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Einschränkung von GrundrechtenFrohes Fest schon mal

Jetzt schon über Weihnachten reden? Wie im Brennglas zeigt diese Diskussion die Hilflosigkeit der politischen Führungsspitze angesichts Corona.

Alle Jahre wieder: Schaufenster in Hannover, Archivbild Foto: Rust/imago-images

F röhliche Weihnachten! Verfrüht? Nein. Die Geschäfte sollen wir stürmen, jetzt schon, ganz schnell und viele, viele Geschenke kaufen, denn der Einzelhandel leidet. Die Aufforderung ist ein mutiger Schritt in die richtige Richtung, greift aber zu kurz. Wenn schon, denn schon. Es ließen sich doch gewiss bereits einige Osterüberraschungen finden. Es kommt nur auf den Willen an.

Wie im Brennglas zeigt sich beim Thema Weihnachten die Hilflosigkeit der politischen Führungsspitze im Umgang mit Corona – und wie wenig Vertrauen sie in die Bevölkerung setzt. Nachdem sie die alte Streitfrage klar entschieden hat, ob das christliche Fest nicht allzu sehr kommerzialisiert wurde – ganz im Gegenteil! Kauft, Leute, kauft! –, drückt sie zugleich auf die Tränendrüse. Wenn wir jetzt alle brav sind, dann dürfen wir das Fest der Liebe mit der ganzen Familie feiern, auch mit der Risikogruppe der Alten. Wem da nicht die Augen feucht werden, hat kein Herz.

Weltuntergang sieht anders aus

Ich habe keines, sondern halte diese inhaltsleere Fixierung auf Weihnachten für sentimentales Gewäsch. Die meisten alten Menschen, die ich kenne, sind sehr viel realistischer, als die Regierung es ihnen offenbar zutraut. Ja, es wäre schade, wenn sie die Feiertage allein verbringen müssten, aber ein Weltuntergang sieht anders aus.

In der Tat besteht ein großer Unterschied zwischen der Situation eines Menschen, der einsam zu Hause sitzt, weil niemand ihn um sich haben möchte, und jemandem, der oder die nicht so dringend Besuch haben oder eine Reise antreten möchte, weil gerade eine Seuche grassiert. Übrigens bin ich dankbar, dass meine 89-jährige Mutter sich der Aufforderung zum Konsum widersetzt und jetzt nicht ihre vornehmste Lebensaufgabe darin sieht, das Leid des Einzelhandels zu lindern. Dabei bekomme ich gerne Geschenke.

Nun drehen immer mal wieder Leute durch, wenn es um Weihnachten geht, das Recht darauf sollte auch einer Regierung nicht verwehrt werden. Wenn es denn dabei bliebe. Und sich nicht täglich der Eindruck verstärkte, dass Symbolpolitik an die Stelle zielgerichteten Handelns tritt.

Warum genau darf jetzt niemand in einem Hotel übernachten? Was ja ohnehin unter den gegenwärtigen Umständen kaum jemand aus Spaß an der Freud tut, weil nämlich die Hygienepläne sowohl Spaß als auch Freude verderben. Als „Hotspots“ sind Hotels bisher nicht bekannt geworden. Das Wort „Signal“ fällt dann gerne. Das reicht nicht, schon gar nicht, wenn Existenzen auf dem Spiel stehen. Ein „Signal“ wird Kleinkindern gegeben. Die Bevölkerung besteht aber nicht aus Kleinkindern. Sondern – mehrheitlich – aus Erwachsenen. Die auch – mehrheitlich – nicht blöd sind.

taz am wochenende

Die Politökonomin Maja Göpel hat mit „Unsere Welt neu denken“ einen Besteller geschrieben. Wir haben mit ihr über mögliche Zukünfte, das Befreiende von Verboten und eine Kindheit unter Hippies gesprochen – in der taz am wochenende vom 31. Oktober/1. November. Außerdem: Ein Blick auf die letzten Tage vor der US-Präsidentschaftswahl. Und: Das Wichtigste zum Corona-Teil-Lockdown. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Deshalb akzeptieren diese seit Monaten die Einschränkung von Grundrechten, deshalb lassen sie der Regierung auch Fehler durchgehen. Aber sobald Vertrauen als Freibrief für Unfug missbraucht wird, schwindet die Bereitschaft zur Kooperation. Wenn es dahin kommt, dann ist das im Hinblick auf Corona gefährlicher als jede illegale Party.

Wenn beispielsweise ein Grundrecht wie das der Unverletzlichkeit der Wohnung verhandelbar wird, dann möchte ich dafür eine eindeutige Rechtsgrundlage bekommen und die Parlamente daran beteiligt sehen. Aber nicht hören, mit verdachtsunabhängigen Kontrollen seien Ordnungsämter sowieso überfordert – tolles Argument! –, und außerdem solle die Nachbarschaft die Augen offen halten, wer unartig sei. Nein. Bitte nicht. Blockwarte hatten wir schon, das hat sich nicht bewährt. Corona kann viel bewirken. Auch die Zerstörung des demokratischen Systems? Hoffentlich nicht. Frohes Fest allerseits.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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47 Kommentare

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  • Man sollte die Maßnahmen im größeren Kontext betrachten. Aktuell sind wohl 75% aller Infektionen nicht nachvollziehbar. Am einfachsten nachzuvollziehen sind Ansteckungen innerhalb eines Haushaltes. Aber: einer im Haushalt muss sich das Virus ausserhalb geholt haben.



    Das Kernproblem ist nicht eine einzelne Kulturveranstaltung, bei der der das Hygienekonzept spitze ist, sondern das, was auch vorher und hinterher passiert. Menschen verabreden sich für so eine Veranstaltung. Sie trefffen sich vorher, fahren gemeinsam mit dem Auto oder Öffis hin, gehen vorher oder hinterher vielleicht was essen und trinken, unterhalten sich über die Veranstaltung mit anderen... und schon weiß man nicht mehr, woher eine Infektion denn nun wirklich kommt. Wo also soll man die Grenze ziehen?



    Blockwart assoziiere ich übrigens anders. Das sind Leute, die andere anschwärzen, die Abweichler von einer diktatorischen Ideologie sind. Wer Leute meldet, die den Schutz der Allgemeinheit unterlaufen, ist in meinen Augen kein Blockwart, sondern jemand, der auch einen Einbruch beim Nachbarn meldet oder eine Fahrerflucht, also jemand der hilft.

    • 0G
      06227 (Profil gelöscht)
      @Grummelpummel:

      Ähem, das 'Anschwärzen von Abweichender Ideologie in einer Diktatur' geschieht ja gerade mit exakt derselben Logik die Sie auch gutheißen: irgendwer an der Macht kann Allgemeinwohl definieren und dessen Erhalt über alle Rechte stellen.... Das ist ja so ziemlich diktatorisches 101.

    • @Grummelpummel:

      Sie erwähnen, dass Öffis ein Infektionsherd darstellen. Sehr richtig, weil es leider viele Mitmenschen gibt, die im ÖPNV weiterhin keine Masken tragen. Wie wäre es, wenn man 2 Wochen lang den ÖPNV lahmlegt? Mal sehen, ob dann die Infektionszahlen runtergehen.

  • Dass z.B. Hotelübernachtungen und der Besuch von kulturellen Veranstaltungen in Museen und Theater trotz Maskenpflicht verboten werden, konterkariert m.E. nach die propagierte Effektivität von Masken. Wenn alle Menschen vorzugsweise FFP-Masken über Mund und Nase tragen würden und nicht die Stoffmasken oder blauen OP-Masken entweder nur über dem Mund und/oder wochenlang dieselbe Maske aufsetzen würden, dann gäbe es weniger Infektionen und keine Notwendigkeit eines Lockdown-Light. Wenn trotz effektives Tragen von Masken die Infektionen steigen, dann stellt sich in der Tat die Frage nach dem Sinn der Maske. Warum werden diese Fragen von keinem Journalisten in den Talkshows und Berichten über Corona-Maßnahmen nie gestellt?

  • "Warum genau darf jetzt niemand in einem Hotel übernachten? ..."



    Eines der Hauptargumente ist, dass die Ausbreitung aktuell so groß ist, dass Ansteckungsketten nicht mehr nachvollzogen werden können. Das bedeutet auch, dass sich in immer mehr Einrichtungen, Tätigkeiten, Veranstatlungen usw. nicht mehr sicher sagen lässt "Dies oder jene" sei kein "Ansteckungsherd". Die Nichtmehrnachvollziehbarkeit hat auch etwas mit Zuteilung von Kapazitäten und Gesundheitspolitik zu tun und lässt sich auch auf Krankenhaus-, Beatmungs- und Intensivkapazitäten beziehen. Klar, lässt sich da etwas kritisieren und auf eine andere Politik hinwirken. Angesichts der jetzigen Verbreitungsentwicklungen, bleibt allerdings kaum etwas übrig als Kontakte zu reduzieren und somit als Teil des Kollektives zu versuchen, selbst kein*e Überträger*in zu werden.



    Was ich eigentlich noch wichtiger finde, als das Hinterfragen einzelner Maßnahmen ist die Diskussion um eine linke Perspektive auf die Krisenpolitik. Diesbezüglich ist leider viel zu wenig wahrzunehmen.

  • "Brachial durchgreifen!"

    Das sagt alles.

  • Alle Maßnahmen der Politik stützen sich auf die Annahme, dass in ein paar Monaten ein Impfstoff zur Verfügung steht und der Spuk dann schlagartig vorbei ist. Alle Einschränkungen seien also nur vorübergehend nötig.



    Ein anderes Szenario wird aber immer wahrscheinlicher: der Virus wird uns ähnlich der Grippe nicht mehr verlassen. Es geht also eher um individuellen Schutz. Der unterbleibt aber derzeit sträflich: Schutzausrüstung für alle, aber vordringlich gefährdete Menschen - wirksame Masken (und kein Mummenschanz), Desinfektionsmittel, Schutzanzüge ... lieber draußen für jeden einen Helm auf dem Kopf statt ein Ausgehverbot.



    Jeder Sciencefictionfilm hat bessere Ideen für den Umgang mit einem Virus ...

  • Die allermeisten verhalten sich vernünftig und beachten die AHA Regeln Vergleicht das mal mit NL, dann seht ihr, wie diszipliniert die Deutschen sind.

    Die Maßnahmen sind der Angst und vielen Versäumnissen geschuldet.



    Leider wissen wir seit vielen Monaten immer noch nicht wo die echten Hotspots sind, geschweige denn, dass wir saubere Daten haben.

    Und viele Maßnahmen sind inkonsistent bis unsinnig. Museen könnte man mit beschränkter Besucherzahl und Zeitfenstern offen halten, Theater, Kinos bei hinreichendem Abstand und Maskenpflicht ebenso.

    Insgesamt wird verduckdt drum herum geredet, dass die Menschen ihre Wohnungen nicht verlassen dürfen sollen

    Warum nicht einfach mal ehrlich statt paternalistisch?

  • Ein anderer Artikel hier in der TAZ ist mit "Viel Kritik, wenig Alternativen" überschrieben. Da macht der Artikel von Frau Gaus leider keine Ausnahme. Es ist bequem all das zu benennen was einem in der gegenwärtigen Situation nicht so gefällt. Da fiele mir auch etliches ein.... Schwieriger wird es schon, wenn ich konkrete Alternativen zum gegenwärtigen Handeln der politisch Verantwortlichen nennen sollte.



    Frau Gaus schreibt unter anderem :"Die Bevölkerung besteht aber nicht aus Kleinkindern. Sondern – mehrheitlich – aus Erwachsenen. Die auch – mehrheitlich – nicht blöd sind...."



    Da bin ich mir nicht immer ganz sicher - zumindest würde ich mich bezüglich der Fürsorge für meine persönliche Gesundheit oder für mein Leben ungern auf die Vernunft der Bevölkerungsmehrheit verlassen.... übrigens auf die subjektiven Einschätzungen der meisten JournalistInnen auch nicht.



    Ich fürchte aktuell nicht, dass unsere Demokratie in dieser Pandemie schaden nimmt.



    Möglicherweise werden aber Verwöhntheit und Dekadenz von Teilen der Gesellschaft zur Zeit deutlicher.



    In Syrien oder in anderen Teilen der Welt wären die Menschen vermutlich froh, wenn sie keine anderen Sorgen als vorübergehend geschlossene Hotels, Gastronomie oder Tatoo- und Fitnesstudios hätten. Auch hier in Deutschland wäre zu wünschen, dass mit der gleichen Vehemenz regelmäßig darüber debattiert wird, dass Menschen schon lange bei Tafeln um Essen betteln oder um Job und Wohnung bangen müssen, ohne Teil der jetzt offenbar allgegenwärtigen Kunst,- Kultur, Event- oder Gastrobranche zu sein.

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Bürger L.:

      Naja, also in Syrien haben sie in den letzten Tagen auch Zeit gefunden gegen irgendwelche Scheiss-Karikaturen zu demonstrieren. Von daher...

    • @Bürger L.:

      Das Bessere ist der Feind des Guten und der obligatorische Hinweis auf noch schlimmere Zustände in anderen Ländern ist nach wie vor kein brauchbarer Ersatz für ein Argument.

    • 0G
      06360 (Profil gelöscht)
      @Bürger L.:

      Zustimmung!

  • Kann jemand erklären, warum die Kirchen als einzige Institution des sozialen Zusammentreffens offenbleiben dürfen? Bei den Hygienemaßnahmen gibt es doch keine Unterschiede zu Konzertsälen oder (Film)Theater etc.. Für die meisten Menschen dürften kulturelle Events wichtiger als Kirchenbesuche sein. Wahrscheinlich haben wir zu viele Kirchenleute in der Politik.

  • Aber was soll man sonst tun um die Zahlen wieder sinken zu lassen? Ein Satz den man zur Zeit häufig hört und der ganz gut die momentane Hilflosigkeit beschreibt. Lieber sinnfreier Aktionismus, als überlegtes und wie die Merkel uns so gerne weiß machen möchte, wissenschaftlich begründetes Handeln. Wenn die Panik den Geist bestimmt ... wird es schwierig mit der Logik.

  • Eine Beteiligung der Parlamente wäre schön gewesen. War aber nicht! Langsam finde ich das nicht so toll! Hoffentlich ist diese Sche*** bald zu Ende....

    • @KAJA123:

      ich persönlich stelle mich lieber darauf ein, dass das noch 3 bis 4 Jahre dauert. Wenn's früher klappen sollte freue ich mich umso mehr...

  • "Corona kann viel bewirken. Auch die Zerstörung des demokratischen Systems? Hoffentlich nicht."



    Liebe Bettina Gaus, diesen kleine Abschnitt ganz am Ende des Textes fand ich am allerwichtigsten. Und leider kommt mir diese Sorge in "den Medien" und leider auch in der taz seit Monaten viel zu kurz. Im Gegenteil wird immer wieder (momentan noch vor allem verbal) eingeprügelt auf die, die dafür auf die Straßen gehen, obwohl sie diffamiert und verspottet werden. Auch und gerade hier in der taz. Verständnis für die, die Angst vor einem Virus haben, Verständnis für die, die Angst vor dem Verlust demokratischer Grundrechte haben und Verständnis für die, die andere Wege zu Gesunderhaltung für sich in Anspruch nehmen wollen, als die, die gerade als Alleinheilmittel gehandelt werden. Dann kommt hoffentlich wieder was zusammen in der Gesellschaft. Ob das noch vor Weihnachten was wird? Ich fürchte, da braucht es mehr Zeit, aber ich wünsche es uns allen.

    • @Bea:

      Die sogenannten "Querdenker"-Demos u.ä. wurde durchaus eine Weile mit Verständnis und Aufklärung begegnet. Leider ist da kaum Einsicht erkennbar gewesen. Entsprechend bin ich der Ansicht, dass diese zurecht verspottet und diffamiert werden. Schließlich demonstrieren die zusammen mit Nazis und Verschwörungsfreaks. Wollte ich politisch ernst genommen werden und für eine Sache eintreten, so würde ich mich Demos anschließen/organisieren, zu denen eben jene nicht hingehen bzw. auf denen diese rausgeschmissen werden.

    • @Bea:

      Die Leute können doch demonstrieren, sie müssen nur die Auflagen beachten.



      Ich verspotte niemanden der nicht an Corona glaubt, den menschengemachten Klimawandel leugnet oder Homöopathie



      für wirksam hält aber an die Regeln müssen sich trotzdem alle halten.

  • "Als „Hotspots“ sind Hotels bisher nicht bekannt geworden." Oft gehört, gern auch mit dem Hinweis, dass sich im privten Umfeld viel mehr Infektionen nachweisen lassen (und sei es nur weil sie dort besser nachverfolgbar sind). Aber was soll man sonst tun um die Zahlen wieder sinken zu lassen? Die Hotels offen lassen und stattdessen die Privatwohnungen schließen?

    • @Ingo Bernable:

      Wenn ich ins Lutetia oder ins Plaza Athenee ziehen kann, bin ich dabei.

    • @Ingo Bernable:

      Zumal die Menschen ja nicht von zuhause in das Hotel gebeamt werden. Die Wege allein bedeuten ein erhöhtes Risiko.



      Nicht jeder fährt mit dem Auto in die Ferienwohnung. Und selbst dann wird vor Ort etwas unternommen, die Gastronomie genutzt etc.



      Auf jeden Fall bedeutet Reisen mehr Kontakte und höhere Ansteckungsgefahren, die sich nicht zwingend im Hotel manifestieren sondern in den damit verbundenen Umständen.

    • @Ingo Bernable:

      Ehrlicherweise: Ja. Wenn die Leute in die Ferienwohnung ans Meer fahren, werden sie in aller Regel weniger Kontakte als zu Hause haben.

      Wenn wir überhaupt noch großen Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben, dann zu Hause.

  • 1G
    15797 (Profil gelöscht)

    Frohen Baby Boom



    Dadurch dass Paare längere Zeit auf engstem Raum eingepfercht waren, und viele weniger oder gar nicht arbeiten muessen/mussten, wurden hoffentlich viele zukünftige Fachkräfte gebastelt.



    "Wer zu Ostern mit den Eiern spielt, hat zu Weihnachten die Bescherung"

    • 0G
      06360 (Profil gelöscht)
      @15797 (Profil gelöscht):

      Den Spruch kannte ich noch nicht; der ist ja geil!



      Danke!

      Und dafür muss man nicht einmal verheiratet sein.

    • @15797 (Profil gelöscht):

      Babyboom oder Scheidungsboom?

  • Die Frage ist doch aber, wie hätten Sie es denn gern?

    Ich kenne jede Menge Leute, die im Prinzip mit den Einschränkungen einverstanden sind. Nur nicht mit der und der und der. Also mit allen, die sie selbst betreffen.

    Und die Möhre Weihnachten kann ich auch nicht so richtig erkennen. Es geht jetzt um vier Wochen.

    Dann ist Anfang Dezember. Und nicht der 24. mit den leuchtenden Kinderaugen.

    Aber wie gesagt, wie hätten Sie es denn gern?

    • 1G
      15797 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Das ist ein klein wenig anders. Die Einschränkungen sind kein Problem für die Masse, jedoch die, die damit ein Berufsverbot bekommen und vielleicht noch nicht mal die Kosten der letzten Maßnahmen umgesetzt haben, eventuell Raumteiler, Lüftungssysteme.



      Eine Covid Welle - geht nicht 4 Wochen sondern 4-6 Monate. 4 Wochen schaffen China und Vietnam (noch). Damit wäre dann D etwa auf dem Höhepunkt der 2 Welle so um Weihnachten

    • @Jim Hawkins:

      Hallo,

      das trifft genau den Punkt: > " wie hätten Sie es denn gern ? ... Leute, die ... mit den Einschränkungen einverstanden sind. Nur nicht ... mit allen, die sie selbst betreffen."

      Den Begriff Eigenverantwortung beziehen solche Zeitgenossen auf ihre Verantwortung für sich selbst - nicht für andere. Daß Grundrechte auch von der Grundpflicht begleitet sind, bei ihrer Wahrnehmung niemanden zu gefährden, haben sie noch nie bedenken müssen - denn sie kennen nur ihre eigene schrankenlose Freiheit.

      Netter Gruß,



      Thomas Dräger, D-67098

    • @Jim Hawkins:

      "Die Frage ist doch aber, wie hätten Sie es denn gern?"

      Diese Frage kann gar nicht oft genug gestellt werden.

      Haben Sie noch die Kraft, auf eine Antwort zu hoffen?

      "Ich kenne jede Menge Leute, die im Prinzip mit den Einschränkungen einverstanden sind. Nur nicht mit der und der und der. Also mit allen, die sie selbst betreffen."

      Sind das dieselben Leute, die sagen, der Staat sollte weniger verbieten, die vernünftigen Bürger würden schon von selbst verantwortungsvoll handeln?

      Wird hatten eine Chance, verantwortungsvolles Handeln unter Beweis zu stellen - diese Chance haben wir gründlich in den Sand gesetzt. WIR. Too late to cry.

      Wer schenkt diesem Land ne Portion Solidarität, dass wir wieder anfangen das Problem gemeinsam anzugehen, statt gegeneinander?

    • RS
      Ria Sauter
      @Jim Hawkins:

      Wenn Sie sich da mal nicht täuschen mit den 4 Wochen.Herr Brinkhaus hat gerade angedeutet, dies könne auch verlängert werden.



      Madame Merkel und der König aus Bayern reden davon die Zügel anzuziehen.Seltsame Ausdrucksweise oder?



      Was tut der deutsche Michel nebst Frau? Alles gutfinden und wieder CDU wählen.

      • @Ria Sauter:

        Also stehe ich mal für den deutschen Michel, der allerdings nie etwas Schlimmeres als SPD oder Grüne gewählt hat und das ist auch eine Weile her.

        Wenn man so rumfragt, wie der diese Maßnahme und jener die andere findet und das dann extrapoliert, käme man wohl auf ein paar Millionen unterschiedlicher Maßnahmen, die sich größtenteils widersprechen würden.

        Der eine will das, die andere das Gegenteil und so weiter. Die eine findet das vernünftig, der andere jenes. Und ein paar lehnen alles ab.

        Was kann man da machen?

        • RS
          Ria Sauter
          @Jim Hawkins:

          Was man machen kann, fragen Sie.



          Den Panikmodus herunterfahren und auf die Aussagen der Virologen hören, die Gastronomiebetriebe, Theater, Hotels nicht als Hotspot ansehen.

          Was jetzt stattfindet ist der Rückzug der Familien in den privaten Bereich, in noch größerem Ausmaß .



          Sie sind erfinderisch.



          Gestern fand im Nachbarort eine Hochzeit statt, mit über 100 Gästen aus ganz D. Gefeiert wurde im Schützenhaus. Angemeldet wurde die Hochzeit als Vereinstreffen eines Vereins.



          Als die Polizei eintraf wurde sie beschimpft, bespuckt, beleidigt und angegriffen.



          Denken Sie wirklich, diese Treffen werden jetzt nicht mehr stattfinden?



          In einem Restaurant wären sie wenigstens noch alle registriert worden und die Angestellten hätten auf die Hyienemaßnahmen geachtet.



          Alles wird gut? Das bezweifle ich sehr!

          • @Ria Sauter:

            Das Problem mit den Registrierungen in Restaurants war doch leider, dass da allzu viele Mickey Mäuse und Daniel Düsentriebs unterwegs waren.

            • RS
              Ria Sauter
              @Fezi:

              Das hätte man durch Kontrolle des Ausweises verhindern können. Wer trotzdem Düsentrieb auf einer Liste stehen hat, zahlt eine Strafe.

          • @Ria Sauter:

            Ich hätte kein Problem mit Öffnung von Gastronomie, Hotellerie und Kultureinrichtungen.

            Ich würde nur nicht hingehen.

            Ich finde, man darf nicht vergessen, um was es gerade geht. Es geht darum, eine Katastrophe abzuwenden.

            Natürlich sagt dann fast jeder, das ist falsch und das ist richtig und das verstehe ich nicht und der macht sowieso alles falsch.

            Nur, das ändert ja nichts an der Tatsache der zu verhindernden Katastrophe. Die es in anderen Ländern schon gab, in wieder anderen noch gibt.

            Ich wünsche mir einfach, dass möglichst viele Menschen das ganze möglichst unbeschadet überleben.

            Dann gehe ich auch wieder ins Theater.

          • @Ria Sauter:

            Unterschätzen Sie nicht die Überwachungstalente der Nachbarschaft. Das hat in diesem Land Tradition. Wenn Opa Unger auch nur ahnt, dass sich da drei Etagen unter ihm sich Leute treffen, die nicht zu einer Kernfamilie gehören, ruft der doch sofort die GSG9. Die Eckkneipe kontrolliert er aber nicht. das er sich nach 18:00h nicht mehr raus traut. ;-)

        • @Jim Hawkins:

          So wie es jetzt gemacht wird. Die politischen Entscheidungsträger bestimmen. Wie sonst?

  • RS
    Ria Sauter

    Frau Gaus, danke vielmals für diesen Artikel!Schicken Sie ihn bitte ins Kanzleramt!



    Diese Verrücktheiten, wie Hotelschliessungen und Gastronomieschliessungen kann niemand mehr verstehen.



    Es reicht!

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    "Frohes Fest allerseits"

    Danke! Und mutig gegen die Zerstörer von Grundrechten nebst derer Blockwarte angeschrieben.

    Als ansonsten Unruheständler üben wir nun passiven Widerstand; so wie während der vielen Besuche in der ehemaligen DDR gelernt. Diese Tage ganz gezielt noch etwas nachgehamstert, unseren glücklicherweise auf privatem Grund stehenden Schadstoffdiesel vollgetankt, diverse Literatur etc. über den bösen Amazon bestellt - und jetzt geht es in den Winterschlaf ...

    • RS
      Ria Sauter
      @90857 (Profil gelöscht):

      Amazonnestellung ist nicht so gut.Besser geht es über Booklooker.de oder noch besser im örtlichen Buchhandel bestellen. Diese liefern auch nach Hause.



      Bitte nicht Amazon! Bleiben Sie gesund!

      • @Ria Sauter:

        Und noch besser: Gar nichts kaufen und das gesparte Geld einer guten Sache spenden.

        • @Bunte Kuh:

          Eben. Es soll auch Büchereien geben, habe ich gehört. ;-)

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Ein Freund von mir hielt die ganzen Coronamaßnahmen für komplett überflüssig bis zwei Bekannten von ihm, kerngesund und im besten Mannesalter, wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden mußten, einer davon kurzzeitig auf der Intensivstation.Seitdem vermeidet er jeden unnötigen Kontakt.



      Ich bin Altenpfleger, ich möchte es nicht erleben, wie in einigen Heimen passiert, daß bis zu einem dutzend Menschen fast gleichzeitig an Corona versterben. Um welche Grundrechte geht es hier? Das Grundrecht auf Urlaub, das Grundrecht ohne Maske rumzulaufen? Tatsächlich würde die Weltgeschichte wesentlich friedlicher verlaufen würden die Menschen einfach mal häufiger mit ihrem A**** zu Hause bleiben.

      • @Suchender:

        Bleib mal cool, man muss nicht immer gleich alles infrage stellen.

        Grundrechte sind definiert, schau einfach mal im Netz nach, und sie sind wichtig ... sonst hätte man sie nicht Grundrechte genannt.

        Eine Minipräkonferenz unter Vorsitz der GröKanzaZ darf sich auch in Krisenzeiten (Corona? Klima? Verseuchung? Atommüll?) nicht zur Alleinherrschaft entwickeln.

        Das Infektionsschutzgesetz ist schlampig gemacht worden und gehört dringend reformiert.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Danke Frau Gaus für diesen Artikel



      Und @ Ebertis 2: Finger weg vom bösen Amazon hin zu medimops.de.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Was ist daran mutig, in einer Zeitung seine Meinung zu sagen? Das ist ein Grundrecht und nicht zu verwechseln mit Beleidigungen, Diffamierungen, Diskreditierungen.