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FAQ zu GaspreisenWarum ist das Gas knapp?

Dass Gas teuer ist, hat nicht nur mit Putin zu tun. Was Deutschland machen kann, welche Alternativen es gibt und warum erst mal niemand frieren muss.

Hier fließt bald russisches Gas: Bauarbeiten an einer Gaspipeline bei Pasewalk Foto: Paul Langrock

1 Warum ist das Gas knapp?

Erinnert sich noch jemand an die vielen schönen Frühlingstage im letzten Jahr? Nein, natürlich nicht. Es gab ja kaum welche. Der Mai 2021 war der kälteste seit 2010, es schien selten die Sonne und es regnete außergewöhnlich oft. Weil der Winter so lange anhielt, mussten die Deutschen mehr heizen als sonst. Dazu kam, dass nach dem ersten Coronajahr die Konjunktur wieder anzog und die Industrie mehr Energie benötigte. Unterm Strich lag der Gasverbrauch über das ganze letzte Jahr gerechnet so hoch wie zuletzt im Jahr 2006.

Auf den langen Winter folgte auf dem Gasmarkt ein ungewöhnlicher Sommer: Normalerweise nutzen die europäischen Energieunternehmen die Zeit bis zum Herbst, um ihre Gasspeicher nachzufüllen. Im besten Fall sind die Kapazitäten dann wieder zu nahezu 100 Prozent ausgelastet. Dieses Jahr geschah das nicht. Der Gaspreis auf den internationalen Märkten war hoch, unter anderem, weil auch anderswo die Industrie wieder hochfuhr und Russland nach einem ebenfalls harten Winter seine eigenen Speicher auffüllte. Die Unternehmen warteten auf fallende Preise, die aber nicht kamen, sodass Deutschland mit einem Speicherstand von gerade mal 72 Prozent in den Winter ging. Und jetzt bleibt der Nachschub größtenteils aus, weil Russland als Hauptherkunftsland gerade mal so viel Gas liefert, wie es muss.

2 Benutzt Putin das Gas als Druckmittel?

Europäische Unternehmen haben mit dem russischen Staatskonzern Gazprom für einen Teil ihres Bedarfs langfristige Verträge abgeschlossen. Bisher erfüllt Gazprom diese Verpflichtungen. Allerdings liefert der Staatskonzern nur so viel Gas, wie vereinbart wurde – und nicht wie in der Vergangenheit bei Bedarf auch mehr, trotz der sehr hohen Marktpreise. Dahinter stecke System, meint EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Russland nutzt Gaslieferungen als Druckmittel“, sagte sie in einem Interview mit dem Handelsblatt. Einen Beweis für diese Behauptung ist die ehemalige deutsche Verteidigungsministerin allerdings schuldig geblieben. Ihre Beamten prüfen bereits seit Monaten, was sich wirklich am Gasmarkt abspielt und ob Gazprom die Preise manipuliert – bisher ohne Ergebnis.

3 Was müsste passieren, damit Putin den Gashahn ganz zudreht?

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Dafür müsste es wohl erst zum Krieg mit der Ukraine kommen – und als Reaktion des Westens zum endgültigen Aus für die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2. Der Kremlchef behauptet, dass er keinen Krieg wolle, und er fordert die sofortige Inbetriebnahme von Nord Stream 2. Eine Unterbrechung der russischen Gaslieferungen wäre daher wohl nur als Gegenreaktion auf westliche Sanktionen zu erwarten. Den Worst Case am Gasmarkt würden die USA und die EU also letztlich selbst herbeiführen.

Doch selbst für diesen Fall rechnet man in Brüssel nicht mit einem vollständigen Stopp der Gaszufuhr. „Ich glaube, das liegt nicht in Russlands Interesse“, antwortete von der Leyen auf eine entsprechende Frage. Schließlich profitiere Putin von den Einnahmen aus dem Gasgeschäft – mit einem Embargo würde er sich selbst schaden. Zwei Drittel der Einnahmen Russlands stammen aus Gas- und Ölexporten, und davon wiederum gehen zwei Drittel nach Europa. Deshalb haben beide Seiten ein Interesse, den Schaden zu begrenzen.

4 Sitzen wir bald alle in kalten Wohnungen?

Wohl nicht, keine Sorge. Die deutschen Gasspeicher sind mittlerweile zwar nur noch zu rund 36 Prozent gefüllt. Das müsste aber für den Rest des Winters reichen – selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass Russland die Gaslieferungen doch noch komplett einstellt. Der Brüsseler Denkfabrik Bruegel zufolge könnten die EU-weiten Reserven höchstens dann bis Ende März ausgehen, wenn zusätzlich auch noch die Temperaturen extrem sinken. Langfristig wären anhaltend niedrige Lieferungen aber ein Problem – der nächste Winter kommt schließlich garantiert. 2020 kamen immerhin 55 Prozent der deutschen Gasimporte aus Russland. Es gibt also eine gewisse Abhängigkeit.

5 Woher könnte Ersatz kommen?

Über diese Frage unterhalten sich die EU und die USA bereits seit einigen Wochen. Als Erstes ging US-Präsident Joe Biden an die Öffentlichkeit. Die USA seien im Gespräch mit großen Energiekonzernen und wichtigen Produzentenländern in aller Welt, um die Gasversorgung in Europa zu sichern, kündigte er an. Kurz darauf folgte eine gemeinsame Erklärung von Biden und von der Leyen, in der es vor allem um Flüssiggas geht, das in Tankern transportiert werden kann, dafür aber teuer ist.

Die CDU-Politikerin, die sich sonst gern den „European Green Deal“ auf ihre Fahnen schreibt, erklärte sich bereit, auch das klimaschädliche Frackinggas aus den USA zu kaufen. Auf Details hat man sich aber noch nicht geeinigt. Dies soll bei einem Treffen des EU-US-Energierats am Montag in Washington nachgeholt werden. Auch beim US-Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag wird das Thema Gas eine Rolle spielen.

Die EU bemüht sich auch um zusätzliche Lieferungen aus Katar und Aserbaidschan. Allerdings haben beide Länder erklärt, dass sie das russische Gas nicht vollständig ersetzen können. So ist die Trans Adriatic Pipeline (TAP), die von Aserbaidschan nach Südosteuropa führt, bereits zu mehr als 80 Prozent ausgelastet. Ein Ausbau brauche Zeit, so der aserbaidschanische Botschafter in London, Elin Suleymanov. „Es läuft nicht so, dass jemand vorbeikommt und sagt ‚Gib mir mehr Gas‘“. Auch der Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani, dämpft die Hoffnungen. Sein Land, immerhin Weltmarktführer beim Flüssig­erdgas LNG (Liquified Natural Gas), könne eine mögliche russische Versorgungslücke nicht kompensieren, sagte er. Die Europäer sollten daher lieber auf Diplomatie setzen.

6 Was halten die Grünen vom Flüssiggas?

Die Grünen stehen, kaum in die Regierung eingetreten, vor einem kleinen Dilemma. In ihrem Wahlprogramm hatten sie noch dafür geworben, keine Hafenterminals zur Anlandung von Flüssiggas zu genehmigen. Sie lehnen es vor allem ab, das besonders klimaschädliche Frackinggas aus den USA per Schiff nach Europa zu transportieren. Eigentlich.

Wirtschaftsminister Robert Habeck deutete angesichts der aktuellen Lage im Bundestag bereits eine Abkehr von der bisherigen Haltung an. „Wir brauchen eine höhere Unabhängigkeit von einem Lieferanten; wir werden also den Gaseinkauf diversifizieren und auch eigene Infrastrukturen dafür schaffen müssen“, sagte er Ende Januar. Eine Option sei eine neue Pipeline aus Nordafrika. Und wenn das nicht klappt? „Wenn das nicht der Fall ist, muss man LNG einkaufen.“

Weil das fehlende russische Gas in diesem Winter bereits teilweise durch Flüssiggas ersetzt wurde, sind die europäischen Hafenkapazitäten dafür aktuell schon stark ausgelastet. In Deutschland, bislang ohne LNG-Terminal, gibt es schon länger vage Baupläne, zum Beispiel in Brunsbüttel an der Mündung der Elbe in die Nordsee. Kanzler Scholz ist für den Bau, sein Vize Habeck zeigt sich zumindest offen dafür – und auch für eine staatliche Co-Finanzierung.

7 Was kann die Bundesregierung noch machen?

Bisher hat sich Deutschland komplett auf die Märkte verlassen. Die Konsequenz ist jetzt zu sehen. Beim Erdöl sieht es anders aus, hier gibt es eine staatliche Reserve, die für 90 Tage den Ausfall aller Importe kompensieren könnte. Beim Gas gibt es wegen der aktuellen Krise jetzt auch entsprechende Überlegungen. Eine Option wären staatliche Speicher, eine andere Vorgaben an die privaten Unternehmen, immer eine bestimmte Notreserve vorzuhalten. Das Wirtschaftsministerium prüft aktuell die Möglichkeiten. „Wir dürfen nicht noch einmal in so eine Situation reinlaufen, wie wir sie jetzt erlebt haben. Das wäre wirklich fahrlässig“, sagt Habeck.

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35 Kommentare

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  • Gaskraftwerke sind viel sauberer



    als Kohlekraftwerke. Die Quecksilberproblematik ist bei Gaskraftwerken im Vergleich zu Kohlekraftwerken um Größenordnungen unproblematischer.



    Die Effizienz der Gaskraftwerke und das schnelle dynamische Hochfahren der Gaskraftwerke machen sie zu einer viel besseren Technologie als die Kohlekraftwerke.



    Beim auftauenden Permafrost in RU, steigt das Methan schon so



    ohne jegliches Zutun in die Atmosophäre auf und ist dort 1000 mal klimawirksamer als Kohlendioxid.



    Und was macht da Frau von der Leyen?



    Sie bekämpft die Erdgasimporte aus Russland und setzt RU damit gerade einer Destabilisierung aus.



    Sie schadet dem Klima, da nun die Kohlekraftwerke nicht durch Erdgaskraftwerke ersetzt werden können.



    Sie schmälert das Angebot für Erdgas für uns und regt so die Inflation der Energiepreise massiv an. Lohn-Preis-Spiralen werden in Gang gesetzt. Rezession droht. Wirtschaftlicher Existenzverlust für viele, wo schon die Corona-Pandemie und die Chipkrise für viele Firmen und Gewerbe bedrohlich sind. Die EU-Kommission soll zurücktreten. Zusätzlich droht ein Krieg und die Rückeroberung mindestens der ehemaligen GUS-Staaten, weil die Amis ihr Frackinggas aufzwingen wollen und weil Schröder und Merkel der BRD,EU, RU, UKR einen Bärendienst erwiesen haben.



    North Stream 1 u. 2 können multiple Atomkatastrophen auslösen.



    D. Standorte der Anrainer-Atommeiler und des Endlagers d. Finnen sind nicht sicher vor d. zu erwartenden Seebeben bei bereits schon v. den Ukrainern angekündigten Anschlägen auf eine derartige Pipeline.



    Die Freisetzung von Radioaktivität sowie lange Kampfhandlungen in den Sperrzonen lassen hohe Krüppelraten



    und Krebsraten prognostizieren.



    Wer diskutiert denn schon ehrlich



    die radioaktive Duchseuchung von Kiew, wenn die Giftschwaden von Tschernobyl dorthin wehen. Wer soll die zig Mio. aufnehmen. Wer soll die Klimaflüchtlinge noch aufnehmen?



    Die amtierende EU-Kommission gefährdet die Sicherheit von Mio. und hat in der Corona-Krise versagt.

  • Wir wär's denn mit deutlicher Reduzierung des Verbrauchs?

    Lassen wir den deutschen Jammermichel mal einen Winter lang frieren, dann hagelt es Mietreduzierungen, es wird in moderne Heizungen, Wärmedämmung und Fenster investiert und schon schaut Putin blöd aus der Wäsche.

    Man muss nicht nach alternativen Lieferanten suchen, sondern nach alternativen Technologien.

    Ich finde der Gasmangel kommt grad richtig, um klimaschonende d.h. CO2-ärmere Technologien voranzutreiben.

  • Seien sie doch bitte nicht so polemisch! Wer heizt denn heute noch einen Raum auf 25° auf? Vielleicht einer wenigen traditionellen Bäcker in seiner Backstube! Wenn jemand sich eine Fußbodenheizung leistet, dann bedingt das in keinem Fall eine Erhöhung des Energieverbrauch.

    Bei ihren Maßnahmen zur Reduzierung stimme ich ihnen zu. Je nach persönlicher Wohnsituation kann man noch weiter sparen. Mein 1000 Liter Flüssiggastank für Küche und Notbeheizung bei Krankheit und Alter wurde von 6 Jahren letztmals gefüllt. Jetzt ist er etwa noch zur Hälfte gefüllt. Warmes Wasser kommt zu mehr als 95 % vom Dach, das isolierte Haus wird mit Holz warm gehalten. Letzteres ist in Städten nicht mehr so leicht.

  • Im Untertitel hieß es doch was von Alternativen, wo sind die?



    OK, dann mache ich es: Heizen mit Strom so wie es die skandinavischen Länder oder z. B. die Niederlande machen. Wärmepumpe in Verbindung mit einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach ist die günstigste Art zu heizen. Geht auch in Altbauten, hohe Vorlauftemperaturen sind auch möglich, alles gelöst. In Norwegen zu 60% verbreitet.



    Und bitte keine Märchen erzählen, Gas aus den USA ist nicht klimaschädlicher als russisches Gas. Da gibt es kaum einen Unterschied.



    Noch etwas: Putin kann das Gas auch nach China oder woanders hin verkaufen, also wir müssen Energieautark werden, zumindest was Europa angeht. Aber in der EU kann man sich ja gut unterstützen, gerade, was die Stromproduktion angeht. Norwegen, Dänemark und vielleicht demnächst GB uns Spain können uns dann mit Ökostrom versorgen, wenn wir Windkraftanlagen und Fotovoltaik nicht mögen. Kapitalisten müssen sich dann nur Mal fragen, wie hier Mehrwert geschaffen und wo Kapital investiert werden soll. In Dieselmotoren? Die Produktion hier ist jetzt schon teilweise zertifiziert hinsichtlich Ökostrom, D. h. es muss mit Ökostrom produziert werden. Gibt es den nicht in ausreichender Menge, dann gibt es hier auch keine Produktion. Deswegen verlangt die deutsche Wirtschaft ja den schnellen Ausbau. Hat jetzt nix mit grünem Idealismus zu tun. Wie gesagt, ich brauche den ganzen Konsum nicht, aber die Deutschen wollen doch shoppen, tolle Autos kaufen und in Urlaub fliegen...

    • @Surfbosi:

      "Wärmepumpe in Verbindung mit einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach ist die günstigste Art zu heizen."



      Genial. Man muss dann nur im Sommer den Sonnenschein in Big Bags abfüllen und im Winter auf die Solarmodule schütten. Wenn ich mich recht erinnere, hat man sowas Ähnliches doch schon mal in Schilda versucht...

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Surfbosi:

      Heizen mit Wärmepumpe und Photovoltaik auf dem Dach in Altbauten?

      Also, ich wohne in einem vierstockigen Haus, der deutsche Normalfall sozusagen.



      140 kWh pro m2 und Jahr Verbrauch. Und wie wollen sie da die Wärmepumpe betreiben, jetzt im Winter? Mit Max 20 m2 Photovoltaik? Und Vorlauftemperatur 60⁰C, wenn nicht mehr?



      Wenn man reich ist, geht das alles. Dann betreibt man sie mit Kohlestrom zu 35 CT, in Norwegen mit Wasserkraft.

  • Putins Machthunger und seine unmenschlichen Maßnahmen sind spätestens seit der Annektierung der Krim offensichtlich. Auch damals war schon klar, dass es ihm egal ist, mit welchen Mitteln er seine Ziele zu erreichen bereit ist!

    Schon damals forderten verantwortliche und nachdenkende Stimmen eine Abkehr von russischen Importen. Sie meinten, dass Europa und besonders Deutschland von dem Zaren bald mal erpresst würden. Jetzt ist es soweit.

    Auch ich ließ mich von diesen offensichtlichen Argumenten überzeugen und schrieb auch entsprechende Kommentare. Aber die Merkel hatte andere Präferenzen. Die Geldtaschen der Reichen, Firmenbosse und Aktionäre waren ihrem Herzen wie immer am nächsten. Sie hörte auf deren Geplärre von Arbeitsplätzen, Energiehunger, Heizkosten usw. Um was es denen ging, war immer nur ihr Profit! Die ganze Regierung Merkel hatte doch nie die Interessen der Bürger im Sinn!

    Flüssiggas ist teurer -aber immer noch günstiger, als nach Putins Pfeife tanzen zu müssen. Aber weiter als von heut nach morgen zu denken, war noch nie Teil einer Merkel Regierung!

    Wie sehr ihr diese Leute am herzen lagen, sieht man schon an einem Beispiel: Wie sie einen (ach so armen) Chef der Deutschen Bank für die Durchführung von dessen Geburtstagsfeier ins Kanzleramt einlud. Auf Staatskosten! Und vom damaligen Koalitionspartner war kein Wort der Kritik vernehmbar!

    Jetzt haben wir den Salat! Putin erpresst uns leicht und lässt keine Zweifel, dass er auch zu härtesten Mitteln greifen wird. Oder vergessen die Politiker schon wieder das aktuellste Ereignis seiner Machtdemonstration? - Den Rauswurf der Deutschen Welle!

  • Frage: Warum gibt es solche Probleme der Energieversorgung heutzutage?



    Antwort: Weil die Energiewende über viele Jahre hin sabotiert und verschleppt sowie Heizungsvorgaben (Verbot der Installation von neuen fossil-befeuerten Heizungen) nicht beschlossen wurden. Auch jetzt noch passiert da viel zu wenig und es wird inkonsequent gehandelt. Die Ignoranz wird dann sogar noch erweitert, indem so Unsinn wie Atomenergie als Brückentechnologie diskutiert wird.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Allerdings liefert der Staatskonzern nur so viel Gas, wie vereinbart wurde – und nicht wie in der Vergangenheit bei Bedarf auch mehr,.....""



    ==



    Wenn Tobia Schulte annimmt, das VDL keine Beweise dafür hat, das Putin geopolitischen Druck aufbaut, indem er Mehrlieferungen an Gas verweigert, wie erklärt er sich die grüne Männchen Theorie durch Russsland 2014, die Verleugnung Putins, das er im Ukrainekonflikt Kriegspartei ist und die russische Verleugnung, das der russische Geheimdienste hinter dem Tiergartenmord stecken? usw.



    usw. usw.

    Allein die Duplizität der Ereignisse, das Putin im Gasmarkt Druck aufbaut, während er seinen Militärschrott direkt an der russischen Grenze zur Ukraine parkt, sollte jeden verantworlichen Politiker antreiben, Maßnahmen zu überdenken, um einer möglichen Erpressung zuvor zu kommen. So auch VDL.

    2.. Diversifizierung des Gaseinkaufs

    Gas aus anderen Regionen importiert werden, die bisher nicht per Pipeline an den bundesrepublikanischen Markt angebunden sind.

    2019 importierte Europa 108 bcm (Billion cubic metres of natural gas) LNG, davon kamen



    23,7 bcm aus Katar,



    14,1 bcm aus Algerien und



    12,2 Prozent aus Nigeria.

    Aus den USA bezog Europa 2,6 bcm LNG.

    3. LNG Terminals wurden bislang abgelehnt weil der Gastransport über Pipelines als sicher galt und das Argument, das auch Biogas oder Wasserstoff über LNG Terminals geliefert werden schlichtweg nirgends berücksichtigt wird.

    Spätestens seit deutlich wird, das Putin am Gashahn gespielt hat



    (Verweigerung von Mehrlieferungen, was in den letzten Jahren kein Problem war) und deswegen Putins Spieltrieb am Gashahn zu spielen, weiterhin nicht ausgeschlossen werden kann verbunden mit der Tatsache, das auch Biogas als LNG transportiert werden kann und damit Putins Gas klimatechnisch in den Schatten stellt, dürfte sich zukünftig die Ablehnung von LNG Terminals in Luft auflösen.

  • heizen in deutschland: DAS dauerthema.



    riesenanstrengungen werden unternommen, um die letzten gasreserven weltweit zusammenzukratzen. damit der deutsche das schoen mollig warm im winter hat. so ungefaehr 25 grad. udn fenster auf dazu noch. ist sonst so stickig. heizungsluft, igitt. und dabei das schoene parkett unter den nackten fuessen fuehlen, ja das ist echtes winterfeeling!



    hat jemand mal in beziehung gesetzt, wieviel energie im winter in deutschland fuers heizen verbraucht wird, und wieviel man mit daemmung, temperatursenkung etc einsparen kann? so nach dem motto - fenster zu & merinounterwaesche an: krieg verhindert!



    ach ja, klimakrise auch noch.

  • Der Artikel bietet gute Argumente für eine weitere Schlussfolgerung. Den USA kommt der Konflikt mit Russland sehr gelegen, sie profitieren am meisten davon und haben den wenigsten Schaden, auch wenn klar Russland in Sachen Ukraine die Krise auslöste. Bei einem Milliardengeschäft wie Frackinggas das die USA bislang nicht in dem Maße in Europa vor allem Deutschland absetzen konnte wie gewünscht, lohnt es sich durchaus einen Konflikt mit Russland weiter zu eskalieren und zu provozieren, dass Russland aggressiv reagiert, Sanktionen erfolgen und der Gashahn vorübergehend doch abgeschaltet wird. Deutschland würde sich dann gezwungen fühlt Nordstream 2 abzuschalten - was die USA mit Wirtschaftssanktionen und Boykott des Baus Jahrelang versuchten und nicht hinbekamen kann nun auf diese Weise erreicht werden. Dann hätte die USA den Fuß endlich drin im EU weiten Gasmarkt, wenn die Flüssiggasterminals einmal da sind werden sie auch weiter beliefert. Leider ist die EU ja auch in Sachen Russland nicht in der Lage mit einer Stimme zu sprechen und endlich eigene Sicherheitsvereinbarungen mit ihrem direkten Nachbarland abzuschließen, unabhängig von den USA. Dazu hätte es eine prima Gelegenheit gegeben, nach dem Ausstieg der USA aus den meisten Abrüstungsverträgen und Sicherheitsverträgen mit Russland unter Trump.

  • Die Position der Grünen zum Thema fossile Energieträger kann nur sein : Komplette, sofortige Umstellung der Energieversorgung in Deutschland von fossil auf erneuerbar.



    Dazu eine kleine Betrachtung, 6% der Fläche von Deutschland bestückt mit PV würden reichen den gesamten Energiebedarf Deutschlands zu decken. Das sind etwa 21.500 qkm, zum Vergleich dazu werden derzeit 24.000 qkm für den Anbau von Energiepflanzen verwandt, das sind 20% der gesamten Ackerfläche. Allerdings sind auch 20.000 qkm unter PV nicht wirklich wünschenswert und der Ausbau von PV in der Architektur vorzuziehen. Dazu braucht es eine allgemeine Solardachpflicht und die Bereitstellung einer Energie(Strom)erhaltungsinfrastrukur.

    • @Pele :

      "...sofortige Umstellung..."

      Gut, dass man dazu nur einfach mal eine Schalter umlegen muss. Oder ist es vielleicht doch ein klein wenig komplizierter?

  • "In ihrem Wahlprogramm hatten sie noch dafür geworben, keine Hafenterminals zur Anlandung von Flüssiggas zu genehmigen. "

    In Wirklichkeit haben die Grünen in Schleswig-Holstein dem Bau und der Subventionierung des geplanten Flüssiggasterminals durch tätige Stimmenthaltung zugestimmt.



    Gemeinsam mit anderen grünen Bundesländern.



    Sie haben nicht von ihrem Veto Gebrauch gemacht, das die FDP sonst bei jeder noch so kleinen Gelegenheit nutzt, um ihre Politik durchzusetzen.

    Das bringt mich zu der Annahme, das die Grünen damit einverstanden sind.



    Sie setzen sich für die Reduzierung der russischen Gasimporte zugunsten von extrem teurem, amerikanischem Frackinggas einsetzen.



    Wohl wissend, das wir uns damit in eine noch viel gefährlichere Abhängigkeit begeben – eine Wiederwahl Trump's ist ja leider nicht auszuschließen.

  • "Eine Option sei eine neue Pipeline aus Nordafrika."



    Jawohl, da ist es wieder - dessertec. Energie aus Nordafrika. Wenn das schon mit dem Stromkabel nicht ging und zuletzt mit dem Kraftwerksprojekt "Noor" in Marokko Ende 2019 begonnen, dann vielleicht mit dem Gasrohr schneller machbar ist.







    "Bisher hat sich Deutschland komplett auf die Märkte verlassen."



    Warum nicht Ross und Reiter nennen?



    Die unter Frau Merkel geführten Regierungen ....!

    Und der Robert ist gerade auch drauf und dran es ebenso zu tun. LNG-Terminals.

  • Seltsamerweise werden die VerbreiterInnen von Fakes akzeptiert, solange diese Fakes den Natostandpunkt untermauern, dass Russland das Böse schlechthin ist. Beweise braucht z.B. v.d.L. in Brüssel nicht. Beweisen kann man allerdings, dass Russland IMMR die vereinbarten Mengen lieferte. Und wenn die russischen Lieferanten aufgefordert werden, mehr als ursprünglich vereinbart zu liefern, dann muss es wohl der böse Putin sein, der dann dafür sorgt, dass zusätzlich nicht bzw. kaum mehr geliefert wird. Dass es auch andere Gründe gibt, schein absolut nicht zu interessieren im kalten Krieg. @SASCHA (10:06) hat das passend formuliert: "Dafür sind die Russen zu gewieft um sich da etwas nachweisen zu lassen." So einfach ist das mit den Bösen.

  • "eine gemeinsame Erklärung von Biden und von der Leyen, in der es vor allem um Flüssiggas geht, das in Tankern transportiert werden kann..."



    Das könnte zum U-Bootkrieg führen. Wollten die Russen zuletzt nicht in der Ecke von Irland Truppenübungen durchführen. Das mit dem Flüssiggas könnte möglicherweise misslingen.

    • @Sonnenhaus:

      Russischer U-Bootkrieg gegen Flüssiggas. Lächerlich. Langsam hysterisch?

    • @Sonnenhaus:

      Nein. Russland muss keine Wolfsrudel in den Atlantik schicken. Die Tanker, mit denen Biden Europa versorgen will, existieren schlicht nicht.

  • Die dringende Inbetriebnahme von NS2 ist geschuldet an einer möglichen Zerstörung der bestehenden Pipeline in der Ukraine im Zuge des Einmarsches. Dann ist der Verkauf für Russland erstmal technisch gestoppt. Das wäre nicht gut für die Wirtschaft. Und NS 2 würde dann wegen dem Einmarsch auch nicht in betrieb gehen. Oder vielleicht doch, wenn der Verbrauchsdruck entsprechend hoch ist, wie z.B. im Winter. Also noch einige Wochen das Ganze aussitzen und der Einmarsch wird auf den nächsten Winter verschoben.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    "Das müsste aber für den Rest des Winters reichen ..."

    Reicht zwar, bedeutet aber auch mal 200% Preisaufschlag. Und damit sitzen viele Menschen dann doch in der Kälte.

  • "In ihrem Wahlprogramm hatten sie noch dafür geworben, keine Hafenterminals zur Anlandung von Flüssiggas zu genehmigen. "

    In Wirklichkeit haben die Grünen in Schleswig-Holstein dem Bau und der Subventionierung des geplanten Flüssiggasterminals durch tätige Stimmenthaltung zugestimmt.



    Gemeinsam mit andere grünen Bundesländern.



    Sie haben nicht von ihrem Veto Gebrauch gemacht, das die FDP sonst bei jeder noch so kleinen Gelegenheit nutzt, um ihre Politik durchzusetzen.

    Das bringt mich zu der Annahme, das die Grünen damit einverstanden sind.



    Sie werden sich die für die Reduzierung der russischen Gasimporte zugunsten extrem teurem, amerikanischem Frackinggas einsetzen.



    Wohl wissend, das wir uns damit in eine noch viel gefährlichere Abhängigkeit begeben – eine Wiederwahl Trump's ist ja leider nicht auszuschließen.

  • Um den Jahreswechsel wurde hier berichtet, dass Polen einige Zeit lang aus dem Westen versorgt wurde, statt aus Russland.



    Offenbar konnte Gasprom sich aussuchen, lieber die Speicher in Deutschland zu leeren als Gas aus Russland zu liefern.



    Wir werden also aktiv leer gepumpt - und die Politik lässt den freien Markt spielen.



    Freier Markt - mit einem Staatskonzern einer "nicht befreundeten" Macht als Hauptakteur.



    Wie verblendet vom Neoliberalismus muss man sein, um das laufen zu lassen???

  • Die Europäer würden sich auch selbst den Gashahn zudrehen, wenn zugelassen wird, daß Russland aus dem Swift-System ausgeschlossen würde. Es ist kaum vorstellbar, daß dann monatlich eine Palette 200-Euro-Scheine nach St. Petersburg geflogen würde, um die Gasrechnungen zu begleichen.

  • Wir dürfen einfach nicht nochmal in eine solche Situation geraten, die Grünen in der Regierung.



    Die herrschende Politik lügt schneller als ein Pferd laufen kann.



    Aber elegant formuliert, wie ein Leasingvertrag.



    Wer zahlt? Na wer schon.

  • "Ihre Beamten prüfen bereits seit Monaten, was sich wirklich am Gasmarkt abspielt und ob Gazprom die Preise manipuliert – bisher ohne Ergebnis."

    Einfach Klasse dieser Satz👍

    • @Nansen:

      Um ehrlich zu sein, ich hätte nichts anderes erwartet. Dafür sind die Russen zu gewieft um sich da etwas nachweisen zu lassen. Egal wie Kompetent die Prüfer sind.

      • @Sascha:

        Der Russe ist wirklich gemein. Da macht er solche schlimmen Sachen mit dem Gaspreis und lässt sich von den Leyen einfach nicht erwischen.

      • @Sascha:

        Vielleicht sollte unsere Flintenuschi einfach mal den Hartz4gerd fragen. Der ist doch dort einer der Chefs, oder?

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    Was die Amerikaner sich hier in Europa leisten ist alles andere als hilfreich! Auch die osteuropäischen EU-Staaten laden die Amis ein, Raketen in ihrem Land zu stationieren.



    Ja was glauben die denn, wo die ersten russischen Raketen einschlagen, wenn es zum Krieg kommt?



    Das alles ist superdämlich!



    Man muss miteinander reden, hätte man schon vor 10 Jahren tun müssen und gegenüber den Amis mal einen Arsch in der Hose haben sollen.

    • @47202 (Profil gelöscht):

      Ein Krieg ist weder in Russlands noch im europäischem Interesse.



      Sollte es zum Krieg kommen, dann freuen sich die Europäer über jede Patrone.



      Ein Angriffskrieg der Europäer an Russland ist nur im Gespräch bei den Kriegstreibern.

      Leider ist es nötig um die Russische Aggression ab zu wehren.

      Seien wir doch mal Ehrlich, die Amis haben bereits einer Besetzung der Ostukraine zugestimmt und Putin zieht seine Truppen für eine Besetzung der Ostukraine zusammen.

      Nachdem der Widerstand nach 7 Jahren Krieg dort gebrochen wurde.

      Natürlich möchten die Baltikstaaten und Polen so ein Szenario für ihre Länder verhindern.

      • 0G
        05989 (Profil gelöscht)
        @Sascha:

        Selbstverständlich ist ein Krieg im europäischen Interesse - es gab schon viel zu lange keinen mehr.

        Die ganzen ökonomischen Probleme ließen sich mit einem handfesten Konflikt lösen und - viel schlimmer - ohne Konflikt eben nicht.

        Und die Amerikaner wollen diesen Konflikt, weil uns das unter ihre Fittiche zwingt.

        Russland und China sind wirklich die einzigen, die so einen Krieg nicht brauchen können.

        • @05989 (Profil gelöscht):

          Seit wann löst ein Krieg ökonomische Probleme? Gerade ein Lokal begrenzter Krieg in der Ukraine würde keine Lösung bringen.

          Die Amis, haben am wenigsten zu verlieren. Und ja ein Krieg würde Europa wieder enger an die US binden, weil Europa ökonomisch danach beschissen dastehen würde. Aber das widerspricht ja ihrer eigenen Argumentation.

          Ja auch Russland und China brauchen keinen Konflikt.



          Jedoch Putin braucht einen Sieg. Er ist angezählt. Die Leute sind unzufrieden das die Annexion der Krim so viel kostet. Vertrauen in die Regierung ist tatsächlich durch die breiten schichten nicht mehr gegeben.

          Putin riskiert einen Krieg, weil er einen Sieg braucht. Am liebsten ohne Krieg, aber das Risiko ist er gewillt durch zu führen.

          Ich meine um was geht es hier? Um einen Angriff der Ukraine auf Russland oder ein Angriff von Russland auf die Ukraine?

          Die Annexion von Donezk und Luhansk wird wohl in knapp 2 Wochen stattfinden. Dann werden wir sehen ob der Krieg sich auf den Rest der Ukraine ausbreitet bzw. die EU und damit NATO.

        • @05989 (Profil gelöscht):

          Ein Krieg ist grundsätzlich heutzutage in niemandes Interesse.



          Die Schäden sind immer allgemein viel größer, als der Gewinn. Der läge nämlich nur bei den Militär-Industrien, und von denen alleine kann eine moderne Volkswirtschaft heute nicht mehr leben.



          Zuletzt ist nur der ethisch im "Vorteil", der tatsächlich eine militärische Aggression abwehrt, wobei er sich womöglich immer noch gefallen lassen muss, gefragt zu werden, was er "vor dem Krieg" dagegen getan hat.



          Kommt es tatsächlich einmal zu einer militärischen Auseinandersetzung mit Russland, besteht die große Gefahr, dass sich daraus Problem globalen Ausmaßes entwickelt - auch wieder etwas, das kein Mensch mit Verstand wollen kann!

        • @05989 (Profil gelöscht):

          ROFL. Putin überfällt die Krim und die Ostukraine, fährt hunderttausende Truppen auf damit "wir" unter die Fittiche der USA kommen.



          Das ist doch mal eine geopolitische Analyse vom feinstem.