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Empfehlung des Ethikrates zu CoronaKeine Ausnahmen für Geimpfte

Der Ethikrat hält es für falsch, Coronaregeln für Geimpfte früher zu beenden. Die Experten unterscheiden zwischen staatlichen und privaten Regeln.

Alena Buyx (r.), Vorsitzende des Ethikrates, empfiehlt: momentan keine Sonderregelungen für Geimpfte Foto: Michael Kappeler/dpa

Berlin taz | Noch gibt es in Deutschland viel zu wenig Impfstoff, um auch nur die besonders Gefährdeten zügig gegen den Sars-CoV-2-Erreger zu impfen. Dennoch wird bereits seit Wochen in Politik wie an Küchentischen kontrovers diskutiert, ob es für Geimpfte Lockerungen bei den Coronamaßnahmen geben soll. Der Deutsche Ethikrat hat sich jetzt mit der Ad-Hoc-Empfehlung „Besondere Regeln für Geimpfte?“ in die Diskussion eingeschaltet. Und seine Empfehlung ist klar: Es sei zum jetzigen Zeitpunkt falsch, für Geimpfte die Coronamaßnahmen früher zu beenden.

Zunächst müsse ohnehin geklärt werden, ob Geimpfte weiterhin andere Menschen anstecken könnten, betonte Alena Buyx, die Vorsitzende des Ethikrates, bei der Vorstellung des Papiers. Wenn das Risiko erfolgreich gesenkt werden könnte, müssten die Maßnahmen für alle entsprechend zurückgenommen werden, so die Medizinethikerin. Schließlich handele es sich um gravierende Grundrechtseinschränkungen.

Maske zu tragen und Abstandsregeln einzuhalten, könne Geimpften und nicht Geimpften hingegen noch länger zugemutet werden. Der Ethikrat, dessen Mitglieder vom Bundestagspräsidenten ernannt werden, hat die Aufgabe, Politik und Gesellschaft Orientierung zu geben.

Solange nicht alle Menschen die Chance auf eine Impfung hätten, würden Sonderregelungen für Geimpfte als ungerecht empfunden werden, ergänzte Sigrid Graumann, die Sprecherin der AG Pandemie des Ethikrates. Eine vorherige Rücknahme der Maßnahmen für Geimpfte wäre demnach auch für die allgemeine Akzeptanz in der Bevölkerung nicht richtig.

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Eine Ausnahme macht der Ethikrat bei Alten- und Pflegeheimen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und chronisch Kranken. Die dort geltenden extremen Kontaktbeschränkungen würden zu Depressionen, Demenzschüben und anderen schwerwiegenden Problem führen. Diese Maßnahmen seien deshalb nur zu rechtfertigen, solange die Menschen, die dort leben, noch nicht geimpft sind.

Hier gehe es nicht um Sonderrechte, sondern um die Rücknahme von der Benachteiligung, betonte Graumann. In den Einrichtungen zum Schutz der Menschen, die nicht geimpft werden könnten oder wollten, weiter alle Maßnahmen aufrechtzuerhalten, wäre nicht angemessen. Die nicht geimpften Bewohner müssten dann mit anderen Maßnahmen wie Schnelltests, FFP2-Masken und Schutzkleidung für Pflegekräfte geschützt werden.

Der Ethikrat betont, dass zwischen staatlichen Maßnahmen und dem Verhalten von Unternehmen unterschieden werde müsse. Bei letzteren gelte die Vertragsfreiheit, so der stellvertretende Vorsitzende, Volker Lipp. Bei Angeboten der Grundversorgung, etwa beim öffentlichen Personennahverkehr dürfe es aber keine Ungleichbehandlung geben. Lipp wies auch darauf hin, dass es keine arbeitsrechtliche Impfpflicht geben könne.

Wenn aber beispielsweise eine Konzertveranstalterin oder ein Restaurantbesitzer entscheiden würde, nur Geimpften den Zutritt zu erlauben, so wäre dies durchaus möglich. Allerdings erst, wenn die Schließung grundsätzlich aufgehoben ist. Die Vorstellung, man könne für Geimpfte früher aufmachen, sei ein Missverständnis, so Buyx.

Sie betonte auch: „Daraus ergibt sich keine Impfpflicht durch die Hintertür.“ Schließlich wäre es möglich, Tests als Alternative anzubieten. Einen vorgezogenen Zugang zur Impfung für Profi-Sportler, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen, lehnte der Ethikrat ab.

Buyx wandte sich auch dagegen, in der Diskussion von „Privilegien“ zu sprechen. „Ich würde mich freuen, wenn man den Begriff nicht mehr benutzen würde.“ Er sei unpräzise und sorge für eine unnötige Verschärfung der öffentlichen Debatte.

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66 Kommentare

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  • Die Diskussion wird im Moment etwas schräg geführt; es ist ja fraglich, ob Politik das überhaupt entscheiden kann.



    Wenn der Impfstoff nämlich tatsächlich nicht nur vor die Erkrankung schützt, sondern auch verhindert, dass man andere Menschen anstecken kann, darf Politik die Einschränkungen für diese Personen nicht weiter aufrecht erhalten. Da reicht dann ein Urteil vom Bundesverfassungsgericht.



    Und ja, Unternehmen dürfen im gesetzlichen Rahmen nicht geimpfte Menschen als Kunden ablehnen. Wer das nicht will, muss im AGG auch Impfungen aufnehmen.



    Wenn irgendwann Einschränkungen für Geimpfte zurückgefahren werden müssen (nochmal: FALLS der Impfstoff auch andere schützt), werden natürlich Gastronomie, Kultur, etc für Geimpfte aufmachen, denn es geht ja um deren Einnahmen.



    Und spätestens wenn Bordelle für Geimpfte wieder öffnen, wird in kürzester Zeit ein großer Teil der männlichen Bevölkerung durchgeimpft sein.

  • Können Impfgegner also durch eine Impfverweigerung den Lockdown verlängern? Das wäre doch absurd.

    • @Rudolf Fissner:

      Das können sie im Prinzip schon deswegen, weil die nötige Quote zur kollektiven Immunität oder "Herdenimmunität" durch die neuen Mutationen recht hoch ist - je nach Verhalten der Leute und Effizienz der Impfstoffe so zwischen 75% und 95%.

      Eine Impfquote von 95% dürfte aber schwer zu erreichen sein, also wird es dank der Impfverweigerer noch länger diverse Hygienemaßnahmen geben.

      Man könnte ja argumentieren, sobald jeder wer möchte geimpft ist, brauchen wir solche Maßnahmen nicht mehr, das Risiko der Nicht-Impfung könne dann jeder Impfverweigerer selber tragen. Aber das Problem dabei ist, dass aus gesundheitlichen Gründen nicht jeder Mensch eine ausreichende Immunität entwickelt und manche Medikamente das auch verhindern.

      • @jox:

        Nicht zu vergessen die Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.

  • Der Ethik-Rat befürwortet also die chinesische Lösung. Alle oder keiner.

    Wenn in China drei Infektionen auftreten, wird die ganze Gesellschaft sanktioniert, z.B. eine 2 Millionen-Stadt abgeriegelt und eingesperrt.

    In Deutschland gilt solche strenge Quarantäne nur für Infizierte oder direkte Kontaktpersonen. Somit sind auch Geimpfte anders als Ungeimpfte, Kontaktpersonen oder Erkrankte anzusehen.

    Alle "einsperren" bis alle geimpft sind, ist ethisch im westlichen Sinne überhaupt nicht vertetbar, es sei denn man möchte o.g. chinesische Verhältnisse.

    • @TazTiz:

      Bedeutet chinesische Verhältnisse drei Infizierte auf zwei Millionen und ab und an nur einen Totallockdown? Also keine Coronatoten oder Langzeitgeschädigte und en meist unendliche ungeschränktes Leben?

      Dann bin ich dabei!

  • Jetzt würde ich mal raten auch aöim Auge zu behalten wie lange der Impfschutz überhaupt anhält.



    Wäre ja auch möglich, dass der nur ein paar Monate anhält und die derzeit Geimpften kommen nochmal dran bevor der Rest der Bevölkerung überhaupt die erste Impfung erhält. Wäre Horror, aber dass das eine Dauerrotation wird scheint klar. Ob jedes Jahr oder erst alle xy Jahre muss man abwarten.

    • @Tom Farmer:

      Natürlich wird das eine Dauerrotation, dass ist doch der Sinn der Sache.



      Schon mal an die Verdienstmöglichkeiten der Impfhersteller gedacht?



      www.youtube.com/watch?v=zLkT0EHI3sY

      • @lulu schlawiner:

        > Schon mal an die Verdienstmöglichkeiten der Impfhersteller gedacht?

        Wäre womöglich durchaus der Traum mancher Hardcore-Kapitalisten.

        Jedoch so viel Kontrolle haben nicht mal die Illuminaten ;-)

        • @jox:

          Haben Sie den Video gesehen?



          Immerhin sagt das ein Horst Seehofer. Das war vor 14 Jahren, -die sind jetzt schon viel weiter, die Kapitalisten, oder wie auch immer sie heißen.



          Der "Flaschenhals" ist die WHO, die zu über 80% am Tropf der Pharmaindustrie hängt. Also mindestens das Gesundheitssystem in ganz Afrika bevormundet .



          Ist leider, leider keine Verschwörungstheorie, sondern simpel nachvollziehbar.

      • @lulu schlawiner:

        Ist halt wie Haare schneiden. Die dummen Dinger wachsen auch immer wieder nach. Und an jeder Ecke lauert ein Friseur, der fürs Schneiden auch noch Geld haben will.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Ich gehe auch davon aus, das die Friseurindustrie mehr Umsatz hat, als die Impfindustrie.

        • @Rudolf Fissner:

          Da haben Sie Recht.



          Wer mit Haareschneiden sein Geld verdient, hat kein Interesse an Haarausfall.

          • @lulu schlawiner:

            Nehmen Sie sich in Acht vor Haarpflegemittel. Die wurden nur erfunden, damit die Friseurlobby mit Frischfleisch versorgt wird!

  • Warum nur für Corona-geimpfte, was ist mit denen die gegen die japanische Enzephalitis geimpft sind, oder gegen Gelbfieber, Tollwut, Typhus etc. Alles Impfungen die präventiv geimpft werden um immun zu sein. Was macht Corona hier anders? Bei vielen dieser Erkrankungen brauch es nur eine größere Verbreitung (gepaart mit einer Mutation) und das selbe Spiel geht von vorn los.



    Wo und wann will man da eine Grenze ziehen.

    Ok die Krankheiten sind halt nicht so auf dem schirm, treffen uns z.T. nicht da noch lokal. Aber wenn präventive Impfstoffverabreichung dann doch bitte richtig.

    Sonderprivilegien erteilen hat noch nie was genutzt. Es führt zu einer Elite. hierbei ist die Elite noch nicht einmal "wissenschaftlich abgesichert", ob sie weiter Überträger sind oder nicht. Wie lange zu immun sind etc. etc.Ich habe immer noch die Befürchtung, dass die ganzen Impfstoffe im schlimmsten Fall nichts anderes sind als die jährliche Grippeimpfung und dort wird nicht so ein Gezedere darum gemacht.

    • @Daniel Drogan:

      Die von Ihnen genannten Krankheiten sind entweder nicht auf dem Luftweg übertragbar, weniger infektiös oder andere Schutzmaßnahmen sinnvoller.

      • @Tom Farmer:

        Was aber private Konzerne, Veranstalter oder Transportunternehmen ganz bestimmt nicht davon abhalten wird, den Nachweis für solche Gesundheitsdaten einzufordern, wenn sich Corona-Impfnachweise an der Ladentür gesellschaftlich etablieren würden.

        • @Deep South:

          Das ist selbstverständlich!



          Solange nicht diskrimiert wird oder sittenwidrig ist darf jeder Unternehmer das dienstleisten o.ä. was immer will er will. Nix neues, gilt aber auch heute schon. Sowohl bei seinen eigenen Leuten als auch gegenüber z.B. Gästen/Kunden. Von KLeiderordnung verstoßen bis Mitarbeiter heimschicken wenn sie krank sind, oder Kunden nicht bedienen die einem nicht gefallen (ja, das hatte ich schon). Können Sie nix gegen machen außer das Etablissement wechseln. Wir leben in einem freien Land: Ist doch aber gut, da kommt mal wieder Wettbewerb auf und vielleicht strengen sich dann alle mal wieder mehr an. Kunde und Gatsronomie gleichermaßen....whatever!

          • @Tom Farmer:

            Sorry, aber das hat alles überhaupt nix mit eigentlich zu schützenden Patientendaten zu tun. Und es ist überhaupt kein freies Land mehr, wenn es Usus sein sollte, dass jedes Geschäft nach Gusto diese abverlangt.



            Weder Dresscodes in irgendwelchen Clubs noch vorgeschriebene Impfvorgaben bei Einreisen in andere Länder haben irgendetwas mit der DSVGO zu tun.



            Daniel Drogan hat genau das gefragt, "wo zieht man die Grenze?" Und darauf seh ich bislang keine schlüssige Antwort.

      • @Tom Farmer:

        Genau aus dem Grund haben ich ganz explizit auch die jährliche Grippeschutzimpfung mit hinzugefügt. Dann erweitere ich doch für Sie noch einmal das "etc." um, Windpocken, Masern und Co. Nun besser? Und nun?

        • @Daniel Drogan:

          Sie haben die Frage doch selbst gestellt: Wo soll man da die Grennze ziehen.



          Und ich habe da geantwortet: Sicher nicht da wo Ihre Liste ansetzt. Da werden eben andere Dinge vorgezogen. Grippe und Covid mögen sich betreffend Letalität auf die Gesamtbevölkerung nicht wahnsinig unterscheiden, bei älteren Personen aber schon! Außerdem ist Covid viel ansteckender als Grippe...oder haben Sie schon mal gehört, dass eine einzelne Person an einem einzigen Abend über 20 Leute angesteckt hat (damals die Army-Frau in Garmisch?).



          Übrigens: Gelbfieber ist ein gutes Beispiel: In manche Länder kommen Sie nicht rein ohne Impfung. Ob es dann gleich eine Elitendiskussion geben muss?

  • Vielleicht sollten die sich mal lieber Gedanken darüber machen, wie ethisch vertretbar es ist, die Impfung zu verweigern. Denn wenn das zB so viele Menschen tun, dass keine Herdenimmunität erreicht werden kann, dann empfände der weitaus größte Teil der Menschen es doch wohl als zutiefst ungerecht, wenn die Maßnahmen weiter aufrecht erhalten würden, nur wegen des Egoismus einer Minderheit.

    • @Suryo:

      Man müsste in dieser Diskussion mal ganz dringend davon wegkommen, jeden Nichtgeimpften als "Impfverweigerer" anzusehen. Gerade dann, wenn die Impfung noch gar nicht Jedem zugänglich ist. Kinder, Schwangere, bestimmte Vorerkankte. Auch die wären vorerst ausgeschlossen.

      Und genau das hat der Ethikrat auch genau so erklärt. "...zum jetzigen Zeitpunkt....Solange nicht alle Menschen die Chance auf eine Impfung hätten".

      • @Deep South:

        Ich habe explizit verweigern geschrieben, weil ich diejenigen, die nicht geimpft werden können, bewusst ausklammere. Gerade deretwegen sollte eine Impfung meiner Ansicht nach ethisches Gebot sein.

    • @Suryo:

      Tschuldigung, aber die Damen und Herren "Coronaskeptiker" haben in den letzten 12 Monaten nun wirklich mehr als überzeugend bewiesen, dass der Rest der Welt sei einen Sch**** interessiert. Immer voran nach dem Motto: "Dieses Wochenende Demo, nächstes Wochenende zur Omma ins Altersheim". Die Chance, dass sich beim Impfen plötzlich die Haltung ändert, dürfte bei Null liegen.

    • @Suryo:

      Also ganz ehrlich, ich kann warten bis:



      * Ich offen über Inhaltsstoffe wie Metalle (Aluminium) aufgeklärt werde



      * ich freie Impfstoffwahl habe



      * die Datenlage zu mögl. Impfschäden / breitere Bevölkerungsschichten besser ist (ich will weder Impfstoffe mit Not-, noch mit Schnellzulassung! Ich kann warten bis eine "normale" Auswertung abgeschlossen wurde)

  • Es ist sachkundig off-topic:



    Geimpfte können auch noch Virus in sich tragen und symptomlos anstecken. Es gibt hoffentlich Schutz gegen die schweren Verläufe und die Spätfolgen. Aber die Lage ist so, dass die aktuellen Impfungen nicht weiteres Weitertragen verhindern.



    Außerdem verweist dieser Diskurs auf individualistisches Denken. Das ist fehl am Platz. Es geht nur gemeinsam. Europaweit.

  • sollten Geimpfte wieder mehr dürfen?



    Welche "Grundrechte" wurden denn eingeschränkt?

    Ich kenne nur Augangssperren und so etwas. Einschränkungen durch geschl Geschäfte, Kulturstätten,... das hat nix mit Grundrechten zu tun.

    Und warum macht man Augangssperren? Man will private Parties, Versamlungen an Tankstellen, Supermarktparkplätzen,... verhindern.

    Und kontrollieren kann man das nur wenn man halt alle beschränkt. Ändern daran schon Geimpfte etwas? Nein!

    Immer diese Ich-Sicht ist echt die größte Seuche des "Westens"

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wenn es dem Frieden dient, warte ich, bis der Letzte geimpft ist.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Ick och.

  • Die Frage jetzt zu diskutieren macht wenig Sinn. Es gibt keine Evidenz über die Ansteckung nach einer Impfung und genügend Impfungstoff auch nicht.

    • @Nobodys Hero:

      Exakt dieses. Man fragt sich, was eigentlich in diesem Land kaputt ist, und seit wann.

      Es gibt genug dringende und hier und jetzt beantwortbare Fragen, für die ein Input des Ethikrates überfällig ist. ZB: wer kommt auf für Long-Covid-Reha und Schmerzensgeld nach Ansteckung auf der Arbeit aufgrund eines Covidioten-Chefs? (Oder generell alles was mit Long Covid zu tun hat. Selbst Boris Johnson hat den Schuss insoweit gehört, als dass er Reha-Kliniken im Dutzend aus dem Boden stampfen lässt. In Deutschland hingegen ist aktuell mit einer halben bis einer Million Schwerbehinderter zu rechnen, die Reha-Kliniken sind jetzt schon so rappelvoll wie die Intensivstationen, und die Bundesregierung spuckt diesen Menschen tagtäglich ins Gesicht, grient debil, und ist in keinster Weise gewillt, für irgendetwas Verantwortung zu übernehmen.)

      • @Ajuga:

        Das sind ja seltsame Informationen die Sie da zu haben scheinen.



        Und neue Begrifflichkeiten fügen Sie auch ein -"Long Covit" , und den Covid-Chef als Feindbild.



        Alles im Coronamodus vom feinsten.

    • @Nobodys Hero:

      Das sehe ich anders. Es wurden schon viel zu viele Debatten nicht geführt oder verpennt.

      Ich will MEINE Grundrechte zurück und gönne sie allen anderen, die sie früher haben können. Auch wenn ich erst am 20.9. meine Impfangebot von Frau Merkel erhalte.

      Es muss zu differenzierten Lösungen kommen, beim Umgang mit dem Virus. Tübingen hat da eine gute Lösung verfolgt, obwohl man den OB Palmer nicht für alle mögen muss.



      Auch und gerade dann, wenn uns Mutationen den LockDown nicht erleichtern. Wir müssen MIT den Viren leben.



      Deshlab finde ich die Debatte um "Priviligien" auch falsch. Ich will zurück, was man mir genommen hat.

      • @Hans Dietrich:

        Naja das ist eine gänzlich andere Diskussion ob diese Einschränkung gerechtfertigt ist oder nicht. In der Debatte des Ethikrates aber ging es um die Impfung. Du magst recht haben, das möchte ich nicht beurteilen, aber es geht ein bißchen am Thema vorbei🥴

      • @Hans Dietrich:

        1. "MEINE" Grundrechte gibt es nicht. Das sind "Grundrechte", nicht "Individualprivilegien".

        2. Die "Thüringer Lösung" ist eine Kampagne der BILD, die den Pro-Schwarz-Grün-Haudrauf Palmer stärken wollte. Die "guten" Zahlen kommen nicht aus Tübungen, sondern aus dem ländlichen Teil des Kreises, und wernn man die mit den mittelschlechten Wertern aus der Stadt Tübingen verrechnet, steht der Landkreis für Baden-Württemberg ganz gut, aber für Deutschland insgesamt nur durchschnittlich da. Haben sie schon mal von "Emmendingen" gehört? Das ist der Landkreis mit der besten Corona-Politik in BaWü, oder vielleicht haben die einfach nur Glück; jedenfalls sind ihre Zahlen viel besser als die aus Tübingen.

        3. Man kann nicht "MIT den Viren leben". In Manaus hat man das versucht.

        • @Ajuga:

          So, so,



          "..Die Infektionssterblichkeit („infection fatality rate“) lag in Manaus bei 0,17 bis 0,28 % und damit deutlich niedriger als in São Paulo, wo nach den Berechnungen der Forscher 0,46 bis 0,72 % der Infizierten an COVID-19 gestorben sind. Den Grund vermutet Sabino in dem höheren Anteil älterer Menschen in São Paulo. © rme/aerzteblatt.de

  • Solange nicht klar ist, dass Geimpfte nicht infektiös sind, wird die Debatte natürlich im luftleeren Raum geführt. Aber wenn es so wäre, hätte ich als Angehöriger der 3. Gruppe, die geimpft werden soll kein Problem damit, wenn Personen aus den prioritär geimpften Gruppen 1 und 2 schon mal von den Einschränkungen befreit würden. Mich treffen die Einschränkungen während des Wartens auf die eigene Impfung nicht härter, wenn sie für bereits Geimpfte aufgehoben werden.

    Die im Artikel zitierten Aussagen



    "Solange nicht alle Menschen die Chance auf eine Impfung hätten, würden Sonderregelungen für Geimpfte als ungerecht empfunden werden, ergänzte Sigrid Graumann, die Sprecherin der AG Pandemie des Ethikrates. Eine vorherige Rücknahme der Maßnahmen für Geimpfte wäre demnach auch für die allgemeine Akzeptanz in der Bevölkerung nicht richtig."



    haben mit Ethik nichts zu tun. Wenn "die Bevölkerung" irgendwas empfindet oder akzeptiert bzw. nicht akzeptiert, dann ist das kein ethisches, sondern ein rein politisches Kriterium, und zwar ein fragwürdiges, das vom "gesunden Volksempfinden" nicht weit weg ist. Für solche Aussagen braucht man keinen salbungsvoll daherredenden Ethikrat, dafür kann man auch eine simple Meinungsumfrage veranstalten.

  • Ach so - und was ist mit denen, die schon erkrankt waren. Quasi naturgeimpft. Bekommen die ne Freikarte auf Krankenschein???



    Mir scheint leicht erkennbar - das eine reine Neiddebatte und führt zu keinem sinnvollen ergebnis...

    • @mensch meier:

      Die Immunität nach Infektion ist nicht verlässlich, hält nur ein paar Monate, und schützt gegen Escape-Mutanten ebenfalls schlechter als jede bislang in der EU zugelassene Impfung.

      Deswegen war auch eine Modifikation des Spike-Proteins bei der Impfstoffentwicklung nötig, deswegen all der Buhei um mRNA-Vakzine.

  • Fände es toll, wenn geimpfte Friseure wieder schneiden dürfen.

  • Falsche Gründe!



    Das führt völlig in argumentative Abwege!



    Der Vollzug der allgemeinen Beschränkungen funktioniert nur für alle, oder gar nicht!



    Wie soll denn sonst kontrollierbar sein, ob ein Verstoß besteht?



    Impfpässe sind leicht zu fälschen - weil bisher völlig sinnlos. Wenn damit Rechte verbunden werden, dann darf erst mal ein fälschungssicheres Dokument eingeführt werden. Das dauert zehn Jahre!

    • @mensch meier:

      Du meinst, so wie bei Haftstrafen? Entweder die ganze Republik geht in den Knast oder gar keiner? Wie soll man denn jemandem ansehen, dass er kein Straftäter ist?

  • Vertragsfreiheit hebt seit wann genau Datenschutzbestimmungen über meine Gesundheitsdaten auf? Klagewelle gegen Impfpass sehen wollende Türsteher incoming.

    • @Bouncereset:

      Wieso?



      Du zeigst ihn doch freiwillig, oder bleibst draußen...

  • Ich habe kein Problem damit wenn für einen begrenzten Zeitraum Geimpfte priviligiert werden um den wirtschaftlichen Schaden einzugrenzen. Wenn sich um die 70% impfen lassen hat sich das Thema Corona wohl bis zum Herbst sowieso erledigt. Schwierig wirds wenn sich zuwenige impfen lassen, eine andauernde Bevorzugung halte ich für undenkbar.

  • Den Empfehlungen des Ethikrates zu Corona kann ich mich hier nur voll anschließen. „Sonderrechte“ für Geimpfte machen nach derzeitigem Kenntnisstand praktisch gar keinen Sinn und wenn irgendwann erstmal 70% der Bevölkerung geimpft sein werden, sind sie entweder sowieso überflüssig, oder die Impfungen werden das angepeilte Ziel (Herdenimmunität) letztlich doch nicht erreicht haben. In dem Fall ergeben „Sonderrechte“ für Geimpfte ebenfalls keinen Sinn.

    • @Rainer B.:

      So sieht es aus, es wollen sich in Deutschland wohl etwa 75 % der Bevölkerung impfen lassen, für eine kollektive Immunität braucht man bei den Mutationen aber je nach R-Wert, kollektivem Verhalten, und Effizienz des Impfstoffs 85% bis sogar 95% Impfquote.

      de.wikipedia.org/w...%A4t#Eigenschaften

      Und diese Quoten schließen Kinder mit ein, für die es noch keinen Impfstoff gibt.

  • Ich finde, der Ethikrat hat sehr vernünftig geurteilt. Bravo!



    Das ist schon ein erheblicher qualitativer Unterschied zu den Politikerabsonderungen, einschließlich der Äußerungen unserer Kanzlerin.

  • Richtig so!

    Und da sich mir kein Szenario erschließt, in dem ein Konzertveranstalter oder Kinobesitzer ernsthaft auf seine Einnahmen verzichten würde und seine Veranstaltungen nur für geimpfte öffnen würde, Ostendorfs immer wiederkehrende Anführung des Zusatz „im Privaten wäre es aber durchaus möglich“ eher lächerlich. Oder soll er Restaurantbesitzer und Co unterschwellig dazu bringen, solche Einlassregeln zu formulieren?



    Jedenfalls erschließt sich mir nicht, warum jemand das machen soll, der von Besucherverkehr abhängig ist.

    • @Sabrina K.:

      Viele Menschen verzichten momentan auf Aktivitäten wie Konzerte oder Kino, weil sie das Risiko einer Infektion vermeiden wollen. Das beruht nicht nur auf Verboten. Und die Leute die sich gar nicht impfen lassen, werden eine Minderheit sein (vielleicht 10 - 25%?).

      Es ist also durchaus denkbar, dass mehr Teilnehmer zu bestimmten Aktivitäten und Veranstaltungen (Tanzkurs, Fußballspiel, Chorgesang) kommen, wenn diese mehr Sicherheit bieten, indem sie nur für Geimpfte angeboten werden.

      Nur so als Beispiel, Kanuverleiher verleihen auch Kanus nur an Leute die Schwimmweste tragen. Klettergärten sind nur für Besucher offen, die Sicherung benutzen.

      Insbesondere wenn die Impfquote so niedrig, und der R-Faktor der Mutationen so hoch ist, dass es immer noch zu exponentieller Verbreitung und Ausbrüchen kommen kann.

    • @Sabrina K.:

      "Jedenfalls erschließt sich mir nicht, warum jemand das machen soll, der von Besucherverkehr abhängig ist."

      Vielleicht, weil er nur dann überhaupt Besucherverkehr bekommt? Ich zumindest würde einen Kino- oder Restaurantbesuch in der nächsten Zeit durchaus davon abhängig machen, dass ich dort mit großer Sicherheit vornehmlich auf ebenfalls Immune treffe: Das verringert in jedem Falle die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich infiziere drastisch (die Impfung schützt ja bekanntlich auch nur in gut 90% der Fälle).

      • @Levi Athan:

        Zumindest bei aerosolgeschwängerten Aktivitäten wie Chorgesang, Judo, Lindy Hop tanzen, Tango, Kabaret (kollektives lautes Lachen!), Apres Ski und so weiter ist das ja auch gar nicht unvernünftig.

  • Ich verstehe nicht, mit welchem Recht ein Kneipenbesitzer/ein Kinobetreiber oder oder.... meine Gesundheitsdaten einsehen darf? Das sind geschützte Daten, die auch nicht jede Behörde einsehen darf, ein Privatmensch, ein Firma schon gar nicht.

    • @Hulle:

      Niemand sieht irgendwelche Daten ein. Sie teilen sie selbst aktiv und freiwillig mit (noch etwas freiwilliger, als Sie gerade wieder Google % Co. alles Mögliche über sich erzählt haben, indem Sie diesen Artikel ersurften und ein Posting dazu absetzten).

      Davon ausgehend dass es nicht IHRE Kneipe (oder Ihr Kino) ist, hat der Besitzer grundsätzlich mal jedes Recht, Bedingungen zu stellen, dass er Sie zu sich reinlässt. Wenn Ihnen diese Bedingungen nicht gefallen, zwingt Sie niemand, sie zu erfüllen.

    • 2G
      28476 (Profil gelöscht)
      @Hulle:

      Die Diskussion gewinnt dann an Relevanz, wenn nach freier Verfügbarkeit von Impfstoffen eine zu großer Gruppe an Impfverweigerer bleibt, die so dem Corona Virus eine Plattform des Überlebens zum Schaden der Gesellschaft bietet.



      Gemeinwohl im Spannungsfeld zum Individualismus.

    • @Hulle:

      Ich verstehe die Frage nicht!



      Sie oder er darf das nicht, es sei denn, man erteilt das Recht, weil man vom anderen im Gegenzug dafür etwas bekommt, worauf man ohne dessen Zustimmung kein Recht hätte. Und dass ist immer so, und wird bei uns Vertragsfreiheit genannt. Diese kann man zum Schutz der potentiell Ausgelieferten einschränken (z. B. im Arbeitsrecht besonders wichtig). Aber dafür braucht man gute Gründe - und nur darum kann es hier doch gehen.

  • Grundrechte

    Es geht darum, dass Menschen ihre ausnahmsweise und vorübergehend eingeschränklten Grundrechte zurückkriegen, wenn der Grund für deren Suspendierung nicht mehr vorhanden ist.



    Es geht nicht um Priviolegien, sondern um Rechtsstaatlichkeit.



    Geimpfte Menschen haben auch etwas für die Gemeinschaft getan (Solidarität), wofür ihnen eine Belohnung gebührt.

    • @Hartz:

      Zudem werden die Grundrechte deshalb beschränkt, weil Infizierte andere infizieren können. Stand jetzt ist überhaupt nicht klar, ob Geimpfte das Virus weder einfangen noch weitergeben können. Stand jetzt dient die Impfung lediglich dem Selbstschutz und nicht dem Fremdschutz. Ob Geimpfte oder Ungeimpfte zusammensitzen und sich untereinander infizieren und das Virus weiterverbreiten, spielt für die Verbreitung keine Rolle.

    • @Hartz:

      Wenn Grundrechte eine Belohnung sind, ist die Idee der Grundrechte schon verworfen.

  • Was ist mit den von Corona genesenen Menschen? Bekämen die dann auch einen Ausweis wie geimpft Menschen?

    • @Reinhard Muth:

      Das ist genau die richtige Frage. Zumindestens mal solange, wie nicht genau klar ist, wie immun die Menschen nach einer Infektion bzw. einer Impfung sind. Keiner der Impfstoffe hat eine 100przentige Wirksamkeit.



      Entscheidend kann nicht der Impfnachweis, sondern nur ein Antikörpernachweis sein. Das mal abgesehen vom sozialen Aspekt, ob, wie und wann man eine quasi Impflicht durch die Hintertür haben möchte.

    • @Reinhard Muth:

      Wobei nicht sicher ist, ob diese immunisiert sind. Sie könnten auch an einer Mutante erneut infiziert werden. Das gilt auch für geimpfte Personen.



      Somit kann eine Unterscheidung zwischen geimpften (Immunisierten) und nicht geimpften erst erfolgen, wenn allen eine Impfung ermöglicht wird. So wie der Ethikrat dies auch formuliert hat. Wenn ich das richtig verstanden habe.



      Daher sollte weder ein Geimpfter noch ein Genesener einen Ausweis erhalten.



      Ein Ausweis bietet ja erst die Möglichkeit der Ausgrenzung.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Reinhard Muth:

      Es ist unklar, inwieweit eine überstande Infektion vor einer weiteren schützt. Es ist z.B. das Beispiel eines Arztes bekannt, der sich innerhalb von drei Monaten ein zweites Mal infiziert hat.

    • @Reinhard Muth:

      So ein Auswei wäre eher stigmatisierend, weil es sein kann, dass sie an chronischen Langzeitfolgen leiden. Außerdem kann man nicht davon ausgehen, dass die Immunität durch Infektion genau so gut ist wie die durch Impfung.

      Daher sollten diese Leute einfach am Besten eine Impfung bekommen, und einen Impfausweis wie andere auch. Damit ist sowohl jedes Risiko für andere, als auch Benachteiligung für die Betreffenden ausgeschlossen.

      • @jox:

        Es dürfte auch darum gehen, ob man sich durch eine Infektion die Zeit bis zur Normalisierung um mehrere Monate bis Jahre verkürzen kann.