück ist aber nicht der Westen. Es sind die Taliban, ihre Unterstützer in der afghanischen Bevölkerung, die korrupte afghanischen Regierung und die islamistischen Unterstützer wie Katar oder Pakistan.

      Wenn man eine Liste der Verantwortlichen für diese erstellt sollte man doch dort anfangen, oder? Und nicht sein Frust und seine Verbitterung, die nachvollziehbar ist, an der falschen Stelle abladen.

      • @Müller Christian:

        Es ist doch ein deutsche Medium, also Fokus auf die deutsche Politik. Die amerik. NATO Politik können wir nicht ändern. Von denen der Islamisten ganz zu schweigen. Aber in Abgabe der Verantwortung sind wie Deutschen ja bekannt. Wußten wir ja schon nichts was Nazis so gemacht haben oder?

        • @Daniel Drogan:

          Die deutsche Politik ist aber im Kontext zu betrachten, gerade weil sie für die Entwicklungen in Afghanistan in den vergangenen Jahrzehnten und aktuell nicht richtungsentscheidend war.

          Deshalb ist der nationalistische Blick der diversen Tazartikel kein Stück weiter und informiert eher schlecht.

      • RS
        Ria Sauter
        @Müller Christian:

        Sehr guter Kommentar! Kann Ihnen nur zustimmen!



        Kompliment für Ihre Zurückhaltung angesichts der Provokation!

  • was hätte denn der Autor vorgeschlagen. Noch 20 Jahre da bleiben oder sogar für immer? Wieso sollen den US-Soldaten oder Deutsche dort kämpften, aber nicht die einheimische Bevölkerung?

    Richtig schlau werde ich aus dem Kommentar nicht.

    • @Dr. McSchreck:

      Wer behaupten das die afgh. Armee nicht an den Kämpfen beteiligt war. Was sie nicht hatten waren die aktuellen Waffengattungen die die US-Armee und Co. hatte, sprich die NATO. Und selbst mit diesen Waffen haben die NAto-Kräfte nichts großartiges gegen die Taliban auffahren können. Und dann fordert man es dann ohne die NATO-Kräfte durch die afgh. Armee allein? Wie hätte das gehalten werden sollen? Zum Glück haben die Afghanen ja genug Geld an unsere Waffenindustrie gespendet um die alten Dinger abzukaufen...

      • @Daniel Drogan:

        Die afghanische Armee ist zum größten Teil kostenlos ausgestattet worden. Die Ausrüstung war dem der Taliban in Menge und Qualität weit überlegen. Die Moral jedoch nicht.....

      • @Daniel Drogan:

        Soll das eine Antwort sein. Deutschland war 20 Jahre in dem Land, die USA ebenso. Trump hat zu Beginn seiner Amtszeit angekündigt, dass er die amerikanischen Soldaten zurückholen möchte. Die letzten 10 Jahre ging es angeblich nur noch darum, die dortige Armee und Polizei zu schulen. Und kaum sind die Amerikaner halb auch dem Land, fällte es gleich wieder an die Taliban und "Deutschland" ist schuld?

        Ich finde die Frage nach wie vor berechtigt, was Deutschland denn hätte anders machen sollen. Sie geben mir diese Antwort nicht.

  • Sehen erfreulicherweise nicht alle Deutschen so. Diese hässlichen Kommentare kommen doch aus dem Lager, die sich auch über Regenbogenfahnen bei der EM, über den Kinderwunsch von Jens Spahn, Genderideologie und Frühsexualisierung sowie über den Satz "Wir schaffen das", über Menschenrechte, Antirassismus, Antidiskriminierung und der Bekämpfung von Antisemitismus bzw. gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit usw. aufregen und nur mit Hasskommentaren abreagieren können. Ist momentan also noch eine Minderheit. Und das ist auch gut so und muss auch so bleiben! Daran sollten wir alle arbeiten und uns für die Menschenrechte in diesem Land und außerhalb engagieren. Ich schlage daher vor, dass alle Menschen in diesem Land Menschenrechtsorganisationen unterstützen und/oder zumindest gesamtgesellschaftlich an der Verwirklichung und Verinnerlichung der Menschenrechte mitarbeiten.

    • @Frederik Nyborg:

      Finden sie ihre Pauschisierungen, Schubladendenken und Abwertung nicht selbst daneben? Zeigt es doch, dass Sie keinen Deut besser sind.

      • @Anna Schneider:

        Wirklich, finden Sie, dass ich mit dem AfD-Lager zu unnachsichtig und undifferenziert umgehe? Lassen Sie mich dies kurz überprüfen und die letzten Jahren rekapitulieren ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ...



        Computer sagt Nein zu Ihren Vorwürfen! Ergo: Meine Analyse ist 100 % zutreffend, differenziert und und sogar von der KI bestätigt! Tut mir überhaupt nicht leid, Sie als AfD-Fan in Ihre Schranken weisen zu müssen.

        • @Frederik Nyborg:

          "Meine Analyse ist 100 % zutreffend, differenziert und und sogar von der KI bestätigt!" (F. Nyborg)



          Wie bitte? Analyse? - Diesen wutschnaubenden Rundschlag auf alles was sich bewegt nennen Sie eine Analyse? Und da sich dann doch noch eine regte auch gleich noch mit dem AFD-Hammer eins drüber?



          Ihr Beitrag ist einfach indiskutabel!

          • @LittleRedRooster:

            Aus dem AfD-Lager und wartekonservativen Lager a la Hans Georg Maaßen kommen nun mal homophobe, antisemitische, rassistische und andere menschenverachtende Kommentare en masse. Das nun nicht zur Kenntnis genommen zu haben in den letzten Jahren ist an Ignoranz kaum zu überbieten! Was soll denn Bitte an dieser Analyse nicht stimmen? Können Sie auch mal Details nennen oder nur haltlose Behauptungen aufstellen?

            • @Frederik Nyborg:

              Kommentar entfernt, bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Moderation

  • Entschuldig, aber nicht die deutsche Regierung hat Afghanistan ins Verderben gestürzt. Das waren schon die Afghanen selbst.

    Ja, die deutsche Regierung hat sich unglaublich dumm verhalten, aber für das Unglück in Afghanistan sind die Taliban verantwortlich.

    Ja, wir "Deutschdeutsche" haben viel Mist gebaut. Aber eine bittere Tatsache ist das die Hauptverantwortung bei den Afghanen liegt. Bei denen, die selbst Taliban sind oder diese Unterstützen. Und bei denen, die sie nicht hart genug bekämpfen.

    Wer nur auf den Westen oder Deutsche zeigt, ohne auch nur ein Wort über die Verantwortung der Afgahnen für sich selbst zu erwähnen, ist nicht fair.

    • @Müller Christian:

      Und des Westens hätte gar keine andere Regierung sich gebildet werden können. Das sehen wir auch im Irak, als der falsche Präsident gewonnen hatte, wurde er umgehend vom Westen wieder entfernt. Nur eine Marionette einzupflanzen wird kein Staat akzeptieren.



      Von 20 Jahren Krieg blieb was übrig? Nichts, die Taliban war immer vor Ort. Mittels den Stammesführern die man hofierte, wobei man keinen Afghanen kaufen kann sondern nur mieten, hat man sich genau dieses Grab selbst geschauffelt.

      Die Afghanen haben natürlich ebenso ihren Anteil, aber nicht mehr seit 2001 als sie durch den Besatzer das aufdiktiert bekamen!

    • @Müller Christian:

      Es stellt sich schon die Frage, warum wieder fast nur Männer "flüchten". Man sieht ja die Bilder vom Flughafen und in den Flugzeugen. Die sind ja nicht von rechter Seite irgendwie gefälscht worden. Und da ist die Frage mehr als berechtigt, wie man als Mann Frau und Kinder den Taliban überlassen kann und sich selbst in Sicherheit bringen. Im Westen gilt eben immer noch Frauen und Kinder zuerst. Vielleicht nur ein kulturelles Problem, aber für mich auch ein Zeichen des Frauenbildes, das selbst Taliban-Gegner in sich haben.

      • @Anna Schneider:

        Hören Sie doch auf mit diesen Lügen! Schauen Sie sich mal alle Bilder an, schauen Sie sich die Personen an mit denen unsere Korrespondenten und die Bundeswehr zusammengearbeitet haben. Diese ganz rechte Müll schon wieder hier!

        • @Daniel Drogan:

          Frauenrechte sind jetzt auf einmal rechts. Alles klar, Daniel.

          • @Anna Schneider:

            Wo habe ich das geschrieben? Sie behaupten wilden bullshit, dass nur Männer flüchten würden. Schauen Sie sich doch die Videos von der Bundeswehr und Co. an dann sehen sie da ganz viele Frauen die ebenso flüchten wollen. Aber der deutsche Staat verhindert das ja. Da dürfen dann selbst die älteren jungen nicht mit...weil Deutschland nur die einzigen Helfer, sofern sie für die Bundeswehr gearbeitet haben und nicht für Subunternehmen, mitnimmt. Bildung unterliegt keiner Bringschuld.

            Also hören Sie auf den wilden braunen Mist hier breitzutreten das nur Männer flüchten. DENN DAS ist brauner Bullshit. Nicht die von ihnen angeprangerten Frauenrechte. Dazu habe ich gar nichts gesagt.

  • Bei den Taliban handelt es sich nicht um irgendwelche externe Gruppen, die in Afghanistan eingefallen sind. Es handelt sich zum größten Teil um Bewohner des afghanischen Staatsgebietes selbst. 20 Jahre haben verschiedene Staaten aus dem Westen für einen halbwegs stabilen Frieden gesorgt. In dieser Zeit hat sich keine wehrhafte Demokratie in Afghanistan gebildet. Die Gelegenheit hierzu hat es gegeben. Es ist sicherlich nicht verwunderlich, wenn es Stimmen gibt, die auf die Selbstverantwortung der afghanischen Bevölkerung hinweisen, denn ein sich ständig wiederholendes 'RefugeesWelcome" ist auch keine Lösung.

  • So wie damals, als die nichts ahnenden deutschen Bürger ihre Opferrolle abgelegt haben undsich selbst vom Terrorregime der Nazis befreit haben. Und danach aus eigener Kraft dieses Land wieder aufgebaut haben ohne das jemand von aussen das gefördert und unterstützt hätte.

    Das Kartoffeldenken der Wohlstandsdeutschen ist wirklich erbärmlich und kleingeistig, während gleichzeitig die extremistische Mitte sich immer noch für eine überlegenes Volk hält.

    • @HoboSapiens:

      Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf pauschale Unterstellungen. Danke, die Moderation

      • @Anna Schneider:

        Aber Anna, da solltest Du dich erstmal besser informieren. Es waren nicht nur Männer in der Maschine, es war sogar eine große Zahl Kinder und Frauen dabei. Wer sagt denn das die geflüchteten Männer alle eine Familie haben. Darunter gibt es sicher auch viele ledige Männer, oder Männerpärchen, usw. So etwas gibt es sogar in Muslimischen Verhältnissen, stell Dir nur vor. Nix für Ungut.