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Debatte GrundeinkommenUmdenken lohnt sich

Ein Grundeinkommen würde Prekäre entlasten, Unternehmen könnten Kosten abbauen. Doch vor allem die Demokratie braucht die Umverteilung.

Am Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen demonstrieren in Berlin Menschen für ein Grundeinkommen Foto: imago/Christian Mang

Die Debatte über ein Grundeinkommen hat in den letzten Wochen die Politik erfasst. Robert Habeck machte einen Aufschlag, Andrea Nahles zog nach. Bereits letztes Jahr hatten Multiplikatoren wie Richard David Precht und Ranga Yogeshwar das Thema salonfähig gemacht. Und auch im Vertrag der Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein ist das Wort „Grundeinkommen“ zu lesen, und beim Debattencamp der SPD in Berlin Anfang November wurde das Thema heiß diskutiert. Es geht dabei um eine Neuaufstellung der sozialen Sicherungssysteme im heraufdämmernden Zeitalter der Digitalisierung.

Also: Wovor haben diejenigen Angst, die ein Grundeinkommen ablehnen? Doch nicht etwa vor der gewonnenen Freiheit des einzelnen Menschen oder vor der neu gewonnenen Innovativkraft von Unternehmen?

Zwei Grundfragen aber stellen sich. Erstens: Ist das Grundeinkommen, ob bedingungslos oder nicht, eine Antwort auf die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und die digitale Herausforderung? Und zweitens: Ist ein Grundeinkommen ein Mittel, in der sich zerspaltenden Gesellschaft eine neue Solidarität herzustellen?

Immer mehr Menschen, auch in der Politik, begreifen, dass die Zeit, in der man sich für einzelne Gruppen engagiert beziehungsweise einzelne gesellschaftliche Organisationen sich für Teile der Gesellschaft engagieren, weitgehend zu Ende ist. Sie rufen unüberhörbar nach einem solidarischen, gesamtgesellschaftlichen Sozial- und Steuerkonzept.

Verstecken des Prekariats

Wir brauchen also den gesamtgesellschaftlichen Ansatz eines tragfähigen Konzepts. So weit ist die Politik allerdings noch nicht, auch nicht der am weitesten vorpreschende Vorschlag von Robert Habeck. Wir stehen erst am Anfang der Diskussion, das Ganze wird ein Lernprozess, an dem auch die Bevölkerung beteiligt werden sollte.

Alte politische Ansätze, mit Schlagwörtern wie „Arbeitsplätze schaffen“ oder „eine Reichensteuer einführen“, zerplatzen an der gesellschaftlichen Realität. Erinnern wir uns: „Hartz IV“ wurde eingeführt, weil Gerhard Schröder erkannt hatte, dass Unternehmen in Massen aus Deutschland auswanderten oder pleitegingen, weil die Kosten für Arbeit im internationalen Vergleich zu hoch waren. Statt das Problem steuerlich zu lösen, indem man die Kosten für Arbeit senkte, wurde das Problem den prekär Beschäftigten in die Schuhe geschoben. Durch das Verstecken des Prekariats in der Statistik wurden die Arbeitslosenzahlen geschönt. Das ist bis heute so.

Ein Gedanke steht der Chance im Weg: die Überzeugung, Menschen müssten einer Erwerbstätigkeit nachgehen

Eine Debatte darüber gab es immer nur am Rande; wer das Problem thematisierte, wurde von den einen in die linke, von den anderen in die konservative Ecke gestellt, je nachdem, ob man Hartz IV oder die zu hohen Steuern und Abgaben für Unternehmen kritisierte. Das hat sich gerächt: Es entstand ein gesellschaftliches Klima, das politische Kräfte an die Oberfläche gespült hat, die noch vor wenigen Jahren niemand wollte. Dieses Klima spiegelte sich auch in einer Neiddebatte, die bis an die Grenze des Absurden ging.

Der Autor

Arfst Wagner ist 1954 in Wyk auf Föhr geboren. Heute lebt er in Tetenhusen und arbeitet als Schrift­steller und Verleger, außerdem hält er Vorträge. Er saß 2012/13 für die Grünen im Bundestag und war von 2015 bis 2017 deren Lan­des­vorsitzender in Schleswig-Holstein.

Die Debatte greift daher zu kurz. Es wird in den nächsten Jahren gravierende Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt geben, die global gedacht werden müssen, wenn der Weltfrieden nicht gefährdet werden soll. Trotzdem möchte man zum einen „Menschen in Arbeit bringen“, ignoriert zugleich aber, dass es seit Jahrzehnten eine Rationalisierung gibt, die Arbeitsprozesse schlanker macht. Mit Erfolg, denn die Wirtschaft soll primär gar keine Arbeitsplätze schaffen, sondern möglichst kostengünstig mit guter Qualität produzieren. Zu den um sich greifenden Rationalisierungsmaßnahmen kommt jetzt die Digitalisierung, die das Problem erheblich verschärft. Aber ist es wirklich ein Problem? Oder eher eine Chance?

Etwas anderes als Geld

Es ist eine Chance, denn sie ermöglicht es Unternehmen, Kosten abzubauen und günstiger zu produzieren. Nur ein einziger Gedanke steht dieser Chance im Weg: die Überzeugung, Menschen müssten um jeden Preis einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Zu vielen ist der Gedanke, Arbeit und Einkommen voneinander zu trennen, immer noch völlig fremd. Vielleicht haben jene, die „in Arbeit bringen“ wollen, ganz einfach Furcht vor dem Verlust ihrer Macht über die Menschen.

Dabei hindert die partielle Trennung von Einkommen und Arbeit niemanden an der Schaffung sinnvoller Arbeitsplätze. Sie bedroht auch nicht eine gute und angemessene Bezahlung. Nach ernst zu nehmenden Statistiken werden bereits heute 60 Prozent der in Deutschland geleisteten Arbeit nicht entlohnt. Erziehungsarbeit, Ehrenamt, bürgerliches und politisches Engagement. Und auch nur gut 40 Prozent der Bevölkerung erhalten ihr Einkommen aus der Erwerbsarbeit. Menschen arbeiten eben zu einem großen Teil auch für etwas anderes als für Geld. Zwar haben in den letzten Jahren mehr Menschen einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz, die Lohnsumme ist jedoch insgesamt gesunken.

Wann also hat das Grundeinkommen das Potenzial für ein mehrheitsfähiges Sozialmodell? Wenn es verknüpft wird mit einer gravierenden Steuer- und Abgabenentlastung des ­Mittelstandes. Wir müssen vollkommen weg von der Steuerbelastung von Arbeit, hin zu einer Steuer- und Abgaben­belastung von Produkten und besonders auch des Kapitals.

Schon mit einer niedrigen Finanztransaktionssteuer könnte man weit mehr als die Differenz zwischen den Kosten des bisherigen Sozialstaats und denen eines Grundeinkommens finanzieren. Unternehmen würden dadurch entlastet, dass ihre Kosten durch Produkt- und Umsatzsteuern an das Ende des Produktionsprozesses verlagert würden, sie müssten Steuern und Abgaben erst dann zahlen, wenn das Geld ist der Kasse ist.

Wir brauchen also nicht nur ein bedingungsloses Grundeinkommen. Wir brauchen dazu ein Steuersystem, das umverteilt, die Bürokratie entschlackt und die Kosten für Arbeit senkt. Wir brauchen es für die Demokratie in Deutschland.

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172 Kommentare

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  • Taz: "Vielleicht haben jene, die „in Arbeit bringen“ wollen, ganz einfach Furcht vor dem Verlust ihrer Macht über die Menschen."

    Das wird es wohl sein, aber das werden Politiker und andere Gegner des BGE niemals zugeben.

    Das 21. Jahrhundert ist schon längs im Gange (siehe z.B. die Hightech-Hardware Stadt 'Shenzhen' in der VR China). Das Festhalten an der alten Arbeitswelt ist natürlich ein Denken von vorgestern, von Leuten von gestern. Das BGE wird kommen, denn die fortschreitende Technik lässt sich nicht mehr aufhalten, auch wenn einige alte Herren aus der Wirtschaft gerne weiterhin Reibach mit der Arbeitskraft von kleinen Bürgern machen möchten. Unsere Politiker - die im Auftrag der Lobbyisten sogar schon Gesetze im Sinne der Wirtschaft schreiben - sind auch Auslaufmodelle, denn irgendwann kommen Politiker, die im Jetzt und Heute leben und nicht mehr im Gestern. Bis dahin werden sich aber wohl noch Millionen Arbeitssklaven und Hartz IV Empfänger gedulden müssen und werden wohl auch hoffen, dass sie bis dahin nicht dem alten System doch noch zum Opfer fallen.

  • Wichtiger als ein BGE - ein garantiertes Minieinkommen an dem sich die Löhne doch wieder anpassen werden - ist ein höherer Mindestlohn. Der ist heute bereits viel zu niedrig. Während einige sich für die paar Mäuse abschuften, verdienen andere +/- fett und nutzen die Arbeit der Mindestlöhner.

    • Arfst Wagner , Autor des Artikels,
      @Rudolf Fissner:

      Lieber Rudolf Fissner, das BGE würde die Erhöhung des Minde3stlohn beinhalten und den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Möglichkeit geben, zu schlecht bezahlter Arbeit NEIN zu sagen. Im übrigen wäre selbst ein Mindestlohn von 13 EUR für die Rente (z. B.) fast ohne Bedeutung.

    • Arfst Wagner , Autor des Artikels,
      @Rudolf Fissner:

      Wichtiger als ein BGE ist ein höherer Mindestlohn? Der Mindestlohn muss derzeit sein, keine Frage. Aber er bezieht sich nur auf die, die derzeit Arbeit HABEN. Arbeitslose und nicht-Erwerbstätigen nützt der Mindestlohn gar nicht. Das BGE denkt nicht in einzelnen gesellschaftlichen Gruppen, die unterstützt werden (und andere dann eben nicht, obwohl sie genau so betroffen sind), das BGE ist, eingebette in die oben beschriebene Steuerreform, ein systemisches Projekt. Die Zeit der immer schneller rotierenden kleinteiligen Lösungen ist im 21. Jahrhundert vorbei, weil diese kleinteiligen Schritte mit der gesellschaftlichen Entwicklung nicht mehr mithalten können. Das System gerät außer Kontrolle, die Panikreaktionen (Rentenpunkte für Feuerwehrleute!) folgen in immer kürzeren Abständen. EWir brauchen endlich ein Steuersystem und eine Arbeitswelt, die immer mehr zukunftsfest gemacht wird. - Mal radikal: immer mehr Unternehmen stellen ihre Lohnstrategie um, statt Mindestlohn: Gehalt nach Selbsteinschätzung.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Natürlich gibt es Menschen, die keine Lust haben zu arbeiten.



    Das ist Trotz gegen die Verhältnisse, ob bewusst oder unbewusst.



    Allerdings richten diese Menschen im Durchschnitt vermutlich weniger Schaden an der Umwelt an, als die tätigen Fleißbienchen.



    Die Fahrt zur Arbeit fällt ja weg.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Eher Faulheit. Und dabei kann man auch jede Menge Umweltschäden anrichten.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Schade, dass Sie ständig diese neoliberale m. E. Schein-Argumentation bemühen. Das Mensch an sich ist ·n i c h t· (Achtung gesperrt geschrieben ;-) ) faul.



        Wenn ein Mensch oft genug gesagt bekommt, den Job brauchen wir nicht mehr, er tauge nichts, er funktioniere nicht – wenn dieser Mensch ständig erleben muss, dass es nur Scheiß-Jobs gibt, die sehr mies bezahlt werden – was glauben Sie, wie oft wird dieser Mensch sich immer und immer wieder versuchen aufzurappeln? Wie oft ·m u s s· er Ihrer Meinung nach?



        Vier Mal? Fünf Mal?



        Wie oft mussten Sie schon komplett von Vorne anfangen, weil der angebliche Fortschritt Ihren Job gekillt hat? Darf ich raten? Gar nicht?

        "Das ist Trotz gegen die Verhältnisse, ob bewusst oder unbewusst." Dieser Satz ist m. E. richtig.

        • @Frau Kirschgrün:

          "Schade, dass Sie ständig diese neoliberale m. E. Schein-Argumentation bemühen."

          Das neoliberale "Argument" lautet: Wer arbeitslos ist, ist faul." Das ist Unfug. Keine Lust zum arbeiten haben (obwohl man man welche hätte), ist tatsächlich faul. Wobei ich unter Arbeit eine Tätigkeit verstehe, die der Gesellschaft nützt.

          "Wie oft mussten Sie schon komplett von Vorne anfangen, weil der angebliche Fortschritt Ihren Job gekillt hat?"

          Der Fortschritt war es nicht, aber Firmenpleiten ect. 6 Mal. Reicht das?

          Ich sehe einfach nicht ein, warum andere für meinen Lebensunterhalt aufkommen sollen, solange ich in der Lage bin, es selbst zu tun.

          Deshalb könnte ich auch nicht von Börsenspekulationen usw. leben.

          "Das ist Trotz gegen die Verhältnisse, ob bewusst oder unbewusst."

          Trotz bringt niemanden weiter.

          • Arfst Wagner , Autor des Artikels,
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            Der Ausgangspunkt, den bereits sogar der neoliberale Vordenker Milton Friedman im Auge hatte war, das Rationalisierung (die durch die Digitalisierung weltweit beschleunigt wird) ein Erfolgsmodell ist. Sie führt zu immer mehr Arbeitslosigkeit weltweit. In Deutschland erhalten derzeit knapp 40% der hier Lebenden ihr Einkommen aus einer fremdbestimmten lohnabhängigen Erwerbsarbeit. Und die Zahl nimmt ab. Die meisten sind allerdings noch recht weit davon entfernt, das zu erkennen. Und sie bekommen weiche Knie, wenn sie z. B. bei Götz Werner lesen: "Arbeitslosigkeit ist ein Segen!". Womit er natürlich meint, wenn dennoch ein armutsfestes teilhabefähiges Einkommen vorhanden ist.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Trotz bringt niemanden weiter." Das hat auch niemensch behauptet. Durch Vorwürfe, "schlecht-machen", Versagensängste-produzieren, Existenz-Angst oder Zwang gelingt keinem Mensch eine "gesunde" Einstellung zur Arbeit…



            Wir sind Menschen und keine Maschinen und schon überhaupt nicht dazu da, um den Kapitalismus und seine Befürworter zu "bereichern" – da ist Frust oder Trotz schon erlaubt, finde ich, alles andere wäre Sklaverei. Das bestehende System empfinde ich schon auch als Skalverei, weil kein Mensch ein wirkliche Wahl hat. Das System ist unangemessen "unfrei". Es gelten keine anderen Werte als Geld, Funktionieren und Fortschritt. Über alle drei Begriffe könnte man Büchereien füllen mit den Interpretation der jeweiligen Vertreter…



            "Der Fortschritt war es nicht, aber Firmenpleiten ect. 6 Mal. Reicht das?" Hätt' ich nicht gedacht, ich "bring's" auf acht Mal… mir reicht's – im doppelten Sinne. ;-)

            • @Frau Kirschgrün:

              Zu den Firmenpleiten: Was für einen überflüssigen oder überteuerten Schrott, den keiner haben wollte, wurde dort produziert?

              • @Rudolf Fissner:

                Ist Ihnen vielleicht nicht aufgefallen. Aber es gab in den letzten Jahrzehnten ein paar Krisen...

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Sie sind in der Finanz- oder Immobilienbranche tätig?

                  • @Rudolf Fissner:

                    Auch Sie glauben, die Krisen waren darauf beschränkt? Wo haben Sie gelebt?

            • @Frau Kirschgrün:

              Meine Einstellung, dass Arbeit ein notwendiger Teil des menschlichen Daseins ist, habe ich nicht vom Kapitalismus, sondern aus der DDR. Und dort konnte ich sehen, dass die Anzahl der Menschen, denen Arbeit kein Bedürfnis ist, größer ist, als sich das Marx vorgestellt hat.

              Vielen ist klar, dass die Dinge, die wir zum Leben benötigen, nicht vom Himmel fallen. Einige benötigen einen leichten Schubs. Damit meine ich aber nicht ein Knebelsystem á la Harz IV.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                „... denen Arbeit kein Bedürfnis ist“

                Das war vielleicht auch enfach nur die versteckte Arbeitslosigkeit in den DDR-Betrieben. In der Landwirtschaft z.B. Betrug sie 1989 20% fes-online-akademi...beitslosigkeit.pdf

                • @Rudolf Fissner:

                  Nein. Interessant, dass es auch eine versteckte Arbeitslosigkeit in Bereichen gab, in denen akuter Personalmangel herrschte. Witzig. Oder?

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Planwirtschaft halt.

                    • @Rudolf Fissner:

                      Die Herr vom Ifo Institut hatten nur nicht begriffen was sie da genau untersuchen. Unternehmen mit veralteter Ausrüstung brauchen für den gleichen Produktionsausstoß meist mehr Personal. Sollten die Herrn eigentlich wissen...

  • "Man kann im Grunde kein BGE haben, ohne die anderen ökonomischen Machtstrukturen zu beseitigen". Stimmt. Und das muss ja auch das Ziel sein – für eine gerechtere Welt ohne Zwang(sarbeit), ohne wahnisinnig anmutende Gewinnmaximierung und ohne unsinnige Produkte. Das BGE würde m. E. Druck aus dem System nehmen, Herrschaftsstrukturen und Hierarchien verändern (helfen).



    Es wäre doch ein Anfang, darüber zu sprechen, warum die Besitzenden immer mehr haben müssen. Es wäre doch ein Anfang, darüber zu sprechen, wie das BGE genau aussehen soll, was muss bleiben vom Sozialstaat, was "kann weg". Alles, was zur Daseinsvorsorge gehört, (wieder) zu gemeinschatlichen Aufgaben und Pflichten machen, für den Staat sowie für die Gesellschaft. Das geht auch ohne Gewinnmaximierung, ohne auf Kosten der Ressourcen oder der Natur und der Menschen.



    Aber beim bestehenden System einfach so zu bleiben, heißt m. E., wider besseren Wissens und aus falscher|dummer Angst vor Neuerungen weiterhin mit Vollgas auf den Abgrund zuzurasen. Diese Aussicht finde ich noch schlimmer, weil wir dann nicht einmal versucht hätten, etwas Grundlegendes endlich zu verbessern. Dass es so wie bisher nicht weitergehen sollte, ist doch unstreitig, oder?! Es gibt keine zweite Erde im Kofferraum. Das ist alles endlich. Wachstum ist Schwachsinn. ^^Aber, "sorry", ich habe nicht BWL oder Finanzen studiert… ^^



    Darüber müssen wir alle als Gesellschaft sprechen, uns Lösungen überlegen, das BGE wäre eine in Details noch auszudiskutierende für mich. Ich brauche keinen "Kapitalisten", der mir erklärt, warum das BGE nicht funktionieren kann, der hat doch gar kein Interesse daran, dass das klappt, weil sein Geschäftsmodell damit "baden ginge"…



    Un dfinanzierbar wäre es auch, weil viel Admin und Verwaltung wegfiele, und weil nicht Arbeit besteuert werden müsste, sondern Konsum – allein schon aus Umwelt- und Ressourcenschutz. Also m. E. …



    Guat's Nächtle.

    • @Frau Kirschgrün:

      Das BGE, man muss ja immer auch hinzufügen: in den bislang bekannten Ausgestaltungsmodellen, selbst scheint leider nicht der richtige Weg.

    • @Frau Kirschgrün:

      Letztlich geht es um eine neue Gesellschaftsordnung. Die Diskussion um ein BGE lenkt davon eher ab.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ja, ja, ja, her mit der heiß ersehnten neuen Gesellschaftsordnung!



        Wie anfangen?



        Wo anfangen?



        Welche Mittel dafür einsetzen|verwenden?



        Mit Zwang?



        Ohne Zwang?



        Enteignung?



        Wie durchsetzen?



        Produktionsmittel besetzen und|oder übernehmen?



        Wer organisiert das ?



        Und wie?



        Bin gespannt auf Ideen!

        • @Frau Kirschgrün:

          "Welche Mittel dafür einsetzen|verwenden?"

          Wichtiger. Wo Mittel hernehmen?

          "Wie anfangen?"

          Menschen überzeugen.

          "Wo anfangen?"

          Vor der eigenen Haustür.

          "Mit Zwang? Ohne Zwang?"

          Ohne sanften Zwang geht es nicht.

          "Enteignung? Wie durchsetzen?Produktionsmittel besetzen und|oder übernehmen?"

          Natürlich. Wird wahrscheinlich auch nicht völlig gewaltlos gehen. Das ist aber anzustreben.

          "Wer organisiert das? Und wie?"

          Bürgerkomitees? Evtl. übers Internet?

          Ich habe auch kein fertiges Konzept.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Wird wahrscheinlich auch nicht völlig gewaltlos gehen." Wow, schön, dass das mal ein Mensch ausspricht. Wird wohl so sein.



            Alle anderen Punkte (bis auf die Haustür = Mission erfüllt, weil arm) könnten aber mindestens, wenn überhaupt möglich, eine Generation dauern… also wenig gute Aussichten für eine alte Frau wie mich ;-)



            Konkreter und in welch hoffentlich kurzer Zeit wird's wohl nixxx werden…

            • @Frau Kirschgrün:

              Wenn ich ein fertiges Konzept hätte, stände ich auf dem Wahlzettel.

              Und wenn man es dann hat, muss man erst mal über 50% der Bevölkerung hinter sich versammeln. Das dauert...

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Vielleicht sollten wir ein Konzeptfindungskommitee gürnden und einfach anfangen…

  • " aber ein Recht auf ein würdiges Leben beinhaltet keinerlei sozialen Pflichten ?"

    es hat seinen guten grund dass in der allgemeinen erklärung der menschenrechte die pflichten erst ganz am ende und nur sehr kurz erwähnt werden.



    denn wenn man ein menschenrecht unter bedingungen stellt die der einzelne mensch nach der meinung seiner mitmenschen erfüllen oder auch nicht erfüllen kann hebt man es als menschenrecht auf und liefert es der willkür aus..



    wenn das menschenrecht auf religionsfreiheit nur für die rechtgläubigen gilt existiert es nicht mehr denn dann könnte man es anderen menschen im namen des rechten glaubens nehmen.



    nichtsdestoweniger mag es eine allgemeinmenschliche pflicht geben sich in religiösen fragen um wahrheit zu bemühen.



    sie ist nur nicht gesetzlich erzwingbar und darf es auch nicht sein.



    das menschenrecht auf einen fairen prozess im falle der anklage wegen irgendeinem verstoss gegen das strafgesetzbuch eines staates setzt auch nicht vorraus dass der mensch der es in anspruch nimmt aus der sicht seiner mitmenschen ein guter edler oder gerechter mensch ist.sonst könnte es nämlich gar keinen rechtsstaat geben.

    dasselbe gilt für das recht auf ein würdiges leben.



    es mag eine allgemeinmenschliche pflicht geben sich an gesellschaftlich notwendiger arbeit zu beteiligen-aber wer sie nicht erfüllt-wie beispielsweise viele der reichen und ein kleiner teil der armen -darf deshalb nicht zur arbeit gezwungen werden.



    wenn es einen gesetzlichen arbeitszwang gibt-entscheidet die willkür von bürokraten darüber wer würdig leben darf und wer nicht.

    menschenrechte haben also kein individuelles wohlverhalten zur vorraussetzung.sie gelten bedingungslos und für alle menschen



    es ist nicht die aufgabe eines demokratischen rechtsstaates menschen mit gewalt zur tugend zu erziehen.

    wer sich zur tugend erziehen lassen will dem steht es frei sich einen guru zu suchen.

    • @satgurupseudologos:

      ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️

  • Natürlich ist eine Kläranlage wichtig, und wenn die Leute, die da arbeiten, gut bezahlt werden, klappt das auch innerhalb des BGEs. Das ist doch der Trick, dass dann endlich die Jobs, die keine|r machen will, besser bezahlt werden müssen, und nicht über den Existenz|Arbeitsdruck über Zwang geriert werden können.

    • @Frau Kirschgrün:

      Das Arbeit ordentlich bezahlt werden muss, steht außer Frage. Aber dann braucht es auch kein BGE.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Gut bezahlt" ist immer relativ. Warum erwarten Sie eine automatische Vergrößerung des Wohlstandes aus dem Nichts durch die Einführung eines BGE?

      Ein BGE in Höhe von z.B. 300 oder 500 Euro im Monat unter Abschaffung aller Sozialleistungen könnte sofort eingeführt werden ... aber damit könnte niemand leben. Mit jedwedigem BGE kann im Zweifel in Zukunft niemand auskommen ...

      • @TazTiz:

        Versuchen Sie doch einmal aus Spaß, etwas positives am BGE zu finden. Fällt Ihnen da gar nichts ein?

  • Rosinenpickerei wäre ja noch gut. Es würde aber zusätzlich die (natürliche) Faulheit der Menschen befördern. Es gibt bereits jetzt schon viele Menschen in Harzt-IV, die gar nicht mehr arbeiten (können) obwohl sie könnten. Davon gäbe es bei einem BGE noch viele mehr ... tsss, freiwillig arbeiten, wieviel wäre denn genehm?

  • "...habe aber eine gastronomische Ader, es gibt so 2 -3 Lokalitäten wo ich ein paar Schichten einlegen würde, wenn ich wüßte das dort Arbeitskräftemangel herrscht. Außerdem ist Bewegung gesund und meinem Gewicht täte es wirklich gut



    mal als Bedienung zu agieren und nicht als Gast."

    Sorry - aber das meinen sich nicht ernst, was meinen Sie wie so ein Restaurant Betrieb funktioniert - freiwillige just in time - auf das Essen bin ich gespannt!

    Der war gut - you made my day!

  • "Und zu "selber Machen" sind die meisten Dinge zu komplex."



    Wer sagt denn das? Es lässt sich alles auch ohne Kapitalismus lösen. Warum denn nicht? Soll alles so bleiben wie es ist, aber trotzdem anders sein? Das geht eben nicht – "Fell nass machen" etc..

    ""Und wer mit BGE gar nicht arbeiten will, lässt es eben bleiben."

    Sie würden staunen, wie viele das wären. Ohne Druck arbeiten zu gehen, funktioniert es nicht, weil unser ganzes dasein erst durch Arbeit möglich wird."



    Zum Staunen:



    Der Mensch ·W I L L· tätig sein, rumhocken ist seine Sache nicht. "Sie würden staunen, wie viele das wären,, , die ·n i c h t· rumhocken würden.



    Zum Existenz-Zwang:



    Existenz-Zwang haben wir dem Kapitalismus zu verdanken, eine Existenz-Sicherung ist etwas ganz anderes. Die klappt nur ·o h n e· Zwang. Die klappt, weil es Notwendigkeiten, Sicherheitsbedürfnis, Überlebenswillen, Gemeinschaft und Freude gibt. Zwang ist diesen Eigenschaften und besonders einem gerechtem Zusammenleben absolut abträglich.



    Wieso soll BGE ·n u r· innerhalb des Kapitalismus möglich sein?



    Der Staat könnte so viel Geld drucken wie er wollte, wären da nicht die Reichen, die das zum Schutz Ihrer Pfründe verhinderten und die die sog. Nationalbanken kontrollieren. Kapitalismus muss global betrachtet werden, um da eine Änderung|Lösung herbeizuführen, ist der Gesamtüberblick nötig.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Der Mensch ·W I L L· tätig sein, rumhocken ist seine Sache nicht. "Sie würden staunen, wie viele das wären,, , die ·n i c h t· rumhocken würden."

      Auch wen Sie es gesperrt schreiben. Die Erfahrung lehrt, dass zu viele nicht tätig sein wollen. Konnte man in der DDR beobachten. Und wenn Ihnen das zu lange her ist, blicken Sie mal auf die Tummelwiesen unseres Geldadels...

      "Existenz-Zwang"

      Wir stehen unter dem Zwang, unsere Existenz zu sichern. Seit es Menschen gibt, müssen sie Arbeit verrichten, um ihr blankes Überleben zu sichern. Die Natur hat nun mal festgelegt, dass wir Nahrung, Kleidung usw. brauchen. Sonst sterben wir wie jedes andere Tier auch. Da gibt es keine Wahlfreiheit.

      "Wieso soll BGE ·n u r· innerhalb des Kapitalismus möglich sein?"

      Da haben Sie mich evtl. falsch verstanden. Ich schrieb, dass ein gerechtes BGE im Kapitalismus n i c h t möglich ist. (Im Kommunismus wäre es übrigens überflüssig.)

      "Der Staat könnte so viel Geld drucken wie er wollte..."

      Nein. Geld an sich ist wertlos. Es erhält seinen Wert, weil es als universelles Tauschmittel zur Erlangung von Waren zur Bedürfnisbefriedigung einsetzbar ist. Mehr Geld zu drucken, als Tauschwaren vorhanden sind, ist sinnlos.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Mehr Geld zu drucken, als Tauschwaren vorhanden sind, ist sinnlos." Genau das passiert aber (girieren)! Das Wunder von Wörgl hat genau das gezeigt, dass mit bedrucktem Papier eine Region wieder einen Aufschwung erlebt hat, als nach dem Krieg alles darniederlag und keiner Waren oder Arbeit "rausgerückt" hat. Die Banken haben das über einen Strafprozess gegen den Bürgermeister beendet, weil sie ihr Geschäftsmodell (Geld aus Schulden und von unten nach oben umverteilen) verloren hatten – zumindest in Wörgl, und das sollte natürlich auf keinen Fall "Schule machen".



        Im normalen|optimalen Fall sind Banken dazu da, die Wirtschaft am Laufen zu halten, indem Geld "kursiert"|in Bewegung ist|fließt|umläuft – nicht dazu, Geld zu horten und damit Macht auszuüben, wie es weltweit inzwischen geschieht. Das gesamte Geldsystem ist inzischen eben ·n i c h t· mehr dafür da, die Wirtschaft am Laufen zu halten, sondern zum Selbstzweck der Anhäufung riesiger Reichtümer, die die Welt versklaven, verkommen. Und wir stehen daneben und schauen zu?!

        • @Frau Kirschgrün:

          Ihre (jugendliche?) Ungeduld in Ehren. Aber es braucht noch viel harte Arbeit, die Menschen in D zu einer notwendigen Revolution zu bewegen. Schon weil es dem größten Teil der Bevölkerung so gut geht, dass er seinen "Besitzstand" nicht in einer Revolution riskieren wird.

          PS: Das "Wunder von Wörgl" war kein einfaches Gelddrucken. Es war eine Art regionale Währungsreform mit garantiertem Geldumlauf. Außerdem gab es sowohl Deckung, als auch Rückversicherung.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Außerdem gab es sowohl Deckung, als auch Rückversicherung." Genau das, was es heute nicht gibt, mit dem Girieren.



            "Ihre (jugendliche?) Ungeduld…" - leider nein, mein Anschreiben gegen offenbar "nicht zu ändernde Ungerechtigkeiten" haben zwar jugendliches Unwissen, aber jede Menge Idealismus trotz Alter (61 3/4) als Ursache. Ich bin und bleibe unverdrossen zuversichtlich und weiterhin auf meine Weise naiv und hoffnungsfroh, trotz mancher Enttäuschung, die natürlich auch oft durchschlägt…



            Schönen Tag Ihnen!

        • @Frau Kirschgrün:

          Das Wunder von Wörgl, das ist eigentlich auch so ein Quark, kann nicht dagegen stehen, dass letztlich alles in Gütern zu begleichen ist. Die Menschen dort haben nicht einfach alternative Zettel ausgetauscht, sondern Güter. Sie hatten auch einen Bedarf nach anderen bunten Zetteln, sondern nach Gütern.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Der Mensch ·W I L L· tätig sein, rumhocken ist seine Sache nicht. "Sie würden staunen, wie viele das wären,, , die ·n i c h t· rumhocken würden."

      Sind Sie "der Mensch"? Ich bin es nicht.Ich bin nur EIN Mensch und sicher kein Tätigkeitsjunkie.

      Konkreter: Ich käme auch prima ohne Arbeit aus. Vielleicht würde ich was Nützliches machen, wenn ich nicht arbeiten müsste, vielleicht aber auch nicht. Und im Zweifel würde ich sehr viel WENIGER Nützliches machen, wenn ich nicht müsste.

      Natürlich kann ich nicht sicher sagen, inwiefern meine Einstellung extrapolierbar ist. Aber es gibt sicher nicht Wenige, für die Entlohnung ein wesentlicher Ansporn ist, sich so reinzuknien, wie sie es tun - vor allem bei denjenigen, die deutlich überdurchschnittlich viel leisten. Wir reden also in jedem Fall von einem ganz erheblichen Teil der wirtschaftlich relevanten Gesamtleistung, der bei Wegfall des Belohnungsprinzips verloren ginge.

      • @Normalo:

        Und ich sage, dass wir uns eine andere Art zu Wirtschaften und gerechter miteinander umzugehen, einfach nicht mehr vorstellen können oder vorstellen wollen. Wobei ich zu "wollen" tendieren würde…

        • @Frau Kirschgrün:

          Sehe ich letztlich genauso. Ich ziehe nur etwas andere Schlüsse als Sie, weil ich diesem "Wollen" mehr Gewicht zumesse und Respekt entgegenbringe.

          Daneben würde ich wohl das "mehr" in "nicht mehr" anzweifeln. Aus meiner Sicht gab es die Marxsche Urgesellschaft wenn überhaupt nur in Kleingruppen und auch nur genau so lange, bis die Menschen in der Lage waren, mehr als das absolut für das Überleben Nötige zu produzieren. In dem Moment, wo die Produktivität dieses Minimum überstieg, fiel die unbedingte Notwendigkeit weg, Alles "gerecht" zu teilen - und genau in dem Moment übernahm der Wettbewerb die Kontrolle über die Verteilung und die daraus resultierende soziale Entwicklung. Aber entstanden ist er schon weit früher, lange bevor man unsere seinerzeitigen Vorfahren als "Menschen" bezeichnen konnte.

        • @Frau Kirschgrün:

          Stimmt, ja, leider.

    • @Frau Kirschgrün:

      War für @warum_denkt_keiner_nach?



      23.01.2019, 06:34

  • Solange der reichste Mann der Welt hier kaum Steuern zahlen muss, obwohl der Marktanteil seines Konzerns mittlerweile wirklich beängstigend ist, und das jeder als gegeben hinnimmt, wird sich sicher nichts ändern.

    Freiwillig werden die meisten Reichen nix hergeben. Aber mit den richtigen Steuern z.B. auch Transaktionssteuern wäre reichlich Spielraum.

    • @Gostav:

      Arme geben freiwillig auch nichts her. Die Frage ist doch, ob jemand verzichten will & wird.

  • Wer Bedingungsloses Grundeinkommen sagt statt Hartz IV ohne Sanktionen, begibt sich schon in die Hände des Kapitals.



    Das Kapital wird begeistert sein, jedem im Jahr ein Grundeinkommen von 1€ zukommen zu lassen, wenn es dafür alle Sozialabgaben sparen kann.

    Ich rede nur noch über Grundeinkommen, wenn es Grundeinkommen 1200 € heißt. Sonst ist die Debatte wertlos.

    • @Age Krüger:

      Der Sozialstaat muss in anderer Form fortbestehen. Es geht um Befreiung vom Zwang und vom Kapital. Es geht um echte Demokratie. Das Kapital ist die Wurzel allen Übels, vom Zwang über Armut und Ressourcenverschwendung bis zur staatlich verordneten Vereinsamung (weil arme Menschen - besonders wenn sie allein stehend sind - quasi zwangsläufig vereinsamen). Es geht um das Menschenbild, das wir in uns tragen. Daran muss auch gearbeitet werden. Der Kapitalismmus ist alles andere als alternativlos – nichts ist a l t e r n a t i v l o s.



      Aber bevor wir Deutschen etwas ändern (wer weiß, was passieren könnte, oje, oje!), rasen wir lieber weiter mit Vollgas auf den Abbgrund zu. Tolle Alternative!^^

  • Bedingungsloses Grundeinkommen führt zur "Rosinenpickerei" - kaum einer würde harte unangenehme Jobs wie in Schichtbetrieben oder in sozial schwierigen Arbeitsumfeldern noch machen wollen bei so einem Prinzip.

    Ein Grundeinkommen sollte an geknüpft schon sein an Bedingungen z.B - Arbeit in sozialen oder in Umwelt Betrieben. Jobs die sonst nicht genug machen würden.

    Abgesehen davon geht mir das "Geheule" nach dem Staat der für einen umsonst sorgt ziemlich auf den Senkel. Man kann ja auch mal darüber diskutieren, was man für den Staat tun könnte.

    Bedingungsloses Grundeinkommen würde m.M. nach zur absoluten Beliebigkeit und Lethargie führen.

    • @Justin Teim:

      Sobald Menschen einen Sinn in ihrer Arbeit sehen, nehmen sie auch Schichtarbeit in Kauf so z. b.Krankenschwestern und Pfleger. Ist die Schichtarbeit aber sinnlos wie z.B der Druck von irgendwelchen bescheuerten Werbekatalogen ist es doch gut das da keiner mehr zur Arbeit geht.

      Die Forderung nach einem bedingungsglosen Grundeinkommen hat nichts mit dem Geheule nach dem Staat zu tun. Sie ist Ausdruck der Tatsache, das alle Menschen auf der Welt gesellschaftliche Wesen mit dem Recht auf ein würdiges Leben sind.

      Die aussage ein bGE würde zu Beliebigkeit und Lethargie führen ist vieleicht doch eher Selbstoffenbarung als genaue Analyse der Mitmenschen. ;-))



      In einer klimagerechten Welt mit bGE wäre das zur Verfügung stehende Arbeitsvolumen deutlich geringer, da viele Bullshitjobs in Sozialbürokratie, Werbung, Touristikindustrie oder Kohlebergbau einfach nicht mehr da wären.

      • @Thomas Dreher:

        "Die Forderung nach einem bedingungsglosen Grundeinkommen hat nichts mit dem Geheule nach dem Staat zu tun. Sie ist Ausdruck der Tatsache, das alle Menschen auf der Welt gesellschaftliche Wesen mit dem Recht auf ein würdiges Leben sind."

        Narürlich - aber ein Recht auf ein würdiges Leben beinhaltet keinerlei sozialen Pflichten ?

        und Grundversorgung durch Roboter?



        oder besser ökölogisch durch fröhlich kniende Erntehelfer?



        -



        Irgendwo ist immer ein Haken...

        • @Justin Teim:

          Selbst in unserer die Menschen deformierenden Gesellschaft läßt sich auf den verschiedensten Feldern die Beobachtung machen, dass Menschen ohne Bezahlung intensiv arbeiten, wenn ihnen die Arbeit sinnvoll und nötig erscheint. Beispiele:

          Feuerwehr,



          THW,



          Harzer die ehrenamtlich bei der Tafel arbeiten,



          Krötenzaunbauer,



          freiwillige Erntehelfer in der ökologischen Landwirtschaft,



          Menschen die andere unentgeldlich pflegen,



          die vielen Flüchtlingshelfer,



          ehrenamtliche Vorstände in Schulträgervereinen



          Jäger die Unfallwild nachsuchen und entsorgen



          usw. usw.

          zum Teil ist das schwere, belastende Arbeit die die Menschen da tun. und sie tun sie trotzdem!.



          außerdem geht es um ein Grundeinkommen, die Vielen die weitergehende materielle Wünsche haben werden um das dann deutlich geschrumpfte Volumen an sinnvoller Arbeit konkurrieren, weil es die vielen Bullshitjobs nicht mehr geben wird.



          Und ja Automatisierung ist natürlich nötig , richtig und wichtig

          Öffnen sie mal die Augen, so krumm ist der Haken gar nicht

          • @Thomas Dreher:

            Und wer, meinen Sie, wird

            - Kanalreinigung



            - Abfallentsorgung



            - Möbelpackerei



            - Maschinenschlosserei



            - Altenpflege in der Breite



            - Lastwagenfahren



            - Botendienst



            - Gastronomie



            - Gebäudereinigung

            und noch einen ganzen Strauß anderer Tätigkeiten, die zwar nötig und sinnvoll, aber auch anstrengend, ekelig oder zur Unzeit auszuüben sind, genauso machen, wenn er dadurch nur sein Grundeinkommen geringfügig ausbessern kann?

            Es ist ja schön und gut, dass es Menschen gibt, die sich aus purem Idealismus bestimmte Aufgaben aneignen und sich für sie ins Zeug schmeißen. Aber solche Motivationsstrukturen kann man doch nicht einfach auf ALLE Menschen hochrechnen, die heute für kleines bis mittleres Geld auch die weniger befriedigenden Arbeiten machen. Eine Zivilisation basiert auf Motivationsmechanismen, die für den allergrößten Teil der Mesnchen funktionieren. Einige leuchtende Beispiele, denen der Rest dann nacheifern müsste, sind keine tragbare Grundlage.

            • @Normalo:

              Das BGE soll ja gar nicht alles bezahlen! Die Tätigkeiten, die keiner machen will, müssen dann eben endlich viel besser bezahlt werden, damit sie gemacht werden. Genau das ist doch der Witz daran. Oder glauben Sie ein Arzt würde für's BGE arbeiten? Sicher nicht. Aber warum soll ein Kanalarbeiter diese ebenso wichtige Arbeit auch noch für einen Bruchteil des Arztgehaltes oder nur für's BGE ausüben? Wie soll der Arzt operieren, wenn es keine Raumpflegerinnen mehr gibt, die den OP sauber machen?



              Da hängt eben mehr dran, als die allgemein akzeptierte Denke des Kapitalismus des Oben und Unten… es würden sich ganz viele Dinge auch erübrigen, wenn dieser kranke Konkurrenzdruck zugunsten eines entspannteren Umgangs miteinander wegfiele…



              Dafür braucht es Phantasie, sich eine bessere Gesellschaft vorzustellen, die mit den Parolen und Hierarchien des Kapitalismus nichts mehr zu tun hat…

            • @Normalo:

              Ich geh jetzt mal von mir aus: eigentlich bin ich freier IT Berater, habe aber eine gastronomische Ader, es gibt so 2 -3 Lokalitäten wo ich ein paar Schichten einlegen würde, wenn ich wüßte das dort Arbeitskräftemangel herrscht. Außerdem ist Bewegung gesund und meinem Gewicht täte es wirklich gut



              mal als Bedienung zu agieren und nicht als Gast.



              Außerdem dürfen sie nicht vergessen, das das Arbeitsvolumen für z.B Lastwagenfahrer in einer klimafreundlichen Gesellschaft ohne Bullshitjobs und ohne Bullshitkonsum sowieso deutlich kleiner ist.

              • @Thomas Dreher:

                Ich geh jetzt mal von mir aus, bin unfreier Altenpfleger und bei Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens mach ich in Zukunft einen großen Bogen um jedes Altenheim.

                • @Suchender:

                  Ich würde wahrscheinlich wieder in die Pflege gehen, denn ich müsste nicht zu deren Bedingungen arbeiten, sondern könnte zu meinen Bedingungen dort arbeiten, es würden mehr Menschen (auch Ehemalige) dort (wieder) arbeiten, weil es dadurch bessere Arbeitsbedingungen – auch und besonders für die zu Pflegenden – gäbe.



                  Ich würde dann dort weniger an Stunden, aber intensiver mit|an den Menschen arbeiten, durch das BGE ginge das dann doch. Die zu Pflegenden wären zufriedener und ich wäre auch zufriedener. Könnte durch's BGE viel besser laufen, wenn dieser irre Zeitdruck und Schlafmangel dann nicht mehr wären, weil's ja dann nicht mehr um's Gewinnmaximieren gehen müsste.…

                  • @Frau Kirschgrün:

                    Das hieße konkret, daß man nie genau wüßte wer und wieviele morgens zur Arbeit kommen, wielange diese bleiben und wieviele Bewohner diese versorgten.



                    Das kann nicht funktionieren.

  • Bis zu den letzten drei Sätzen des Artikels war ich im Zweifel.

    Nun am Ende des Beitrages steht es für mich fest: der ist (doch) blanker Blödsinn.

    Schade, bei solch einem wichtigen Thema = Gestaltung der Gesellschaft.

    • @Gerhard Krause:

      Und wie lautet Ihre Begründung für diese Behauptung?

      • @Frau Kirschgrün:

        Sehr geehrte Userin,

        zunächst, alle mir bekannten Modelle, u.a. Uni HH, sind an das neoliberale Modell angepasst. Auch hier aus dem Artikel entnommen - warum soll "Ich" mit einem BGE Arbeitskosten senken und ganze Berufgruppen in die Wüste schicken? Den Unfug kann mir schon niemand, außer ökonomisch Ungebildete, die zB den öff. Dienst hassen, erklären. Gern geschenkt.

        Ebenfalls gern geschenkt, ob sich das BGE finanzieren ließe. Ich unterstelle sogar einmal optimistisch ein "Ja".

        Aber wer entscheidet wann und wie über Anpassung(en) des BGE nach oben (oder erforderlichenfalls nach unten), erleben wir lediglich erneut in anderem Kleid ein mit der (heutigen) Rente identisches Debakel, müssen wir die Preise genau steuern / wie wird sich die Inflation verhalten.

        Was machen wir mit der jetzigen Form der Geldschöpfung?

        Was werden denn die Vermögenden respektive Mächtigen zu einem BGE sagen, das gegen ihre Interessen sein könnte.

        Wenn dann jeder den obligatorischen "Tausi" hat und - ich spiele jetzt mit den verschiedenen Modellen - es kaum noch Arbeitsplätze mit (höherem) Erwerbseinkommen gäbe, schon das dürfte wohl das Ende sein, wer entschiede denn dann noch darüber, mit wem diese besetzt werden. Etwa eine Stellenausschreibung?



        Das muss man ja bereits viel früher denken - Schule, Studium, (sonstige) Berufsausbildung.

        Noch einmal kurz: auf ein neoliberales System, in dem alles zu bezahlen ist, kann man kein BGE aufsetzen, außer ein neoliberales.

        Man kann im Grunde kein BGE haben, ohne die anderen ökonomischen Machtstrukturen zu beseitigen, idR Vermögen, sonst erhöhen die restlichen Unternehmen einfach die Preise galoppierend - und Ende BGE bzw. herzlich Willkommen neue Abhängigkeit.

        Früher war "Ich" von Lohnarbeit abhängig, und jetzt bange "Ich" vor der Glotze gemeinsam mit den Teilnehmern einer politischen Talkshow am Sonntag um die Einnahmen (der öff. Hand), aus denen das BGE nächsten Monat finanziert werden soll, dankeschön.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Ein Blick in die Geschichte ist manchmal hilfreich . Die Finanzierung ist kein Problem.



    Anstelle der Arbeitgeber und ihrer Lohnsklaven freie Arbeitsgenossen! Die Arbeit niemandes Qual, weil jedermanns Pflicht! Ein menschenwürdiges Dasein jedem, der seine Pflicht gegen die Gesellschaft erfüllt. Der Hunger hinfür nicht mehr der Arbeit Fluch, sondern des Müßiggängers Strafe.(Rote Fahne Nr. 29,14.Dez. 1918-Rosa Luxemburg).Keine Harz IV Empfänger, keine Obdachlosen da Arbeitspflicht. Schon wie gesagt vor über 100 Jahren.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Dieser Griff in die Mottenkiste wird sicher die Massen überzeugen. Au weia. Oder sollte das (durchaus gelungene) Satire sein?

  • Danke für den guten Artikel!!!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Die Qualität Ihres Beitrags liegt wohl eher im Sprachlichen als im Inhaltlichen.

    Nicht nur der Bettler war früh tot. Die allgemeine Lebenserwartung war im MA mit der heutigen nicht vergleichbar.

    Davon ab: die Erwartungen an das Leben waren und sind je nach Subjekt sehr unterschiedliche. Der Eine möchte seinem Leben Tage hinzufügen, der Andere seinen Tagen Leben.

    Ich halte es mit einem tibetischen Sprichwort: Lieber ein Tag Tiger sein als hundert Jahre Schaf. Über Papier- und Tastentiger gab es damals noch keine Erkenntnisse. ;-)

    Die gesamte Debatte ist im Übrigen (bestenfalls) für die Füße: wo derart diskutiert wird, bleibt alles beim Alten. BULLSHIT.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Wunder der Technik, 18/19. Dies ist eine Erwiderung an @NEUBAU, heute, 16:04.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    "Unternehmen könnten Kosten abbauen" - da bin ich bereits ausgestiegen und stelle eine Gegenfrage: Warum?

    • @970 (Profil gelöscht):

      Ohne Grundeinkomen wird die klimaschützende Transformation der kapitalistischen Gesellschaften nicht gelingen.



      Im Mittelalter waren die Ärmsten der Gesellschaft die Bettler durchaus geachtet und es Bestand für die Besitzenden eine moralische Verpflichtung und ein religiöser Anreiz ihnen etwas zu geben. Auch sorgten die Gemeinschaften für ihre Mitglieder.



      Mit Beginn der Moderne wurde die Armut Europa abgewertet, die nicht arbeitenden Armen wurden als moralisch minderwertig und faul stigmatisiert und mit äußerster Brutalität zur Arbeit."erzogen" bzw. gezwungen.



      Die Folge dieses geschichtlichen Prozesses ist, das wir alle innerlich Geiseln der Arbeit sind. Schon der klimabelastende Aufwand (Kataloge, Google, Filme, Marktforschung etc.) der getrieben wird, um klimabelastende Produkte die größtenteils nicht wirklich benötigt werden in den Markt zu drücken spricht Bände. Heute weiß jeder Ingenieur der z.B. an einem 300 PS SUV baut, dass seine Arbeit das Klima zerstört. Der Marketingmensch der die Kiste verkauft weiß das auch und beide tun es! Warum tun sie es? Weil beide gelernt haben, das man arbeiten muß um zu essen und das jeder der nicht arbeitet und nicht sehr reich ist als Bodensatz der Gesellschaft gilt. Das Grundeinkommen ist ein Baustein der den Menschen erlaubt ihre Arbeit kritisch zu sehen. Ist erst mal klar das der Einzelne der Gesellschaft gegenüber einen Anspruch auf einen menschenwürdigen Lebensunterhalt hat, gewinnt er auch die Freiheit seine eigene Arbeit kritisch zu sehen. Politik und Gesellschaft wiederum erhalten die Freiheit absolut unsinnige Arbeitsplätze (Kohle, Flugreisen, die meiste Werbung) durch entsprechend hohe, gezielt eingesetzte Steuern und die Streichung von Subventionen zu schrumpfen oder zum verschwinden zu bringen. Denn in einer Welt mit bedingungslosem Grundeinkommen "muß" keiner mehr arbeiten um menschenwürdig leben zu können. Somit verliert er Spruch "Gut ist was Arbeit schafft" endlich seine moralische Legitimation

      • @Thomas Dreher:

        "Ohne Grundeinkomen wird die klimaschützende Transformation der kapitalistischen Gesellschaften nicht gelingen."

        Die wird auch mit Grundeinkommen nicht gelingen. Ein Grundeinkommen, das kein Betrug sein soll, bedingt eine gerechte Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums und widerspricht damit dem Wesen des Kapitalismus.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ja richtig.



          Der Kapitalismus ist schnellstmöglich zu überwinden|abzuschaffen. Das BGE könnte dafür ein wichtiger Baustein sein, denn es würde Machtverhältnisse und Hierarchien stark und stetig verändern.

          • @Frau Kirschgrün:

            Umgedreht. Erst Kapitalismus weg.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Aber sehr, sehr gerne! Und danach Genossenschaften, Bürgerbeteiligung, Achtung vor den Menschen und Respekt!

              • 8G
                80576 (Profil gelöscht)
                @Frau Kirschgrün:

                Das wird prima...

                • @80576 (Profil gelöscht):

                  Was finden Sie denn besser? Lassen Sie uns doch teilhaben an Ihren Gedanken.

                  • 8G
                    80576 (Profil gelöscht)
                    @Frau Kirschgrün:

                    Demokratie und Marktwirtschaft.

    • @970 (Profil gelöscht):

      @Neubau



      Weil sich auf dem Markt- der Heute ein Weltmarkt ist - in Konkurrenz mit anderen Unternehmen befinden.

      Außerdem ist Kosten sparen, wenn es nicht zu Lasten der Arbeitnehmer und der Umwelt geht sehr sinnvoll, denn warum sollte man ein Produkt mit mehr Aufwand herstelllen als nötig?

      • 9G
        970 (Profil gelöscht)
        @Thomas Dreher:

        Der Bettler war vielleicht geachtet, aber im Zweifel eben auch mit 25 tot.

        Ich glaube, der historische Vergleich hinkt genau so, wie der Bettler im Mittelalter.

        Das Grundeinkommen sehe ich kritisch, wenn nicht gleichzeitig die Systemfrage gestellt wird. Es öffnet einer massiven Lohn-/Gehaltskürzung Tür und Tor, wenn hier nicht staatlich sehr strikt reguliert wird.

        • @970 (Profil gelöscht):

          Ihre Befürchtungen kann ich ihnen nehmen da sie total falsch sind.

          Der Grenzwert von Arbeit sinkt bei Grundeinkommen. Mit anderen Worten die Menschen sind weit weniger bereit Scheiße zu fressen für scheiß Lohn.

          Schon mal eine Firma mit prekärer Beschäftigung von innen gesehen? Also zbsp. praktisch jedes Callcenter?

          Ich hab mal in einem gejobbt da haben sogar die besten Verkäufer noch einen Nebenjob gehabt um über die Runden zu kommen. 80% der Belegschaft hat den Job absolut gehasst und über jeden der ging hieß es nur:" Der oder die hat den Absprung geschafft"

          Es muss nicht immer mehr Lohn sein, aber die Unternehmen werden schnell merken das sie ohne Corporate Benefits und angenehmer Arbeitsatmosphäre bald niemanden mehr finden wenn die Leute nicht um jeden Preis arbeiten MÜSSEN.

          Einzige Ausnahme sehe ich bei Ausbildungsplätzen die dann ev. noch schlechter oder garnicht bezahlt werden weil die Leute ja anschließend besser verdienen. Bei dem aktuellen Fachkräftemangel ist jedoch selbst das unwahrscheinlich.

          Und doch.... den Leuten den absoluten Arbeitszwang zu nehmen ist an und für sich schon eine massive Änderung des Systems.

        • @970 (Profil gelöscht):

          Ich habe nicht verglichen sondern (extrem verkürzt) eine geschichtliche Entwicklung aufgezeigt. Robert Kurz hat diese in "Schwarzbuch Kapitalismus" eindrucksvoll geschildertt.



          Wenn die Menscheit ihre andressierte "Anhänglichkeit" an die Arbeit nicht bald überwinden, wird es auf der Erde sehr sehr warm werden.

        • @970 (Profil gelöscht):

          Die Systemfrage ist die richtige Frage. Es ist aber schwierig mit einer Bevölkerung, die den Kapitalismus verinnerlicht hat und ihn für naturgegeben hält die Systemfrage zu stellen. Deshalb hier mein Vorschlag für einige Bausteine die zu einem Bewustseinswandel führen können:

          -Grundeinkommen:



          -Einheitssozialversicherung für alle, zu deren Finanzierung alle Einkommensarten herangezogen werden



          -Rekommunalisierung aller "natürlichen Monopole"



          - Einschränkung des Besitzrechtes an Boden vor allem in Ballungsräumen



          - massive Besteuerung jeglicher Werbung und des Energieverbrauchs



          - Verminderung von Steuerflucht und Korruption durch ein "Weltfinanzamt"



          -

        • @970 (Profil gelöscht):

          Ein Grundeinkommen halte ich wenigstens für einen ersten Schritt hin zur Systemfrage. Eigentlich schon die Debatte darum...

          • 9G
            970 (Profil gelöscht)
            @HopeDrone:

            Exakt, aber dann müsste man es verbinden mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit der Erwerbsarbeit an sich. Ein unangenehmer Gedanke für eine "Leistungs"-Gesellschaft!

  • Ich finde diese ganze Diskussion um Grundeinkommen völlig absurd. Ein Grundeinkommen wird nur dazu führen das die Firmen noch mehr an Lohnkosten sparen da diese die Löhne nach unten drücken werden, um sich noch mehr zu bereichern. Außerdem wird eine Finanzierung über eine höhere Abgabenlast der Unternehmen und Reichen nicht funktionieren solange es möglich ist sich dieser Abgabenlast zu entziehen oder diese abzuschwächen. Es benötigt erst einmal ein globales Steuersystem das Einkommen der Unternehmen dort besteuert wo es verdient wird. Dies würde auch unserem Land Milliarden Euro an Mehreinnahmen bringen. Wenn ein Arbeitnehmer in ein anderes geht um zu arbeiten wird dort sein Einkommen besteuert wieso gilt dies also nicht für Unternehmen. Beim Bürger wird immer mehr abgeschöpft in verschiedenster Form aber an die Reichen und Großkonzerne mit Milliarden Gewinnen traut sich die Politik die durch legale Bestechung Ruhiggestellt wird nicht ran. In diesem Land läuft so einiges schief und dann wird sich über den Höhenflug der Aff noch gewundert. "Armes Deutschland"

    • @Markus W.:

      "Ich finde diese ganze Diskussion um Grundeinkommen völlig absurd."



      Ja. Ich auch. Lieber eins einführen statt ewig diskutieren ;-)

    • @Markus W.:

      "Ein Grundeinkommen wird nur dazu führen das die Firmen noch mehr an Lohnkosten sparen da diese die Löhne nach unten drücken werden, um sich noch mehr zu bereichern."



      NEIN. Genau das wird erschwert|verhindert, weil die Arbeitnehmer (die ja eigentlich ihre Arbeit g e b e n) dann eben nicht mehr mitmachen (müssen) bei der Lohn- und Gehalts-Spirale nach unten – Dank BGE.



      Dass Konzerne dort ihre Steuern zahlen müss(t)en(!), wo sie den Umsatz machen, steht außer Frage, aber Konzerne müssen von den jewiligen Regierunge erst dazu gezwungen werden. Das ginge, wenn es die Regierung z.B. bei uns denn wollte. Aber Reichtum und Macht gesellt sich gern. Die Reichen brauchen diese Alibi-Demokratie mit "vorgeschalteten" Politikern, die wir hier haben, damit die Reichen besser im Hintergrund die (Steuer)Gesetze und das Land steuern können – ^^sonst könnte ja jede|r merken, was hier wirklich abläuft.^^



      Die BGE-Diskussion hat noch gar nicht wirklich angefangen, also eine konstruktive – und absurd ist sie schno gar nicht.

      • @Frau Kirschgrün:

        " Genau das wird erschwert|verhindert, weil die Arbeitnehmer (die ja eigentlich ihre Arbeit g e b e n) dann eben nicht mehr mitmachen (müssen) bei der Lohn- und Gehalts-Spirale nach unten – Dank ..." Hartz IV?

        Nix anderes wäre es, wenn man mal von den 3% absieht, die sanktioniert werden.



        Solange es dem Kapital gelingt, auch Menschen wie Sie in die Irre zu führen, indem etwas BGE einfach genannt wird und nicht z.B. BGE 1200 €, also eine konkrete Höhe damit verbunden ist, die klar macht, dass es was anderes als ein sanktionsfreies Armutsdasein ermöglicht, ist es für mich eine Debatte, die eher von der Kapitalseite aus geführt wird als von der Seite derjenigen, die heute noch von Lohnarbeit abhängig sind. Die Abhängigkeit zu beseitigen ist nicht eine Frage der Bedingungslosigkeit, sondern der Höhe des BGE. Dass es dem Kapital gelingt, diese Debatte ohne konkrete Summe immer wieder einzubringen, ist ärgerlich.

        • @Age Krüger:

          Das habe ich aber schon geschrieben, dass es um anderes als Kapital bzw. genau "gegen" ·d a s· Kapital geht…



          Es ist eine groeß Baustelle mit vielen Facetten, also an die Arbeit;-)

      • @Frau Kirschgrün:

        "Genau das wird erschwert|verhindert, weil die Arbeitnehmer (die ja eigentlich ihre Arbeit g e b e n) dann eben nicht mehr mitmachen (müssen) bei der Lohn- und Gehalts-Spirale nach unten – Dank BGE. "

        Warum sollten sie sich dann überhaupt noch in eine Firma begeben?

        Und wer fährt dann Müll? Und wer wartet die Kläranlage? Und...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Die Tätigkeiten, die keiner (mehr) machen will, müssen endlich besser – am besten – bezahlt werden. Das BGE würde für eine echte Änderung in den Macht- und Verteilungsstrukturen sorgen. Und so what – dann räumt eben jeder seinen Dreck selber weg! Wieso sollen andere Menschen meinen Dreck wegräumen? – Mal ganz prinzipiell gefragt.



          Die Menschen könnten tun und umsetzen, was ihnen liegt, was ihnen Spaß macht, soziale Arbeit wäre ohne Zeit- und Burnoutdruck möglich, denn es arbeiten viele gerne im sozialen Bereich, aber nicht unter den menschenverachtenden Bedingungen des Kapitalismus (Kapitalismus vs. Daseinsvorsorge!). Ich kann ein Lied von der Arbeit in der ambulanten Pflege singen. Das grenzt an Körperverletzung und Menschenverachung, was da an "Pflege" in der Hetze angeboten wird. Das BGE würde für eine gerechte Bezahlung sorgen, zwangsläufig. Aber sich das vorzustellen, dazu braucht es Phantasie – mit dem ganzen kapitalistischen Schrott in unseren Hirnen…



          Und wer mit BGE gar nicht arbeiten will, lässt es eben bleiben. Jeder kann das entscheiden und machen wie er will. Kein Zwang mehr, für 'nen Appel un'n Ei Arbeit verrichten zu müssen, die frauman hasst, nur weil Geld "verdient" werden muss. Arbeit darf doch S p a ß machen, oder?! Und ich muss mich doch zur Arbeit s c h l e p p e n müssen, oder?!



          Wir können uns schon gar nicht mehr vorstellne, was es heisst, frei und ohne Existenzzwang zu leben. Ist denn nicht ·d a s· der eigentliche Wahnsinn?!

          • @Frau Kirschgrün:

            Bleiben wir bei Ihrer Annahme, dann aber: Höhere Löhne, weil, sorry, kein Zwang mehr da ist, lösen grundsätzlich Inflation aus. Die muss sich ja dann auch im BGE niederschlagen, was dessen Bezahlbarkeit in Frage stellen dürfte.

            Anderer Blick: Zwang, eine Arbeit anzunehmen, entsteht dann aus dem starren BGE bzw. dem Wunsch heraus, hinzu verdienen zu wollen oder zu müssen.

            • @Gerhard Krause:

              Die bisherigen Beispiele von einem Grundeinkommen oder z. B. Gewinnbeteiligungen aus Ölvorkommen (Alaska) zeigen andere Verhalten, andere Reaktionen und andere Folgen als von Ihnen befürchtet (Afrika, Kanada).



              Weiterbildung, Zeit für Sinnvolles, viele machen sich selbständig, die Gesellschaft erlebt sich insgesamt als freier, Frauen wären praktisch sofort gleichberechtigt, weil eigenes Geld, mehr Zeit für Kinder, mehr Zeit für Lernen, mehr Zeit für Muße und Denken, was dann wieder umgesetzt würde in sinnvolle Richtungen, usw.



              M. E. ist die mit einem BGE einhergehende Freiheit nicht zu unterschätzen. Das BGE würde allein die herrschenden Besitzenden und Reichen "schrecken", denn die verlieren ihr Druckmittel, keiner müsste mehr für die arbeiten. Es entstehen andere Formen und Beschäftigungen, Bullshitjobs würden komplett wegfallen, etc., etc..



              Ich finde, wir (und die Erde) könnten nur gewinnen, wenn wir uns trauen würden, etwas Gerechteres, etwas Neues zu versuchen. Scheitern werden wir mit dem Anbeten von Geld und dem Kapitalismus m. E. auf jeden Fall.

          • @Frau Kirschgrün:

            "Und so what – dann räumt eben jeder seinen Dreck selber weg!"

            Subotnik in der Kläranlage? Oder in der Müllsortierung? Und das sind nur die Extremfälle. Ihnen scheint nicht klar zu sein, wie viele "beschissene" Jobs es gibt. Natürlich sollten diese (auch ohne Grundeinkommen) besser bezahlt werden. Aber wenn alle ein auskömmliches Grundeinkommen hätten, würde sich trotzdem kaum einer finden, diese Arbeiten zu erledigen. Und zu "selber Machen" sind die meisten Dinge zu komplex.

            "Und wer mit BGE gar nicht arbeiten will, lässt es eben bleiben."

            Sie würden staunen, wie viele das wären. Ohne Druck arbeiten zu gehen, funktioniert es nicht, weil unser ganzes dasein erst durch Arbeit möglich wird.

            "Wir können uns schon gar nicht mehr vorstellne, was es heisst, frei und ohne Existenzzwang zu leben."

            Und ohne den Zwang zu essen...

            Der Existenzzwang ist Teil des Daseins. Schon immer. Auch in der Urzeit mussten die Menschen jagen und sammeln, um zu leben.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              "Ihnen scheint nicht klar zu sein, wie viele "beschissene" Jobs es gibt." Doch das ist es. hbae in genügend "beschissenen" Jobs gearbeitet. der Zwang, der durchs System und durch's Kapital verursacht ist, ist nunmal ein anderer als der – ich sag' mal – "Lebenszwang". Es gibt doch die Beispielevom BGE.



              Jeder will, dass es ihm gut geht. Also wird er etwas tun, ganz ohne Zwang. Das können|wollen wir uns nur nicht vorstellen… Vom Kapitalsimus profitieren nur die Reichen und Besitzenden, und die, die denen in den Ar… kriechen…

              Die ganze Ressourcenverschwendung ist dem Kapitalismus zu verdanken…

              • @Frau Kirschgrün:

                Die "beschissenen Jobs" haben erst mal nichts mit dem Kapitalismus zu tun. Eine Kläranlage braucht man z.B. in jeder Gesellschaft.

          • @Frau Kirschgrün:

            "Und ich muss mich doch N I C H T zur Arbeit s c h l e p p e n müssen, oder?! " – das nicht ganz unwichtige "nicht" hat gefehlt… ; - )

    • @Markus W.:

      Ich find's echt komisch, wenn die Populisten hier in der Runde immer komplett undifferenziert über "die Politik" mosern, als ob es keinerlei Unterschiede gäbe zwischen z. B. CDU/CSU und linken /grünen Politiker*innen... und dann gleichzeitig groß tönen, dass man sich "über den Erfolg der AfD ja nicht wundern" müsse.

      - Doch, da muss man sich wundern, denn diese faschistoiden Rassisten haben außer völkischem Krakeelen und Hetze gegen Ausländer, Frauenrechte und LGBT kein nennenswertes Programm und absolut nichts zu bieten, was den von Ihnen beschriebenen Problemen auch nur ansatzweise ernsthaft entgegen wirken würde.

      Wer ernsthaft was gegen die steuerflüchtende Akkumulation von Großkapital in den Händen einiger weniger hat, sollte echte (nicht rechts blinkende) VertreterInnen der Linken wählen.. oder Grüne wie Giegold, die seit Jahren im Europaparlament versuchen, Großkonzernen und reichen Erben mit ihren transnationalen "Steuersparmodellen" in den Ars*** zu treten. Wenn das liebe tumbe Volk stattdessen lieber andauernd Mutti wählt oder gefrustet zu den Nazis ausweicht, dann hilft auch kein Mosern über "die Politik"... sondern dann hat das blöde Volk offensichtlich genau die Volksvertreter, die es sich gewählt und verdient hat.

      • @kami:

        "Wer ernsthaft was gegen die steuerflüchtende Akkumulation von Großkapital in den Händen einiger weniger hat, sollte echte (nicht rechts blinkende) VertreterInnen der Linken wählen..."

        Völlig richtig. Aber die Zahl der Menschen, die enttäuscht in die falsche Richtung marschieren, ist ziemlich hoch...

  • Alles richtig. Es wird auch so kommen. Und ein entscheidender Punkt ist wirklich, dass die Arbeit von zusätzlichen Kosten entlastet würde. Wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe könnte man zum Beispiel auf sämtliche Sozialversicherungen verzichten, somit natürlich auch auf die Arbeitgeberanteile. Eine Finanzierung über Steuern würde erst einmal überhaupt alle Einkommensbezieher erfassen. Ergänzend könnte man dazu übergehen weniger das Einkommen als den Verbrauch zu besteuern oder eben auch eine Umsatzsteuer auf Finanztransaktionen.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "Wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe könnte man zum Beispiel auf sämtliche Sozialversicherungen verzichten…"



      Das ist einer großen Irrtümer das BGE betreffend.



      Den Sozialstaat (zumindest das, was davon noch übrig ist, [ALLE "gleich" zu besteuern gehört auch zum Sozialstaat, also derzeit NOCH, wird aber NICHT gemacht, Stichwort Steuerschlupflöcher]) kann das BGE nicht ersetzen, denn es wird weiterhin Bedürfnisse geben, die nicht vom BGE gedeckt werden können, z. B. Menschen mit Behinderung haben andere Bedürfnisse als Menschen ohne Behinderung, Altersvorsorge und Pflege, Krankenhäuser sind auch teurer als ein BGE allein leisten könnte, deswegen gehören viele Dinge, die die Daseinsvorsorge betreffen, wieder in gemeinschaftliche Verantwortung, je nach Sparte zu den Kommunen oder zum Staat.



      Steuervermeidung ausschließen, Stiftungen abschaffen, wo es offensichtlich ist, dass Gewinne kaschiert werden sollen wie bei Lidl u. a. UND das BGE um Freiheit von der Lohnsklaverei zu erhalten.



      Das alles muss erst noch genau diskutiert werden. Aber wir müssen FREI VON KONZERN- UND REICHEN-INTERESSEN endlich damit anfangen. Wie soll es aussehen das BGE? Was haben die Auswertungen von bereits stattgefundenen BGEs ergeben? USW..



      So lange das Geld im Vordergrund steht und nicht der Mensch, wird das nixxx.



      Und da ist es egal, wer anfängt und|oder ob das weltweit passiert. ES MUSS ENDLICH EINER ANFANGEN!



      Der Kapitalismus ist m. E. ein, wenn nicht DER Hauptverursacher für den Klimawandel! Wir reißen uns selbst die Erde unterm Arsch weg - was daran ist nicht zu verstehen?

      • Arfst Wagner , Autor des Artikels,
        @Frau Kirschgrün:

        Ja, das ist ein Irrtum, aber ich war mir selbst mit dem FDP-Sozialminister in SH einig: es muss dann weiter einen Sozialstaat geben und beides, muss in einem sinnvollen Verhältnis stehen. Ausgewogen.

      • @Frau Kirschgrün:

        "Das ist einer ·D E R· großen Irrtümer das BGE betreffend." muss es natürlich heißen…

    • @Benedikt Bräutigam:

      "Eine Finanzierung über Steuern würde erst einmal überhaupt alle Einkommensbezieher erfassen."

      Ja? Wirklich? Schon mal was von Steuervermeidung gehört?

  • Alles richtig. Es wird auch so kommen. Und ein entscheidender Punkt ist wirklich, dass die Arbeit von zusätzlichen Kosten entlastet würde. Wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe könnte man zum Beispiel auf sämtliche Sozialversicherungen verzichten, somit natürlich auch auf die Arbeitgeberanteile. Eine Finanzierung über Steuern würde erst einmal überhaupt alle Einkommensbezieher erfassen. Ergänzend könnte man dazu übergehen weniger das Einkommen als den Verbrauch zu besteuern oder eben auch eine Umsatzsteuer auf Finanztransaktionen.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "Wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe könnte man zum Beispiel auf sämtliche Sozialversicherungen verzichten..."

      Wirklich? Krank wird dann niemand mehr?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Es gibt ja private Krankenversicherungen (Herr Maschmeyer freut sich schon wie bei der Riester-Rente), die Sie dann sicherlich von 1000 € monatlich zahlen können.

        Es wird ja auch dann keine Pflegeversicherung mehr geben und Sie können Ihre pflegebürftigen Angehörigen ja auch mit den 1000 € pflegen können.(Wenn es 1000 € werden sollten, was ja niemand verspricht, der das BGE so toll findet)

        • @Age Krüger:

          Das ist auch einer der weitverbreiten Irrtümer. Das BGE soll den Sozialstaat nicht abschaffen. Pflege und Krankenhäuser, Menschen mit Behinderung, und so weiter, das kann von BGE nicht bezahlt werden, die Sozialen Einrichtungen müssen vergemeinschaftet werden, das ist Daseinsvorsorge. Dei Gewinnmaximierung muss aus den Sozialen Bereichen raus.

  • Wenn wir jedem Bürger 1.000 EUR mehr im Monat zahlten, hätte jeder Bürger 1000 EUR mehr, um wettbewerbsintensive Miete zu zahlen oder zu geringerem Entgelt zu arbeiten. Es würde inflationär wirken. Jene, die gar nichts haben, hätten wieder nichts. Wenn wir nur jenen, die nicht arbeiten können oder wollen, 1000 EUR monatlich zahlen, werden sich die, die für etwas über 1000 EUR plus Sonderzahlungen 40 Stunden arbeiten, überlegen, ob sie blöd sind. Wenn sämtliche Abgaben weiterhin über die Einkommenssteuer eingezogen werden, werden Maschinen immer stärker Menschen ersetzen - Maschinen, die mit Energie betrieben werden, die wir nicht haben. Wenn wir eine Maschinensteuer einführen, sind wir nicht wettbewerbsfähig. Das Grundeinkommen löst diese Probleme nicht.

    • @EricB:

      "Das Grundeinkommen löst diese Probleme nicht."



      Da bin ich anderer Meinung.



      Das BGE würde viele Probleme mit einem Schlag lösen. Alles, was promlematisch werden könnte, muss eben DISKUTIERT und abgewogen werden, und darf nicht von vorne herein als "ausgeschlossen" ·diffamiert· werden. Das wäre echte Demokratie. Aber das BGE ist noch(!) wählbar!



      www.buendnis-grundeinkommen.de/

      • @Frau Kirschgrün:

        "Das BGE würde viele Probleme mit einem Schlag lösen."

        Und jede Menge neue schaffen...

        "Alles, was promlematisch werden könnte, muss eben DISKUTIERT und abgewogen werden, und darf nicht von vorne herein als "ausgeschlossen" ·diffamiert· werden."

        Natürlich muss man diskutieren. Aber ich hoffe, Sie nehmen nicht jedes Argument dagegen als Diffamierung.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Wir müssen neben dem Diskutieren auch hinkriegen, die alte, kapitalistische Denke zu überwinden, um überhaupt in die Lage zu kommen, das alles ohne Gelddruck zu denken und auch leben zu wollen. Hierarchien sind dann in der herkömmlichen Form passé. Oben und Unten auch. "Recht-haben" wird auch schwieriger werden^^, weil es keinen Druck mehr gibt, sich "wohl" zu verhalten…



          Schöne Aussichten finde ich persönlich. Weil Freiheit wieder Freiheit bedeuten würde. Auch die Freiheit zu scheitern – ohne dass die gesamte Existenz bedroht ist.



          Der Mensch muss wieder im Mittelpunkt stehen, nicht das Geld. Geld ist nur bedrucktes Papier, eine Idee, ein (wie sich m. E. zeigt ein Irr-) Glaube.



          "Und jede Menge neue schaffen..." Na und? Probleme können doch gelöst werden. Die Chance ist riesig, dass etwas Besseres entsteht, als von Geld und Mächtigen, weil Reichen, regiert zu werden. Lassen Sie uns doch mal über die "Menge neue" reden. Was wären das für welche, Ihrer Meinung nach?

          • @Frau Kirschgrün:

            "Wir müssen neben dem Diskutieren auch hinkriegen, die alte, kapitalistische Denke zu überwinden..."

            Nicht die Denke. Den Kapitalismus. Ich wiederhole mich gern. Unter kapitalistischen Verhältnissen wird ein Grundeinkommen nicht funktionieren. Dem steht die private Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums entgegen. Wozu also eine Luftdebatte führen?

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Luftdebatte – wenn Sie's so sehen… zumindest ist endlich eine Diskussion im Gange…



              Was wäre Ihre Lösung?

    • @EricB:

      Mit demselben "Inflation wenn alle mehr haben" - Argument kann man auch prima gegen höhere Mindestlöhne argumentieren.. wie es die Arbeitgebervertreter ja auch immer gerne getan haben.

      Ein Grundeinkommen für alle heißt NICHT, dass am Ende alle 1000Eu mehr haben. Das hängt nicht unerheblich davon ab, wie und von wem ein (B)G finanziert wird. Wenn zB reiche Erben oder Finanzspekulanten zur Finanzierung eines (B)GE endlich mal vernünftig & gerecht besteuert würden - und zwar international/zumindest mal Europaweit, damit die sich nicht einfach nach Monaco oder Liechtenstein absetzen - dann wären diese nicht reicher als vorher, sondern die Kohle würde endlich mal wieder von oben nach unten rückverteilt statt andersrum. Ebenso bezügl. Aufhebung der Bemessungsgrenzen bei Gehältern von Leuten, die für Sesselpupsen das Mehrtausendfache dessen bekommen, was ein Altenpfleger oder eine Unidozentin in vier Leben verdienen könnten.

      Ist echt traurig, dass man nach 15+ Jahren BGE-Diskussionen solche absoluten Basics selbst hier immer wieder von vorne erklären muss.

    • @EricB:

      "Das Grundeinkommen löst diese Probleme nicht."

      Es ist eher ein Mittel, um sich mit einer Gebühr aus sozialer Verantwortung zu stehlen.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Was dagegen spricht? Ich will nicht Bürger eines Vaterstaats sein, der mir Taschengeld gibt, damit ich über die Runden komme. Im Idealfall merke ich vom Staat indem ich lebe so gut wie nix. Mir ist diese infantile Sicht auf das Leben ein Graus.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Hoffentlich werden Sie nie krank, nie alt, nie arbeitslos, bekommen keine Kinder und brauchen nie Schutz vor Rechtsverstößen.

      und konkreter: infantil ist ja wohl eher der bisherige Zuckerbrot und Peitsche-Fetisch, der ständig individuell prüft ob ein jeder irgendeinen Anspruch hat oder ihn aus irgendeinem "Grund" eben nicht hat. Hartz4: Glutenunvertäglichkeit=8€mehr, Termin verpasst=30%weniger



      Aktuelle SPD-Forderung: "Respekt-Rente" von +100€ für 35Beitragsjahre,



      CSU-Idee: Mütterrente

      Ein BGE würde die Beziehung zwischen Staat und Bürger und den Bürgern untereinander wesentlich freier und "erwachsener" machen.

  • Wieso wird eigentlich ein Beitrag ohne objektive Inhalte nicht als Kommentar gekennzeichnet?

    "Wovor haben diejenigen Angst, die ein Grundeinkommen ablehnen?" - Angst haben sie keine, sie vermuten allerdings, dass ein solches vor allem dazu führen würde, dass Unternehmen *noch* niedrigere Löhne zahlen, schliesslich ist ja dann jeder "Aufstocker".



    Allerdings passt es in dem Zusammenhang schon, denn dessen Behauptung (beileibe keine "Erkenntnis"), dass das Problem zu hohe Löhne im Export statt zu niedriger Nachfrage im Inland seien, haben die Aufstockung ja erst ermöglicht.



    Dann wär da noch das Problem, dass Erhöhung der Nachfrage ohne Erhöhung des Angebots (denn Stellen will der Autor ja explizit *nicht* schaffen), tendenziell inflationär sind.



    Und natürlich darf der Buhmann Rationalisierung (und neuerdings Digitalisierung) nicht fehlen, ohne, dass erklärt wird, warum all das, was bereits automatisiert werden könnte, es noch nicht ist (Tipp: Menschen sind, vor allem, wenn vom Staat bezuschusst, billiger).

    Aber das ficht natürlich all die nicht an, die ganz genau wissen, welch immensen kreativen und Produktivkräfte freigesetzt werden, sobald ein Grundeinkommen erst eingeführt wird.

    • @BigRed:

      "...schliesslich ist ja dann jeder Aufstocker..."

      Genau das befürchte ich auch.

  • Grundeinkommen: Setzt H-IV auf eine vernünftige Höhe (550€+) und streicht die Sanktionen. Dazu ein vernünftiges Schonvermögen sowie angemessene Miete.

    Dann sind wir einen großen Schritt weiter ohne gegen Windmühlen zu kämpfen.

    • @J_CGN:

      Damit ist aber die Frage des Kapitalismus in keiner Weise gelöst.



      Und das Thema Digitalisierung verschieben wir dann einfach auf das Jahr 3000?

      • @Frau Kirschgrün:

        Die Digitalisierung bedingt kein Grundeinkommen.

        Alle Prophezeiungen aus dem Bereich "Wandel der Arbeitswelt" können Sie so ähnlich schon in alten Publikationen aus der Zeit der Einführung der Dampfmaschine lesen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Nun, da bin ich durchaus der Meinung, dass die Erfindung der Dampfmaschine ·n i c h t· mit den Auswirkungen der Digitalisierung zu vergleichen sind. Die Auswirkungen der Digitalisierung werden m. E. ungleich größer und totalitärer sein. Die individuelle Möglichkeit, auf die Veränderungen einzuwirken oder teilzuhaben, ohne abhängig und kontrolliert zu s e i n, werden verschwindend gering sein, wenn wir nicht jetzt etwas in Richtung Teilhabe und Demokratie ändern. Vielleicht ist dafür sowieso schon zu spät, denn die digitale Macht ist in wenigen Händen, und vor allem jederzeit "abzuschalten".

          • @Frau Kirschgrün:

            "Nun, da bin ich durchaus der Meinung, dass die Erfindung der Dampfmaschine ·n i c h t· mit den Auswirkungen der Digitalisierung zu vergleichen sind."

            Warum? Die Industrialisierung hat die Gesellschaften Grundlegend verändert.

            Der Rest Ihrer Ausführungen ist schon richtig. Er hat nur nichts mit einem Grundeinkommen zu tun.

            Wobei sich natürlich mit den sozialen Medien auch neue Möglichkeiten ergeben haben. Sieht man z.Z. schön in Frankreich.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Was wäre Ihr Tipp um etwas grundlegend am Kapitalimus zu verändern, bzw. diesen abzuschaffen (offenen Türen!)?

              • @Frau Kirschgrün:

                Sie werden um eine Revolution nicht rumkommen. Sie müssen die Produktionsmittel vergesellschaften, um den damit geschaffenen Reichtum gerecht auf die ganze Gesellschaft zu verteilen. Gerecht heißt aber auch, dass jeder nach seinen Möglichkeiten an der Schaffung des Reichtums teilnimmt.

                Wie das Ganze zu organisieren ist, ist die großen Frage, vor der Linke heute stehen. Besonders wenn man berücksichtigt, wie eklatant die bisherigen Versuche gescheitert sind. Vielleicht bietet die Digitalisierung hier Möglichkeiten. Rein technisch sind wir heute in der Lage, zur alten Volksversammlung zurückzukehren. Die Risiken eines solchen Weges sind aber auch bekannt....

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Na dann, her mit der Revolution!



                  Es muss endlich etwas ändern, w i r müssen endlich etwas ändern. Worauf warten wir?! Das BGE wäre für mich ein Schritt in Richtung Revolution, weil es die Strukturen und Hierarchien – und damit auch die Produktionsmittel mindestens beeinflussen würde. Wenn keiner mehr die Produktionsmittel "mit Leben|Arbeit erfüllt", kann die Besitzer*in auch zusperren… So wie es jetzt ist, sind wir m. E. nur Sklaven…

                  • @Frau Kirschgrün:

                    "Na dann, her mit der Revolution!"

                    Gerne. Nur dazu braucht es eine revolutionäre Situation. Und davon ist D. weit entfernt.

  • "...ignoriert zugleich aber, dass es seit Jahrzehnten eine Rationalisierung gibt, die Arbeitsprozesse schlanker macht."

    Eine neue Variante von "die Arbeit wird weniger". Allerdings hat man das schon gesagt, als die Dampfmaschine eingeführt wurde. Wahr ist, dass Arbeit anders wird. Weniger wird sie nicht, weil der technische Fortschritt nicht nur alte Arbeitsfelder überflüssig macht, sondern auch ständig neue schafft.

    Ein wichtiges Argument für ein Grundeinkommen ist also nur herbeigeredet.

    Das größere Problem ist aber, dass in unserer profitorientierten Gesellschaft ein gerechtes Grundeinkommen schlicht nicht möglich ist. Also erst den Kapitalismus ersetzen. Dann kann man vielleicht über ein Grundeinkommen reden. Wobei immer noch die Frage der Gerechtigkeit bleibt. Bis jetzt laufen in Grunde alle Modelle darauf hinaus, die Sozialsysteme durch ein Grundeinkommen zu ersetzen. Damit findet unterschiedliche Bedürftigkeit keine Berücksichtigung.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Bis jetzt laufen in Grunde alle Modelle darauf hinaus, die Sozialsysteme durch ein Grundeinkommen zu ersetzen."

      Das stimmt so definitiv nicht und ist ein Möchtegern-k.o.-Argument von Kritikern.

      Es gibt solche Ansätze, aber es sind bei weitem nicht alle, schon gar nicht das von der AG Grundeinkommen der LINKEN und auch nicht der Ansatz von Habeck.

      • @Hanne:

        Es ist aber das, was nach Koalitionsverhandlungen davon übrig bleiben würde. Das lehren die Erfahrungen der letzten Jahre.

        Vielleicht bin ich da etwas pessimistisch. Aber ich traue z.B. Habeck keinen Meter.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          vor den hartz-gesetzen habe Ich immer die grünen gewählt .danach nie wieder.der andere grund warum Ich mich von den grünen abgewandt habe war ihr ja zu einem völkerrechtswidrigen angriffskrieg und ihre zustimmung zu waffenexporten. .

          vertrauen schenke Ich den grünen auch heute keins-aber dass sie damals die würde die freiheit und die rechte der armen für eine regierungsbeteiligung verkauft haben-habe Ich schon damals für opportunismus gehalten und nicht wie bei der spd für das werk von verblendeten überzeugungstätern.

          wenn die grünen neuen völkerrechtswidrigen angriffskriegen an der seite der usa glaubwürdig abschwören, konsequent und kompromisslos nein zu waffenexporten sagen und damit ernst machen die sanktionen abzuschaffen mit denen arbeitslose gedemütigt werden bin Ich bereit ihnen wieder ein bisschen vertrauen zu schenken.-sonst definitiv nicht!

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Dass Sie ihn nicht trauen, ist ja kein Argument. Ich traue ihm. Und nun?

          • @Hans aus Jena:

            Schauen sie sich mal an, was die Grünen so alles für Jamaika unterschreiben wollen. Und dann fragen Sie sich nochmal, ob Sie einem Grünen trauen :-)

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Lustig. "Da ändert sich doch eh nix, das kennt man doch!" ist echt billig. Auf dem Niveau kann man eigentlich nur dann "diskutieren", wenn man eigentlich nur will, dass alle bitteschön die Klappe halten und einem zuhören. Schließlich weiß man ja selbst am allerbesten, was zu tun ist.

              • @Ad Nihilum:

                Hab ich das gesagt? Ich bin nur durch Erfahrung misstrauisch geworden. Ich hätte es z.B. nicht für möglich gehalten, dass Grüne eine Obergrenze akzeptieren oder dem Klimaschutz abschwören.

                Ach so. Und dass eine Partei, die aus der Friedensbewegung entstanden ist, mit wehenden Fahnen in den Krieg zieht.

                Es ist also überhaupt nicht so, dass sich "Eh nichts ändert". Es hat sich zu viel geändert.

          • @Hans aus Jena:

            Wer erlebt hat, wie eine Partei wie Die Grünen HartzIV eingeführt hat, hat allen Grund, misstrauisch zu sein.

            Aber unsere Parteien, auch die Grünen haben das Glück, dass die WählerInnen ein sehr kurzes Gedächtnis haben. Ausgenommen evtl. denen, die noch heute unter der früheren Regierungsbeteiligung der Grünen leiden.

            • @Age Krüger:

              Ich gehöre zur Gruppe derer, die nicht schnell vergisst und auch zu der, die "unter der früheren Regierungsbeteiligung der Grünen zu leiden hat", deswegen habe ich aber dennoch die Hoffnung, dass sich im Staate bzgl. Grundeinkommen was tut, was zumindest mittelfristig auch den Namen BGE verdient.

              Und es kann auch sein, dass Habeck daran einen großen Anteil haben wird. Kann, muss nicht, aber wenn ich jetzt schon aufhöre, zu hoffen, dann geht es mir auch nicht besser. Katja Kipping ist übrigens schon weit über 10 Jahre, fast 15 Jahre intensiv am Thema BGE dran. Habeck ist persönlich auch sehr an einem "richtigen" BGE interessiert, hat aber für die Partei und die Gesellschaft, die mitkommen muss, einen Kompromiss ausgearbeitet, der ein Schritt in Richtung BGE sein könnte.

  • Finanzierung durch ein Börsen Transaktionssteuer? Oh, da werden die Milliarden fließen! Daran können alle Milchmädchen glauben. Als ob Geld aus dem Nichts entstehen wird.

    Wer einmal mit Verhandlungen über Gehaltserhöhungen beschäftigt war, kann zudem nicht an die Entkopplung von Gehalt und Tätigkeit glauben ...

    • @TazTiz:

      Im Kapitalismus entsteht Geld aus Schulden. Derzeit sogar noch weitestgehend abgekoppelt von wirklich vorhandenem Geld|Gold – das Geld wird giriert, ist aber gar nicht vorhanden!



      Das könnte durch das BGE durchbrochen werden, weil nicht mehr alle zu allen Bedingungen zum Arbeiten gezwungen werden könnten.



      Das ist genau der Knackpunkt, dass das BGE die Trennung von Arbeit u d Geldbesitz ENDLICH herbeiführen würde.



      Wir müssen darüber reden, wie genau das alles aussehen soll. Das ist ein Prozess, aber wir müssen darüber r. e. d. e. n. wie genau es aussehen soll, das BGE. Dafür gibt es Menschen z. B. in der BGE-Partei (www.buendnis-grundeinkommen.de/). Da möchte ich erstmal keinen Kapitalisten auf'm Hof sehen! Die Menschen müssen informiert, nicht manipuliert werden.

      • @Frau Kirschgrün:

        Geld ist kein Besitz sondern lediglich ein Tauschmittel. Wenn alle es genug haben, hat es keinen Wert mehr. Warum sollte ich morgens aufstehen, wenn ich keinen Vorteil oder einen Nachteil nicht habe? Ihre Endkopplung von Arbeit und Geld hat schon in der DDR nicht funktioniert...

        • @TazTiz:

          Die DDR ist für mich kein Maßstab, zu lange her. Es geht um neue Ansätze, ansonsten könne wir den "Laden zusperren" und den Schlüssel wegwerfen.



          Was denken Sie, was gemacht werden kann, um dieses System abzuschaffen?

          • @Frau Kirschgrün:

            Sie können das System nicht abschaffen ohne unseren Wohlstand zu zerstören. In der DDR hatte ich schon als Schüler (viel) Geld in der Tasche ohne jederzeit etwas sinnvolles kaufen zu können. Wir haben stattdessen unser Geld in Restaurants für Essen und Alkohol ausgegeben. Heute reicht mein Geld im Zweifel nur bis zum nächsten Tag, wenn ich nicht aufpasse.

          • @Frau Kirschgrün:

            "Die DDR ist für mich kein Maßstab, zu lange her."

            Die Menschheit hat sich aber nicht grundlegend geändert.

  • Wieso nennt man ein Mindesteinkommen, dass der Staat einem zusichern müsste eigentlich Grundeinkommen?

    Natürlich muss jeder, der weniger als z.B. 1200 € als Alleinstehender (und mindestens 700 € pro zu versorgende Person) vom Staat bekommen. Ggf. aber auch mehr, wenn das Bedürfnis vorhanden ist (Pflegebedürftigkeit, Erziehungshilfen etc.). Das ist eine vernünftige Forderung. Nur halte ich es für unsinnig, dies Grundeinkommen zu nennen und auch jedem zu geben, der es nicht braucht.

    Die Idee, dies allerdings nicht durch Einkommenssteuer, sondern durch davon nicht direkt betroffene Steuern zu erheben, halte ich für Blödsinn. Letztlich ist es nur ein Problem, dass Einnahmen durch Kapitalerträge oder durch Erbschaften nicht auf das Einkommen angerechnet werden und mit diesem besteuert werden.

    • @Age Krüger:

      "Nur halte ich es für unsinnig, dies Grundeinkommen zu nennen und auch jedem zu geben, der es nicht braucht."

      Das ist zwar vielleicht gut gemeint von Menschen, die meines es selbst nicht zu benötigen, jedoch würde das bedeuten, dass alle anderen sich wieder einer permanenten Bedürftigkeitsprüfung samt Offenlegung aller Einnahmen und Ausgaben unterziehen müssten. Das entspricht in etwa dem bisherigen "Modell" der GRÜNEN und ist viel zu nah dran am bisherigen ALG II/Hartz-System. Erst wenn die Bedarfsprüfungen samt aller Schikanen (wer lebt und isst mit wem?) abgeschafft werden, können wir von einem (bedingungslosen) Grundeinkommen sprechen und die entsprechenden gesellschaftlichen Veränderungen leben.

      Die paar Reichen, die bisher ihre Finanzen sowieso in D noch nicht offen legen müssen, die dann auch "bedarfslos" ein kleines Grundeinkommen zusätzlich bekommen würden, sind dann locker zu verkraften und im Sinne der gesellschaftlichen Transformation gerne zu zahlen.

      Ich verstehe auch nicht, wieso soziale Menschen, die selbst ausreichend Geld haben, mit diesem scheinbar "ungerechten" Geld, hier zusätzliches Grundeinkommen, nicht ganz was dolles anfangen und es direkt für eine gute Sache weiterleiten?

      Kindergeld - ein Kindergrundeinkommen - brauchen einige Eltern auch nicht, aber wer von denen gibt es an arme Familien weiter?

      • @Hanne:

        Es ist eben die Frage, wo man anfangen will, etwas zu reformieren.



        Sanktionen wären sowieso auch bei einem Mindesteinkommen nicht möglich, da es eben das mindeste ist, was einem zusteht.

        Es gibt aber einen gewaltigen Unterschied, ob ich Geld für 80 Mio Menschen oder nur für 40 Mio bereitstellen muss. Ich gehe nach dem, was man bislang bei den Hartz-Reformen erlebt hat, davon aus, dass bei einer größeren Empfängerzahl auch die Summe kleiner wird, die man erhält. Hier wird auch im kleineren Bereich eine Ungerechtigkeit erzeugt. Derjenige, der noch arbeitsfähig ist, weil er eben keine Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu versorgen hat oder keinerlei gesundheitlichen Einschränkungen hat, bekommt automatisch mehr, sobald er einen Job annimmt und damit wird wieder ein dämliches Leistungsprinzip durchgesetzt. Ich wünsche mir ein Einkommen, dass dafür höher ausfällt und Arbeit nicht aus finanziellen Gründen angenommen wird, sondern ausschließlich die, die der Selbstbestimmung unterliegt. Ist das Mindesteinkommen zu gering (weil es eben zu viele Anspruchsberechtigte gibt wie bei einem bedingungslosen eben jeden), dann ist dies nicht mehr möglich.

        Und zum zweiten halte ich es für geboten, dass, wenn ich Steuern einnehmen will, auch wirklich den Überblick über das Vermögen und Einkommen desjenigen/derjenigen habe, dem/der ich Steuern abnehmen will. Mein Traum wäre eine fast bargeldlose Welt, in der man jede Einnahme auch nachverfolgen könnte und die dann Einnahmen gerecht besteuern kann.

        Dazu braucht man aber auch ein Vertrauen in den Staat, was man in der BRD nicht hat und auch schlecht aufbauen kann. In den skandinavischen Ländern ist dies heute schon anders.

        • @Age Krüger:

          Ja, da kann man dem Kontoauszug der Kreditkarte entnehmen, wann ich wo auf der Toilette war oder wo ich wann in den Bus gestiegen bin.

          Sorry, da habe ich auch keinen Bock drauf, ich weiß, wie das ist, mit offenen Kontoauszügen zu leben.

      • 9G
        98983 (Profil gelöscht)
        @Hanne:

        Außerdem muss nuemand Grundeinkommen beziehen. Wer möchte kann es ablehnen bzw. darauf verzichten.

  • Das Verständnis ds Autors von "Arbeit" oder "Erwerbstätigkeit" geht in keiner Form mit den gängigen Definitionen der Worte Arbeit und Erwerbstätigkeit einher. Ein sogenanntes bürgerliches Engagement wird von keiner dieser Definitionen umfasst und oftmals ist dieser auch kein Wert beizumessen.

    Bei der Frage der Gegenfinanzierung bleibt der Autot vollkommen wage. Er nennt zwar die Transaktionssteuer, verkennt jefoch vollkommen, dass die Börse in Frankfurt dann von einem Tag auf den anderen Tod wäre und sich sämtliche Transaktionen auf eine Klick nach London, New York oder Hong Kong verlagern würden. Alle weiteren Vorschläge bleiben so wage, dass sie für eine Diskussion nicht taugen.

    • @DiMa:

      Das ist ja der Witz an der Sache, dass der Kapitalismus damit überwunden werden kann.



      Was heißt denn Börse? Börse heißt, dass Menschen, die selber nicht arbeiten, Geld daran verdienen, dass andere arbeiten bzw. Schulden machen. Was glauben Sie, warum wurde|wird versucht, so zu tun, als könnte jede|r mit Aktien Geld verdienen? Damit frauman als "Komplize" dieser Geldbeschaffung ("verdienen" ist das ja nicht) die Börsen dieser Welt in Ruhe lassen muss vielleicht? Es kann gar nicht jeder Aktien besitzen, denn sonst funktioniert das Verteilen von unten nach oben nicht mehr, wenn jeder vom Geld von untern leben wollte…



      Der Witz des BGE ist ja genau das: Arbeit|Erwerbstätigkeit vom Geld zu trennen. Jeder Mensch ist das BGE wert. Bedingungslos. Nicht weil sie|er arbeitet, sondern weil sie|er da ist.

      • @Frau Kirschgrün:

        Nunja, offensichtlich mögen Sie die Börse nicht und wären damit einerstanden, wenn auf dem Frankfurter Parkett die Lichter ausgehen. Schön für die anderen Börsen.

        Nur erkären auch Sie nicht, wie Sie das BGE finanzieren wollen würden. Es fehlt an umsetzbaren Finanzierungsvorschlägen.

        • @DiMa:

          An umsetzbaren Finanzierungsvorschlägen fehlt es nicht.



          Götz Werner lesen.



          Und: Wir müssen darüber reden, ob wir es wollen, dann wie es im Detail aussehen könnte und im Zuge dessen werden sich Lösungen weiterentwickeln. Wir müssen die Denke, die der Kapitalismus in unseren Köpfen verankert hat a u c h überwinden (wollen).



          Was an Administrativen Dingen alles wegfallen würde, andere Einsparungen, es ist genug Geld da – auch weiterhin, wenn wir es wollen, wir sollten begreifen, dass jeder Mensch das BGE wert ist.

  • Ein Grundeinkommen muss kommen.



    Solidarität kann es aber nur erzeugen, wenn ein Beitrag für das Gemeinwesen erwartet werden kann. Die so viel gepriesene "Freiheit" jedenfalls hat bis jetzt den Individualismus auf die Spitze getrieben und den Planeten an den Rand der Zerstörung geführt.



    Mit Einführung des Grundeinkommens muss selbstverständlich auch ein Höchsteinkommen eingeführt werden.













  • »Erinnern wir uns: „Hartz IV“ wurde eingeführt, weil Gerhard Schröder erkannt hatte, dass Unternehmen in Massen aus Deutschland auswanderten oder pleitegingen, weil die Kosten für Arbeit im internationalen Vergleich zu hoch waren.«















    Dass die Kosten für Arbeit in dem Bereich der Wirtschaft, der im internationalen Wettbewerb stand, im internationalen Vergleich zu hoch waren, bestreite ich.

    Jedenfalls hat die Agenda 2010 Reform gerade in dem Bereich die wenigstens Auswirkungen gehabt.

    Deutschland produziert für den Export nicht billig. Was Deutschland für den Export produziert, ist hochwertig. Das wird nicht mit "billigen Arbeitskräften" produziert.

    Die Agenda 2010 Reform hat einen riesigen Niedriglohnbereich in Deutschland geschaffen - aber eben gerade nicht bei der Exportwirtschaft.

    Das wird immer gerne übersehen, wenn über die Agenda 2010 Reform gesprochen wird.











    • @Michael Laube:

      Hartz IV diente nicht primär(!) dazu, einen Niedriglohnsektor zu schaffen, sondern die Arbeitnehmer und Arbeitgeber von Sozialabgaben zu entlasten - auch und gerade im Hochlohnsektor. Parallel wurden die Gewerkschaften verdonnert, auch bei den absoluten Lohnhöhen ihre Forderungen zurückzunehmen, so dass sich insgesamt die Lohnstückkosten verringerten und gerade hochwertige, personalintensiiv gefertigte Waren ("deutsche Wertarbeit") günstiger auf dem Binnen- und Weltmarkt angeboten werden konnten.

      Gerade im B2B-Bereich, also z. B. bei Maschinen und Chemikalien, wird auf dem Weltmarkt auch im Hochpreissegment scharf kalkuliert. Wenn dem Premium-Aufschlag nicht ein entsprechender Erwerbs-Mehrwert des jeweiligen Produktes gegenübersteht, ist es nicht wettbewerbsfähig (=unverkäuflich). Von daher waren gerade dort die durch Hartz IV bedingten Entlastungen von Bedeutung.

      • @Normalo:

        "…, sondern die Arbeitnehmer und Arbeitgeber von Sozialabgaben zu entlasten - auch und gerade im Hochlohnsektor. Parallel wurden die Gewerkschaften verdonnert, auch bei den absoluten Lohnhöhen ihre Forderungen zurückzunehmen, so dass sich insgesamt die Lohnstückkosten verringerten und gerade hochwertige, personalintensiiv gefertigte Waren ("deutsche Wertarbeit") günstiger auf dem Binnen- und Weltmarkt angeboten werden konnten."



        Und was ist das anderes als "… einen Niedriglohnsektor zu schaffen"?

        • @Frau Kirschgrün:

          Hochlohn wird nicht dadurch zu Niedriglohn, dass er mal für ein paar Jahre nicht erhöht wird. Es gab auch nach der Zeit der Bescheidenheit immer noch gewaltige Unterschiede zwischen ungelernten Aufstockern und Fachkräften in den Exportindustrien.

  • Ein guter differenzierter Artikel, ob es gefällt oder nicht die Frage nach einem Grundeinkommen wird nicht ja oder nein sein, sondern wann wird die Gesellschaft es akzeptieren. Natürlich hat man schon immer von Maschinen zerstören Arbeitsplätze geschwafelt, ohne dass es wirklich dazu gekommen ist, dass Massenweise Arbeitskräfte auf Jobsuche sein werden. Aber, Industrie und Digitalisierung 4.0 oder 5.0 wird völlig anders daher kommen. Roboter die eine Kopie des Menschen darstellen und diesen 1:1 beim Faktor Arbeit ersetzen können, gab es noch nie. Das ist unvergleichlich in der Geschichte. Oder jeder hat seinen eigenen Roboter, den er zur Arbeit schickt und der das Geld verdient. Und wer sich so eine Maschine nicht leisten kann? Welche Arbeit bleibt noch für den Faktor Mensch? Also das Thema sollte man ernst nehmen, ehrlich und sachlich diskutieren. Um so früher wir damit anfangen, desto weicher wird der Knall. Ich habe die Befürchtung, man macht daraus eine große Geheimnistuerei, weil die sozialen Unruhe so extrem ansteigen würden, dagegen ist Frankreichs Gelbwesten Aufstand ein Furz im Sturm. Achja, Flüchtlinge sind im Anmarsch. Und die Hartzer schnorren auch mal wieder - Na, Ablenkungsmanöver beim Pöbel funktiert?

  • Und wenn das ganze dann noch an die reale Kaufkraft inkl. automatischer Anpassung der ausgezahlten Summe und nicht an einen Festbetrag im Gesetz geknüpft wird, dann ist auch die Inflation kein Problem mehr. Das Modell funktioniert, wenn wir nur wollen. Und wenn wir, als Gesellschaft, endlich einsehen, dass es eben nicht in Ordnung ist, dass die Reichsten paar Tausend Leute 80-90% des gesamtgesellschaftlichen Reichtums besitzen und darüber verfügen können. Also Vermögenssteuer wieder einführen, Erbschaftssteuer erhöhen und endlich Kapitalerträge besteuern, mindestens so hoch wie derzeit die Löhne am oberen Ende der Skala. Und Privatversicherungen abschaffen und ALLE in Pflichtversicherung aufnehmen.



    Aber was schreib ich da. Das wäre ja schon Sozialismus, nicht wahr?

    • @BakuninsBart:

      Nee, das wäre Kapitalismus mit mehr und weniger zufriedenen Menschen. Sozialismus in der marxschen Variante würde auch planwirtschaftliches Verhalten voraussetzen. Dass also nach Bedarf und nicht nach Markt produziert wird (also nur noch so viele Autos wie gebraucht werden und nicht erstmal auf Verdacht Ressourcen verschleudert werden).

    • @BakuninsBart:

      Recht hast du. Aber was wäre die Konsequenz? Die Wohlhabenden bzw. das Kapital würden das Land verlassen. Sie müssen ihre Pflichten der Gesellschaft gegenüber selbst erkennen und danach handeln. Nur so kann es funktionieren. Zwang ist keine Lösung.

      • @Merke:

        " Die Wohlhabenden bzw. das Kapital würden das Land verlassen."

        ja würden sie ! was die reichen ausbeuter angeht so ist uns das aber egal.wir brauchen sie nicht.wer gehn will darf gehen.



        aber nur ohne das kapital,das zu sozialisieren ist.ohne kapitalverkehrskontrollen die sicherstellen dass kein kapitalist die gesellschaft erpressen kann wird es nicht gehen.



        protektionismus ist die conditio sine qua non für die befreiung europas vom kapitalismus. .

        " Sie müssen ihre Pflichten der Gesellschaft gegenüber selbst erkennen und danach handeln. Nur so kann es funktionieren. Zwang ist keine Lösung."

        kapitalisten verstehen leider wie die erfahrung gelehrt hat,keine andere sprache als die des zwanges.und wer keinen zwang gegen kapitalisten anwenden will kann weder die natur noch die menschliche gesellschaft vor ihnen schützen.

        für den sozialismus braucht man zumindest in der anfangsphase einen starken staat.

      • @Merke:

        "Die Wohlhabenden bzw. das Kapital würden das Land verlassen."



        Das ist heute schon nicht mehr so einfach (Steuer-CDs), Infrastruktur, Famile, etc.).



        Und: dann sollen sie doch gehen! Wieso haben wir solche Angst, dass Sozialschmarozter dieses Land verlassen könnten? Verstehe ich absolut nicht. Mit dem BGE entstehen viele Möglichkeiten mehr, als einem Konzern oder einem Reichen als Skalve zu dienen. Wovor müssten wir Angst haben?



        Vor nichts?

        • @Frau Kirschgrün:

          Das Kapital - insbesondere das, das von einer Transaktionssteeur betroffen wäre - braucht keine Infrastruktur, um ins Ausland zu flüchten. Es besteht nur aus Bits und Bytes und kann auch streuerrechtlich auf den Bahamas "arbeiten", während diese Bits und Bytes auf einem Server in der Wüste Gobi gespeichert sind. Alles was sie brauchen ist ein Land, das bescheidenere Forderungen stellt als die Heimat und die Gründung ortsansässiger Trägergesellschaften erlaubt.

          Und soo schlecht lebt es sich - nebenbei gesagt - auf den Bahamas auch nicht...

      • @Merke:

        " Zwang ist keine Lösung."



        Aber gute Steuergesetze, Finanztransaktionsteuer, a l l e gerecht zur "Kasse" zu bitten, Steuerschlupflöcher schließen, eine Erbschafts- und Vermögenssteuerteuer – das alles wären sehr gute Lösungen!

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Merke:

        Wie wir seit langem sehen können (wenn wir es denn wollen), so ist es mit der Selbsterkenntnis nicht so weit her. Wo Freiwilligkeit funktioniert, ist sie sicherlich die bessere Lösung. Wo nicht, muss der Staat nachhelfen.

        Friede, Freundschaft, Eierkuchen als Motto funktioniert offensichtlich nicht. Die Starken haben genügend Macht. Die Schwachen nicht. Sie brauchen Unterstützung. Mit diesem AMSPRUCH war ein Sozialstaat einstmals angetreten. Geblieben sind nur noch kümmerliche Reste. Die 'soziale Hängematte' hängt bereits auf dem Boden.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          "Friede, Freundschaft, Eierkuchen als Motto funktioniert offensichtlich nicht."

          solange für die verbilligung der eier und die profitmaximierung hähnchen gleich nach dem schlüpfen oder auch hühner die nicht mehr genug eier legen getötet werden kann zumindest von friede mit der natur und von freundschaft gegenüber den tieren keine rede sein.



          dasselbe gilt für die tötung männlicher kälber und alter kühe zur verbilligung der milch

          moralisch betrachtet wäre es aber nicht unerträglich unbefruchtete eier glücklicher hühner zu essen.



          oder milch zu trinken-die von rinderherden stammt-die gemäss den vorschriften des sanatana-dharma gehalten werden.

          der handel mit tieren sollte verboten werden.



          dann und nur dann ist eine redefinition der mensch-tierbeziehung im geiste der symbiose möglich.

          wenn eier und milch keinen preis haben und es keinen markt dafür gibt-könnten das blutvergiessen und die tierqälerei aufhören.

          und eine menschheit die aufhört tieren leid zuzufügen darf darauf hoffen von den göttinnen und göttern vor ihrer eigenen hybris gerettet zu werden.

          der Eros ein sehr mächtiger gott soll nach dem griechischen mythos aus einem ei dem sogenannten weltei geschlüpft sein.



          und nach der lehre der hindus erschufen die gottheiten unsere welt aus milch.



          bevor Siddhartha Gautama Shakyamuni der historische Buddha die erleuchtung erlangt hat hat er sich nach eigenen angaben mit milchreis



          gestärkt.



          er selbst hat sich in in mehreren seiner lehrreden mit einem stier verglichen.



          auch die göttin Isis betrachtet die welt aus der perspektive der kühe.

          unsere milchstrasse und alle anderen galaxien sind nach der milch benannt.



          wenn die menschliche zivilisation dieses jahrhundert überlebt wird sie sich im universum ausbreiten

          das kann den gottheiten von deren gnade die rettung der menschheit abhängt aber nur gefallen wenn sie sich eine ethik der gewaltlosigkeit (ahimsa) zu eigen gemacht hat-und für andere bereits bewohnte planeten keine gefahr darstellt.