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Das Coronavirus und die FolgenEine Angst, die rassistisch ist

Lin Hierse
Kommentar von Lin Hierse

Stecken wir uns nun alle mit dem Virus aus China an? Diese Befürchtung vieler Menschen hierzulande äußert sich nicht in stiller, unschuldiger Sorge.

Kann vor einem Virus schützen – aber vor Rassismus? Foto: dpa

A ls am 11. September 2001 zwei Flugzeuge in die Türme des World Trade Center flogen, war ich elf Jahre alt. Es ist das erste große, weltpolitische Ereignis, an das ich mich erinnere. Ich weiß, dass es mir naheging, so nah, dass ich ein Kreuz aus Papier ausschnitt, die Frage „Warum?“ darauf schrieb und es an meine Zimmertür klebte. Pubertärer Weltschmerz, der ehrlichste Weltschmerz von allen. Und ich weiß, dass ich ständig dieses eine Bild sah: Ein Mann mit Turban auf dem Kopf, mit langem, ungepflegtem Bart und dunklen Augenringen. Osama bin Laden, der islamistische Terrorist, der Böse, der Mensch gewordene Voldemort.

Als am 19. Dezember 2016 ein Laster in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz raste, war ich 26 Jahre alt. Ich war in der Stadt unterwegs und bekam drei Nachrichten. Ob ich in Sicherheit sei? Es habe einen Anschlag gegeben. Ich saß in der U-Bahn, mir war mulmig. Ich sah einen Mann mit dunklen Haaren, ungepflegtem Bart und Augenringen. Mein Blick blieb ein paar Sekunden zu lange kleben. Ich hatte ein komisches Gefühl. Ein Teil davon war Angst. Der andere Teil war die beschämende Erkenntnis, rassistisch zu denken. Ich, erwachsen, sensibel. Ich, die ich selbst schon Rassismus erfahren habe.

Meine Angst war natürlich nicht böse gemeint, das macht sie aber nicht weniger rassistisch. Rassismus braucht keine bösen Absichten. Meine Angst in der U-Bahn gründet darauf, dass ich in einer islamfeindlichen Welt aufgewachsen bin. Sie formte sich aus sehr mächtigen Bildern und Worten, die das Feindbild des „arabischen Terroristen“ besonders seit 9/11 immer wieder befeuern.

Warum ich diese Geschichte erzähle? Weil sie gut die schwelende Angst vor dem Coronavirus aus China deutlich macht. Besonders, seit die ersten Infektionen mit dem Virus in Deutschland bestätigt worden sind, bin ich besorgt. Denn die durchaus menschliche Angst vieler vor einer Ansteckung mit dem unbekannten Erreger äußert sich eben nicht in stiller, unschuldiger Sorge. Sie äußert sich in Rassismus.

Mit den Händen essen ist mal spannend, mal „primitiv“

Schon in den ersten Stunden nach Bekanntwerden der Corona-Seuche verbreiteten sich Bilder von essenden Asiat:innen im Netz. Besonders populär war ein Video, auf dem eine junge Frau eine Suppe mit einer Fledermaus isst. Dass die Aufnahme erstens nicht aus Wuhan, sondern aus dem Inselstaat Palau stammt, zweitens nicht aktuell ist und drittens einen Ausnahmefall asiatischer Esskultur zeigt, war egal. Was hängen bleibt: Die da essen alles und deshalb muss sich die Welt jetzt vor einem Killer-Virus fürchten.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Für Menschen mit asiatischen Wurzeln sind abwertende Äußerungen über „die asiatische Esskultur“ nichts Neues. Wahrscheinlich wurde jede:r von uns schon mal gefragt, ob „sie in China wirklich Hunde essen“. Es wurde die Nase gerümpft, wenn wir unsere Tupperdosen mit Mamas Tofu geöffnet haben. Es werden uns lange Vorträge über ungesundes Glutamat oder giftige Tapiokaperlen in Bubble Tea gehalten. Und während sie jetzt beim regionalen Bioschlachter damit werben, das Schwein ganz nachhaltig komplett zu verwerten, gelten an Hühnerfüßen knabbernde Chines:innen als ekelhaft.

Die Abwertung von asiatischen und auch afrikanischen Küchen und Essgewohnheiten hat im Westen Tradition. Ihre Bewertung pendelt meist zwischen exotisch und widerlich. Die Deutungsmacht über das, was als „zivilisiert“ gesehen wird, liegt seit Kolonialzeiten auch kulinarisch bei den Weißen. Mit den Händen essen ist auf gut Glück mal spannend, mal „primitiv“. Essstäbchen gelten mal als elegant und mal als unzumutbar. Schmatzen und Schlürfen beim Essen widerspricht ordentlichen Tischmanieren – sagen Leute, die ihren Rotz in ein Stück Papier oder Stoff prusten und dieses dann in die Hosentasche stecken?

Chinarestaurants und Asiaimbisse kämpfen immer noch mit dem Vorwurf, „unhygienisch“ zu sein. Chinatowns – in vielen Städten der Welt Orte, an denen sich chinesische Einwanderer:innen zunächst niederließen – gelten als dreckig. In Deutschland wurden Chines:innen bereits vor der Machtergreifung der Nazis in rechtskonservativen Zeitungen als „gelbe Gefahr“ geframt.

Es ermüdet, ständig Rassismus zu erklären

Seit dem ersten bestätigten Corona-Fall in Bayern berichten asiatischstämmige Menschen von einer Zunahme rassistischer Erfahrungen im Alltag. Diese Menschen sind – kaum zu glauben – sehr verschieden. Manche sind hier geboren, andere sind zugewandert. Ihre Eltern kommen aus Vietnam, aus Südkorea, aus Japan, aus Thailand, aus China. Sie erzählen von prüfenden Blicken, die ein paar Sekunden zu lang an ihnen kleben bleiben. Von Passant:innen, die bei ihrem Anblick die Straßenseite wechseln. Von „Witzchen“ und Kommentaren im Büro. Wer vermeintlich chinesisch aussieht und niesen muss ist vermutlich infiziert, haha. Mir schrieb jemand: „Das ist kein Rassismus, das ist Angst und für Angst muss sich niemand entschuldigen da es ein Instinkt ist. Klar ist das unhöflich und roh, aber das ist eben das Gesicht der Angst. Es langweilt überall Rassismus mit rein panschen zu müssen“ [sic].

You know what, ich bin auch gelangweilt. Es ermüdet, ständig erklären zu müssen, dass nicht wir diejenigen sind, die den Rassismus überall „mit reinpanschen“. Es ermüdet mich, dass wir gleichzeitig diejenigen sind, die noch immer am häufigsten gezwungen sind, Rassismus zu erklären. Es ermüdet mich, zu Beginn dieses Textes pädagogisch-wertvoll zu erläutern, dass auch ich rassistisch denke, damit Sie vielleicht das gute Gefühl haben: Na, dann traue ich mich auch. Es ermüdet mich, dass dieses Land sich schon so lange als Einwanderungsnation profiliert, aber viele weiße Deutsche bis heute nicht in der Lage sind, Schwarze Menschen und People of Color als deutsch anzusehen. Gähn. Auch das ist ein wesentliches Merkmal von Rassismus: Er macht müde. Und er hält dich von deiner eigentlichen Arbeit ab, wie Toni Morrison es so treffend auf den Punkt brachte.

Die rassistischen Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind gerade zum Glück noch nicht die Regel. Aber es heißt was, dass Menschen, die als asiatisch gelesen werden, seit Tagen das Gefühl haben, auf der Hut sein zu müssen. Dass sie in Frankreich unter dem Hashtag #jenesuispasunvirus (also: ich bin kein Virus) von Rassismuserfahrungen berichten, das heißt was. Nämlich: Warum zur Hölle fühlen sich Menschen gezwungen zu erklären, dass sie kein Virus sind? Ach ja, wegen Rassismus.

Dass die rassifizierte Angst vor Krankheiten schnell zu Diskriminierung führen kann, zeigt auch ein Blick auf die Ebola-Epidemie von 2014 und die Sars-Pandemie von 2003. Die Stadtforscher Roger Keil und Harris Ali beschreiben zum Beispiel, wie der Ausbruch des Sars-Virus und dessen Framing als „Chinesenkrankheit“ in Toronto zu Diskriminierung der asiatischstämmigen Bevölkerung führte. In einer Stadt, die als multikulturelle Vorzeigemetropole gilt.

Wer sich als fortschrittliche Zivilisation begreifen will, muss aus solchen Erfahrungen endlich lernen. Das bedeutet nicht, dass wir nun alle an Hühnerfüßen knabbern müssen. Aber es bedeutet, aufmerksam zu sein, sich weiterzubilden, zuzuhören. Es bedeutet, offene Solidarität mit Betroffenen zu zeigen. Und vor allem bedeutet es, sich endlich einzugestehen: Meine Angst ist keine unschuldige Angst, sondern rassistisch.

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Lin Hierse
taz-Redakteurin
Lin Hierse ist Redakteurin der wochentaz und Schriftstellerin. Nach ihrem Debüt "Wovon wir träumen" (2022) erschien im August ihr zweiter Roman "Das Verschwinden der Welt" im Piper Verlag. Foto: Amelie Kahn-Ackermann
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91 Kommentare

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  • Februar 2020: Abstandhalten zu asiatisch aussehenden Menschen und Angst vor absichtlichem Anhusten ist rassisstisch, Leute, hustet doch mal andere absichtlich an!



    April 2020: Bitte alle Maske tragen und Abstand halten, der verringert die Ansteckungsgefahr!

    Also im Februar war Vorsicht rassistisch, im April infektonsverringernd.

    Hätte man nicht schon im Februar sagen können: Ja, einige Leute haben Angst und verallgemeinern sie unzulässig, aber wenn potentiell jeder infiziert sein könnte, kann Abstandhalten und Vermeiden, angehustet zu werden, nicht schaden?

  • "Was hängen bleibt: Die da essen alles und deshalb muss sich die Welt jetzt vor einem Killer-Virus fürchten."

    recap: China verbietet den Wildtierverkauf.

    www.sueddeutsche.d...covid-19-1.4788734

  • So langsam wird es echt grotesk. Wenn einer hustet oder niest: Ich mache einen großen Bogen drumherum! Generell, und nicht erst seit 2019-nCoV.

    Dass das jetzt als Rassismus ausgelegt wird - unverständlich.

    • @TobiF:

      Hallo Tobif,



      wenn jemand schreiend wegläuft und mit dem Finger auf dich zeigt und Chinese schreit.



      Ja, das ist Rassismus, denn du hast eine Person ausgesucht, die du von den anderen abgrenzt und öffentlich ablehnst.



      Vielleicht solltest du mal dich mit dem Thema Rassismus beschäftigen, wenn du keine Ahnung hast.

    • @TobiF:

      Darum geht's doch hier gar nicht.

  • Ich lebe in Frankfurt und hier gibt es im Verhältnis zur Bevölkerung ca. 3 mal so viel chinesische Staatsangehörige, wie in Berlin.



    Dazu kommt, dass chinesische Touristen hier ein großer Wirtschaftsfaktor sind.



    Ein Kaufhaus in der Innenstadt hat morgens 2 Stunden ausschließlich für chinesische Touristen geöffnet.



    Aus der Frankfurter Rundschau, 03.02.20, Titel:



    „Coronavirus: Chinesische Community in Frankfurt lahmgelegt“:



    (…)“Das Coronavirus greift weiter um sich. Das hat auch Auswirkungen auf das soziale Leben der chinesischen Community, wie beispielsweise in Frankfurt.



    Update vom Montag, 03.02.2020, 12.00 Uhr: Die Ausbreitung des Coronavirus hat auch deutliche Auswirkungen auf das soziale Leben der in Frankfurt lebenden Chinesen. „Die Leute sind in großer Sorge“, sagt die Geschäftsführerin des Frankfurter Konfuzius-Instituts Christina Werum-Wang. „Sie gehen nicht vor die Tür, meiden Menschenansammlungen und sorgen sich um ihre Angehörigen in China.“ Zudem würden Menschen, die aktuell oder kürzlich aus China zurückgekommen sind, gemieden.



    „Nach meiner persönlichen Einschätzung sind die sozialen Folgen viel gravierender als die gesundheitlichen Auswirkungen“, sagte Werum-Wang. Die Deutschen seien diesbezüglich entspannter. Am Samstag habe es beispielsweise ein Neujahrskonzert in der Community gegeben: Während zahlreiche Chinesen wegen des Virus zu Hause geblieben sind, habe es von den Deutschen keine Absagen gegeben.“(…)

    Die einzigen Menschen, die in Frankfurt mit Atemschutzmasken durch die Stadt laufen, haben erkennbare ostasiatische Wurzel.



    Hier gibt es auch einige gute und authentische Chinarestaurants, die normalerweise auch stark von Menschen mit chinesischen Wurzel frequentiert werden. Im Moment ist das nicht so.



    Hier gibt eine große chinesische Community im Westend-Süd und im Europaviertel. Dort können Sie beobachten, wer die Straßenseite wechselt, wenn jemand vermeintlich chinesisch aussieht.

  • Viel Aufmerksamkeit für ein neues Virus. Kaum Berichterstattung über bekannte, aber viel tödlichere Erreger.

    Bis zu 20.000 Grippe-Tote pro Jahr in Deutschland. Trotzdem trägt keiner eine Maske?

    In deutschen Krankenhäusern sterben Medienberichten zufolge mehr Menschen an Infektionen durch multiresistente Erreger als bisher bekannt. Die Zahlen sollen sich zwischen 15000 und 40000 Jährlich bewegen? Wird deshalb das Krankenhaus gemieden? Den Opfern zu Folge, müssten täglich in allen Medienanstalten die Berichte sich überschlagen, eine Sondersendung die ander jagen? Das Gegenteil ist der Fall, dabei wären die meisten Infizierten vermeidbar, wenn man wie in Holland vorgehen würde?

    Allein in Europa wird ein Anstieg von jetzt 23.000 auf 400.000 Tote prognostiziert

    Allein die Masern forderten 2018 mehr als 140.000 Tote weltweit.

    Die Malaria: 405.000 Menschen starben 2018 an der Krankheit.

    Die Tuberkulose: 1,5 Millionen Tote in nur einem Jahr.

    Die Folge: Instabilität und Migration.



    Wenn diese Zahlen stimmen sollten und die offiziellen Zahlen zu den Todesopfern, wo der Graubereich viel geringer sein sollte, ebenfalls stimmen, liegt die Sterblichkeitsrate im Bereich der Grippe, an der jedes Jahr nach WHO-Angaben zwischen 290.000 und 650.00 Menschen sterben.

    Da stellt sich die Frage, ob die harschen internationalen Reaktionen, wie beispielsweise die mittlerweile fast komplette Einstellung des Flugverkehrs, eine angemessene Reaktion sind?

    • @Illoinen:

      Ich könnte mir vorstellen, dass es damit zusammenhängt, dass man noch nicht genug über das Virus weiß. Möglicherweise geht man dem Motto "Vorsicht ist besser als Nachsicht" vor. Das mag dann vielleicht übertrieben wirken und sich im Nachhinein auch als übertrieben herausstellen, aber wahrscheinlich möchte sich später niemand den Vorwurf einhandeln, man habe zu nachlässig agiert, obwohl die Möglichkeiten bestanden hätte, eine katastrophale Pandemie zu verhindern.

  • Rassiiiismus! Rassiiiismus!

    - frei nach Monty Python

    • @prellbock:

      Wenn man, so wie der Spiegel auf seinem Cover,



      "Corona-Virus: Made in China", und als Bild einen Asiaten mit rotem Umhange abbildet, dann spielt man mit rassistischen Klischees, ganz einfach.

      • @Sven Günther:

        Das habe ich auch gerade gesehen.

        Kommt fast an den "Das Boot ist voll" Titel aus den 90er heran.

        • @Jim Hawkins:

          Eigentlich kam mir da das Titelbild zu "So isser, der Ossi" in den Sinn.

          Niemals hätten die sich getraut, "Im braunen Schwarzwald, 15% AfD in BaWü" zu drucken. Der Spiegel hat da seine Themen wo Differenzierung eher lästig ist und die polemische Überschrift kommt, Islam, Ostdeutschland, China...

          • @Sven Günther:

            Und mir fällt bei "So isser, der Ossi" Zonen-Gaby mit ihrer ersten Banane auf dem Titanic-Cover ein.

            Und man staune, es gibt sogar einen Wikipedia-Eintrag:

            de.wikipedia.org/wiki/Zonen-Gaby

  • Ich finds toll das ihr alle so Wissenschaftfreunde seit. Solange es sich nicht um Sozialwissenschaften handelt. Hat sich hier schon einmal jemand Wissenschaftlich mit dem Thema Rassismus auseinander gesetzt oder schwätzt hier jeder nur was gerade in seinem Kopf rumspukt. Hier wird über Rassismus diskutiert, wie Klimaleugner über das Klima.

    • @Upgrade:

      Ich finde es immer gut, wenn sich hier jemand outet, genau zu wissen, was richtig und falsch ist. Besonders dann, wenn derjenige davon überzeugt ist, dass es Klimaleugner gibt, also Menschen, die abstreiten, dass es Klima gibt, so wie Menschen, die offensichtlich abstreiten, dass es Rassismus gibt. Es gibt sogar Klimaaktivisten, die Wetter mit Klima verwechseln. Und es gibt Antirassisten, die Angst vor einem Virus aus dem asiatischen Raum als rassistisch bezeichnen. Ob diese trennscharfen Denkerinnen und Denker die Diskussion bereichern, sei einmal dahin gestellt.



      Mich beschäftigt die Frage, warum Begriffe ständig entwertet werden, weil einige Hüter der Moral genau zu wissen scheinen, was man/frau sagen darf oder nicht sagen sollte usw.



      Bitte versuchen Sie doch mal, uns mit Ihrer Definition von Rassismus zu bereichern.



      Natürlich streng soziologisch.

      • @Rolf B.:

        Shame on me.



        Das Wort Rassimus ist vielleicht grundsätzlich zu kritisieren, da Rassen bei Menschen biologisch nicht exisitert.



        Das Wort Rassimus hat im übrigen mehrere Definitionen.



        Besser ist das Wort Fremdenfeindlich "Sozialpsychologisch gesehen wird mit der Feindseligkeit gegenüber „Fremden“ ein negativ konnotiertes Fremdbild geschaffen, um ein überlegenes Selbstbild zu erzeugen."



        Und Asiaten (schon witzig ist halt ein Kontinent mit 4,5 Millarden Menschen) für unsauberer und ansteckender zu halten als andere Menschen ist rassistisch/fremdenfeindlich.

        Selbst zu sagen Südländer sind Leidenschaftlicher, schwarze haben ein besseres Taktgefühl etc. ist rassistisch, aber nicht Fremdenfeindlich xD.

        Und jeder darf sagen was er will, muss halt damit leben das ich ihn dann als Rassisten, Sexisten, Klimaleugner oder Nazi bezeichne.

      • @Rolf B.:

        Danke für die Antwort!

      • @Rolf B.:

        "(...) die Frage, warum Begriffe ständig entwertet werden, weil einige Hüter der Moral genau zu wissen scheinen, was man/frau sagen darf oder nicht sagen sollte usw." (Rolf B.)



        Oh Gott, JA! Herzlichen Dank für Ihren Beitrag! Endlich eine Stimme der Vernunft.



        Gelegentlich habe ich ja den Eindruck hier darf jeder seine Ängstchen, Phobien und Neuröschen Gassi führen und für politisch relevant erklären. Dagegen hilft dann zwar auch mal der Rat Karl Valtentin's "Noch nicht einmal ignorieren", aber manchmal wirds einfach echt zuviel.

    • @Upgrade:

      Wir haben ein Klima, dass kann man nicht leugnen? Ein Widerspruch, nur die Hysterie und Panikmache, halte ich für Zielführend.

      Denn würde es einer Frau Namens Greta Thunberg, und die FFF Bewegungen um das Klima gehen, würden sie die Größten Verursacher anprangern, nämlich die Industrien, die Industrielle Landwirtschaft sowie den weltweiten militärischen Komplex, statt dessen aber werden nur das Auto und das Fliegen, die mit dem geringsten Anteil täglich an den Pranger gestellt.

  • Jepp die Reaktionen können ins rassistische abrutschen sogar heftigst. Im Mittelalter hatte man die Juden als sogenannte Brunnenvergifter für die Pest verantwortlich gemacht und verfolgt. de.wikipedia.org/w...es_Schwarzen_Todes

    • @Rudolf Fissner:

      Nicht nur im Mittelalter:

      "Am 23. Juni 2016 hat der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas vor dem Europäischen Parlament in Straßburg behauptet, Rabbiner hätten angekündigt, Trinkwasser zu vergiften"

      de.wikipedia.org/wiki/Brunnenvergiftung

      Der Link sollte safe sein.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Individuelle Fehleinschätzung aufgrund mangelnder Information, selbstverschuldeter Ignoranz oder wegen unterentwickelter Logik und die Angst vor dem Fremden sind zutiefst menschliche Eigenschaften. Wenn Sie damit nicht zurecht kommen, bleibt Ihnen wohl vorläufig nur ein Rückzug in ein Kloster oder auf eine einsame Bergspitze Ihrer Wahl.



    Die Situation wird sich erst dann ein wenig bessern, wenn wir auch die letzten der Dummen und der Unbedarften auf noch zu gründenden Common-Sense-Universitäten wenigstens bis zum Bachelor durchziehen. Zum Wohle aller.



    Bis dahin mein Rat:



    Noch etwas Toleranz gegenüber den ärgerlichen menschlichen Unzulänglichkeiten, bei sich selbst wie bei anderen.

  • Unfassbar. Ängste, die rassistisch sein sollen. Ich habe z.B. Angst vor Dummheit.

  • Ich verstehe die immer weitergehende Ausdehnung des Rassismusbegriffs nicht.



    Ich kann es nicht ausstehen, wenn Leute geräuschvoll essen. Schmatzen und Schlürfen finde ich extrem störend, wenn es nicht gerade von kleinen Kindern kommt, auch wenn ich diesen bereits einen dezenten Hinweis gebe, wie man die eigenen Essensgeräusche weniger störend für andere machen kann.



    Ich weiß auch, dass die Essmanieren im Fernen Osten genau dies beinhalten.



    Nur, was ist daran jetzt rassistisch, dass mich Schmatzen und Schlürfen stört? Mich nerven ja nicht nur schmatzende und schlürfende Chinesen, sondern auch alle anderen, die das tun, eben mit o. g. Ausnahme.

    • @Katharina Reichenhall:

      Was haben die Essgewohnheiten anderer Kulturen mit dem Corona Virus zu tun?

      • @Illoinen:

        Das habe ich mich beim Lesen des Artikels auch gefragt. Offenbar ist es für die Argumentationskette für die rassistische Angst vor dem Corona-Virus wichtig. Warum das so ist? Keine Ahnung.

  • Zu "das Schwein ganz nachhaltig verwerten und an Hühnerfüßen knabbern":



    Ein Teil der Viren, die uns zu schaffen machen, haben wir von Hühnern und Schweinen, weil jene eben sehr flexibel sind und Artengrenzen überschreiten. Den Viren ist es völlig egal, wie wir Hühner oder Schweine essen. Hauptsache es gibt viele von ihnen, damit die Viren ihre Wandelbarkeit maximal ausspielen können und wir als Folge davon wieder einen neuen Erreger haben, der möglicherweise unser Immunsystem überfordert.

  • Die Angst vor einem Virus ist ansich nicht rassistisch. Wenn man bedenkt, dass es derzeit kein spezifisches Mittel dagegen gibt, ist sie nur menschlich verständlich. Wenn aber in diversen Medien inzwischen von einem „Chinavirus“ gefaselt wird, dann ist das Rassismus pur.

    • @Rainer B.:

      Und warum hat in deutschland niemand Angst vor dem Grippe Virus?

      denn daran sterben alleine in Deutschland jedes Jahr mindestens 20 000 ? Wetweit schätzt die WHO mindestens 400 000 Tote?

      Masern über 140 000 Tote

      Malaria über 405 000 Tote



      Tuberkolose 1,5 Mio. Tote jedes Jahr?

      Danach müssten alle Flughäfen weltweit geschlossen werden, wenn bei ein paar hundert, die westliche Welt Flüge einstellt und Grenzen schließt?

      Ich glaube das ist politisch motiviert.

      • @Illoinen:

        Recherchieren Sie mal, wieviel Menschen in Indien heutzutage noch an Lepra (!) leiden. Da wird einem ob der Zahl schwindlig.

      • @Illoinen:

        „Und warum hat in deutschland niemand Angst vor dem Grippe Virus?“

        Wenn das wirklich so wäre, würden sich hier nicht so viele Leute jedes Jahr gegen Grippe impfen lassen. Dass eine Impfung angeboten wird, mag dazu beitragen, die Angst in Grenzen zu halten. Da bei der Entwicklung der Impfstoffe aber nie ganz klar sein kann, in welcher Form die Grippeviren tatsächlich zum Tragen kommen, wiegt sich auch der Geimpfte letztlich nur in einer trügerischen Sicherheit. Verglichen mit der wieder zunehmenden Ausbreitung von Tuberkulose ist der derzeitige Corona-Hype gewiss vollkommen überzogen.

    • @Rainer B.:

      So rassistisch wie die Spanische Grippe, die Franzosenkrankheit, die afrikanische Schweinepest und der Borna-Virus.

      Dass man Erreger nach dem Ort, an dem sie zum ersten Mal festgestellt sind, benennt, ist nichts Außergewöhnliches. Und Corona-Viren gibt es einige.

      Warten Sie mal ab, ob der Virus nicht den Namen Corona sinensis bekommt. (Oder so ähnlich. Ich habe kein Latinum.)

      Ist Ihre Messlatte für Rassismus wirklich so weit abgesunken?

      • @rero:

        Die Spanische Grippe „kommt“ aber aus Flandern: „ Begünstigt wurde die Aus­ breitung durch die Vertuschung seitens der Kriegsparteien. Berichterstattung über den Aus­ bruch in Flandern im Frühling 1918 wurde unterdrückt. Ausführlich beschrieben hat man die neue Krankheit erst im Juni, und zwar im neutralen Spanien, wo die Presse nicht zensiert wurde. Dass dort König Alfons XIII. erkrankte, machte das Thema noch bekannter, sodass die Grippe in vielen Ländern bald die Spanische hieß. “ (ZEIT, 30. JANUAR 2020 DIE ZEIT No 6, S 34)

      • @rero:

        Sie haben recht, Rassismus ist gar nichts Außergewöhnliches - nur eben völlig überflüssig.

  • Menschen eindeutig abwertend und genüsslich anhand ihrer Hautfarbe zu Kollektivieren ist rassistisch. Und kein Teint jeglicher Schattierung kann einem dafür eine Lizenz erteilen.

  • Bin Laden - Breitscheid _ Coronavirus. Sonst noch n Pfeil im Köcher? Dann mal schnell mit Kolleg:in Yaghoobifara zum Heul-in am Kotti bevor es dunkel wird.

  • Reißerisch, die Überschrift. Sie hilft keinen Millimeter weiter. Ein großer Teil der menschlichen Intelligenz gründet sich auf Unterscheidungsvermögen. Das Immunsystem des Menschen ist nichts weiter als ein außerordentlich ausgefeiltes Unterscheidungsvermögen. Funktioniert es nicht mehr, dann ist der Mensch sofort tot. Das musste eine gute Bekannte von mir mit ihrem Mann erfahren. Wie oft musste ich meinen Schülern erklären, dass eine Schutzbrille sinnvoll ist, auch wenn 10 000 mal nichts passiert ist?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Noch den Schlagobers hinterher:

    eine Differenzierung zwischen Einzelwesen (die denken, fühle und handeln) und Zivilisation könnte auch hier nicht schaden.

    Zivilisationen sind eine Ansammlung von Einzelwesen.

    Ameisen eine äußert kluge, Menschen eine selten dämliche.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Ameisen sind keine Einzelwesen, sondern genetisch identische Teilglieder eines Superorganismus. Geschwister, die auf den Erhalt und Verbreitung der Gene der Mutter (Königin) programmiert sind. Nicht besonders klug.

  • "Die Abwertung von asiatischen und auch afrikanischen Küchen und Essgewohnheiten hat im Westen Tradition" Dass das auch anders rum geht, zeigt ja ganz gerne Ihre Kollegin in der Kolumne Habibitus ;-)



    Aber ernsthaft: Es ist wohl leider so, dass die meisten Menschen dazu tendieren, Andere(s) abzuwerten, um Eigene(s) dadurch aufzuwerten. Das ist erbärmlich, ja, trotzdem permanent zu beobachten. Und wenn ich so manchen Artikel in der taz lese, was bereits alles als Rassismus gilt, dann scheint mir das offenbar ein typischer Charakterzug aller Menschen dieser Erde zu sein...

  • "Seit dem ersten bestätigten Corona-Fall in Bayern berichten asiatischstämmige Menschen von einer Zunahme rassistischer Erfahrungen im Alltag."

    Hier hätte ich mir von Lin Hierse konkrete Fallbeispiele gewünscht. Ich habe eben nach "Rassismus Corona Bayern" gegoogelt und wurde nicht fündig. Vielleicht kann ja Lin nachliefern.

    • @Jossi Blum:

      Naja, durch googlen kann man Alltagsrassismus halt nicht verifizieren. Ich kann dir nur die Erfahrung im Kindergarten eines Bekannten überliefern, wo Eltern ihren Kindern geraten haben, nicht mit "dem Chinesen" zu spielen. Dass die Eltern des Kindes wo ganz anders her kamen, ist Randnotiz. Und so was gibt es hier in Bayern gerade öfter auf jeden Fall.



      Ich verstehe daher nicht, warum sich im Forum hier so viele gegen den Anteil der Rassismuskritik wenden. Wenn Eltern einem Kind sagen, es solle nicht mit dem anderen spielen wegen vermuteter Nationalität ist das irgendwann auch nicht viel anders als wenn alte Leute sagen, dass die "Schwarzen" alle Aids hätten und man deswegen keinen Kontakt haben soll. Nicht rassistisch? Echt? ich finde, man sollte gerade keinen Kontakt mit Deutschen haben. Die Grippe verbreitet sich dort nämlich gerade rasant und fordert regelmäßig viele Todesopfer. Ironie aus. Entspannt euch mal alle wieder!!! Ist nur ein Virus und ja, es sterben Alte, Vorerkrankte und Kleinkinder, tragisch, aber bei jeder Grippe so. Aber Panik verkauft sich halt gut.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Eine Angst, die rassistisch ist???

    Als jemand, der aus dem sozial-therapeutischen Geläuf kommt, unterscheide ich primär zwei Arten von Ängsten: rationale (also solche mit realem Bezug) und irrationale.

    Da die taz offenbar noch click-baits braucht, muss wohl auch die 'Rassismus'-Schublade bedient werden.

    G.G. Gutes Gelingen.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Also die Angst sich während es eine Pandemie gibt anzustecken ist erst mal nicht rassistisch. Auch Angst vor Ansteckung durch Menschen die aus einer stark betroffenen Region aus China kommen ist nicht rassistisch. Davor haben auch Menschen in China bzw. asiatischer Nachbarländer Angst. Auch ist völlig rational wenn ich aktuell egal ob ich europäisch oder asiatisch bin oder aussehe vor Reisen in betroffene Regionen absehe. Rassistisch ist die Übertragung der Angst vor allen asiatisch aussehenden Menschen. Auch über Medien transportierte Klischeebilder sind rassistisch wenn sie dabei auch noch "die" asiatischen Essgewohnheiten verantwortlich machen (Fledermaussuppe). Ein Blick in die Liste weltweiter bekannter Pandemien



      de.wikipedia.org/w...mien_und_Pandemien

      zeigt dass alle Kontinente schon Ausgangsorten von Pandemien waren. Die bislang höchste Todesrate gabs offenbar bei der "Spanischen Grippe" ein A/H1N1 Virustyp die ging 1918 von den USA aus. Die "Schweinegrippe" mit dem selben Virustyp von 2009/2010 verursachte so viel Aufregung weil es derselbe Typ war (und erneut von den USA ausging) wenn auch mit sehr viel geringerer Letalität und Ausbreitung. Deshalb hatte hierzulande aber niemand Panik vor europäisch aussehenden Menschen - mal so zum Vergleich - sondern eher rational vor Menschen die aus stark betroffenen Gebieten kamen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Nina Janovich:

        Danke für die die einleuchtende Versachlichung.

        In Zeiten der Großen Hysterie gehen wesentliche Details häufig unter. Die detaillierte Schilderung hat mir gewisse Zusammenhänge wieder ins Gedächtnis geholt.

        Ich finde, Sie sollten sich von der taz Zeilengeld geben lassen. ;-)

        Das Eigene und das Andere - immer wieder ein wichtiges Thema. Das bei den Selbstgerechten dieser Welt (Ich: gut, der Andere: böse) auf Granit stößt.

        Zur musikalischen Untermauerung: Erste Allgemeine Verunsicherung, Ba-Ba-Banküberfall (Das Böse ist immer und überall) ...

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Danke für die Blumen ;-)

  • 0G
    08391 (Profil gelöscht)

    Wieso Asien? Niedersachsen hat 8,1 Millionen Schweine aber nur 7,9 Millionen Menschen. Was soll diese ganze widerliche Massentierhaltung! Dazu noch die verursachten Resistenzen bei Antibiotika. Tatsache ist nun mal, dass es keine Ausbreitung dieser Krankheit und bestimmter anderer Krankheiten geben würde, wenn sich die Menschheit in den Regionen vegan ernähren würde, in denen dies regional möglich wäre! Wäre insbesondere auch für das Klima besser, Antibiotika hätten wir auch noch genug wirksame, Menschen müssten also nicht an Infektionen sterben, die schon längst als besiegt galten. Multiresistente Keime und dadurch bedingte Amputationen von Gliedmaßen wären hinfällig. Und alle Jahre ein Ausbruch der Schweinepest, Geflügelgrippe oder Rinderwahnsinn wären dann auch nicht mehr relevant.

    • @08391 (Profil gelöscht):

      Was hat das mit Corona zu tun??? Thema verfehlt, setzen, sechs!!

      • 0G
        08391 (Profil gelöscht)
        @Ano Nym:

        „ Der Ursprung der Epidemie liegt wahrscheinlich auf Wildtiermärkten.



        Weiter wird davon ausgegangen, dass die Quelle des derzeitigen Ausbruchs von einem Fischmarkt der chinesischen Stadt Wuhan stammt, auf dem auch Wildtiere illegal verkauft wurden.“



        blog.wwf.de/corona-virus-tiere/

        Nicht aufgepasst? Nachsitzen!

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @08391 (Profil gelöscht):

      "Amputationen von Gliedmaßen"

      Sind das die Ängste der Veganer? Mit den 8,1 Millionen Schweinen haben Sie natürlich recht. 800000 könnte man artgerecht halten und die wären dann auch lecker.

  • Danke fuer den Artikel! Viele Kommentare hier bestætigen (leider) wie relevant dieser Beitrag ist.

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @Nina Janovich:

      Ja, verrückt, gell?



      Statt einfach mal die Klappe zu halten, drängen sie nach vorne um den Alltagsrassismus zu negieren, zu relativieren oder zu rechtfertigen, je nachdem.

      • @75064 (Profil gelöscht):

        Die eine oder der andere sieht es eben anders.

        Ich halte es für berechtigt, dass auch mal zu artikulieren.

        Eine Herde schweigender Schafe mag Ihnen lieber sein, lässt sich aber nicht überzeugen.

        Nur in der Auseinandersetzung schafft man das.

      • @75064 (Profil gelöscht):

        Hä, was ist denn insiegefahren?

        • 7G
          75064 (Profil gelöscht)
          @Bernardo Markowsky:

          Vielleicht ein Missverständnis?



          Ich meinte mit "sie", die von @Nina Janovich angesprochenen Kommentatoren; hätte @Nina Janovich gemeint, hätte ich "Sie" geschrieben ;-)

          • @75064 (Profil gelöscht):

            Ich habs richtig verstanden ;-)

  • In D wählen Millionen AfD.



    Das sagt bereits alles.

  • Die Erste, die mich auf die Problematik des Virus hinwies und forderte, dass man keine Chinesen nach Europa lassen dürfte, war meine chinesische Freundin Jinman, die in Paris ein kleines Ladengeschäft betreibt. Ansonsten spielt das Thema unter meinen Freunden und Bekannten keine Rolle.

    • @Trango:

      Und wenn man dazu liest, wie in China Menschen aus Wuhan behandelt werden, dann scheint Ihre Freundin voll repräsentativ für China zu sein.

      Gegen den innerchinesischen "Rassismus" scheint das, was Frau Hierse schildert, fast harmlos.

  • 8G
    83421 (Profil gelöscht)

    Vielleicht koennte man mal den Begriff Rassismus verbindlich definieren und sich dann an diese Definition auch halten. Im Moment scheint die Arbeitsdefinition zu sein: jede Meinung die mir nicht passt!

    • @83421 (Profil gelöscht):

      Das ist schon länger ein Problem und ich sehe nicht, daß es besser werden wird, aber das Gegenteil ist wahrscheinlich...

  • Es ist schön/gut, die Frage des Artikels zu stellen. Grundsätzlich darf man sich viele Fragen stellen.

    Sind wir empathisch, fühlen wir eigentlich mit den Menschen in China mit?



    Oder haben wir "nur" Angst, dass es UNS auch treffen könnte?



    Ist beides in unserer Gefühlswelt, in der Gesellschaft, vertreten, oder überwiegt eigentlich nur das eine?

    Das Corona-Virus KÖNNTE auch zu uns kommen und uns treffen. Hunger und andere Krankheiten können nicht so leicht "exportiert" werden. Deshalb ist unsere Angst dagegen viel geringer.

    Ich stelle nur die Fragen und bitte, dass jeder in sich hineinhorcht und die Antworten selbst gibt.

  • "sagen Leute, die ihren Rotz in ein Stück Papier oder Stoff prusten und dieses dann in die Hosentasche stecken?"

    Ahja - mal weder real life satire in der taz.

  • Der Titel sollte besser lauten: „Die Angst davor eine Rassistin zu sein“ oder als solche zu erscheinen.

  • Das Opfernarrativ ist ermüdend. Es gibt genügend Menschen die keine " rassistische Angst" haben. Wäre schön, mal hier den Fokus zu legen.

    • @siri nihil:

      Das verstehe ich nicht.



      Sollten wir dann vielleicht wenn wir über sexuelle Übergriffe auf Frauen* berichten, den Fokus auf die Menschen legen und von den berichten, die nicht vergewaltigen?

      Falls ich was falsch verstanden haben sollte, bitte ich um Aufklärung.



      Danke.

  • die Angst vor diesem Virus ist irrational

    www.usatoday.com/s...-virus/4632508002/

  • Angst ist nicht rassistisch! Die meist unbewußte angstabwehrende Verbindung der Gefahr dahinter und einer Menschengruppe, Eigenschaft, Zugehörigkeit macht es zu Rassimus. Es ist gut, dass Sie darauf hinweisen, dass wir uns dessen bewußt werden müssen und es reflektieren müssen. Nur so können wir uns davon befreien.

    Aber das 11jährige Mädchen hätte vielleicht noch was gebraucht, damit sie nicht die Gefahr auf den bärtigen Mann projiziert. Einen Ort wo sie ihre Angst teilen kann und sich darin verstanden fühlt und jemanden, der sie beruhigt.

    Und diesen Ort müssten jetzt die Medien schaffen. Aber sie heizen meist die Angst vor dem Virus auf, statt zu beruhigen. Sie verbreiten Angst, ja verschieben die Unsicherheit der sich verändernden Welt auf diesen Virus und auf die Menschengruppe.

    Auch die Medien haben bei der Schaffung von Rassismus eine wichtige Funktion.

  • Die Infektionsrate ist nun mal bei Asiaten (oder asiatisch aussehenden Menschen) hoeher als unter allen Einwohnern dieses Landes.



    Die Taz sollte lieber ueber die Versaeumnisse unser CDU CSU Politiker schreiben. Wuerde alle Menschen, die aus Wuhan oder Cina gekommen sind, auf Staatskosten gescreent und Neuankoemmlinge zwei Wochen in eine huebsche Quarantaene gesteckt, waeren Vorbehalte gegen Asiaten schnell weg.

    Der groessere Skandal ist, dass die bayerischen Gesundheitsbehoerden (CSU) und das Kultusministerium ( Freie Wahler) wenig gegen die Ausbreitung unter Biobayern unternehmen

    • @meerwind7:

      > Die Infektionsrate ist nun mal bei



      > Asiaten (oder asiatisch aussehenden



      > Menschen) hoeher als unter allen



      > Einwohnern dieses Landes.

      Nein. Die Infektionsrate ist in China höher als in Deutschland. Dies auf chinesisch- oder nicht-chinesische Menschen zu übertragen ist sachlich falsch.

      > Die Taz sollte lieber ueber die



      > Versaeumnisse unser CDU CSU



      > Politiker schreiben. Wuerde alle



      > Menschen, die aus Wuhan oder Cina



      > gekommen sind, auf Staatskosten



      > gescreent und Neuankoemmlinge



      > zwei Wochen in eine huebsche



      > Quarantaene gesteckt, waeren



      > Vorbehalte gegen Asiaten schnell



      > weg.

      Flüge aus Wuhan gibt es nicht mehr. Für den letzten Flug wird genau das, was Sie vorschlagen gemacht. Hilft also nicht.

      > Der groessere Skandal ist, dass die



      > bayerischen Gesundheitsbehoerden



      > (CSU) und das Kultusministerium (



      > Freie Wahler) wenig gegen die



      > Ausbreitung unter Biobayern



      > unternehmen

      Was das Kultusministerium damit zu tun haben soll ist ziemlich unklar. Und dass sie nur die Biobayern schützenswert erachten, und nicht mich als fränkischen Sehrspätaussiedler, sowie alle anderen zugereisten, nehm' ich Ihnen übel.

      So, Kritik losgeworden ohne das Wort Rassist zu brauchen.

    • @meerwind7:

      Aha, das ist ja mal offensichtlich rassistisch und nationalistisch!

      Weshalb sollen denn ausgerechnet (und ausschließlich) "Biobayern" vor der Infektion mit dem Virus geschützt werden?

      Und was hat das Kultusministerium genau damit zu tun? Sollen vielleicht "Nicht-Biobayern" vom Schulbesuch ausgeschlossen werden?

      Und was ist mit "Biobayern", die in der ganzen Welt rumreisen und sich ab und zu auch wieder oder mehr oder weniger in Bayern aufhalten?

  • Die hier beschriebene Urangst des Menschen vor dem Neuen, dem Fremden, dem Unbekannten ist nur EINE von vielen Ursachen für Rassismus. Denn sie bedingt keineswegs Ablehnung, Feindseligkeit oder gar Hass, sondern lediglich Vorsicht walten zu lassen, zunächst ausdrücklich ohne zu bewerten, bei der Befriedigung der dem Menschen ebenso immanenten Neugier.

  • Fremdartige Bräuche werden oft als unangenehm empfunden. Unreflektiert kann das zu einer abwertenden (rassistischen) Haltung führen. Soweit so klar. Gibt es bei uns und bei den Anderen. Die Angst hingegen, sich bei einem asiatisch aussehenden Menschen mit einem in China grassierenden Virus anzustecken, ist unangenehm für den "Verdächtigten" und irrational, weil übertrieben, aber der dahinter stehende Gedankengang beruht nicht auf abwertenden Stereotypen sondern auf simpler Logik: die Träger des Virus' 2019-nCoV sind fast aussschließlich Chinesen => wenn ich einen Bogen um chinesisch aussehende Menschen mache, kann ich mich nicht anstecken. Ich verstehe daher nicht, was die Kernaussage dieses Artikels ist.

  • The lunatics are taking over the asylum.

    • @ScreamQueen:

      Vielleicht sollten die acht Milliarden endlich kapieren, dass man solche Einzelforderungen niemals erfüllen kann, ohne das große Ganze zu sehen!



      Tiere gerechter zu behandeln, geht nicht ohne die Einstellung zu sich selbst und ebenso zum gesamten Leben zu ändern. Nur Tiere zu respektieren geht nicht. Man muss die Existenzberechtigung JEDES Lebewesens erkennen und danach handeln. Und zu akzeptieren, dass Leben von Leben lebt...

      • 6G
        65572 (Profil gelöscht)
        @boidsen:

        Ich habe es auch nicht verstanden, aber mein Übersetzungsantrag liegt vermutlich noch im kommunalen Eingangskörbchen.

  • Außer einer Anklage, was ich zu denken habe, entnehme ich dem Text keine sinnvollen Handlungsanweisungen.

    Die Interpretation, die ich herauslesen, ist dass man lieber freiwillig sterben soll.



    Kann jemand das in einfachen Worten beschreiben?

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    ...."In unserem Kopf würden bei mutmaßlichen Bedrohungen zwei Bereiche gegeneinander arbeiten. Auf der einen Seite befinde sich das Angstgehirn. "Das ist relativ einfach strukturiert und erzeugt das Gefühl, dass das Ende naht", sagt der Angstforscher. Im Fall des Coronavirus verstärke sich dieser Eindruck wegen fehlender Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten noch.



    Dem gegenüber stehe das Vernunft-Gehirn. "Das hat schon längst verstanden, dass statistisch gesehen kaum Gefahr besteht und dass es häufig Leute trifft, die ein geschädigtes Immunsystem haben. Aber das Zentrum, das für Angst zuständig ist, ist nicht gut in Statistik", sagt Bandelow.

    Das geeignete Gegenmittel gegen die Bedrohungslage ist nach Ansicht des Forschers nur die Zeit. "Solche Ängste gehen nach circa vier Wochen vorbei, selbst wenn dann noch vielmehr Corona-Verdachtsfälle in Deutschland gemeldet sind."..."

    .."Schmatzen und Schlürfen beim Essen widerspricht ordentlichen Tischmanieren – sagen Leute, die ihren Rotz in ein Stück Papier oder Stoff prusten und dieses dann in die Hosentasche stecken?.."

    Danke.Ich lerne dazu. Neuer Gesichtspunkt!

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    vielleicht sollten die acht milliarden menschen einfach aufhören, tiere wie eine ware zu behandeln und entweder als kompensationshaustier zu halten oder zu essen.



    unabhängig von der "rasse".

    • RS
      Ria Sauter
      @90118 (Profil gelöscht):

      Wo leben Sie? Schauen Sie sich doch in unseren Massentierställen um, bevor Sie mit dem Finger auf andere zeigen.

      • @Ria Sauter:

        Kann es sein, dass Sie den Kommentar in den falschen Hals bekommen haben?



        Bei den "8 Milliarden Menschen" sind "wir" und "unsere" Massentierstelle wohl miteingerechnet.

  • "Die Deutungsmacht über das, was als „zivilisiert“ gesehen wird, liegt seit Kolonialzeiten auch kulinarisch bei den Weißen."



    Sicher? Scheren sich Chinesen in China darum, was Europäer über ihre Küche denken? Hat die europäische Sichtweise in China wirklich Einfluss?

    Oder ist es nicht auch so, dass auch umgekehrt manches an europäischen (Ess-)Gewohnheiten in Asien abgelehnt wird?

  • Ebola: Virus wahrscheinlich von flughunden übergesprungen.



    Corona : Virus möglicherweise von Schlangen übergesprungen.

    Beides nun mal nicht im westlichen Umfeld. Beides relativ jung. Sonst könnte es Anpassungen in den lokalen Bevölkerungen geben.

    Der Eintrag von neuen Viren in andere Populationen kann sehr zerstörerisch sein. Siehe die Viren die bei der „Eroberung“ Amerikas die lokale Bevölkerung erheblich dezimiert haben.

    • @fly:

      Fledermäuse, die auch Viren auf Menschen übertragen können, gibt es auch "im westlichen Umfeld" und werden sogar geschützt.

  • Sie stellen hier leider einfach zu hohe Ansprüche.

    "Diese Menschen sind – kaum zu glauben – sehr verschieden."

    Die meisten Leute in D finden sich nicht mal in Europa zurecht, ob Laos jetzt etwas zu Essen ist oder der Name des Gegenübers, können die nicht auch noch wissen.

    China ist mehr als doppelt so groß wie die EU und hat mehr als 3 mal so viele Einwohner, schon die Angabe China, sagt nicht allzuviel aus.

    Eine Nachbarin hat meine Freundin ganz aufgeregt gefragt, ob ich schon getestet wäre, ich sei ja auch erst im Dezember in China gewesen.

    Der Hinweis, das Shenzhen über 1000 km von Wuhan entfernt ist, also weiter als Frankfurt-Rom, konnte sie nicht beruhigen.

    "Wer sich als fortschrittliche Zivilisation begreifen will, muss aus solchen Erfahrungen endlich lernen."

    Hobbyethnologie ist hier ein Traditionsfach...

  • Dem Inhalt des Artikels ist nur zuzustimmen. Aber warum ist dafür die höchst unsinnige Überschrift nötig? Es ist doch nicht die Angst, die rassistisch ist, sondern die Konnotationen, die von manchen für ihr rassistisches Süppchen damit genutzt werden.

    • @Ignaz Wrobel:

      Dem würde ich wiedersprechen. Angst ist sicherlich rassistisch. Erst Kultur bringt einen dazu zu sagen: Halt, ich bin ein Mensch und kein Affe mehr.

  • Ich verstehe nicht, wieso besondere Achtsamkeit für einen "Mann mit dunklen Haaren, ungepflegtem Bart und Augenringen" auf Rassismus hindeutet. Es könnte sich doch ebenso gut um Angst vor männlicher Gewalt handeln? Die ist, wie wir wissen, öfter berechtigt, als uns Frauen lieb ist.

    • @C.O.Zwei:

      🤦‍♂️

  • "Deutungshoheit liegt....bei den Weißen"deren Eltern kommen aus Deutschland, Frankreich, Spanien, England, Australien, Russland, Italien, USA etc.



    "Und vor allem bedeutet es, sich endlich einzugestehen: Meine Angst ist keine unschuldige Angst, sondern rassistisch." Seh ich genau so?